Besuch aus Amerika von phean ================================================================================ Kapitel 21: Besuch ------------------ Sonntag, 21. Juli Verwirrt starrte der Blonde seinen Freund an. In der Hand hielt er seinen Kaffee und die freie Hand lag an der Türklinke. Seine Augenbraue war etwas hochgewandert. Er wusste nicht, ob er noch schlief, oder doch schon wach war. Zur Sicherheit trank er einen Schluck Kaffee. Er schien wirklich wach zu sein. „… es ist halt wirklich nervig … Jetzt hat er zwar gesagt, dass er hier wohnt … aber wieso kommt er immer noch jeden Tag mit zu mir? Ich meine … er hat ja schließlich sein eigenes Zimmer und sein eigenes Zuhause … aber trotzdem … er isst bei uns zu Mittag und dann bleibt er hier … wirklich … ich hätte nie gedacht, dass ich das einmal sagen würde, aber meine Hausaufgaben würde ich dann doch lieber alleine machen. Außerdem schau ich danach meine Serien an, aber entweder schaltet er um oder kommentiert alles was sie machen und das nervt total.“ Daisuke schnaubte und hatte fünf Minuten lang ununterbrochen geredet. Er holte tief Luft und zuckte zusammen, als er das ‚Pling‘ des Aufzuges hörte. Takeru sah zur Seite auf die Wetterstation. Dort war eine digitale Uhr eingebaut. „Auch dir einen schönen guten Morgen, Daisuke“, der Blonde hob die Tasse kurz ein Stück, als würde er anstoßen wollen. „Schön? Gut? Ich habe weder etwas von schön oder gut gesagt“, fing der Fußballer erneut an, „was denkst du, wann Willis gestern gegangen ist? Gar nicht! Er war gar nicht mehr aus meinem Zimmer zu bekommen. Ihm ist gegen drei Uhr aufgefallen, dass er doch mal schlafen gehen könnte. Aber selbst dann hat er sich nur zwei Schritte pro Minute bewegt … Ich konnte erst um vier Uhr ins Bett und als ich endlich im Bett lag, hat mein Handy die ganze Zeit vibriert … Ich bin völlig fertig … überhaupt nicht zum Schlafen gekommen … Ich habe glaube ich sechs Tassen Kaffee in mir, damit ich mich heute wach halten kann.“ „Gut, dann frage ich dich nicht, ob du eine Tasse willst“, Takeru nickte, „willst du aber nicht trotzdem rein kommen?“, er trat einen Schritt zur Seite und Daisuke stürmte regelrecht an ihm vorbei. Er war so schnell aus seinen Schuhen raus und im Wohnbereich gelandet, dass TK noch nicht einmal die Türe geschlossen hatte. Langsam lief er ihm hinterher. Es war immer noch kurz vor acht und er war noch nicht so schnell – er brauchte heute etwas mehr Zeit um wach zu werden. Woran das lag, wusste der Blonde nicht, allerdings hatte er am vorherigen Tag noch lange mit Hikari telefoniert. Er freute sich, dass es ihr wieder besser ging. Das war einzig der Tatsache zu verdanken, dass sich Yamato und Taichi soweit wieder vertragen haben. Seine beste Freundin war einfach zu aufgeregt gewesen und musste sich aussprechen. Dabei war ihm Miyako wieder eingefallen und ihre Bemerkung zu Hikari. Dass auch sie bei Jungen beliebt war. Er hatte mit stechendem Herzen zugesehen, wie ein Teamkollege von Tai sie angesprochen hatte. Tai hatte ihn verscheucht, also musste es eine tiefergehende Unterhaltung gewesen sein. Vor allem da ihr großer Bruder besagtem Teamkameraden auch noch den Kartoffelsaft gegeben hatte. Der Blonde war kurz davor gestanden sie danach zu fragen, allerdings hatte er sich nicht getraut. Und sie hatte nichts weiter dazu gesagt, sie hatte wirklich nur über ihren Bruder geredet. Aber sie hatte ihm das mit Sora und Matt erklärt – die gesamte Geschichte. Takeru verstand es nun endlich und er war froh, dass sie es ihm endlich erzählte. Er hörte ihr gerne zu, denn das war Zeit, die sie ihm widmete und