Alles nur Nervensache von Akuma6666 (Die Tabula- Beere) ================================================================================ Kapitel 11: Von Fischen, Blut und Narben ---------------------------------------- So! Nun bereits das nächste... Wieder kein Kommentar meinerseits... und wird wieder gewidmet: Liquid, Saburina, Orophin, Webbaby, Engel-chan, Seena, Yuuling, rie-san, Allirion, ChrissyM, Kaori, Gilli-chan und Annana ^^ ................ Kapitel 11 Von Fischen, Blut und Narben Mein Herz fühlte sich an, als hätte es sich auf die doppelte Größe aufgebläht. Ich konnte kaum atmen, da es schwer gegen mein Inneres stieß. Das Wasser trat mir bereits an die aufgestützten Knie, als Zoro mich am Kragen packte und nach oben zog. "Raus hier!", befahl er und ließ von mir ab. Ich kämpfte mich auf die Beine zurück und folge ihm nach oben. Den letzen Blick nach hinten werfend ließ ich die Tür weit offen stehen. "Lysop wird ausrasten!" "Wir haben ganz andere Probleme, als seine Launen!", gab Zoro zurück und hechtete die Treppe zum oberen Deck. Wieder dieses Wort! Probleme! Ich kann's nicht mehr hören! Zwei Stufen auf einmal nehmend stürmten wir durch den Regen und eilten zur Küche. Voller Wucht trat ich gegen die Holztür. Sie sprang beinahe aus den Angeln und knallte laut an die Wand. Nami schreckte von einem Buch auf, während Lysop einen spitzen Schrei fahren ließ. "Wir.. wir...", ich stotterte, war außer Atem und brachte keine klaren Worte über die Lippen. Zoro stieß mir in die Seite, als er an mir vorbeiging und brüllte die Navigatorin am Tisch an. "WIR SINKEN!" Ruffy, der sich auf die hintere Bank gelegt hatte setzte sich auf. Ihre Blicke waren Schockiert. Ohne das einer von uns etwas sagte, sprang Lysop auf, stürmte auf mich zu und rüttelte meine Schultern. "Was heißt wir sinken?!" Er blickte zu Zoro, der sich schnaufend auf seinen Stammplatz niederließ. "Wir gehen unter! Tschüss, Ade, auf Nimmerwiedersehen, Flying Lamp!", brummte der Schwertkämpfer entnervt und legte den Kopf in die auf den Tisch gestützte Hand. Ich beobachtete ihn. Er sah schon wieder so geschwächt aus. Hoffentlich steht er nicht wieder vor einem Anfall! Das wäre jetzt äußerst unangebracht. Lysop zog wie wild an meinem Hemd und blickte mich mit Tränen in den Augen an. "Das dürfen wir nicht zulassen! Das Schiff ist von Miss Kaja!" "Wir dürfen das alleine deswegen nicht zulassen, weil wir uns auf dem offenen Meer befinden!", meldete sich nun Nami zu Wort und stand auf. Ruffy trat neben sie und drückte ihr seinen Hut in die Hände. "Den will ich gleich wiederhaben und Sanji, du kochst mir dann was zu essen!" Ich schmunzelte. Auf unseren Kapitän ist halt doch Verlass. Zoro erhob sich. "Nami, sorg dafür, das er hier oben bleibt!", sagte ich gedämpft zu ihr, zwinkerte ihr zu und folgte den anderen Beiden zurück dorthin, wo ich gerade hergekommen war. "Wenn mein Zimmer unter Wasser steht oder irgendwas von mir kaputt ist, dann bezahlt ihr es mir!", rief uns das Mädchen noch nach, bevor sie die Tür zuschlug. "Warte!", befahl der langnasige Junge und rannte zur Kanonenkammer, wo wir unser gelagertes Holz aufbewahrten. Ruffy und ich standen in der Kälte und warteten. Ich hörte ein lautes Grummeln welches ich als den Magen des Strohhutjungen erkannte. Grinsend warf ich