Angst um Misty von player04 (Fortsetzung von: Melody oder Misty? Eine Frage des Herzens) ================================================================================ Kapitel 3: Wo bin ich? ---------------------- Seit ihrer Entführung sind nun zwei Stunden vergangen. Misty sitzt einem Art Keller-Verließ fest im Geheimversteck Giovannis, nahe Vertania City. Es ist dunkel. Sie liegt auf einem kalten Steinboden, die Wände sind ebenso aus Stein und gefühlt 400 Jahre alt. An der einen Wand befindet sich viel Feuchtigkeit, wahrscheinlich wurde seit Jahrzehnten nicht geputzt. Die Schimmelgefahr ist horrend hoch. Ein unbekannter Team-Rocket Rüpel bewacht Mistys Zelle. Es ist wie in einem Gefängnis. Nur langsam kommt Misty zu sich. Sie hat Kopfschmerzen, ihr ist übel. ‚Wo bin ich? Was ist passiert – Au, warum tut mein Kopf so weh. Mir ist kalt, mir ist übel. Es ist so dunkel. Und wo ist Ash? Und Pikachu‘, dachte Misty. Sie war vollkommen verwirrt. Mit starken Schmerzen richtete sie sich allmählich auf. Sie wollte sich die Augen reiben, aber es ging nicht. Ihre Füße und Arme waren gefesselt. Sie schaute sich um. Ein trostloser Anblick. Auf einmal hörte sie eine Stimme. Nein, sie hörte sogar mehrere Stimmen. Die Stimmen kamen ihr auch bekannt vor, aber sie hatte so starke Kopfschmerzen, dass sie die Stimmen nicht eindeutig zuordnen konnte. „Boss, was machen wir jetzt mit dem Rotschopf“, fragte Butch Giovanni. „Wir machen jetzt gar nichts mit ihr, außer sie am Leben zu halten. Wenn alles gut läuft passiert der Kleinen doch auch gar nichts. Dafür muss sich der Knirps nur an die Abmachung halten“, sagte ein entschlossen wirkender Giovanni. „Was sind eigentlich ihre Forderungen“, fragte Cassidy während sie ihre Haare kämmte. Giovanni räusperte. Er machte eine große Zigarre an. „Der Kleine muss nichts anderes machen, als innerhalb von einer Woche zwei Millionen Poké-Dollar aufzutreiben. Dann kann er seinen Goldschatz wiederhaben“, sagte er. „ZWEI MILLIONEN?“ Butch und Cassidy fiel fast die Kinnlade herunter. Dieser Betrag überraschte sogar die beiden abgebrühten Räuber. „Wie soll er denn bitte zwei Millionen auftreiben? Meinen sie nicht, das ist zu hoch gegriffen“, fragte Cassidy ihren Boss. „Nein, ich denke nicht. Er hat einflussreiche Freunde im Pokémon-Liga-Komitee. Er hat Team Rocket zerstört. Er hat mir meine Arena genommen. Jetzt kann er auch den Wiederaufbau von Team Rocket finanzieren. Und dann machen wir ihn erst richtig fertig“, tönte Giovanni. Butch und Cassidy gefiel die Abgebrühtheit Giovannis. Beide hofften darauf, im neuen Team Rocket eine führende Administratoren-Position einzunehmen. Dafür taten sie alles, um Giovanni zu gefallen. Währenddessen ist Misty wieder voll zu sich gekommen. ‚Au, jetzt weiß ich. Das sind doch Butch und Cassidy. Oh – Team Rocket! Da hätte ich gleich drauf kommen können. Wer auch sonst? Was sie wohl vorhaben mit mir. Bitte Ash, finde mich, rette mich‘, dachte Misty. Ihre Fesseln waren so stark festgezogen, dass sich erste Druckstellen bildeten, die sich in Mistys Haut hineinbohrten. Auf einmal hörte sie Schritte. Butch und Cassidy kamen die finstere Treppe herunter, um nach ihrer Geisel zu sehen. „Ach, sie mal einer an. Unsere Prinzessin ist wach“, sagte eine schelmisch lachende Cassidy. „Was soll der Blödsinn hier? Macht mich los“, sagte eine saure Misty. „Das ist leider nicht möglich. Nicht bevor dein Schatz unsere Forderungen erfüllt“, tönte Butch. „Und? Ich tue euch mal den Gefallen und frage. Was sind denn eure ominösen Forderungen? Wollt ihr wieder mal Pikachu“, fragte Misty. „Wir sind doch nicht Jessie und James, die sich an einem wertlosen Pikachu aufhalten. Wir sind das neue, das wahre Team Rocket. Wir streben nach Größerem. Dein Herzallerliebster finanziert uns unseren Wiederaufbau“, erwiderte Butch. „Wie viel wollt ihr“, fragte Misty. „Ach. Nur so ein bisschen Kleingeld“, erwiderte Cassidy. „Sag, schon“, meinte Misty mit ernster Stimme. „Zwei Millionen“, antwortete Butch. Misty musste schlucken. Sie wusste genau, dass Ash niemals so viel Geld würde auftreiben können. Ihr lief ein Schauer den Rücken herunter. Sie bekam Angst. Vorher war sie einfach nur wütend, aber nun bekam sie richtige Angst – Panik! Was würde Team Rocket mit ihr nur anstellen, wenn Ash nicht zahlen könnte? Unterdessen in Alabastia. Ash hatte alle zusammengetrommelt. Professor Eich, seine Mutter, Officer Rocky Jessie, James