Cursed Fighter von Kanda-Lavi (Prolog) ================================================================================ Kapitel 1: Sehnsucht nach der Freiheit -------------------------------------- Kapitel 1: Sehnsucht nach der Freiheit   Kurz nachdem Bookman das Büro verlassen hatte kam auch schon der Nächste herein. Mit einer stinksauren Miene und lauter Flüchen, die seine Lippen verließen. Es war Kanda. Dies hatte Komui schon gehört noch bevor dieser den Raum betreten hatte. Denn er hatte fast gebrüllt. Was wohl passiert war? Irgendwie waren alle heute seltsam drauf. Lag es daran, dass es Freitag der 13. war? Wie immer war der Asiate schlecht drauf. Schlechter als sonst und das nicht weil er gute Laune hatte. Doch als Komui genauer hinsah konnte er die Sorgenfalte auf seiner Stirn sehen. Seit wann sorgte er sich? Und vor allem um wen? Oder was? Hing das Ganze mit dem Bookman zusammen? Der Abteilungsleiter beschloss das alles zu ignorieren. Aber etwas war komisch. Der eine hatte ein Geheimnis, der andere sorgte sich. Wirklich sehr seltsam. Welches abgekartete Spiel wird denn jetzt schon wieder gespielt? Und weshalb weiß ich davon noch nichts? Das finde ich nicht nett. Nicht einmal Lenalee hat es mir gesagt. Haben sie sich gegen mich verschworen. Wieso? „Was ist mein neuer Auftrag?“, fragte Kanda ohne Umschweife. Komui reichte ihm das Logbuch, ein wenig beleidigt:,, In Thailand gibt es ein kleines Akuma Problem. Nichts Weiteres und auch nicht schlimm, deshalb bekommst du keine Begleitung von einem anderen Exorzisten oder einen Finder.“ Kanda wandte sich zum Gehen als Komui ihm noch etwas zu rief:,, Außerdem sollst du noch eine Person von dort abholen.“ Genervt fragte Kanda nach:,, Wen?“ „Ich weiß es nicht genau. Der Bookman meinte nur, dass er ein Innocnece Träger ist. Vermutlich gibt es deswegen dort die Akuma“, überlegte er laut und legte sich einen Finger an den Mund. „Wo?“ „Auch das weiß ich nicht.“ Kanda kam betont langsam wieder zurück und schlug Komui anschließend auf den Kopf:,, Du Trottel hast nichts in Erfahrung gebracht? Wie soll ich diese Person finden? Zumal ich kein Babysitter bin.“ „Na so wie sonst auch, schätze ich.“ „Che“, der Schwarzhaarige hatte die Nase voll. Er schnappte sich Koffer und Logbuch und verließ grummelig das Büro. Komui, der recht lädiert aussah seufzte laut. Was konnte er denn dafür wenn Bookman ihm nichts verriet? Er hatte es schließlich mehrmals versucht, doch er wurde mit den Worten:,, Das wirst du später erfahren“, abgewiesen. Vor dem Gebäude knurrte Kanda lautstark. Jetzt regnete es auch noch und er hatte keine Kapuze an seiner Uniform. Er war nicht Abergläubisch und würde damit jetzt ganz sicher nicht anfangen, nur weil es regnete, er eine Person finden musste von der er Nichts wusste und Lavi ihm nichts sagen wollte. Es war einfach nur ein Scheiß Tag. Es war egal ob es Freitag der 13. War oder nicht. Es war Johnnys Schuld. Dieser Idiot. Alles waren sie Idioten. Unfähig. Die Zentrale sollte sich endlich mal neue Mitarbeiter suchen. Kurz darauf warf er einen Blick in das Logbuch, um sich schlau zu machen wann und mit welchem Zug er fahren musste. Dabei hielt er seinen Mantel, den er leicht geöffnet hatte, hoch, so dass es nicht nass werden konnte. Das fehlte ihm ja nicht auch noch. Er erfuhr, dass er anschließend mit einem Schiff weiter reisen musste. Die Arche hatte er nicht benutzen dürfen, was er als Sauerei ab titelte. Allen durfte sie benutzen, doch er musste im Regen auf den Zug warten. Toll. Sehr toll. Da möchte man doch mal wissen warum er nicht den kürzesten Weg nehmen durfte. Na ja. Wenigstens hatte er eine Zeitlang seine Ruhe vor diesen ganzen Nichtskönnern. Während sein Golem seelenruhig durch die Luft flatterte sah Kanda aus dem Fenster der alten Lokomotive. Seine Sachen waren etwas feucht, denn der Mantel war nicht ganz dicht gewesen, doch das machte ihm nichts aus. Wenigstens seinen Mantel hatte er ablegen können. Vielmehr störte er sich daran die Eskorte zu spielen. Bei Johnny damals war es freiwillig gewesen, doch da hatte er Allen suchen wollen und jetzt hatte er eben keine Lust dazu. Er wollte allein sein. War das Rekrutieren von neuen Exorzisten nicht Sache der erfahreneren Marschälle? Und