ihm einen Blick zu, veränderte ihn aber augenblicklich, als mir seine Blässe deutlich wurde. "Alles okay?" "Ja, ja!", gab er zurück und rieb sich den Bauch. "Ich hab auch Hunger, falls es dich beruhigt!", antwortete ich und musste unfreiwillig an etwa warmes zu essen denken. Schließlich lag meine letzte Mahlzeit schon tage zurück. Hach, das wäre jetzt schön! Ne warme Suppe, dann ein warmes Bett und die Welt wäre wieder in Ordnung. Ein Frösteln ergriff meinen Körper und ich versuchte ihn abzuschütteln. "SANJI!" Erschrocken wirbelte ich herum und erkannte Zoro am Reling vor der Küche stehen. Nami hatte seinen Arm fest im Griff und hielt ihm vom Gehen ab. Was will er denn nun schon wieder? "Meine Schwerter!", rief er und griff sich an die Seite, an der nur eines hing. "Sie sind noch unten!" Ich hob die Hand und winkte lässig ab. "Ich hol sie dir! Keine Panik!" Als ich das gesagt hatte, sah ich ein Nicken und wie beide in den Raum zurückgingen. "Hier!" Lysop drückte mir einige Balken in die Arme und schob Ruffy den Werkzeugkasten hin. "Nun aber los!", brummte er fest entschlossen und lief beschleunigt zur Tür, die im Sturm auf und zu wankte. "...." Ratlosigkeit breitet sich auf unseren Gesichtern aus, als wir nach unten blickten. Das Wasser stand schon einige Stufen weit. Entschlossen entriss ich unserem Kapitän den Koffer mit meiner freien Hand. "Geh zurück! Du kannst uns hier nicht helfen!", vervollständigte Lysop mein Handeln und schluckte schwer. Ruffy verdunkelte den Blick und seine Pupillen zogen sich vor Ärger zusammen. Er musste sich hilflos vorkommen. "Geh!", befahl ich mit ruhigem Ton und blieb feste auf der Obersten Stufe stehen, bis er uns den Rücken zukehrte und ging. Nach einem kurzen Augenkontakt mit dem Schützen stiegen wir beide nach unten. Das Wasser war kalt an meinen Beinen und ich umgriff die Gegenstände fester. "Heilige Scheiße!", ächzte Lysop, als er das Loch in der Wand erblickte durch das die Massen brachen. Die Öffnung war geschätzt zwei Meter breit und zog sich fast genauso hoch bis zur Decke. Ich biss mir auf die Lippe. Meine Beine waren bis zu meiner Taille in der Flüssigkeit, als ich unten angekommen war. Es war so eisig, das sich meine Haut wie taub und sterbend anfühlte. "Machen wir uns an die Arbeit!" Ich stampfte vor bis zu dem schwimmenden Tisch und stellte den Koffer darauf ab, das Holz legte ich daneben. Etwas hartes schlug mir gegen die Waden und riss mich beinahe um. Ein dunkler schwarzer Schatten schwamm mit einer hohen Geschwindigkeit in die andere Ecke des Raumes und verschwand inmitten den Möbeln. "Was war das?"; fragte der andere ängstlich und kam zu mir gestoßen. "Ein Fisch!", antwortete ich und öffnete geräuschvoll den Eisenkasten um an die Hämmer und Nägel zu gelangen. Fast gleichzeitig griffen wir hinein, steckten uns einige der silbrigen Gegenstände zwischen die Lippen und Zähne und versuchten mit den Werkzeugen zum Riss zu gelangen. Mit voller Kraft presste ich die erste Latte gegen den Bug und steckte den Nagel in die Stelle, unter der ich einen Teil der Wand vermutete. Ich fing an mit dem Hammer auf den Kopf des Stabes zu schlagen. Lysop tat es neben mir gleich. Er konnte den Halt nicht verfestigen und stürzte. Ich schreckte auf, als er unter Wasser verschwand, ließ dennoch nicht