Zum Inhalt der Seite

Broken Wings

von

Vorwort zu diesem Kapitel:
Für diejenigen, die meine Geschichte tatsächlich verfolgen, es tut mir Leid, dass ihr so lange warten musstet >.< Ich sollte das mit den Veröffentlichungen wirklich mal etwas strukturierter machen! Komplett anzeigen

.
.
.
.
.
.
.
.
.
.

Seite 1 / 1   Schriftgröße:   [xx]   [xx]   [xx]

Riven betrat die Bar mit hängendem Kopf. Ein schwarzer Umhang bedeckte ihre Gestalt, die Kapuze hatte sie tief ins Gesicht gezogen. Obwohl die Schlacht schon einige Zeit vorüber war, sah man doch noch den einen oder anderen Krieger aus Noxus und Riven wollte um jeden Preis vermeiden, dass man sie als eine der ihren identifizierte. Sie hatte bereits von dem Gerücht gehört, dass sie tot sei und das war ihr nur recht.

Sie war geflohen – nicht vor dem Kampf, das widersprach ihrer Ehre als Kriegerin – vielmehr vor der sinnlosen Gewalt und Zerstörung. Dieser Krieg hatte nichts mehr mit ihren Idealen, den Idealen Noxus' zu tun. Immer noch quälten sie bei Nacht die Erinnerungen an das Ende dieses unheilbringenden Kampfes.

Sie verzog sich an einen Tisch in der Ecke des Lokals, bestellte etwas zu trinken und beobachtete verstohlen die anderen Gäste. Nach kurzem Suchen erkannte sie sie wieder. Ihr Aussehen war zu auffällig um es einfach ignorieren zu können. Ihre schwarzen langen Haare reichten ihr bis über die Hüften und ihre katzenähnlichen orange leuchtenden Augen suchten ihr heutiges Opfer – da Riven seit sie in dem Dorf untergekommen war öfter hier ihre Abende verbrachte, kannte sie die Stammkunden hier mittlerweile.

Aus ihrem Kopf lugten zwei Fuchsohren heraus, die bei dem hiesigen Lärmpegel zu zucken begannen. Aber das bei Weitem Auffälligste schlang sich geschmeidig um ihren Körper. Es waren neun Schwänze, seidig langes Fell, dass aus ihrem Steißbein zu sprießen schien. Gerade ließ sie einen von ihnen geschmeidig durch ihre Finger gleiten, während ein anderer den Mann umwarb, mit dem sie kurz nach ihrer Ankunft ins Gespräch gekommen war.

Riven wusste nicht viel über diese Frau. Natürlich, sie war atemberaubend schön, das konnte keiner verleugnen. Aber sie hatte auch eine dunkle Seite, das spürte sie. Schon länger hatte sie die junge Frau im Blick und stellte fest, dass sie jeden Abend einen anderen Mann verführte. Das war vielleicht etwas eigensinnig, aber nicht zu verurteilen. Allerdings waren die Männer nach eben diesen Begegnungen immer spurlos verschwunden.

Aber Riven hatte einige Probleme und wollte sich nicht auch noch die notgeiler Böcke zu eigen machen. Dennoch machte sie sich gern vor, dass genau das der Grund war, warum sie die schöne Unbekannte so oft fixierte und ihr mit ihrem Blick in jeden Winkel des Lokals folgte.

In ihre Gedanken versunken merkte Riven nicht, dass sie nicht wie sonst, den Blick ab und an umherwandern ließ, sondern die Frau seit mehreren Minuten pausenlos angestarrt haben musste. Diese hatte sich nämlich von dem Betrunkenen abgewandt und steuerte nun genau auf sie zu. Elegant beugte sie sich über den Tisch – ihr Dekolletee einladend vor Rivens Gesicht geparkt. „Hallo Unbekannter. Ich habe deinen Blick im Nacken gespürt. Darf ich dir Gesellschaft leisten?“, hauchte sie verführerisch. Riven schnaubte verächtlich. „Das kannst du gern, nur bezweifle ich, dass ich deinem Beuteschema entspreche.“ Sie stütze ihre Aussage, in dem sie dem sabbernden etwas von Mann, dass sie neidisch angaffte, einen Blick zuwarf.

Das Fuchsmädchen schien für einen Moment aus dem Konzept gekommen zu sein, ihre Augen blickten unsicher in die ihren. Jedoch fing sie sich schnell wieder. „Da könntest du richtig liegen. Du spielst aber auch mit unfairen Mitteln, wenn du dich so maskierst.“ Noch während sie das sagte glitt einer ihrer Schwänze an den Saum von Rivens Kapuze, versucht ihr den Schutz der Unkenntlichkeit zu nehmen. Ruckartig riss diese ihren Kopf zurück und packte den Schwanz der Frau mit festem Griff. Bei dieser Bewegung blitzte eine Strähne ihres silbergrauen Haares hervor. „Ich wüsste nicht, was es mir verbietet unerkannt zu bleiben, du mit Sicherheit nicht!“, sagte sie bestimmt und mit Nachdruck in der Stimme. „Und du kannst dich gern wieder verziehen, auf deine Gesellschaft kann ich gut verzichten.“ Sie schleuderte den Schwanz, den sie noch fest umklammert hielt von sich, den Gedanken unterdrückend, dass durch dessen Berührung Wärme durch ihre Hand schoss und straffte ihren Körper.

Die Frau schien sichtlich getroffen durch ihre Worte, wandte sich dann jedoch unvermindert ab und wickelte ihren vorherigen Gesprächspartner wieder ein.

Riven konnte es sich nicht erklären aber nach dieser Begegnung sank ihre Laune noch tiefer – bis zu dem Zeitpunk war ihr nicht mal klar, dass das überhaupt noch möglich war. Sie bezahlte ihr Getränk und verließ die Kneipe missmutig. Es war Nacht geworden, ihre Lieblingszeit, seitdem sie sich selbst ins Exil verbannt hatte. Das Dunkel diente als Tarnung und so beschloss sie noch ein wenig umherzuwandern, bis sie in den Gasthof, der ihr mehr oder minder als derzeitiger Wohnort diente, aufsuchte.

Die Sonne des Tages hatte die Luft gewärmt, wodurch noch immer eine angenehme Brise wehte. Riven genoss die Stille und die Harmonie, die die Dunkelheit mit sich brachte.

Alle Gedanken schienen von ihr abzufallen. Dies kam ihr sehr gelegen. Weder der Vergangenheit noch der unsicheren Zukunft konnte sie etwas abgewinnen und so beflügelte sie jeder Moment, der sie von ihnen abhielt.

In ihren Gedanken versunken vergaß sie die Zeit und wanderte durch die verlassenen Straßen. Dass es regnete bemerkte sie erst, als die Nässe ihren Umhang eingehüllt hatte und der klamme Stoff sich um ihre Haut schmiegte. Gleichzeitig bemerkte sie, dass sie das Dorf hinter sich gelassen hatte und am Rande eines dicht bewachsenen Waldes stand.

Riven tauchte in diesen ein. Im Schutz der Bäume wagte sie es ihre Kapuze abzuziehen, um den kühlen Regen auf ihrer Haut zu spüren. Das Blätterdach dämpfte den Schauer zwar, dennoch tropfte ein Teil von ihnen herab. Riven liebte den Regen, das Gefühl umgeben zu sein von einer Flut, die nur der Himmel einem geben konnte.

Plötzlich erregte etwas ihre Aufmerksamkeit. Sie vernahm ein Wimmern, nur wenige Meter von ihr entfernt. Durch die Dunkelheit konnte sie niemanden erkennen, aber ihre anderen Sinne waren geschärft. Sofort spannte sie ihre Muskeln an und zog ein langes, scharfes Messer aus ihrem Gürtel. Sie überlegte ob sie verschwinden sollte, noch schien sie unbemerkt. Aber ihre Neugier überwog und so duckte sie sich und schlich auf das Geräusch zu, bemüht so leise wie nur möglich zu sein. Das Prasseln des Regens bot ihr einen optimalen Lärmschutz.

Dann entdeckte sie es. Wenige Meter von ihr entfernt kauerte eine Frau. Aber es war nicht irgendeine Frau. Es war jenes Fuchsmädchen, mit dem sie sich in der Kneipe angelegt hatte. Sie hockte dort, gegen einen Baum gelehnt, ihre Schwänze um sich geschlungen und das Gesicht in den Händen vergraben. Kein Zweifel, sie weinte.

Zuerst war sie sich nicht sicher, was der Haufen war, der sich neben der Unbekannten befand, der Mond schien zwar hell, drang aber kaum bis hier unten durch.

Riven kniff die Augen zusammen, um besser sehen zu können. Als sie erkannte, was dort lag, kam sie nicht umhin die Luft zischend einzuziehen. Die andere Frau blickte auf. Ihre Augen weiteten sich als sie Riven sah, Angst stand ihr ins Gesicht geschrieben.

Riven wusste, dass sie nun nicht mehr fliehen konnte, die Frau hatte ihr Gesicht gesehen.

Sie entschloss sich der Situation mutig entgegenzutreten.

Immer noch geduckt machte sie ein paar Schritte auf die Szene zu. „Was hast du getan?“, flüstere sie.

„Nach was sieht es denn aus?“, brachte die kauernde Frau hervor. Ihre Stimme klang verbittert. „Ich habe ihn getötet.“

Riven blieb unbeeindruckt von diesen Worten. Den Tod hatte sie schon früh kennengelernt, er fürchtete sie nicht länger. „Das sehe ich“, stellte sie nüchtern fest.

Und obwohl der der Mann, der im Geäst auf dem durchnässten Boden lag, keine Anzeichen äußerlicher Gewalteinwirkungen zeigte, brauchte Riven keinen Arzt um dessen Tod festzustellen. Sämtliche Spannung war aus seinen Muskeln gewichen, seine Brust war bewegungslos, kein Anzeichen dafür, dass er noch atmete. Außerdem war seine Auro verschwunden, die Energie, die jeder Körper in sich aufnimmt. Wenn er hier liegen bleibt, wird er irgendwann ein Teil des Waldes werden, waren Rivens Gedanken in diesem Moment. Diese Erkenntnis erfüllte sie mit Ruhe.

Sie wandte ihren Blick wieder dem Häufchen Elend zu, dass mühsam versuchte ihre Fassung wiederzuerlangen. Als Riven erneut das Wort ergriff, war ihre Stimme ruhig und frei von Hass oder Verachtung. Im Gegenteil. Es überraschte sie selbst, dass sie überhaupt zu solchen Gefühlen fähig war, aber sie war betroffen von dem Leid des Fuchsmädchens, das ihre Tat offenbar zu bereuen schien. Mitleid lag in ihrer Stimme als sie nun sprach.

„Warum?“

„Was interessiert dich das?“, antwortete die Schwarzhaarige bitter. „Du hast mir im Lokal doch klar gemacht, dass du mit mir nichts zu tun haben willst, warum also sollte ich dir irgendwas erzählen?“ Innerlich versuchte Riven die Situation einzuschätzen. Ja.. warum sollte sie? Doch noch bevor ihr Kopf die Antwort erörtern konnte hatte ihr Mund schon ein Argument parat. „Weil du nicht mehr die Person bist, die ich abgewiesen habe. Ich stehe hier einer anderen Frau gegenüber als noch wenige Stunden zuvor.“ Selbst über ihre Worte überrascht, empfand Riven, dass dies als passabel durchging. „Na und?“, kam es von dem Fuchsmädchen trotzig. „Ich werde dir trotzdem nichts erzählen.“

Riven fasste just in diesem Moment einen Entschluss. „Musst du auch nicht. Aber ich möchte, dass du mit mir kommst. Ich hab hier in der Nähe ein Zimmer. Du kannst bei mir übernachten. Wenn du hier draußen bleibst, wirst du nur krank.“ Zur Unterstützung eilend entsandte der Himmel einen hellen Blitz, gefolgt von einem Donnern, welches Riven sofort in Mark und Bein überging. Regen schön und gut, aber auf ein Unwetter kann ich verzichten.

Sie ging ein paar Schritte auf die Frau zu und streckte ihr die Hand hin. Noch zögerte diese. „Ich hab selber eine Unterkunft.“ - „Ich bezweifle, dass du heute Nacht allein bleiben solltest. Ich muss nicht wissen, was passiert ist, um zu sehen, dass es dir nicht gut geht.“ Die junge Frau schien mit sich zu kämpfen. Dieser Kampf spiegelte sich in ihren Augen wieder.

Sie weiß nicht, ob sie mir trauen kann , schätzte Riven die Lage ein. „Woher weiß ich, dass ich dir Vertrauen kann?“ Riven verzog den Mund zu einem angedeuteten Lächeln Voll ins Schwarze. „Das kannst du natürlich nicht. Aber hätte ich dich umbringen wollen, wärst du längst tot, glaub mir.“ Mit einem Blick auf den toten Mann fügte sie hinzu, „mal abgesehen davon, dass du vermutlich auch das ein oder andere drauf hast, um zu verhindern, dass ich dir etwas antue.“

Die Frau folgte ihrem Blick. „Wohl wahr..“, murmelte sie und erhob sich. Rivens ausgestreckte Hand ignorierte sie dabei.

Während sie sich gemeinsam durch das Gestrüpp kämpften ergriff die Fremde das Wort. „Gibt es einen Weg für mich unerkannt in die Unterkunft zu gelangen? Mir wäre es lieber Niemand würde sehen, wo ich mich heute Nacht aufhalte.“ Riven musterte sie von Kopf bis Fuß, ihr Blick blieb an den Schwänzen hängen. „Die Frage ist, kannst du die da irgendwie verstecken?“ Ein Lächeln huschte ihr bei diesen Worten über die Lippen. Die Andere fand dies allerdings kein bisschen amüsant. „Die da?! Ich glaub ich hab mich verhört! Willst du mir nun helfen oder bist du nur gekommen um an meinem Aussehen rumzumeckern?!“ Riven konnte nicht anders, die Reaktion erheiterte sie noch mehr und motivierte sie weiterzusticheln. „Hab ich da etwa einen wunden Punkt getroffen? Oh ne warte mal, sogar neun!“

Blut schoss ins Gesicht des Fuchsmädchen. Im nächsten Moment wickelten sich zwei ihrer Schwänze um Rivens Handgelenke und noch ehe sie reagieren konnte, legte sich ein dritter um ihren Hals. „Ich warne dich.“, presste das Fuchsmädchen bedrohlich zwischen zusammengepressten Zähnen hervor. „Du willst nicht, dass ich wütend werde.“ wie zur Bestätigung begannen ihre Augen zu leuchten.

Riven hätte ja beschwichtigend die Hände gehoben, aber das war ihr in gegenwärtiger Situation nicht möglich. „Ist ja schon gut, tut mir Leid, kommt nicht wieder vor.“ Die Schwänze ließen von ihr ab. Sicherheitshalber trat Riven ein paar Schritte zurück. „Aber mal ehrlich, ich hab keine Ahnung, wie wir dich tarnen können. Ich glaube nicht, dass wir zu zweit unter meinen Umhang passen.“

Die Augen der fremden Blitzten erneut. Doch diesmal, weil Riven sie auf eine Idee gebracht hatte.

Wenige Minuten später sah sich Riven keuchend den Weg zur Gaststätte zurücklegen, die Fremde Huckepack auf ihrem Rücken geparkt.Der Umhang schaffte es tatsächlich das Meiste von ihr zu verbergen. Einzig ihr Kopf lugte ein wenig heraus. Diesen hatte sie auf Rivens Schulter abgelegt. „Und wie soll ich bitte irgendjemandem erklären, dass ich Jemanden auf meinem Rücken herumtrage?“, zischte sie. „Keine Ahnung“, erwiderte die Andere unschuldig. „Ich würde sagen, lass dir was einfallen.“ Während sie sprach traf ihr warmer Atem auf Rivens Hals Sofort breitete sich eine Gänsehaut auf ihrem Körper aus.

Erst jetzt wurde ihr klar, dass die Fremde sich mit gespreizten Beinen an sie drückte und dass sie ihre Schenkel mit den Armen haltend umklammerte. Ihr so nah zu sein, ließ Rivens Körperwärme auf das Dreifache anwachsen. Warum die Berührungen der Frau etwas derartiges bei ihr auslösten, wusste sie nicht.

Sie versuchte den Gedanken zu verdrängen und sich eine glaubwürdige Ausrede einfallen zu lassen, falls sie Jemand ansprach. Aber sie hatten Glück. Weder auf dem Weg, noch im Wirtshaus trafen sie auf eine andere Person. Es musste später sein, als Riven angenommen hatte. Wenn sogar der Tresen im Eingangsbereich nicht mehr besetzt war, musste es weit nach Mitternacht sein.

Nachdem sie die Tür ihres Zimmers geschlossen hatte, setzte sie die Frau ab und fiel stöhnend auf ihr Bett. „Das mach ich nie wieder!“, bestimmte sie – den Kopf in ihrer Decke vergraben.

