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My Dear Brother 2

The Humans
von

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Marsch

»Aufmachen!«, schrie ein Mann in Uniform und hämmerte gegen die Scheibe unseres Wagens. Sofort schreckten wir hoch. »Machen Sie das Auto auf und kommen Sie mit erhobenen Armen heraus!«

Vor unserem Wagen standen mehrere Polizisten in Uniform, Waffen in den Händen, die auf uns gerichtet waren. Kiyoshis Prophezeiung hatte uns eingeholt: Sie haben uns gefunden.

»Was? Wieso?«, rief Jiro aufgebracht gegen die Visage eines nahe stehenden Polizisten. »Wir haben nichts getan!«

»Erzähl doch keinen Scheiß«, brummte Alexander, der sich durch sein dichtes, schwarzes Haar fuhr.

»Sie haben ein Auto gestohlen und stehen als Hauptverdächtige eine Feier am Innenstadtsee mit Schusswaffen gestört zu haben auf unserer Liste! Außerdem wurden sie mit fluchtartigem Verhalten in der städtischen Einkaufsmall gesichtet!«, erklärte ein Polizist in einem typisch harschen Ton. Ich schluckte gequält einen Kloß meinen Hals runter.

»Das muss ein Missverständnis sein«, begann ich, doch erhielt nur ein weiteres aggressives Klopfen gegen die Scheibe des Kofferraums.

»Wenn Sie sich nicht sofort aus dem Wagen begeben, werden wir Sie mit Gewalt herausholen!«

Kiyoshi klammerte sich an meinen Arm ran und drückte verkrampft seine Nägel in meine Haut. Ängstlich blickte er sich um, sah in jedes Gesicht der Polizisten. Wahrscheinlich war das seine erste Konfrontation mit dem Gesetz.

Jiro hingegen blieb locker und hob genervt die Arme. »Ja, sicher, sofort!« Mit einem letzten Blick zu mir und Alexander, seufzte er, hob beide Augenbrauen und öffnete schließlich die Tür des Wagens. Polizisten gingen sofort einen Meter auf Abstand – mit dem Gedanken, wir hätten Schusswaffen bei uns.

»Kiyoshi«, flüsterte ich ihm zu. »Du machst das, was ich mache, okay?«

Er nickte nur stumm, klammerte sich immer noch an mir fest, sodass es schier unmöglich schien überhaupt einen Schritt aus dem Wagen zu tätigen. Als Alexander die andere Tür öffnete und langsam mit erhobenen Armen ausstieg, kamen die Polizisten auf uns gestürmt; hielten Handschellen und Knüppel parat.

Doch Jiro wäre nicht Jiro, wenn er das nicht schon ein paar Mal durchgemacht hätte.

Er drehte sich um, trat dem Polizisten, der nah an ihm stand und ihn festnehmen wollte, mit voller Kraft gegen das Schienenbein, sodass er wegknickte und vor Schmerzen aufschrie. Sofort packte er sich den nächsten und trat auch den mit seinen Springerstiefeln in die Beine. Als sich ein weiterer Querstellen und schon zur Schusswaffe greifen wollte, schlug er ihm ins Gesicht.

Jiro kämpfte gegen die Polizisten, als wäre es das Normalste der Welt. Alexander blieb für einen Moment reglos stehen, beobachtete doch recht entsetzt das Schauspiel, griff dann aber doch ein, bevor er festgenommen wurde und schlug diesem Polizisten ebenfalls ins Gesicht. So kämpften sich die Zwei frei, während ich den Kofferraum aufmachte, Blutkonserve und kleinere Gegenstände in die Plastiktüte warf, sie zuknotete und an mich band. Kiyoshi sprang ohne weitere Worte aus dem Wagen und schubste einen Polizisten von sich, der sowohl mich als auch ihn vom Fliehen abhalten wollte.

»Los jetzt!«, rief ich den beiden zu, die sich sofort von den Polizisten befreiten und uns hinterher liefen. Jiro kam nicht sofort frei, fiel noch einmal hin, da ihn einer der Männer am Bein packte, bekam aber sofort von Alexander Hilfe, der den Arm des Mannes wegtrat. Mit schmerzverzerrten Gesicht ließ er Jiros Bein los, sodass er fliehen konnte.

»Lauft, lauft!«, rief Alexander, machte hektische Handbewegungen zu uns, da wir stehen geblieben waren, um auf sie zu warten.

Da fielen die ersten Schüsse.

»Fuck, die schießen auf uns!« Ohne weiter zu warten, schnappte ich Kiyoshis Hand und zog ihn mit mir weiter durch den Campingplatz.

Es war bereits früher Morgen, die Sonne stand schon am Himmel und brannte auf uns nieder. Nur unsere spärliche Kleidung gab uns noch ein wenig Schutz.

Unser Weg führte uns durch einen Spielplatz; vielmehr ein Kletterpark. Gut für uns, dachte ich, schlug ein paar Haken und ließ dabei die Polizisten weit hinter uns, die sowieso nicht richtig mit uns Schritt halten konnten.

»Nicht so schnell«, stöhnte Jiro wieder hinter Alexander her, der ebenso Mühe hatte mit uns mitzuhalten. Im Grunde fand ich seine Ausdauer wirklich bewundernswert, trotzdem reichte es nicht, um so schnell wie wir zu sein.