los, sonst hätte der Druck des Wassers meinen Balken gelöst. Laut keuchend kam er an die Oberfläche zurück und machte unaufhaltsam weiter. "Ich lasse Miss Kajas Schiff nicht sinken!", keifte er das Leck an. In diesem Augenblick bewunderte ich ihn. Er kämpfte um das was ihm wichtig war. Zumindest versuchte er es mit steinhartem Willen! "Alles okay?", erkundigte ich mich etwas besorgt. "Ja", nickte er. Seine Kraft reichte anscheinend nicht aus. Ich sah wie er rutschte und wieder zu fallen drohte. Den letzten Nagel in die Wand rammend, ließ ich davon ab und wartete kurz. Es hielt. Nun stemmte ich mich gegen Lysops Holz und hustete kurz aus. Hier waren es Minusgrade. Nicht nur das Wasser, selbst die Luft hatte drastisch abgenommen. Scheiß kalt! War nicht vor ein paar Tagen Sommer? Der Pegel lag nun bis an meine Brust. Wir hatten nicht einmal die Hälfte des Schadens behoben, dadurch das ich nun dem anderen half. Verdammt. Dabei fühlte ich mich sowieso so schwach auf den Beinen. "Okay! Das nächste!", befahl die Stimme hinter mir und ich entspannte die Schultern. Unser Atem kristallisierte sich sofort, sobald er aus unseren Mündern trat. Ich hauchte gegen meine Finger in der Hoffnung sie wenigstens kurz zu wärmen. Brachte nicht viel. Mir war kalt. Eiskalt. Die Dunkelheit lag in diesem Raum genauso schwer wie die Stimmung von uns beiden. Ich erinnerte mich erst jetzt an Zoros Bitte und ließ Lysop kurz am Koffer stehen. Er war gerade dabei neue Nägel zu holen. "Was tust du?" "Die Schwerter...!", schnaufte ich und suchte mit den Augen nach ihnen. Sie mussten neben der Couch stehen. Aber wo war die Couch? Von den Hängematten ragten nur noch die obersten zwei aus dem Wasser, die restlichen schwammen oben auf der Oberfläche. Also dort! Ich holte tief Luft und tauchte ohne weiter nachzudenken unter. Mein Kopf dröhnte und meine Ohren rauschten laut, als mir die Kühle über dem Schädel zusammenschlug. Hier war alles um mich herum schwarz. Nur mit Mühe konnte ich einzelne Gegenstände heraussehen. Unter anderem zwei lange unbewegliche Schatten am Grund des Bodens. Zoros Schwerter. Ich stieß die Luft aus meinen Lungen und griff nach ihnen. Sie fühlten sich unwirklich zwischen meinen Händen an, obwohl ich ihr Gewischt spürte, das mich nach unten zog. Auftauchend atmete ich geräuschvoll ein. Die beiden Schwerter zog ich durch den Gürtel, damit ich sie nicht wieder verlieren würde, dann bewegte ich mich zu meinem Mannschaftsmitglied. Er hatte das nächste Brett bereits fast alleine angebracht. Seine Hände waren blau ebenso wie meine, was ich feststellte, als ich sie betrachtete. "Beeilen wir uns!", schlug ich heraus und half ihm erneut. ... "Ich hoffe es hält, bis wir irgendwo vor Land gehen können!" Ich nickte. Stumm betrachteten wir das geflickte Teil, durch welches noch immer vereinzelte Rinnsäle flossen. "Wir müssen es noch verdichten!", sprach Lysop mehr zu sich selbst und steckte Bettlaken, die zwischen uns herumschwammen, daran. Mir entführ ein erschöpftes Stöhnen und ich rieb mir die Schläfen, da mein Kopf noch immer schmerzte. "Sanji?! Ich werde unsere Fahrradpumpe holen und versuchen sie so anzubringen, das wir das Wasser hier herausbekommen, okay?" Was sollte ich dazu noch sagen. War eine gute Idee. Ich hob den Daumen und schleppte mich zur