Yasashikunai Mirai von Harulein (Tsuzuku x Meto) ================================================================================ Kapitel 21: [Koichi] Act 21 --------------------------- Als ich an diesem Abend von der Arbeit im Café heim kam und die Treppen zu meiner Wohnung hinauf stieg, wartete oben vor meiner Tür eine Überraschung auf mich. „Hey, Koichi!“ Mikan saß auf der obersten Stufe und grinste mich an. Als ich vor ihr stand, erhob sie sich und küsste mich, einfach so, es war ja auch sonst niemand hier, vor dem es vielleicht peinlich gewesen wäre. „Ich dachte, ich komm einfach mal vorbei.“ „Warum auch nicht“, sagte ich und schloss die Tür auf, ließ meine Freundin in die Wohnung und schloss hinter uns wieder zu. Kaum hatte ich den Schlüssel wieder in meiner Bambitasche versenkt, fand ich mich auch schon in einer engen, warmen Umarmung wieder, die mich dazu brachte, Mikan nun auch meinerseits zu küssen. Ihre Lippen schmeckten nach Erdbeerlipgloss und sie küsste mich so stürmisch zurück, dass es meinen eigenen roten Lippenstift sicher ebenfalls verschmierte. „Na komm, Mr. Princess, erst abschminken, dann weiterküssen.“ Sie lachte, stupste mir mit dem Finger auf die Nase und schob mich vor sich her ins Bad. Es hätte auf manche Leute wahrscheinlich schon etwas eigenartig gewirkt, dass ich als Mann mit meiner festen Freundin vor dem Spiegel stand und wir uns gemeinsam abschminkten. Aber so war ich eben, und inzwischen war ich auch wieder vollkommen okay damit, dass Mikan mich scherzhaft ‚Mr. Princess‘ nannte und ich eben nicht der typische Kerl mit Freundin war, sondern ihre Liebe zu Makeup, hübschen Kleidern und rosa Kitschkram teilte. Ich fühlte mich nicht mal mehr unmännlich, als ich die falschen Wimpern abnahm und die bunten Glitzersteinchen um meine Augen herum entfernte. Das konnte jedoch auch daran liegen, dass mich Mikans Anwesenheit und Nähe schon so weit erregte, dass ich meinen Körper in diesem Moment gar nicht anders als männlich wahrnehmen konnte, weil er ganz eindeutige Reaktionen zeigte. „Huiii, Kocha!“, lachte Mikan, als ich meinen Rock auszog, sie mir dabei zusah und die eindeutige Beule in meiner Unterhose bemerkte. „Was geht denn in deinem Kopf gerade ab, dass du schon so geil bist?“ „Gar nichts“, antwortete ich und umarmte sie einfach. „Es reicht, dass ich allein mit dir bin.“ Mikan gab ein freches, gespieltes Schnurren von sich und drückte sich an mich. „Was glaubst du, warum ich hier bin?“ Ich lachte. „Um mit mir zusammen zu Abend zu essen?“, riet ich absichtlich falsch. „Koichi, Koichi … das Abendessen bist du!“ Sie küsste mich wieder, dieses Mal ein ganzes Stück weit hungriger. „Ich bin nämlich total neugierig drauf, den Mann in dir endlich mal ganz zu bekommen.“ „Ich hab dieses Mal sogar Kondome da.“ „Na dann …“, grinste sie und drückte sich wiederum an mich. „Zeig’s mir. Zeig mir, dass du auch ein richtiger Mann sein kannst.“ Sie löste sich von mir, jedoch nur, um sich das pastellrosa T-Shirt über den Kopf auszuziehen, unter dem ein absolut süßer, ebenso hellrosa BH zum Vorschein kam. Ich erinnerte mich daran, wie es sich angefühlt hatte, diese weichen Brüste zu berühren, und mir entfuhr ein erstes Seufzen. Mikan drehte sich um, schob sich den fluffigen Tüllrock runter und ich sah, dass sie darunter einen zu ihrem BH passenden, knappen Slip trug, vielleicht extra für mich. Und als sie sich wieder zu mir umwandte und „Mach mir den BH auf, Ko“ flüsterte, umarmte ich sie, öffnete mit meinen Händen hinter ihrem Rücken die beiden kleinen Häkchen und nahm ihr den BH ab. Ihre kleinen, weichen Brüste mit diesen süßen, hellen Nippeln sahen so süß und verführerisch aus, dass ich sie einfach schon mal kurz berühren musste. Mikan seufzte, als ich mit dem Daumen zärtlich über ihre linke Brustwarze strich, und ich küsste sie auf den Mund. Sie schlang ihre Arme um meinen Hals, legte ihre Beine um meinen Körper, und ich hob sie hoch, sie war ja ein ganzes Stück kleiner und somit auch leichter als ich, und so trug ich sie rüber ins Schlafzimmer, wo ich sie vorsichtig auf meinem Bett ablegte. Liegend begann sie, mein Oberteil aufzuknöpfen, dann machte sie meine Zöpfe auf und fuhr mit beiden Händen durch meine Haare, ich sah sie an und beobachtete, wie sie sich ebenso in Erregung versenkte wie ich. „Wollen wir richtig liegen oder willst du’s einfach auf der Bettkante tun?