Sie ließ ihren Atem wieder zur Ruhe kommen, dann drehte sie sich auf den Rücken und stützte die Ellenbogen auf, um ihre neue Zimmergenossin zu betrachten. Diese schien sich für die letzten Minuten nicht gerührt zu haben. Starr stand sie dort, den Blick auf den Boden geheftet. Sie schaut schon wieder so deprimiert, stellte Riven bedrückt fest.

„Hey..“, wandte sie sich zaghaft an sie. „du solltest dich umziehen, deine Sachen sind ja ganz nass.“ Aus ihrem Schrank kramte sie ein bequemes Shirt und eine Stoffhose. Beides reichte sie dem Fuchsmädchen. „Das Bad ist rechts.“

Der Raum war ziemlich überschaubar. Kahle Wände, ausgestattet mit einem Bett, einem Tisch und zwei Stühlen. Riven hatte bewusst ein Zimmer ausgesucht, dass ein eigenes Bad hatte. Auf Gesellschaft Fremder beim Duschen konnte sie verzichten.

„Danke“, murmelte die Andere und schlich ins Bad.

Kurze Zeit später hörte sie, dass das Wasser aufgedreht wurde. Eine Dusche könnte ich auch vertragen, stellte Riven nüchtern fest. Ihre Sachen waren durchweicht und schmutzig. Außerdem war sie verschwitzt, es war kein Zuckerschlecken gewesen die Frau durch die halbe Stadt zu tragen. Sie kramte ein frisches Handtuch aus dem Schrank - ihres im Bad würde schließlich das Fuchsmädchen benutzen.

Plötzlich kam ihr der Gedanke, dass sie gerade in diesem Moment unter der Dusche stand. Nackt. Ohne es zu wollen tauchte in ihrem Kopf nun ihr Bild auf. Wasser, das auf ihre nackte Haut fiel. Ihre Schultern, ihre Brüste... Moment! Riven schüttelte heftig den Kopf um diese Vorstellung wegzuwischen.

Wie konnte sie nur so bescheuert sein? Sie nimmt eine Frau mit sich, die vor wenigen Stunden einen Menschen getötet hatte und ihr fällt nichts Besseres ein, als zu überlegen wie sie wohl nackt aussehen würde. „Die letzten Jahre müssen dir mehr zu schaffen gemacht haben, als du angenommen hast“, murmelte sie an sich selbst gerichtet.

Trotz aller Versuche die Fantasie wieder zu vergessen, lief Riven hochrot an, als die Frau das Bad wieder verließ. Mit gesenkten Kopf stürmte Riven an ihr vorbei und verbarrikadierte sich im Bad. Sie duschte ausgiebig Für den Moment hatte sie es nicht eilig wieder mit dem Fuchsmädchen den Raum zu teilen. Erstmal wollte sie innerlich zur Ruhe kommen und wieder etwas mehr Rationalität in sich wecken.

Ihre leise Hoffnung die Fremde würde schon schlafen wenn sie das Zimmer erneut betrat ging nicht in Erfüllung. Als sie das Bad wieder verließ saß diese auf dem Bett. Im Schneidersitz schien sie ganz vertieft in einen ihrer Schwänze zu sein, den sie bedächtig durch ihre Hand wandern ließ.

Ohne aufzublicken sagte sie ruhig. „Ich heiße übrigens Ahri. Danke, dass ich hier bleiben darf. Ich glaube... ich möchte doch mit dir über das sprechen, was passiert ist.“

Riven schluckte. Mit einem solchen Sinneswandel hatte sie nun wirklich nicht gerechnet. Doch sie ließ sich ihre Unsicherheit nicht anmerken. Sie wollte die Frau – Ahri – nicht gleich vor den Kopf stoßen. Trotzdem war ihr jetzt etwas bang bei dem Gedanken gleich womöglich etwas Schreckliches zu hören.

Entschlossen zog Riven einen Stuhl ans Bett und setzte sich dem Fuchsmädchen gegenüber. Einige Minuten lang geschah nichts. Riven schwieg ebenfalls, sie wollte nicht aufdringlich wirken oder mit ihren Worten wieder alles kaputt machen.

Nach einer gefühlten Ewigkeit seufzte Ahri. Den Blick immer noch auf ihre Hände gerichtet begann sie zu reden. „Ich denke damit du alles verstehst muss ich etwas weiter ausholen. Ich war nicht immer ein Mensch. Früher lebte ich im Wald... „ sie stockte. „Als Fuchs um genau zu sein.“ Sie war mal ein Tier?! Nur mühsam unterdrückte Riven den Impuls die junge Frau mit einem entsetzten 'Waaaaas' zu unterbrechen.

Diese fuhr unbeirrt fort. „Ich fand die Menschen schon immer faszinierend. Ich beobachtete sie jahrelang und sog alles, was ich über sie herausfinden konnte, begierig in mir auf. Ich träumte davon einer von ihnen zu werden – ein unmögliches Unterfangen, wie ich bis zu dem Zeitpunkt glaubte. Dann führte mein Weg mich zufällig zu einem Kriegsschauplatz. Die Schlacht hatte bereits geendet und ich traf fast nur noch leblose Körper an. Dann war da dieser Mann..“ Ahri hatte den Blick gehoben, ihre Augen starrte ins Leere. Riven wusste, was das bedeutete. Sie war gerade wieder dort, bei der Schlacht, bei dem Mann. Eifersucht quoll in ihr auf und nistete sich in ihren Gedanken ein. Halt die Klappe, Kopf! ,ermahnte sich Riven innerlich.

„Er war beinahe tot. Ich konnte beobachten, wie das Leben seinen Körper verließ.“ Nachdenklich legte sie die Stirn in Falten. „Ich weiß nicht, was genau dann geschah... Irgendwie ging seine restliche Lebensenergie auf mich über... und ich wurde menschlich.“ „Wie ist das möglich?“, flüsterte Riven ohne es wirklich zu wollen. Gebannt von Ahris Vergangenheit rutschte es ihr einfach heraus. Auch Ahris Stimme war beinahe nur noch ein Flüstern. „Ich weiß es nicht..“ Als sie nicht weitersprach, harke Riven nach. Zaghaft fragte sie, „was geschah dann?“

„Es reichte mir nicht.. Ich war zwar nun ein Mensch, aber ich fühlte mich nicht komplett. Ich wollte mehr.. Mit der Verwandlung erlangte ich neue Fähigkeiten

. Diese nutzte ich, um mich dem Leben anderer zu bereichern..“ Nun blickte sie Riven direkt ins Gesicht. Ihre Stimme war fest, als sie zum eigentlichen Teil der Geschehnisse kam. „Es war mir ein leichtes Männer zu verführen, sie waren leichte Beute. Wenn sie mir verfallen waren, konnte ich ihre Lebensenergie in mich aufnehmen. Ich hatte das Gefühl meine Verwandlung damit vollständig machen zu können. Bei diesem Akt tötete ich sie.. Jeden Einzelnen..“ Ahri war in sich zusammengesunken. Sie schien nicht zu wissen, wie sie fortfahren sollte.

Riven dagegen war immer bleicher geworden. Das, was sie da beschrieb war grausam. Manchmal war es unumgänglich zu töten, das wusste Riven nur zu gut. Aber aus so egoistischen Zwecken zu handeln und Menschen ihres Lebens zu berauben, war einfach nur abstoßend.

Ahri musste den angewiderten Blick richtig gedeutet haben, den Riven ihr zuwarf. „Bitte..“ flehte sie, „Verurteile mich nicht. Ich wusste es nicht besser.. Als Tier empfand ich keine Reue, meine Emotionen waren begrenzt. Als ich begriff, was ich getan hatte, war es schon zu spät.“

Riven ließ sich Zeit mit ihrer Antwort. Sie war kaum in der Lage das eben Erfahrene zu verarbeiten. Ihr Kopf schrie sie sollte Ahri raus werfen, sich nie wieder mit ihr abgeben. Das war der Teil von Noxus, der eine klare Ansicht von gerecht und ungerecht hatte. Der nur nach dieser erlernten Moral handelte ohne eigenständig zu denken. Richtig und Falsch glichen in ihrer Ansicht Schwarz und Weiß, etwas dazwischen gab es nicht.

Aber da war noch ein anderer Teil, der leise widersprach. War nicht auch sie als Kriegerin abseits des Weges geraten? Hatte nicht auch sie Fehler gemacht und später Reue gezeigt. Schließlich war das der Grund, warum sie die Armee verlassen hatte. Sie selbst befand sich gerade in einer Grauzone.

Sie kam nicht umhin das Fuchsmädchen für ihre Taten zu verabscheuen, dennoch versuchte Riven sie zumindest für den Moment nicht gänzlich zu verurteilen.

„Ich sollte vielleicht besser gehen.“ Mit diesen Worten erhob sich Ahri mutlos. „Die Unannehmlichkeiten, die ich dir bereitet habe, tun mir Leid.“ Sie steuerte auf die Tür zu.

Nun erhob sich auch Riven, streckte die Hand aus und berührte Ahri leicht am Arm. Diese zuckte zusammen, hielt aber inne und wandte sich Riven zu.

„Ich hatte dir gesagt, dass du hier übernachten kannst. Dieses Angebot steht noch.“

„Danke“, flüsterte sie, während ihre Augen den Blick von Riven suchten. Riven jedoch senkte den Blick, sie wollte Ahri nicht ansehen.

Ein paar Minuten verharrten die beiden in dieser Position. Dann fiel Riven auf, dass sie immer noch Ahris Arm berührte. Langsam zog sie ihn zurück. Sie blickte sich im Zimmer um. „Wir müssen noch überlegen, wo du schlafen wirst.“ Riven vermied dabei bewusst den Blick auf das große Bett. Auch wenn sie schockiert über Ahris Taten war, so kamen ihr doch ganz andere Fantasien in den Kopf, wenn sie daran dachte, mit ihr in einem Bett zu schlafen.

„Ist schon okay, ich schlafe auf dem Boden.“ Riven fiel auf, dass auch Ahri den Blick aufs Bett vermied, während sie sich suchend nach einer geeigneten Stelle umsah.

Riven gab sich einen Ruck. „Nein.. so unbequem wie es auf dem Boden wäre, hätte ich dich auch gleich im Wald lassen können.“ Riven musste sich zwingen die nächsten Worte heraus zu bringen ohne dabei rot zu werden. „Im Bett ist genug Platz für uns beide.“ Jetzt suchte sie doch Ahris Blick – nicht abgeneigt diesmal, sondern aufrichtig neugierig.

Überrascht stellte Riven fest, dass Ahri mit einem Mal ziemlich unsicher geworden war. Ihr stand nun eine leichte Röte im Gesicht. „Um ehrlich zu sein.. ich habe noch nie mit einer anderen Person in einem Bett geschlafen..“ entgegnete die junge Frau peinlich berührt. „Aber die ganzen Männer...!“ Es war Riven raus geplatzt, bevor sie sich hatte bremsen können. Ahris Mine änderte sich schlagartig.

Sie warf Riven einen gereizten Blick zu. „Hast du mir vorhin nicht zugehört? Ich habe die Männer umgebracht bevor wir uns einem Bett auch nur hätten nähern können!“ Als sie Rivens verwirrten Blick sah, wurde sie noch wütender. „Dachtest du ich hätte mit ihnen geschlafen?!“ „Eeeh...“ Riven war absolut sprachlos. Ja, genau das hatte sie angenommen. Aber es würde die Situation nicht besser machen das laut auszusprechen. Aus diesem Grund schwieg sie.

Zum Glück schien sich Ahri schnell wieder zu beruhigen. Fast hatte Riven angenommen sie würde wieder von mehreren Schwänzen gefesselt enden.

Schließlich entschloss sich Riven so zu tun als gäbe es die letzten paar Minuten nicht. Mit einem Satz war sie im Bett und zu zwei Dritteln unter der Decke verschwunden. Sie rutschte bis ans eine Ende des Bettlakens und klopfte einladend auf die andere Seite. Ahri rührte sich nicht. „Na komm schon. Ich beiße nicht.“ Aufmunternd lächelte sie ihr zu.

Und tatsächlich, nach kurzem Zögern gesellte sich Ahri zu ihr. Schüchtern und sichtlich verkrampft legte sie sich hin.

Riven erkannte ein neues Problem. „Wir haben nur eine Decke..“ , sprach sie das Offensichtliche aus. „Das macht nichts, meine Schwänze sind weicher als jede Gaststättendecke.“ Sie zwinkerte Riven zu und im nächsten Moment schlang sie ihre Schwänze um sich selbst. Geschmeidig und weich passten sie sich ihrem Körper an. Fasziniert begutachtete Riven das Ergebnis. Sie ist so schön, war alles, was sie denken konnte. Der Rest ihres Kopfes schien auf Standby geschaltet zu haben.

Ahri bemerkte, dass sie angegafft wurde. Sie beugte sich zu Riven rüber, ihre Nasenspitzen berührten sich fast. „Wolltest du nicht ursprünglich schlafen?“ hauchte diese ihr nun verführerisch zu. Binnen Sekunden hatte Riven ihr den Rücken zugewandt, mit einer Hitze im Gesicht, die jeden Ofen mit Leichtigkeit beheizt hätte.

Mit dem Kopf halb unter Decke nuschelte sie etwas, dass ursprünglich wohl wie 'Gute Nacht' klingen sollte. Tatsächlich wurde es aber eher ein 'schuschacht'. Dies entlockte der schönen Halbfüchsin ein Kichern, ehe auch sie es sich wieder gemütlich machte und herzhaft gähnte. „Gute Nacht, Riven.“

Riven hatte eigentlich geglaubt, dass sie keinen Schlaf finden würde, während Ahri neben ihr lag. Doch der Tag und vor allem die Nacht hatten die Ressourcen ihres Körpers aufgebraucht. Sie schlief beinah auf der Stelle ein. Ihre letzten Gedanken galten Ahri, ihr Gutenachtgruß hallte in ihr wieder. Ihre Augen begleiteten sie auf die Schwelle zwischen Wachsein und Träumen. Sie genoss das Gefühl, dass sich in ihr breit machte.

Dann wurde dieses mit einem Mal weggefegt. Sie war wieder dort. Wie jede Nacht. Sie hatte gehofft wenigstens heute durch die jüngsten Ereignisse verschont zu bleiben. Aber dieser Alptraum war unerbittlich. Seit der Schlacht suchte er sie jedes Mal, wenn sie sich schlafen legte, heim. Das Blut, die zahlreichen Leichen - teilweise undefinierbar ob Feind oder Freund. Und immer wieder das Gesicht des Mannes, der alles beendete.

Sein Auftreten hatte sich in ihren Kopf gebrannt. Wie er das Feld durchquerte, gelassen, arrogant. Wie er sein Gas über alle, die ihm zu nah kamen, verteilte. Das qualvolle Schreien der befallenen Menschen dröhnte in ihren Ohren. Sie bettelten um Erlösung, ihre Schmerzen mussten unvorstellbar sein, bis sie dem tödlichen Gift schließlich erlagen.

Im Traum schrie Riven. „Hör sofort auf!“ Sie wiederholte die Worte stetig, Tränen liefen ihr über die Wange.

Als er sie bemerkte, bewegte er sich auf sie zu. Sein Lachen ließ Riven das Blut in den Adern gefrieren. Sie wollte rennen, konnte sich aber nicht bewegen. Tatenlos musste sie zusehen, wie er sich ihr näherte, ihr mit den Fingern übers Gesicht strich. Als er sprach traf sie sein verfaulter Atem. „Dachtest du etwa, du könntest mir entkommen?“

Panik überkam Riven...

„RIVEN!“ Erschrocken riss sie die Augen auf. Was war das? Sie brauchte einen Moment um zu erkennen, dass Jemand über ihr kauerte - Ahri. Langsam dämmerte ihr wo sie war. Ahri musste sie geweckt haben. Mit den Knien links und rechts von Rivens Taille hockte sie über ihr, das Gesicht nur wenige Zentimeter von ihrem entfernt. Mit ihren Händen drückte sie Rivens Schultern ins Laken.

„Was machst du da?“ , fragte Riven verwirrt. Immer noch schlaftrunken realisierte sie noch nicht, wie nah ihr die schöne Frau gerade war. „Was ich hier mache? Das Gleiche könnte ich dich fragen. Du hast geschrien. Und plötzlich hast du angefangen um dich zu schlagen.“ Zum Beweis drehte Ahri ihren Kopf, sodass Riven an ihrer Wange eine rote Stelle ausmachen konnte. „Ich hab dich geschlagen?“ Schuldbewusst betrachtete Riven die Rötung. Nachgiebig lächelte Ahri. „Ist halb so wild. Du hast tief geschlafen, ich wollte verhindern, dass du dir selber noch weh tust. Deswegen.. hab ich mich auf dich gesetzt und versucht dich zu wecken.“ Sie lockerte ihren Griff um Rivens Schultern, blieb jedoch weiterhin auf ihr sitzen.