und Mauzi. Selbst Rocko konnte er erreichen. Als er hörte was passiert ist machte er sich sofort auf den Weg von Marmoria City nach Alabastia. Er war allerdings noch nicht da. Er informierte alle zuhause. Darüber das Misty von Team Rocket entführt wurde und darüber das selbiges zwei Millionen Poké-Dollar Lösegeld von ihm forderte. Alle waren geschockt und fragten sich wo Misty jetzt ist, wie es ihr geht, ob sie überhaupt noch lebt. Officer Rocky leitete sofort eine Nahbereichsfahndung ein. Die Fukano-Staffel wurde angefordert, um nach Misty zu suchen. Später zog sich Ash ins Schlafzimmer zurück. Er legte sich auf das große Bett und weinte bitterlich in Mistys Kopfkissen. Er machte sich schwere Selbstvorwürfe, gab sich die Schuld an der Entführung von Misty. Er hätte sich an die strikten Anweisungen von Officer Rocky halten sollen. Hätte Misty, wenn auch gegen ihren Willen, nicht alleine zuhause lassen sollen. Doch alle Selbstvorwürfe halfen nicht, das würde ihm Misty jetzt auch nicht mehr zurückbringen. Das wusste er, dennoch zerfraßen Ash seine Selbstvorwürfe innerlich regelrecht. Es war Abend geworden… Rocko hatte unterdessen den Vertania Wald beinahe hinter sich gelassen. Er kannte den Wald wie seine Westentasche. Er wusste er hätte noch gute 800 Meter, bis zum Ausgang. Da es nun aber schon fast dunkel war, beschloss er ein Nachtquartier aufzuschlagen. Er würde morgen früh den Rest gehen und dann Alabastia erreichen. Er suchte sich etwas Holz zusammen, machte ein Feuer und bewies einmal mehr was für ein grandioser Koch er war. Bei dem Gedanken an Mistys Entführung schwelgte Rocko in schönen, alten Erinnerungen. Erinnerungen die nun bald zehn Jahre alt waren. Am Beginn der Reise saßen Misty, Ash und er oft nachts am Lagerfeuer und Rocko machte das Essen. Misty und Ash stritten oft bis jämmerlich tief in die Nacht. Schon zu Beginn der Reise in der Kanto-Region war Rocko sicher eigentlich sicher darüber, dass Ash und Misty irgendwann zueinander finden würden, ergänzen sie sich doch perfekt. Ihm kamen fast Tränen in die Augen, bei dem Gedanken daran wie es Misty jetzt wohl ergeht. Er mochte Misty sehr, sah er doch eigentlich immer eine kleine Schwester in ihr, auf ihren Reisen. Nachdem Rocko und seine Pokémon gegessen hatten und er sich schon in seinen Schlafsack gekuschelt hatte, sah er auf einmal ein Licht. Ein Licht, das ihm noch nie zuvor aufgefallen war und er war gerade als Kind sehr oft im Vertania Wald. ‚Nanu? Ist ja merkwürdig. Wo kommt denn dieses Licht her‘, fragte sich Rocko in Gedanken. Eigentlich war es nur ein kleiner Lichtschimmer hinter einem großen Dickicht von Büschen und Sträuchern. Aufgrund der Dunkelheit der Nacht, war jener aber klar zu erkennen. Der Mond schimmerte kaum. Es war stockdunkel. Dazu die Baumkronen des Vertania Waldes, die auch die letzte Lichtquelle von oben abhielten. Ja, da musste etwas sein. Also entschloss sich Rocko hinzugehen und nachzusehen. Seine Sachen ließ er an seinem Schlafplatz. Einzig seine Pokébälle nahm er mit. Nach kurzer Wegstrecke erreichte Rocko bereits das Dickicht. Er suchte sich einen Stock um die Dornenbüsche beiseite zu schieben. Mit leichten Schürfwunden ließ Rocko die Dornenbüsche hinter sich. Auf einmal stand er vor einem kleinen Häuschen. Moment mal? Ein Häuschen im Vertania Wald. Rocko war verwirrt. Nie zuvor hatte er das gesehen. Er nahm die Türklinke in die Hand, drückte sie herunter und tatsächlich. Die Tür war offen. Doch als er hereinging sah er nur einen Teppich auf dem Boden, sowie eine Treppe nach oben in dem kleinen Häuschen. Man hätte auf die Idee kommen können, dass es sich um eine Art Aussichtsposten für Jäger handeln könnte. Rocko ging hinauf – nichts. Also ging er wieder herunter. Er drehte sich einmal um und überlegte was er nun machen wird. Das Häuschen war maximal 2x2 Meter groß. Es hatte wirklich mehr etwas von einem Aussichtsort. Rocko starrte auf den Teppich. Er lag etwas schief, das sah ein guter Hausmann wie Rocko sofort. Hatte er doch lange auf seine vielen Geschwister aufgepasst, bevor sein Vater Flint zurückkehrte. Das war nun auch schon zehn Jahre her. Er kniete sich hin und nahm den Teppich, an der rechten unteren Ecke, in die Hand, da bemerkte er was. Ja, unter dem Teppich, war etwas. Eine Tür, wie ein Geheimeingang. Rocko machte die Tür auf und tatsächlich auch diese war offen. Er ging hinein. Hosted by Animexx e.V. (http://www.animexx.de)