“, fragte Mikan ganz direkt, aber ihre Stimme war dabei so weich, als hätte sie etwas kitschig Romantisches gesagt. „Ist doch unser erstes Mal … das sollte schön werden, finde ich“, sagte ich und richtete mich auf, zog das nun offene Oberteil ganz aus und streifte endlich die schon sehr eng sitzende Shorts ab. Mikan lächelte, stand auf, schob meine Bettdecke weg und legte sich dann ganz auf mein Bett, griff nach der Kondomschachtel, die in der offenen Nachttischschublade lag, und nahm eines heraus, hielt es mir hin. Es fühlte sich ein wenig ungewohnt an, ein Kondom anzulegen, mein letztes Mal Sex war einfach viel zu lange her, und mein Herz klopfte aufgeregt gegen meine Rippen beim Gedanken daran, dass ich es gleich mit Mikan tun würde. Schließlich kam ich zu ihr aufs Bett, beugte mich über sie und fragte einfach: „Wie … möchtest du es denn?“ „Romantisch“, antwortete sie und lächelte. „Mit schön viel Vorspiel. Aber nichts Kompliziertes, verstehst du? Ganz einfach nur schön.“ Sie trug immer noch den Slip, doch nun schob sie auch diesen runter, zog ihn aus, sodass ich zum ersten Mal ihren unbekleideten Unterleib sah. Vorsichtig fuhr ich mit der Hand dorthin, fühlte ihr Schamhaar und mein Finger glitt wie von selbst ganz zwischen ihre Beine, ertastete ihr heißes, intimstes Körperteil und die Feuchtigkeit. Sie war schon richtig erregt und stöhnte laut auf, als ich mit dem Finger langsam und zärtlich über ihren Kitzler strich, mich erinnernd, dass es die wahrscheinlich erregbarste Stelle eines Frauenkörpers war. Ihr Stöhnen klang in meinen Ohren so süß, dass ich sofort mehr davon wollte und mich runterbeugte, um ihre süßen, rosa Nippel endlich zu küssen, während meine Finger zwischen ihren Beinen jeden Zentimeter der feuchten Haut erkundeten. „Ko…ichi …! Ahhh … oh Gott …!“ „Gefällt dir das?“, fragte ich leise. Sie nickte, lächelte erregt, hob ihre Hände an meinen Körper und begann, mich zu streicheln, wobei sie sehr Gefallen an meinen Brustwarzen zu finden schien. Ihr Tun an meinem Körper erregte uns beide, ebenso wie das, was ich mit ihr tat, sodass wir uns immer weiter in die Lust begaben, einander erkundeten und beide herausfanden, was sie mochte und was mir gefiel. Und war ich zuerst vielleicht doch noch ein wenig unsicher gewesen, so verlor sich das jetzt völlig, ich fühlte mich total gut und wusste auch recht genau, was ich zu tun hatte. Mikans Nippel wurden fest unter meinen Lippen, ihr weicher Körper bebte, und als ich meine Hand zwischen ihren Beinen wegnahm, sah sie mich an, griff in meinen Nacken und küsste mich mit einer Ekstase, wie sie zwischen uns immer noch neu war. Es war ja erst unser erstes Mal. „Leg dich auf mich“, flüsterte sie und spreizte die Beine so weit, dass ich dazwischen Platz fand. Ich ließ mich ganz auf sie sinken, stützte mich nur noch mit einem Arm neben ihrem Kopf ab und mein Unterleib drückte heiß auf ihren, ich fühlte ihr Schamhaar und das Weiche, Feuchte schon an meinem Glied. „Das … ist jetzt aber nicht dein allererstes Mal, oder?“, fragte ich sicherheitshalber noch einmal. „Nein“, antwortete sie. „So’n Typ in meiner Schule früher war da schneller als du.“ Ich wollte nicht näher darauf eingehen, hatte meine Frage doch nur das Ziel gehabt, sicherzustellen, dass ich nicht als Erster etwas in ihr kaputtmachte. Mikans Hände strichen wieder durch meine Haare, wanderten dann langsam runter über meinen Hals und kamen wieder an meinen Nippeln an, wo ihre Finger neugierig spielten und mich zum immer lauteren Seufzen brachten. Ich richtete mich halb auf, was den Druck meines Unterleibs auf ihren verstärkte, ich fühlte die Hitze und Feuchtigkeit, und ließ mich einen kopflosen Moment lang davon leiten, mit einem Mal war ich in ihr. Sie stöhnte laut, hielt sich an meinen Schultern fest, ihre Beine legten sich um meinen Körper, drückten mich eng an sie und mein Glied tief in ihr Inneres, was mich ebenfalls aufstöhnen ließ. Ich hatte das Gefühl, als ob das hier keine sehr lange Sache werden würde, leider, denn ich hätte es am liebsten auf bestimmt eine halbe Stunde ausgedehnt. Aber ich hatte einfach viel zu lange meine Leidenschaft nicht ausleben können, mich ja auch nur selten selbst berührt, meine ganze Sexualität nicht gelebt, sodass sich da sehr viel angestaut hatte, was sich nun in sehr kurzer Zeit entladen wollte. Obwohl das Kondom meine lustvollen Empfindungen ein wenig hemmte, musste ich mich sehr beherrschen, um nicht augenblicklich schon zu kommen. „Koi … beweg dich bitte … ein bisschen …“, bat Mikan mich und strich dabei mit den Händen über meinen Rücken. „Kann sein, dass ich dann sehr bald komme …“, antwortete ich. „Ich hab’s so lange nicht getan …“ Mikan lächelte. „Ist okay. Mach dir keinen Stress … Du musst mich nicht gleich … beim ersten Mal auch zum Kommen bringen …“ „Ich will aber“, sagte ich, während mein Kopf aus reiner Ablenkung zu rechnen begann. „Sonst hast du ja gar nichts davon.