Riven erhob ihren Oberkörper ein Stück. Mit ihren Fingern berührte sie sanft die Verletzung, die sie Ahri aus Versehen zugezogen hatte. „Tut mir Leid, dass ich dich getroffen hab.. Ich habe öfter Alpträume aber sonst schlafe ich allein. Mir ist nie aufgefallen, dass ich so was mache.“

Ahri zögerte. Vorsichtig ergriff sie Rivens ausgestreckte Hand und drückte sie leicht. „Ist schon in Ordnung, wirklich.“ Wärme breitete sich in Riven aus.

Erst jetzt bemerkte sie wie sehr Ahris Nähe sie zur Ruhe gebracht hatte. Normalerweise brauchte sie immer eine Weile, um sich aus ihrem Traum zu befreien und wieder in die Wirklichkeit einzusteigen. Aber bereits jetzt waren ihre Erinnerungen daran verblasst und an ihre Stelle trat Ahris Antlitz.

„Es ist nicht in Ordnung, ich möchte es wieder gut machen!“ Entschlossen blickte sie Ahri in die Augen. Diese errötete und schaffte es kaum Rivens Blick standzuhalten. Was hat die denn auf einmal? Für Riven war es ganz normal das zu sagen, ihre Ehre als Kriegerin gelobte es.

„Na ja.. es gibt da schon etwas, was du tun könntest..“ , murmelte Ahri verlegen. „Und zwar?“

Ahri zögerte. „Lass uns morgen darüber sprechen, ja? Wir sollten jetzt noch etwas schlafen.“

Verwirrt willigte Riven ein. Sie nahmen wieder ihre ursprünglichen Plätze ein. Als Riven es sich wieder unter der Decke bequem gemacht hatte, legte sich einer von Ahris Schwänzen über ihren Bauch. „Was machst du da?“ „Mh?“ Sie warf Riven einen müden Blich zu. „ Ach so. Weißt du, meine Schwänze sind ziemlich stark. Ich dachte mir ich wappne mich für den Fall, dass du noch mal einen Anfall bekommst. Damit kann ich dich, denke ich, ganz gut in Zaum halten“ Riven wollte noch etwas erwidern, aber Ahris Atem ging bereits ruhiger - sie war tatsächlich schon eingeschlafen.

Auch Riven gab sich erneut der aufkommenden Müdigkeit hin. Eine Frage schlich sich dabei noch in ihre Gedanken. Dieser schenkte sie aber kaum Beachtung. Warum hat sie sich dann auf mich gesetzt, wenn es gereicht hätte ihre Schwänze zu benutzen?

Am nächsten Morgen erwachte Riven ausgeruht, aber mit schmerzenden Gliedern. Ihre Huckepack-Tour von vergangener Nacht zollte ihren Tribut. Gähnend streckte sie sich und rieb sich verschlafen die Augen. Sie blickte zum Fenster. Sie hatte letzte Nacht vergessen die Gardinen zuzuziehen. Die Sonne stand schon ziemlich hell, was bedeutete, dass sie den Morgen verschlafen hatte. „Kein Wunder nach gestern Abend“, nörgelte sie mehr zu sich selbst. „Hm?“ , kam es von der anderen Seite des Bettes. Riven hatte schon fast wieder vergessen, dass sie die Nacht nicht allein verbracht hatte. Sie wurde rot. „Ach nichts, soll ich uns was zum Frühstück hoch holen?“ Die andere Frau grummelte etwas unverständliches als Antwort. „Die pennt ja noch..“, murmelte sie etwas enttäuscht.

Riven wusste nicht, was sie erwartet hatte. Dass Ahri ihr um den Hals fiel und sie als ihre edle Ritterin ansah? Und wieso zur Hölle sollte sie das überhaupt wollen?

Um ihren Gedanken zu entfliehen stand Riven auf, warf sich ihren Umhang über und marschierte aus dem Zimmer. Als sie nach etwa zehn Minuten wiederkam, beladen mit einem Tablett mit frischen Brötchen, Saft und Marmelade, saß das Fuchsmädchen bereits aufrecht im Bett. „Na du bist ja doch schon wach“; lächelte Riven ihr entgegen.

Die junge Frau erwiderte das Lächeln schüchtern. „Ja ich..“ Sie errötete leicht. „Es war nicht mehr so warm im Bett, als du aufgestanden bist, das hat mich wohl geweckt.“ Peinlich berührt schaute Ahri zu Boden. Das kam Riven ganz gelegen, denn so merkte sie nicht, dass auch sie auf der Stelle rot wurde.

Riven räusperte sich. „Ich hab uns was zu Essen besorgt, hast du Hunger?“ Dankbar über den Themenwechsel nickte Ahri eifrig.

Riven stellte das Tablett auf den Tisch und setzte sich. Ahri gesellte sich zu ihr, schweigend aßen sie. Irgendwann ergriff Riven das Wort. „Sag mal, gestern meintest du es gäbe etwas, was ich für dich tun könnte. Was wäre das denn?“ Verlegen kratzte sich Ahri am Kopf. „Naja, wie soll ich sagen... Ich hab derzeit keine Ahnung, was ich als Nächstes tun soll und da hab ich mich gefragt..“ Sie suchte nach den richtigen Worten. „..ob du vielleicht Gesellschaft auf deiner Reise haben möchtest?“

Riven war für einen Moment sprachlos. Damit hatte sie wirklich nicht gerechnet. Sie hatte die junge Frau eher als Einzelgängerin eingeschätzt und bis jetzt schien dies auch der Wahrheit entsprochen zu haben. Warum also wollte sie sie nun begleiten? Riven hatte sich angewöhnt Leuten nicht allzu sehr zu vertrauen, deswegen war sie wegen des Angebots eher skeptisch als freudig. Natürlich wäre es schön nicht mehr allein unterwegs sein zu müssen. Vor allem weil sie nicht wusste, ob ihre Reise gefährlich werden würde. Andererseits kannte sie Ahri überhaupt nicht und ihre Vergangenheit sprach nicht gerade für sie.

In Gedanken versunken bemerkte sie nicht, dass Ahri sie erwartungsvoll ansah. Mit jeder Sekunde, die verstrich ohne dass Riven etwas sagte, verdunkelte sich ihre Mine mehr. „Ich versteh schon. Du möchtest nicht und überlegst gerade, wie du es mir sagst..“,deutete sie Rivens Stille vollkommen falsch.

Sofort fiel Riven ihr ins Wort. „Nein, das ist es nicht.“, sagte sie bestimmt. „Ich habe in der Vergangenheit nur ziemlich schlechte Erfahrungen mit Gesellschaft gemacht. Bis jetzt habe ich einzig den Leuten meiner ehemaligen Einheit vertraut und die haben mich ziemlich hintergangen.“

Das war zwar nicht die komplette Wahrheit, aber richtig gelogen war es auch nicht. Riven war einfach noch nicht bereit sich ihrem Gegenüber komplett zu öffnen.

„Wieso eigentlich nicht“, beantwortete sie schließlich Ahris Frage. „Wir können es ja ausprobieren und sehen, wie wir miteinander klar kommen.“ Riven lächelte zaghaft. An Ahris Gesicht konnte sie ablesen, dass dies nicht unbedingt eine Antwort war, die sie gänzlich zufriedenstellte. Dennoch willigte sie ein.

„Also gut, was hast du also vor? Willst du noch länger hier bleiben?“ Riven überlegte. „Nein, eigentlich nicht. Ich bin mir nur nicht sicher, wohin es als Nächstes geht.Es gibt einige Orte, die ich fürs Erste meiden sollte. Ich hatte mir überlegt einen alten Freund aufzusuchen. Ich muss ihn etwas fragen. Ich weiß nur nicht genau, wo ich ihn finden kann.“

„Wie heißt denn dein Freund?“, fragte Ahri neugierig. „Er heißt Twisted Fate. Allerdings ist er Glücksspieler und Nomade, man trifft ihn selten länger als eine Woche an einem Ort an.“

„Ich glaube ich habe von ihm schon mal gehört. Er ist ziemlich bekannt bei dem einfachen Volk. Ich habe mehr als ein Mal einen Mann getroffen, der von seinen Künsten schwärmte, oder aber von ihm ausgenommen wurde.“ Riven nickte, das klang ganz nach Twisted. Wahrscheinlich kam sie nur so gut mit ihm klar, weil sein Reichtum sie nicht interessierte und sie nie auch nur auf die Idee kam gegen ihn zu spielen.

Ahri unterbrach ihre Gedanken. „Wir sollten ein wenig rum fragen. Wenn er in Ilonia ist, wird es Jemand wissen. Und wenn nicht sehen wir einfach, dass wir mit einem Schiff zum Festland kommen und versuchen da unser Glück.“ Dafür, dass sie die Nadel im Heuhaufen suchten, klang Ahri ausgesprochen optimistisch. „Was willst du ihn denn fragen?“

Riven hatte befürchtet, dass diese Frage nicht lange auf sich warten lassen würde. „Das.. erzähl ich dir , wenn es soweit ist, okay?“, startete sie einen Versuch die Antwort hinauszuzögern. Ihre Rachepläne galten zu den Themen, die sie Fremden nicht unter die Nase reiben wollte.

Ahri schnaubte beleidigt. „ Du sagst du weißt nicht, ob du mir vertrauen kannst. Aber ich soll mit dir durchs halbe Land reisen, damit du Jemanden findest, den du etwas fragen kannst, von dem du mir nicht mal sagst was es ist? Das klingt für mich aber ziemlich nach Doppelmoral, Liebes.“

„Ich habe nie von dir verlangt mich zu begleiten, du kannst jederzeit gehen.“ Ahri verschränkte beleidigt die Arme vor der Brust. „Das hättest du wohl gern. Ich begleite dich. Allerdings nur, weil ich nicht weiß, was ich sonst tun soll. Außerdem, vielleicht ist dein Freund ja ganz süß.“ Verstohlen lächelte Ahri. Sofort bemerkte Riven wie Eifersucht in ihr aufquoll. Trotzig schnaubte sie. „Versuch doch dein Glück, aber Twisted ist zu intelligent, um auf deine billige Masche reinzufallen.“

Ahris Augen funkelten zornig. „Na bei dir hat es ja auch funktioniert“; erwiderte sie schnippisch. „Sonst wäre ich ja wohl kaum neben dir aufgewacht, oder?“

Riven schoss die Röte ins Gesicht. „Überhaupt nicht! Man nennt es auch Nächstenliebe. Von dir würde ich mich nie im Leben um den Finger wickeln lassen.“

Eine Stille trat ein, in der beide Frauen wütend in eine jeweils andere Ecke des Zimmers blickten.

Nach ein paar Minuten hatte Riven genug. Es war albern zu schmollen und sich wegen so einer Kleinigkeit zu streiten. Sie erhob sich. "Also dann. Wollen wir los?“ Ahri nickte zustimmend. „Ich werde eben meine Sachen zusammenpacken. Hast du auch irgendwo noch Habseligkeiten, die du mitnehmen möchtest?“ Riven sah an Ahri herab. Sie hatte nicht mal eine Tasche dabei. Sie musste die Sachen irgendwo gelagert haben.

„Ja.. Bei einem Mann. Er wohnt.. wohnte ein paar Straßen entfernt. Ich musste übereilt aufbrechen und hatte keine Möglichkeit meine Sachen mitzunehmen.“

Dieses Thema wird uns wohl noch eine Zeitlang begleiten , dachte Riven bitter. Sie versuchte die Tatsache, dass Ahri ihn getötet hatte zu überspielen. „Was ist passiert? Ist seine Frau aufgetaucht?“, startete sie einen Versuch die Sache mit Humor zu nehmen.

Dies scheiterte kläglich daran, dass Ahri diese Frage bejahte. „Oh“, war alles, was Riven dazu einfiel. „Sind dir die Sachen, die du dort gelassen hast wichtig?“, fragte Riven nach einem Moment des Schweigens. „Ja, also nicht alles.. Aber eine Kette, die bedeutet mir sehr viel.“ Ahris bedrücktem Gesicht nach zu urteilen musste dieses Schmuckstück ihr wirklich unheimlich wichtig sein.

Riven fasste einen Entschluss. „Gut, also es gibt zwei Möglichkeiten. Entweder sind die Sachen noch bei ihr oder sie hat sie weggeschmissen. In beiden Fällen haben wir eine gute Chance sie zu finden.“ Riven lächelte aufmunternd. Auch wenn Ahri noch nicht überzeugt schien nickte sie.

„Dann wird es höchste Zeit aufzubrechen!“ Riven hoffte Ahri mit ihrem Enthusiasmus anstecken zu können. Sie zog die Kapuze ihres Umhang über und reichte Ahri auch einen, damit sie nicht Gefahr lief erkannt zu werden.. Ihre Sachen waren schnell gepackt und so machten sie sich auf den Weg zu dem Haus, in dem sie hoffentlich keine rachsüchtige Witwe erwartete.

Wenig später fanden sich die beiden Frauen auf der Straße wieder. „Wo lang müssen wir?“ , fragte Riven. Zögerlich deutete Ahri nach rechts „Da lang... es ist nicht weit.“ , erwiderte das Fuchsmädchen reichlich zögerlich. Man sah ihr an, dass sie kurz davor war einen Rückzieher zu machen. Riven berührte kurz Ahris Schulter. „Wird schon alles gut gehen“, lächelte sie aufmunternd. Ahri brachte nur ein leichtes Nicken zustande, drehte sich dann aber in die Richtung, auf die sie hingewiesen hatte, und marschierte los.

Innerhalb kürzester Zeit hatten sie besagte Wohnung erreicht. Riven konnte Ahris Nervosität praktisch körperlich spüren.

„Ich mach das schon. Warte da drüben auf mich.“ Riven deutete auf eine kleine Sackgasse, die zwischen zwei Häusern lag. Dies ließ sich Ahri nicht zweimal sagen. Sie lächelte, dankbar, dass man ihr diese Last abnahm und verzog sich in die Gasse.

Keine Ahnung, wie ich das bewerkstelligen soll, ging es Riven durch den Kopf, während sie das Häuschen eingehend musterte.

Sie hoffte die Sachen im Müll zu finden. So unauffällig wie möglich schlich sie um das Haus herum. Dabei entdeckte sie eine Hintertür, die sie im Notfall nutzen konnte. Gleich daneben befanden sich ein paar Mülltonnen. Dem Geruch nach zu urteilen waren sie lange nicht geleert worden. Angewidert rümpfte Riven die Nase. Vor ein paar Wochen war ich noch eine angesehene Kriegerin und jetzt wühle ich mich durch den Abfall anderer Leute.. , war alles, was ihr dazu einfiel. Aber es half ja alles nichts.

Mit spitzen Fingern öffnete sie den ersten Abfalleimer. Sie überlegte gerade, ob Ahri ihre Sachen überhaupt noch haben wollte, wenn diese nach einer Woche altem Fisch stanken, als sich unerwartet die Hintertür öffnete.

Erschrocken fuhr Riven herum, der Deckel der Mülltonne schnellte zurück auf seinen Platz. Sie blickte in das Gesicht einer jungen Frau, die mit Schürze und erhobenem Fleischmesser vor ihr stand. Sie hatte tiefe Schatten unter den Augen. Sie sieht aus, als hätte sie in letzter Zeit viel geweint..

„Wer sind Sie und was machen Sie hier?!“ , bellte die Frau Riven entgegen, ehe diese ihren Gedankengang beenden konnte.

„Ich.. ich..“, stammelte sie, verzweifelt bemüht die richtigen Worte zu finden. Schließlich seufzte Riven schwer. „Es tut mir Leid, es war nicht mein Recht ohne Erlaubnis Ihr Grundstück zu betreten. Es ist nur.. ich suche etwas. Und ich glaube, dass Sie es haben.“

Die bewaffnete Hausbesitzerin schien sichtlich verwirrt. „Und das, was sie suchen, finden Sie in meinem Müll?“ Sie senkte ihre Waffe, allerdings nur um wenige Zentimeter.

Riven rang nach den richtigen Worten. „Ja.. ich meine nein. Ich weiß es nicht. Hören Sie, das was ich Ihnen jetzt sage, wird Ihnen sicher nicht gefallen... Vor Kurzem haben sie eine Frau aus Ihrer Wohnung verscheucht. Ihre Sachen würde ich gerne haben.“

Die Mine der Frau wechselte von Verwirrung zu blanker Wut. Tränen füllten ihre Augen, während sie Riven anbrüllte. „Soll das heißen Sie kennen dieses Monster, dass meinen Mann umgebracht hat? Und Sie helfen ihr auch noch?! Ich sollte Sie..“ , von ihrem Zorn geleitet stürzte die Frau auf Riven zu, das Messer zum Stich erhoben.

Aber die junge Dame war keine Kämpferin und dementsprechend für Riven keine Herausforderung. Mühelos wich sie dem Angriff aus. Die Frau schoss an ihr vorbei.

Mit einem gekonnten Handgriff entwaffnete sie ihre Angreiferin und drückte sie mit ihrem Knie zu Boden.

„Hören Sie““, versuchte Riven zu der Frau durchzudringen. Doch diese hatte panisch angefangen nach Hilfe zu schreien. Riven hatte nicht viel Zeit, bald würden Leute auf sie aufmerksam werden und wie sollte sie denen klar machen, dass sie nicht die Böse war.

