Seduce Me! von Sky- (Drei sind (k)einer zu viel) ================================================================================ Kapitel 15: Hinatas Problem --------------------------- Als es langsam kühl geworden war, waren Hinata und Takashi wieder ins Haus gegangen und bereiteten ihr Nachtlager vor. Da das ehemalige Hotel noch sehr traditionell eingerichtet war, gab es hier auch keine Betten, stattdessen würden sie auf Futons schlafen. Takashi war aufgefallen, dass Hinata ein wenig geistesabwesend wirkte. Und das machte ihm Sorgen. Nicht nur, dass der 20-jährige in den letzten Nächten immer sehr unruhig geschlafen hatte, er wirkte auch sonst recht blass und das war auch Katsuya aufgefallen. Doch immer, wenn er ihn darauf ansprach, wich Hinata sofort aus. Da die Stimmung momentan sehr entspannt war, nutzte er die Gelegenheit, um ihn noch mal anzusprechen. „Sag mal Hinata, was bedrückt dich eigentlich? Irgendetwas macht dir doch zu schaffen und wir machen uns große Sorgen um dich. Du hast sehr schlimme Alpträume und schreist sogar im Schlaf, du bist so geistesabwesend und wirkst, als hättest du große Probleme. Sag schon, was ist los mit dir?“ Immer noch sah Hinata aus, als würde er mit sich hadern und wahrscheinlich spielte er wieder mit dem Gedanken, dem Thema auszuweichen, aber dann seufzte er geschlagen und senkte niedergeschlagen den Blick. „Ich habe in der letzten Zeit oft Alpträume mit meinem Vater. Weißt du… er hat bald Geburtstag und da fahre ich nach Fukuoka, um meine Eltern zu besuchen.“ „Und wieso besuchst du ihn, wenn du von deinen Eltern weg willst?“ fragte Takashi verständnislos und schüttelte den Kopf. Das machte in seinen Augen doch gar keinen Sinn. Nachdem Hinata seinen ganzen Mut aufgebracht hatte, vor seinem gewalttätigen Vater zu flüchten, kehrte er zu ihm nach Hause zurück, um ihn an seinem Geburtstag zu besuchen? Das war doch verrückt. Hinata seufzte und erklärte es ihm: „Weil sie sonst Verdacht schöpfen würden. Wenn ich den Kontakt gänzlich zu ihnen abbreche, werden sie nach mir suchen. Und wenn sie herausfinden, dass ich in Wahrheit in Tokyo bin und Kunst studiere, dann…“ Hieraufhin nahm Takashi ihn in den Arm und drückte ihn fest an sich. Und nun sah Hinata es auch an seinem Gesicht, dass der ältere Zwilling wirklich ernsthaft besorgt um ihn war und ihm die ganze Sache überhaupt nicht gefiel. „Ich kann deine Angst verstehen. Aber bitte geh da nicht hin. Dein Vater hat dir schon genug angetan. Und selbst wenn er nach Tokyo kommen sollte, werden Katsuya und ich für dich da sein und nicht zulassen, dass er dir etwas antut, das weißt du doch. Aber du musst uns versprechen, nicht zu gehen. Wenn du schon Alpträume bekommst, weil du ihn bald wieder siehst, tut dir das nicht gut. Du wirst dich nur damit quälen und wer weiß, ob er dann wieder gewalttätig wird.“ Zugegeben, Hinata hatte schon mal mit dem Gedanken gespielt, nicht zu gehen und einfach den Kontakt komplett abzubrechen. Vielleicht war es ja in Ordnung, wenn er einfach eine Ausrede benutzte, um nicht gehen zu müssen. Aber jedes Mal hatte er zu große Angst davor, es auch in die Tat umzusetzen. Er wollte seinen Vater nicht sehen. Es war ihm wesentlich lieber, wenn er so weit weg wie möglich von ihm war. Als er die Umarmung erwiderte, spürte er, wie er leicht zu zittern begann. Und dabei spürte er wieder diese Hilflosigkeit, die ihn schon seit Tagen quälte und ihn nicht ruhig schlafen ließ. „Warum hast du uns nichts gesagt?“ fragte Takashi und streichelte zärtlich Hinatas Kopf. „Wieso hast du die ganze Zeit geschwiegen?“ „Ich wollte nicht, dass ihr euch Sorgen macht.