Treppe. Nur kurz aufwärmen. Ein paar Minuten. Dann helf ich ihm gerne wieder. "Hier schwimmen lauter Fische!", rief Lysop und holte mich mit einigen großen Schritten ein. "Ist doch gut", lächelte ich und meine Laune wurde schlagartig besser. "Dann koch ich sie uns!" "Klasse!" Meine Hand schloss sich um das Geländer und ich zog mich ans Deck zurück. Oben war es ruhig geworden. Der Sturm hatte abgenommen und heulte nicht mehr so ernorm um das Schiff. Es fielen auch nur noch vereinzelte Tropfen vom Himmel. Das schlimmste war vorbei! Hinten am Horizont hingen die Wolken noch immer nah über dem Meer und man konnte von hier aus den Regen und die Blitze sehen. Donner drang nur als leises Gerumpel zu uns und war kaum noch von Bedeutung. Wieder zog sich ein gewaltiger Schauer über meinen Körper und ich ging nicht zur Küche, sondern blieb auf dem unteren Deck um ins Bad zu gehen. "Ich komm gleich nach", gab ich nach hinten, vernahm eine Zustimmung des anderen und öffnete die Tür vor mir. Am liebsten wäre ich sofort hier umgefallen und hätte mich für die nächsten 10 Tage nicht mehr bewegt, doch ich zwang mich selber dazu weiterzugehen um wenigstens ne heiße Dusche nehmen zu können. Meine Beine wollten mein Gewicht nicht mehr tragen, mein Kopf schenkte mir keine klaren Gedanken und der größte Teil von meinem Leib wirkte weich wie Butter. ... Nachdem ich die Tür geöffnet und hinter mit geschlossen hatte, sank ich widerwillig zu Boden und schaffte es auch nicht mehr zum stehen zu kommen. Ich blieb schnaufend sitzen und schloss die Augen. Der Steinboden hier war normalerweise immer kühl, doch diesmal kam er mir warm und trocken vor. Viel angenehmer. Erschöpft legte ich den Kopf in den Nacken und schaute auf. Würde ich noch stehen, würde ich ohne Aufwand an den Duschkopf kommen. Von meiner momentanen Position lag er jedoch Meilen von mir weg. Hier einfach nur sitzen taut mich auch nicht auf! Ich muss da drankommen! Mühselig stütze ich mich auf den vor mir liegenden Badewannenrand und hievte mich auf meine Füße. Meine nassen Hände rutschten an dem glatten Rand. Ich hielt mich daran fest und griff mit der anderen nach dem Brause. Zu weit weg. Ich kam nur knapp mit den Fingerspitzen dran. Also ließ ich kurz von der Badewanne ab und packte den Hals der Dusche mit unsicherem Halt. Der Heißwasserregler war weit aufgedreht, als die Hitze herausschoss. Obwohl ich körperlich und gedanklich damit gerechnet hatte zog ich schmerzlich die Luft ein, da ich das Gefühl hatte ich würde mir die Haut verbrennen. Es dauerte und ich setzte mich zurück, damit sich mein Körper wieder an die Wärme gewöhnen konnte. Kein Wunder. Ich war ja auch tiefgefroren. Meinen Kopf an die Wand vor mir gestützt hielt ich den Duschkopf so, das mir das Wasser direkt über die Haare lief. Ich blickte auf meinen Verband, der durch den Kampf unter Deck fast vollkommen reingewaschen war. Es war nur noch blassrot und mich hätte mal der Anblick darunter interessiert. Na ja. Muss aber eigentlich nicht unbedingt sein. Is halt ein typischer Fall von "es-ist-so-eklig-das-man-seinen-Blick-nicht-davon-lassen-kann". Und ich bin nun mal von Natur aus neugierig. Auf die Gefahr hin, das ich Zoros Shirt nicht mehr richtig darum binden könnte, löste ich den Knoten und zog es von meiner Linken. Erneut bot