“ „Doch. Ich hab dich, das reicht mir erst mal.“ Sie zog mich zu sich runter und begann, mich richtig zu küssen, ließ mich ihre Leidenschaft spüren, sodass ich gar nicht anders konnte, als mich in ihr immer mehr zu bewegen. Mein Versuch, mich zu beherrschen, schmolz wie Schnee im Sonnenschein, ich ließ die Lust meinen Körper steuern, drängte immer wieder in diese weiche Hitze, drückte mich dabei an Mikans süßen Frauenkörper, fühlte ihre Brüste, und küsste sie mit derselben Leidenschaft ins Kissen, mit der sie ekstatisch ihre Finger in meinen Rücken krallte. Viel zu früh kam ich, hätte gern noch länger diese übersüße Lust genossen, doch mein Höhepunkt war so heiß und heftig, dass ich nicht wirklich enttäuscht sein konnte. Keuchend sank ich auf Mikans weichen Körper, küsste sie, während mein Unterleib noch an und in ihrem bebte, und flüsterte ein leises „Ich liebe dich“ gegen ihre süßen Lippen. „Ich lieb dich auch, Koichi“, antwortete sie, ihre Stimme klang ganz weich und liebevoll. Ich richtete mich wieder auf, zog mich langsam aus ihr zurück, entsorgte das Kondom, und dann kam mir der Gedanke, dass ich Mikan jetzt nicht einfach so liegen lassen wollte. Nein, ich wollte, dass sie auch einen Höhepunkt bekam, diese schwebende, vollkommene Lust fühlte. Und so legte ich mich wieder neben sie und beugte mich über ihre Brust, küsste ihre Nippel, während meine Hand wieder zwischen ihre Beine fuhr und ich mir jetzt alle Mühe gab, sie zum Höhepunkt zu fingern. Sie stöhnte, schrie schon beinahe, so gut schien es ihr zu gefallen, und dann kam sie, mit meinem Namen auf den Lippen, drängte ihren Unterleib dabei verlangend gegen meine Hand. Danach hielt ich sie noch ein wenig im Arm, streichelte sie, und ab und zu küssten wir uns, irgendwann holte Mikan die Bettdecke wieder heran und deckte uns beide zu. „Wann musst du morgen los?“, fragte ich. „Später als du. Klamottenläden machen ja später auf als Cafés.“ Sie lächelte und fügte hinzu: „Ich kann uns morgen früh das Frühstück holen, dann essen wir zusammen, ganz romantisch.“ „Klingt gut“, antwortete ich. Mikan im Arm zu halten, ihren nackten, weichen Körper an meinem zu spüren, fühlte sich unheimlich gut an, und ein Teil von mir hätte am liebsten noch eine weitere Runde angefangen, noch mal mit ihr geschlafen. Aber der weitaus vernünftigere Teil von mir war wesentlich beherrschter und auch viel zu müde dafür. Und so schlief ich dann auch bald ein, Haut an Haut an Mikan angekuschelt, und hörte noch, wie sie leise „Schlaf schön, Koichi“ sagte. Als ich am nächsten Morgen aufwachte, war sie nicht mehr neben mir. Aber auf dem Nachttisch lag ein Zettel: „Koi, ich bin eben Frühstück holen. Bin gleich wieder da. Lieb dich. Mikan.“ Ich stand langsam auf, zog meine auf dem Boden liegende Shorts wieder an und ging auf den Flur, holte mein Handy aus meiner Bambitasche und schaute drauf, ob mir jemand geschrieben hatte. Es war aber nichts Neues da, und so legte ich mich erst mal wieder ins Bett, das Handy auf meinen Nachttisch. Einschlafen konnte ich jedoch nicht mehr, und so griff ich doch wieder nach dem Handy und loggte mich auf der Blogseite ein, wo ich meinen Blog und Tsuzuku auch seinen hatte. Tsu war anscheinend wieder nachtaktiv gewesen, denn da waren, mit entsprechenden nächtlichen Uhrzeiten, massenhaft neue Bilder in seinem Blog, die er irgendwo gefunden und weiter geteilt hatte. Bilder von Blumen, vornehmlich Rosen, Bilder von Bodyart-Models, und dann, was mich ein wenig überraschte, sehr viele Bilder von kleinen Katzen und Hundewelpen. Ich wusste ja, dass Tsuzuku Hunde mochte, er hatte mir irgendwann mal von dem erzählt, den er selbst früher gehabt hatte, aber dass er vor Niedlichkeit triefende Katzenbaby-Bilder in seinem sonst doch eher dunkel und traurig gehaltenen Blog zeigte, wunderte mich dann doch. Aber es schien ein gutes Zeichen zu sein, wenn er so niedliche Bilder postete, immerhin war das besser als traurige Gedichte oder ähnliches. Zwischen den ganzen Bildern fand sich auch ein kleiner Texteintrag, den Tsuzuku selbst geschrieben hatte: „Mein Meto, mein über alles geliebter Bald-Ehemann, liegt hier neben mir und schläft tief und fest. Er sieht so unglaublich süß aus, wenn er schläft! Ihr könnt euch nicht vorstellen, wie viel Liebe in diesem Menschen steckt … Er ist mir das Allerliebste in meinem Leben, ich habe nie jemanden mehr geliebt. Ich will ihn küssen, aber das würde ihn wecken, glaube ich. Tzk.