“ „Das hatten wir bereits, nachdem du diese heftigen Alpträume hattest. Hey, du brauchst doch kein schlechtes Gewissen haben. Ich bin doch nicht sauer deswegen.“ Hieraufhin küsste Takashi ihn und drückte ihn auf den Futon nieder. Ein wenig schüchtern sah Hinata in seine hellbraunen Augen und man sah deutlich, dass er noch von seiner Angst beherrscht wurde. Doch es war nicht die Angst vor dem, was gleich folgen würde. Es waren seine Alpträume, die ihn selbst jetzt noch heimsuchten. Und Takashi merkte, dass Hinata sehr verunsichert war. „Wenn du es nicht willst, dann sag es ruhig. Du musst dich zu nichts zwingen.“ „Das ist es nicht“, begann der Kunststudent zögerlich. „Es sind nur diese Alpträume. Ich will es ja auch. Ich will mit dir und mit Katsuya glücklich sein und ich liebe die gemeinsame Zeit mit euch. Ich bin zum ersten Mal in meinem Leben wirklich glücklich und ihr tut so viel für mich, aber immer wieder kommen diese Ängste hoch und ich denke mir, dass das alles nicht richtig ist. Verstehe mich bitte nicht falsch, Takashi. Du hast eine sehr liebevolle und liberale Familie, aber meine Eltern hatten immer ganz genaue Vorstellungen davon, wie der richtige Vorzeigesohn zu sein hat. Ich habe gelernt, dass es richtig ist, nach der Uni einen Job zu finden, sich ein Leben aufzubauen, eine Frau kennen zu lernen und mit ihr Kinder in die Welt zu setzen, am besten einen Sohn.“ „Willst du denn Kinder?“ „Ich bin doch erst 20 Jahre alt“, protestierte Hinata sofort. „Ich habe nicht mal die Uni fertig, wie sollte ich da schon über Familienplanung nachdenken? Und so jemand wie ich wird das doch eh nicht schaffen. Ich meine… ich kriege jedes Mal Panik, wenn ich halb nackte Frauen sehe. Wie soll ich denn da mit einer Frau erst Sex haben, wenn ich allein schon beim Anblick einer nackten Frau eine Heidenangst bekomme?“ Hierauf tätschelte Takashi ihm den Kopf und musste lachen. „Ich glaube, du machst dir da zu viele Gedanken und Sorgen. Du gehst den Weg, den du gehen willst. Nicht den, den deine Eltern für dich ausgesucht haben, auch nicht den eines anderen. Es ist dein Leben, also solltest du dir keinen Kopf darum machen, was deine Eltern dazu sagen. Ich weiß, dass das leichter gesagt ist als getan. Von den Eltern loszukommen ist immer schwer.“ „Tut mir leid, dass ihr euch so viele Sorgen um mich gemacht habt. Irgendwie schaffe ich es wohl immer wieder, andere mit meinen Problemen zu belasten.“ „Ach was. Wenn man jemanden liebt, ist es ganz normal, dass man sich auch um ihn sorgt. Das zeigt doch, dass diese Person einem auch wirklich wichtig ist.“ Damit küsste Takashi ihn und nahm ihn in den Arm. Hinata legte seinen Kopf auf die Brust des älteren Zwillings und konnte seinen Herzschlag hören. Es hatte eine so angenehm beruhigende Wirkung, dass er langsam aber sicher doch seine Sorgen wieder vergaß und die Augen schloss. Dabei dachte er über die Worte nach, die Takashi gesagt hatte. Es war allein sein Leben und es stand ihm frei zu lieben wen er wollte und den Weg zu gehen, den er als den richtigen ansah. Und da sollte er sich auch nicht mehr länger Gedanken um seinen Vater machen. Womöglich sollte er auch den Rat beherzigen und auch nicht zum Geburtstag seines Vaters gehen. Da würde es doch eh nur wieder darauf hinauslaufen, dass er sich wieder irgendwelche Schimpftiraden gefallen lassen musste. Letztes Jahr hatte sein Vater ihm in einen Wutanfall, nachdem er sich betrunken hatte, so heftig geschlagen, dass er eine gebrochene Rippe davongetragen hatte. „Takashi…“ „Ja?“ „Können… können wir anfangen?