»Nur Ärger!«, murrte Alexander, der kurz stehen blieb, Jiro an der Hand nahm und grob mit sich zog. Fast sah es so aus, als schleife er ihn hinter sich her.

Die Polizisten folgten uns weiterhin recht hartnäckig und ließen sich nicht so einfach abschütteln. Hier und da schossen sie auf uns, doch wie sollte ich sagen? – Sie trafen einfach nicht. Jeder Schuss ging ins Leere, traf vielleicht mal einen Baum oder einen Caravan in nähere Umgebung, aber so zielsicher wie Vincent waren sie nicht.

Vincent!

Das war das Stichwort, um einmal in den Himmel zu blicken.

Nichts war zu sehen, außer die stechende Sonne, die ein ebenso großer Feind zu sein schien, als die menschliche Verkörperung einer tödlichen Krankheit.

»Untertauchen!«, rief ich den beiden anderen zu, die mit etwas Abstand zu uns flohen. Kiyoshi lief vor mir, trennte sich dann von uns, rannte auf einen Baum zu und verschwand im Nu in der Krone, sodass man ihn nicht mehr vernahm. Ich tat es ihm gleich, rannte Zickzack in eine andere Richtung, sprang auf ein Klettergerüst und hangelte mich bis zu einigen kleinen Spielhäusern, worin ich mich verkroch.

Was Alexander und Jiro taten, wusste ich nicht, doch ich vermutete, dass sie sich ebenso irgendwo trennten und versteckten.

Die Polizisten wurden auf einmal ruhig, hatten die Fährte verloren. Hier und da riefen sie sich unverständliche Sätze zu und durchforsteten weiter die Umgebung. Der Suchtrupp näherte sich auch dem Spielplatz, sodass ich ein wenig Panik bekam. Und dass nicht nur, weil durch die offenen Holzschlitze der Hütte die Sonne rein schien und mir einen ziemlich schmerzhaften Sonnenbrand bescherten.

»Rückzug! Wir haben sie verloren ...«, brummte ein Polizist schließlich und steckte seine Waffe weg. Kollektiv verschwanden die Männer wie eine amorphe Masse wieder Richtung Polizeiwagen, die noch neben unserem gestohlenen Benz standen. Das war's dann wohl mit einem Auto, dachte ich und kroch langsam aus dem kleinen Häuschen raus. Auch Kiyoshi zeigte sich langsam wieder aus dem Baum und steckte nur seinen Kopf durch die Blätter.

Ein Lächeln strich meine Lippen, als er auf mich zugehangelt kam und sich von einem Ast zu mir gleiten ließ.

»Du bist wie ein Äffchen«, kicherte ich und drückte ihm einen Kuss auf.

»Wo viel Wald ist, lernt man das irgendwann«, beteuerte er mir und zuckte die Schultern, erwiderte aber meinen Kuss voller Hingabe und seufzte zufrieden, als wir uns wieder lösten. Mit einem Hops sprangen wir vom Dach der Hütte und blickten uns um. Die Sonne stach weiterhin, sodass wir dringend einen Unterschlupf suchen mussten. Auf einmal kamen auch die Leute aus ihren Caravans und blickten sich scheu um. Schüsse und Geschrei hatte sie wohl eingeschüchtert und in ihre schützenden Gefährte getrieben. Erst jetzt trauten sie sich raus, um die Lage ausfindig zu machen.

»Wo sind die anderen beiden?«, fragte ich in das Gemurmel der Leute, die wir langsam hinter uns ließen und Richtung Ende des Campingplatzes gingen. Doch ehe ich es ausgesprochen hatte, sah ich links neben mich und erschreckte ein wenig, da zwei aneinander gekauerte Menschen dicht neben einem Baum im Gebüsch standen. Auch die erschreckten sich, schrieen jedoch nicht los.

»Das war euer Versteck?« Sofort zog ich eine Augenbraue hoch und verschränkte die Arme. »Hinter einem Baum?«

»Entschuldige bitte, dass ich mit diesem Punk hier wie ein Invalider bin!«, brummte mir Alexander entgegen, der sich langsam von Jiro löste. Mein Freund stand noch immer mit dem Rücken zum Baum, klammerte sich an Alexanders Parker und zitterte ein wenig. Die Aufregung stand ihm wie immer ins Gesicht geschrieben. Ich nahm die Coolness auch nur daher, dass ich wusste, ein Schuss könnte mich nicht töten. Nur wehtun. Jiro hingegen musste bei Kugelhagel um sein Leben fürchten ...

Alexander stöhnte genervt auf, als er aus dem Busch kletterte. »Ich kann mit dem nicht einfach auf einen Baum springen oder sonst wohin rennen! Ich war froh, dass er wenigstens hinter dem Baum still gehalten hat!«

»Wahrscheinlich auch nur, weil du ihm die Luft abgedrückt hast«, bemerkte Kiyoshi recht launisch und half Jiro aus dem Busch. Woher er die freundschaftliche Beziehung zu Jiro aufgebaut hatte, wusste ich auch nicht. Wahrscheinlich hatte er heimlich beim gemeinsamen Gespräch mit Jiro gelauscht und war nun zufrieden, nachdem alles bezüglich Beziehungen geklärt war.

