Fantasy-World von Ten-nii-san (Der Krieg meines Lebens) ================================================================================ Kapitel 11: Kapitel 11 ---------------------- Kapitel 11   Nachdem Milea aus dem Zimmer gegangen war, hatte marie die Türe hinter ihr zugemacht und sah mich jetzt an. Ich drehte mich so, dass ich mich mit dem Rücken gegen die Wand lehnen konnte. Den Teller mit der Suppe, legte ich auf meine ausgestreckten Beine. Meine Seite schmerzte noch etwas, aber ich hatte nicht wirklich vor es zu zeigen. "Worüber willst du reden?", fragte ich. "Prinz Rian wird wohl nicht mit euch weiter reisen können." "Das ist nicht das, was du mir sagen wolltest." "Stimmt." Ich sah sie an und wartete. "Du musst damit aufhören." Ich ballte meine Hand zur Faust. Ich wusste nur zu genau, wovon sie sprach, aber ich tat auf blöd. "Was meinst du?" "Sie wird niemals mit dir zusammen kommen. Sie ist die Erbin von Albis und du bist nur ein Mann, der zufällig der Sohn des Königs ist. Meinst du wirklich jemand würde es zulassen, das ihr zusammen seid?" "Wie kommst du überhaupt darauf, das da was zwischen uns ist?" "Dein Blick, ihr Blick. Ich bitte dich, jeder Blinde weiß, dass ihr euch eben geküsst hättet, wäre ich nicht rein gekommen." "Da ist nichts zwischen Milea und mir." Sie lächelte. "Milea?"Ich schloss die Augen. Verdammt, Phillip, kannst du nicht erst einmal nachdenken. bevor du deine vorlaute Klappe auf machst? "Halte dich so weit weg von ihr, wie du nur kannst." "Ich möchte mich nicht von ihr fernhalten." "Phillip, sie wird nie dir gehören. Sie bedeutet deinen Tot." Jetzt sah ich ihr richtig in die Augen. Das erstaunliche an Marie war, dass sie nicht nur eine Harpyie war ... sie war auch eine Hexe, was sie natürlich sehr gerne verheimlichte. Aber ich kannte sie schon etwas länger, sodass ich ihre Aussage gerade nicht einfach so abtuen konnte. "Ist das eine Ahnung oder weißt du es mit Bestimmtheit?" "Hast du dich mal angesehen? Erst will Alex dich hängen und jetzt diese Wunde? Ich habe gesehen, dass sie schon mal genäht worden war und hätte ich sie nicht ausgebrannt, dann wärst du daran verblutet. Meinst du nicht, dass ist schon Zeichen genug?" "Ich werde sie nicht alleine gehen lassen und ich werde sie mit meinem Leben beschützen, auch wenn du mir sagst, dass ich sterben werde." Marie schüttelte den Kopf. "Nein, das meine ich nicht. Du musst ihr zur Seite stehen, aber eure Wege werden sich trennen." Ich löste mich von ihrem Blick, der mich fast zu durchbohren drohte ... ich konnte ihn einfach nicht mehr standhalten. Und ich wollte auch nicht mehr über meine Zukunft hören. Nicht, wenn es eh nichts schönes zuhören gab. „Noch etwas?“ Sie schüttelte den Kopf und drehte sich um. „Ruh dich noch etwas aus.“ Diesmal nickte ich und als Marie dann draußen war, sackte ich ein bisschen in mich zusammen. Sie bedeutet deinen Tot. Verdammt, was dachte sie sich dabei mir soetwas zu sagen? Nicht das wir schon genug Probleme hatten. Jetzt hatte ich auch noch diese wunderbare Prophezeiung im Ohr.   Ich war wieder eingeschlafen, was ich wirklich nicht verstehen konnte. Ich musste immer zu daran denken, was Marie mir gesagt hatte. Ich konnte eigentlich an nichts anderes mehr denken. Es klopfte und ich setzte mich auf. „Bist du wach?