“ Mir entfuhr ein leises „Awww“ und ich stellte mir vor, wie Tsu heute Nacht wach gewesen war und Meto beim Schlafen beobachtet hatte. Mochte ja sein, dass ich da ein ziemlicher Fanboy war, aber diese Liebe zwischen den beiden war einfach so süß, da konnte ich nicht anders. Und nach dem, was ich inzwischen über Borderline und so was wusste, war es wohl auch wirklich etwas Besonderes und Schönes, dass Tsuzuku überhaupt diese gute Beziehung mit Meto hatte. Ich schrieb einen Kommentar unter den Eintrag („Ihr beiden seid so verdammt cute! *--*“) und bloggte einige besonders süße Tierbaby-Bilder in meinen eigenen Blog weiter, dann loggte ich mich aus und ging ins Bad, um zu duschen und mich für den Tag schön zu machen. Als ich ungefähr zwanzig Minuten später gerade wieder aus der Dusche kam, hörte ich Mikan auf dem Flur. Ich wickelte mir ein Handtuch um und begrüßte sie mit einem Kuss, den sie einigermaßen leidenschaftlich erwiderte und mir dann eine Tüte mit Brötchen vor die Nase hielt. „Frühstück, Koi!“, verkündete sie grinsend und verschwand in Richtung Küche, während ich mich weiter zurechtmachte. Mikan war schon komplett schick gemacht und geschminkt, und als ich wenig später zu ihr in die Küche kam, hatte sie schon ein Marmeladenbrötchen in der Hand. Ich umarmte sie und gab ihr einen Kuss auf die Wange, dann setzte ich mich und goss mir Kaffee und Milch in meine Bambi-Tasse. Durchs Fenster schienen die morgendlich-goldenen Sonnenstrahlen und es herrschte eine sehr angenehme Ruhe, die Mikan ebenso zu genießen schien wie ich, denn wir sprachen beide eine Weile lang nicht. Ab und zu sah sie mich an und lächelte. „Koichi … Das gestern Abend, das war sehr, sehr schön“, brach sie schließlich mit sanfter Stimme die Stille. „Hat es dir auch so gefallen?“ Ich nickte. „Ich hätte das gerne noch ein bisschen länger gemacht“, gab ich ehrlich zu. „Wir haben alle Zeit der Welt, wir können noch so oft miteinander schlafen. Und für das erste Mal seit so langer Zeit warst du wirklich gut“, sagte sie und lächelte. „Danke.“ „Und weißt du, falls du immer noch denkst, dass du kein … richtiger Mann seist oder so: Ich find’s viel angenehmer, mit einem wie dir zusammen zu sein und Sex zu haben, als mit irgendeinem angeblich ‚coolen‘ Macho-Typen, der sich ständig über seine Männlichkeit profilieren muss. Du bist so viel besser als solche Kerle.“ Jetzt stieg mir doch ein wenig das Rot in die Wangen. Das so direkt von meiner Freundin gesagt zu bekommen, dass sie meine Art, Mann zu sein, mochte, tat mir wirklich gut. Nach dem Frühstück gingen wir gemeinsam aus dem Haus. Mikan hatte noch Zeit, bis sie selbst arbeiten gehen musste, deshalb begleitete sie mich erst noch zum Café. Dort angekommen, umarmte sie mich, drückte mir einen schnellen Kuss auf die Lippen und ging dann weiter in Richtung ihrer eigenen Arbeitsstelle. Mein Arbeitstag begann zunächst ganz normal, ich half Satchan mit ein bisschen Büroarbeit und kümmerte mich mit meinen anderen Kollegen zusammen um das tägliche Frühstücksangebot. Alles sah nach einem relativ belanglosen Tag aus und irgendwann tauchte auch, etwas verspätet, Meto zur Arbeit auf, entschuldigte sich mit roten Ohren und gab unterschwellig zu verstehen, dass Tsuzuku ihn nicht ohne eine gewisse Portion Zärtlichkeiten hatte gehen lassen. Ich musste an Tsu’s Angst vorm Alleinsein und Verlassenwerden denken, als Meto das so sagte, dass Tsu ihn morgens nicht gern gehen ließ, und ich hoffte, dass diese furchtbare Angst nur phasenweise so stark war, denn sowohl Tsuzuku als auch Meto litten beide offenbar sehr darunter. Als das Café öffnete, war Meto gerade hinten und zog sich um, und so war er zum Glück nicht anwesend, als zum zweiten Mal eine gewisse Person das Café betrat, jemand, den Meto ganz bestimmt nicht sehen wollte: MiA. Dieses Mal war er allein, bestellte bei einem meiner Kollegen ein Frühstück, und als er mich sah und erkannte, hob er kurz die Hand zum Gruß. Sollte ich zu ihm gehen, Hallo sagen, kurz reden? Ich wusste es erst nicht. Zuerst einmal lief ich nach hinten zur Umkleide, um Meto Bescheid zu sagen. „Meto?