Die Leute um uns herum starrten uns etwas überrascht an, mieden aber weiteren Kontakt.

»Wir sollten ... uns einen Unterschlupf suchen. Die Sonne brennt heute extrem, finde ich«, sagte ich ruhig und rieb meinen Arm, der schon ein wenig rot wurde.

»Und wohin? Wir haben kein Auto mehr! Und noch eins klaue ich bestimmt nicht mit euch!« Alexanders Worte klangen wie immer Harsch und Genervt. Sein Gemüt fand so langsam das Ende der Geduld. Mit verschränkten Armen stellte er sich in den Schatten und sah auffordernd in unsere Gesichter.

»Wir könnten per Anhalten fahren«, schlug Jiro heiser vor und schlug die Arme um seinen Körper, als wäre ihm kalt. Wahrscheinlich verabschiedete sich sein Kreislauf. Schnell zog ich den Plastikbeutel von meinem Gürtel, knotete ihn auf und reichte Jiro einen seiner Schokoriegel, die er aus dem Shop hatte. »Hier, iss erst mal was.«

Dankend nahm er den Riegel an, rang sich sogar ein Lächeln ab und nagte regelrecht an der Schokolade als wäre er ein Hamster.

»Per Anhalter?«, raunte Alexander auf und hielt sich schließlich die Hände hinter den Kopf. »Was kommt als nächstes? Dass wir unter einer Brücke hausen?« Seine Stimme wurde laut und durchdringend. Es klingelte in meinen Ohren.

»Erst fliehen wir in die Stadt wie räudige Köter, klauen ein Auto von einem Rentner, übernachten in einem abgefuckten Motel, wo die Schaben auf den Tischen tanzten«, schrie Alexander außer sich und fuchtelte mit den Händen über seinen Kopf. »Fahren dann weiter ins Nirgendwo, wo wir auf einem lausigen Campingplatz von einer Horde Polizisten geweckt werden, die wir natürlich erst einmal verkloppen! Sind wir scheiß Hippies oder was?! Und jetzt sollen wir auch noch per Anhalter weiterfahren? Ins nächste beschissene Motel?«

Alexanders Worte stachen in der Brust. Niemand war zufrieden, niemand wollte weiter in dieser Situation sein, niemand wollte an morgen denken. Doch Alexander bekam seine 5 Minuten und kam aus dem Fluchen nicht mehr raus. Alles war scheiße, alles war blöd, unter seinem Niveau und absolut nicht nötig. Im besten Fall war natürlich auch Jiro an allem Schuld, der immer noch wie ein Spatz an seinem Riegel nagte.

»Mach einen Vorschlag!«, unterbrach ich seine lange, Unruhe verbreitende Rede. Alexander verstummte und stemmte die Hände in seine Hüfte.

»Ruft euren Vater an. Er soll endlich was machen, er ist doch so ein hohes Tier! Vincent wird er nicht weiter dulden!«

»Und was soll der tun? Er wird Vincent wohl kaum in den Ruhestand schicken können! Denn so, wie der drauf ist, gibt es für ihn keinen Ruhestand. Der macht das aus Überzeugung und -«

»Dann soll er ihn umbringen, Herrgott noch mal!«, funkte mir Alexander dazwischen und stampfte noch einmal wütend auf den Boden. Da stockte nicht nur mir, sondern auch Kiyoshi der Atem. Jiro legte für einen Moment den Schokoriegel zur Seite und ging auf Alexander zu. Ohne weitere Worte zu verlieren, kramte er die Dose mit Tabletten aus der Plastiktüte und reichte Alexander zwei Tabletten. Der nahm sie schweigend an, schmiss sie sich in den Mund und nahm ebenfalls die Wasserflasche an, um die Tabletten die Kehle runterzuspülen. Wie eine Mutter nahm Jiro die Wasserflasche wieder an sich, schraubte sie zu und ließ sie wieder in der Plastiktüte verschwinden. Als niemand ein Wort sagte, sogar Alexander nur reumütig auf den Boden sah und nichts weiter zu beanstanden hatte, streichelte Jiro seinen Rücken.

»Besser?«, fragte er ruhig und suchte den Augenkontakt. Doch Alexander schnaubte nur aus, drückte Jiro von sich und ging von uns weg. Schlurfend gab er den Weg vor, den wir vorerst einschlagen würden.

Jiro reichte uns die Tablettendose. »Wollt ihr auch welche? Für euren Sonnenbrand?«

Doch sowohl ich, als auch Kiyoshi negierten. »Danke dir. Es geht noch.« Dabei fiel mein Blick auf die letzte Blutpackung in der Plastiktüte. Sie würde für vielleicht noch eine Mahlzeit reichen ... Danach ständen wir alle ein bisschen dumm da. Und sofort bekam ich ein wenig Angst um Jiro; der einzige Mensch um uns herum. Noch nie hatte ich wirklichen Hunger verspürt. Ich konnte nicht einschätzen, wie weit ich gehen könnte.

Als der Campingplatz weit hinter uns lag und nur eine große, breite Landstraße vor uns, seufzte ich und blieb stehen. »Leute, wir können da nicht langgehen, wir verbrennen«, seufzte ich laut und sah mich um. Der letzte Baum der Straße schenkte uns noch etwas schatten. Trotzdem bitzelte es gewaltig auf der Haut. Mein Gesicht fühlte sich wie ein abgewetztes Leder an.

