Anne im Traumhaus von steffinudel ================================================================================ Kapitel 22: Susan ist unerbitterlich ------------------------------------ Anne und Gilbert würden also wieder ein Kind bekommen. Susan Baker ließ Anne nun keinen Moment mehr Ruhe. Dauernd tauchte sie im Traumhaus auf und putze, kochte und wusch den ganzen Tag. Wenn Anne das Geschirr abwaschen wollte, war Susan schon zur Stelle und riss ihr förmlich den Spüllappen aus der Hand. „Ich mach das schon, liebe Frau Doktor. Wollen sie nicht ein wenig schreiben?“ Anne kam einfach nicht gegen sie an. Als Marilla rüber kam, klagte Anne ihr Leid. „Sie meint es doch nur gut, Anne. Sie will nicht, dass du dich überanstrengst“, erklärte Marilla. „Wie soll ich mich überanstrengen, wenn ich nicht mal einen Lappen in die Hand nehmen darf. Ich mag Susan wirklich sehr gerne und ich bin ihr dankbar für alles, aber sie übertreibt. Ich bin nicht krank, sondern bekomme nur ein Baby.“ Anne setzte eine entschlossene Miene auf. „Ich werde morgen mit ihr reden, so halte ich das nicht länger aus, Marilla.“ „Ich glaube ja auch, dass sie ein wenig übertreibt. Sie sorgt sich nur um dich, Anne. Wie wir alle.“ „Marilla, du brauchst dir doch keine Sorgen zu machen.“ „Na, du bist mein kleines Mädchen, Anne. Du bist eine Tochter für mich geworden und ich will einfach, dass es dir gut geht und du glücklich bist.“ Anne lachte und umarmte sie: „Marilla, es geht mir gut und ich bin sehr, sehr glücklich.“ Dann küsste sie die alte Dame auf die Wange. Am Abend erzählte Anne, Gilbert von ihren Sorgen mit Susan. Er lachte jungenhaft und nahm ihre Hand. „Es ist wie Marilla gesagt hat, Anne. Sie will dich nur umsorgen.“ „Ja, aber ich lass mich nicht zu Untätigkeit verdammen. Ich werde morgen mit ihr reden.“ „Wenn du meinst. Aber jetzt brauchst du nicht untätig zu sein. Gib deinem Ehemann einen Kuss.“ Anne lachte und küsste ihn. „Susan“, begann Anne am nächsten Morgen „ich möchte mir dir reden.“ „Ich muss nur noch den Spüllappen heiß auswaschen, dann komme ich zu ihnen, liebe Frau Doktor.“ Anne setzte sich an den Tisch und nahm Jem auf den Schoß. „Oh, Frau Doktor geben sie mir den kleinen Jem, sie sollten das schwere Kerlchen nicht soviel hochheben.“ „Nein!“, unterbrach Anne sie energisch. „Susan, genau darüber möchte ich mit dir reden.Ich bin doch nicht krank. Nimm mir nicht alle Arbeit ab. Ich bin nicht zerbrechlich.“ „Liebe Frau Doktor, sie wissen doch dass ich ihnen nur helfen will“, Susans Gesicht hatte einen beleidigten Ausdruck angenommen. Annes Wut schwand und sie lächelte sie an, während sie den Arm um sie legte. „Ich weiß Susan, aber findest du nicht selbst, dass du ein wenig übertreibst?“ Susan lächelt zurück. „Wenn ich so darüber nachdenke... Vielleicht ein wenig, aber ich mag sie wirklich. Der junge Doktor und sie liegen mir wirklich am Herzen und klein Jem liebe ich mehr als jeden Neffen von mir. Glauben sie mir liebe Frau Doktor ich möchte einfach nur das Beste für sie. Es freut mich so, dass bald wieder ein kleines Baby in diesem Haus sein wird. Ich möchte nur auf sie aufpassen.“ Sie senkte beschämt den Blick. Anne lachte: „Susan, ich finde das wirklich lieb von dir. Und du bist uns hier allen doch auch schon ans Herz gewachsen. Du hilfst mir so viel und Jem ist ganz begeistert von dir. Aber es ist so schwer für mich still zu sitzen. Es geht mir gut und ich möchte etwas zu tun haben.“ „Also gut, ich werde mich bemühen, mich nicht mehr wie eine Glucke aufzuführen. Aber sie müssen mir versprechen es nicht zu übertreiben.“ „Ich verspreche es dir, Susan.“ „Ich werde jetzt einen Tee kochen“, verkündete Susan und wollte bereits aufstehen. „Bleib nur sitzen. Ich werde den Tee kochen“, Anne reichte ihr Jem und stand auf. Susan wollte bereits etwas erwidern, doch Anne`s Blick ließ sie verstummen. Somit war die Sache geklärt und Anne durfte nun auch wieder etwas in ihrem Haushalt arbeiten. Obwohl Susan so manches mal der Widerspruch auf den Lippen lag. Aber sie hatte versprochen es zu versuchen. In Gedanken hatte Susan beschlossen, wenn es ihre liebe Frau Doktor zu arg treiben würde, würde sie ein Wort mit dem jungen Doktor sprechen. Auch Anne hielt sich an ihr Versprechen und versuchte es nicht zu übertreiben.   Hosted by Animexx e.V. (http://www.animexx.de)