Das Versprechen von Wolfshund ================================================================================ Kapitel 44: Erinnert euch! Teil 2 ---------------------------------- Erinnert euch!  Teil 2 Nachdem sich die kleine Versammlung aufgelöst hatte, legte Diam sich wieder zu Serena ins Bett. So, als wäre es schon immer so gewesen, kuschelte sie sich gleich wieder an ihn und schlief selig weiter. Endlich fielen auch ihm die Augen zu und er glitt in einen tiefen Schlaf. Am Morgen saßen alle fröhlich am Tisch zusammen und besprachen wie es heute weiter gehen sollte. Seiya war es, den die Worte von Diamond und Haruka nicht losgelassen hatten. „Du Bunny … kann es sein, das du uns noch etwas von der … Vergangenheit … erzählen wolltest.“ Versuchte er so vorsichtig wie möglich das Thema anzuschneiden. Sie sah ihn etwas überrascht an, ehe ihr Blick zu Rubina ging, deren Lachen einzufrieren begann. „Nun … da ist schon einiges, das ihr wissen solltet. Nur würde es mich interessieren, wie du gerade jetzt darauf kommst?“ Seiya zuckte die Schultern. „Du hattest mal so was angedeutet, wenn ich nicht irre und warum nicht jetzt?“ Serena nickte Gedankenversunken und Diam warf Haruka einen schnellen Seitenblick zu. Diese wirkte völlig entspannt, aber in ihren Augen loderte es. War es aus Belustigung, Überraschung - dass das Popsternchen nichts von der letzten Nacht erwähnte - oder aus Interesse, da war sich Diamond nicht wirklich sicher. „Mag sein … Nun ja Saphir und Diam fehlen ja auch noch etliches. …Hmmm … Rubina? Da wir noch hier sind, beginnst du? Ich rufe in der Zwischenzeit den Erinnerungsfluss des Weißen Mondes, über diese Entfernung dürfte es kein Problem sein beide für kurze Zeit zu verbinden, sodass wir nicht noch mal anfangen müssen.“ Seiya merkte wie die Rothaarige ihm einen unsicheren Blick zuwarf. Er konnte es nicht erklären, aber am liebsten hätte er sie jetzt in die Arme genommen und ihr gesagt, dass sie nichts zu befürchten brauchte, er würde sie beschützen! Der Schwarzhaarige wunderte sich schon sehr über sich. Er kannte doch die Prinzessin von Nemesis gar nicht und dennoch löste sie so ein Gefühl in ihm aus. *Beschützerinstinkt! Das war es, Beschützerinstinkt! Sie erinnerte ihn an seine Prinzessin, daher musste das kommen!* Seiya ignorierte das Flüstern seines Herzens, das sich gegen diese Schutzbehauptung stellte. Es war mehr, viel mehr. Seit dem ersten Blick in ihre leuchtenden Smaragde war er ihr verfallen. Doch das schob er weit von sich weg. Er hatte noch genug mit seiner letzten Verliebtheit zu kämpfen, die er für die blonde Mondprinzessin empfunden hatte, jetzt nicht noch eine andere! Aus dem Blickwinkel nahm er wahr, das Rubina sich schüchtern erhob. Wo war die taffe, lebensfrohe und intellektuelle Prinzessin geblieben, die er seit einigen Tagen kannte? Serena: „Meine Freunde, ich würde vorschlagen, der Einfachheit halber, das wir in die Bibliothek gehen. Ich möchte meine Kräfte derzeit nicht für so etwas ankratzen, wir wissen nicht, was noch auf uns zukommt.“ Alle nickten. Serena erhob sich und sah zu ihren Kriegern, bevor sie etwas sagen konnte, stand bereits Haruka auf. „Mädels ich werde an Serenas Seite bleiben. Der Rest genießt das Frühstück zu Ende, wir haben nachher noch eine Menge zu tun.“ Einige Krieger sahen sie erstaunt an, andere lächelten und widmeten sich ihrem Essen. „Wann soll ich offiziell bekannt geben, dass du die Anführerin der Sailors bist?“ Fragte Serena sie leise und Belustigung war deutlich zu hören. „Hättest du eine andere für diese Position Mondgesicht?“ Konterte sie überheblich lässig. Die Goldblonde verengte spielerisch die Augen und flüsterte nur für sie hörbar. „Ich dachte an Merkur.