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Besuch aus Amerika

von

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Eifersucht


 

Samstag, 28. Dezember / Sonntag, 29. Dezember
 

Eng legten sich Chris Arme um den Körper von Mimi und er zog sie an sich. Dabei bewegen sie sich beide zum Takt der Musik. Bisher stand sie noch mit dem Rücken zu ihm, doch sie wollte sich umdrehen. Dabei hatte Chris seinen Kopf gehoben und warf Taichi einen stechenden Blick zu. Wie der Amerikaner feststellte, erzielte es genau seine Wirkung. Doch da drehte sich Mimi schon zu ihm und legte ihre Arme auf seine Schultern. Ihre Finger verschränkte sie in seinem Nacken. „Was machst du da?“, wollte sie leise, aber bestimmt wissen. Der Ältere lächelte nur leicht und hob eine Hand von ihrer Hüfte, er strich ihr ihre Haare von einer Schulter. „Das weißt du ganz genau …“, er senkte seinen Kopf und ging nah an ihr Ohr heran, „außer du hast es vergessen“, hauchte er verführerisch. Dann senkte sich sein Gesicht weiter und er hauchte ihr einen Kuss auf den Hals, dabei ließ er den Braunhaarigen nicht aus den Augen. Ihnen war nicht entgangen, wie sie auf ihn reagierte. War die Party doch schon lange genug voran geschritten und sie hatten viel Zeit dazu gehabt. Er wiederholte es ein paar Mal. „Chris … hör auf“, wimmerte Mimi – ihr war nicht wirklich danach. „Ach … sonst hast du auch immer mit gemacht“, meinte er etwas enttäuscht, kniff sie aber trotzdem noch in den Hintern. Das Mädchen seufzte und ergab sich ihm. Sie machte bei seinem Tanz mit und schaffte es einfach nicht, ihm zu widersprechen. Am Ende des Liedes schloss er sie noch enger in seine Arme. „Jetzt fehlt nur noch eins“, murmelte er und zog ihr Gesicht an ihrem Kinn sanft nach oben. Wieder sah er zu Taichi und senkte seine Lippen, nur um wenig später einen Kuss auf ihren Mundwinkel zu hauchen. Mimi hatte erst gar nicht angefangen zu erwidern – war es doch nur ein Spiel.
 

„Aber jetzt richtig“, lachte Chris, als das nächste Lied anfing und drehte Mimi ein paar Mal unter seinem Arm hindurch. Dann zog er sie in eine Tanzhaltung. Sie drehten sich bei der neuen Musik und schienen sich beide einig zu sein, bei dem was sie da taten. Das schien Mimi wieder mehr zu gefallen und sie schien wieder aufzublühen und Spaß zu haben. Die Brünette bemerkte bald den Blick von ihren zwei anwesenden Freunden – Tatum und Phil. Lachend folgte sie den unterbewussten Anweisungen von Chris, welche er durch seine Bewegungen gab. Er führte einfach wunderbar, das hatte Mimi schon immer an ihm geliebt. Mit diesen Gedanken ließ sie sich weiter von ihm führen – bis schließlich auch dieses Lied endete. In seinen Armen kam sie zum Stehen.
 


 

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Mimi ließ verführerisch im Takt zur Musik ihre Hüften kreisen. Fasziniert beobachtet Taichi die Jüngere und würde er seinen Körper noch weniger unter Kontrolle haben, dann würde er glatt noch das Sabbern anfangen. Doch die Brünette machte ihn eindeutig an. Wie sie so mit ihrem Hintern wackelte. Auch wenn er diesen meist nur von der Seite sah, es war trotzdem heiß. Yamato schien es auch zu bemerken und seufzte genervt. Sora konnte nur kichern und ließ sich gern von dem Musiker enger in die Arme ziehen. „Wollt ihr mir etwa widersprechen? Sie macht das doch mit Absicht!“, konnte der Fußballer nur sagen. Doch da stockte er. Sein Finger hob sich auf halbe Höhe und er wollte etwas sagen. Doch er brachte nichts hervor. Zu geschockt war er von diesem Moment und diesem Anblick. Auch Koushiro, der auf seiner anderen Seite saß, konnte seinen Blick nicht abwenden. Er konnte nicht fassen, was gerade passierte.
 