sich mir die Sicht auf das rohe Fleisch, welches anscheinend aufgehört hatte zu bluten. Konnte ich meine Finger überhaupt noch bewegen? Mein letzter Versuch war ja kläglich an den Schmerzen gescheitert und zum ersten mal kam mir die Befürchtung, das die Wunde nicht richtig heilen würde und ich mit der Hand nichts mehr machen könnte. Der Gedanke gefiel mir ganz und gar nicht! Als Koch brauch ich beide Hände! Nicht nur eine! Den Wasserhahn, an den ich auch im Sitzen kam, drehte ich ab und legte die Brause beiseite. Ich konnte meine Augen nicht von der Verletzung lassen. Zögernd, mit Angst im Gewissen, das sich meine Befürchtungen bestätigen würden, versuchte ich den Daumen zu bewegen. Die Sehnen und Muskeln spannten sich an und begannen wegen dem beißenden Schmerz zu zittern. Ich wollte heulen. Nicht weil es weh tat, sondern weil es einfach nicht so wollte wie ich. Verdammte scheiße! Nun bebete nicht nur die Hand sondern mein ganzer Körper unter der Anstrengung und der Wut. Meine Gedärme verdrehten sich und ich hielt unbewusst die Luft an. Nichts! Es tat sich absolut gar nicht! Ich biss die Zähne zusammen und spürte das dringende Verlangen die Wand hochzugehen. Von meinen Emotionen geplackt umfasste ich meine Hand und drückte sie mit der Kraft meiner Rechten zu einer Faust. Ein unterdrückter Schrei entfuhr meinen Stimmbändern, als die Spannungen unerträglich wurden. Wiedereinmal belehrte mich diese unbedachte Aktion, das ich erst nachdenken sollte bevor ich handelte. Der klaffende Schnitt in der Mitte der Hand riss mit einem abartigen Geräusch, das ich bis in die Zähnen spürte, weit auseinander und begann sofort wie wild eine Mischung aus Blut und Sehnenflüssigkeit auszuspucken. Ich ließ sie los und wickelte mir so gut ich es hin bekam, den Verband darum um die Blutung zu stoppen. Mit dem Mund gelang es mir einigermaßen einen Knoten zum Verschluss zu ziehen. Laut seufzend vergrub ich mein Geicht in meiner Armbeuge. Wenn man so dumm ist wie ich hat man es halt nicht anders verdient! Noch ziemlich verstört über das was ich mal wieder getan hatte, blickte ich auf an mir runter. Ich war nass bis auf die Knochen und hatte rein gar nichts zum umziehen. Oder vielleicht... Suchend schaute ich mich in dem leicht benebelten Raum um. Sonst flogen hier auch immer alle möglichen Klamotten rum. Wäre paradox wenn gerade heute nichts hier läge! Am Regal hing ein rotes Hemd von mir. Das müsste das mit dem Weinfleck am Ärmel sein! Aber was sollte mich dieser Fleck jetzt interessieren? Ich erhob mich müde. Hauptsache was trockenes! Als ich am Ende der kleinen Zimmers stand erblickte ich hinter meinem Kleidungsstück noch weitere Sachen. Ne blaue Hose. Musste Ruffy gehören. Wird mir nicht passen. Langsam legte ich sie zurück und schaute auf eine Schwarze. ... Lysop saß auf der Pumpe und trat wie ein Irrer in die Pedale, als ich ihn erblickte. "Ich sehe sie!", kam es schreiend aus dem Jungenzimmer. Ruffys Kopf lugte aus der Tür. Sein grinsen war nicht zu übersehn und ich konnte mir in allen Farben ausmalen, warum er so ungeduldig auf der Treppe stand. Die Fische. Mit der verletzten Hand zog ich den feuchten Gürtel um den Bund der Hose, da sie mir sonst in den Kniekehlen gehangen wäre. Ich sag ja; Hauptsache trocken! Egal ob das nun meine ist oder nicht! Die