niemand anderem. Bei dem Gedanken daran zeichnete sich ein zufriedenes Lächeln auf seinen Lippen ab. Allerdings durchstieß Daisuke diese Illusion und verdrängte sie. Er redete wieder wie ein Wasserfall. Schnell schüttelte Takeru seinen Kopf und ging zu dem Braunhaarigen. Der Fußballer lief in dem kleinen Raum auf und ab. Der Ältere sah nach links und lächelte seine Mutter entschuldigend an, sie erwiderte es verständnisvoll. Sie kannte den aufbrausenden Anführer schon, aber sie hatte es noch nicht erlebt, dass ihr Sohn am Sonntagmorgen um acht Uhr Besuch bekam – zumindest nicht von ihm. „Davis … Davis … wieso setzt du dich nicht erst einmal“, versuchte Takeru ihn zu beruhigen. Der Kopf des Braunhaarigen schnellte in die Höhe und er blieb stehen, „wieso soll ich mich setzen? Ich stehe lieber … Aber ich muss jetzt wirklich mit dir reden … also … also Willis geht mir wirklich auf die Nerven“, fing er wieder von vorne an und erzählte seine Geschichte von eben erneut. Dabei sprach er, als würde er sterben, sollte er auch nur eine kurze Pause machen. Takeru wartete ab, bis er noch einmal von seiner letzten Nacht erzählt hatte, dann fiel diesem allerdings auf, dass er es schon einmal erzählt hatte. Daisuke hatte eigentlich auf die erneute Aussage gewartet, dass er keinen weiteren Kaffee bekommt. Seufzend ließ er sich auf das Sofa fallen. Als er seinen Gedanken nach hing, fiel ihm auch auf, dass er ja eigentlich schon vor einigen Jahren hier in der Wohnung war. Dann ließ er sie weiter schweifen. Dabei fiel ihm etwas anderes ein, dass er auch schon hatte ansprechen wollen. Verwirrt sah er sich im Raum um, weil er Takeru nicht finden konnte. Doch kurz darauf kam er aus der Küche mit seiner Tasse und einem Glas. „Trink das“, meinte er nur. „Was ist das?“, Daisuke zog eine Augenbraue hoch. „Es ist Wasser, das sollte dir helfen wieder etwas ruhiger zu werden“, erklärte der Ältere. Er wurde immer noch skeptisch gemustert. „Wenn du das getrunken hast, dann trinkst du aber die gesamte Flasche leer“, mischte sich Nancy ein und stellte den Beiden eine Flasche hin, „Takeru, ich bin kurz unterwegs, dann könnt ihr euch auch in Ruhe unterhalten“, sie beugte sich näher zu ihrem Sohn herunter, „hab ein Auge auf ihn und gib ihm notfalls eine Kopfschmerztablette.“ Der Blonde nickte, „mach ich Mama, danke.“ Sie winkte noch und verließ dann die Wohnung. Die Jungen saßen einige Zeit lang still auf dem Sofa. Sie hingen ihren eigenen Gedanken nach. „Ach ja“, fiel es Daisuke wieder ein und er schreckte auf. „Wie kommt es eigentlich, dass wir gestern auf dem Fußballspiel waren und es so war, als wäre es wie immer? Was ist mit der Prügelei von Tai und Matt? Ich meine … Ist jetzt einfach so alles wieder in Ordnung? Also ich finde das immer noch nicht in Ordnung… Wenn mein bester Freund eine Freundin hat, in die ich auch verliebt bin, dann wünsche ich ihm mit einem Lächeln alles Gute, aber ich prügle ihm doch nicht alles aus dem Körper und ignorier ihn dann …“, regte sich Davis auf. Takeru schluckte, „so sind Matt und Tai einfach, Hauptsache ist doch, dass sie sich ausgesprochen haben und sie sich wieder verstehen. Wir waren dort, weil auch du dieses Spiel sehen wolltest und weil wir ihn anfeuern wollten. Wieso regst du dich so darüber auf, wenn es doch eigentlich nur die zwei etwas angeht beziehungsweise betrifft. Wie gesagt, sie haben sich ausgesprochen und du solltest dich damit zufrieden geben, das tue ich zumindest.“ „Wirklich? Du gibst dich einfach damit zufrieden?