Hot Touch von TravelFeet ================================================================================ Kapitel 3: ----------- „Und wie sieht das aus?“ „Hannah ich glaub nicht, dass meine Eltern so genau auf deine Klamotten schauen werden..“, ächzte Noah genervt und strich seine Hose glatt. Doch der rote Lockenschopf drehte sich noch einmal skeptisch vor der Umkleidekabine herum und zog das flaschengrüne Cocktailkleid mühsam etwas tiefer. „Bekommst du überhaupt noch Luft da drin?“, Noah lachte schadenfroh, als er bemerkte wie blass sie bereits ums Näschen wurde. „Hältst du das für einen Witz?! Du solltest das hier wirklich ernster nehmen! Immerhin ist es nicht selbstverständlich, dass ich deinen Eltern vorspiele ich wäre deine Freundin! Sag ihnen endlich, dass du auf Männer stehst!“ Noah wurde rot, als sich zwei Teenager Mädchen kichernd zu Ihnen umsahen, sogar kurz dreist auf ihn zeigten und dann weiter eilten. „Irgendwann mach ich das ja auch...aber sie haben mich beim letzten Besuch eben so bedrängt und da ist mir halt aus versehen raus gerutscht dass ich eine Beziehung habe....und jetzt wollen sie meine Partnerin eben unbedingt kennenlernen....“, er wirkte unangenehm berührt. Als sie ihn nur vorwurfsvoll ansah sagte er noch: „Mein Vater würde mich umbringen wenn er es wüsste Hannah. U-M-B--!R-I-N-G-E-N!“ „Ach Papperlapapp!...Das weißt du doch gar nicht.“, sie verschwand wieder in der Kabine und Noah fing mit der linken Hand das Kleid auf, als sie es über den Vorhang warf. „Sag mal Hannah....wie geht es eigentlich Jan...?“ Aus der Kabine kam für einen Moment lang kein Mucks mehr, dann steckte sie den Kopf mürrisch raus: „Wieso fragst du ihn nicht einfach selbst wenn er das nächste Mal ins Café kommt?! Ich bins leid dich immer zu decken und deine Tische mit zu übernehmen wenn er da ist !“ „Hey komm mal ganz raus..das Kleid ist super.“, damit war das Thema vorerst wieder für ihn beendet. Zumindest für die nächsten 5 Minuten. „Findest du? Ich glaub ich mag es auch ...es ist nicht zu lang und nicht zu ku-“ „Du hast mir immer noch nicht erzählt, was er in der Bar damals gesagt hat, als ich abgehauen bin..“ „Ist das grade dein Ernst?!“, ihre giftgrünen Augen funkelten ihn pampig an. Er nickte. „Er wollte dir hinterhergehen, damit du gut nach Hause kommst, aber ich hab ihm gesagt, dass es draußen regnet und dass du das auch gut alleine schaffst...“ Noah sah sie nur ausdruckslos an und spürte einen dicken Kloß in seinem Hals. Er konnte nicht vermeiden, dass er sich vorstellte, wie Jan ihn durchnässt auf der dunklen Straße einholte, ihn leidenschaftlich an sich zog und ihn unter einer der flackernden Straßenlaternen küsste.... Plötzlich schnipste Hannah ihm mit den Fingern vors Gesicht: „Hey Träumer! Aufwachen! Wir nehmen dieses Kleid hier!“ Einen Tag später.. „Und Hannah? Wie haben sie und Noah sich denn nun kennengelernt? Er erzählt uns so wenig seit er umgezogen ist.“ Hannah warf Noah einen hilfesuchenden Blick zu, wandte sich dann aber wieder ruhig lächelnd zu Noahs Eltern um und besonders zu Noahs Mutter, die sich neugierig über die Gebäckplatte gebeugt hatte. „Nun?“ „Im Supermarkt!“, platzte es aus ihr heraus. „Beim Sport!“, rief Noah im selben Moment. Seine Eltern sahen die Beiden fragend an. „Das ist so ein...äh Komplex...mit allen möglichen Läden und äh einem Fitnessstudio...und so.“ „Genau, er war beim Sport und dann wollte er sich im Supermarkt noch was zu trinken holen weil er soviel ausgeschwitzt hatte und seine Flasche noch zu Hause stand und da war ich auch, weil ich....auch ...Durst hatte..“, führte sie etwas stockend weiter aus. „Wie romantisch.“, stellte sein Vater sarkastisch fest und Hannah errötete. 