“ Milea steckte ihren Kopf ins Zimmer und sah mich an. „Ja, bin wach“, meinte ich und stand langsam auf. Sie kam ins Zimmer und beobachtete mich. „Geht es dir denn schon wieder besser? Die Wunde sah schlimm aus.“ „Marie hat sie doch ausgebrannt, da kann nichts mehr passieren.“ Meine Beine waren noch etwas wackelig, aber es ging. Milea war allerdings direkt bei mir, um mich zu stützen. Ich musste zugeben, dass ich noch ein bisschen wackelig war und es wahrscheinlich so aussah, als wenn ich gleich hinfallen würde. „Milea, mir geht’s gut“, meinte ich schnell, damit sie nicht auch noch meinte, dass sie mich irgendwie festhalten musste oder so. „Es wird bald dunkel, wir sollten uns so langsam auf den Weg machen.“ Sie holte eine Karte hervor und hielt sie mir hin. „Wir haben jetzt keine Pferde mehr, also könnten wir mehr in den Wald gehen und ihn als Schutz nutzen. Ich hab mir überlegt, dass wir vielleicht wenigstens bis zu der Brücke kommen sollten, also nur wenn es klappt, wenn du es schaffst.“ Mist. Sie hatte sich natürlich die ganze Zeit Gedanken darüber gemacht, wie wir weiter kamen und ich? Ich hörte auf irgendeinen Satz, den Marie gesagt hatte. Mir sollte Mileas Sicherheit gerade mehr Sorgen bereiten. Ich sollte mich genauso daran setzten, dass wir so schnell wie möglich zum See der vier Jahreszeiten gelangen. „Das ist ein guter Plan“, meinte ich und sah Milea an. Sie starrte immer noch auf die Karte und suchte den perfekten Weg. Ihr Gesicht war nachdenklich verzogen, allerdings änderte es gar nichts an ihrer Schönheit. Ihr sanftes Gesicht mit dieser kleinen Stupsnase, ihre hellblauen Augen, ihre spitzen Ohren und die braunen Haaren mit den blonden Strähnen. Ich könnte ihr Stunden lang einfach nur ins Gesicht sehen. Sie bedeutet deinen Tot. Nein, sie würde nie meinen Tot bedeuten. Und wenn … dann würde ich es hinnehmen. Für sie würde ich alles machen. Wir machten uns fertig und gingen dann zusammen zu den anderen. Rian lag immer noch auf dem Sofa. Er versuchte gerade aufzustehen, aber Milea war sofort an seiner Seite und drückte ihn zurück. „Wie oft noch? Du musst hier bleiben, das haben wir doch besprochen“, meinte sie. „Ich muss euch doch helfen.“ „Du bist noch verletzt. Wenn du jetzt mit kommst, dann wird deine Schulter nie heilen und das kann ich einfach nicht zulassen.“ Rian sah an ihr vorbei zu mir. „Und was ist mit dir? Du warst auch schwer verletzt“, fragte er mich. Ich zeigte an mir herunter und breitete dann meine Arme aus. „Mir geht’s gut, ich werde sie sicher zum See bringen, keine Sorge“, versprach ich ihm. „Dann vertraue ich dir mal.“ Nachdem Milea sich von Rian verabschiedet hatte, wollte Marie uns zu der Falltür zurück bringen, doch da drang eine Stimme durch die Fenster. „Bewohner von Harpyias, dies ist eine Aufforderung euren neuen Königs. Alle müssen sich auf dem Hauptplatz versammeln um sich einer Impfung zu unterziehen. Sollte sich jemand wehren, wird auch hier in Harpyias jeden Tag jemand hingerichtet“, rief jemand durch die Straßen. Marie zog den Vorhang von einem Fenster weg und sah hinaus. Auf der Straße stand eine Wache und verkündete die tolle Neuigkeit. Ich trat ein bisschen näher an das Fenster und sah mir den Typen ein näher an. Irgendwas an ihm war komisch. Ich konnte mir so oder so noch nicht wirklich vorstellen, wie Alex so viele verschiedene Wesen auf seine Seite ziehen konnte. Die Situation in allen Königreichen war vielleicht nicht die beste, aber man konnte in Frieden leben. Irgendwas muss er mit ihnen angestellt haben müssen. „Bewohner von Harpyias ...