“, wisperte ich durch die geschlossene Tür, „MiA ist wieder da. Bleib mal hier, ich regele das.“ „Sag ihm, ich arbeite hier und er soll nicht mehr herkommen“, antwortete er leise. „Ich will ihn nicht sehen, nie mehr!“ „Ist gut.“ Das erschien nun auch mir als einzige richtige Lösung. Wenn MiA erfuhr, dass Meto hier arbeitete, würde er wahrscheinlich nicht mehr herkommen, dann hätte Meto wieder Ruhe von ihm. Und genau so sollte ich ihm das auch sagen, klar und deutlich. Ich ging also zu ihm, sagte kurz Hallo und fragte, ob ich mich mal eben zu ihm setzen durfte. MiA sah mich einen Moment lang zögernd an, dann nickte er. „Was gibt‘s?“, fragte er. „MiA, ich sag’s dir gleich: Meto arbeitet auch hier, jeden Tag.“ „W-was?!“ „Ja. Er hat dich letztens auch hier gesehen und eben hat er mir gesagt, er will nicht, dass du hier her kommst.“ MiA sah mich einigermaßen erschrocken an. „Er ist gerade hier?!“ Ich nickte. „Er sitzt hinten in der Umkleide und wird erst rauskommen, wenn du wieder weg bist.“ „Wie … wie geht’s ihm?“ „Gut“, sagte ich. „Er ist mit Tsuzuku verlobt, die beiden leben zusammen hier in der Stadt. Und ich werde dir nicht erlauben, da in irgendeiner Form dazwischen zu funken.“ „Hab ich nicht vor, keine Sorge.“ MiA fühlte sich mit dieser Situation sichtlich unwohl. „Ich bin durch mit der Sache.“ „Das hoffe ich“, sagte ich. „Komm einfach nicht wieder her, das ist das Beste für ihn und für dich.“ MiA sah mich einen Moment lang an und fragte dann leise: „Und du, Koichi? Was ist mit dir?“ „Nichts. Tsuzuku ist mein bester Freund und ich lasse nicht zu, dass er in irgendeiner Weise noch mehr verletzt wird. Er ist immer noch nicht gut auf dich zu sprechen und ziemlich eifersüchtig.“ „Schade. Du und ich, wir hätten uns gut verstanden, glaube ich.“ „Geh jetzt bitte. Und komm nicht mehr her.“ Woraufhin MiA tatsächlich sofort aufstand, seine Tasche nahm, die Bestellung stornierte und ging. Ich blieb noch einen Moment an dem Tisch sitzen und musste dieses Gespräch erst mal sacken lassen. So abweisend und fast schon fies kannte ich mich eigentlich gar nicht, und MiA hatte das auch vermutlich nicht verdient. Aber ich hatte die ganze Zeit dran denken müssen, wie eifersüchtig Tsuzuku sein konnte und welch große Angst er davor hatte, dass Meto und ich ihn allein ließen. Mit Metos Exfreund zu sprechen, kam mir angesichts dessen fast wie Verrat an meinem besten Freund vor, und ich wusste nicht, ob er von dieser kurzen Episode überhaupt erfahren durfte oder ich das besser für mich behielt. Ich beschloss dann, Tsuzuku erst einmal nichts davon zu sagen, und ging nach hinten, um Meto Bescheid zu geben, dass ich das Ding mit MiA fürs erste geklärt hatte und er wieder weg war. Meto war sichtlich erleichtert, dass MiA weg war, und bis zur Mittagspause stürzten wir uns jeder einfach in die Arbeit. Mittags aßen wir hinten im Hof, ich rauchte und Meto schrieb am Handy mit Tsuzuku. Seinem Gesichtsausdruck nach ging es dabei um irgendwas Schönes, er lächelte immer wieder und ich sah aus dem Augenwinkel, wie da jede Menge rote Herzchen verschickt wurden. „Geht’s Tsu gut?“, fragte ich. Meto nickte. „Er ist so süß, wenn er glücklich ist.“ Sein Handy summte wieder, er sah sich die Nachricht an und ich beobachtete, wie er rot wurde. „Was schreibt er denn?“, fragte ich grinsend. Meto antwortete erst nicht, dann sagte er leise und mit rotem Kopf: „Er schreibt, er will mich heute die halbe Nacht nicht schlafen lassen … mich stundenlang lieb haben und verwöhnen … und so was alles …“ Er lächelte. „Aber … weißt du, ich freu mich so sehr, dass er sich gerade stark und glücklich fühlt. Das ist so schön, und deshalb darf er dann alles mit mir anstellen, was er mag.