Riven entschied sich im Bruchteil einer Sekunde für Plan B.

Sie ließ von der Frau ab und stürmte durch die geöffnete Hintertür ins Haus.

Hektisch überlegte sie, wo die Frau Ahris Sachen hätte hin gepackt haben können. Sie sah sich um. Küche – nein. Bad – nein. Mit Sicherheit oben.

Riven stürmte die schmale Treppe hoch, immer zwei Stufen auf ein mal nehmend.

Oben angelangt fand sie sich in einem schmalen Flur wieder. Drei Türen gingen von hier ab. Die erste war ein kleines Badezimmer. Ohne es zu betreten, schloss sie die Tür. Das hatte sie bereits ausgeschlossen.

Das zweite Zimmer stellte das Schlafzimmer dar. Riven beachtete die Raumausstattung nicht, sondern öffnete gleich den Kleiderschrank.

Es war ihr unangenehm in den Sachen einer anderen Person herum zu wühlen, aber sie musste einfach Ahris Kette finden. Erst jetzt viel ihr ein, dass sie nicht die geringste Ahnung hatte, wie jene überhaupt aussah. Sie hatten ganz vergessen darüber zu sprechen.

Riven fluchte leise. Im Schrank gab es nicht mal etwas, dass einer Kette auch nur ähnlich sah. Sie durchwühlte sämtliche Schubladen.

Unten kam Bewegung in die Wohnung. Riven hörte Schritte. Ihrem Gespür nach waren nun drei Personen im Haus. Und mindestens einer von ihnen kam gerade die Treppe hoch.

Endlich, als sie den Inhalt der letzten Schublade durch stöberte, hatte sie Glück. Als sie die Kette sah, wusste sie sofort, dass es Ahris war.

Es handelte sich um ein einfaches Lederband, an dem ein Reißzahn hing. Ohne darüber nachzudenken legte sich Riven die Kette um und sprintete zum Fenster. Just in dem Moment öffnete sich die Tür.

„Stehen bleiben!“, schrie eine männliche, tiefe Stimme sie an. Das passte. Der Typ glich mehr einem Barbaren als einem Dorfbewohner. Er war so groß, dass er sich ducken musste um überhaupt durch die Tür zu gelangen. Dazu zierten enorme Muskeln seinen nackten Oberkörper. Er hatte eine Glatze, die Haare trug er anscheinend lieber an seinem Kinn als geflochtenen Vollbart. Und als ob dieses Wikinger-Aussehen nicht schon reichte, hielt er auch noch eine Holzfälleraxt in der Hand.

Riven – bereits am geöffneten Fenster stehend mit einem Fuß auf der Fensterbank – gönnte dem Mann nur ein müdes Lächeln.

„Beim nächsten Mal vielleicht, Casanova.“ Mit diesen Worten stieß sie sich vom Fenstersims ab und sprang aus dem Fenster. Ohne große Mühen kam sie elegant auf dem Boden auf.

Sie zögerte keine Sekunde und sprintete los. „Komm schon“, rief sie, als sie an der Gasse, in der sich Ahri befand, vorbei preschte.

Wenige Sekunden später befand sie sich an ihrer Seite. Ohne Probleme hängten die beiden ihre Verfolger ab. Nachdem sie den Waldrand erreicht hatten, verfielen sie in einen gemächlichen Trab.

Nach weiteren zehn Minuten wagte Riven einen prüfenden Blick nach hinten und verlangsamte ihr Tempo, bis sie schließlich gänzlich stehenblieb.

„Ich glaube wir haben sie abgehängt.“

Auch Ahri hielt an, spitzte ihre Ohren und lauschte. Fasziniert bewunderte Riven, wie Ahris Ohren tatsächlich zuckten, so als suchten sie etwas.

„Ich kann sie nicht mal mehr hören, also sind wir sicher“, bestätigte diese Rivens Verdacht.

Die nächsten Sekunden nutzten Beide um wieder richtig zu Atem zu kommen. Ahris Blick streifte Rivens Hals. Ihre Augen weiteten sich. „Du hast sie tatsächlich gefunden!“, rief diese erfreut und stürzte sich bedenkenlos auf Riven. Diese taumelte ein paar Schritte zurück.

Fast zärtlich griffen Ahris Finger nach der Kette. Dabei berührten sie Rivens Hals. Sofort bildete sich eine Gänsehaut bei ihr.

Etwas verlegen drückte Riven Ahris Hände von der Kette weg, nahm diese dann ab und legte sie der Fuchsfrau um den Hals.

„Klar, ich halte was ich verspreche.“ Sie grinste breit. Ahris und Rivens Blicke trafen sich. Riven konnte in ihren Augen tiefe Dankbarkeit erfassen. Ohne Vorwarnung stürzte Ahri sich erneut auf Riven, aber diesmal um sie zu umarmen.

Riven war froh, dass dabei ihr Gesicht verborgen blieb, denn beinahe sofort stieg ihr die Hitze ins Gesicht.

Bevor Ahri die Umarmung löste, führte sie ihre Lippen an Rivens Ohr. „Danke“ ,hauchte sie bedächtig.

„K-k-kein Thema“, stotterte Riven als Antwort.

Ahri entglitt ein Lachen. „Na du bist mir ja eine“, kicherte sie.

Als Antwort schnaubte Riven nur beleidigt.

Doch sie wurde schnell wieder ernst - nicht zuletzt, um von ihr abzulenken „Also gut, da wir nun deine Kette haben und uns die nächsten zehn Jahre hier bestimmt nicht mehr blicken lassen können, würde ich vorschlagen, dass wir weiterziehen. Wir sollten in Richtung Westen. Da kommen wir ans Wasser und können uns ein wenig in den Hafenstädten umsehen. In Heavens Port kennt man Twisted mit Sicherheit.“

„Was immer die beliebt“, zwinkerte Ahri.

Na die hat ja auf ein mal eine super Laune.. dachte Riven brummig.

Ohne etwas zu erwidern machte Riven sich auf den weg. Sie brauchte keinen Kompass um zu wissen, wo es lang ging. In ihrer Ausbildung zur Soldatin hatte man auch den ganzen Orientierungs-Kram durchkauen müssen. Sie war geübt darin anhand ihrer Umgebung auszumachen, wo die Himmelsrichtungen lagen.

Gut gelaunt folgte Ahri ihr.

Die Beiden waren noch nicht lange unterwegs, als Ahri das Wort an Riven wandte. „Sag mal, wie weit ist es eigentlich bis zur nächsten Stadt?“

„Gute Frage..“ , überlegte Riven und kratzte sich leicht an der Wange. „Wenn wir das Tempo beibehalten und sparsam mit den Pausen sind, könnten wir, denke ich, morgen Nachmittag da sein.“

Ahri entfuhr ein tiefer Seufzer. „Geht das nicht irgendwie schneller? Und überhaupt, haben wir überhaupt genug Lebensmittel und wo werden wir schlafen? Ich habe die ersten Jahre meines Lebens damit verbracht auf dem Waldboden zu schlafen und ich kann dir eins sagen, davon hab ich genug!“ , beendete sie mit Nachdruck ihre Vortrag.

Belustigt blickte Riven zu dem Fuchsmädchen rüber. Es fiel ihr sichtlich schwer sich das Lachen zu verkneifen. „Und das fällt dir alles erst jetzt auf? Planung ist nicht so deins, hm?“, neckte sie die andere. Doch bevor Ahri wieder wütend werden konnte und Riven womöglich erneut angriff, entkräftete sie die Situation.

„Keine Sorge, ich hab alles bedacht. Ich habe genug Verpflegung dabei, damit wir über die Runden kommen. Und auf unserer Route liegt eine verlassene Jagdhütte, die wir beziehen können.“

Ahri wirkte tatsächlich erleichtert, als sie die Worte der Weißhaarigen vernahm.

„Und woher kennst du die Hütte?“ Ahri fragte dies nicht misstrauisch, sie war lediglich neugierig, woher die junge Frau all dieses Wissen hatte.

Diese wiederum lächelte überlegen. „Ich habe nicht erst seit gestern vor die Hafenstadt zu bereisen. Die Informationen hab ich mir alle vorher beschafft. Und nicht nur du weißt, dass Betrunkene eine lockere Zunge haben.“

Ahri nickte nur, was sollte sie darauf auch erwidern?

Schweigend setzten sie ihren Weg fort. Dabei bemerkte Riven, dass Ahri ihre Umgebung kaum zu begutachten schien.

Ein mal wäre sie geradewegs in eine Bärenfalle gelaufen, hätte Riven nicht diese gekonnt mit einem dicken Ast ausgelöst. Erschrocken hatte Ahri einen Satz zurück gemacht.

Riven hatte nur den Kopf schütteln können. „Ich frage mich wirklich, wie du die Zeit als Fuchs überleben konntest. Ist man als solcher nicht auf so was geschult worden?“

„Meine Mutter hat immer gut auf mich aufgepasst“, hatte Ahri nur kleinlaut geantwortet.

„Nun, ab jetzt musst du lernen selber auf dich aufzupassen. Achte mehr auf das, was um dich herum passiert, sonst bist du schneller tot, als dir lieb ist.“

Dies hatte viel ernster geklungen, als Riven es sagen wollte, aber es handelte sich nun mal um unumstößliche Tatsachen. Sie wollte Ahri ja nur helfen.

Es erschien ihr immer unglaubwürdiger, dass ausgerechnet dieses Wesen zahlreiche Menschen hatte töten können. Sie wirkte einfach total sorglos und unbeirrt in dem, was sie tat. Rivens Annahme wurde bestätigt, als Ahri sich als Antwort auf ihre Predigt an sie schmiegte. „Aber ich hab doch jetzt dich, du passt auf mich auf.“ Schon wieder versuchte sie Riven zu umgarnen und sie in ihren Bann zu ziehen.

Riven ignorierte die Wirkung, die Ahris Körper auf sie hatte und schob sie beiseite.

„Lass das. Ich werde nicht immer da sein können. Es wäre nicht schlecht, wenn du lernst auch allein zu überleben.

Riven war in dem Moment gar nicht bewusst gewesen, dass sie Ahri damit verletzt hatte. Aber diese hatte auch nichts mehr erwidert. Tatsächlich wurde sie in der nächsten Zeit ziemlich schweigsam.
 

Und so kam es, dass die beiden bis sie die Hütte erreicht hatten, kein Wort mehr wechselten.

Die Dämmerung hatte schon eingesetzt und Riven taten die Beine weh. Auch ihr Rücken klagte über Erholung. Sie hatte das Gefühl der Rucksack, den sie trug, war von Kilometer zu Kilometer schwerer geworden.

Die Hütte war ziemlich klein und glich von Außen mehr einem Schuppen.

Bevor sie diesen betraten, schlich Riven zunächst von allen Seiten um sie herum , um sicher zu gehen, dass sie wirklich verlassen war.

Nachdem sie alles überprüft hatte, winkte sie Ahri zu sich. Gemeinsam betraten sie den Schuppen. Die Tür war nicht ein mal verschlossen. Sie wäre es vielleicht gewesen, wenn das Schloss noch intakt gewesen wäre, aber dieses hatten Zeit und die Naturgewalten dahin gerafft. Rostig und brüchig hing es aus dem Türrahmen. Damit würde man nicht mal ein Häschen an dem Betreten hindern können.

Das Innenleben deutete daraufhin, dass lange niemand dort gewesen war. Eine dicke Staubschicht zog sich über die Möbel, Moos hatte sich durch die undichten Fenster geschlichen.

Die Hütte bestand nur aus einem einzigen Raum. Ein paar Schränke waren lieblos in einer Ecke platziert. Darüber hinaus gab es eine Waschschüssel und ein zerlumptes Bett. Eher würde Riven sich mit Disteln zudecken als das Bettzeug anzurühren. Ein Blich zu Ahri sagte ihr, dass auch sie wenig begeistert von ihrer Unterkunft war. Angewidert rümpfte sie die Nase.

„Was zur Hölle ist das?“ , meckerte sie los. Riven zuckte nur die Schultern. „Eine Jagdhütte, siehst du doch.“

„Ja, aber..“ , sie stockte. Riven sah ihr an, dass sie sich etwas anderes unter ihrer heutigen Schlafmöglichkeit vorgestellt hatte. „Wo ist die Küche? Wo ist das Bad? Und in diesem Bett werde ich mit Sicherheit nicht schlafen! Wir können die Tür nicht verriegeln und hier müffelt es“, wetterte das Fuchsmädchen los. Riven hatte mehr das Gefühl ein Kleinkind neben sich zu haben als eine erwachsene Frau.

Sie seufzte. Der muss man auch alles erklären..

„Wenn du aufs Klo musst, geh nach draußen. Der Wald ist groß genug. Ich werde gleich ein Feuer machen, dann können wir uns etwas kochen. Und ja, das Bett würde ich auch nicht benutzen, aber wozu haben wir den Boden?“ , beendete sie nüchtern ihren Vortrag.

Beleidigt schob Ahri ihre Unterlippe vor. „Na super.. dann hab ich morgen Rückenschmerzen..“ , gab diese beleidigt von sich.

Darauf erwiderte Riven nichts. Sie hatte keine Lust sich mit Ahri zu streiten, zumal dieses Unterfangen sinnlos gewesen wäre. Sie konnten daran jetzt eh nichts mehr ändern, schließlich waren sie im Wald und von einer anderen Hütte wusste Riven nichts.
 

Den restlichen Abend verbrachten die Beiden damit es sich etwas gemütlich zu machen. Während Riven das Abendessen vorbereitete, hatte sie Ahri damit beauftragt sich um ein provisorisches Bett zu kümmern. So hatte Riven die Möglichkeit etwas Abstand zu ihrer Begleiterin zu gewinnen und etwas zur Ruhe zu kommen.

Das Feuer, das sie vor der Hütte hergerichtet hatte, prasselte gemächlich und beruhigend. Kleine Funken lösten sich und stiegen empor in den dämmernden Himmel.

Sie hatte in der Küche der Behausung einen Topf und eine Halterung gefunden, die sie über dem Feuer anbringen konnte. Natürlich erst, nachdem sie den gröbsten Dreck mit etwas Wasser und einem Stofffetzen abgewischt hatte.

Sie saß vor den wärmenden Flammen Vor ihr köchelte ein Eintopf, den Riven aus den mitgebrachten Lebensmitteln zubereitet hatte.

Zum Glück hatte sie daran gedacht Salz einzupacken, das verlieh dem Essen wenigstens etwas Geschmack. Ansonsten war Riven keine besonders begabte Köchin. Es war zwar essbar, aber diente mehr dem Zweck den Hunger zu stillen als hervorragend zu schmecken.

Ahri wird sicher nicht zufrieden sein , kam es ihr in den Sinn, währen sie mit einem Holzlöffel in der Suppe herumstocherte.

Aber was interessiert es mich überhaupt, ob es ihr zusagt? Ich habe sie nicht gezwungen mich zu begleiten

Riven war hin und hergerissen. Die Tatsache, dass Ahri sie begleitete war ziemlich schnell entschieden worden. Und obwohl sie sich von dem Fuchsmädchen angezogen fühlte, kamen ihr Zweifel, ob es die richtige Entscheidung gewesen war sie mitzunehmen. Mit ihr kam Riven langsamer voran, ganz zu schweigen von ihrer Naivität und Unwissenheit. Sie musste nun nicht nur auf sich, sondern auch noch auf sie aufpassen. Ihr Gemecker ging ihr auch auf die Nerven.

Immer mehr wurde ihr klar, warum sie sich entschlossen hatte allein zu reisen.

Vielleicht sollte ich ab Heavens Port allein weitergehen , überlegte sie, denn schließlich zog Ahris Gesellschaft keine Vorteile für Riven mit sich.

Sie entschied sich den Gedanken zurückzustellen und abzuwarten, welcher Meinung sie in der Hafenstadt war. Dort konnte sie Ahri immer noch mitteilen, dass sich ihre Wege nun trennen würden.

In ihren Gedanken versunken bemerkte Riven nicht, wie sich auf ein mal Schritte hinter ihr näherten. Erst, als sich zwei Arme von hinten um sie schlangen, zuckte sie zusammen und drehte sich ruckartig um.

Etwas verwirrt lächelte ihr Ahri entgegen, zog ihre Arme aber sogleich zurück, als sie Rivens erschrockenen Blick sah.

„Tut mir Leid, ich wollte dich nicht erschrecken.“ Mit etwas Abstand setzte sich Ahri zu ihr ans Feuer. „Der Geruch von Essen hat mich angezogen“, erklärte sie ihr Verhalten.

„Schon gut“, erwiderte Riven, dessen Puls sich langsam beruhigte. „Ich war in Gedanken und hab dich nicht gehört.“

„Hör zu“, Ahri blickte verlegen zu Boden und strich sich eine Haarsträhne aus dem Gesicht. „Es tut mir leid, dass ich so viel gemeckert habe. Du kannst ja nichts für die Hütte. Und sie ist trotzdem besser als der Waldboden. Ich weiß nicht, was ich erwartet hatte, aber ich hätte nicht dir die Schuld dafür geben dürfen.“

Riven war sichtlich überrascht über diese Entschuldigung. So viel Größe hatte sie Ahri gar nicht zugetraut.