“ Haruka öffnete den Mund, schloss ihn und feuerte: „Das wagst du nicht!“ Die Prinzessin lachte glockenhell und interessierte Blicke musterten sie aus allen Richtungen. „Nein. Wer könnte dir schon diesen Posten streitig machen wollen?“ Kicherte sie und meinte es bitterernst. Für sie gab es keine unter den Kriegerinnen die diese Stellung besser vertreten könnte. Haruka war in der Zeit nicht nur einer ihrer treusten Krieger geworden, sondern hatte sich den Rang ihrer besten Freundin und Vertrauten erstritten. „Das will ich aber auch hoffen.“ Knurrte die Sandblonde und begann zu schmunzeln. Was hatte sie eigentlich erwartet? Das Serena sie ohne eines Kommentares davon kommen ließ? Nie im Leben! Seiya besah die Vertrautheit der beiden und konnte es nicht glauben. Früher war Bunny immer die Kleine gewesen. Uranus hatte sie nicht wirklich ernst genommen und als Prinzessin gerade so akzeptiert. Und jetzt? Harukas Haltung hatte sich komplett gewandelt. Alles was Bunny tat, wurde von ihr unterstützt. Sein Schätzchen besprach sich mit ihr und konnte sie von ihren Meinungen sogar abbringen! War das denn möglich? Sie waren doch keine Jahrhunderte weg gewesen. Nicht mal ein Jahr! Diese Veränderung, in der Zeit, ist einfach nicht möglich, da war er sich sicher. Rubina sah seine Fassungslosigkeit und schmunzelte. Sie hatte mit Serena schon so einige Gespräche geführt, ebenso mit Haruka und den anderen Äußeren. Sie wusste, dass die Blonde Prinzessin zu Anfang sehr eingeschüchtert von der großen Kriegerin gewesen ist und sie sich ihre Stellung bei ihr hart erstreiten musste, aber das Ergebnis sprach für sich. Uranus würde nichts auf sie kommen lassen und der Tod ihrer Freundin hatte sie innerhalb von Sekunden gebrochen. Und nur ihre Wiederauferstehung hatte sie davon abgehalten den Erdenprinzen zu töten! Sanft legte die Rothaarige Seiya die Hand auf den Arm, dass er den Blick von den beiden losriss. „Es hat sich vieles geändert. Ich weiß es aus den Erzählungen, … aber … sind diese Änderungen nicht wundervoll? Serena ist glücklich. Ihr Licht wird die ganze Galaxie erleuchten, sobald ihr Heimatplanet wieder so ist, wie er einst war.“ Er grummelte vor sich hin, was sich verdächtig nach -„Da bin ich mir nicht so sicher.“ - anhörte. Sie lächelte geheimnisvoll. „Warte ab.“ Diam der sich mit Saphir besprochen hatte, wendete seine Aufmerksamkeit seiner Freundin zu. „Serena?“ Diese, die weiterhin mit Haruka gewitzelt hatte, sah mit lachenden Augen zu ihm. „Ja?“ „Wollen wir? Ich glaube Rubina wartet bereits auf uns.“ Sie nickte und sah in die Runde, dabei fiel ihr etwas ein. „Minako, Ami würdet ihr uns begleiten? Ich glaube, das es wichtig ist, das ihr dabei seid.“ Beide standen auf und in ihren Gesichtern stand die gleiche Unsicherheit, wie in dem von Rubina. Seiya wunderte sich immer mehr und sah zu seinen beiden Brüdern, die dieselben Fragezeichen über den Köpfen hatten wie er. Haruka lachte und schlug ihm auf die Schulter. „Gleich wirst du mehr wissen, Sternchen.“ „Nenn mich nicht so!“ Brummte er. „Daran wird sich nie was ändern, egal was geschieht!“ Meinte sie mit so viel Sicherheit in der Stimme, dass er genervt die Augen verdrehte. „Zu befürchten!“ Knurrte er und folgte mit den anderen der roten Prinzessin. Sie führte sie in den geheimen Raum, in dem sie schnell und ohne jede Anstrengung auf den Fluss der Zeit ihrer Mutter zugreifen konnte. Haruka nahm Stellung vor dem Raum ein. Sie wollte zwar in der Nähe ihrer Prinzessin sein, doch die Erinnerungen der drei Popsternchen brauchte sie nun wirklich nicht. Indessen breitete Rubina den Fluss aus und sah zu Serena, die sofort an ihrer Seite war. „Ich will ihnen quasi eine Zusammenfassung zeigen und jedem einzelnen individuelle Erinnerungen. … Serena nickte nachdenklich: „Ich denke, wir sollten bereits hier die Flüsse vereinen, das macht es leichter für sie, bedarf aber mehr Kraft, als sie auf jedem Planet einzeln herauf zu beschwören.