“ In diesem Moment wurde mir wieder ganz deutlich, was Meto für ein Mensch war, insbesondere in Bezug auf Tsuzuku: Sein oberstes Ziel schien tatsächlich zu sein, Tsu glücklich zu machen und für ihn da zu sein. Und was noch viel bemerkenswerter war: Es machte ihn offenbar selbst richtig glücklich. Er zog anscheinend für sich selbst einiges an Zufriedenheit und Glück daraus, wenn er es schaffte, sich gut um Tsuzuku zu kümmern und diesem das Leben so schön wie nur möglich zu machen. Doch ich sah auch, dass das Probleme machen konnte, und auch schon gemacht hatte. Immer dann, wenn Tsuzuku in seiner Selbstabwertung und Angst die Beziehung infrage stellte, und Metos Liebe hinterfragte, weil er diese in dem Moment nicht annehmen konnte, wurde Meto dann doch wütend, weil er ja so viel Kraft und Gefühle in die Beziehung steckte. „Sag mal, Meto … denkst du manchmal drüber nach, warum du das alles tust?“, fragte ich. „Also, warum du deine ganze Kraft da rein steckst, Tsuzuku glücklich zu machen?“ Meto sah mich einen Moment lang mit großen Augen an, dann lächelte er, sah dabei unglaublich lieb aus. „Weil ich ihn über alles liebe. Das mit ihm und mir ist mir so wahnsinnig wichtig, und ich bin am glücklichsten, wenn ich diese Liebe zu ihm leben kann. Wenn er mit mir schläft oder ich mit ihm, wenn ich für ihn koche und ihn zum Essen bewegen kann, und wenn er nachts schlafend in meinen Armen liegt … Ich weiß, manche finden das vielleicht dumm, dass ich das so mache. Aber ich bin einfach so, ich kann nicht anders, als Tsuzuku so zu lieben.“ „Das ist auch echt schön, ich finde dich da richtig beeindruckend“, sagte ich. „Aber, du weißt ja auch, du musst auch auf dich selbst achten. Es gibt nun mal Dinge, bei denen du nichts tun kannst und wo Tsu auch selbst lernen und an sich arbeiten muss, und da müssen wir uns rechtzeitig ein Stück weit rausziehen.“ „Weiß ich ja.“ Meto blickte nachdenklich auf seine Hände. „Aber … ich habe immerzu die Versuchung in mir, Tsuzuku vor sich selbst und allem, was ihm weh tun kann, beschützen zu wollen. Ich weiß, das kann ich nicht, aber ich will es irgendwo einfach so sehr …“ Metos Handy summte wieder, ich sah ebenfalls hin, und erblickte ein komplett mit roten Herzchen ausgefülltes Textfeld und darunter die Worte: „Ich will dich sehen, Liebster.“ „Kommt er her?“, fragte ich. „Er hat vorhin schon geschrieben, dass er heute nicht viel zu tun hat, und vielleicht hat sein Chef ihm jetzt erlaubt, zu gehen.“ „Meto, wie machen wir’s: Soll er wissen, dass MiA hier war? Lieber nicht, oder?“ „Nein. Auf keinen Fall!“ Meto stand auf. „Da soll er gar nichts von wissen, das tut ihm nur weh.“ Tatsächlich tauchte Tsuzuku dann etwa zwanzig Minuten später im Café auf, setzte sich an einen Tisch an der Wand und wartete, bis Meto und ich ein bisschen Zeit für ihn hatten. Und sobald Meto sich zu ihm gesetzt und ihn zur Begrüßung umarmt hatte, wurden die Mädchen auf die beiden aufmerksam. „Wer ist das denn?“, fragte mich die Kundin, die ich gerade bediente. „Hat Meto-chan etwa einen festen Freund?“ „Siehst du doch“, antwortete ich nur, wollte die Aufregung, die jetzt sowieso schon herrschte, nicht noch vergrößern. Die meisten Mädels begnügten sich damit, hin und wieder zu Tsu und Meto hinüber zu schauen, aber nach einer Weile standen drei von ihnen auf, setzten sich an den Tisch neben den beiden und fingen an, Tsuzuku irgendwelche Fragen zu stellen, da Meto hier vor den Gästen ja nicht sprach. Tsu war das sichtlich unangenehm, er schien nicht zu wissen, wie er damit umgehen sollte, und bevor das auf seine Laune schlug, mischte ich mich ein, ging mit einer Tasse Kaffee und einem Stück Kuchen zu dem Tisch hinüber und wies die Mädels ein wenig zurecht: „Kommt schon, jetzt fragt ihm kein Loch in den Bauch. Lasst ihn in Ruhe einen Kaffee trinken und seid lieb, okay?“ Ich lächelte meinem besten Freund zu und stellte ihm den Kaffee hin, das Stück Kuchen näher zu Meto. Er wirkte sichtlich erleichtert, dass ich die Situation ein bisschen entspannt hatte, und zum Glück schien sich nichts davon negativ auf seine Stimmung ausgewirkt zu haben. Allein, wie er Meto ansah und unter dem Tisch über sein Bein streichelte, wirkte so entspannt und glücklich, dass ich mich richtig für ihn freute. Anscheinend war im Tattoo-Studio heute wirklich nicht viel zu tun, denn Tsuzuku blieb bis zum Abend bei uns, saß an dem Tisch und beobachtete den Betrieb an diesem Ort, der so gegensätzlich zu ihm wirkte. Meto arbeitete weiter, kam jedoch zwischendurch immer wieder zu Tsu zurück, und die kleinen Zärtlichkeiten, die die beiden dann austauschten, waren für einige der Mädels hier sicher das Highlight des Tages. Kurz vor Feierabend kam Tsuzuku dann bei mir an und fragte: „Ko, ich hab ‘ne Idee. Also, nur wenn du magst und heute Zeit hast, natürlich. Aber ich würde gerne wieder zu dritt ‘nen schönen Abend machen, so mit Film und so weiter. Vielleicht, dass wir gleich zu dir mitkommen?