“ Nun war der ältere Zwilling ziemlich überrascht, denn damit hätte er jetzt nicht gerechnet. Der sonst so schüchterne und ängstliche Hinata stellte ihm so eine Frage. Zugegeben, er hatte schon bemerkt, dass der ängstliche Kunststudent ein klein wenig aus sich herausgekommen war. Auch wenn er nach wie vor ein sehr schwaches Ego hatte, so gab es aber auch gewisse Momente, wo er die Initiative ergriff und sich dann auch nicht mehr allzu schnell einschüchtern ließ. „Klar doch“, antwortete Takashi und begann nun damit, Hinata auszuziehen, wobei er aber nicht umhin konnte zu bemerken „Du hast dich schon verändert, weißt du das? Hat mich ja auch schon ziemlich gewundert, als du dich auf Katsuyas Fetisch eingelassen hast. Interessierst du dich für Bondage?“ Etwas unsicher zuckte Hinata mit den Schultern und wusste zuerst nicht, was er antworten sollte, da es ihm ein Stück weit auch peinlich war. Vor allem weil er auch davon ausging, dass Takashi nicht sonderlich viel von solchen Sachen hielt. „Es war gewissermaßen eine Recherche für meinen Manga.“ Hier musste Takashi kurz lachen, wofür er sich aber sogleich auch wieder entschuldigte. „Entschuldige, aber das klang einfach etwas schräg. Ich habe halt noch nie davon gehört, dass sich jemand zu Recherchezwecken auf Fesselspielchen einlässt. Und ich muss zugeben, dass ich dir so etwas gar nicht zugetraut hätte. Aber das zeigt auch, dass du inzwischen um einiges mutiger geworden bist.“ Ein schüchternes, aber auch leicht beschämtes schlich sich über Hinatas Lippen. Noch immer lag ein etwas trauriger und schwermütiger Glanz in seinen Augen, als würde ihn immer noch etwas beschäftigen. „Du stehst nicht auf solche Sachen, oder?“ fragte er zögerlich und strich sich eine Haarsträhne aus dem Gesicht. Takashi musste wieder schmunzeln und erklärte ihm „Naja, ich muss es nicht unbedingt haben. Es hat zwar was, aber ich hab es doch lieber etwas romantischer, wenn ich ehrlich bin. In der Hinsicht unterscheiden Katsuya und ich und eben. Was aber nicht heißt, dass ich nicht offen für Neues wäre.“ Zärtlich strich er über Hinatas blasse Wange, beugte sich zu ihm herab und küsste seinen Hals und streichelte über seinen nackten Oberkörper. Hinata schloss daraufhin die Augen und schien sich deutlich zu entspannen. Takashis zärtliche Berührungen zu spüren, ließ ihn diese schlimmen Träume langsam vergessen, genauso wie jene unangenehmen Gedanken daran, dass bald der Geburtstag seines Vaters bevorstand. All das rückte in eine angenehme weite Ferne, als er diese Dinge zu verdrängen begann. Ein wohliger Schauer überkam ihn als er spürte, wie Takashis Zunge seine Brustwarzen umspielte ein leichtes Kribbeln durch seinen Körper ging. Dieses Gefühl wurde noch stärker, als Takashi an ihnen zu saugen begann, sodass sie hart wurden. „Ah!“ Hinata keuchte, als er spürte, wie sich eine Hand ihren Weg unter seine Shorts suchte und sein Glied umfasste. Obwohl der letzte Sex erst wenige Tage zurücklag, merkte er dennoch, wie sensibel sein Körper darauf reagierte. Vielleicht lag es ja auch daran, dass er sich sowieso schon danach gesehnt hatte, wieder mit Takashi intim zu werden und die Zeit mit ihm zu genießen. Zugegeben, er liebte auch die Zeit mit Katsuya und dessen positive und vor Lebensenergie strotzender Charakter steckte halt deutlich an. Aber es gab auch mal Momente, in denen er die ruhigen und sehr gefühlvollen Momente mit Takashi genoss. Und als er diese zärtlichen Berührungen spürte, musste er an sein allererstes Mal mit Takashi denken und wie dieser ihm sozusagen seine Jungfräulichkeit genommen hatte, wenn man es so nennen konnte. Wie zärtlich und vorsichtig er dabei gewesen war. Allein seine sanfte Stimme zu hören, ließ sein Herz höher schlagen. „Takashi…“ Er spürte, wie seine Erregung stärker