»Dann fahren wir per Anhalter«, gab Jiro seinem vorherigen Vorschlag noch einmal Nachdruck.

»Niemals«, raunte Alexander, der sich sofort eine Zigarette anzündete. Jiro zuckte mit den Schultern und hob trotzdem seine Hand mit dem Daumen. »Dann lassen wir dich eben hier.«

Kiyoshi und ich standen neben dem Baum und betrachteten Jiro beim Anhalterspiel. Viele Autos fuhren an uns vorbei, doch keins hielt an. Wahrscheinlich nicht nur, weil wir Männer und ohne Gepäck waren, sondern auch, weil wir zu viele waren. Wer hatte schon in einem normalen Auto noch Platz für Vier weitere?

Nach etlichen Minuten gab Jiro resigniert auf, setzte sich an den Bordstein und trank etwas Wasser. Ich setzte mich zu ihm und klopfte ihm auf die Schulter. »Das hast du gut gemacht!«

»Na ja ... wir sitzen immer noch hier«, gab er demotiviert von sich und scharrte etwas Steine und Sand auf. »Wir müssten ja nur bis zum Strand kommen. Da gäbe es sicherlich genug Unterschlupf.«

Ich brummte und nickte langsam. »Schade, dass wir weder Stift noch Papier haben... sonst könnten wir den Leuten ja zu verstehen geben, dass wir nur bis zum Strand wollen.«

Mein Blick ging zu Alexander, der noch immer abseits von uns saß und bereits die dritte Zigarette rauchte. Traurig blickte er zu Boden und hatte seinen Kopf auf die angewinkelten Knie gelegt, als wäre er ein obdachloser Mann.

»Geh doch mal zu ihm«, flüsterte ich und stupste Jiros Arm an. »Er sieht so traurig aus.«

Ein entsetzter Blick traf mich. »Und was hab ich damit am Hut?«, raunte er mich mit gedämpfter Stimme an. Ich schmunzelte ein wenig und beobachtete weiterhin Alexanders müde Statue.

»Weiß nicht ... ihr beiden habt euch immer in der Wolle, aber dann erscheint wenigstens Leben in euren Augen. Seit gestern ... wirkt ihr beide eher ausgelaugt.«

»Ist doch klar!«, gab mein bester Freund energisch über die Lippen. »Wir haben seit Tagen nicht mehr gut geschlafen, wir haben Heimweh und sterben jeden Tag sieben Tode... aus Angst... dem echten Tod ins Gesicht zu blicken. Ist doch klar, dass hier keiner vor Lebensfreude sprudelt!«

Da seufzte ich laut auf und lehnte mich nach hinten, stütze den Oberkörper mit meinen Händen ab. »Ich mein nur, dass ihr beiden euch bisher ja doch ganz gut verstanden habt. Kannst ja auch nur mit ihm reden. Oder nur daneben sitzen. Reicht doch schon.«

»Ich weiß echt nicht, wieso du mich mit ihm in Verbindung bringst«, schnauzte mich Jiro an und packte die letzte Blutkonserve aus der Tüte. »Ich geb ihm jetzt einfach die hier und dann soll Ruhe sein, klar?«

Relativ gereizt stand Jiro auf und ging mit schwerem Schritt zu Alexander, der noch immer demotiviert und traurig auf dem Bordstein saß. Als er sich nicht regte, kniete sich Jiro zu ihm runter und redete auf ihn ein. Alexander hob seinen Kopf, sah zu Jiro, dann zur Blutpackung. Mütterlich kappte Jiro die Plastikabdeckung, als hätte er sein Leben lang nichts anderes getan und schob den Schlauch routiniert zu Alexander. Anzunehmen, dass er mittlerweile nicht mehr darüber nachdachte, was das in der Packung war. Es war rot und flüssig; und es diente uns als Nahrung. Das reichte für ihn wahrscheinlich zu wissen.

Alexander verneinte erst, dreht den Kopf weg, wurde dann aber von Jiro bequatscht, wenn auch an seinem Gesicht anzunehmen recht harsch. Nachdem ein paar lautere Worte fielen und sie sich wieder stritten, riss Alexander die Packung aus Jiros Hand und trank einige Schlucke. Wie ein trotziges Kind sah er dabei in eine andere Richtung.

»Wie ein altes Ehepaar die beiden, hm?«, schmunzelte ich und sah zu meinem Bruder, der neben mir hockte und sich etwas Luft zufächerte. Er grinste und beobachtete die beiden Männer. »Aber noch nicht so alt, wie wir.«

»He, unsere Beziehung ist voller Spannung und Abenteuer.«

Als Kiyoshi schwieg und mich nur mit erhobenen Augenbauen ansah, musste ich lachen und legte einen Arm um ihn. »Hast ja Recht ... wir sind schon alt eingesessen. Jedenfalls fühlt es sich manchmal so an ...«

»Das ist einfach nur, weil wir Zwillinge sind«, surrte Kiyoshi und lehnte sich an meine Brust, »wir funktionieren gleich ... ist doch klar, dass wir schnell ein eingespieltes Team sind.«

»Und genau das gefällt mir sehr«, säuselte ich zurück und küsste seine Lippen. Kalte Hände schoben sich in meinen Nacken und streichelten meine Haare. Der Kuss wurde schnell intensiver, als Kiyoshis Zunge an meine Lippen fuhr und um Einlass bat. Zwar ließ ich es zu, doch wusste ich genau, dass ich nach diesem intensiven Zungenkuss die Zuneigung beenden musste. Wir konnten keinen Sex haben. Nicht nur, weil neben uns zwei Streithähne saßen, sondern auch, weil wir mitten auf der Straße waren. Die Leidenschaft und die Sehnsucht waren groß ... trotzdem... musste ich widerstehen.