“ Ich musste einen kurzen Moment überlegen, aber eigentlich hatte ich ja Zeit. Mit Mikan war nichts weiter für heute Abend geplant und irgendwie war es nach dem für Tsuzuku so blöd gelaufenen Filmabend letztens doch jetzt eine gute Idee, das Ganze noch mal so ähnlich zu wiederholen, wo es ihm doch heute so viel besser ging. „Okay, aber nur wir drei dann“, sagte ich also. „Mikan hatte ich heute auch schon bei mir.“ Sofort, als ich es ausgesprochen hatte, wusste ich, was jetzt kam, und tatsächlich grinste Tsuzuku mich an und fragte: „Über Nacht?“ „Jaa“, gab ich zu, und weil Tsu mich schon so ansah, fügte ich auch gleich noch an: „Und ja, ich hab mit ihr geschlafen.“ Das breite Grinsen auf dem Gesicht meines besten Freundes war so was von typisch für ihn, und dann klopfte er mir auf die Schulter. „Gut gemacht, Koichi. Und, war‘s schön?“ „Willst du jetzt Details, oder was?“, fragte ich, lachte aber, da ich ja wusste, wie er so was meinte. „Eigentlich will ich echt nur wissen, ob es schön war“, antwortete er lachend. „Aber da ich dich ja ständig mit heißen Details zutexte, kannst du das gerne auch machen.“ „Na gut …“ Ein bisschen rot wurde ich jetzt schon. „War keine lange Sache, aber ich hab sie zum Kommen gebracht und sie fand’s schön.“ „Na, siehst du. Ich hab dir doch gesagt, du bist ‘n toller Mann. Wahrscheinlich hast du mehr Ahnung von Frauen als ich.“ „Meinst du?“, fragte ich. „Definitiv. Ich gehe mit Frauen auf der Beziehungsebene um wie der letzte Idiot.“ Auf einmal wurde Tsuzuku ernst und ich spürte, er dachte an früher, an die vielen gescheiterten Beziehungen zu irgendwelchen Mädchen. „Jetzt bist du ja mit ‘nem Mann zusammen. Vielleicht kannst du das einfach besser?“, sagte ich schnell, um die Situation zu retten. „Du meinst, ich bin vielleicht wirklich schwul?“ „Zumindest bist du mit Meto glücklicher, oder?“ „Ja.“ Jetzt lächelte er wieder. „Viel glücklicher.“ Er schwieg einen Moment, dann sagte er: „Koichi, weißt du, ich hab keine Ahnung, ob ich schwul oder bi oder sonstwas bin.“ „Ist das denn wichtig? Du bist mit Meto fest zusammen, du liebst ihn und er liebt dich, ihr habt schönen Sex, was willst du mehr?“ Er zuckte mit den Schultern. „So was weiß man doch normal mit fünfundzwanzig, oder? Also, auf welches Geschlecht man steht und so was.“ In dem Moment kam Meto dazu, und hatte Tsuzuku eben fast schon wieder nachdenklich und unsicher gewirkt, so hellte sich sein Gesicht augenblicklich auf, als Meto ihn umarmte und leise fragte, was wir denn redeten. Tsu antwortete ihm, dass wir über mich und Mikan gesprochen hatten, dann fragte er ihn: „Wollen wir gleich mit zu Koichi gehen und noch ‘nen Film schauen?“ „Können wir machen“, war Metos Antwort. Nachdem Meto und ich uns also umgezogen hatten, machten wir uns zu dritt auf den Weg zu mir nach Hause. In der Bahn saß ich den beiden gegenüber und sah, dass Tsuzuku doch irgendwie müde zu sein schien, denn er lehnte sich an Metos Schulter und schloss für einen Moment die Augen. „Aber nicht wieder mitten beim Film einschlafen, Tsu“, sagte ich. Er sah mich an, lächelte und antwortete: „Keine Angst, Ko, heute bin ich ja nicht so betrunken.“ „Trinkst du eigentlich viel?“, fragte ich. „Im Moment nicht so viel. War mal mehr.“ Auf dem Weg von der Bahnstation zu meiner Wohnung rauchte er dann aber ganze zwei Zigaretten, und ich hatte schon fast wieder den Verdacht, dass es ihm doch nicht mehr so gut ging. Vielleicht merkte er das aber auch selbst und das Rauchen war sein Versuch, einen möglichen Absturz zu verhindern. Wir kamen an einem Conbini vorbei und ehe Meto und ich uns versahen, war Tsuzuku darin verschwunden und kam fünf Minuten später mit zwei Tüten Chips wieder heraus. „Hast du Hunger?“, fragte Meto. „Film gucken ohne Chips ist doch nichts, oder?“, antwortete Tsu nur. In meiner Wohnung angekommen, setzte er sich dann vor mein DVD-Regal, schaute es eine Weile suchend an und bemerkte dann laut: „Hast du irgendwie nur solche Kitschfilme da, Ko?!“ „Ja sorry!“, rief ich aus dem Bad zurück. „Die Actionfilme sind im Schrank, unten in dem Fach.“ „Danke!