“, fing er wieder an und sah in unsere Richtung. Seine Augen starrten ins Leere. Nicht einfach nur ins Leere, nicht so das er an uns vorbei sehen würde … nein, er sah uns erst gar nicht. Seine Augen hatten keine richtige Farbe mehr, sie waren einfach nur trüb. „Ihr müsst jetzt gehen, sofort“, meinte Marie und zog den Vorhang wieder vor. Marie drückte Milea schnell zu der Treppe, die wieder zurück zu der Falltür führte. Maxi lief schnell weg, um dann mit Pfeilen zurück zu kommen, die er Milea gab. „Ihr müsst euch beeilen“, spornte Marie uns jetzt an. Milea sah sie an und bedankte sich noch mal bei ihr. Dann ging sie auch schon die Treppen herunter. Ich wollte ihr folgen, doch Marie hielt mich noch zurück. „Pass auf sie auf, Phillip.“ „Mache ich, aber ihr dürft auf keinen Fall diese Impfung bekommen“, meinte ich und sah zu Maxi. „Da ist etwas faul.“ „Wenn wir nicht gehen, hegen sie Verdacht. Sie wird uns retten, davon bin ich überzeugt. Sieh du nur zu, dass sie es auch tun wird.“ Ich nickte und folgte Milea dann. An der Falltüre angekommen, machten wir diese auf und ich machte eine Räuberleiter, damit Milea heraus klettern konnte. Ich selber hievte mich hoch und dann legten wir wieder Laub auf das Holz, damit nicht jeder auf sie stieß. Milea nahm meine Hand und verschränkte unsere Finger. Ich beließ es dabei und führte sie durch den Wald. Wir hielten uns weit weg von den Pfaden wie es nur ging. Kämpften uns durch die Büsche und Sträucher. Versteckten uns hinter den Bäumen und liefen geduckt durch den Wald. Mileas Händedruck wurde immer fester, sie klammerte sich schon fast an mich. „Alles in Ordnung?“, fragte ich sie nach einiger Zeit. Milea sah zu Boden und antwortete mir erst nicht. „Diese Wache … sie sagte, dass jeden Tag jemand hingerichtet wird. Er sagte auch … das heißt, Alex richtet jetzt nicht jede Woche jemanden hin, sogar jeden Tag.“ „Milea ...“, fing ich an, aber sie schüttelte den Kopf. „Wir hatten in drei Tagen am See der vier Jahreszeiten sein wollen und jetzt? Jetzt sind wir gerade mal in Harpyias und es sind schon drei Tage vergangen … zwei Tage an denen Alex schon Adlige hingerichtet hat.“ Was sagte ich denn jetzt? Das alles hier ging ihr wirklich nahe, was ich natürlich verstehen konnte. Das alles hier passierte, weil sie nicht bei Alex war … nur weil er so einen Narren an ihr gefressen hatte und dann sagte ihr auch noch jeder, dass sie die Einzige war, die uns retten konnte. Es lastete einfach zu viel auf ihren Schultern. Dabei war sie eigentlich ganz taff. So hatte sie auf jeden Fall die ganzen Male auf mich gewirkt. Sie hatte immer einen frechen Spruch auf Lager gehabt und sie hatte auch ohne zu zögern getötet, um jemanden zu retten. Was sie ja jetzt auch tat, aber hier ging es auch um sie selber. Und das machte sie irgendwie zerbrechlicher, was ich gar nicht schlimm fand. Ich fand es gut, dass sie zwei Seiten hatte. Mein Problem war jetzt nur, dass ich ihr nicht helfen konnte. Ich wusste einfach nicht, was ich ihr sagen konnte. Na ja, ich wusste es schon, aber es war nichts aufmunterndes. Zumal wir eh nichts mehr daran ändern konnten. „Ich weiß, aber du darfst dir auf keinen Fall die Schuld daran geben, Milea.