was zum Teufel hatte der Bookman damit zu tun? Er brauchte dringend Antworten und dies schleunigst bevor Unschuldige unter seiner Wut zu leiden hatten, was ihm aber vollkommen Jacke wie Hose war. Allmählich ermüdete der junge Mann und schloss seine Augen. Er verabscheute es schlafen zu müssen. Dann träumte er immer irgendwelche schrecklichen Sachen. Und doch… es war Nacht und er brauchte dringend den Schlaf, denn seit Tagen hatte er diesen nicht mehr bekommen aus Angst dann wieder von Lavi zu träumen. Er hielt sich immer mit Absicht wach und versuchte alles Mögliche damit es funktionierte. Außer Kaffee. Diesen vermied er tunlichst. Dieses Gebräu konnte er nicht ausstehen. Was fanden die Leute an der Plürre so lecker? Er bekam außerdem schon Probleme durch den stetigen Schlafmangel und das war überhaupt nicht lustig. Er würde Probleme bei seiner Mission bekommen und wäre verwundbar. Er wollte seinen Feinden keine leichte Beute sein, die ohne darauf zu achten in ihr Netz ging. Morgen gegen Abend würde die Fähre übers Meer gleiten, da hatte er dann noch genug Zeit sich die Unterlagen etwas genauer an zu sehen. Zwei Tage später stand er am Geländer des riesigen Schiffes. Er hatte seine Beine leicht überkreuzt und sah hinaus auf das weite Meer. Für ihn bedeutete es Freiheit. Das Meer war frei, konnte fließen wohin es wollte, wenn auch manchmal mit Gewalt. Er wünschte sich manchmal so frei zu sein. Damals hatte er oft mit Alma über das Meer geredet. Sie hatten es einmal besuchen wollen, kamen jedoch nie dazu. Sie waren ja Gefangene gewesen. Gefangene ihrer sogenannten Freunde. Eine leichte Brise wehte durch Kandas langes Haar. Die Sonne war gerade am Untergehen und hinterließ wundervolle Lichter. Es zauberte dem stoischen Japaner ein kaum merkliches Lächeln auf die Lippen. Es war keiner da, der ihn dafür verurteilen konnte. Er war unter sich. Die Leute hatten bessere Sachen zu tun als sich den Sonnenuntergang an zu sehen. Doch nichts von den Lichtern beeindruckte ihn mehr wie das Meer. Es endete nie. Es war das Einzige was jemals frei sein dürfte von allen Dingen auf der Welt. Es hörte sich komisch an, aber er beneidete das Wasser. Ihm war klar geworden, nachdem Alma endgültig verschwunden war und somit der Wunsch diese Frau zu suchen, dass er nicht alleine war mit dieser Sehnsucht Frei zu sein. Auch wenn er kein Exorzist wäre würde er trotzdem nicht frei sein. Niemals. Ja, er hatte erfahren wessen Seele in Wahrheit Almas war. Und seitdem hatte er entschieden sich einen anderen Grund zu suchen um am Leben zu bleiben. Es war seltsam. All die Jahre hatte er gelebt um seine Verlobte zu suchen, doch es war vorbei. Er lebte nur noch für den Orden. Und seine Freunde… Die Menschheit würde niemals frei sein. Sie waren in sich selbst gefangen. Waren Marionetten Gottes und bemerkten dies nicht einmal. Sie konnten weder schweben noch richtig Leben. Sie hatten Regeln, die ihnen auferlegt worden waren. Das beste Beispiel dafür war doch Lavi. Bei ihm war es noch stärker ausgeprägt als bei vielen anderen, aber es war dasselbe Prinzip. Das Meer jedoch kannte keine Regeln, würde sie auch nie kennen lernen. Es floss einfach nur. Lavi… Kanda schlug sich gegen die Stirn und wunderte sich im gleichen Moment seit wann er solch eine Geste machte. Das hatte er noch nie gemacht.   Wieso denke ich an diesen dämlichen Hasen? Schon wieder. Was stimmt nicht mit ihm? Und mit mir? Verdammt. Das letzte Mal habe ich so gefühlt als ich SIE gesucht habe. Die Frau ohne Namen. Ich will, dass das jetzt aufhört. Hör auf! VERDAMMT LASS MICH IN FRIEDEN! Ich will nicht an ihn denken. Ich hasse ihn. Ich hasse ihn. Ich hasse ihn. Der Schwarzhaarige schlenderte mit ruhiger Miene auf einen Arbeiter zu, der gerade an Deck gekommen war. Er zeigte nicht wie es in ihm tobte. Wie er innerlich schrie nach Erlösung. Der dreckige Mann hatte Kanda etwas zu Essen geben wollen, was dieser abgelehnt hatte. Nun hatte er es sich jedoch anders überlegt. Er versperrte dem Arbeiter den Weg und blickte auf ihn hinab:,, Ich will mein Essen!“, forderte er. Der Blond haarige nickte und verschwand für einen Moment. Dann tauchte er wieder auf und reichte ihm den Teller mit dem Sandwich. Es war nicht viel, aber was anderes hatten sie nicht an Bord. Angewidert aß Kanda auf, ignorierte, dass er beobachtet wurde und fragte:,, Wo ist die Dusche?