“, der Fußballer zog seine Nase kraus. „Ja, denn wenn du richtig aufgepasst hast, dann ging es Kari deswegen in letzter Zeit schlecht und seit sie sich vertragen, ist auch sie wieder bei besserer Laune … sollte dich das nicht auch freuen?“, er wusste, dass Daisuke darauf anspringen würde. Das tat er auch, denn er nickte, „stimmt, du hast Recht. Dann freut es mich auch“, er grinste breit. „Natürlich hast du deine eigenen Ansichten darüber, aber du solltest dir wirklich auch um andere Gedanken machen. Freundschaft ist oft irrational und die Beiden sind es auch. Du als Träger des Wappens und der Wappen beider, solltest dich etwas in sie hineinfühlen können. Es gab Zeiten, da haben sie sich genau so arg gestritten, dabei ging es nicht einmal um eine Frau und sie haben sich auch wieder versöhnt“, Takeru lächelte mild, als er an ihre erste Reise in die Digiwelt dachte. Ein Streit davon war der, dass Matt geglaubt hatte, Taichi wäre ihm ein besserer Bruder als er. Aber niemand könnte seinen großen Bruder ersetzen, so sehr er Taichi auch mochte. Daisuke nistete sich bei dem Blonden ein. Er trank die komplette Flasche Wasser leer und wurde bald etwas ruhiger und auch träge. Sie redeten noch etwas weiter über ihre Gruppe. „Glaubst du, dass Yolei etwas …“, Davis stockte, „ich bin mir nicht sicher … aber … irgendwie glaube ich, dass Yolei ungestört mit Ken hatte reden wollen … oder irre ich mich … ich weiß nicht … aber ich habe das Gefühl, dass sie sich etwas zwischen mich und Ken drängt … Hast du das schon bemerkt?“ Er sah neugierig zu Takeru. Der Brünette lag halb auf dem Sofa der Takaishis. Takeru musterte ihn, er versank in Gedanken, natürlich wusste er, dass sie etwas von Ken wollte, aber das konnte er seinem Anführer schlecht sagen. Daisuke würde es vermutlich falsch verstehen und einen großen Trubel darum machen. Oder er würde gleich zu Ken rennen und es ihm erzählen. Yolei würde ihn danach hassen. Aber selbst wollte Daisuke die Wappenträgerin des Lichtes und dann hätte er weniger Zeit für Ken. Da wäre es dasselbe Problem, doch er wäre auf der anderen Seite, daher wäre es wieder ok. Er seufzte unmerklich, „nein, ich habe nichts bemerkt“, log er seinem Freund ins Gesicht. TK wusste, was er damit bezweckte. Er würde Daisuke beruhigen, er hätte weniger Sorgen und er selbst würde nichts ausplaudern, was er für sich behalten sollte. Falls dort etwas wäre, dann müssten die drei es unter sich klären. Der Blonde wollte sich nicht zu weit in die Probleme der anderen einmischen, da war er wohl wie Cody. TK schmunzelte, als er bemerkte, dass Davis eingeschlafen war. Er holte eine leichte Decke aus dem Schrank und deckte ihn zu. Dann ging er in die Küche und machte sich noch ein kleines Frühstück. Das bestand aus zwei Toastbroten, einem Apfel und einem Joghurt. Er schenkte sich noch ein Glas Orangensaft ein und setzte sich dann an den Küchentisch. Das leise Schnarchen von Davis als Hintergrundgeräusch. Takeru zog sich die Zeitung heran und begann sie durchzublättern, während er aß. Als er Toast und Joghurt gegessen hatte, klingelte es erneut an der Tür. Verwirrt sah der Blonde auf. Wer jetzt wohl vor der Tür stand? Takeru wandte sich zu seinem Gast, der schlief immer noch und schnarchte nach wie vor. Vielleicht war es ja Willis, auf der Suche nach Davis. Der Blonde musste grinsen, das würde dem Braunhaarigen gar nicht gefallen. Aber er wusste auch gar nicht, ob er so einen stressigen Morgen gebrauchen konnte. Als es erneut klingelte, machte er sich zur Türe auf. Seine Mutter hatte immer einen Schlüssel dabei und Hikari würde sich vorher anmelden. Auch wenn es meist nur eine kurze Textnachricht war. „Guten Morgen, Takeru“, ertönte Miyakos fröhliche Stimme, als er die Tür öffnete. „Guten Morgen“, gab er zurück. „Guten Morgen“, meldete sich nun auch Cody, „Yolei dachte sich, dass wir doch Karten spielen könnten, es ist zwar noch früh, aber sie ließ sich nicht wegschicken und war davon überzeugt, dass wir schon bei dir klingeln könnten.