 

❀ ❀ ❀
 

Vollkommen in der Musik versunken, bewegte Mimi ihre Hüften. Sie konnte nichts gegen die Bewegungen machen, kamen sie doch ganz von selbst. Sie lachte und freute sich. Sang mit und grinste Tatum an. Sie wollte die Musik in sich spüren. So bewegte sie sich weiter gefühlvoll im Klang der Melodie. Ihre Hüften ließ sie dabei schön kreisen. Doch schon bald bemerkte sie Anwesenheit eines Fremden. Zaghaft legten sich zwei Hände auf ihre Hüften und schoben sich langsam auf ihrem Körper weiter. Sofort war ihr klar, wer das war und augenblicklich hielt sie in ihren Bewegungen auch inne. Ihre Hände legten sich auf die Fremden, eher, damit diese nicht weiter ihren Körper abtasteten. Der Körper, der sich von hinten an sie drückte, war noch genauso schwer zu ertragen. Mit geschlossenen Augen wartete sie auf ein Zeichen von ihm. „Es ist wirklich nicht fair, mir zu sagen, dass du nie wieder etwas von mir willst – mir keine Gefühle entgegenbringst – aber, dass du dann so mit deinem Hintern vor mir wackelst. So tanzt, dann kannst du doch nicht ernsthaft erwarten, dass ich mich da zurückhalten kann“, sprach Michael sowohl verführerisch als auch leise knurrend in ihr Ohr. Mimi packte seine Hände und löste sie von sich, dann drehte sie sich zu ihm um. Ihr Gesicht beinhaltete keinen Ausdruck. Sie war es leid. Am heutigen Abend hatte sie nur Spaß haben wollen. Alles um sich herum vergessen. Doch das ließ Michael wohl nicht zu. Niemand ließ sie vergessen. Daher war sie jetzt auch in dieser Situation. Sie las in Michaels Blick, dass es ihn nach ihr verlangte. „Du kannst mir das nicht antun“, wiederholte er, „ich will dich berühren und … küssen“, dabei legte sich eine Hand an ihr Kinn. Ihr Gesicht war weiterhin ausdruckslos. Sie erwiderte nur seinen Blick. „Tu es …“, murmelte sie und blickte abwechselnd in seine Augen und auf seine Lippen, „… dann hast du aber jeglichen Respekt verloren, den ich noch vor dir hatte“, ihre monotone Stimme war nur leise, aber er konnte sie klar verstehen. Er hielt in seinem Tun inne und biss die Zähne zusammen, ein Knurren trat hervor. „Wusst ichs doch“, sagte sie noch und löste sich von ihm. Einen Moment betrachtete sie ihn noch, dann wandte sie sich ab. Ihre Beine trugen sie durch die anderen Feiernden. „Mimi … hier …“, Chris hielt ihr einen Becher hin, doch sie winkte ab. „Ich brauch was Stärkeress“, nuschelte sie und drängte sich zwischen ihren Beiden Freunden durch.

„Hier“, Phil war direkt zu Tatum gegangen. „Warte kurz“, sie trat zu Michael, der immer noch der Brünetten hinterher starrte, „das war bescheuert“, kurzerhand hob sie ihre Hand und als Michael sich zu ihr drehte, zog sie diese durch und sein Kopf wurde erneut herumgerissen. Mit großen Augen starrte er vor sich hin. „Jetzt geht’s mir besser“, lachte sie, dann nahm sie den Becher dankend entgegen. „Uhh … stark“, grinste sie und machte sich auf den Weg zu ihren Freunden. Chris folgte ihnen, „du bist ein Idiot“, zischte er dem Blonden im Vorbeigehen noch zu. Er musste seinen zweiten Becher loswerden und drückte ihn dann Maria in die Hand. Der war sowieso nicht so stark.
 


 

❀ ❀ ❀
 

Sie wollte vergessen, daher ließ sie auch lange ihren Blick über die Flaschen schweifen. Nichts sagte ihr so wirklich zu. Also griff sie in die halbleere Flasche Wodka und machte sich den Becher randvoll. Sie trank einen Schluck und schloss für einen Moment die Augen. Es brannte in ihrem Hals, doch es war gut so. Langsam schritt sie mit dem Gefäß zum Rand der Feiernden. Sie ließ sich dort allein nieder und starrte den Becher in ihrer Hand an. Es war nicht fair, dass alle von ihr etwas Anderes verlangten. Sie wollte selbst entscheiden. Koushiro wollte, dass sie mit Taichi redete. Michael wollte wieder mit ihr zusammen sein. Chris und Tatum wollten wieder Zeit mit ihr verbringen. Sora wollte ihre Freundin glücklich sehen. Hikari wollte nur das Beste für sie. Wieder nahm sie einen Schluck aus dem Becher. Sie wollte aber einmal selbst entscheiden. Doch das wurde ihr in den letzten Monaten genommen. Viel zu sehr hatte sie sich auf die anderen verlassen. Hatte sich in andere Vorhaben hineingesteigert, nur um ihre eigenen Probleme nicht sehen zu müssen.

Erneut trank sie aus ihrem Becher und alles in ihr zog sich zusammen. Es brannte in ihrem Hals und breitete sich auf ihren gesamten Körper hinaus aus. Aber es befreite sie auch. Sie fühlte sich leichter und es war angenehmer. Mimi drehte das Gefäß zwischen ihren Handflächen und sah sich um. Sie fühlte sich beobachtet. Tatsächlich bemerkte sie den Blick von Chris, auch Tatum und Phil sahen zu ihr. Dann waren da aber auch noch Koushiro, Taichi und Sora, die sie aus den Augenwinkeln wahrnahm, die sie aber nicht ansehen wollte. Wieder trank sie und leerte den Becher auf einen Rutsch. Es war wohl auch besser so, sie sollte gehen und sie hörte auch, wie langsam das Lied endete.