“ „Du hast Recht. Ich kann mit deiner Energie beide Flüsse steuern, nur um das zu erreichen, braucht es selbst hier eine große Kraft und du musst mir helfen ihnen die richtigen Bilder zu zeigen. … Wir sollten das Gleiche auch bei Diamond und Saphir tun, wenn wir schon dabei sind …“ „Das machen wir so.“ Bestimmte die Blonde und fasste nach der Hand ihrer künftigen Schwägerin und schloss die Augen. Ihr Stern flammte auf und hüllte Rubina in ihr warmes Licht. Diamond, der dicht hinter Serena stand, gab ihr seine Kraft und Rubina fühlte sich, als würde sie von der verbundenen Macht schwerelos davon getragen werden. Eine volle Sekunde verging ehe ein dunkler und ein heller Erinnerungsfluss aufeinander prallten und sich miteinander verbanden. Eilig griff Rubina in die Erinnerungen und die unzähligen Bilder erschienen vor ihnen. In Diamond und Saphirs Kopf begann es zu flimmern, falsche Erinnerungen wurden ausgelöscht und von den richtigen ersetzt. Das was sie sahen waren Verbindungsstücke, erklärende Erinnerungen die die Liebe die sie empfanden nur weiter bestärkte. Die Vergangenheit rundete sich ab und es ergab sich ein volles Bild zu dem was geschehen war. Und auch Sympathien, die bis eben für sie unerklärlich gewesen sind, ergaben plötzlich einen Sinn. Die Starlights trafen die Bilder wie ein Schlag ins Gesicht. Sie sahen die tiefe Freundschaft zu den beiden Monden, ihre *Beziehung* zu einigen der Krieger und zu den Kindern von Nemesis. Seiya konnte nicht glauben was er sah. Rubina hatte damals sein Herz besessen. Er hatte die kleine Serena gemocht, doch ihr Herz gehörte schon damals ihrem strahlenden silberhaarigen Prinzen. Rubina dagegen war so ruhig und schüchtern und nur er konnte sie aus ihrer reservierten Starre reißen und brachte sie immer wieder zum Lachen. Er hatte ihr einen Ring aus Gänseblümchen geflochten und ihr gesagt, dass er sie immer beschützen würde. Eines Tages würde er ein großer Krieger der Sterne werden und niemand würde sie je verletzten können, wenn er da war. Taiki und Yaten hatten ebenfalls zu schlucken. Der große Braunhaarige war schon damals fasziniert von Wissen gewesen und wollte alles erfahren, was er nur konnte. Er hatte immer geglaubt damit allein zu sein, bis er eines schönen Tages einem kleinen Mädchen begegnete, das auf der Wiese saß, drei Bücher um sich gelagert hatte und fasziniert darin blätterte. Er war damals neugierig zu ihr gegangen und hatte erwartet irgendwelche Bilderbücher vorzufinden, doch was er sah, war das Gegenteil. Eines befasste sich mit der Raumfahrt, das andere war eine Enzyklopädie über die verschiedenen Tier- und Pflanzenarten von dem Sternensystem Eufe, das der Erde und der beiden Monde. Und das dritte beschäftigte sich im speziellen mit der Naturheilkunde. Gifte und die Wirkungsweisen dieser. Lange hatten sie miteinander darüber gesprochen und die Blauhaarige, die so schüchtern gewesen ist, hatte ihn mit ihrem Strahlen in Flammen gesetzt. Das war der Anfang einer tiefen Freundschaft, die sich bis zur Verbannung von Nemesis und dem Bruch der Allianz soweit gefestigt hatte, dass er alles für sie getan hätte. Yaten dagegen, hielt das ganze zuerst für eine Farce. Er musste herzlich darüber lachen, wie er sich mit der kleinen nervigen Blonden ständig in den Haaren hatte. Sie hatte ihn mit irgendwelchen Mädchenkram voll getextet und er war nur genervt gewesen und hatte versucht ihr so oft wie möglich aus dem Weg zu gehen. Dann kam eine Erinnerung, die ihn ziemlich schlucken ließ. Mina hatte weinend unter einem Baum gesessen, er wollte gehen, doch der Herzerreißende Ton ließ ihn weich werden und er ging zu ihr und fragte: *Was denn los sei?