Mystery of Shun von Linchen-chan250 (ItaSaku) ================================================================================ Kapitel 5: Kapitel 5 -------------------- Ich erwacht und blinzelte zu meinem Wecker. Er zeigte fast halb zwölf und mir war klar, dass wir bald zu Mittag essen würden. Irgendwie fühlte ich mich nicht ganz wohl, denn ich hatte einen hässlichen Traum. Es war einer der Träume, die man hat, wenn man so lange in den Tag hinein schläft. Nanami kam darin vor und wir befanden uns in einem dunklen Wald. Alles schien so bedrohlich und gefährlich, doch ich wusste, ich würde eine Antwort auf alle Ungereimtheiten bekommen und alles würde sich aufklären, wenn ich das finde, wonach ich suchte. Doch ich konnte es nicht finden und wachte auf. Im selben Augenblick hörte ich, wie sich die Tür öffnete und meine Mom schaute rein. ,,Hallo, schläfst du noch?" fragt sie verwundert. ,,Wir essen jetzt." ,,Ich komme." antwortete ich und stand auf. Wir außen auf der Terasse, Mom hatte Essen gemacht. Mein Dad fuhr im selben Augenblick mit dem Auto und Anhänger auf den Hof. Er war gut gelaunt und als er zu uns auf die Terasse kam, wusste ich warum. ,,Von meinem Bruder habe ich eine ganze Menge Birkenstämme bekommen. Mit denen kann ich auf dem Parcour neue Hindernisse aufbauen. Wollt ihr mir helfen?" ,,Ich nicht." antwortete Ino schnell. ,,Ich habe keine Lust. Ich wollte mit TenTen und noch ein paar anderen zum Baden gehen." ,,Und du?" wand Dad sich an mich mit einem bohrenden Blick, den er gewöhnlich aufsetzte, wenn er wollte, dass wir Kinder bei etwas mithelfen solten, was er sich vorgenommen hatte. Ich nickte etwas verhalten, denn ich hatte eigentlich auch keine Lust, an so einem warmen Sommertag mitten im Wald zu stehen und dort zu schufften. Auf der anderen Seite waren ein paar neue Hindernisse etwas ganz Tolles und außerdem hatte ich auch nichts Besonderes vor. Also bot ich meine Hilfe an. Nach dem Essen radelte Ino zu ihrer Verabredung, während Dad und ich das Auto mit den Anhänger nahmen und in den Wald fuhren. Dad wusste genau, wo die Hindernisse aufgebaut werden sollten und deswegen konnten wir gleich mit der Arbeit beginnen. Die Birkenstämme waren nicht sehr dick, aber ganz schön schwer und es bedarf viel Anstrengung, bis wir einen verhältnismäßig breiten Oxer aufgestellt hatten. Ich bekam ein mulmiges Gefühl, als ich ihn betrachtete. Er war wirklich groß und ich wusste, dass es für Nanami nicht so leicht sein wird, drüberzuspringen. Doch mit etwas Übung und Gedult müssten wir es schaffen. Nanami ist tüchtig und mutig, und sie liebt es zu springen. Sie war aber kein richtiges Tunierpferd und darum hatte ich ein schlechtes Gewissen. Ich müsste mehr mit ihr trainieren, doch fand ich es außerordentlich langweilig, auf der Bahn immer rundherum zu reiten und somit blieb es nur bei den Gedanken ans Training. Nach der Arbeit fuhren wir wieder nach Hause, jetzt hatte ich große Lust, einen Sprung in den See zu machen. Nicht weit von unserem Haus war ein kleiner See. Zwar ist ein Großteil des Wassers mit Schilf und anderem Zeug zugewachsen, doch an einer Stelle ist ein winzig kleiner Badestrand mit Sandboden, der einige Meter in den Teich hineinreichte, bevor es plötzlich tief wurde. Normalerweise waren- uns ausgenommen- selten Leute dort anzutreffen. Gleich nachdem Dad und ich zu Hause angekommen sind, sprang ich in meinen Badeanzug und radelte hinunter zur Bucht. Von Weitem hörte ich schon Stimmen und zu meiner Verwunderung waren bereits Ino, TenTen, ihr Bruder und noch ein paar andere da, die ich aber nur flüchtig kannte. Sie schienen viel Spaß zu haben. Ich hielt unschlüssig