»Kiyoshi«, murmelte ich seinen Namen gegen seine Lippen, als er sich auf meinen Schoß setzte. »Es geht nicht ...«

Und als hätte er diesen Satz schon von mir erwartet, seufzte er auf und küsste nur noch liebevoll meine Wange. »Ich weiß...«

 

»Ich will auch nach Hause, aber ... es geht eben nicht«, seufzte Jiro und trank noch einen Schluck aus seiner Wasserflasche. »Deswegen dürfen wir aber nicht den Kopf hängen lassen!«

»Ich will einfach nicht mehr ...« Alexanders Kopf senkte sich wieder, sodass einzelne wellige Strähnen in sein Gesicht fielen. Zwar glänzte sein Haar wie Onyx, trotzdem war es kein schöner Anblick ihn niedergeschlagen im faden Sonnenlicht des Tages zu sehen. Die eisblauen Augen schienen auf einmal trüb und glanzlos.

»Ich kann auch nicht mehr ... Aber wir müssen.« Jiros Worte hallten zwischen den beiden nach, sodass Alexander wieder aufsah. Er musterte den Punk eindringlich. Die Piercings in seinem Gesicht glänzten in der Sonne, während die kurzen schwarzen Haare leicht im Wind wehten. Für einen Mann hatte Jiro eine leichte Stupsnase und ein feminines Kinn, was ihm trotzdem keinen Abriss tat aggressiv und gefährlich auszusehen; mit all den Nieten und dem Leder.

»Ich kann, weil ich will, was ich muss«, summte Jiro auf einmal und lächelte Alexander an. Der setzte sich endlich gerade hin und sah seinen Nebenmann interessiert an.

»Das ist Kant ...« Alexander schien über Jiros plötzlich Anwandlung über philosophische Dinge zu reden überrascht zu sein. Seine Augen weiteten sich etwas und musterten den Mann erneut.

»Ich bin nicht so dumm, wie ich gerne tue. Es tut weh, wenn du mich so beschimpfst. Ich wurde letztes Jahr Stufenbester, okay? Hiro weiß nichts davon, aber ... es ist auch nicht etwas, worauf ich stolz bin. An unserer Schule ist das sicherlich auch kein Höhenzeugnis.« Jiros Worte klangen auf einmal so ernst, als würde er zum ersten Mal mit jemandem darüber sprechen. »Also nenn mich nicht immer dumm oder ... bescheuert. Ich sehe vielleicht so aus, bin es aber nicht.«

»Aber wieso?« Alexanders Worte klangen fast stimmlos, so leise sprach er sie aus. Wieso Jiro sich so dumm gab, konnte er  einfach nicht rational in seinem Kopf verarbeiten. Doch der Punkt zog einfach nur die Schultern hoch, grinste gehässig und überschlug die langen Beine mit den schweren Boots an den Füßen. »Ich hab einfach was gegen abgehobene Attitüden.«

»Das merkt man«, brummte Alexander und sah ebenfalls schmunzelnd auf seine Blutpackung, die noch zur Hälfte gefüllt war. Den Rest würde er für die Zwillinge aufheben.

»Du behandelst mich wie Abschaum der Gesellschaft. Dann darfst du kein Zuckerbrot von mir verlangen.« Das Grinsen verschwand aus den gepiercten Lippen. Ein starrer Blick traf den Schwarzhaarigen, sodass er gezwungen war den Augenkontakt abzubrechen.

»Ich behandele dich nicht wie Abschaum ... ich komme einfach nicht mit deiner Art klar. So jemand wie du ist normalerweise nicht in meinem Umfeld.«

»Du hast also was gegen meine Erscheinung?«, lachte Jiro auf und zog die Beine wieder an sich. »Kann mir vorstellen, dass bei euch niemand so rum läuft ... wie ich.«

Alexander schmunzelte erneut und schüttelte den Kopf. Langsam knotete er den Schlauch der Blutpackung zu. »Nicht wirklich, ja. Bei uns verprügelt auch keiner so routiniert Bullen.«

»Tja«, pustete Jiro amüsiert aus seinen Lippen, »normalerweise machen die auch nen großen Bogen um mich. Aber hier sind wir ja nicht zu Hause in der Stadt.«

»Du hast eine ganz schön große Klappe«, bemerkte Alexander und hob eine Augenbraue, als er die grünen Augen erblickte. Es war das erste Mal, dass er Jiros Augenfarbe wahrnahm. Grün. Wie das Gras. Wie die Bäume um ihn herum. »Aber wenigstens ist auch was dahinter.«

Mit einer seichten Kopfbewegung nahm der Sitznachbar das Lob an und beobachtete die vorbeifahrenden Autos. »Wirst du mitkommen? Auch wenn wir per Anhalter fahren?«

»Wo denkst du hin«, pfiff Alexander aus seinen Lippen und schüttelte den Kopf. »Ohne mich schaffst du es doch keinen Meter.«

Ein empörtes Lachen von Jiro folgte, welches sofort Anklang beim schwarzhaarigen fand. Es war natürlich, offen und vielleicht etwas zu laut. Man konnte das Zungenpiercing sehen, wann immer er seinen Mund öffnete. Am Anfang empfand er genau das noch als verstörend. Jetzt war es nur noch die Augenbraue, die ihm ungepierct besser gefallen würde. Aber wer war er, darüber zu urteilen?