“ Der Jüngste musterte ihn und legte den Kopf schief, „was ist los?“, er merkte sofort, dass etwas anders an ihm war. Takeru lächelte, er hatte ab und an ein zu gutes Gespür dafür. „Kommt rein, aber seid leise, Davis schläft“, meinte er nur und trat zur Seite. Miyako machte große Augen, „Davis schläft bei dir? Wieso denn das? Und er schläft?“, auf ihrem Gesicht machte sich ein Grinsen breit. Sie lief ohne Umschweife an ihm vorbei und schlüpfte aus ihren Flip Flops. Im Wohnzimmer angekommen sah sie über die Lehne der Couch. Ihr Grinsen wurde breit und schelmisch. „Darf ich ihn wecken?“, fragte sie mit einem diabolischen Kichern. „Lass ihn schlafen, Willis hat ihn die gesamte Nacht wach gehalten“, warnte Takeru und hoffte auf ein wenig Mitleid von ihr. Bei dem Namen des Blonden zuckte das Mädchen zusammen und sah sich erschrocken um, „er ist aber nicht hier, oder?“ „Nein, außer er hat sich an der Hauswand hochgehangelt“, zwinkerte er, „kann ich euch was anbieten?“ „Gerade nicht, danke“, Cody lächelte leicht. „Gut, ich lasse ihn schlafen“, seufzte Yolei. Sie fühlte mit Davis mit, dass Willis nervte verband die Beiden, so entschloss sie sich dieses eine Mal nett zu sein. „Wollen wir Karten spielen?“ „Uno?“, fragte Takeru nach und war schon auf dem Weg zu seinem Zimmer. Seine beiden anderen Gäste nickten und machten es sich schon einmal am Küchentisch bequem. Cody sah, dass sie ihren Freund beim Essen gestört hatten, als er zurückkam, erhob sich der Jüngste noch einmal, „entschuldige, wir haben dich vom Essen abgehalten“, und verbeugte sich. „Ach was, macht doch nichts“, lachte der Blonde, „mischst du schon einmal die Karten? Dann räum ich das noch kurz weg“, er drückte der Brillenträgerin die Karten in die Hand und sammelte den Teller und das Glas auf. Er trank es in einem Zug leer und brachte es in die Küche. Mit dem Apfel bewaffnet ging er zurück. Miyako hatte die Karten bereits ausgeteilt und war bereit zu spielen. ❀ ❀ ❀ „Uno Uno“, rief die Lilahaarige aus und warf ihre letzte Karte auf den Stapel. Etwas polterte und die drei starrten zum Sofa. Stöhnend erhob sich der Braunhaarige und setzte sich auf das Sofa. „Was ist denn los?“, murrte Daisuke und sah sich verwirrt um. „Wann seid ihr denn gekommen?“, fragte er, als er Yolei und Cody entdeckte. „Vor etwa einer halben Stunde“, meinte der Jüngste. „Hab ich gar nicht bemerkt“, murmelte er. „Du bist eingeschlafen“, erklärte Takeru. „Ah … das erklärt einiges“, lachte Daisuke auf, „aber müsst ihr so laut sein?“, dabei bedachte er Miyako mit einem langen Blick. „Hey, wenn ich gekommen bin, hätte ich dich wecken können, aber das habe ich nicht, ich war nett!“, verteidigte sie sich, „nur um das mal gesagt zu haben!“ ❀ ❀ ❀ Seufzend sah Ken aus dem Fenster. Er dachte lächelnd an den gestrigen Tag, als sie gemeinsam beim Fußballspiel waren. Gut, die erste Halbzeit hatte er mit sich selbst verbracht, doch als in der Pause Yolei zu ihm aufgerutscht war, hat sein Herz einen freudigen Hüpfer gemacht. Ihm war warm geworden und er konnte es im ersten Moment nicht ganz wahr haben. Allerdings war sie nur zu ihm gekommen, um nach ein paar Fußballregeln zu fragen. Das hatte seine anfängliche Hochstimmung etwas gedämpft. Aber sie hatte mit ihm geredet. Als ihm dann allerdings Daisuke unter die Arme gegriffen hatte, hatte sie ihn nur angeknurrt und fort gejagt. Also wollte sie es von ihm wissen. Vielleicht lag es auch daran, dass sie sich viel zu oft mit dem Braunhaarigen stritt oder vor ihm ihr fehlendes Wissen verbergen wollte, egal was es war, er hatte die Zeit genossen, als sie mit ihm geredet hatte. „Ken, alles in Ordnung?