“ Ich ging rüber ins Wohnzimmer, wo Tsuzuku jetzt in meinem Schrank nach Filmen suchte, während Meto vor meiner Bambi-Sammlung stand und sich diese ansah. Schließlich legte Tsu uns seine Auswahl vor und wir entschieden uns für einen ziemlich guten, amerikanischen Film mit vielen Kampfszenen und relativ anspruchsvoller Storyline. Ich füllte die Chips in zwei Schüsseln und holte noch Saft dazu, was Tsu mit einem halblauten „Ich würd aber schon auch Bier nehmen“ kommentierte. „Nichts da, heute gibt’s keinen Alkohol“, widersprach ich, woraufhin er zwar kurz eine Schnute zog, dann aber nichts weiter dazu sagte. Wir machten es uns also vor dem Fernseher gemütlich, ich saß am ausgeschalteten Heiztisch, während Tsuzuku und Meto mein Sofa in Beschlag nahmen. Meto legte sich so hin, dass er gut sehen konnte, und Tsu machte es sich zwischen Metos Beinen gemütlich, lag mit gleicher Blickrichtung halb auf ihm, sodass Meto ihn von hinten umarmte. Das sah so gemütlich und liebevoll aus, dass ich mir wünschte, Mikan wäre hier, damit ich sie auch so umarmen konnte. Ich hatte den Film länger nicht gesehen, deshalb war er sogar ein bisschen spannend für mich. Und Tsuzuku schien ihn noch gar nicht gesehen zu haben, jedenfalls fieberte er sichtlich mit, kommentierte laut das, was die Charaktere taten, und einmal, an einer besonders spannenden Stelle, sprang er sogar auf und schrie den Helden des Films an: „Krieg jetzt endlich deinen Arsch hoch und rette die Welt!“ Wenn die Filmhandlung zwischendurch mal lustig wurde, lachte er laut mit, während ihn aber die traurigeren Szenen nicht von seiner heute so guten Grundstimmung abzubringen vermochten. Ab und zu sah ich zu Meto, der das Verhalten seines Freundes einfach nur beobachtete und dem absolut nicht anzumerken war, ob es ihn störte, dass Tsuzuku immer wieder aufsprang und sich dann doch wieder zu ihm legte. Ich kam nicht umhin, Meto für seine unglaubliche Geduld zu bewundern. Nach dem Film blieben wir noch eine Weile sitzen, redeten noch ein bisschen über die Handlung und aßen die letzten Chips auf. Ich bemerkte, dass sowohl Meto, als auch ich in einer Art ‚erwartender Alarmstimmung‘ waren, was Tsuzukus Laune betraf, einfach weil wir seine plötzlichen Schwankungen schon so sehr kannten und dem Frieden nicht trauten. Doch Tsu wirkte weiter ganz entspannt und gut drauf, ihn schien gerade so gut wie nichts wirklich ankratzen zu können. Nur bemerkte er natürlich, dass wir ihn mehr oder weniger beobachteten, und fragte: „Ist was?“ „Du bist so gut drauf, das ist schön“, antwortete ich. „Darf ich denn nicht auch mal gut drauf sein?“ „Doch, sollst du sogar“, sagte ich. „Das ist sehr gut.“ Meto, der neben Tsu saß, lächelte und lehnte seinen Kopf an Tsuzukus Schulter. „Ich freu mich, wenn’s dir gut geht, Baby.“ Tsu grinste anzüglich. „Zeig ich dir zu Hause, wie gut es mir gerade geht …“ Er umarmte Meto und berührte dessen Brust, stupste mit dem Finger dort auf Metos Shirt, wo sich darunter dessen rechte Brustwarze befand. Meto lächelte. „Du lässt mich heute Nacht nicht wirklich schlafen, nicht wahr?“ „Überhaupt nicht.“ Tsuzuku strahlte. „Du musst die ganze Nacht mein Liebster sein.“ Ich sagte nichts dazu, doch mein Gesicht sprach anscheinend von ‚too much informations‘, und als Tsu das sah, entschuldigte er sich. „Na, dann geht ihr beiden mal schön nach Hause und macht Liebe“, war mein Versuch einer scherzhaften Retourkutsche an Tsuzukus Offenherzigkeit. „Ich geh normal pennen.“ „Du holst dir doch auf Mikan einen runter, Ko.“ Tsu lachte und ich hatte fast das Gefühl, dass er doch irgendwie ein bisschen überdrehte. Ich sah ihn aufmerksam an, versuchte zu erkennen, ob er sich wieder in Gefahr befand, und eine ausgedehnte Sekunde lang fürchtete ich, dass er kippte, doch irgendwie fing er sich wieder, atmete ein und aus, dann sagte er einfach: „Gute Nacht, Koichi.“ Ich brachte die beiden noch zur Tür und hoffte einfach mal, dass Tsuzuku es nicht übertrieb mit der guten Laune. Ich hatte den Eindruck, dass Euphorie in seinem Fall gefährlicher war als entspannte Ruhe, dass er umso tiefer fallen konnte, wenn er so aufgedreht gut gelaunt war. Nachdem ich mich im Bad abgeschminkt und umgezogen hatte, legte ich mich schlafen. Einen Moment überlegte ich, ob ich mich wirklich noch heiß machen sollte, aber da mir schon die Augen zu fielen, ließ ich das sein und war bald im Land der Träume. Hosted by Animexx e.V. (http://www.animexx.de)