Schwerter hielt ich in der andern Hand und bemühte mich, das sie mir nicht entglitten. Erschrocken fuhr ich zusammen, als Ruffy in Windeseile auf mich zugerannt kam und schlitternd vor mir stehen blieb. Sofort hob ich schützend die Hände. "Ich weiß, ich weiß! Essen!" Er nickte hektisch. "Lass Lysop erst mal den Raum leerpumpen, dann mach ich dir soviel wie da unten rumschwimmt!" In den Augen des Kapitäns bildeten sich Freudendtränen und ich hätte ihn lauthals ausgelacht, wenn ich mich nicht umgedreht und in die Küche zurückgegangen wäre. Ich atmete tief durch und empfand das erste mal seit langem wieder Ruhe im Leib, selbst als ich in die Kombüse trat. Nami fuhr mit dem Zeigefinger eine Seekarte entlang und nahm den Zirkel zur Hilfe um die Koordinaten und Positionen zu bestimmen. Sie blickte mich nicht an und ich verhielt mich leise als ich einen Kaffee aufsetzte. Zoro lag mit dem Kopf auf dem Tisch und hatte die Augen geschlossen. Sehr schön! Wenn Mr Samurai am schlafen ist, hab ich meine Ruhe! Lautlos setzte ich mich auf die Bank und streckte die Beine aus. Zoros große Spielzeuge lehnte ich daneben. Das Mädchen schreckte ganz plötzlich hoch und starrte mich mit großen Augen an. Ich erwiderte ihren Blick ebenso verwirrt wie sie. "Wo kommst du denn her?" Danke! Diese aufmunternden Worte haben mir grade noch gefehlt. Ich seufzte. "Bin grad gekommen." Sie machte eine verstehende Geste indem sie mit dem Kopf leicht nickte. "Was machst du da?", erkundigte ich mich, bemüht ein Gesprächthema zu finden und mich davon abzulenken, das ich auf dem Schiff im Moment entweder störend oder nur Luft war! "Ich rechne gerade wie lange wir noch brauchen werden." Interessiert beugte ich mich zu ihr rüber und versuchte etwas aus dem ganzen Gekritzel zu erkennen. "Und?"; wollte ich wissen, als es mir nicht möglich war ihre Schrift zu entziffern. "Vielleicht morgen früh, vielleicht erst am Nachmittag oder gar erst morgen Nacht. Es kommt ganz darauf an, wie der Wind mitspielt." Ich beäugte den Schwertkämpfer. Was hatte ich vorhin zu ihm gesagt? Also wenn wir wirklich erst morgen ankommen hab ich immerhin noch einen bis fast zwei Tage. Da hilft nur Daumen drücken und durch. "Hör auf dir Sorgen zu machen! Wir schaffen das schon!" Sie sprach leise und blickte mich von der Seite her an. Tja. Ich könnte mich beruhigt in meine Hängematte legen und mich treiben lassen, wenn ich deinen Worten den Glauben schenken wurde, den ich gerne wollte! Das Wasser brodelte durch den Kocher und ließ die letzten Tropfen in die Kanne fallen. Ohne sie anzusehen oder etwas zu sagen stand ich auf. "Das wir was zu Essen haben weißt du?" "Ja", sie zog weiter Linien mit dem Zirkel. "Lysop hat es lauthals herumgeschrieen, als er vorhin hochgekommen ist." Ich schmunzelte. Wenigstens etwas. "Kaffee?" "Gerne!"; antwortete sie und reckte sich. Es war mal wieder etwas gewöhnungsbedürftig, das ich nur eine Hand benutzen konnte und die andere an meinen Bauch gepresst verborgen hielt. Ich hab weder Lust auf lästige Fragen, noch auf anfällige Kommentare. Die können wieder kommen, wenn die zwei Tage zum sind. Eigentlich müsste ich Zoro mit dem Vorschlaghammer eins über die Rübe ziehen, damit er mich in dieser Zeit in Ruhe lässt und nicht wieder auf mir herumhackt wie ein verhungertes