“, seine Mutter legte behutsam einen Hand auf seine Schulter. Er schrak aus seiner Starre und sah sie leicht verwirrt an, „ja, wieso?“ „Du siehst bereits seit einer halben Stunde lächelnd aus dem Fenster. Worüber denkst du nach?“, ihre sanfte Stimme beruhigte ihn wieder und er musste wieder lächeln. Aber sollte er es seiner Mutter erzählen? Er würde es ja seinem besten Freund sagen, doch Davis hatte nur Augen für Hikari und lag sich mit Miyako immer in den Haaren. Er würde ihm bestimmt davon abraten, doch er mochte die Lilahaarige. Sie war aufbrausend und ein aktiver Mensch, aber vielleicht war gerade das es, was ihm so gefiel. Er selbst war einfach nicht so. „Ich hab an eine Freundin gedacht“, murmelte er und sah wieder aus dem Fenster. „Kenne ich sie?“ Er nickte, „Miyako…“ „Ach … das ist doch das lilahaarige Mädchen, sie kommt doch immer mit Daisuke, Takeru, Hikari und Cody, oder nicht? Geht sie nicht auch mit ihnen auf die Schule?“ „Nicht mehr, sie ist eine Klasse über Davis. Und jetzt im ersten Jahr auf der Oberschule.“ „Dann ist sie ja älter als du … das sieht man ihr gar nicht an“, sie lächelte ihren Sohn an, „magst du sie?“ Sein Körper versteifte sich und Ken merkte, wie sich seine Wangen leicht röteten, verlegen sah er zur Seite, „ich glaube schon“, murmelte er. „Das ist ja schön“, sie zog ihn in eine Umarmung, „ich freu mich für dich.“ „Ja …“, meinte er dann weniger motiviert. „Was ist denn? Was hast du?“ „Ein Junge aus Amerika ist hier … er scheint sie auch zu mögen“, murmelte der Junge leise. Seine Mutter schob ihn etwas von sich und lächelte ihn liebevoll und aufmunternd an, „ach Ken … mag sie ihn den mehr?“, sie streichelte ihm sanft über die Haare. Der Schwarzhaarige konnte jedoch nur mit den Schultern zucken. „Gestern hatte sie mir eine Frage gestellt, obwohl Davis sie ihr auch hätte beantworten können und als er sich einmischte, hatte sie ihn unterbrochen und gesagt, ich solle es ihr erklären.“ „Na siehst du … ich glaube … sie mag dich auch … sie wird sich schon für das richtige entscheiden …“, seine Mutter beugte sich zu ihm rüber und drückte ihm einen Kuss auf die Haare. „Danke … Mama“, murmelte er, als sie ihn wieder in Ruhe ließ. Ken wandte sich wieder um und starrte aus dem Fenster. Würde sie sich für das richtige entscheiden? Und mochte sie ihn wirklich? Es waren die Zweifel die ihn quälten. Er wusste nicht, ob das nicht vielleicht doch nur einfach Interesse war, weil sie Freunde waren. Und sie es sich von Davis nicht hatte erklären lassen wollte, weil sie sich so oft stritten. Er seufzte. Das war zu viel für ihn. Diese Gedanken lösten Kopfschmerzen bei ihm aus. ‚Was sie heute wohl tat?‘, schoss es ihm durch den Kopf. Er schüttelte diesen. Es stimmte ihn traurig, dass er auf eine andere Schule ging, wie alle anderen, sie waren sich jeden Tag so nah und er war nicht dabei. Sah sie nur am Wochenende wenn sie sich trafen. Einzig mit Davis verabredete er sich unter der Woche und dann spielten sie meistens Fußball. Jetzt waren Ferien, so hoffte er, dass er öfters etwas mit den anderen Digirittern unternehmen konnte. Ein Lächeln schlich sich dabei wieder auf seine Lippen. Bis jetzt stand nur das Picknick am 1. August. Aber vielleicht traf er sie auch davor noch einmal. Hosted by Animexx e.V. (http://www.animexx.de)