 

»Soll ich mal?«, schmatzte Kiyoshi mit einem Kaugummi im Mund und deutete auf die Fahrbahn. Vor wenigen Minuten kam ein Polizeiauto vorbeigefahren, sodass wir gezwungen waren, schnell im Gebüsch zu verschwinden. Gott sei Dank, so dachte ich, hatten sie uns nicht gesehen. Trotzdem mahnte uns das, schneller voran zu kommen. Die Zeit drängte. Nicht nur Vincent verfolgte uns nun, sondern auch noch die Polizei. Uns blieb wirklich nichts erspart.

»Du willst den Daumen rausstrecken?«, fragte Jiro verwundert und musterte Kiyoshi. »Versuch's.«

»Wenn du dich mit dem Rücken zur Fahrbahn stellst, die Haare nach hinten wehst, denken die Leute vielleicht, du bist eine Frau. Dann hätten wir mehr Chancen«, raunte Alexander, der sich wieder zu uns gesellt hatte und neben Jiro saß. Die Stimmung schien sich gehoben zu haben.

»Hey!«, rief Kiyoshi sofort empört, stand auf und schwang seine langen Haare hinter seine Schulter. »Ich bin keine Frau und das sieht man auch!«

»Nicht mit dem Auftreten, Schatz«, murmelte auch ich und schüttelte fassungslos den Kopf, als ich meinen Bruder lasziv am Bürgersteig stehen sah. »Fehlen nur noch die Socken.«

»In deinen Träumen«, war alles, was ich zu hören bekam und mir ein Lächeln auf die Lippen zauberte.

»Was für Socken? Etwa die Latexstrümpfe?«, hakte Jiro nach, doch ich schüttelte nur den Kopf.

»Nicht so wichtig.« Amüsiert betrachtete ich meinen Bruder, wie er eine Hand ausgestreckt hielt, die andere in die Hüfte gestemmt hatte und mit einem leicht arroganten, aber doch anzüglichen Blick die Autos verfolgte.

»Lass mich raten«, begann Alexander, der sich mit Jiro eine Zigarette ansteckte. »Kiyoshi ist unten.«

»Wüsste nicht, was dich das angeht«, brummte ich, noch immer recht amüsiert über die Tatsache, dass mein Bruder, der sonst einen großen Stock im Arsch stecken hatte, sich nun für eine Weiterfahrt an den Bordstein stellte und mit Autofahrern flirtete.

»Natürlich ist er unten. Bei Hiro geht keiner an den Hintern«, lachte Jiro beherzt auf und rauchte seine Zigarette. Ein genervter Blick aus meiner Richtung ließ ihn jedoch verstummen.

»Wie gesagt: Wüsste nicht, was euch das angeht.«

Woher das steigende Interesse an meiner Beziehung zu Kiyoshi kam, konnte ich mir nicht erklären, nahm es aber dankend an. Es schien, als wären wir nicht mehr das eklige Paar. Sondern einfach nur noch ein Paar. Und es tat gut zu wissen, dass unsere Freunde uns akzeptierten.

 

Es dauerte in der Tat nicht lange, bis jemand am Straßenrand hielt und Kiyoshi ansprach. Verwundert über die Tatsache, dass uns doch jemand mitnehmen wollte, stand ich auf und ging zu meinem Bruder, der sich lächelnd an das Fenster lehnte.

Der Mann im Gefährt war älter, eine Art Brummifahrer. Doch er fuhr einen Transporter mit offener Ladefläche. Das erhaschte natürlich meine Aufmerksamkeit, doch blöd für uns, dass wir die Autofahrt im Sonnenlicht verbringen müssten.

»Ihr wollt also mit?«, fragte der bärtige Mann und musterte meinen Bruder recht lüstern.

»Ja, nur bis zum Strand. Wir wollen da... Urlaub machen«, antwortete Kiyoshi und lächelte noch immer recht höflich.

»Ohne Gepäck?« Der Blick des Mannes fuhr nun durch die Gesichter der Anwesenden.

»Das Gepäck ist bereits am Strand. Wir waren für eine Nacht auf dem Campingplatz, aber unser Auto hat den Geist aufgegeben und ... bei so vier armen Studenten ... die sich keine Versicherung leisten können, wären wir Ihnen sehr dankbar, wenn Sie uns mitnehmen könnten«, säuselte Kiyoshi recht überzeugend in das Gesicht des Mannes. Der fing an zu grinsen, nickte und deutete auf sein Gefährt.