Huhn! Er macht er mir nicht gerade einfacher. Wenn er nicht so ein hirnloses Arsch wäre, würde ich ihn ja mal auf sein Verhalten ansprechen, aber DAS erspar ich mir nun wirklich! Lächelnd reichte ich dem rothaarigen Mädchen die Tasse und erfreute mich an ihrem dankenden Blick. Verstohlen blickte ich nach draußen, wo die Sonne dominant durch die Wolken brach und dünne Lichtstraßen auf die Erde warf. Es versprach noch einmal richtig warm zu werden. "Hey, Suppenkasper!" Ich runzelte die Stirn, ersparte es mir jedoch mich umzudrehen und ihn anzuschauen. Ignorieren! "Hast du meine Schwerter?", er nuschelte ziemlich und schien noch mit dem Kopf auf dem Tisch zu liegen. Wach klang er auch nicht, also drehte ich mich notgedrungen um. Seine Augen musterten mich und er kräuselte die Lippen. "Und?" Ich trat vor, zur Bank, hob sie hoch und knallte sie neben seinen Armen nieder. Zoro knurrte mürrisch und funkelte mich nun wieder an. "Was ist? Da sind sie." "Seh ich auch! Mir gefällt die Art nicht wie du sie behandelst.", sein Kopf erhob sich und er stützte ihn nun auf seine Hände. "Mir gefällt dein Gesicht auch nicht. Und? Beschwer ich mich ständig?" Ich nahm ihm sein Verhalten immer noch übel und das war nicht zu überhören. Der Schwertkämpfer schnaufte schwer und griff nach den Gegenständen. Nami schlürfte unbekümmert den heißen Kaffee. "Was fällt dir eigentlich ein", wieder musterte er mich "meine Klamotten anzuziehen?" Ich blickte auf die Hose. "Ach? Schade das du mich nicht vorgewarnt hast! So ein Pech!" Provozierend zog ich den Gürtel enger und kehrte ihm den Rücken. Er antwortet nicht. Als ich mich das nächste mal umblickte, lag er der Länge nach auf der Bank und ich sah nur seine angewinkelten auf dem Holz stehende Beine. Das Mädchen stellte die Tasse ab und blickte in seine Richtung, dann schaute sie mich vielsagend an. Ich schwieg wieder. Wenn man nichts intelligentes zu sagen hat, soll man besser den Mund halten. Mit dem Gedanken, nahm ich einen kräftigen Schluck aus meiner Tasse. Die Tür neben mir ging auf und Ruffy stürmte hinein, dichtgefolgt von Lysop. Sie hatten beide Eimer in den Händen in denen die Fische zappelten. Der Junge mit dem Strohhut stellte ihn vor mir ab und hippelte voller Ungepult hin und her. Erneut musste ich schmunzeln und ohne lange zu zögern machte ich mich an die Arbeit. Etwas anderes wäre mir eh nicht übrig geblieben außerdem hegte ich selbst seid Tagen einen riesen Hunger. Mit den wartenden Blicken im Rücken dauerte es nicht lange bis der erste Fisch in der Pfanne lag und schmorte. Es ging recht gut, nur mit der Rechten zu kochen, doch für den Rest meines Lebens wollte ich es nicht machen. ... Ruffy schlang seine Portion, ohne viel zu kauen. Es war wirklich aller höchste Eisenbahn, das er Nahrung zu sich nahm. Ich beugte mich über den Tisch und stellte Zoro einen Teller Suppe hin. Er müsste auch mal wieder etwas essen und zu meiner Überraschung schien er nur drauf gewartet zu haben. Er setzte sich auf und fing sogleich an. Allein der Geruch rief in meinem Magen ein erneutes Gefühl der Leere auf und ich ließ mich neben Lysop nieder. Ich genoss das Essen, auch wenn es ohne Beilage etwas fade war. Aber das war belanglos. Selten herrschte eine solche Stille bei Tisch. Es war schon fast beängstigend. "Das schmeckt