“ Ich blieb stehen und drehte sie so, dass sie mich ansah. „Es werden noch viele Leute sterben, aber wenn du dir all dies aufbürdest, dann schaffen wir es nie, die zu retten, die vielleicht noch nicht so sehr betroffen sind. Ich weiß, es hört sich alles total doof an und helfen tut es dir auch nicht und vor allem hilft es nicht denjenigen, die in unmittelbarer Gefahr steckten, aber wir müssen uns jetzt darauf konzentrieren zum See der vier Jahreszeiten zu gelangen, damit wir es vielleicht doch noch schaffen, irgendjemanden zu retten.“ Sanft legte ich meine Hand auf ihre Wange und sah in ihre hellen Augen. „Es ist eine schwere Last, die du tragen musst, aber dafür bin ich hier. Ich helfe dir, sie zu tragen. Wenn du es möchtest, dann können wir zurück gehen und versuchen so viele Wesen zu retten, wie wir können und zu verhindern, dass Alex noch mehr der Adligen hinrichtet, aber wenn wir das tun, dann wird er auch nie besiegt, dann bleibt er auf dem Thron und wir haben keine Chance zu gewinnen.“ „Du hast Recht“, murmelte sie. „Aber ich … ich weiß doch noch gar nicht, was ich dann ausrichten soll. Wenn ich diese Kräfte erweckt habe … dann was? Als ob nur ich es schaffen kann, Alex aufzuhalten. Als ob nur ein einzelner Mensch es besser machen könnte, als ein ausgeklügelter Plan.“ „Wenn du deine Kräfte erweckt hast, dann wirst du es wissen. Und wenn nicht, dann werden wir uns etwas ausdenken. Medusa sagte zwar, dass du das hier alleine machen müsstest, aber trotzdem sind wir alle bei dir. Du bist nicht alleine.“ Sie sah mir in die Augen und lächelte dann. „Stimmt, wenn du bei mir bist, weiß ich, dass wir das schaffen werden.“ Sie beugte sich vor und küsste mich. Ich konnte nicht anders, als meinen Arm um sie zu schlingen, sie näher an mich zu ziehen und ihren erst scheuen Kuss zu erwidern. Aber dann küssten wir uns immer leidenschaftlicher, wobei ich alles um uns herum vergaß. Als wir uns dann lösten, keuchten wir beide und ich konnte nur in das Meer ihrer wunderschönen Augen sehen. Wir sahen uns eine Zeit lang nur in die Augen, aber diesmal war ich mir jedes Körperteiles von ihr bewusst. Bei unserem Kuss war es einfach so, dass nur wir zwei zählten. Ich hatte ihre Wärme gespürt und ihre süßen Lippen geschmeckt, aber jetzt spürte ich ihren sanften Körper mit seinen wohlgeformten Rundungen, seien es ihre schön geschwungene Hüfte an meinen Händen, ihre sanften Hände auf meine Brust oder ihres ganzen Körpers, der sich an den meinen drückte. Verdammt, bei ihr konnte doch kein Mann mit gesundem Menschenverstand einen klaren Gedanken fassen. Ich wollte, dass sie für immer in meinen Armen bleiben würde … aber was redete ich mir hier ein? Auch wenn ich ihr hier zur Seite stand, ich würde nie würdig sein auch sonst bei ihr zu bleiben. Mein Vater würde soetwas eh nie erlauben. Ich hatte doch gar keinen Stand bei uns in der Welt. Marie hatte mich doch auch schon zurecht gewiesen. Ich war nur ein Mann der zufällig der erst geborene eines Königs war. Ich drückte Milea von mir. „Also was sollen wir tun?