* Sie hatte ihn weggeschickt und gesagt, dass sie allein sein wollte. Stur wie er war, hatte er sich lässig neben sie gesetzt und geschwiegen … eine ganze Zeit verging, ehe sie leise anfing zu erzählen. Einige Jungs hatten sie bedrängt und geärgert und sie hatte sich gewehrt. Nur knapp war sie den dreien entkommen … Sie sagte schluchzend, das sich das für die Tochter der Venuskriegerin nicht gehörte. Ihre Mutter war so stark, so selbstbewusst und nahm es mit jeden auf … und sie? Sie lief weg! Wieder weinte sie und Yaten nahm sie in die Arme. Er war so sauer. Wie konnten drei Jungs, dazu noch welche die etliche Jahre älter waren wie sie, ein kleines Mädchen so bedrängen? … Der Silberhaarige Junge war drauf und dran die drei Machos zu suchen und ihnen gehörig eine reinzuhauen. Aber vorerst musste er sich um die kleine Blonde kümmern. … Nach einiger Zeit beruhigte sie sich und er hatte einen Plan, wie er sie aufmuntern konnte. Er fragte sie, ob sie nicht Lust hätte mit ihm Selbstverteidigung zu trainieren. Ihre leuchtenden Augen hatten ihn beflügelt und ab dem Moment entwickelte sich mehr zwischen ihnen. Sie stritten sich immer noch bei jeder passenden Gelegenheit, aber es war zu einem liebevollen Necken geworden. Neben den eigenen Erinnerungen die jeder der drei zurückbekam, erhielten sie den Überblick über die Verbannung und Einblicke über die aufkeimende Sympathie zwischen Endymion und Kakyuu. Yaten spürte die tiefe Freundschaft, die er mit dem dunklen Prinzen verband. Sah wie sie gemeinsam spielten und ihre Gegensätzlichkeit sie vervollkommnete. Er war so oft dabei gewesen wenn Diam und er der kleinen Serena aus der Patsche halfen und wie sie gemeinsam Endymion Streiche spielten, um ihn von seinem hohen Ross runter zu bringen. Kindheitserinnerungen keimten in ihm auf, die bis dahin in Dunkelheit und im Schrank des Vergessens verschwunden waren. Taiki und Seiya erging es nicht viel anders. Die vielen Eindrücke, die Gefühle die jede dieser Erinnerungen in ihnen auslöste, Freundschaften zu den Kindern von Nemesis, zum Mond und zur Erde ließ die Drei fast in die Knie gehen. Mina hatte sich neben Yaten gestellt und wartete darauf was er zu sagen hatte. Nicht anders erging es Ami; und Rubina blieb gleich in der sicheren Nähe von Serena, in der sie keine unangenehmen Fragen beantworten musste. „Da sind Erinnerungen dabei, die ich nicht vom Weißen Mond kenne. Woher wusste deine Mutter von all dem?“ Wurde sie leise von der silbern-blonden Prinzessin gefragt. Sie zuckte die Schultern. „Ich bin mir nicht mal sicher, dass das nur ihre sind. Ich glaube viel mehr, dass es Erinnerungen sind, die sie aus dem Planeten gezogen hat. Wie gesagt, ich weiß es nicht genau. Da diese Erinnerungen schon einige Zeit vor der Verbannung entstammen. Vielleicht hat sie sie gezogen um irgendwann den Paaren damit eine Hochzeitsgeschenk zu machen …“ Sie zog die Schultern hoch und Diam legte ihr eine Hand auf die Schulter. Seine liebevolle Wärme gab ihr Kraft. Seiya schluckte, das was er da eben gesehen hatte, erklärte so viel und warf so viele Fragen auf. „Das heißt unsere Königin … hatte damals auch schon die Hoffnung durch uns die Bündnisse zu festigen.“ Stellte er atemlos fest. Rubina blickte ihn mit leeren Augen an. „So könnte man es auch ausdrücken. Die Königinnen der drei Planeten hofften auf Liebe und daraus stärkende Allianzen. Und da sich die möglichen Paare von allein und ohne ihre Mithilfe gefunden hatten, hofften sie, das sich aus Freundschaft Liebe entwickelte.