Die erste Polizistin 2 von Sarana_Hiyori1 (Sebastian x Oc) ================================================================================ Kapitel 12: Alles wieder von Anfang an? --------------------------------------- Ich merke oft das Leute mein Zimmer immer wieder betreten doch ob es ein Arzt ist oder mich jemand besucht, vermag ich nicht zu sagen. Ich fühle mich mehr als nur benommen und kann meine Augen nicht öffnen. Zwar bin ich ein wenig bei Bewusstsein aber der schmerz lässt mich nicht vollkommen erwachen. Wenigstens weiß ich dass ich noch lebe, denn den Tod stelle ich mir anders vor. Zurzeit verspüre ich eine bekannte wärme. Vielleicht ein Mensch der bei mir ist und mir nahe steht. Ich will endlich aufwachen und sehen wer das ist. Schon seit einer Weile scheint mich dieselbe Person zu besuchen und ich kann nichts anderes machen als da zu liegen und auf mein Gespür zu vertrauen. Als ich endlich wieder die Augen öffnen kann, liege ich in dem mir so vertrauten Zimmer im Anwesen von Ciel. Ich kneife die Augen zusammen. Die Helligkeit kommt mir ziemlich ungewohnt vor und es dauert eine Weile bis ich mich daran gewöhnt habe. Ich will aufstehen aber meine Beine scheinen komplett taub zu sein und mein Körper fühlt sich immer noch komisch an. Sofort habe ich Angst dass das Gift eventuell bleibende Schäden hinterlassen hat. Ich schaffe es nicht aufzustehen und beschließe seufzend sitzen zu bleiben. Nach geschätzten 10 Minuten betritt auch endlich Maylene das Zimmer, die die Wäsche aus ihren Händen fallen lässt, sodass alles auf dem Boden verstreut liegt und mich überrascht anstarrt. „Du bist ja endlich wach!“ Sofort kommt sie auf mein Bett zu gerannt und begutachtet mich. „Wie geht es dir!? Fühlst du dich schwindelig? Willst du was essen? Oh nein warte…ich gehe Sebastian holen!“ Ich kann nicht einmal irgendwas sagen, so schnell hat sie das Zimmer verlassen. Sie war ziemlich aufgeregt, dass ich endlich wieder wach bin. Wie lange habe ich dann wohl geschlafen? War das alles wirklich so schlimm? Ich kann mich nicht wirklich mehr an den Tag erinnern. Vermutlich hat das Gift meine Gedanken zu sehr benebelt. Ich werde aus meinen Gedanken gerissen, als die Tür wieder auf geht. Ein seufzen ertönt. Genervt hebt Sebastian die Wäsche vom Boden auf und legt sie auf einen kleinen Tisch im Zimmer. Dann wendet er sich zuallererst mir zu. „Schön, dass du endlich wieder erwacht bist. Wie geht es dir?“ Ich brauche etwas bis ich zu einer Antwort ansetze. „Wie lange habe ich geschlafen?“, frage ich aber. „Du warst fast eine Woche lang Bewusstlos. Man hatte eher gerechnet das du nicht mehr erwachst.“ „So schnell kratze ich nicht ab.“, meine ich trocken. „Ist es normal dass ich meine Beine noch nicht spüre?“ „Du bist erst erwacht. Du solltest deinen Körper etwas Zeit geben. Aber keine Sorge. Ich denke, dass schlimmste hast du bereits überstanden. Es war am allerwichtigsten dass du wieder erwachst. Denn wir konnten dich geradeso noch retten. Es hätte auch schiefgehen können.“ „Wann hätte es das mal nicht? Doch ich hätte selber nie gedacht dass das alles so schiefgehen würde. Sollte ich noch irgendwas wissen?“ Sebastian zögert kurz und überlegt ob er weiterreden soll. Aber ich schaue ihn nur abwartend an. „Der Arzt war erstaunt wie viele Narben und Knochenbrüche du bisher hattest. Außerdem hast du auch schon einiges an Gifte ertragen müssen. Es scheint zwar keines so stark wie das gewesen zu sein aber gesund ist es natürlich auch nicht. Er meinte, er könne nicht sagen wie lange du das alles noch durchstehen kannst und wenn du so weiter machst, wirst du bleibende Schäden davontragen. Im schlimmsten Fall sogar sterben.