Know who you are von LittlePuppetFreak (What really matters) ================================================================================ Kapitel 1: What really matters ------------------------------ Einen Menschen zu kennen, ist leicht. Im Leben begegnet man vielen Menschen, hunderten womöglich. Bis zum Ende eines Menschenlebens vergehen etliche Jahre und in jeder Woche, an jedem Tag, sehen wir neue Gesichter. Jedes ist anders, mal rund, mal länglich. Mal mit einer leicht schiefen Nase im Gesicht, mal mit einer kleinen Stupsnase. Es gibt etliche verschiedene Augenfarben – seltene, oder aber nicht so seltene. Oft sehen wir in braune Augen. Mal sind es blasse Gesichter, mal nicht ganz so blass, manchmal sind die Gesichter so dunkel wie Schokolade. Große Menschen. Kleine Menschen. Manchmal sind sich Menschen auch zum Verwechseln ähnlich, aber auch nie ganz genau gleich. Aber spielt das eigentlich eine Rolle? Jeder Charakter ist unterschiedlich. Man sagt, sind sich zwei Charaktere zu ähnlich, dann stoßen sie sich gegenseitig ab. 'Gegensätze ziehen sich an', sagt man, aber stimmt das auch wirklich so? Meistens schon, manchmal nicht. Es gibt optimistische Menschen, die in allem nur das Beste sehen und immer voranschreiten. Es gibt pessimistische Menschen, die immer sofort aufgeben, immer alles so dunkel sehen, als wäre es immer und überall Nacht. So viele Adjektive hat man erfunden, um für möglichst jeden Menschen ein passendes Wort zu finden, aber oftmals gelingt es nicht, zu verdreht scheint alles zu sein, so fremd manchmal, so andersartig, dass man es einfach nicht mehr beschreiben kann. Ist das wichtig? Menschen glauben. Das hat schon früh angefangen, von klein auf lernen Kinder, woran sie zu glauben haben. Doch eigentlich gibt es zu viel Streit in dieser Frage, zu viel Hass und zu viel Aufruhr. Eigentlich kann man die ganze Glaubensfrage ganz einfach klären: Glaube an das Gute im Menschen. Glaube an die Wahrheit. Glaube daran, dass man selbst genug Kraft besitzt, um Berge zu versetzen. Glaube an alles, was wichtig ist, an die Mitmenschen und an das, was zählt. Es gibt Realisten, die nicht an Übernatürliches glauben. Die glauben daran, dass man den Weg selbst bestimmt, das nichts und niemand ein Wunder herbeiführen kann und dass das eigene Leben auf den eigenen Schultern ruht. Es gibt Gläubige, die der Meinung sind, ein übernatürliches Wesen würde uns Menschen helfen den richtigen Weg zu finden. Ein friedliebendes Wesen, dass uns alles hilft, uns allen eine Hand reicht und immer da ist. Wieder ist das Spektrum an Vielfältigkeit unerfassbar groß. Zählt das wirklich? Das Schicksal gehört eigentlich auch zu einer Glaubensfrage. Wenn man jemanden fragt, wie man sich das Schicksal als Gegenstand vorstellt, so antworten die meisten so: Das Schicksal ist ein Teppich. Jeder Mensch ist ein Faden in einer ganz eigenen Farbe, vielleich auch vollkommen bunt, und sie alle sind zusammengewoben in einem großen, kunterbunten Teppich. Alle sind irgendwie verbunden, immerhin sind alle Menschen. War es Schicksal? In meinem Leben habe ich so viel gesehen, dabei bin ich nicht mal sonderlich alt. Tausend verschiedene Menschen, gut wie schlecht. Tausend verschiedene Charaktere, angenehm oder störend. Tausend verschiedene Farben, manche leuchtend und auffallend, andere beinahe unsichtbar. Sie sagten, mir fehle die Erfahrung und das Alter, um mit einem solch erhobenen Kopf durch die Welt zu gehen, aber ist das denn so wichtig? Wichtig ist, dass man die Welt und ihre Vielfältigkeit als solche versteht. Zumindest glaubte ich, ich hätte alles gesehen. Wer bin ich? Ich bin Realist. Was ich sehe, das glaube ich. Ich habe keine großen Träume und ich denke auch sonst nicht viel über mich nach, denn das würde mich unweigerlich zu einem Pessimisten machen. Ich bin ziemlich jung, vielleicht zu jung für meinen Job, trotzdem mag ich ihn und führe ihn ordnungsgemäß aus. Mein Rang ist hoch, meine Zukunft finanziell gesichert und unzählige Leute würden mich mit ihrem Leben beschützen. Aber mal ganz ehrlich, sagt das aus, wer man ist? Als ich ihn damals traf, da glaubte ich zu spüren, wie mein Faden im Teppich verrutschte und sich mit einem eng verband, der so glühend rot war, dass ich das Gefühl bekam, innerlich zu brennen. Plötzlich stand alles infrage. „Wer bist du?“ „Munakata Reisi, der Blaue König.“ „Ist das alles?“ Ja, wer war ich denn eigentlich? Ein König? Ein Mitglied von Scepter 4? In der Zeit, nachdem ich ihn kennenlernte, lernte ich auch, dass es weit mehr gab als nur den Rang. Er selbst wusste das schon lange, obwohl er selbst einen hohen Rang besetzte. Mikoto Suoh, der Dritte und Rote König. Ein Mann mit eigenem Kopf und so aus dem Schema fallend, dass er mich gleich mitriss. Wie zufällig stolperten wir übereinander und irgendwie rissen wir uns nicht mehr voneinander los. Nun, vielleicht war das ja doch vorgegeben, irgendwie. Immerhin gab es die Vorgeschichte unserer Vorgänger, die uns genau sagte, was passieren würde. Und doch...und doch saß er da, meistens die Arme verschrenkt und entspannt, friedlich mit einer Zigarette im Mund, als würde einfach nur noch abwarten. Sowas konnte ich nicht. „Vielleicht, wenn wir mit dem Goldenen reden, vielleicht könnte er...-“ „Nein.“ „Nein?! Warum nicht? Willst du etwa sterben?!“ „Nein.“ Eine genaue Erklärung hat er nie abgegeben, solange er lebte. Allerdings habe ich auch nie wieder nachgefragt. Am Ende ging einfach alles ganz schnell. Als das alles geschah, als er mir sagte, dass er nicht aufhören würde, als wir beide wussten, dass seine Zeit abgelaufen war und er lächelnd in den Tod rannte, da spürten wir beide, dass wir die ganze Zeit eigentlich nur für diesen Moment gelebt hatten. Es spielt keine Rolle, wir wir aussehen. Es ist nicht wichtig, was für einen Charakter wir haben. Es zählt nicht, woran wir glauben. Es ist nur wichtig, was wir aus unserem Leben machen, solange wir es noch haben. Wie können wir als einfache Menschen wissen, was für uns in den Sternen steht? Es zu wissen, macht alles nur noch viel schlimmer. Alles, was wir tun können, ist, jeden Tag so zu leben, dass wir nichts bereuen. Genau das lernte ich in der Zeit, die ich mit dem Roten König verbrachte. Ich glaube, er selbst bereute nichts. Wie hätte er sonst wissentlich sein Leben opfern können? Es war Schicksal. Eines, das wir von Anfang an teilten. Hosted by Animexx e.V. (http://www.animexx.de)