“, fragte ich. Milea verschränkte wieder unsere Finger. „Wir müssen uns beeilen.“ Ich nickte und zog sie dann weiter, unsere Finger verschränkte sie natürlich wieder. Diesmal kamen wir richtig gut durch. Keine Komplikationen und soweit ich das beurteilen konnte, war uns auch niemand gefolgt. Sodass wir es wirklich bis zum Morgen zu der Schlucht geschafft hatten. Milea war sofort zum Abgrund gelaufen, um zu gucken, ob die Brücke noch betretbar war. Ich allerdings sah mich um. Wir waren nicht mehr im Wald und dadurch auch ungeschützt. „Sie ist noch ganz“, rief Milea mir zu, aber irgendwie hörte sie sich nicht so überzeugt an. „Aber?“, fragte ich. Sie nahm sich einen Stein und warf ihn auf die Brücke. Genau das Brett auf dem er gelandet war, löste sich und stürzte die Klippe herunter. Das hieß wohl fliegen. Ich wollte Milea gerade zu mir rufen, als ein Pfeil an meiner Wange vorbei raste. Aus dem Wald kamen vier Reiter und am Boden sah ich Schatten, die sich bis zu uns schlängelten. „Milea!“, schrie ich und rannte auf sie zu. Milea spannte einen Pfeil und schoss ihn an mir vorbei zu unseren Neuankömmlingen. Als wir wieder neben einander standen, legte meine Waffen ab. „Halt sie noch was hin“, meinte ich und fing an, mich auszuziehen. „Ähm … Phillip ich glaube nicht, dass es etwas bringt sich jetzt auszuziehen“, stammelte sie und spannte den nächsten Pfeil. „Wenn du hier weg willst, ist es notwendig.“       Ich musste mich wirklich konzentrieren ihn nicht anzustarren und stattdessen auf unsere Feinde zu achten. Neben meinem Fuß bohrte sich ein Pfeil und ich musste wieder nach vorne sehen. Sie kamen immer näher. Ich schoss meinen Pfeil auf einen der Reiter, aber irgendwie machte ich mir Sorgen um die Schatten, die sich über den Boden schlängelten. Ich wusste einfach nicht, wie ich diese Dämonen töten sollte. „Die Schatten“, meinte Phillip und ich schoss sofort auf den Boden. Ein entsetzlicher Schrei ertönte und der Schatten löste sich vom Boden und löste sich auf. Wieder spannte ich einen Pfeil und zielte … aber ich stockte. Gerade kam ein ganz bestimmter Vampir aus dem Wald. Felix saß wie ein Kaiser auf seinem Pferd und bekam ein breites Grinsen auf dem Gesicht, als er mich sah. Sofort zielte ich auf ihn und vergaß alles um mich herum. Dieser Typ war einfach das Letzte. Er hatte schon so viel angerichtet, ich wollte ihn los werden und das am Besten jetzt. Meine Pfeilspitze zeigte genau auf sein Herz und ich wollte schon los lassen, aber plötzlich legte sich ein riesiger weißer Drachenschwanz um mich … und schützte mich so vor den Pfeilen, die jetzt auf uns zu schossen. Ich blinzelte und sah den langen Schwanz entlang bis zu dem riesigen Drachen, der sich jetzt als mein Schutzschild vor mich stellte. Nehm meine Sachen und steig auf, hallte Phillips Stimme in meinem Kopf wider. „Wir könnten sie aufhalten“, meinte ich leise. „Du könntest sie aufhalten.