“ „So schlimm?“, frage ich einfach nur und starre ihn an. „Dein Körper ist schwach. Auch wenn du das nicht wahrhaben willst.“, meint er mit einer Mischung aus Belustigung und Verachtung in den Augen. Ich weiche seinem Blick aus. Diesen spöttischen Ausdruck muss ich nicht wirklich sehen. „Wenn du jetzt nur hier bist um mir auf die Nerven zu gehen und mich zu verachten, kannst du gleich verschwinden. Das kann ich nicht gebrauchen. Außerdem ist mir das ganze mehr als nur Bewusst. Das brauchst du mir nicht unter die Nase zu reiben.“ „Oh, ich wollte dich keineswegs kränken.“, meint er belustigt. „Doch keine Sorge so lange wird es nicht mehr dauern. Ich habe schon einmal erwähnt dass, wenn mein Vertrag erfüllt ist, ich dich zu mir holen werde. Ob du es nun willst, oder nicht.“ „Warum sollte ich das wollen?“ „Weil du scheinbar nicht mehr lange zu leben hast. Sind wir mal ehrlich, ich denke nicht, dass du dich beherrschen wirst und anfängst dich zurückzuhalten. Du wirst immer an dieser „Gerechtigkeit“ festhalten und alles versuchen das böse aufzuhalten. Ganz gleich ob es sich dabei nun um einen Menschen oder doch um was Außergewöhnliches handelt.“ Mein Blick schweift etwas ab. Ich muss zugeben, dass er nicht ganz Unrecht hat, aber das ist nun mal mein Leben und ich will es auch nicht anders. Ich könnte niemals aufhören in Scotland Yard zu arbeiten und mich zurückzuhalten. Ich mache es nun mal auf meine Art und wenn ich dabei in Gefahr gerade, muss ich mit den Konsequenzen leben. So wie dieses mal. Wobei ich nicht gedacht hätte, dass ich auch dieses mal wieder so viel Glück haben werde. Es wäre ein Vorteil an Sebastians Seite zu sein. Ich könnte meiner Arbeit nachgehen ohne Angst zu haben das ich versage. Doch das würde mich dann nun endgültig auf die dunkele Seite ziehen. Eine Seite, die ich immer versucht habe zu meiden. Ich habe schließlich nicht umsonst beschlossen, die Menschen nur in einem besonderen Notfall zu Töten. Ich seufze einmal und blicke ihn wieder an. „Es ist aber noch nicht soweit und wer weiß wie lange das alles noch dauern wird? Ihr seid ja bisher noch nicht wirklich weit gekommen in der Sache, oder? Ich weiß zwar nicht genau worum es in diesen Vertrag geht und warum das ganze überhaupt geschlossen wurde, aber eins weiß ich, ihr scheint sehr davon abzuweichen. Oder kannst du Ergebnisse liefern?“ „Nein, das kann ich noch nicht.“, meint er mit einen leichten Ärgernis in der Stimme. „Vielleicht ist dir das selber noch nicht aufgefallen, aber du scheinst wirklich nur noch sein Butler zu sein und auch sein Gehilfe wenn es darum geht als Wachhund der Königin zu dienen. Denn ich denke nicht, dass du in deiner Zeit als freier Teufel schon so penetrant darauf geachtet hast wie sauber es ist. Ihr scheint nicht einmal den Grund zu suchen. Dir ist schon klar dass du so deine Seele niemals bekommst und du so Ciel ermöglichst länger zu leben.“ Ich verschränke die Arme und warte auf eine Reaktion. Leider bekomme ich keine doch sein Lächeln ist verschwunden und ich kann etwas leicht Bedrohliches in seinen Blick erkennen. Vielleicht habe ich ihn verärgert. Doch das ist mir mit der Zeit relativ egal geworden. Schließlich habe ich schon lange keine Angst mehr von ihm. Statt mir aber in irgendeiner weiße noch etwas entgegenzuwerfen, verbeugt er sich und meint er habe noch etwas in der Küche zu erledigen. Somit verschwindet er aus dem Zimmer und lässt mich alleine in meinen Bett zurück. Was anderes habe ich aber von ihm auch nicht wirklich erwartet. Er ist nicht der Typ der sich ausreden einfallen lässt. Dennoch hätte ich jetzt nicht gedacht dass er einfach so den Raum verlässt. Ich