Ein warmes Lächeln huschte über ihre Lippen. „Ist schon in Ordnung. Du bist diesen Lebensstil halt noch nicht gewöhnt.“

„Es wird trotzdem nicht mehr vorkommen“, gab Ahri Riven zu verstehen. Entschlossen sah sie die Weißhaarige an.

„Sag mal, Riven, worüber hattest du eigentlich nachgedacht?“, wechselte sie nun das Thema. Betreten sah Riven zu Boden. Wie konnte sie ihr jetzt, wo sie sich entschuldigt hatte sagen, dass sie Ahri womöglich nicht mehr bei sich haben wollte. Es erschien Riven als schlechter Zeitpunkt für dieses Thema. Aus diesem Grund entschied sie sich das Gespräch aufzuschieben.

„Ist nicht so wichtig“, erklärte sie der Schwarzhaarigen. „Das Essen ist übrigens fertig.“

Sie nahm den dampfenden Topf vom Feuer und platzierte ihn zwischen sie Beiden. Dann reichte sie Ahri einen zweiten Löffel.

„Da wir nicht unbegrenzt Wasser zur Verfügung haben, habe ich nur den Topf und die beiden Löffel gespült. Ich hoffe es stört dich nicht, dass wir es uns so teilen müssen.“ Riven erwartete, dass Ahri gleich wieder meckern würde. Diese schnappte sich stattdessen den Löffel, tauchte ihn in den Eintopf und begann so gleich zu essen.

Nach ein paar Bissen lächelte sie Riven anerkennend an. „Das ist wirklich gut.“

Ungläubig erwiderte Riven den Blick. Sie kostete selbst etwas von der Suppe. „Na ja, für meine Verhältnisse ist sie tatsächlich nicht schlecht, aber gut ist was anderes.“

„Ich finde sie ist super so.“ Und damit war die Diskussion anscheinend beendet. Schweigend aßen sie bis auch der letzte Tropfen in ihren Mägen verschwunden war.

Als sie fertig waren, löschte Riven das Feuer. Gemeinsam trugen sie die Küchenutensilien zurück in die Hütte. Da nicht davon auszugehen war, dass diese sobald wieder verwendet würden, beschlossen sie den Topf nicht abzuwaschen. Sollte sich doch der nächste Besucher darum kümmern.

Ahri präsentierte unterdessen das provisorische Bett, dass sie sich, wie Riven mit Schrecken feststellte, erneut teilen würden.

Sie dachte an die letzte Nacht und die Gefühle, die in der Nähe des Fuchsmädchens bei ihr hochkamen und fühlte sich sichtlich unbehaglich.

Ahri bemerkte dies, zog die Stirn in Falten und musterte Riven bedrückt. „Stimmt etwas nicht? Ich weiß, es sieht nicht allzu bequem aus, aber für eine Nacht dürfte es reichen“, verteidigte sie ihre Vorrichtung.

Das 'Bett' bestand mehr oder weniger aus ihren beiden Umhängen und Rivens Rucksack. Den Boden hatte Ahri anscheinend vorher mit etwas Stoff und Wasser von Staub und Grünzeug befreit. Als Unterlage dienten die beiden Wollumhänge. Am Kopfende war der Rucksack als Kissen drapiert. Riven erkannte sofort den Fehler in der Konstruktion.

„Wir haben keine Decken“, stellte sie nüchtern fest. Sie ahnte bereits, was Ahri antworten würde. Ihre Annahme bestätigte sich, als sich gleich drei von Ahris Schwänzen um sie schlangen. „Die brauchen wir nicht. Mein Pelz reicht für uns beide“, lächelte sie zuversichtlich.

Eine Gänsehaut bildete sich bei Riven, als die Schwänze sich an sie schmiegten und über ihren Körper strichen. Nie im Leben würde sie schlafen können, wenn sie dies die gesamte Nacht fühlen müsste. Aber welche Wahl hatte sie? Wenn sie ablehnte, müsste sie Ahri erklären, warum sie sich weigerte. Und sie wollte auf keinen Fall preisgeben, dass sie sich von Ahri auf diese Weise angezogen fühlte. Schließlich war ihr das Thema unangenehm und es würde bedeuten, dass sie sich dm Fuchsmädchen öffnete. Etwas, dass sie vehement verhindern wollte.

„Und.. du meinst das reicht um uns warm zu halten?“, startete Riven einen schwachen Versuch glimpflich aus der Nummer wieder raus zu kommen.

„Natürlich!“ Ahri nickte kräftig, um ihre Aussage zu untermauern. „Uns ansonsten bleibt uns ja noch die natürliche Körperwärme.“ Ahris Schwänze wickelten sich enger um Riven und zogen sie zu sich heran. Riven hatte keine Chance zu reagieren und stolperte ein paar Schritte rückwärts, bis sie Ahris warmen Körper an ihrem Rücken spürte. Ihr eigener Körper glich nun einem Vulkan. Ihr Herz raste bei dieser Berührung und sie hatte Angst, dass Ahris dies spüren könnte.

Überraschenderweise lag nichts verführerisches in Ahris Stimme, als sie weitersprach. Ihren Mund dicht an Rivens Ohr, fuhr sie mit ihrer Erklärung fort.

„Das haben wir im Rudel früher oft gemacht. Wenn es kalt war haben sich alle Füchse dicht zusammengelegt, um nicht zu frieren.“

Von diesem Standpunkt betrachtet klang es für Riven logisch, dass Ahri diesen Vorschlag gemacht hatte. Für sie war es tatsächlich natürlich gewesen so zu schlafen, zumindest in ihrer Zeit als Fuchs. Rivens Körper dagegen interessierte die Rationalität der Situation nicht. Sie fühlte sich als hätte sich ihre Körpertemperatur verdreifacht. Na frieren werden wir so auf jeden Fall nicht , schoss es ihr durch den Kopf als sie die Hitze in ihrem Gesicht spürte.

Im Gegenteil sie würde morgen früh vermutlich nur noch ein Haufen Asche sein, verbrannt durch die Erregtheit, die Ahri in ihr auslöste.

Eine innerliche Stimme zwang Riven zur Vernunft. Jetzt komm mal wieder runter. Das klingt ja ganz so als würdest du auf Ahri stehen! Das ist lächerlich. Du bist Körperkontakt nur nicht gewohnt. Das ist alles. In ein paar Stunden hast du das wieder im Griff!

Schließlich gab Riven nach. Sie hatte ja eh keine Wahl.

„In Ordnung“, seufzte sie. „Dann lass uns langsam schlafen.“

Riven spürte das Nicken hinter ihr. Danach löste sich Ahri von ihr. Aber nur um sie mit sich auf die Umhänge zu ziehen und sie erneut mit ihren Schwänzen zu umschließen.

Riven ließ dies ohne Murren geschehen, ganz damit beschäftigt ihren Puls möglich ruhig zu halten.

Ahri kuschelte sich eng an Riven und ließ ihre Schwänze über ihre Körper tanzen, bis sie eine Position gefunden hatte, die für sie bequem war und die beide im Schlaf wärmen würde.

„Gute Nacht, Riven“, flüsterte sie und vergrub den Kopf in Rivens Schulter. Bereits nach wenigen Sekunden wurde ihre Atmung ruhiger, sie war eingeschlafen.

Der Tag musste sie ziemlich angestrengt haben, stellte Riven überrascht fest. Aber auch sie merkte durch die Wärme, dass sie erschöpft war. Ihre Ängste waren unbegründet. Auch sie fand binnen weniger Sekunden den wohlverdienten Schlaf.

Am nächsten Morgen erwachte Riven mit steifen Gliedern. Müde streckte sie sich und registrierte wie schon letzten Mal viel zu spät, dass sie neben sich Gesellschaft hatte. Mit einem müden Lächeln betrachtete sie ihre Gefährtin. Wärme stieg in ihr auf als sie das weiche Gesicht der anderen näher musterte. Sie streckte vorsichtig eine Hand aus, war versucht diese hübschen Wangen zu berühren, nur ein mal ganz kurz. Über ihre eigenen Gedanken verwundert schüttelte sie den Kopf und zog die Hand gleich wieder zurück.

Was war nur los mit ihr? Sie war doch sonst nicht so sentimental. Gerade sie – eine ausgebildete Soldatin und Kriegerin sollte ihre niederen Bedürfnisse im Griff haben. Für so etwas war auf dem Schlachtfeld kein Platz.

Ich sehe kein Schlachtfeld , meldete sich innerlich eine leise Stimme in Riven. Sie ignorierte die Stimme gekonnte, machte sie von dem Anblick los und erhob sich. Ihre Knochen und Gelenke knackten als sie sich schließlich streckte. Ihr Blick huschte über Ahri. Amüsiert beobachtete sie, wie dessen Ohren bei den Geräuschen, die Riven von sich gab, zuckten. Sie fand das unheimlich niedlich. Im nächsten Moment hätte sie sich für diesen gedanken erneut selbst rügen können.

Sie tippte Ahri mit dem Fuß an. „Na, komm Prinzessin, es ist Zeit zum Aufstehen.“

Ahri rollte sich demonstrativ auf die andere Seit und zog einen ihrer Schwänze über ihr Gesicht.

Betont lässig zuckte Riven mit den Schultern. „Gut, dann bleib halt hier“, sagte sie leichthin und wollte sie gerade abwenden, als einer von Ahris Fuchsschwänzen vorschoss und ein Bein der Weißhaarigen umschlang. Zu Rivens Unmut zog dieser auch noch unerwartet an ihrem Bein, sodass sie das Gleichgewicht verlor und der Länge nach auf Ahri knallte. „Bist du irre?“, entfuhr es ihr, den Schrecken von Fall noch in den Knochen. Sie hoffte inständig, dass sie Ahri bei dieser Aktion unbewusst ein paar blaue Flecke zugefügt hatte, doch diese lachte nur vergnügt und schlang die arme und die verwirrte Riven.

„Noch fünf Minuten“, hauchte die Fuchsdame Riven ins Ohr. Dieser schoss wie immer, wenn sie Ahri näher kam das Blut ins Gesicht.

„Nein.. ich... wir müssen los“, stammelte diese nun ziemlich schwach. Ahri zog eine Augenbraue hoch. „Wir werden die Stadt doch sowieso heute erreichen, da machen fünf Minuten mehr oder weniger auch nichts.“ Irgendwas an Ahris Stimme hatte sich verändert. Sah sie Riven nicht auch etwas anders an? Weicher irgendwie? In Rivens Kopf raste es, doch konnte sie sich kaum konzentrieren, während sie Ahri so nah war .

„Ich..“, setzte Riven an, doch Ahri unterbrach sie, indem sie ihr einen Finger auf die Lippen legte. Im Nächsten Moment machte Ahri einen Satz und ehe Riven sich versah lag sie auf den Rücken, Ahri triumphierend über ihr.

Rivens Puls beschleunigte sich schlagartig. Ob Ahri das merkte? Ahris Arme lagen links und rechts neben Riven und ihr Gesicht kam dem der Kriegerin verdächtig nahe. Ihre Nasenspitzen berührten sich fast. Riven wusste nicht, wie sie sich verhalten soll. Sie spürte Ahris Blick, er brannte sich geradezu in sie. Wollte sie etwa.. Sie war nicht im Stande den Gedanken weiter zu verfolgen. Ahris Lippen umspielten ein verführerisches Lächeln. Sie beugte sich noch ein Stück weiter vor bis sie das Ohr der anderen erreicht hatte. Gebannt hielt Riven den Atem an, konnte nur noch Ahris Körper über ihrem spüren.

Ahris Stimme war verführerisch als sie nun sprach.

„Du glaubst doch nicht wirklich, dass ich mich ohne Frühstück auf den Weg mache.“

Rivens Verwunderung verwandelten sich in Wut, als die Realität über sie herein brach. Dieses Miststück hatte es schon wieder gemacht! Sie wusste, dass sie Riven um den Finger wickeln konnte und sie nutzte dies schamlos aus.

Genervt schob sie die dunkelhaarige Frau von sich weg und erhob sich. Ihr Gesicht war gerötet, aber diesmal vor Wut. Nicht nur auf das Fuchsmädchen, sondern auch auf sich selbst. Sie müsste es besser wissen, doch haben ihre Hoffnungen ihr die Sicht vernebelt.

Sie schwor sich, dass dies kein zweites Mal geschehen würde.

Im Hintergrund hörte sie Ahri kichern, während auch sie sich langsam aus dem Bett schälte. „Du bist ja wirklich leicht in Verlegenheit zu bringen“, stellte sie unverblümt fest.

Riven entschloss sich sie nicht weiter zu beachten und begann ihre Sachen wieder in der Tasche zu verstauen. Als sie einen Apfel fand, warf sie ihn Ahri blindlings zu.

„Da, Frühstück“, kommentierte sie trocken.

Ahri schien dies noch mehr zu amüsieren, gut gelaunt biss sie in das Obst und beobachtete Riven bei der Arbeit.

„Du könntest mir ruhig mal helfen.“ Verärgerung schwang in ihrer Stimme mit, obwohl es sie eigentlich gar nicht störte ihre Sachen allein zusammen zu suchen.

Ahri schluckte ihren Bissen herunter. „Geht nicht, ich frühstücke. Solltest du übrigens auch mal versuchen, ist die wichtigste Mahlzeit des Tages.

Riven schnaubte verächtlich. Jetzt sollte sie sich auch noch von diesem naivling belehren lassen. Trotzdem förderte sie auch für sich einen Apfel zu Tage – aber bestimmt nicht, weil Ahri es ihr geraten hatte.

 

Sie legten die restliche Strecke ohne größere Vorkommnisse zurück. Riven musste sich während des Marsches eingestehen, dass es durchaus auch schön war Ahri an ihrer Seite zu haben. Nachdem Riven ihre schlechte Laune von Morgen abgelegt hatten, unterhielten sich die beiden viel, schwelgten in Erinnerungen und lachten das ein oder andere Mal gemeinsam. Sie musste feststellen, dass Ahir trotz ihrer eigenwilligen Art unglaublich sympathisch sein konnte und so verdrängte Riven irgendwann den Gedanken sich in der Hafenstadt von ihr zu trennen.

Sie wussten schon, dass sie die Stadt bald erreichen würden noch bevor sie sie sahen. Die Sonne begann bereits unterzugehen und färbte die Umgebung in ein seichtes Rose. Die Luft, die ihnen entgegenwehte roch salzig. Anliegend an der Stadt befand sich die Küste und das Meer erstreckte sich in unendlich weite Ferne. Es dauerte nicht lange, da glaubte Riven die Salzluft auch zu schmecken. Es war durchaus nicht unangenehm, sie hatte sich hier früher gern aufgehalten.

Doch war ihr aufgefallen, dass Ahri mit der Zeit immer ruhiger geworden war, je näher sie der Stadt kamen. Spielerisch stupste Riven das Fuchsmädchen in die Seite.

„Was ist denn los mit dir? Ich dachte du würdest dich freuen, wenn wir da wären“ Ahri ließ ihrerseits den Kopf hängen, bemühte sich schließlich aber um ein Lächeln.

„Ja...“ Irgendwas stimmte da nicht. Abgrubt blieb Riven stehen. Verwirrt schaute Ahri ihr nach, bis auch sie ihre Schritte verlangsamte.

„Du kannst es mir sagen, wenn dich etwas bedrückt“

Ahri seufzte. „Bevor ich ins Dorf kam war ich lange Zeit hier und habe...“ Sie beendete den Satz nicht und das musste sich auch gar nicht. Riven wusste, was Ahri damit meinte. Sie überlegte, dass es wirklich schwer für sie sein musste. Vorher hatte sie gar nicht realisiert, dass das, was sie tat, falsch war. Die Erkenntnis kam zu spät und jetzt musste sie das schlechte Gewissen geradezu erdrücken.

Ohne groß darüber nachzudenken ging Riven ein paar Schritte auf sie zu, legte ihr eine Hand unters Kinn und hob Ahris Kopf etwas an, sodass sie ihr in die Augen schauen konnte. „Was du getan hast, kannst du nicht rückgängig machen. Aber du zeigst Reue und das ist mehr als viele andere bereit sind zu geben. Ich möchte nicht, dass du deine Taten vergisst. Halte sie dir in Erinnerung, aber lass dich von ihnen nicht bremsen. Es darf deine Zukunft nicht nachteilig beeinflussen.“ Rivens Stimme war ruhig als sie sprach, beinahe liebevoll.

Insgeheim wusste sie, dass sie diesem Rat vielleicht selber auch folgen sollte, doch konnte sie es nicht. Sie hoffte dennoch, dass Ahri stark genug dafür war.

Tränen glitzerten in Ahris Augenwinkeln. Deprimiert bettete sie ihren Kopf auf Rivens Schulter. Diese Geste berührte Riven zutiefst. Es gab nur wenige Augenblicke, in denen Ahri derart verletzlich war. In diesen Moment spürte sie die Nähe der anderen umso intensiver und hatte den Drang ihr alle Lasten abzunehmen und sie zu beschützen.

