Lord Maul in seiner ganz eigenen Mission {Titel nicht endgültig! } von Tanky (Star Wars Episode I – Die dunkle Bedrohung) ================================================================================ Kapitel 15: ~ Es gibt keinen Frieden, nur Leidenschaft... --------------------------------------------------------- Die junge Sith saß umhüllt von Dunkelheit in dem kleinen aber praktischen Zimmer das ihr Wachen überlassen hatte. Nur ein paar feine Lichtfetzen durchbrachen die Rillen der Rollos welche das Tageslicht Coruscants ausschlossen. Im Schneidersitz saß Mourin auf dem Boden und meditierte. Sie vernahm das leise Surren der Tür und Licht fiel in die Dunkelheit des Raumes. Eine Sekunde später war jedoch alles wieder in seinem Urzustand. Mourinspürte dass ihr Meister hier war. Der Zabrak setzte sich leise neben sie. Er fühlte wie Mourin die Macht um sich herum sammelte und bemerkte dass es nicht nur die Macht war welche seine Schülerin kanalisierte, sondern auch tiefgründender Hass. Er beobachtete sie, wie sie da saß und sich nicht rührte aber doch kaum merklich immer wieder die Fäuste ballte und ihre Gefühle zwischen Wut und kaltem Hass schwankten. Endlich! Endlich sah er sie. Nach all den Tagen die er warten musste. Zu wissen, dass sie auf seiner Seite war, sie aber nicht sehen konnte/durfte, war eine Qual für ihm. Er wusste dass sie Potenzial hatte. Hätte sie es nicht, dann wäre sie an jenem Tag in kürzester Zeit durch seine Hände gestorben. Die jahrelangen Irrlehren des Jedi Ordens beeinflussten sie allerdings noch viel zu sehr. Immer wieder unterdrückte sie unbewusst ihre Gefühle, das wusste Maul. Er würde ihr aber noch beibringen, dass man seine Gefühle nutzen und nicht unterdrücken durfte. Dass sie aber nun scheinbar doch einen Zugang zu den Gefühlen gefunden hatte die sie stärkten lies ihn in der Dunkelheit unmerklich schmunzeln. Er fühlte dass sie etwas zu sagen hatte und dieses Mal war es ihm einfach nur Recht. Nur zu gerne lies er sich die Schlüssel zu ihrem Hass von ihr in die Hand drücken. "Ist es mir erlaubt zu sprechen, Meister?" Maul antwortete nicht sofort. Er war noch zu sehr von ihrer neuen Erscheinung abgelenkt. Ganz andere Kleidung. Ohrklemmen... ganz anders. Vermutlich musste er sich daran noch gewöhnen. "Ja.", antwortete er nur, zugleich endlich. Als Mourin begann, klar und gefasst zu reden, war Maul fast ein wenig überrascht. Sie hatte ihre wundervollen goldenen Augen geöffnet und schaute frei gerade aus. Ihre Haltung hatte sich verändert. Sie saß jetzt aufrechter als vorhin und blieb trotz der heftigen Emotionen in ihr gefasst und beherrscht. Nur aus ihrer Stimme konnte man diesen blanken Hass hören. Das war nicht die Frau, die sonst immer leicht nervös und angespannt vor ihm stand. Dies hier war eine andere Mourin. Aber eine, die ihn nicht minder faszinierte. War dies "die" Mourin, die sich über all die Jahre im Schatten ihrer Persönlichkeit entwickelt hatte? "Meister…ich verstehe langsam immer mehr. Ich war so blind dass ich nicht von Anfang an auf mein Gefühl gehört hatte. Sicher hätte mein Hass mich früher aus allem befreien können. Aber ich war damals klein und schwach. Ich klammerte mich weiter an die Illusionen, die Lügen des Kodex der Jedi. Ich hasse sie. Sie haben mich meiner Herkunft beraubt, mein Leben jeden Tag zu einer Qual werden lassen. Und sie fühlten sich so sicher in ihrem Orden dass sie es nicht mal bemerkten wie einige ihrer gewissenhaften Meister sich nicht anders verhielten als... Abschaum." Die letzten Worte kamen voller Abscheu über ihre Lippen. Ihr Meister schwieg und hörte zu. Er verstand noch nicht wirklich wovon sie genau sprach, eine persönliche Erfahrung vor Augen zu haben die sie beeinflusst hatte. Lernen durch Schmerz. Das was sie ihm gerade erzählte war wohl der erste Stein der alles ins Rollen gebracht hatte. Die Zweifel, die Wut, den Hass. "Die Jedi halten sich für etwas Besseres. Dabei sind sie so falsch wie ihr Kodex. Und keiner sieht es. Sie sind alle wie blinde Fanatiker die einem Irrglauben hinterher jagen und nicht merken wie sie dabei alles nur schlimmer machen. Diese sogenannten Friedenshüter bringen mehr Chaos und Leid als sie je zugeben würden. Wie ihr damals zu mir sagtet…Sie nehmen Familien ihre Kinder damit sie in einem Krieg wie diesen für einen Frieden kämpfen? Für Frieden kämpfen? Wären sie wirklich Friedenshüter dann hätten sie keine Waffen. Und sie würden sich an ihren verblendeten Kodex halten, aber wie ohne zu großen Einfluss. Ohne Familien die Kinder zu stehlen. Keiner von ihnen versteht etwas…Und ich? Ich wusste bis vor kurzem nicht einmal woher ich komme! Ihr, Meister, habt es mir ermöglicht meine wahre Bestimmung zu finden. Ihr habt mir diesenWunsch erfüllt, den ich anfangs nicht wahr haben wollte. Die Jedi allerdings haben mir alles genommen noch bevor ich es merken konnte. Haben mir ein Leben aufgezwungen ohne mich zu fragen ob ich dieses Leben wollte. Ob ich für solche fehlgeleiteten Ideale kämpfen wollte. Nie wurde ich gefragt." Maul musste sich ein Grinsen verkneifen. All der Schmerz und die Enttäuschungen die seine Schülerin erlitten hatte, brachten sie mehr und mehr auf seine Seite. Die Jedi-Irrlehren würden mit der Zeit verschwinden. Dann würde sie weder zögern noch zweifeln. "Danke Meister." sagte sie, drehte sich auf dem Boden zu ihm um und verbeugte sich tief aus Respekt und Anerkennung. "Ihr habt mir ein neues Leben ermöglicht. Ein klares. Und es war einglück schließlich meine Entscheidung Euch zu folgen. Ich hätte weiter an den Jedi Orden klammern und sterben können, aber ich wollte endlich weg von dort. Einen Schlussstrich ziehen. Ein neues Leben beginnen. Aber um das Alles wirklich hinter mir lassen zu können muss ich an jemandem Rache nehmen, der mir so viel Leid verursacht hat. Der meine Angst, meine Hilflosigkeit und meinen naiven Glauben an den Jedi Orden schamlos ausgenutzt hat. Ich bitte Euch ihn leiden zu lassen und töten zu dürfen... wenn ich alt genug bin." Sie sah ihrem Meister fest entschlossen in die Augen und das erste Mal hielt sie seinem Blick auch wirklich stand. Nun lächelte Maul voller Genugtuung. Diese Seite von Mourin gefiel ihm immer besser. "Wer ist es, den du töten willst?" Mourin ballte wieder eine Hand zur Faust und drehte den Kopf zum abgedunkelten Fenster. "Meinen alten Meister." Hosted by Animexx e.V. (http://www.animexx.de)