an und dachte nach. Ich hatte nicht die geringste Lust, irgendwelche Leute um mich zu haben, schon gar nicht die quasselnden Freunde meiner Schwester. Also radelte ich wieder langsam nach Hause. Stattdessen duschte ich mich ausgiebig, legte mich in die Hängematte und versuchte nachzudenken, was bei dieser Hitze leichter gesagt war als getan. Also lag ich die meiste Zeit nur da, döste vor mich hin und dachte mehr oder weniger an gar nichts... Plötzlich klingelte mein Handy und ich machte einen regelrechten Sprung, obwohl die Lautstärke so niedrig wie möglich eingestellt war. Mein Herz fing an zu hämmern und ich war mit einem Schlag hellwach, da ich natürlich dachte, dass es nur Itachi sein konnte. Doch zu meiner Enttäuschung war es nur meine Schwester, Ino. ,,Ich bin bei TenTen zu Hause und werde hier gleich essen. Kannst du das Mom und Dad sagen?" sagte sie fröhlich. ,,Warum rufst du sie nicht gleich an?" fragte ich und hörte den Lärm im Hintergrund bei TenTen zu Hause. ,,Keiner antwortet." erklärte sie und ich wusste, dass das nicht ganz stimmen konnte. Wir hatten draußen am Haus nämlich die größte Klingelanlage angebracht und wenn jemand anruft, konnte man den Lärm über den gesamten Hof hören. Ich hätte auf jeden Fall das Klingeln gehört. ,,Hör auf zu lügen." sagte ich. Ino seufzt. ,,Ich will nicht mit Mom sprechen. Du darfst nämlich zu Hause bleiben, doch Mom und Dad bestehen darauf, dass ich mit ihnen Zum Grillfest fahen soll und da weigere ich mich." Ich musste schmunzeln, denn das war typisch meine Schwester. Jetzt war ich es, die Mom und Dad beibringen musste, dass sie nicht im geringsten daran dachte, mit zu Dad's Bruder zu fahren. Außerdem wusste Ino, dass sie bei TenTen zu Hause vorbeifahren würden, um sie dort gleich abzuholen. ,,Okay. Ich werde Mom und Dad Grüße bestellen und ihnen sagen, dass du bei TenTen bist. Doch versprich mir, dass du den letzten Bus heute Abend nach Hause nehmen wirst. Wenn nicht werde ich dich in Stücke reißen." ,,Ja, ja, ja" seufzte Ino. ,,Hin und Wieder hörst du dich wie Mom an, ist dir das bewusst? Das steht dir überhaupt nicht. Jetzt fall nur nicht in Panik. Ich werde schon den letzten Bus nach Hause nehmen. Tschüss." Ich beendete das Gespräch, kletterte aus der Hängematte und machte mich auf die Suche nach meiner Mutter, die bestimmt in irgendeinem Beet auf den Knien lag und sich um ihre Rosen kümmert. Ich fand sie dann in der Küche, wo sie gerade ihre Hände wusch. Sie begrüßte mich, als sie mich sah. ,,Willst du mit mir in die Stadt fahren? Ich muss mir einen besseren Spaten besorgen und etwas Unkrautvernichter." Ich nickte natürlich konnte ich sie in die Stadt begleiten. Auch wenn es heiß war wie in einer Sauna. Das ist auf jeden Fall besser, wie in der Hängematte zu liegen und nicht zu wissen, was zu tun ist. Ich erzähle ihr von dem Telefonat mit Ino. Sie seufzte und schüttelte den Kopf. ,,Ich weiß überhaupt nicht, was in sie gefahren ist. Ino hat sich in letzter Zeit ziemlich verändert. Die, die doch immer so ein liebes kleines Mädchen war..." ,,Das ist die Pubertät." klärte ich meine Mutter auf. Sie sah mich nachdenklich an. ,,Glaubst du? Obwohl ja, das kann der Grund sein, denke ich zumindest. Naja, dann wird sich das wohl im laufe der Zeit legen. Hoffentlich wird sie keinen Unsinn machen. Bloß gut, dass sie TenTen als Freundin hat, sie ist klug und vernünftig." Ich dacht nur, dass Mom nicht im geringste ahnte, dass TenTen die Wilde von den Beiden war, und das ich es mit meiner Drohung ernst meinte. Wenn Ino nicht den letzten Bus nach Hause nimmt, dann würde ich wahrhaftig... Ja, irgendwas grauenhaftes antun, darüber bin