Ready für Seattle, shaka brah von Karlchen ================================================================================ Kapitel 1: Instantkaffee ------------------------ Der Wasserkocher blubberte vor sich hin und beendete dies dann mit einem Klacken. „Ich muss doch irgendwo ….“ ich kramte in einem meiner Küchenschränke und zog wenig später ein kleines Glas, mit braunem Pulver gefüllt, heraus. „Ich wusste es!“ triumphierend stellte ich es auf meiner Arbeitsplatte ab und gab von dem Pulver jeweils einen Löffel in 2 Tassen. „Instant Kaffee?“ erschrocken zuckte ich zusammen als ich die Stimme neben meinem Ohr vernahm. Wann war Chloe denn hinter mich getreten? Ich drehte meinen Kopf zu ihr und sie schaute fragend in die Tassen. „Hmh …. der Tag war schon schlimm genug als er damit anfing, dass ich meine Kaffeekanne auf dem Boden zerschmettert hatte“ grummelte ich leise. Noch immer frustriert vom Morgen. „Schwarz?“ fragte ich Chloe was sie nur mit einem Nicken bestätigte als ich das heiße Wasser in die Tassen goss. Ich machte mir selbst noch Milch und Zucker hinein und drückte dann Chloe ihre Tasse in die Hand und bedeutete meiner besten Freundin, auf der Couch platz zu nehmen. Sie tat wie ihr geheißen wurde und ließ sich im Schneidersitz in die Ecke der Couch fallen. Ich tat es ihr gleich. „War kein guter Tag für dich?..“ Chloe fragte dies vorsichtig. Ich weiß nicht. Vielleicht kam ich ein wenig genervt rüber? Eigentlich nicht. Ich war nur kaputt. „Du schaust ein wenig betrübt“ fügte sie hinzu. Ich schüttelte mit dem Kopf. „Nein... der Tag war Chaos... irgendwie“ murmelte ich und rührte nachdenklich meinen Kaffee um. Und dann kam natürlich noch dazu, dass Chloe plötzlich vor mir stand. Sie hätte mich ja wenigstens mal vorwarnen können. Anrufen, einen Brief schreiben. Was weiß ich was. Es ist ja nicht so, dass wir gar keinen Kontakt hatten die 5 Jahre über. Nur sehr wenig. Ich seufzte. „Und dann stehe ich auch noch vor deiner Tür“ meinte die Blauhaarige und seufzte. Ich schaute zu ihr. Chloes Blick wanderte durch das Wohnzimmer zur Balkontür und somit aus den Fenstern. „Chloe … Wieso ziehst du hier ein?“ ich fragte doch skeptisch neben meiner Neugier. Irgendetwas musste ja vorgefallen sein. Joyce war kein Mensch die ihre Tochter einfach so ziehen ließ. Vielleicht wusste sie ja gar nicht das Chloe abgehauen war? Aber war sie abgehauen oder wurde sie raus geschmissen? Chloe schwieg eine Zeit lang und ließ ihren Daumen immer wieder über ihre Kaffeetasse schweifen. „David-“ grummelte sie in ihre Tasse. „Hm?“ hakte ich nochmal nach. Sie schaute mich nicht an. David war ihr Stiefvater. Das hatte ich in der Zeit schon mit bekommen. Joyce hatte neu geheiratet. Und wenn Chloe etwas berichtete hörte es sich eigentlich immer so an, als wäre Joyce glücklich mit ihrem neuen Mann. Chloe sah kurz zu mir und schwenkte ihren Blick dann wieder in die Richtung des Fensters. „Er hat überall Kameras platziert! Überall!Egal was Mom oder ich taten, er hat es gesehen!“ Chloe redete sich in rage und wurde lauter. Mit jedem Wort was sie sagte. „Was?“ ich schaute sie ungläubig an. „Wieso hat er das gemacht?