Behutsam schloss sie Ahri in die Arme, und streichelte ihr mit einer Hand sanft über den Kopf.

Sie verweilten eine Weile so. Schließlich richtete Ahri sich auf und blickte der Weißhaarigen tief in die Augen. „Danke“, flüsterte sie und Riven erkannte nichts als Ehrlichkeit in diesem Blick.

Heavens Port war kein Vergleich zu dem Dorf, in dem Riven die letzte Zeit gelebt hatte. Obwohl die Dämmerung bereits eingesetzt hatte, waren die Straßen voll von Fischern, Händlern oder Kaufleuten. Schon von weitem konnte Riven den Duft von frisch gebratenem Fisch ausmachen. Augenblicklich lief ihr das Wasser im Mund zusammen.

Sie würde in der Masse zwar untergehen, doch zur Vorsicht hatte sie die Kapuze trotzdem übergezogen. Ahri dagegen trug ihr Gesicht offen zur Schau. Als Riven sie nur fragend angeschaut hatte, hatte diese erwidert, dass die einzigen Leute, die sie näher kennengelernt hatte, sowieso nicht mehr leben würden. Riven hatte ein schlechtes Gewissen bekommen, weil sie Ahri erneut an ihre Taten erinnert hatte und nichts mehr darauf erwidert.

Sie hatten ausgemacht, dass sie sich erst mal eine Bleibe für heute Nacht suchen würden. Sie waren bereits an dreien vorbei gelaufen, von denen Ahri ihr abgeraten hatte – sie hatte schließlich schon Erfahrungen in der Stadt gemacht – bis sie etwas abgelegen eine kleine Spielunke fanden, die von außen zumindest ziemlich gemütlich aussah.

Als die beiden Frauen das Gasthaus betraten, wurden sie von den anderen Besuchern, die um die Tische verteilt saßen, gemustert. Wobei 'sie beide' falsch ausgedrückt war. Ahri war es, die die Blicke wie magisch auf sich zog. Es war nicht nur ihr atemberaubend gutes Aussehen, wie Riven glaubte, auch ihre Ausstrahlung hatte etwas Besonderes. Selbst sie hatte sich noch nicht an die Nähe zu ihr gewöhnt, für Fremde musste es da noch viel intensiver sein.

Sich dieser Aufmerksamkeit bewusst, senkte Ahri ein wenig den Kopf und drückte sich an Riven. Ihr schien es gar nicht mehr so gut zu gefallen, hatte sie vorher doch nichts lieber gehabt als im Mittelpunkt der Aufmerksamkeit zu stehen.

Wie selbstverständlich legte Riven einen Arm um sie. Aus einem unerfindlichen Grund hatte sie das Bedürfnis Ahri vor den anderen zu beschützen. Ob es daran lag, dass sie mittlerweile wusste, wie verletzlich die junge Frau war?

Die meisten mussten Riven für einen Mann und dementsprechend ihren Gatten halten, denn sie wandten sich schnell ab, nachdem Riven den Arm um das Fuchsmädchen gelegt hatte. So vermummt, wie sie war, würde man sie leicht mit einem Mann verwechseln, schließlich war sie eine Soldatin und ihre Haltung dementsprechend militärisch. Überraschenderweise störte es Riven gar nicht, dass man sie vielleicht für ein Paar halten könnte.

Gemeinsam durchschritten sie den Raum und kamen vor dem Tresen zum Stehen, an dem eine korpulente, etwa 40 Jahre alte Frau ihre Gäste bediente. Die dunklen Haare hatte sie straff nach hinten gebunden und Riven konnte sich vorstellen, dass die Leute bei ihr keinen Ärger machten.

„Was wollt ihr?“, richtete sie sich an die beiden Neuankömmlinge.

Riven lugte unter ihrer Kapuze hervor. Ihre Stimme war ruhig, aber bestimmt als sie antwortete. Sie wusste, wie man mit solchen Leuten umgehen musste.

„Wir würden gern ein Zimmer beziehen.“

„Seid ihr Huren?“, wurden sie nun anblafft. Die Frau hatte musternd eine Augenbraue hochgezogen und beäugte die beiden Frauen argwöhnisch. „Dann könnt ihr gehen. Das Bordell ist woanders.“

Ein Blick auf Ahri verriet ihr, dass diese ihre Gesichtszüge vor Zorn angespannt hatte. Beschwichtigend legte sie ihr eine Hand auf den Arm.

„Nein, wir sind Reisende und suchen einfach ein Dach über dem Kopf für die Nacht.“

Die Frau hatte die liebevolle Geste bemerkt und lächelte nun süffisant. „Ach, so welche seid ihr. Na da brauch ich mir ja keine Sorgen über Männerbesuch zu machen.“

Nun lag es an Riven zu erröten. Schnell zog sie ihre Kapuze wieder tiefer ins Gesicht, um ihr erhitztes Gesicht zu verbergen.

Die Frau pfefferte den beiden einen Schlüssel auf den Tisch – jetzt wieder ganz die autoritäre Wirtin, Riven bezahlte und endlich konnten sie sich aufs Zimmer begeben.

Ihr Nachtlager lag im ersten Stock, es war die letzte Tür auf dem Flur. Von der Innenausstattung glich es jedem anderen Hostel. Ein Bett, ein Tisch, zwei Stühle und ein kleines Bad. Auf einen Kleiderschrank hatte man hier allerdings verzichtet. Auch die Aussicht war eine andere. Das Gasthaus lag auf einem kleinen Hügel und so hatte man einen herrlichen Ausblick über die Stadt, hinter der das große Meer auf sie wartete.

Nachdem Riven ihre Sachen in einer Ecke verstaut hatte gestattete sie sich einen Moment der Ruhe und wandte sich dem Fenster zu. Ahri war im Bad verschwunden und so hatte Riven zumindest eine kurze Verschnaufpause. Sie war es nicht mehr gewohnt ständig in Begleitung zu sein und Ahris Nähe schien sie auf Dauer anzustrengen. Warum? Das wusste sie nicht, doch ließ sie die letzten Tage Revue passieren, um vielleicht eine Antwort zu finden. Die Stirn gegen die kühle Fensterscheibe gelehnt, dachte sie an Ahri, was sie mit ihr machte, welche Gefühle sie in ihr hervorrief. Sie dachte sie hätte diese Phase überwunden.

Unkontrolliert drangen die Erinnerungen an die Frau zurück.

Riven hatte ihre Ausbildung gerade beendet. Bei ihrem Auftrag sollte sie die Grenzen von Noxus sichern und mögliche Spione aufspüren. Man schickte sie allein los, um sich zu beweisen und zu prüfen, ob sie ihrem Rang würdig war. Was allerdings in den Wäldern vorgefallen war, blieb ihr Geheimnis. Es gab keine Feinde, zumindest hatte sie keine ausmachen können, doch traf sie auf die ungestüme Katarina, die gerade von einer Mission heimkehrte. Nach einem unschönen Zusammentreffen verbrachten die beiden ihre nächsten Nächte gemeinsam im Wald. Riven war der Rothaarigen bereits von der ersten Sekunde an verfallen. Katarina ziemte sich nicht und verführte die Wießhaarige alsbald. Riven genoss die Nähe und die Gefühle, die diese Frau in ihr hervorrief, hinterfragte sie nicht eine Sekunde. Doch so schnell Katarina in ihr Leben getreteb war, so schnell war sie wieder verschwunden. Als Riven nach einer Erkundung zu ihrem Lagerplatz zurückkehrten, war die Assasinin verschwunden. Erst mit dem Verlust wurde Riven klar, wem sie sich hingegeben hatte. Sie erachtete ihre Neigung als falsch, verlor nie wieder ein Wort darüber und hielt sich von diesem Zeitpunkt an von dieser und allen anderen Frauen fern.

Riven schreckte aus ihren Gedanken hoch als sich von hinten zwei Arme um sie schlangen. „Na, bei dir hätte ich aber schärfere Sinne erwartet“, drang Ahris Stimme neckend an ihr Ohr. Erschrocken fuhr Riven herum. Da stand sie, das dunkelhaarige Fuchsmädchen und der Grund, warum Riven sich an die Zusammenkunft mit Katarina erinnerte. Ihr nackter Körper war lediglich mit einem Handtuch verdeckt. Ihre Haare fielen noch feucht von der Dusche über ihre Schultern. Sie musste Rivens Blick gedeutet haben, denn ein schelmisches Lächeln zog sich über die Lippen der Dunkelhaarigen.

„Woran hast du gedacht?“ Riven konnte nicht vermeiden, dass sie errötete, dennoch erwiderte sie den Blick trotzig. „Das geht dich überhaupt nichts an!“, keifte sie und zwang sich den Blick von der Frau abzuwenden. Andernfalls hätte sie wieder angefangen darüber nachzudenken, was unter dem Handtuch auf sie wartete. Stattdessen wechselte sie schnell das Thema. „Und wieso hast du nichts an? Wir haben heute noch einiges vor. Wolltest du dich nicht umziehen?“

Ahri rümpfte die Nase. „Wie denn? Im Gegensatz zu dir habe ich nur das, was ich am Körper trage und das ist dreckig. Ich habe es gewaschen, aber stell dir vor, die Sachen sind noch nicht trocken!“

Ahri wirkte nicht weniger trotzig. Die Weißhaarige seufzte genervt. „Und wie sollen wir bitte Twisted finden, wenn du nichts zum Anziehen hast? SO gehe ich bestimmt nicht mit dir raus.“ SO möchte ich andere Sachen mit dir machen.  Über ihren eigenen Gedanken erschreckt, wandte Riven sich sofort ab und begann in ihrer Tasche zu kramen. Sie förderte einen Satz Ersatzkleidung für die Dunkelhaarige Zutage und warf sie derjenigen zu, ohne sie eines Blickes zu würdigen. „Hier, du kannst das nehmen, während deine Sachen trocknen.“

Irgendwie musste Riven die Sache mit Ahri aus dem Kopf kriegen, dessen war sie sich sicher. Es war vollkommen abwegig romantische Gefühle zu dem gleichen Geschlecht zu haben – so etwas wurde gesellschaftlich weder anerkannt noch besonders gern gesehen.

Außerdem würde Ahri sich sicher von ihr abwenden, wenn sie ihr etwas davon erzählte. Natürlich versuchte die Fuchsdame sie ab und an zu necken und vielleicht sogar zu verführen, aber das war doch alles nicht ernst gemeint... oder?

Nein, zwang sich die junge Frau zur Vernunft und verbot sich selbst weiterhin derartige Gedanken zu hegen.

Die Sonne war bereits untergegangen, als die beiden Frauen unterwegs zu ihrem ersten Ziel waren. Nachdem auch Riven sich frisch gemacht hatte und die beiden sich bei einem ausgiebigen Abendessen im Gasthaus gestärkt hatten, waren sie durch die Gastwirtin über die beliebtesten Orte für Glücksspiele informiert worden – selbstverständlich nicht, ohne skeptische Blicke zu ernten. Es war durchaus ungewöhnlich, dass sich Frauen für etwas Derartiges interessierten. Riven hatte sie in dem Glauben gelassen, dass Ahri und sie entweder dumm waren oder zu viel Geld hatte. Ihre Beweggründe gingen Niemanden etwas an.

Riven hatte wieder ihren Umhang übergezogen, um eventuell ihr Bild zu verschleiern, allerdings machte sie sich nicht allzu große Sorgen erkannt zu werden. Beim Essen hatte sie Gesprächsfetzen aufgeschnappt, in denen es hieß, dass sämtliche Truppen wieder nach Noxus beordert worden waren, da die Belagerung endgültig ein Ende gefunden hatte. Riven hatte nur mit Mühe ein erleichtertes Seufzen unterdrücken können. Ahri wusste nichts über ihre Vergangenheit und die kleine Geste hätte sie verraten können.

In den ersten beiden Schuppen, die mehr oder weniger heruntergekommen waren, wurden die beiden Frauen nicht fündig – höchstens abgeschreckt. Frauenbesuch war in dieser Branche wohl äußerst selten, außer es war eine Dame, die für Geld die Hüllen fallen ließ.

Durch ihren Umhang verhüllt war es weniger Riven, die Blicke auf sich zog als das bildhübsche Fuchsmädchen. Die Weißhaarige kam nicht umhin Eifersucht zu empfinden, wenn sie sah, wie die Männer ihre Begleitung schon mit ihren Blicken auszogen.

Ahri dagegen schien sich nicht sonderlich daran zu stören, vermied sie dennoch die Blicke der Gäste zu erwidern. Immerhin scheint sie es wirklich nicht mehr darauf anzulegen Jemandem das Leben auszusaugen , dachte Riven bitter, als ein schriller Pfiff ertönte, nachdem sie einen weiteren Laden betreten hatten.

„Stört dich das gar nicht?“, murmelte Riven verstohlen an die Dunkelhaarige gewandt. Diese zuckte aber nur mit den Schultern. „Wieso sollte es? Sie machen ja nichts.“

Doch, sie sehen dich an , wollte Riven schon erwidern, besann sich aber eines Besseren. Das würde schließlich schon ziemlich seltsam klingen, schließlich ging es sie nichts an.

Der dritte Laden sah vielversprechend aus. Er war ansehnlicher als die anderen. Die Sitzmöbel waren mit rotem Samt verziert und die Gäste wirkten gepflegter und wohlhabender. Wenn Twisted in der Stadt war, dann sicher hier – schon allein aus dem Grund, weil es hier für einen Profi wie ihn einiges zu holen gab.

Auf den ersten Blick konnte Riven ihn nicht ausmachen, aber es war ja auch noch früh.

Riven lotste Ahri zu einer Sitzecke etwas weiter hinten im Laden und ließ sich auf dem bequem aussehenden Sofa nieder. Ahri dagegen verschwand sofort und kehrte wenig später mit zwei Gläsern in der Hand wieder.

„Ich wusste gar nicht, dass du Geld dabei hast?“, entfuhr es Riven erstaunt. Als es darum ging das Zimmer und ihr Abendessen zu bezahlen, hatte Ahri nur die Schultern leicht angehoben. Jetzt schüttelte die Fuchsdame nur seufzend den Kopf und ihre Stimme klang, als würde sie Riven erklären müssen, wie man Messer und Gabel benutzte. „Natürlich habe ich kein Geld, aber ich zahle für Getränke nichts.“ Wie zur Bestätigung zwinkerte sie dem Mann hinter der Bar vielsagend zu.

Riven verdrehte genervt die Augen. „Stör ich dich beim Flirten?“

„Ach hab dich doch nicht so.“ Ahri stellte die Getränke vor sich auf den Tisch und setzte sich dicht zu Riven, der die körperliche Nähe nicht entging.

Gespielt verstohlen sah sich Ahri um als würde sie einen Verbrecher beschatten. „Und? Ist er hier?“ Die Geste entlockte Riven ein Grinsen. Nachdem sie sich sicher war, dass sie hier Niemanden kannte nahm sie die Kapuze ab und strich sich durch die seidenen Haare. „Bis jetzt noch nicht. Abwarten. Was ist das überhaupt?“ Sie deutete auf die randvoll gefüllten Gläser. „Met, schmeckt super“, kam die Antwort prompt.

Riven erwiderte den Blick, den die Dunkelhaarige ihr zuwarf unsicher. „Du weißt aber schon, dass wir nicht zum Vergnügen hier sind?“

Dafür erntete sie einen Stoß zwischen die Rippen. „Stell dich nicht so an! Du bist immer so ernst, werd mal locker.“

Missmutig verzog Riven das Gesicht. Was war denn mit der los? Dennoch schnüffelte sie skeptisch an dem Getränk, ehe sie einen kleinen Schluck nahm. Es schmeckte wirklich gut.

Schon nach ein Paar Schlücken merkte Riven, wie ihre Wangen sich leicht röteten und Wärme in ihr aufstieg. „Hattest recht, das ist wirklich lecker“, pflichtete sie dem Fuchsmädchen bei, welche dies mit einem triumphierenden Lächeln hinnahm.

„Aber du solltest langsam trinken, da ist ne Menge Alkohol drin.“ Riven streckte ihr nur die Zunge raus.

Nachdem sie allerdings das erste Glas geleert hatte, kam sie nicht umhin ein wohliges Schwindelgefühl zu empfinden. Allerdings wollte sie sich nichts anmerken lassen. Ahri in diesem Punkt Recht zu geben, war das Letzte, was sie wollte.

 

Alles in allem war der Abend ziemlich erfolglos. Twisted war nicht aufgetaucht und zu allem Überfluss hatte Ahri auch noch zwei weitere Gläser beordert, weswegen Riven ihren Rückweg nur noch taumelnd antreten konnte. Obwohl auch Ahri vom Alkohol nicht gänzlich verschont geblieben war, musste Riven zu ihrem Bedauern feststellen, dass diese dennoch eine bessere Figur machte.