ja widerlich." Alle lösten ihre Blicke von ihren Tellern und schauten zu Zoro rüber, der die Nase rümpfte und mit dem Löffel darin herumrührte. Ich knurrte. "Ess und halt die Klappe!" "Du hast mir nichts zu befehlen, merk dir das!", gab er zurück und ließ sein Besteck klimpernd fallen. "Schmeckt doch", mischte sich Ruffy ein und zog sich eine Gräte aus dem Mundwinkel. "Dir schmeckt doch eh alles. Ich finde es ekelhaft!" Ich biss auf die Gabel und schluckte schwer an dem Stück Fisch. Meine Augen waren nun auf ihn gerichtet. Zoro saß da, hatte die Arme verschränkt und würgte gestellt. "Lass es doch gut sein", ertönte es nun von Nami, die weiteraß. "Soll ich den Fraß etwa aus Mitleid runterdrücken?" Hektisch ergriff ich das Glas Wasser vor mir und spülte nach. Der Broken hing mir noch immer im Hals und ich bekam fast keine Luft mehr. "Siehst du? Der Koch selbst erstickt an seinem Essen." Mit einem lauten Geräusch donnerte ich das Glas zurück auf die Tischdecke und hätte es so beinahe zum Springen gebracht. "Du hast oft Mist gebaut beim Kochen, Sanji, aber das", er zeigte auf seinen Teller, "ist echt das Letzte!" "Dann lass es stehen." Ich versuchte ruhig zu klingen. Es misslang. Meine Stimme zitterte, als wäre mir kalt. "Hätte ich auch ohne deine Erlaubnis gemacht." Diese scheiß coole Art trieb mich zum Aufstehen. "Ich ess draußen!", verkündete ich den anderen, nahm mein Essen und ging zur Tür. Hier hielt ich es nicht mehr aus. Mit der Hand, an dem der mittlerweile dunkelrote Verband hing, balancierte ich meinen Teller und öffnete die Küchentür einen Spalt weit, bevor etwas knapp neben meinem Gesicht daran schlug. Ich spürte die warme Flüssigkeit an meinem Gesicht und auf der Schulter. Klirrend rieselten die letzten Scherben auf den Boden. Übelkeit umgriff mich und es fiel mir schwer mich umzudrehen. Nami, Lysop und Ruffy starrten mich mit geöffneten Mündern an. Zoro befand sich noch in der Wurfhaltung und fing nun breit an zu grinsen. Langsam stellte ich mein Essen neben mir auf die Spüle und wischte mir mit dem Ärmel über die Wange. Ein paar der keinen Scherben hatten feine Schnitte in meine Haut gerissen, die nun durch das Salz der Suppe brannten. Meine Knie wurden weich. Der Puls schlug hart und schmerzhaft. Mein Herz machte anstand an den Rippen zu zerschellen wie das Geschirr an der Tür. Stockend zog ich den Sauerstoff in die Lungen und alles begann sich zu drehen, wie in einem wilden Karussell. Die Farben vermischten sich und ich beschleunigte die Atmung immer mehr. Nur schwer konnte ich wahrnehmen, das Nami sich erhob. Dann hörte ich ein Lachen. Zoro! Ohne nachzudenken, ohne weiter die Kontrolle über meinen Körper zu besitzen, schoss ich nach vorne und sprang auf den Tisch. Meine Muskeln bewegten sich so schnell, das ich es erst wieder einigermaßen realisierte, als meine zum Schlag ausgeholte Faust festgehalten wurde. Lysop und Ruffy umschlangen mich und hielten mich fest. Ich empfand nur noch Hass. Ich wollte ihn sein Grinsen aus seinem Gesicht schlagen, dafür sorgen, das es nie wieder dazu in der Läge wäre. Nun durchbohrte ihn meine Augen, halb auf dem Tisch stehend, von den anderen beiden festgehalten und mit einer Wut die mir alle Sinne raubte. ........... Ändä für heut!^^ Hosted by Animexx e.V. (http://www.animexx.de)