Trouble in Asgard von abgemeldet ================================================================================ Kapitel 1: Loki --------------- 1 Loki Wie ausgesprochen Unwürdig diese Situation doch war. Gefesselt und zum schweigen gebracht wurde er, der eigentlich König sein sollte. Vorgeführt wie ein tollwütiges Tier, welches ein Schaf gerissen hatte. Wieder einmal, war es Thor der bejubelt wurde, dem aller Ruhm galt. Wieder ein mal wurde er daran erinnert, wie es zu alldem gekommen war. Sein Blick streifte den Marmorboden des großen Flures, besah seine Stiefel, die ein leises Tapsen aus dem Gestein heraus kitzelten. Er kannte diesen Weg, wusste, wie viele Windungen noch kommen würden, bis er in seinem goldenen Käfig gesperrt wurde. An unsichtbare Ketten gelegt, die schwer auf seinen Schultern lasteten. Doch all das hier in Asgard war ein Witz, gegen das, was ihm bald erwarten würde. Die Chitauri würden ihm diese Niederlage zuschreiben, ihn suchen und schlimmere Dinge antun, als er es sich im Moment wohl ausmalen konnte. Fast so schlimm, wie die Trinkgelage seines >Bruders< in jüngeren Tagen. Ein Schauder lief dem schwarzhaarigen Magier über seinen Rücken, die Nackenhaare stellten sich auf. So schüttelte er leicht den Kopf und besann sich wieder nur auf den Boden. Nur dumpf drang das Scheppern der Rüstungen an sein Ohr, der Magier nahm die Gegenwart seiner Bewacher nicht ein mal mehr wahr, so sehr war er in Gedanken. Erst als der Tross inne hielt, sah auch er auf. Seine grünen Augen hefteten sich auf die Tür, die er so gut kannte. Wie lange war es nun her, dass er diesen Raum nicht mehr betreten hatte? Er wusste es nicht genau, doch erinnerte er sich noch an alles. So trat er ein, in seinen goldenen Käfig aus dem es erst ein mal kein Entkommen mehr gab. Eine grobe Hand befreite ihn von den Fesseln, entnahm diesen verdammten Knebel, der seine Stimme erstickt hatte. Dann war er allein, allein in diesem Raum und alleine mit sich selbst. Immerhin hatten sie ihn nicht in irgend ein dunkles Loch gesperrt, doch warum nicht? Eigentlich war dieses Verhalten alles andere als Normal, keiner hatte ihn geschlagen oder grob behandelt. Keiner hatte es auch nur gewagt ihm eins seiner schwarzen Haare zu krümmen. Dabei war er als Verräter nach Asgard zurück gebracht worden. Als Gefangener und Gefallener, dem die Verbannung oder Schlimmeres erwartete. Nun stand Loki in seinen alten Gemächern, inmitten von altem Luxus, den er einst so geliebt hatte. Sah seine Bücher, in denen die Zaubersprüche standen, die er in seiner Kindheit tagelang gelernt hatte. Sah die Reagenzien auf dem langen Holztisch stehen. Sah den Kamin, vor dem er Abens so gerne gelesen hatte, das weiche Sofa und noch so viel mehr. Raschen Schrittes eilte er durch den Raum, doch hatten sie die Räumlichkeiten gut durchsucht. Nichts brauchbares war zurück geblieben. Nichts das er als Waffe für seine Flucht hätte nutzen können. So lies er sich auf sein Bett fallen, das seit langer Zeit nicht mehr benutzt worden war. Und doch lag kein Staub darauf, war alles in den Gemächern in Stand gehalten worden. Die beiden dünnen Reifen an seinen schmalen Handgelenken klirrten leise, erinnerten Loki daran, dass seine Magie ihm nicht helfen würde. Verunsichert schweifte sein blick umher, doch fand dieser keinen Halt bis die ihm Lieder zu vielen. „Was für eine überaus unschöne Situation.“ Kam es grummelnd von ihm. Langsam musste, der Magier sich etwas einfallen lassen, denn die Zeit arbeitete Definitiv gegen ihn. Sein hübsches Gesicht in die weichen Kissen drückend, blieb der junge Gott einige Zeit liegen. Versuchte seine wirren Gedanken zu ordnen, die immer wieder durcheinander wirbelten und nur Chaos hinterließen. Alles drehte sich vor seinem geistigen Augen, nur eins blieb immer gleich. Ein Bild, dass er nie vergessen könnte. Dass seines Bruders, den er liebte, verabscheute, beneidete und doch nicht hasste. Wie könnte er ihn auch je hassen? Und doch hatte er so viel Schlimmes angerichtet. So viel, was er nun bereute und doch nicht ungeschehen machen konnte. Und das nur wegen dieses Mannes, der nicht ein mal seines eigenen Blutes war. Wahrscheinlich war das Band zerrissen, das Band welches Thor und ihn seit ihrer Kindheit verbunden hatte. Auch wenn sie nicht das gleiche Blut teilten, so teilten sie doch eine gemeinsame Vergangenheit. Doch würde es auch eine Zukunft geben? Ein tiefes seufzen kam über seine schmalen Lippen und wurde von den weichen Daunen geschluckt. Ob er ihm jemals vergeben würde, ihn je wieder in seine starken Arme schließen würde? Hatte der Schwarzhaarige dies überhaupt verdient? Er wusste es nicht, so blieb er noch einige Zeit liegen und gab sich seinen finsteren Gedanken hin. :::::::::::::::::::::::::::::::::::: Ende Kapitel 1 Hosted by Animexx e.V. (http://www.animexx.de)