»Von mir aus. Springt auf, ich muss eh in die Richtung.«

Glücklich über die Tatsache, dass uns endlich einer mitnahm, griff Jiro seine Tüte und sprang als erstes auf die Ladefläche. Auf der befand sich etwas Baumaterial und eine Plane, die er anhob und uns drunter winkte.

»Willst du bei mir sitzen?«, fragte der bärtige Mann meinen Bruder und hielt ihm die Tür offen. Die Absichten des Mannes waren offensichtlich und in mir wuchs die Eifersucht. Nein, einfach nur die Wut darüber, dass ein so widerlicher Mann meinen wundervollen, viel zu schönen Bruder anbaggerte.

»Das ist lieb von Ihnen, gerne«, grinste Kiyoshi und sah in mein Gesicht. »Aber nur, wenn mein Bruder auch mit vorne sitzen darf.« Er blinzelte mich ein paar Mal an und grinste. Ich sollte also mitspielen?

»Na klar. Zwillinge sind immer witzig«, lachte der Mann und nickte abermals mit dem Kopf.

Oh man, dachte ich. Das würde eine lange Autofahrt werden.

Alexander huschte zu Jiro unter die Plane, sah uns beiden dann hinterher.

»Geht das klar?«, zischte er uns zu. Sein Blick sah fragend aus. Ich nickte schnell und stieg dann vorne mit Kiyoshi ein, zog die Tür zu und schnallte mich an, während der Mann bereits losfuhr. Wird schon klar gehen. Es muss klar gehen.


Nachwort zu diesem Kapitel:
Und auch hier natürlich die Info, dass der erste Band nun hier vorbestellt werden kann :-)

... und auch hier beim zweiten Teil geht's kontinuierlich weiter mit der Flucht vor Vincent... *dramatische Musik* Komplett anzeigen

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Kommentare zu diesem Kapitel (4)

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Von:  ellenorberlin
2015-10-20T17:54:50+00:00 20.10.2015 19:54
Das Kapitel fand ich am Anfang richtig spannend, aber ich finde dass du einige Sachen zu unrealistisch schreibst :/ jetzt rein subjektiv aus meiner Sicht
Einige Inhalte sind halt irgendwie unglaubwürdig, manchmal liegt es an der Beschreibung, also der Art wie du es schreibst und manchmal ist es etwas unlogisch
Z.b. Ich finde es etwas unlogisch, dass die Polizei so schnell aufgibt und abzieht. Eigentlich kann man erwarten dass sie weiter absuchen und jemand vor Ort bleibt um z.b. das gestohlene Auto zu beschlagnahmen etc.
Sie sind gesuchte Kriminelle auf die geschossen wurde, das heißt die nehmen das ziemlich ernst. Keine Polizei würde einfach mit den Schultern zucken und von dannen ziehen. :/
Und dann gibt es viele gute Möglichkeiten aus die man etwas hätte machen können, immer wieder sind Szenen wo ich denke: na jetzt könnte man von der Story her den und den Faden da weiter spinnen. Z.b. mit den Gängstern oder an der Tankstelle könnte was passieren oder so. Aber du wählst halt den Weg den man erwarten kann,aber am langweiligsten wäre.
Du bist zu geradlinig. Ein Roman verfolgt meist mehrere Handlungsstränge, aber bei dir gibt es kaum Spielraum dafür.

Ich finde deine Story wirklich gut, aber ich finde auch dass sie ein wenig vorhersehbar geworden ist. Als wüsstest du nicht welches Ziel du beim Schreiben hattest. Sie rennen jetzt schon ewig herum, machen eigentlich immer dasselbe und das ohne wirkliche Perspektive. :/ wenn etwas passiert kann ich schon vorhersehen wie es ausgeht wie z.b. als Alexander aus fadenscheinigen gründen das Haus verlässt und von Vincent angegriffen wird. Es wirkte als musstest du da irgendeinen Grund finden damit er das Haus verlässt. Es ist einfach nicht echt. Weißt du was ich meine?
Ich hoffe du bist nicht böse, wenn ich dir diese Kritik schreibe, aber manchmal hilft einem das weiter, wenn man weiß wie andere drauf gucken.

Auch die Beziehung von den beiden wird immer künstlicher und die Andeutungen mit Alexander und Jiro sind wie ein Schlag mit dem Zaunpfahl. Da fehlt der Pepp, die Kreativität kommt zu kurz. Ich glaube das Wort geradlinig trifft es ganz gut.
man erfährt einfach auch nichts Neues mehr,weder über die Persönlichkeit der Charaktere noch irgendwelche spannenden Details aus ihrem Leben und dadurch werden sie Oberflächlich und verlieren ihre Tiefe. Die Persönlichkeit der Charas ist zu logisch geworden und sie haben keinen weiteren erwartungshorizont.
Außer Jiro und Alexander machen alle anderen auch kaum eine Entwicklung durch,wie vllt noch am Anfang. Ich habe seit mehreren Kapiteln das Gefühl als wäre es einfach irgendwie stehen geblieben. Bei einer Serie hätte ich das alle für Fillerfolgen gehalten

nimms Bitte nicht böse, ich wollte dir nur meine Gedanken mitteilen T_T. Ich lese ziemlich ziemlich viel und habe vllt auch dadurch einfach einen hohen Anspruch bei Geschichten X'D

Liebe Grüße



Antwort von:  ellenchain
20.10.2015 21:36
Danke dir erst einmal für diesen laaaaangen Kommentar! wow! :D

Kritik nehme ich immer gerne an, vor allen Dingen, wenn sie so konstruktiv geschrieben ist, wie deine! Ich weiß, was du meinst und ja - ich hatte hier und da nicht besonders viele Ideen, muss ich zugeben. Die Gangster oder andere Nebengeschichten empfand ich als zu "sinnlos". Ich wüsste nicht, wohin das mit Gangstern führen sollte; ich hätte mich komplett mit der Story verrannt. Denn ich hatte schon eine Idee, wohin es gehen sollte - und da bewegen wir uns auch drauf zu.
Gefühle, Einblicke in die Geschichte, in die Charaktere - das kommt alles noch, soviel kann ich sagen.