ich mir ganz sicher! Etwas später saßen meine Eltern und ich im Auto und fuhren in die Stadt. Das Fenster auf meiner Seite war ganz unten, im Radio lief super Musik, der warme Fahrtwind duftet nach Sommer und ich hatte die Augen geschlossen und genoss die Fahrt. Alles war gut, bis Mom von der Musik genug hatte. Sie drehte an den Knöpfen und hielt bei einem Programm, wo das Thema Altersheime war. Das war für sie natürlich überaus interessant, da Tsunade uns sie sich in ihren Jobs zum größten Teil um alte Menschen kümmerten. Ich verzog das Gesicht, doch sie merkte es nicht. Typisch! In der Stadt ging dann jeder seinen Weg. Mom wollte zu einer Eisenhandlung am Großmarkt und ich schlenderte hinüber zum Pferdesportgeschäft, das in einer Seitenstraße lag. Ich hatte kaum Geld bei mir, doch es machte Spaß, einfach nur zu sehen, was man kaufen könnte, hätte man ein bisschen mehr. Im Laden war es still und warm. Ich blieb stehen und sah mir die Pferdebücher an. Im Regal war ein dickes Buch in Englisch, das von Military-Rennen handelt, was ich gern besessen hätte, und ich blätterte vorsichtig darin herum. Es hatte viele schöne Farbfotos und es sah schön aus, wie die Mannschaft über die Hindernisse hinwegflog. Ich war so in Gedanken, dass ich nicht merkte, wie die Türglocke klingelte, als jemand eintrat. Ich wurde erst aufmerksam, als eine Männerstimme nach einen billigen Halfter fragt. An der Theke stand ein großer kräftiger Mann mit einem karierten Hemd und verschlissener Jeans. Shino, der Eigentümer des Geschäfts zeigte auf ein Regal, wo er sie finden konnte. ,,Wir groß soll es denn sein?" fragte er. Ich stand still und lauschte. ,,Für ein großes Pferd. Aber wirklich nur das günstigste. Kein Schnickschnack." antwortete der Mann. ,,Hier ist eins. Das kostet..." ,,Das nehme ich." wurde der Shino unterbrochen. Ich hörte es rascheln, als das Halter in eine Tüte gesteckt wurde und ein paar Augenblicke später hatte der Mann den Laden verlassen. Das Buch in meiner Hand stellte ich zurück ins Regal, ging umher und schaute mir die anderen Sachen an. ,,Was machen die Wettkämpfe?" fragte Shino, der hinter der Theke stand und neue Halfter auszeichnet. ,,Danke, ganz gut. Oh, das ist ein schönes Halfter." sagte ich. Shino nickte und hielt ein Textielhalfer Mit schönen Mustern in der Farben Dunkelblau, Grün und Rot hoch. ,,Das würde deinem Pferd gut passen. Es ist auch nicht so teuer und dazu gibt es auch noch den passenden Griff." Ich nahm es in die Hand. Es fühlte sich weich und doch stark und stabil an. Am liebsten hätte ich es gleich gekauft, doch gab es wie immer ein Problem... ,,Ich kann es mir zur Zeit leider nicht leisten. Doch eine Tüte mit Gummiringen und eine Rolle weißen Tesafilm müsste ich auf jedenfall haben." erklärte ich. Shino gab die Sachen in eine Tüte und nach einem kleinen Schwätzchen über seine Stute, die eben erst ein Fohlen bekommen hat, trat ich wieder hinaus in den Sonnenschein. Auf dem Weg zum Großmarkt, wo Mom und ich uns treffen wollen, kaufte ich mir ein Eis, setzte mich auf den Rand eines Springbrunnens und wartete auf sie. Plötzlich sah ich etwas, was mich ein zweitasmal hinsehen ließ. Ein Teil des Marktes war als Parkplatz ausgewiesen und ziemlich nah an unserem Auto stand ein anderes, das ich sofort wiedererkannte: ein blauer Pick-up mit weißenlm Pferdetransporter. Die Motorhaube stand offen und ich sah den Mann mit karierten Hemd aus dem Pferdesportgeschäft und einen etwas älteren mit kurzen Haaren, der sich über den Motor beugte. Ich konnte nicht hören, über was sie sich unterhielten. Ich sah nur, wie der ältere Mann auf irgendein Teil Im Motor zeigte und sehr