Damit es nicht ganz so kläglich aussah, hatte Ahri sich bei der Weißhaarigen eingeharkt, um sie ein wenig zu stützen. Die Nacht war weit fort geschritten als sie die Gaststätte schließlich erreichten. Erleichtert musste Riven feststellen, dass die unfreundliche Wirtin bereits zu Bett gegangen sein musste. Riven hätte es wohl nicht ertragen jetzt auch noch von ihren spöttischen Blicken durchlöchert zu werden.

Im Zimmer angekommen schloss sie die Tür und ließ sich rücklings aufs Bett fallen.

„Mit dir geh ich nie wieder aus“ , murmelte sie, den Kopf halb in der Decke vergraben.

Ahri kicherte amüsiert. „Ich hab dir doch gesagt, trink nicht so viel.“

„Und ich hab gesagt ich kann das vertragen.“

„Das war gelogen.“

„Ja...“

Ihre Antwort entlockte Ahri ein weiteres beschwipstes Kichern. Mürrisch stützte Riven die Ellenbogen auf die Matratze und blickte Ahri an. Durch den Vollmond wurde die Gestalt der Fuchsdame sanft beleuchtet. „Wasn' daran so lustig?“, wollte die Weißhaarige beleidigt wissen.

Ahri zuckte nur mit den Schultern. „Es ist schön zu sehen, dass auch mal Jemand diszipliniertes wie du die Kontrolle verlieren kann.“ Mühsam richtete Riven sich auf und schälte sich aus dem Umhang – ihr war sowieso schon zu warm. Stirnrunzelnd dachte sie über Ahris Worte nach. „Wer sagt denn, dass ich keine Kontrolle mehr habe?“

„Ich“

„Son' Quatsch, ich kann immer noch all das machen, was ich will“, erwiderte Riven trotzig, während sie sich erhob und ihren Umhang über einen Stuhl hing.

Obwohl sie Ahri den Rücken zugekehrt hatte, konnte sie den herausfordernden Blick spüren, den sie ihr zuwarf. „Ach ja, und was willst du machen?“

Das werd ich dir zeigen. Vom Alkohol benebelt schaltete Riven ihren Kopf aus und ließ ihren Bauch entscheiden. Dem fiel es offensichtlich nicht schwer zu wissen, was er denn wollte.

Prompt drehte Riven sich um. Sie war mit wenigen Schritten dicht vor der Dunkelhaarigen angelangt.

Ohne zu zögern beugte sie sich vor und drückte ihre Lippen auf Ahris.


 

„Unglaublich.“

Erschrocken fuhren die beiden Frauen auseinander. Ungläubig drehte sich Riven nach der amüsiert klingenden Männerstimme um. Die Verwirrung in Rivens Gesicht wich schnell einer vor Zorn verzerrten Mine. Dieser Bastard , schoss es ihr durch den Kopf. Nicht nur, dass sich Twisted einfach unerlaubt Zugang zu ihrem Zimmer verschafft hatte, nein, er hatte sich auch noch verborgen und damit einen wirklich ungünstigen Moment beobachten können. Schamröte stieg der Soldatin ins Gesicht. Als ob es nicht schon schlimm genug war, dass sie sich überhaupt hatte gehen lassen. Jetzt gab es zu allem Überfluss auch noch einen Zeugen dafür.

Wütend funkelte sie den Magier an. „Sag mal tickst du noch ganz sauber?! Dich einfach in mein Zimmer zu schleichen und so eine Show abzuziehen?!“

„Ist das Twisted?“, drang Ahris verwunderte Stimme leise an ihr Ohr. Riven gab ihr keine Antwort. Sie hatte das Gefühl ihr nach dem Kuss sowieso nie wieder in die Augen blicken zu können. Dass sich ihre Lippen nur für einen Moment berührten hatten, minderten nicht die Reaktionen, die es in Riven ausgelöst hatte. Sie hatte das Gefühl, dass in ihre Adern etwas explodiert war. Gleichzeitig hatten Hitze und Kälte ihren Körper in Beschlag genommen. Sie hätte nur allzu gern weiter gemacht. Aber vor allem war sie auf die Reaktion den Dunkelhaarigen gespannt gewesen.Sie wollte wissen, wie Ahri es empfunden. Ob es ihr genauso ging, wie der Soldatin oder ob es sie ekelte, dass Riven etwas Derartiges auch nur in Betracht gezogen hatte. Aber all das rückte mit dem Auftauchen des Mannes erst ein mal in den Hintergrund..

Gelassen trat Twisted aus dem Schatten. Er war beinahe komplett in schwarzen Samt gekleidet. Seinen Hut hatte er tief ins Gesicht gezogen. Einzig seine Zähne blitzten in der Dunkelheit auf. Ein spöttisches Grinsen hatte sich auf seinen Lippen gebildet.

„Aber, aber, meine Liebe. Begrüßt man so einen alten Freund? Im Übrigen ist mir zu Ohren gekommen, dass es dich nach meiner Gesellschaft gelüstet. Verzeih, wenn ich einen ungünstigen Moment gewählt habe. Ich wusste ja nicht, dass ihr beide intim miteinander werden wollt.“

Twisteds amüsierter Tonfall machte Riven nur noch wütender. Gleichzeitig erhitzte sich ihr Gesicht bei den Worten des Trickbetrügers noch mehr. Nur mit Mühe konnte sie sich zusammenreißen. Am liebsten wäre sie dem Mann gleich an die Kehle gesprungen.

„Und dann brichst du einfach in mein Zimmer ein?! So was tun Freunde nicht! Wie hast du das überhaupt angestellt? Woher wusstest du, wo ich bin und dass ich dich suche? Ich habe nie mit Jemandem außer mit Ahri darüber gesprochen.“

Ihr Tonfall hatte sich im Laufe ihrer Rede geändert. Sie kam nicht umhin neugierig zu werden, wie ihr Freund das angestellt hatte. Dennoch würde sie ihm diese Aktion nicht so schnell verzeihen. Die Erwähnung über einen möglichen intimen Moment hatte Riven bewusst ignoriert. Darüber wollte sie nun wirklich nicht mit ihm sprechen.

Twisteds Gesicht war anzusehen, dass ihm die Fragen der Weißhaarigen schmeichelten, Wie sollte es auch anders sein, schließlich wusste Riven, dass sie mit einem unverbesserlichen Narzissten sprach.

„Ein Magier verrät nie seine Tricks“, gab er eine durchaus unbefriedigende Antwort. Damit hätte die Soldatin eigentlich auch rechnen müssen. Man erfuhr von ihm nur selten das, was man wissen wollte. Allerdings war Riven auch noch nicht wieder ganz sie selbst. Man sollte nicht meinen, dass Twisteds Erscheinen das Gefühlschaos in ihrem Inneren komplett beseitigt hätte.

Dieser schritt nun lässig auf die beiden Frauen zu und musterte Ahri aus neugierig aufblitzenden Augen.

„Die Seelendiebin“, begrüßte er das Fuchsmädchen und deutete eine leichte Verbeugung an. „Welch eine Ehre dir endlich ein mal persönlich zu begegnen. Bis jetzt waren es nur Gerüchte, die an mein Ohr drangen. Du hast anscheinend das Ufer gewechselt. Mir wurde mitgeteilt du machtest nur Jagd auf Männer.“

War dieser Typ denn noch zu fassen? Wie hatte Riven vergessen können, was für ein überheblicher Arsch Twisted war. So langsam war sie sich nicht mehr sicher, ob die Antworten, die sie womöglich von ihm bekommen würde, es überhaupt wert waren, sich dieses Geschwätz noch weiter anzutun. Sie konnte nicht leugnen, dass die beiden sich früher gut verstanden hatte. Seine eigenwillige Art hatte sie immer fasziniert. Allerdings hatte sie auch nie etwas von ihm gewollt. Der Magier war in Ordnung, solange man ihn auf Abstand hielt und sich nicht verwundbar machte. Als damalige Soldatin hatte Twisted wohl keinen Sinn darin gesehen seine Spielchen auf mit Riven zu treiben. Jetzt schien das Blatt sich allerdings gewendet zu haben.

Dennoch führten seine Worte dazu, dass Riven nun doch einen Blick auf Ahri warf, die im Übrigen wirkte als sei sie zur Salzsäule erstarrt.

„Se...Seelendiebin?“ Ihre Stimme war kaum mehr als ein Flüstern und Riven erkannte das schlechte Gewissen, das sofort wieder an dem Fuchsmädchen nagte. Ohne zu zögern stellte sich Riven schützend vor die perplexe Frau und bedachte Twisted mit einem vernichtenden Blick.

„Spar dir deine dämlichen Sprüche und verschwinde wieder Twisted! Morgen können wir uns treffen und ich werde dir erzählen, was ich wissen muss, aber für heute ist es wirklich genug.“ Ihre Stimme klang abweisend und es war klar, dass sie keinen Widerspruch dulden würde. Auch Twisted musste das verstehen, aber selbstverständlich interessierte ihn die Ablehnung nicht.

Leise lachend schüttelte er den Kopf.

„Herzchen, ich weiß doch schon längst, warum du mich sprechen willst. Und ich kenne auch die Antwort, nach der du so verbittert suchst.“

Obwohl ihr die Worte unbewusst Hoffnung machten, blieb Riven skeptisch. Twisted war ein Meister, wenn es darum ging zu bluffen und andere Leute an der Nase herum zu führen.

Bevor Riven etwas erwidern konnte wandte sich der Magier jedoch abrupt ab.

„Aber, gut. Morgen habe ich keine Zeit. Ich habe vor die Stadt noch heute zu verlassen. Zu viele, die meinen Kopf wollen, du verstehst schon. Schade, dass wir das Gespräch nicht vertiefen können. Und ich dachte, dir würde mehr daran liegen Singed zu finden.“ Es folgte ein theatralisches Seufzen als Twisted sich zur Tür wandte.

Als Singeds Name viel war Riven für einen Moment erstarrt. Er wusste es! Unmittelbar begann in der Weißhaarigen ein unerbittlicher Kampf. Sie musste einfach wissen, wo sich der Typ aufhielt. Allerdings wäre der Preis dafür hoch. Ihr war von Anfang an klar gewesen, dass Twisted Informationen nie kostenlos preisgab. Aber er hatte sie in einem ungünstigen Moment erwischt, in einem Moment der Schwäche und das war dem Langhaarigen mit Sicherheit auch bewusst. Er würde ein Spiel daraus machen, wenn sie ihn jetzt am Gehen hinderte. Seine Hand lag bereits auf der Türklinke.

„Einen Schönen Abend noch die Damen.“

„...Warte.“ Riven seufzte schwer. Sie hatte keine Wahl. Sie musste sich auf dieses Spiel einlassen.

Lächelnd drehte sich Twisted um. „Ich hatte gehofft, dass du das sagst.“ Der Magier machte kehrt und ließ sich auf einem der Stühle nieder.

Riven wusste, dass es ein Fehler gewesen war. Nun kam sie aus der Nummer nicht mehr raus. Twisted wusste, dass sie ihn nicht hier behalten hätte, wenn die Informationen nicht wirklich wichtig für sie wären. Und das konnte und würde er jetzt zu seinem Vorteil nutzen.

Erneut seufzend ließ sich Riven auf die Bettkante fallen. Ahri, die das Geschehen mehr oder weniger als stumme Beobachterin verfolgt hatte, tat es ihr gleich. Zögerlich rückte sie ein Stück näher an die Weißhaarige heran. Die Wärme, die die Fuchsdame ausstrahlte beflügelte Riven für einen Moment. Sie war versucht die zarte Hand der anderen zu greifen, aber Twisteds Stimme holte sie schnell in die Wirklichkeit zurück.

„Ausgezeichnet. Dann kommen wir gleich zum Geschäftlichen.“

Das Grinsen, das sich auf seinem Gesicht gebildet hatte, konnte wirklich nichts Gutes Verheißen.

„Die Sache ist nur schwierig, meine Liebe.“ Ein theatralisches Seufzen entglitt dem Magier. „Ich wüsste nicht, was du mir für meine Informationen geben könntest. Du besitzt keine Reichtümer, kein Land, ja selbst deinen Stolz hast du verloren als du feige desertiert bist.“

Rivens Mine war kalt geblieben bis er ihren Abtritt aus den Reihen der Armee erwähnte. Unwillkürlich spannten sich ihre Muskeln an. Die Hände zu Fäusten geballt hatte sie nicht übel Lust die Informationen aus Twisted raus zu prügeln.

Unerwartet meldete sich Ahri zu Wort, die vermutlich durch Twisted die Chance sah mehr über die Weißhaarige zu erfahren.

„Desertiert?“ Sie spürte den ungläubigen Blick des Fuchsmädchens auf sich, wagte es jedoch nicht diesen zu erwidern. Stattdessen funkelte sie Twisted weiter an.

„Oh ja, mein Kind. Sag bloß, Riven hat es dir nicht erzählt?“ Er bedachte Riven mit einem amüsierten Blick.

„Wag es nicht“, presste diese zwischen zusammengebissenen Zähnen hervor. „Das geht sie genauso wenig wie dich etwas an.“

Abwehrend hob der Magier seine Hände. „Wie käme ich denn dazu eure zarte Liebschaft mit dem Schatten deiner Feigheit zu überlagern, Riven.“

Riven wusste nicht, ob sie ihre Faust in seinem Gesicht versenken sollte oder besser unters Bett kroch, nachdem er schon wieder auf den Kuss anspielte. Sie entschied sich schließlich einfach nur den Kopf zu schütteln. „Spar dir das und komm endlich zur Sache“, erwiderte sie genervt und warf ihm einen vernichtenden Blick zu. Ahri unterdessen rutschte nervös auf ihrem Platz herum. Was war denn mit ihr los?

Doch ehe Riven sich darum kümmern konnte, hatte Twisted schon wieder das Wort ergriffen. „Ich will dein Schwert“, antwortete er knapp und die Kriegerin brauchte einen Moment, um den Sinn hinter den Worten zu verstehen.

Sie schnaubte verächtlich. „Ich dachte du bist so seist immer bestens informiert. Ich habe das Schwert zerstört. Weiter.“ Sie wollte wirklich nicht näher darauf eingehen. Dennoch amüsierte es sie, dass der Magier durchaus überrascht schien. Ein tiefes Gefühl der Befriedigung erreichte Rivens Gemüt, als sie feststellen musste, dass der Trickbetrüger anscheinend doch nicht allwissend war. Obwohl es ihn den Bruchteil einer Sekunde aus dem Konzept zu bringen schien, ließ sein zweiter Vorschlag nicht lange auf sich warten.

Er nickte in Ahris Richtung. „Dann will ich sie.“ Riven stöhnte genervt. War das sein Ernst?

„Du machst dich lächerlich. Seh ich aus wie eine Sklaventreiberin? Man kann Menschen nicht für sich beanspruchen.“ Sie warf Twisted einen missbilligenden Blick zu. Plötzlich merkte sie eine Hand, die nach ihrer tastete. Überrascht wandte sie ihren Kopf Ahri zu und erkannte den ängstlichen Ausdruck auf ihrem Gesicht. Diese Frau verwunderte sie immer wieder. Sie hatte zig Männern den Tod beschert ohne mit der Wimper zu zucken, aber wegen so einer banalen Aussage bekam sie Angst? Verwirrung lag in dem Blick der Weißhaarigen, dennoch entspannte sie sich und öffnete die Hand, die sie bis eben noch zur Faust geballt hatte und ließ Ahris Finger sich mit den ihren verschränken.

Diese Geste entging dem Magier natürlich nicht. Mit einem schiefen Lächeln ließ er seinen Blick über die verflochtenen Hände schweifen, ehe seine dunklen Augen wieder Rivens suchten.

„Bitte, ich will sie dir doch nicht weg nehmen. So grausam könnte nicht mal ich sein.“ Der Sarkasmus in seiner Stimme war kaum zu überhören. „Lass es mich besser erklären. Deine kleine Freundin ist mir egal, aber ihre Fähigkeit ist Gold wert. Wie du sicher weißt habe ich viele Feinde. Einige von ihnen werden langsam selbst für mich bedrohlich. Und da kommt die junge Dame ins Spiel. Mit ihren Kräften kann sie diese Unruhestifter aus dem Weg räumen ohne Spuren zu hinterlassen. Es würde schließlich meinem Ruf schaden, wenn ich plötzlich anfinge meine Feinde offensichtlich umzubringen.“

So war das also. Ahri sollte zu seinen Gunsten morden ohne dass es nach Mord aussah. Twisted hatte wirklich ein Talent dafür Personen für seine Zwecke zu benutzen. Der Griff um Rivens Hand verstärkte sich und sie spürte, dass Ahri leicht zu zittern begann. Für sie musste das Gespräch wirklich schlimm sein. Sie bereute ihre Taten, das wusste Riven und das Fuchsmädchen hatte sich vorgenommen von ihren Kräften keinen Gebrauch mehr zu machen. Wer wäre Riven also, wenn sie ihre Vorsätze jetzt über Bord warf? So wichtig es ihr auch war Singed zu finden, so sehr hing sie noch ihrem Rest Ehre, den sie sich zu bewahren versuchte. Und dazu zählte auch Niemanden in ihre eigenen Probleme zu involvieren.