“ Der Schwarzhaarige sah zu Diamond, der beschützend neben seiner Schwester und seiner Liebe stand. „Ich hätte nie eine Chance bei dir gehabt, nicht wahr Schätzchen?“ Fragte er traurig. Serena löste sich aus der kleinen Gruppe und trat zu ihm. „Wenn ich ehrlich sein soll … ich hatte Gefühle für dich, die mehr als Freundschaft waren. Ich habe sie unterdrückt, nicht nur wegen Mamoru, sondern auch weil die Erinnerungen an die Gesetzte der Königshäuser wiederkamen. … Ich bin daran gebunden und wenn ich keinen Prinzen wähle, bleibe ich allein. … Nachdem Mamoru und ich uns getrennt hatten, war ich bereit dieses Risiko einzugehen, denn eher wollte ich für immer allein sein, als bei einem Mann zu bleiben, den ich nicht liebe.“ Seiya sah zu Diamond und dann wieder zu Bunny. „Und ihn liebst du?“ Serena lächelte und warf einen verliebten Blick zu ihrem Prinzen. „Ja. Hätte man mir das vor einem Jahr gesagt, hätte ich es nicht geglaubt, aber so ist es.“ Diam grinste und in seinen Augen standen die gleichen Gefühle. Yaten blickte Wortlos zu Minako, drehte sich um und flüchtete aus dem Raum. Die Blonde mit dem offenen Haar, sah ihm traurig hinterher. Serena: „Geh ihm nach. Schnell. Er wird einen Moment brauchen, aber am Ende wird er mit dir reden.“ Mina: „Und was dann? Eine Ablehnung kann ich mir auch später holen.“ Diam: „Ich gehe mit dir. Glaub mir, ich weiß wie er sich jetzt fühlt.“ Sie nickte und die beiden rannten hinaus. Nun blieben nur noch Serena, Seiya, Rubina, Ami und Taiki übrig. Rubina sah zu dem Schwarzhaarigen. „Du musst dich nicht verpflichtet fühlen. Keiner von euch muss das. Das war vor sehr langer Zeit und vieles hat sich seitdem verändert.“ Seiyas wilder Blick traf auf ihre smaragdenen tieftraurigen Augen. „Wer sagt, dass ich mich verpflichtet fühle? Ich bin meiner Prinzessin verpflichtet, sonst niemanden. …“ Taiki schaute zu der Blauhaarigen und sein Herz wog schwer in seiner Brust. „Ami? … Kann … kann ich dich vielleicht kurz allein sprechen?“ Sie nickte und musterte ihre Schuhe, als hätte sie sie noch nie gesehen. Wortlos verließen sie die Bibliothek und Seiya war mit seinen beiden *Herzdamen* allein. Serena: „Das sagt niemand, aber ich weiß wie es sich anfühlt, das alles zu erfahren. Lass dir Zeit und urteile nicht vorschnell.“ Seiyas Nerven lagen blank. „Danke, spar dir deine Weisheiten. … Ich brauche was zu trinken.“ Er eilte aus dem Raum und Rubina blickte ihm hinterher. Serena: „Er braucht nur einen Moment. … Er …“ Die Rothaarige hob die Hand. „Ich weiß was du sagen willst, nur das sein Herz einfach nicht mir gehört. … Vielleicht hatte ich gehofft, dass es bei uns so ist, wie bei dir und Diam, aber das war Träumerei. … Es ist ok. …“ „Rubina …“ Versuchte sie auf sie einzureden. Diese schüttelte den Kopf. „Nein wirklich, es ist ok. Das alles ist lange her und wirklich nicht mehr der Rede wert. Wir waren Kinder.“ Rubina ging und Serena gesellte sich zu Haruka. Die Sandblonde sah ihre Prinzessin aufmunternd an. „Ist nicht so gut gelaufen, was?“ „Das ist harmlos ausgedrückt.“ Murrte sie unwillig. „Eins ist zumindest gewiss, das schlimmste haben sie hinter sich und einen Nervenzusammenbruch wird es nicht mehr geben. … Vorausgesetzt, das sie bis jetzt keinen haben.“ „Komm mach dir keine Gedanken. Wir haben alle lange gebraucht und dich hatte es wahrlich am schlimmsten getroffen, also werden sie es auch überstehen.“ „Optimistin.“ Entgegnete Serena ungläubig. Haruka lachte. „Einer muss es ja sein. Also komm, gehen wir zu den anderen. Wir haben noch zu tun und du kennst doch den Spruch … Arbeit macht frei. …“ Die Silber-Blonde verdrehte die Augen. „Wohl wahr!“ Hosted by Animexx e.V. (http://www.animexx.de)