Sie ließ den Becher der stehen und erhob sich. Dabei bemerkte sie natürlich den reichlichen Alkohol in ihrem Blut. Sie schwankte kurz und schloss die Augen. Die Brünette sollte ins Bett gehen, da gehörte sie wohl hin.
 


 

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„Jungs … hat sie gerade ihren kompletten Becher mit Wodka gefüllt?“, erschrocken wollte Sora schon aufspringen und zu ihrer Freundin eilen. Doch Yamato hielt sie zurück. So musste es Sora mit ansehen, wie ihre beste Freundin noch mehr trank, als sie eigentlich vertrug. Es war wahrlich kein schöner Anblick.

Auch Koushiro war es unangenehm. Es war nicht die Art der Jüngeren, zumindest nicht, dass er wüsste. Er wollte sie nicht weiter leiden sehen. Dafür musste er wohl noch einen Schritt weitergehen, daher ging er auch zu seinem Laptop und schob ein Lied in die Playlist ein. Der Rotschopf sah, wie sie gerade gehen wollte. Sie durfte aber nicht gehen, daher konnte für ihn das Ende des Liedes auch nicht schnell genug kommen. Als es endlich geschah, erklangen die sanften Töne eines Klavieres. Koushiro sah auf, über den Platz und erkannte, wie sie innehielt. Sein Blick war weiter auf sie gerichtet. Dann erklang ihre Stimme dazu. Sehnsüchtig sang sie. Ließ ihr Herz sprechen. Mimi drehte sich um und er konnte deutlich den Ärger darin erkennen – auch wenn sie viele Meter und eine Menge Leute trennten. Sie starrte ihn wütend an, doch in ihren Augen konnte er auch Schmerz erkennen, dafür musste er nicht direkt vor ihr stehen. Er sah es auch so. Sah, wie sich langsam eine Träne über ihre Wange schlängelte. Sie war verletzte – er hatte sie verletzt, weil er ihren wohlgehüteten Schatz hervorgeholt hatte. War er sich doch bewusst über diesen Schritt gewesen und was er ihr damit antat.

„Das ist Mimis Stimme“, rief Palmon aufgeregt und hielt nach ihrer Partnerin Ausschau. Damit scheuchte sie auch Biyomon auf, welches nun aufgeregt herumflatterte. Sora hob ebenfalls den Kopf und blickte nachdenklich vor sich hin, bis sie zu ihrer Freundin sah. Diese schien ihren Blick auf dem Nerd zu haben. Der wohl dafür verantwortlich war. Als nächstes erkannte sie noch, wie sich zwei der amerikanischen Digiritter erhoben und wutschnaubend zu dem Jüngeren gingen. Sora selbst lauschte dem Lied. Der Schmerz, der in Mimis Stimme lag, erfüllte sie und ließ auch in ihr die Tränen aufsteigen. „… I feel like I'm lost. With nothing left but shattered dreams. I'm so lonely. I'm holding on to memories …“ Als es langsam zu Ende ging, erhob sie erneut den Blick und sah nur noch wie Mimi den Platz verließ.
 

„Was fällt dir ein?“, zischte Tatum wütend und starrte Izzy an. Am liebsten hätte sie ihm den Kopf abgerissen. „Jetzt hast du sie vollkommen verscheucht!“ „Das musste sein“, gab Koushiro davon überzeugt von sich. „Nein, musste es nicht, sie wollte Spaß haben und den hast du ihr verdorben“, mischte sich nun auch Chris ein. „Du hältst dich da mal raus“, knurrte Koushiro und funkelte den Größeren wütend an, „was sollte das? Küsst sie einfach mitten auf der Tanzfläche und fasst sie überall an … Sie ist … Sie will jemand …“ „Wir wissen, dass sie anderweitig verliebt ist“, langsam wurde auch Chris wütend. „Wieso hast du das also getan? Macht es dir Spaß einfach nur so Mädchen zu küssen? Mimi ist meine beste Freundin!“ „Ich habe sie nicht geküsst!“, Chris verschränkte seine Arme vor der Brust und musterte den Jüngeren skeptisch. „Was?“, Izzy war deutlich aus dem Konzept gebracht. Irritiert betrachtete der Rothaarige beide. „Chris und Mimi haben sich nicht geküsst“, kam es nun wieder von dem Mädchen, „sie sind nur Freunde – Chris steht auf Jungs …“ Die beiden Amerikaner musterten den Rothaarigen genau, dem wohl mehr und mehr die Farbe aus dem Gesicht wich, bis die Worte wirklich bei ihm ankamen, „und wieso habt ihr das dann gemacht?“, kam es laut und hoch von ihm. „Eifersucht!“



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