wurde und war nicht mehr imstande, noch eine Sekunde länger diesen trüben und beängstigenden Gedanken und Vorstellungen von gerade eben noch eine Sekunde länger nachzugehen. Alles, was ihm noch durch den Kopf ging war der Wunsch, Takashi zu spüren, seine sanften und aufmunternden Worte zu hören und wie dieser seinen Namen rief. Dieses Gefühl der Sehnsucht nach Nähe, Zuwendung und auch Leidenschaft überwältigte ihn und also kam es, dass er sich umso fester an Takashi klammerte. Und auch der ältere Zwilling bemerkte, dass Hinata etwas beschäftigte. „Hinata, was hast du?“ „Lasst mich nicht alleine“, flüsterte Hinata und das war auch alles, was er sagte. „Keine Sorge, das werden wir nicht“, versicherte Takashi ihm und küsste ihn. „Dafür darfst du uns auch nie wieder so etwas verschweigen.“ „Versprochen.“ Kaum, dass Hinata dies gesagt hatte, durchfuhr ihn ein Schauer, als er eine feuchte Zunge an seinem Ohr spürte, während Takashi weiterhin sein Glied massierte. „Ah…“ Hinata spürte, wie sein Herz immer schneller schlug und wie das Blut immer stärker zu pulsieren begann. Takashi, der anfangs noch zurückhaltend und zögerlich gewesen war, konnte sich kaum noch zurückhalten. Hinata wusste nicht wie ihm geschah und schaffte es nicht, seine Gedanken sortiert zu bekommen. Auch als Takashi etwas Gleitgel auf seine Hand gab und zwei Finger in Hinatas After einführte, war dem Kunststudenten so, als würde irgendetwas in ihm aussetzen. Als hätte er die Kontrolle über sich und über seinen Körper verloren. Fast so, als hätte eine andere Macht von seinem Körper Besitz ergriffen. Es war fast schon beängstigend, doch es hielt ihn auch nicht davon ab, weiterzumachen. Selbst dieses seltsame Gefühl, als Takashis Finger in ihn eindrangen, kam ihm nicht mehr als unangenehm vor. Nein, inzwischen hatte er sich schon längst daran gewöhnt und empfand es sogar als erregend. Inzwischen hatte er ja schon oft genug mit den Zwillingen Sex gehabt, um sich daran zu gewöhnen. Schließlich, als Takashi ihn genug vorbereitet hatte, zog er sich nun ebenfalls aus und Hinata sah seinen gut gebauten Oberkörper, der zwar nicht so trainiert war wie der von Katsuya, aber dennoch ein verdammt heißer Anblick war. Ein klein wenig schämte er sich für diesen Gedanken, aber andererseits dachte er sich auch, was daran so falsch sein konnte, den Körper seines Freundes attraktiv zu finden. Eigentlich doch nicht. „Hinata, ich fang jetzt an, okay?“ Tief atmete der Kunststudent durch und nickte. Er spürte, wie sich Takashis Finger aus seinen After zurückzogen und er wusste nun, was kommen würde. Obwohl er es eigentlich schon oft genug gemacht hatte, spürte er immer noch die Aufregung. Doch sie war nicht ängstlicher Natur wie noch zu Anfang. Nein, es war jene Art, die man verspürte, wenn man etwas nicht erwarten konnte. Eine positive Aufregung. So etwas hätte er nicht für möglich gehalten. Doch es zeigte auch, dass er etwas an Selbstvertrauen und Mut dazugewonnen hatte. Spätestens seit er Herrn Itamu gesagt hatte, dass er die Zwillinge liebte, war ihm klar, dass er nicht mehr ein ganz so bemitleidenswertes Häufchen Elend war, das nie den Mund aufbekam. Schon in den knapp vier Wochen, seit die Zwillinge ihm ihre Liebe gestanden hatten, war er sich verändert und wenn es auch nur ein kleines bisschen war. Sie hatten ihm so viel gegeben. Liebe, Zuwendung, Mitgefühl, sie hatten ihn zum Lachen gebracht und sie hatten ihm geholfen, wenn er Zweifel hatte. Und allein das zu wissen, weckte in ihm den Wunsch, ihnen auch etwas zurückzugeben. Als er einen erneuten wachsenden Druck spürte, der auf seinen Schließmuskel ausgeübt wurde, dem der bekannte