1 gequälte Stunde verging ehe die beiden übereilt aus der Tür stürzten und das nächste Taxi heranwinkten. Gehetzt sprangen sie regelrecht auf die Rückbank und gaben die Adresse des Cafés an. „Das war ja furchtbar!“, ächzte Hannah. „Eine Katastrophe.“, stimmte Noah ihr zu. „Meinst du sie haben es uns abgekauft?“ Noah zuckte mit den Schultern. „Ich find dieses Theater ja immer noch nicht gut...“, druckste sie. „Deswegen dank ich dir auch umso mehr..“ Vorm Café angekommen bezahlte Noah den Taxifahrer allein, auch wenn Hannah lautstark protestierte und etwas von Unabhängigkeit faselte, dann umarmten sie sich fest und Noah ging allein ins Café. Hannah hatte frei und wanderte summend über die Straße, da sie gegenüber der Arbeit wohnte. Praktischerweise. Noah hatte dieses Glück nicht. „Hey Noah.“ Noah blieb wie festgefroren stehen. Das konnte doch nicht Jan gewesen sein, auch wenn es genau wie Jan klang. Heute war weder Mittwoch noch Freitag. Heute War Montag. Und es war nicht nur einfach Montag, es war auch noch nachmittags. Jan kam nie Montags und er kam schon mal überhaupt nicht nachmittags. Noah drehte sich um und sah wie Jan ihn zu sich herüberwinkte. „Ich....muss arbeiten..“, krächzte er unsicher. „Ach Paula ist da und die weiß schon, dass ich auf dich gewartet hab. 5 Minuten hast du auf jeden Fall.“ Auf mich gewartet...? wie auf mich gewartet? Schoß es Noah durch den Kopf als er zögerlich zu Hannahs Bruder rüber lief. Wie in Zeitlupe lies er sich auf dem Stuhl gegenüber nieder und starrte auf seine Fingernägel: „Wieso hast du denn auf mich gewartet? Hannah hat heute frei.“ „Ich weiß. Ich wollte dich nur etwas fragen...“, Jan wirkte ernst. „Na klar...was denn?“, Noah begann nervös an einer Serviette herum zu zupfen. Ob es nochmal um ihre nahe Begegnung in der Cocktailbar ging? Hatte er etwa auch diese Spannung zwischen ihnen gespürt? War er vielleicht doch an ihm interessiert? „Kann es sein, dass du auf meine Schwester stehst?“ Noah hätte beinahe losgelacht: „Ich ...nein ..um gottes Willen...“, wehrte er unbeholfen ab, merkte jedoch selbst, wie wenig überzeugend das klang. „Ich möchte es ja nur wissen. Ihr verbringt neuerdings ziemlich viel Zeit miteinander und sie weicht dem Thema immer ziemlich merkwürdig aus.“ Noah riss noch ein paar kleine Fetzen von der Serviette ab und formte kleine Kügelchen, die er unter den Tisch fallen lies: „Nein...da läuft wirklich nichts...ich … meine ich mag sie...sehr sogar...irgendwie ist sie hier zu meiner besten Freundin geworden seit ich hergezogen bin, aber da läuft nichts. Ich stehe auf.....auf wen anders.“ „Aha. Tut mir leid.“ „Du möchtest sie nur beschützen, das verstehe ich. Aber ich möchte auch nur das beste für sie und das beste für sie bin garantiert nicht ich.“, Noah rang sich ein schiefes Lächeln ab. „Es wäre okay für mich gewesen.“, Jan sah ihm lange in die Augen, bis Noah den Blickkontakt abbrach, dann stand er auf: „Man sieht sich denk ich. Sei fleissig.“ „Immer.“, lächelte Noah,wartete bis Jan aus der Tür verschwunden war und lies langsam seine Stirn auf die Tischplatte sinken. „Hey Noah alles in Ordnung bei dir? Hast du Jan noch angetroffen? Er wollte irgendwas mit dir besprechen?“, Paula kam gerade strahlend wie immer aus der Küche. Noah nickte leicht, blieb aber geknickt auf dem Tisch liegen. „Noah vielleicht machst du für heute Feierabend und kommst dafür morgen zur Frühschicht in alter Frische. Wär das eine Idee?“ Ein erneutes schwaches Nicken. Statt nach Hause zu schleichen. Stand Noah allerdings wenig später völlig durch den Wind vor Hannahs Tür und klingelte Sturm. „Hey was soll denn da- Ach Noah du bist das. Ist was passi-“, weiter kam Hannah nicht, denn Noah hatte sie an den Hüften gepackt und ihre Lippen verschmolzen in einem Kuss. Hosted by Animexx e.V. (http://www.animexx.de)