“ „Ts!“ …. „Er hat gesagt das es nur zu unserer Sicherheit ist. Aber Pustekuchen! Er ist ein scheiß Kontrollfreak und kann es nicht haben wenn er nicht weiß, was wann passiert!. Meine gegenüber knurrte. Da konnte man schon fast Angst bekommen. „Hmm.... auch in deinem Zimmer?“ Chloe schaute auf. Schüttelte dann aber ihren Kopf und seufzte kurz. „Nein da nicht.... Ist aber ja auch scheiß egal. Hätte er das getan hätte ich ihm wahrscheinlich die Haut über die Ohren gezogen.“ murmelte sie. Ich schmunzelte. Die Situation war nicht lustig. Aber ich konnte mir wirklich vorstellen, wie Chloe reagiert hätte wenn in ihrem Zimmer auch eine Kamera gewesen wäre. Ich hätte nicht mit David tauschen wollen. „Nun komm mal wieder runter“ versuchte ich sie zu beruhigen. Ich konnte sie verstehen. Schon irgendwie. „Aber vielleicht wollte er wirklich nur euer Bestes? Ich meine.... in deinem Zimmer war keine Kamera. Also hat er auch nicht in deine Privatsphäre gepfuscht oder?“. „Was? Bist du nun auf seiner Seite Caulfield?“ Ups... „Red doch keinen Unsinn!“ unterbrach ich Chloe gleich. Sie schüttelte aber nur den Kopf. „Ich lebe auch im Rest des Hauses!“ gab Chloe deutlich zu verstehen. „Ist ja okay... Vielleicht hat er etwas übertrieben.“ Ich gab klein bei. „Mom fand, dass er es ihr hätte sagen sollen, mehr aber auch nicht“ Chloe machte eine kurze Pause und stand dann auf. „Auf jeden Fall bleibe ich SO dort nicht wohnen!“ Ich schaute ihr hinterher. Sie öffnete die Balkontür und trat auf meinem Balkon. Sie schnaubte. Das konnte ich hier drin noch hören. Chloe zog aus ihrer Hosentasche eine Zigarettenschachtel und lehnte sich an die Brüstung. Ihre Arme verschränkte sie auf dieser und ihr Blick ging über Seattle. Ich hörte das Klacken des Feuerzeuges und im nächsten Moment zog Rauch über Chloes Kopf auf. Zusammen mit meiner Tasse in der Hand stand ich auf und begab mich ebenfalls nach draußen zu meiner besten Freundin. Seufzend ließ ich mich neben sie an die Balkonwand sinken und mein Blick tat ihrem gleich. „Und es war wirklich nur das?“ fragte ich vorsichtig nach. Ich bekam aber nur ein barsches „Reicht das nicht?“ von Chloe heraus während sie an ihrem Glimmstängel zog. „Okay... du kannst ein paar Tage hier bleiben... Unter einer Bedingung!“ murmelte ich. Chloes Blick schwiff nun doch fragend zu mir. Ich hatte wieder ihre Aufmerksamkeit. „Du fährst mit mir eben los und wir kaufen eine neue Kaffeemaschine ...“. Ich mochte Instant Kaffee mal ganz gerne. Aber normaler Kaffee war doch irgendwie angenehmer. Chloe lachte. „Was denn?“ wollte ich wissen, konnte mir selbst aber ein Kichern nicht unterdrücken. Mein Herz machte einen kleinen, freudigen Hüpfer. Ich mochte es wenn Chloe lachte. „Alles gut~ Lass uns los“ sie drückte ihre Zigarette aus und warf sie dann den Balkon hinunter. Da müsste ich definitiv nochmal mit ihr drüber reden. Jedoch schnappte sie sich meine Hand bevor ich auch nur zum Satz ansetzen konnte. „Ich glaube wir beide müssen mal den Kopf frei bekommen!“ meinte sie und zog mich aus der Tür hinaus. Hosted by Animexx e.V. (http://www.animexx.de)