anfängliche Schmerz folgte, doch das ließ ihn nicht mehr so ängstlich verkrampfen wie zu Anfang. Er blieb ruhig und konzentrierte sich allein auf seine Atmung. Dabei fiel ihm auf, dass Takashi dieses Mal nicht so langsam vorging wie früher. Und auch der Schmerz war nicht mehr so schlimm wie sonst. Hinata hielt sich an Takashis Schultern fest und keuchte leise. Immer tiefer drang der ältere Zwilling ein, zog sich dann wieder vorsichtig zurück, nur um dann wieder tief vorzustoßen. Ein heißer Schauer der Lust und Erregung jagte über Hinatas Körper und ehe er sich versah, hatte er sich dem Rhythmus von Takashis Bewegungen angepasst. Dieses unbeschreiblich intensive Gefühl ser Verbindung, des Eins seins und der tiefen Leidenschaft zwischen ihnen, das sie wie ein unsichtbares Band miteinander verband, war so wunderbar und erfüllte ihn mit dem Gedanken, dass es gut so war wie es war. Und er konnte sich in diesem Moment auch nicht erklären, wie ihm da nur der Gedanke gekommen war, dass die Beziehung zu Takashi und Katsuya falsch sein könnte. Wenn es so falsch war, warum fühlte es sich so gut an und wieso hatte er dann das Gefühl, wirklich glücklich zu sein? „Mh… ah…“ Hinatas Atem ging immer schwerer, während er spürte, wie sein Herz immer heftiger raste. Eine unbeschreibliche Hitze erfüllte ihn und er spürte, wie sich Schweißtropfen auf seiner Stirn bildeten. Dunkelheit umhüllte sie und nur der Gesang der Zikaden war draußen zu hören, zusammen mit dem leisen und hellen Klingeln des Windspiels. Und doch… obwohl nur sehr schwache Lichtquellen den Raum erleuchteten, konnte Hinata Takashis Augen sehen. Jene, die auch dieselbe Farbe wie Katsuya hatten und doch eine gänzlich andere Ausstrahlung hatte. Sie spiegelten Ruhe, Sanftmut, Ausgeglichenheit und Geborgenheit wieder. Und er erkannte, wie sehr er diese Augen liebte, genauso wie er auch alles andere an Takashi liebte. „Ta… Takashi…“ Hinata schaffte es nicht, weiterzusprechen, als Takashi wieder sein Glied umfasste und zu massieren begann. Stattdessen erstarben seine Worte in einem lustvollen Stöhnen. Wieder beugte sich Takashi vor und küsste ihn. In diesem Moment schlang Hinata seine Arme um ihn und erwiderte den heißen und leidenschaftlichen Zungenkuss. Dabei gelang es ihm nur schwer, sich in irgendeiner Weise zurückzuhalten. Etwas tief in ihm war entfesselt und kannte keine Ängste und keine Scheu. Er ließ sich einfach von diesem sehnlichen Wunsch führen, dieses wunderbare Gefühl der Intimität und Zärtlichkeit auszukosten und jeden Moment zu genießen. „Ich liebe dich, Takashi…“ „Ich liebe dich auch, Hinata.“ Der 20-jährige spürte, wie er immer näher an sein Limit kam. Ein unbeschreibliches Kribbeln durchfuhr seinen Körper, das Blut pulsierte immer stärker in seinen Adern und ihm war, als würde ein Feuer in seinem Inneren lodern. Sein Verstand sank in eine schwarze Tiefe, die ihn wie ein wunderbarer Mantel umhüllte und ihn alles um sich herum vergessen ließ. Sein bewusstes Denken war in eine weite Ferne gerückt und alles, was er noch wahrnahm, war diese heiße Leidenschaft und die Lust, die die anfänglichen Schmerzen vollständig ertränkt hatten. Für einen Moment wurde ihm endgültig schwarz vor Augen, als der Strom über ihn hereinbrach und er seinen Orgasmus nicht mehr zurückhalten konnte. Schwer atmend lag Hinata auf dem Futon und wischte sich den Schweiß von der Stirn. Dabei merkte er erst jetzt, dass ihm der Rücken ein wenig wehtat. So ein Futon war nicht so ganz bequem wie ein richtiges Bett im westlichen Stil. Schließlich spürte er aber, wie eine Hand seinen Kopf streichelte. Es war die von Takashi. „Du hast ja richtig einen draufgelegt, Hinata.