“ Das hier war mir noch nie richtig in den Sinn gekommen. Er war ein Drache, er könnte sie uns alle vom Leib halten. Es werden mehr kommen, wir sollten jetzt erst einmal verschwinden. Ich hörte auf ihn, steckte den Pfeil und Bogen in meinen Köcher und sammelte dann schnell Phillips Sachen ein. Mit einem gezielten Sprung schaffte ich es auf halb auf Phillips Rücken und zog mich dann weiter hoch, bis ich richtig saß. „Ihr dürft sie nicht entkommen lassen!“, schrie Felix und hatte jetzt ein angespannteres Gesicht drauf. „Schießt verdammt noch mal!“ Seine Leute zielten und die Schatten kamen uns gefährlich nahe. Phillip breitete seine Flügel aus. Ich spürte seine Muskeln an meinen Beinen und sein starker Atem ging durch seinen ganzen Körper. Meine Finger vergrub ich in seinem Nacken, seine Schuppen … sie waren weich und fühlten sich überhaupt nicht hart an. Jetzt holte Phillip tief Luft und ich wusste genau, was er vor hatte. Er würde jetzt Feuer speien und uns so einen Vorsprung verschaffen. Ich hielt mich stärker fest und spürte so, wie das Feuer in seinem Bauch hoch quoll und dann heraus geschossen kam. Gleichzeitig bewegte Phillip seine Flügel und wir hoben ab. Gefolgt von Schreien flogen wir über die Schlucht. Ich wollte nicht zurück sehen und deswegen legte ich mich fast auf Phillips Rücken. Alles gut? „Ja, alles gut.“ Ich strich über seinen Rücken und sah dann hinunter in den Abgrund. Es war erstaunlich, wie hoch wir flogen. Lass los. „Wie loslassen?“ Breite deine Arme aus. Ich tat wieder was er mir gesagt hatte und breitete meine Arme aus. Der Wind bließ durch meine Haare und es war einfach nur ein wunderbares Gefühl den Wind in meinen Haaren zu spüren. Ich fühlte mich frei. Sanft landete Phillip auf der anderen Seite und ich rutschte einfach von seinem Rücken. Seine Sachen hielt ich in der Hand und sah ihn erwartend an. Ich weiß, ich weiß. Es war der wohl ungünstigste Moment, ihn nackt sehen zu wollen, aber ich konnte einfach nicht widerstehen. Solltest du aber. Ich wurde still, meine Augen weiteten sich und meine Hautfarbe wechselte von normal zu rot. Jetzt sag mir nicht, du kannst Gedankenlesen. Sorry. Kannst du das immer? Nein, nur als Drache. Oh verdammt. Bitte, bitte vergiss was ich gedacht habe. Bitte. Meine Sachen? Er stand in voller Größe vor mir. Seine weißen Schuppen schimmerten in der Sonne und so sah er eindrucksvoll aus. Seine lange, schmale Schnauze und seine dunkelgrünen Augen, seine riesigen Flügel und sein großer und eleganter Körper glich seinem Menschlichen Aussehen. Beide waren stark und elegant zugleich. Seufzend streckte ich meinen Arm aus und ließ seine Sachen auf den Boden fallen. Dann drehte ich mich um. Spincksen will ich immer noch. Phillip lachte und ich drehte mich wieder um. Er hatte seine Hose gerade an und machte sich jetzt daran seine Stiefel anzuziehen. „Du bist unmöglich“, meinte er und hob seine Tunika auf. Ich beobachtete sein Muskelspiel, als er sich die Tunika anzog. „Etwas vielleicht“, murmelte ich, als er sich seinen Köcher wieder umhängte und sich dann auch sein Schwert umband. Phillip griff hinter sich und gab mir all seine Pfeile. „Was soll das?“ „Du brauchst sie mehr wie ich. Du kannst besser mit den Pfeilen umgehen, als ich.“ Ich nahm die Pfeile an und steckte sie zu den vier anderen, die ich nur noch hatte. Jetzt waren es wieder 14.    Hosted by Animexx e.V. (http://www.animexx.de)