Entschieden schüttelte Riven also den Kopf uns setzte zu einer Erwiderung an, als sie Ahris Stimme vernahm.

„Ich mache es.“ Perplex klappte Riven die Kinnlade herunter und sie sah entgeistert zu Ahri. „Was... aber.. nein..“, stammelte sie betreten. Ahri hingegen schenkte ihr ein trauriges Lächeln. „Ich bin dir etwas schuldig, schon vergessen? So...kann ich dir helfen.“

Bevor Riven auch nur noch ein einziges Wort erwidern konnte, hatte sich Twisted schon wieder eingemischt. „Eure Opferbereitschaft für einander ist herzzerreißend. Aber da wir das nun geklärt haben, bin ich hier fertig.“ Er erhob sich ohne weitere Umschweife und zückte eine seiner berühmten Karten. Er hielt sie in eine seiner typischen Geste zwischen zwei Fingern.

„Die Namen stehen hier drauf“, erklärte er gelassen, während er seinen Umhang enger um sich zog. „Erledigt sie und versucht nicht mich rein zu legen. Ich werde es wissen, wenn ihr mich belügt. Wenn ihr das erledigt habt, setze ich mich mit euch in Kontakt und du bekommst deine Informationen, Riven. Bis dahin, treibt es nicht zu wild, Ladys.“ Twisted schnippte die Karte durch den Raum. Mit einem Zischen versank dessen Spitze in der Wand und blieb waagerecht stecken.

Er zückte eine weitere Karte und murmelte ein paar Worte. Ehe Riven sich versah glimmte ein blaues Licht auf und ein ganzer Kartendeck schien um den Magier herum zu schweben. Ein gleißendes Licht raubte den beiden Frauen die Sicht und als sie wieder etwas sehen konnten, war Twisted verschwunden. So sehr sie den verschlagenen Mann auch gerade hasste, kam Riven nicht umhin Bewunderung für diesen Trick zu empfinden.

Sie fasste sich jedoch gleich wieder und richtete ihre Aufmerksamkeit auf Ahri, die betreten zu Boden sah. „Wie konntest du das zulassen? Ich meine... das geht nicht, das kannst du nicht für ihn tun!“ Sie hatte gar nicht gemerkt wie ihre Stimme lauter geworden war. Ahri hingegen schien nur wenig Notiz von Rivens Verärgerung zu nehmen. Unbeteiligt zuckte sie die Schultern. „Wie ich schon sagte, das bin ich dir doch schuldig“, murmelte sie.

Riven schüttelte heftig den Kopf ehe ihr auffiel, dass Ahri ihre Geste gar nicht sehen konnte. Ohne groß darüber nachzudenken legte sich Rivens freie Hand unter das Kinn des Fuchsmädchens – keine von ihnen hatte den Versuch gemacht die Finger von der anderen zu lösen – und hob sachte ihren Kopf an. Nur widerwillig ließ Ahri dies über sich ergehen. Die katzenähnlichen Augen ihres Gegenübers blickten traurig zu ihr herauf.

Riven seufzte schwer und schluckte den Kloß herunter, der sich beim Anblick ihrer deprimierten Freundin gebildet hatte.

„Aber nicht zu diesem Preis. Ich würde es niemals mit meinem Gewissen vereinbaren können, wenn du meinetwegen Jemanden umbringst.“ Sie zögerte einen Moment und biss sich unsicher auf die Unterlippe. Zögerlich wanderte ihre Hand zu Ahris Wange und strich sanft über die zarte Haut.

„Es gibt sicher einen anderen Weg Singed zu finden. Wir brauchen Twisted dafür nicht. Ich... möchte nicht, dass du das für ihn tust.“ Überrascht stellte Riven fest, dass Ahri die Augen geschlossen hatte und sich gegen Rivens Hand legte, die immer noch bedächtig über dessen Wange strich. „In Ordnung“, stimmte die Dunkelhaarige schließlich zu. Erleichtert seufzte Riven.

Schlagartig öffneten sich Ahris Augen und ein Teil des altbekannten Leuchtens in ihrem Blick kehrte zurück. „Dennoch, du hast mir einiges zu erklären. Wer ist Singed und warum suchst du nach ihm? Und was meinte Twisted damit, dass du desertiert bist? Du warst bei der Armee?“ Abrupt ließ Riven die Hand sinken und wandte den Blick ab.

„Informationen nur bei Bedarf.“ Ihre Stimme lang kälter als sie es beabsichtigt hatte, aber sie wollte wirklich nicht darüber sprechen. Sie löste ihre Finger von Ahri und erhob sich langsam. „Wir sollten schlafen gehen.Es ist spät.“

Sie konnte wirklich nichts dafür, aber ihre Stimmung schlug auf der Stelle um, sobald man sie mit dem Thema konfrontierte. Riven konnte Ahri beim besten Willen nichts davon erzählen. Es war schließlich immer noch schwer allein darüber nachzudenken. Und das, was Riven getan hatte, grenzte an Hochverrat. Wie konnte Ahri sie weiterhin respektieren, wenn sie ihr die Wahrheit erzählte?

Mit dieser Abfuhr schien Ahri sich allerdings nicht zufrieden zu geben. Ahri erhob sich gleichzeitig mit der Kriegerin und hielt sie am Arm zurück, als jene sich abwenden wollte.

„Lass das!“, erklang die sonst so liebliche Stimme des Fuchsmädchens nun fester. „Informationen nur bei Bedarf, was ist das denn für ein Schwachsinn? Wovor hast du Angst? Ich will dich auf deiner Reise begleiten, aber ich muss wissen, was hier los ist. Und egal wie schlimm es sein sollte, du kennst meine Vergangenheit. Glaubst du ich hätte gewollt, das du davon erfährst? Wohl kaum. Aber so ist es nun mal und ich möchte...“ Ahri stockte einen Moment und überrascht stellte Riven fest, dass sie leicht errötete. „Ich möchte, dass wir ein Team sind“, kam es nun wesentlich leiser und verlegener von Ahri.

Es war paradox, dass Riven als erstes registrierte, dass die Junge Frau Team und nicht Paar gesagt hatte. Wieso störte sie das? Herrgott, sie war aber auch wirklich nicht mehr ganz bei Sinnen. Da hatten sie sich ein mal geküsst und sie hatte nicht mal die Gelegenheit gehabt die Reaktion der Anderen zu beobachten und trotzdem machte sie sich über so was Gedanken? Lächerlich.

Dennoch hatten Ahris Worte einen wahren Kern. Das Fuchsmädchen war, was ihre Vergangenheit anging, ein offenes Buch so unschön diese auch war, während Riven sich vehement wehrte auch nur irgendetwas Preis zu geben. Und wie kam sie dazu über eine innigere Beziehung zu dieser schönen Frau zu sinnieren, wenn sie ihr nicht mal etwas anvertrauen wollte? Seufzend ließ sich Riven zurück aufs Bett fallen. Sie stützte die Arme auf ihre Knie und bettete ihren Kopf darin. Auch Ahri ließ sich wieder neben ihr nieder. Sie spürte die goldenen Augen, die ihr Profil musterten. Mit leiser Stimme begann Riven zu erzählen, wagte es jedoch nicht, den Blick der Anderen zu erwidern. Stur sah sie zu Boden als würde sie einfach nur einen Monolog halten.

„Ich war in der Armee von Noxus stationiert. Wir hatten den Auftrag die Aufstände in Ionia zu beenden und den Frieden wieder herzustellen. Meine Einheit sollte die westlichen Städte einnehmen. In der letzten Schlacht sah es nicht gut für uns aus. Die ionischen Truppen hatten sich zusammen gerafft und unseren Angriff erwartet. Zahlenmäßig waren sie uns weit überlegen. Es dauerte nicht lange bis sie uns eingekesselt hatten. Schließlich tauchte Singed auf. Anscheinend war er die Geheimwaffe von Noxus. Ich hatte bis zu dem Zeitpunkt nur Gerüchte über seine Kräfte und sein Vorgehen gehört. Es war grausam. Kaum dass er aufgetaucht war, verbreitete sich ein violettes Gas, welches gleichermaßen die Soldaten von Ionia und Noxus befiel. Die Substanz war giftig und tötete unzählige Menschen. Nur mit Mühe und Not konnten einige von uns entkommen.“

Riven machte eine Pause und schluckte den Kloß herunter, der sich in ihrem Hals gebildet hatte. Jetzt kam sie zu dem unangenehmen Teil.

„Ich konnte es einfach nicht mit meinem Gewissen vereinbaren, was Noxus den Menschen angetan hatten, sah darin keinen Sinn. Es war ein Blutbad und hatte bei Weitem nicht zum Frieden beigetragen. Aus diesem Grund habe ich die Armee verlassen. Feige bin ich geflohen, habe mein Schwert zerbrochen und versucht mich damit abzufinden, dass ich mein weiteres Leben in Schande verbringen muss. Ich werde diese Tat bis an mein Lebensende bereuen. Ich habe meinen Eid gebrochen und meine Pflichten nicht erfüllt. Aber ich konnte nicht anders.

Vielleicht ist es nur ein schwacher Versuch meine Ehre wieder herzustellen, aber ich will und kann Singed nicht so weiter morden lassen. Er ist grausam und verdient den Tod. Deswegen suche ich ihn. Und wenn ich ihn gefunden habe werde ich seinem Leben ein Ende setzen.“

Riven hatte erwartet, dass sie bei ihrem Geständnis vielleicht emotional werden würde, gar in Tränen ausbrechen würde, doch hatte ihre Mine sich nicht verändert. Es fühlte sich an, als wären ihr die Worte automatisch und ohne ihr Zutun über die Lippen gekommen. Fast hatte sie vergessen, dass Ahri neben ihr saß, bis jene das Wort ergriff.

„Oh, Riven...“ Vorsichtig legte sich eine Hand auf die Schulter der Kriegerin, aber Riven rührte sich nicht. In Ahris Stimme schwang Mitleid mit, jedoch war kein Vorwurf darin zu erkennen.

„Lass uns jetzt schlafen gehen. Morgen wird ein langer Tag“, beendete die Weißhaarige schließlich erschöpft seufzend das Thema, da sie ihre Vergangenheit nicht weiter vertiefen wollte. Ahri hatte um Antworten gebeten und die hatte sie ihr geliefert. Das musste für einen Tag reichen.


Nachwort zu diesem Kapitel:
Sorry, dass es so lange gedauert hat >.> Komplett anzeigen

Fanfic-Anzeigeoptionen

Kommentare zu dieser Fanfic (11)

Kommentar schreiben
Bitte keine Beleidigungen oder Flames! Falls Ihr Kritik habt, formuliert sie bitte konstruktiv.
Von:  Naemy
2017-03-02T16:10:13+00:00 02.03.2017 17:10
Bitte bitte weiterschreiben =)
Es ist eine so fesselende Geschichte, bitte lass sie nicht einfach so stehen!
Von:  Darkdragon83
2016-08-22T21:27:19+00:00 22.08.2016 23:27
*ungeduldig hin un her rutsch*
Wann gehts denn weiter?
Von: abgemeldet
2016-06-17T04:54:26+00:00 17.06.2016 06:54
Es hat mir gefallen! Jetzt wissen wir mehr über Riven und auch wenn sie am Ende etwas abweisend ist, hat dieses Vertrauen die beiden doch näher zusammengebracht. Und ich glaube, Twisteds Auftauchen war doch ganz gut, denn auch das hat sie zusammengeschweißt. :3
Kinder, wie die Zeit vergeht! x_x Das Lunakapitel ist halbfertig, waaahrg. Ich muss mich mal ranhalten. Wenn nur die Prüfungen nicht ständig in meinem Nacken hocken und mir ins Gewissen beißen würden. Aber ich hoffe sehr, dass du wenigstens Zeit findest, bald weiterzuschreiben. Was werden die beiden tun? Vielleicht irgendwann doch für Twisted arbeiten? Zumindest wäre das eine aufregende Questreihe.
Bis bald!
Von: abgemeldet
2016-05-30T20:22:52+00:00 30.05.2016 22:22
Twisted... Das war ein blöder Moment. Ganz ehrlich :'D Aber das wirkt vermutlich alles zu seinem Vorteil. Arme Riven! Hoffentlich kommt sie da glimpflich davon und hoffentlich kann Ahri bei ihr bleiben und ihr ganz oft sagen, dass der Kuss zauberhaft war und das schönste, was sie je erlebt hat... Da geht wohl die Leserfantasie mit mir durch :D Das nächste Kapitel kann kommen!! :3
Antwort von: abgemeldet
31.05.2016 09:40
Wenn er schon einen großen Auftritt hat, dann richtig :D
Ich merk schon, du bist genauso eine Träumerin wie Luna :D
Werde mich auf jeden Fall so bald wie möglich an das nächste Kapitel setzen :)
Von:  Darkdragon83
2016-05-25T22:43:10+00:00 26.05.2016 00:43
Vom ersten Kapitel bis jetzt wirklich toll, ich warte ungeduldig auf mehr... so ein Cliffhanger :D

Aber leider hab ich auch das Gefühl, dass die Rechtschreibfehler zugenommen haben, außerdem fehlt hier und da manchmal ein Wort komplett. Find ich sehr schade.
Antwort von: abgemeldet
26.05.2016 10:55
Wenn schon denn schon :D

Oh Mist... Hab da in letzter Zeit nicht so drauf geachtet. Vielen Dank, dass du mich drauf aufmerksam gemacht hast. Wer die Kapitel auf jeden Fall nochmal überarbeiten und bei den nächsten Kapiteln genauer drauf achten <.<

Aber schön, dass es dir dennoch gefällt :)
Von: abgemeldet
2016-05-24T07:30:08+00:00 24.05.2016 09:30
Waaaahhh! Es ist passiert ... im letzten Satz des Kapitels. ^^" Gut, dass Twisted nicht aufgetaucht ist, damit die berauschende Wirkung des Alkohols ... äh Wirkung zeigen konnte. Hm, siehste, ich bin auch schon ganz beschwipst! :D
Mir ist aufgefallen, dass wir gleichauf sind, was die Kapitelanzahl angeht. Wir könnten uns also verbünden und uns gegenseitig für die nächsten Kapitel motivieren! :3 *Fähnchen schwing*
Antwort von: abgemeldet
24.05.2016 11:11
Es ist wirklich schön zu hören, dass es dir gefällt :D Ja, tatsächlich. Bin auf jeden Fall momentan super motiviertzu schreiben und freu mich gleichzeitig über jedes neue Kapitel von dir :3
Von: abgemeldet
2016-05-09T17:25:07+00:00 09.05.2016 19:25
Ein neues Kapitel! :3 Da sind so viele kribbelige Momente und und und ... dann passiert doch noch nichts. Hach ... Das macht vielleicht Spaß :) Freue mich auf mehr!
Antwort von: abgemeldet
09.05.2016 19:27
Ja, muss mich schon selbst beim schreiben zusammenreißen , aber soll ja spannend bleiben :D Schön, dass es dir gefällt, warte auch sehnsüchtig auf ein neues Kapitel von dir hehe :3
Von: abgemeldet
2016-05-06T16:17:45+00:00 06.05.2016 18:17
Oweh, oweh :D Ich wollte nur mal neugierig sein und in die Geschichten reinschnuppern, die du so schreibst, weil du bei meiner Luna-Fanfiction mitliest. Und jetzt, jetzt hab ich hier alles auf einmal verschlungen. :O Die beiden sind so süß zusammen und ich hatte schon mehrmals Herzklopfen. Ich kann Riven so gut verstehen. Hui... (Es ist schon ewig her, dass ich LoL gespielt hab ... ich glaube, ich war einfach zu schlecht für die anderen. :D Aber die Charas da sehen echt immer total cool aus.) Freue mich riesig darauf, dass du weiterschreibst. Hab ein schönes Wochenende!
Antwort von: abgemeldet
06.05.2016 18:26
Uh, danke, freut mich, dass ich das so rüber bringen kann :) Ja, bin was Lol angeht auch eher unbegabt aber die Charaktere geben mega was her :D Danke, dir auch ein schönes Wochenende! :)
Von:  Darkdragon83
2016-03-19T00:42:52+00:00 19.03.2016 01:42
Gefällt mir richtig gut, schreib bitte weiter, hab alles in einem Rutsch runter gelesen und war viel zu schnell fertig :D
Antwort von: abgemeldet
19.03.2016 15:48
Danke, werd ich :3
Von:  DarkRapsody
2016-02-24T11:52:56+00:00 24.02.2016 12:52
Auch jemand der was mit Riven schreibt <3 ich finde es gar nicht so schlecht geschrieben,deine Beschreibungen sind immer interessant gewählt! also ich lese gern weiter.
Antwort von: abgemeldet
16.03.2016 19:45
Klar, sie ist super! <3 Und dankeschön :3
Antwort von: abgemeldet
16.03.2016 22:17
Find ich auch. Echt cool mach weiter so ;-)
Antwort von: abgemeldet
16.03.2016 22:26
Danke, werd gucken, dass ich jetzt mal regelmäßiger schreibe :3


Zurück