beschließe mich aus meinem Bett zu bemühen. Ich hebe meine Beine über die Bettkannte und halte mich an meinem Bett fest. Mit den Armen versuchen ich mich nach oben zu drücken sodass ich mit meinen Füßen auf den Boden stehen kann doch ich spüre immer noch nichts und meine Beine knicken ein sodass ich mit einem poltern zu Boden falle. Frustriert lasse ich mein Blick durch das Zimmer schweifen. Ich habe wirklich keine Geduld zu warten, bis ich wieder meine Beine spüre. Wer weiß wie lange das noch dauert? Mit mühe ziehe ich mich wieder in mein Bett, wobei ich fast verzweifele, da ich keine Kraft habe. Zu meinem Glück schaffe ich es dennoch. Sobald ich im Bett wieder liege, klopft es schon kurz darauf an der Tür. Ein etwas älterer Mann betritt den Raum und hält mich lächelnd seine Hand entgegen. „Ich bin ehrleichtert das Sie wieder bei Bewusstsein sind. Ich habe Sie behandelt. Mein Name ist Doktor Gielow.“ Ich schüttele seine Hand und nicke ihm zu. „Wie geht es Ihnen? Haben Sie irgendwelche Beschwerden?“ „Meine Beine sind taub. Ist das normal?“ Er macht ein nachdenkliches Gesicht und nimmt die Decke weg. Daraufhin drückt er vorsichtig an meinen Beinen herum. Doch spüren tu ich weiterhin nichts. „Vermutlich wird das noch ein wenig dauern. Aber wenn es innerhalb einer Woche nicht besser ist, dann bitte ich Sie mich zu kontaktieren. Vorher müssen Sie noch etwas Geduld haben. Sie haben das relativ gut überstanden. Aber wenn Sie mit dem so weiter machen, wird das schwere folgen mit sich tragen.“ Ich seufze. „Ja, das wurde mir schon gesagt.“ Er deutet auf meine Narbe die quer über meine Wange verläuft. „Hätten Sie das richtig behandelt, würden Sie jetzt nicht so eine offensichtliche Narbe tragen. Sie sollten nicht immer alles auf die leichte Schulter nehmen und sich mehr untersuchen lassen. An meisten nach solch einen Auftrag. Sie sollten sich mehr frei holen. Nicht einmal die Kollegen von ihnen könnten das alles überstehen. Halten Sie sich zurück, was anderes kann ich Ihnen da wirklich nicht raten.“ „Das ist aber nun mal mein Job! Das ist Risiko.“ „Das weiß ich. Ich habe schon viele Ihrer Kollegen behandelt. Aber dennoch sollten Sie aufpassen.“, seufzt er in dem Wissen, dass es sowieso nichts bringt mir Sachen einzureden. Er geht wieder richtung Tür und verabschiedet sich mit den Worten, dass ich mich bei ihm melden soll falls was ist. Ich nicke ihm nur zu und bin relativ froh, dass er endlich weg ist. So langsam habe ich es kapiert, dass ich mich zurückhalten soll aber es ist schließlich meine Sache. Wenn ich das so machen will, dann mache ich das so. Ich lasse mich leicht genervt in mein Kissen zurücksinken und schließe kurz die Augen. Ich habe etwas Kopfschmerzen bekommen, wobei meine Laune noch weiter nach unten sinkt. Ich lausche den Schritten vor meiner Tür und höre auch ein lautes Poltern, was mich vermuten lässt, das Maylene hingefallen ist und die Sachen nun verstreut auf dem Boden liegen. Ich liege auch richtig, da ich die genervte Stimme von Sebastian vernehmen kann. Dennoch döse ich langsam vor mich hin. Erst am nächsten Morgen werde ich wieder wach. Obwohl ich nicht gedacht hätte, dass ich die Nacht durchschlafen kann, da ich eigentlich schon sehr lange geschlafen hab. Zu meinem Glück spüre ich auch zum Teil meine Beine wieder, aber mir ist jetzt schon klar dass ich noch nicht richtig laufen kann. Während ich in Gedanken bin, wie lange es wohl dauern würde bis ich nochmal sicher auf meinen Beinen stehen kann, klopft es an der Tür und Sebastian kommt herein. Er verbeugt sich leicht. „Entschuldigung, für die Störung, aber du hast Besuch von Sir Randall. Er möchte dich gerne sprechen. Soll ich ihn in dein Zimmer schicken?