Aber ich verstehe natürlich, was du meinst. Ich versuche mich nur immer in die Situation der Vier hineinzuversetzen, wenn hinter mir ein Killer her wäre. Ich wüsste auch nicht unbedingt, wie ich was regeln sollte; wie ich wo mit Verstand an die Sache gehen könnte. Einfach Überleben ist das Ziel; und das machen die Jungs ja noch recht gut. Die Story hat nicht viel Tiefe, erinnert ja auch mehr an einen Roadtrip. Aber die Sache mit Vincent musste jetzt ein Ende finden.
Die Polizei wollte ich jetzt auch nicht weiter ausschmücken, auch da hätte ich mich glaube ich verrannt. Das sollte ja nur so eine kleine weitere Hürde sein. Kann aber nachempfinden, dass es vielleicht ein wenig zu kurz gekommen ist, wenn die Streifenpolizei nur das Auto beschlagnahmt und nicht weiter nach rennenden Männern sucht.
Von der Logik her zieh ich mir schon echt viel aus den Fingern, damit's mit den Vampiren ein bisschen logsich klingt... denn sind wir mal ehrlich - sowas funktioniert einfach nicht :D Allein kein Herzschlag, aber Blutfluss... nenene :D (Ich will nicht gegenreden! Nur verdeutlichen, was ich mir bei sowas denke)

Ich hoffe, dass du die Geschichte trotzdem noch verfolgen möchtest oder kannst. Kann aber natürlich auch verstehen, wenn's dir zu langweilig wird. Ich denke, dass es auch keinen dritten Teil mehr geben wird, allein aus dem Grund, dass die Geschichte der beiden Vampire nicht mehr viel hergibt. Oder wenn, dann eben nur noch solche Belanglosigkeiten wie ihren Alltag (was ich aus meiner Sicht zB im ersten Teil recht langwierig empfand).

Danke auf jeden Fall für deine Kritik! Ich werde sie mir sehr zu Herzen nehmen und bei neuen Geschichten mehr darauf achten, dass alles stimmig ist und vielleicht nicht so stringend daher kommt! :)
Ganz liebe Grüßchen auf jeden Fall und bis hoffentlich bald! ♥
Antwort von:  ellenorberlin
20.10.2015 22:59
Natürlich lese ich weiter! Deine Geschichte hat auch viele gute Seiten die mir gefallen :D denk jetzt nicht sie wäre von Grund auf schlecht, aber man merkt halt stark dass dir die Ideen an vielen Stellen ausgegangen sind und viele Szenen lückenfüller sind die weder zur Charakterentwicklung noch für die Handlung ein große Rolle spielen.

Manchmal hat man sone Punkte wo man etwas fertig kriegen will aber null kreativ ist.

Ich lese derzeit ein wundervolles Buch das vor kreativen und skurrilen Ideen nur so platzt, aber durch die wunderbare Schreibweise wirkt alles echt und logisch, auch wenn man im ersten Moment nur denkt: wtf?
Daran nehme ich mir derzeit ein beispiel weil ich will dass meine Figuren genauso echt sein sollen x'D
Das Buch (falls es dich interessiert)heißt : Taim, der Weg des weißen Tigers
der Autor schafft es die merkwürdigsten Begebenheiten natürlich aussehen zu lassen und das ist genial...auch wenn mir die Story nicht zusagt, ist die Art zu schreiben genial...er schreibt wie Wasser regnet :)
Von:  Drachenstern
2015-10-20T10:06:14+00:00 20.10.2015 12:06
Bitte, bitte, bitte, lass Jiro & Alex nicht den rest ihres Daseins allein verbringen, anstatt miteinander.
Von:  Veri
2015-10-19T20:27:03+00:00 19.10.2015 22:27
Ich shippe Alexander & Jiro jetzt schon soooooo hart :D 💜
Von:  hayamei
2015-10-19T18:12:57+00:00 19.10.2015 20:12
Ohh man ejjj. Ich muss sagen, ich kann echt nichts für. Aber ich stell mir ständig vor, wie es wäre wenn Jiro und Alexander ein Paar wären XDD
Ich hoffe jetzt nur, das sie schnell von dem Fahrer weg kommen, der bloß nichts blödes anstellen sollte.
Das sie schnell schutz finden und vor allem etwas zu Knabbern, da die letzte Konserve bald aus ist.

Antwort von:  ellenchain
19.10.2015 20:21
Das mit Alexander und Jiro sind alles unterschwellige Botschaften.... hihihihihi :D


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