Der Aufstieg des Löwen von DCMarvelFan ================================================================================ Kapitel 6: Der Händler ---------------------- „Und habe ich zu diesem Bengel gesagt, dass ich gedenke, meine Schulden zurück zu zahlen, wenn ich es für richtig erachte.“, erzählte Sigesmund Einhart seinen Gästen laut, die er zu einem kleinen Geschäftsessen eingeladen hatte. Es handelte sich um eine Sammlung der reichsten Händler von Lennishort. Zusammen mit diesen teilten sich die Lagerhäuser am Hafen der Stadt. Auf die Geschichte wie Einhart dem Erben von Casterlystein entgegen getreten war, erntete er lautes Gelächter. „Das habt ihr wirklich zu ihm gesagt?“, fragte Gerolt Wasser. Er stammte aus den Flusslanden, war der Bastard eines Lords, aber hatte in Lennishort sein Glück gemacht und wie Einhart hatte er eine Frau aus den Westlanden geheiratet. Eine entfernte Cousine der Lennisters von Casterlystein. Er war schon siebzig, sein Kopf bis auf wenige weiße Haare kahlköpfig. „Oh ja mein Freund.“, kicherte der Händler „Sein Gesicht war einfach göttlich.“ „Seid Vorsichtig.“, sagte ein anderer Händler, der neben ihm saß. „Tywin ist nicht sein Vater. Ich habe da was gehört, was bei der Feier zur Verlobungsverkündung von Lady Genna mit diesem Frey passiert ist.“ „Ach, schont mich mit diesen alten Geschichten mein Freund.“ Einhart griff nach einer saftigen Hammelkeule, die nur so vor Fett triefte und wollte sich gerade ein Stück davon abbeißen, als einer seiner Hausdiener ins Zimmer gestürmt kam. „Herr, Herr!“, rief er aufgeregt. „Was ist?!", schnauzte Einhart ihn an. „Sieht du nicht, dass ich mit meinen Freunden beim Essen bin?!“ „Verzeiht, Herr, aber es ist was furchtbares passiert.“, erklärte sich der Diener. „Eines Eurer Lagerhäuser steht in Flammen.“ Mit Sänften, Kutschen und zu Pferd eilten sie zu den Docks, nur um zu sehen, wie das große Lagerhaus lichterloh brannte, als hätte Valerion der schwarze Schrecken es persönlich in Brand gesteckt. Einige der Stadtwachen drängten die Schaulustigen zurück, während die Anderen versuchten, das Feuer zu löschen. Einer von Einharts Freunden brach mit Tränen in den Augen zusammen, ein Anderer wollte sich in das Inferno stürzen: „Meine Waren! Meine Waren! Meine Waren!“, schrie er wie von Sinnen. Das Feuer war bereits außer Kontrolle geraten und die kümmerlichen Löschversuche nützten nichts mehr. Hilflos sahen die Händler dem Brand zu, bis irgendwann das Dach in sich zusammenbrach. Einhart erwachte mit dem Kopf auf einer Tischplatte liegend, während sich sein Kopf fühlte, als ob eine ganze Elefatenherde hindruch rannte. Kurz nachdem er wieder nach Hause gekommen war, hatte er seinen Kummer über den Verlust des Lagerhauses in Wein ertränkt. Sicher hatten er und seine Geschäftpartner noch andere Lagerhäuser, aber in diesem Haus waren Waren gewesen, die niemand ersetzen konnte; die Seide, die dort gelagert hatte, war per Schiff über Essos nach Lennishort gebracht worden. Außerdem waren Leute, die Lagerhäuser besaßen, in der Stadt hoch angesehen, denn sie zeigten, wie reich man doch war, die noch dazu für die persönlichen Schneider der Lennister Ladey vor gesehen waren. Einhart raffte sich auf und lies sich von seinen Dienern in ein Badezimmer führen. Vielleicht würde ihm ein Bad etwas Ruhe in seinem Kopf bescheren. Er stieg in den Zuber, während seine Diener immer wieder heißes Wasser nachfüllten. Der Dampf und die Wärme bewirkten, dass seine Gedanken sich klärten. Er musste die Waren, die er verloren hatte ersetzen, das war im klar. Dazu brauchte er Geld. Aber hatte nicht vor, sein eigenes Geld zu benutzen. Er dachte daran, Lord Tyatos aufzusuchen und ihn zu bitten, ihm neues Geld zu leihen, mit dem er seine Waren ersetzen konnte. Er würde sofort einen Boten nach Casterlystein schicken und um ein Treffen mit Lord Tyatos bitten und nur mit ihm. Wenn er erst mal dem Lord gegenüber stünde, würde der Rest kein Problem sein - so glaubte er. Nachdem er aus dem Zuber gestiegen war und sich ein neues Gewand angelegt hatte, ging Einhart wieder zurück in den Essenssaal und lies einen Rest von dem erkalteten Abendmahl brigen. Sein Optimismus wuchs, während er das Mahl einnahm. Allerdings verzichtete er auf Wein und trank stattdessen Wasser. Einhart hatte gerade das Mahl beendet, als ein Diener in den Saal trat. „Verzeiht, Herr“, sagte er. „Aber ein Bote aus Casterlystein hat diesen Brief für euch abgeben.“ Einhart nahm den Brief entgegen und erkannte das rote Siegel der Lennisters darauf. 'Wahrscheinlich will sich Lord Tytos für die Anmassung seines Sohnes mir gegenüber entschuldigen.' Er brach das Siegel auf, riss allerdings die Augen weit auf, als er die kurzen Sätze sah, die dort geschrieben waren. 'Zahlt eure Schulden zurück oder das nächste Haus was brennt, wird Eures sein.' Das feiste Gesicht des Händlers wurde bleich, als er begriff, dass der Brand des Lagerhauses kein Zufall gewesen war und ihm bewusst wurde, wer dahinter steckte. Er schluckte, als ihm klar wurde, dass die Worte keine leere Drohung waren. Die Zeit der Unbesonnenheit in Lennishort war vorbei. Hosted by Animexx e.V. (http://www.animexx.de)