“ Etwas fragend schaue ich ihn an, antworte aber, „Natürlich. Mir geht es bestens. Er kann ruhig herein kommen.“ Er nickt mir zu und wenige Sekunden später steht mein Chef vor mir. Sein Blick schweift kurz durch das Zimmer dann wendet er sich mir zu. „Wie geht es dir?“ „Soweit gut. Es hätte schlimmer kommen können. Aber Sie sind wohl nicht da um mich das zu fragen.“ „Nein, das bin ich nicht. Dein Arzt hat mit mir gesprochen und was er mir berichtet hat, lies mich etwas…wie soll ich sagen…besorgt wirken. Ich habe nicht dran gedacht, dass es dir so zusetzen wird und du wirklich schon viel zu viel erleiden musstest.“ „Aber das ist doch total normal. Ich wurde doch auch daraufhin trainiert.“ „Das zwar schon aber dein Vater hätte das niemals gewollt auch wenn er dich daraufhin trainiert hat. Auch ist es normal in diesen Job den einen oder anderen Kratzer einzustecken aber man sollte sich auch schonen. Abberline und ich haben die Aufgabe bekommen, uns um dich zu sorgen. Doch ich habe es mit der Zeit vernachlässigt.“ Er seufzt kurz. „Kommen wir aber mal zum Punkt. Ich werde dich für die nächste Zeit frei stellen. Du wirst dich ausruhen und wieder gesund werden. Wenn der Arzt und ich es für angemessen halten, werde ich dir wieder eine Aufgabe zuteilen aber ich lasse dich von null an anfangen. Du wirst keine Gefährliche Aufgabe an anfang bekommen. Du wirst dich sozusagen wieder hocharbeiten müssen.“ „Das kann unmöglich Ihr ernst sein! Ich habe hart dafür gearbeitet um überhaupt so weit zu kommen! Da können sie mich doch nicht wieder nach unten stufen damit ich wieder Diebställe oder so was Langweiliges bearbeiten muss!“ „Tut mir leid, aber das ist für deine Gesundheit. Du bist gerade mal 19. Du wirst dich schnell wieder hocharbeiten können. Aber vorerst möchte ich die Gefahren für dich senken damit du dich erst einmal ausruhen kannst.“ „Und das soll ich jetzt so hinnehmen!? Das können sie doch nicht tun!“ „Das werde ich und ich möchte dass du es akzeptierst.“, meint er nun etwas ernster. Für Sir Randall ist alles gesagt. Er geht richtung Tür und verabschiedet sich. Ich starre ihm nur fassungslos hinterher. Er kann mir doch sowas nicht antun! Wie erbärmlich ist es denn, wieder von null an zu beginnen!? Damals waren Daniel und ich die einzigen die jemals so früh damit angefangen haben. Mir hätte klar sein sollen dass das so seine Nachteile hat. Aber dennoch kann er sowas doch nicht tun! Eine Pause hätte ich noch akzeptiert aber nicht das. Mir geht es doch bestens. Ich muss mich nur ein wenig erholen und dann kann ich wie vorher weiter machen. Warum will das keiner kapieren!? Neben mir auf den kleinen Tisch wird eine Tasse hingestellt und ich schrecke etwas auf. Ich bin so zerstreut in meinen Gedanken, dass ich Sebastian nicht bemerkt habe. Doch er bemerkt mein leicht verzweifeltes Gesicht. „Ist alles in Ordnung?“, fragt er und lächelt mich an. „Ja…es ist alle gut.“, meine ich einfach nur. „Kannst du etwa deine Beine immer noch nicht spüren?“ Er weiß vermutlich genau dass ich wegen dem Gespräch bedrückt bin. Dennoch schneidet er das Thema nicht an und äußert eine andere Vermutung. „Doch…ein wenig spüre ich sie wieder. Das Gefühl kommt zum Glück wieder zurück.“ „Ich habe noch etwas zu erledigen. Sobald ich alles erledigt habe und mein Herr fürs erste nichts wünscht, werde ich dir helfen wieder zu gehen.“ Ich nicke etwas. Man kann es ja versuchen, auch wenn ich heute nicht wirklich Lust habe noch irgendwas zu machen. Das ganze macht mich fertig. Aber vielleicht lenkt mich das auch ab. Vielleicht lenkt mich Sebastian ab. Hosted by Animexx e.V. (http://www.animexx.de)