“ Etwas verlegen lächelte der Kunststudent und erklärte „Ich habe es halt sehr genossen. Und… ich wollte dir auch etwas zurückgeben. Auch wenn es vielleicht nicht genug war.“ „Ach was, das ist doch Quatsch“, winkte Takashi ab. „Das musst du doch nicht, das haben wir dir doch oft genug gesagt.“ „Ich will es aber“, betonte Hinata mit erstaunlich fester Stimme und mit Nachdruck. „Es ist nicht, weil ich mich verpflichtet sehe, sondern weil es mich auch glücklich macht, euch glücklich machen zu können. Du und Katsuya… ihr seid alles für mich. Ihr habt mich immer getröstet, wenn ich traurig war, mir beigestanden wenn ich unsicher war und wir haben gemeinsam auch viel gelacht. Es ist mir wichtig, dass auch ihr glücklich seid, also lasst mir bitte auch die Chance, euch etwas zurückzugeben.“ Und wie hätte Takashi bei diesen Worten wohl weiterhin nein sagen können? Mit einem gerührten Lächeln gab er sich mit einem „in Ordnung“ geschlagen nahm Hinata in den Arm. „Wie wäre es, wenn ich uns noch was zu trinken holen gehe? Die Nacht ist ja noch nicht vorbei.“ „Ja gerne!“ Damit stand Takashi auf und zog seinen Yukata an, woraufhin er das Zimmer kurz verließ. Hinata blieb noch ein wenig liegen, suchte sich aber eine etwas bequemere Position. Dabei dachte er wieder an das, was er Takashi versprochen hatte. Er würde seinen Vater nicht an seinem Geburtstag besuchen gehen. Und in diesem Moment überkam ihm das schlechte Gewissen, denn er war nicht ehrlich zu ihm gewesen. Auch wenn er es am liebsten gar nicht tun würde, aber er würde trotzdem gehen, ohne das Wissen der Brüder. Das Risiko war einfach zu groß, dass seine Eltern ihn hier finden würden. Und wenn sein Vater hier aufkreuzen würde, dann würde er mit hundertprozentiger Wahrscheinlichkeit auch auf Takashi und Katsuya losgehen. Katsuya war zwar ein Sportler, aber ob er auch etwas gegen diesen aggressiven und gewalttätigen Choleriker ausrichten konnte? Hinata kannte seinen Vater sehr gut und wusste, wie heftig dieser bei einem Wutanfall werden konnte, immerhin hatte er es ja oft genug zu spüren bekommen. Und allein der Gedanke, die Zwillinge könnten seinetwegen verletzt werden, war einfach unerträglich. Wie könnte er nur so etwas verantworten? Nach allem, was sie für ihn getan haben, konnte er nicht zulassen, dass sein Vater ihnen noch etwas antat. Nein, er würde nach Fukuoka reisen, aber dann würde er auch die Dinge ein für alle Male klarstellen. Wenigstens ein Mal in seinem Leben würde er seinem Vater die Stirn bieten, ganz egal wie groß seine Angst auch war. Aber er würde es trotzdem tun und wenn er sich dabei wieder Rippenfrakturen oder blaue Flecken zuzog. Er würde seinem Vater trotzdem ins Gesicht sagen, dass er niemals nach seiner Pfeife tanzen würde. Nein, er würde ihm sagen, dass er Kunst studierte, Shonen-Ai Mangas zeichnete und mit zwei Brüdern in einer Dreierbeziehung war. Und er würde ihm auch sagen, dass er sich nicht mehr von ihm verprügeln oder einschüchtern ließ. Nun, dieser Gedanke war natürlich leichter formuliert als in die Tat umgesetzt, das wusste er auch. Wahrscheinlich würde er ängstlich zusammenzucken oder ins Stottern geraten, wenn sein Vater wieder wütend wurde. Aber er musste es trotzdem tun. Ansonsten würde er nie seinen Frieden haben. Und vor allem musste er es alleine tun. Das ging niemanden außer ihm und seinem Vater etwas an und er wollte um jeden Preis vermeiden, dass Takashi und Katsuya noch verletzt oder in diese ganze Sache mit reingezogen wurden. Sie hatten ihm schon so oft geholfen, nun musste er auch sie mal in Schutz nehmen und stark sein. Hosted by Animexx e.V. (http://www.animexx.de)