“ „Unten Sir“, antwortete der Mann, der eine Menge Respekt vor dem Schwertkämpfer hatte. Mit dieser Ausstrahlung kein Wunder. Kanda sah ihm an, dass er schwer geschindert hatte den ganzen lieben langen Tag. Irgendwie musste das Schiff ja instand gehalten werden. Da Kanda nur Gast war würde dieser keinen Finger rühren. Er war kein Wohltäter. Dies hatte er auch schon am Anfang zu Allen gesagt. Bei ihrer ersten Mission in Mathel. Nein. Er sagte:,, Wir sind keine Wohltäter.“ Damit hatte er den Orden gemeint. Er hatte sich selbst nicht daran gehalten. Er hatte aus unerfindlichen Gründen nachgegeben und diesen armen Seelen geholfen. Die Wangen des Japaners waren von dem Dreck ganz verschmiert und wiesen einige Risse auf. Ebenso seine Arme und die kaputten Fummel die er trug. Es waren mal gute Sachen gewesen, schlicht, aber dennoch gut. Nun waren sie nur noch zum Wegschmeißen zu gebrauchen. Nur seine heiligen Haare glänzten wie immer. Nicht einmal der Zopf war verrutscht. Man konnte auch keine Spur von Schweiß daran erkennen. Es war perfekt. Im eigentlichen Sinne hatte Kanda keine Probleme damit zu arbeiten. Tat er doch den ganzen Tag nichts anderes. Setzte sein Leben obendrein noch aufs Spiel. Zudem lenkte die Arbeit ihn ein wenig ab und er konnte den Kopf frei bekommen. Wahrscheinlich war das der Grund warum er geholfen hatte. Seit ein paar Tagen fühlte er sich nämlich ziemlich beklommen. Und die Dunkelheit die sein Herz umgab wollte ihn nicht mehr schützen. Er hasste das Licht, denn für ihn spendete es keine Wärme oder Sicherheit. Nur die völlige Finsternis tat dies, doch nun schwand sie jedes Mal wenn Lavi in seiner Nähe war und er hatte keine Ahnung wie er bewerkstelligen sollte, dass es aufhörte. Nur mit dessen Tod hätte er seine Ruhe. Wohl eher nicht. Lavi konnte einem selbst wenn er ein toter Mann war nicht in Frieden lassen. Das kalte Wasser rann über seinen nackten Körper. Kühlte ihn ein wenig ab und reinigte damit seine unreine Haut. (ich bin der Wassertropfen in seinem Haar und wandere am ganzen Körper herunter. Der Kommi von mir musste gerade sein) Er wollte verdammt noch mal frei sein, hatte sogar mit dem Gedanken gespielt sich das Leben zu nehmen oder sich von den Akuma töten zu lassen. Wäre da nur nicht sein Stolz was Letzteres anging. Außerdem wäre er selbst im Tod ein Gefangener. Die klare Flüssigkeit erinnerte ihn wieder an Lavi. Das Hauptthema Nummer eins in letzter Zeit. Nicht einmal auf Mission hatte er seine Ruhe vor diesem schwachsinnigen Kerl, der jede Frau mit einem lauten „Strike“ begrüßt. Seit dem er davon gerannt war aus dem Wald dachte er über ihn nach. Ein komisches Gefühl machte sich in ihm breit, immer dann, wenn er an die Nervensäge dachte. Er konnte dieses Gefühl beim besten Willen nicht einordnen. Er wollte es auch nicht. Es sollte nur wieder verschwinden, denn er hatte Angst davor. Angst vor der wohligen Wärme. Angst vor dem Kribbeln. Und vor allem aber Angst davor, dass seine ganze Welt aus dem Ruder geriet. Seine mühsam aufgebaute Welt. Er hatte Angst, dass Lavi hinter seine Maske blicken konnte auf seine wahre Seele, die gebrochen, zerschunden und misshandelt worden war. Davor hatte er Angst. Wieso war das Leben, sein Leben immer so verdammt kompliziert? Wieso schaffte er es nicht seine Gefühle einfach ab zu schalten? Sie nervten. Sie standen ihm nur im Weg. Als Waffe Gottes brauchte er keine Gefühle und dennoch besaß er sie. Kanda spürte wie das kalte Wasser langsam seinen Verstand vernebelte. Er konzentrierte sich nur noch darauf. Schaltete sämtliche Emotionen und Gedanken ab. Für heute hatte er genug davon gehabt. Er achtete gar nicht erst auf irgendwelche Gefühle. Er würde seine Mission erledigen und sich dann Lavi zur Brust nehmen. Er wollte wissen was dieser Baka Usagi ihm verschwieg. Sagte er es nicht riss er ihm den Kopf ein. Sollte er überhaupt in der Lage sein mit ihm zu sprechen. Ja, er wollte ein Gespräch mit Lavi, damit er ihn aus seinem Kopf bekam. Aber zuerst die Akuma und diese Person, wer auch immer das sein sollte… Fortsetzung folgt...     Hosted by Animexx e.V. (http://www.animexx.de)