aufgeregt schien. Plötzlich lief es mir eiskalt über den Rücken, als mir der Gedanke kam, dass dies die zwei sein mussten, die hinter Shun her waren, und ich hier ganz ruhig saß und zwei richtige Pferdediebe vor mir hatte. Einerseits schien es unwirklich und doch war es ein grässlicher Gedanke. Das Sonderbare für mich war, dass diese zwei wie ganz normale Menschen aussahen. In Büchern sind solche zwielichtige Gestalten immer hässlich und sehen von vornherein aus wie Schurken. Doch diese hier sahen aus wie zwei Männer, die dastanden und auf ein kaputtes Auto starten. Mein Mund ist ganz trocken gewurden und ich versuchte mir einzureden, dass das alles nur Einbildung ist. Dashier könnte ja auch ein ganz anderes Auto mit Anhängern sein. Außerdem hatte ich sie auch nur aus der Ferne gesehen , da draußen im Wald... Vielleicht stimmte es auch, was Itachi gesagt hatte, dass sich jemand nur verfahren hatte und auf den Weg zum Reitstall war, der nur wenige Kilometer entfernt war. Doch dann musste ich an das Halfter denken. Hatten sie vielleicht versucht Shun nur mit einem Seil in den Transport zu bekommen, was fehlgeschlagen ist, und wollten es nun mit einem Halfter probieren? Oder, Shun hat sich so sehr gewährt, dass das Halfter, welches sie dabeihatten kaputt ging? Das wäre auch eine logische Überlegung... Das gleiche ist mir und Dad auch mal passiert, als Nanami noch jung und ungestüm war. Wir wollten von einem Tunier nach Hause fahren. Nanami schlug nach hinten aus, als wir sie in den Transporter einladen wollten und das Halfter war im Nu gerissen. Danach mussten wir ihr auf dem ganzen Parkplatz zwischen Autos, Anhängern und Pferden hinterherjagen. Mir steigt heute noch die Röte ins Gesicht, wenn ich daran denke. Wie peinlich! Ich entschied mich, Itachi anzurufen, holte schnell mein Handy hervor und tippte seine Nummer ein, doch im selben Augenblick hörte ich die Stimme meiner Mutter hinter mir: ,,Hallo, Sakura, da bist du ja." Ich brach mein Telefonat sofort ab und stand auf. Ich war irritiert. Das war so typisch für meine Mutter, kreuzt sie doch wieder zur ungünstigsten Zeit auf. ,,Wen wolltest du denn gerade anrufen?" fragte sie neugierig, als wir zum Auto gingen. ,,Ich sah wie du das Handy in der Hand hieltst." ,,Niemand. Ich wollte nur sehen, ob es aus oder an ist. Ich möchte nicht unnötig Akku verschwänden." antwortete ich unfreundlich. ,,Das ist gut so." stimmte Mom mir zu. In der gleichen Sekunde kam mir ein Geistesblitz. ,,Ich will das hier nur wegwerfen." sagte ich zu meiner Mutter und zeigte auf meinen leeren Eisbecher. Bevor sie antworten konnte, ging ich Schon los zu dem Mülleimer der am Pfosten neben dem Pick-up hing. Sicher sah mir meine Mutter mit erstaunen nach, denn ich bin auf den Weg dorthin bereits an einem anderen Mülleimer vorbei gegangen. Doch darüber konnte ich mir jetzt keine Gedanken machen. Ich musste das Autokennzeichen der Schurken in Erfahrung bringen. Den leeren Eisbecher warf ich weg und schlenderet langsam am Pick-up vorbei. Ich konnte mein Herz schlagen hören und mir war mulmig zu Mute, als ich versuchte so nah wie möglich heranzukommen. Trotzdem hatte ich nicht auch nur die geringste Chance, ein Blick auf des Kennzeichen zu werfen. Der große Kerl stand genau davor. Enttäuscht ging ich zu unserem Auto zurück und stieg ein. War wohl nicht anders zu erwarten! In den Krimis war das nie so! Dort konnte die Heldin immer ein Blick auf das Nummernschild werfen. Ich seufzte leise vor mich hin und wunderte mich darüber, warum die Geschichten in den Romanen doch so garnichts mit der Realität zu tun haben. Hosted by Animexx e.V. (http://www.animexx.de)