Schreibaufgabe 2016 von Felicity (Eine kleine Geschichte pro Tag) ================================================================================ Tag 121: Sonne/Mond (Naruto) ---------------------------- „Tut es sehr weh?“, fragte Sakura leise, als sie den Verband befestigte, doch Naruto schüttelte nur den Kopf. Sie machte sich zu viele Sorgen, die Wunde war längst verheilt, es war ohnehin albern, dass sie sie überhaupt noch im Krankenhaus behielt. Mehr würde ohnehin nicht mehr passieren, was die Heilung anging. Aber wahrscheinlich machte sich Sakura auch über andere Dinge Gedanken, sie hatte ein paar Mal von ihrem mentalen Zustand und Phantomschmerzen gesprochen. Auch wenn Naruto keine Ahnung hatte, was sie damit meinte. Er legte ihr beruhigend die Hand auf die Schulter und drückte sie kurz. „Nein, tut es nicht, es ist alles okay, Sakura, was soll der Verband überhaupt noch bringen?“ Sie lächelte etwas unsicher. „Das ...“ Sie seufzte, es schien ihr schwerer zu fallen darüber zu reden als ihm, was einfach nur seltsam war. „Es ist Haut darüber gewachsen, aber sie könnte empfindlich sein, sie ist noch ganz frisch.“ Naruto verkniff sich gerade so das Augenverdrehen und zuckte nur die Schultern. „Jetzt mach dir keinen Kopf und geh lieber schlafen. Es ist schon spät.“ Sakura wirklich unentschlossen, also drückte er sie leicht und mit einem entschuldigenden Lächeln von sich. „Husch!“ Sie kicherte fast schon nervös und verwirrte ihn noch mehr. „Okay, okay ... gute Nacht euch beiden ... und ruft, wenn etwas ist!“ „Nacht“, kam es nur knapp von Sasuke, während Naruto ihr einen Daumen hoch gab und zusah, wie sie zur ging, mit einem letzte Blick zurück das Licht ausschaltete und schließlich den Raum verließ. Naruto seufzte leise und ließ sich ins Kissen zurücksinken. Das Krankenhaus hatte keine Rollläden, nur Vorhänge, die das meiste Licht durchließen, sodass es auch jetzt nicht wirklich dunkel geworden war, er konnte noch ziemlich alles im Zimmer problemlos ausmachen. Nachdenklich hob er, was von seinem rechten Arm übrig war und betrachtete den Stumpf ein wenig gedankenversunken. Er schmerzte wirklich nicht und nach knapp zwei Wochen fühlte es sich schon seltsam gewohnt an, auch wenn er oft das Gefühl hatte, dass seine Hand noch da wäre. Mehr als einmal hatte er schon versucht mit ihr nach etwas zu greifen, nur um sie merken, dass das nicht mehr ging. Vielleicht machte Sakura sich darüber Sorgen? Etwas anderes kam ihm dabei in den Sinn und er wand sich an Sasuke, der neben ihm im Bett lag und wahrscheinlich wieder aus dem Fenster starrte. „Hey ... sag mal ... meinst du, sie wären noch sichtbar, wenn unsere Hände noch da wären?“ Er meinte zu sehen, wie Sasuke kurz zuckte, aber er war sich nicht komplett sicher, auf jeden Fall hatte er scheinbar seine Aufmerksamkeit, denn Sasuke bewegte sich, drehte sich zu ihm herum. „Was redest du da wieder, Idiot?“, grummelte er, aber seiner Stimme fehlte jede Schärfe, es klang eher, als wäre ihm das Thema leicht unangenehm. Naruto ließ sich davon nicht abhalten, er hatte schon genug vom Herumtänzeln dank Sakura. „Naja ... die Sonne und der Mond?“ Sasuke druckste kurz, eine vollkommen ungewohnte Aktion von ihm, dann seufzte er leise. „Ja, das glaube ich“, flüsterte er schließlich fast schon. „Mmh ...“, machte Naruto nachdenklich, „Ich hätte übrigens eher was anderes erwartet.“ Sasuke war kurz still, dann fragte er noch immer mit gesenkter Stimme: „Warum sollten sie verschwinden? Es ändert doch nichts daran, wer wir sind, wenn der Krieg zu Ende ist?“ Naruto schmunzelte. „Nein, ich meinte, andere Zeichen. Warum Sonne und Mond ... wobei Mond zu dir ja nicht schlecht passt. Man sieht dich nur im Dunklen rumschleichen und alle denken du wärst so schön und mysteriös und geheimnisvoll ...“, neckte er und lächelte aber sacht. Irgendwo traf das wohl zu und irgendwo passte der Mond wirklich gut zu ihm. „Trottel“, murrte Sasuke nur, „Schlaf endlich und hör auf zu denken, das passt nicht zu dir.“ Naruto lachte leise und verzichtete auf eine Antwort. Ob der Mond auch so mürrisch war? Er musste daran denken, wie Sakura mal zu ihm gesagt hätte, dass er eine kleine Sonne wäre. Er wusste nicht, ob sie übertrieben hatte oder ihn nur ärgern wollte, aber er konnte gut mit der Vorstellung leben. Sonne und Mond ... er sah zu Sasuke herüber. Komplett falsch war es wohl nicht, sie waren Gegensätze in den allermeisten Dingen, aber sie teilten sich den Himmel. Er schmunzelte sacht. Ja, doch, er mochte den Vergleich. Hosted by Animexx e.V. (http://www.animexx.de)