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Yasashikunai Mirai

Tsuzuku x Meto
von

Vorwort zu diesem Kapitel:
Und schon geht's weiter ^^
Es ist ein bisschen traurig und es gibt auch ein wenig Streit, aber ich glaube, im Großen und Ganzen hab ich ein recht harmonisches Kapitel hinbekommen.
Ich plane nicht viel, deshalb weiß ich gar nicht, wo genau die Geschichte auf lange Zeit hinführt, aber ich schreibe sie unheimlich gern. ^^ Komplett anzeigen

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[meto] Act 5

„Piep-piep … piep-piep …“

Noch im Halbschlaf, streckte ich die Hand aus und versetzte meinem Wecker einen Schlag, damit er schwieg. Ich traf jedoch nicht, schlug ihn stattdessen vom Nachttisch, er fiel zu Boden, wo er unbeeindruckt weiterpiepte.

Ein müdes, leicht genervtes Brummen von Tsuzukus Betthälfte ließ mich mich umdrehen. Er war ganz unter der Decke vergraben, nur seine schwarzen Haare waren zu sehen.

„Mmeto … Mmach bidde den verdammten Wecker aus …“, brummte er verschlafen, ohne sich zu mir umzudrehen.

Ich erhob mich halb, beugte mich dann runter vom Bett, angelte nach dem piependen Wecker und stellte ihn, diesmal erfolgreich, aus.
 

„Sieben Uhr“, informierte ich meinen Freund über die Uhrzeit, doch anstatt dass er unter der Decke rauskam und mir einen guten Morgen wünschte, kroch er nur tiefer darunter.

„Tsu?“, fragte ich verwundert. „Alles okay?“

Es dauerte ein paar Sekunden, zu lang für mein Gefühl, bis er antwortete: „Hab Kopfschmerzen.“

Kopfschmerzen? Woher das denn auf einmal? So, wie ich ihn kannte, kam so was eigentlich selten vor. Bauchschmerzen, das ja, aber Kopfweh war irgendwie ungewöhnlich.

Jedenfalls fiel mir bei dieser Frage ein, dass Tsuzuku heute um neun sein Vorstellungsgespräch bei dem Bodyart-Shop in der Innenstadt hatte. Hoffentlich ging das gut …

„Schatz, weißt du, was heute ist?“, fragte ich.

Es dauerte ziemlich genau drei Sekunden, bis Tsuzuku sich erinnerte und reagierte.

„Fuuuck!“ Mit einem Ruck war die Decke weg, er sprang auf und lief zum Schrank, griff sich wahllos Unterwäsche und verschwand im Richtung Bad. Kurz darauf hörte ich das Wasser in der Dusche rauschen.
 

Langsam stand ich ebenfalls auf, suchte mir Klamotten aus dem Schrank, zog mir aber erst einmal meinen Bademantel an und ging dann in die Küche, um schon mal Kaffee und Frühstück zu machen. Dabei spürte ich zwar ein wenig die Folgen des Aktes von gestern Abend, doch ich sah nicht ein, deswegen schon wieder im Bett zu bleiben, und ignorierte den leichten Schmerz.
 

Als das Wasserrauschen aufgehört hatte, ging ich ins Bad, da ich ebenfalls duschen wollte. Tsuzuku stand, halb angezogen, vor dem Spiegel und hatte meine Concealer-Dose in der Hand. Er sah müde aus, hatte leichte Schatten unter den Augen, fast so, als hätte er nachts lange geweint.

„Alles in Ordnung?“, fragte ich vorsichtig. „Hast du schlecht geschlafen?“

Er nickte und sah mich einen Moment lang an, mit einem Blick, den ich nicht so recht deuten konnte. War, nachdem ich gestern Abend eingeschlafen war, noch irgendwas gewesen? Hatte er sich etwa wieder Vorwürfe gemacht, und das, obwohl ich ihm diesmal mehr als deutlich zu verstehen gegeben hatte, was ich wollte und mochte? Das gestern Abend, das war doch schön gewesen und Tsuzuku hatte, als ich danach eingeschlafen war, auch glücklich gewirkt. Langsam verstand ich wirklich nicht mehr, was los war. Und ich wollte endlich wissen, worum es eigentlich ging.
 

Ich verschwand erst einmal unter die Dusche, Tsuzuku schminkte sich fertig, machte seine Haare und ging sich dann anziehen im Schlafzimmer, und als ich mich gewaschen, abgetrocknet und angezogen hatte, traf ich ihn in der Küche wieder. Er hatte sich richtig schön gemacht, trug Netzhemd, Lacklederjacke und Lackstoffhose und einiges an Schmuck. Genau das richtige Outfit, um sich in einem Laden für Tattoos, Piercings und dergleichen zu bewerben.

„Du siehst schön aus“, sagte ich und lächelte.

„Danke.“

Jetzt wirkte er wieder ganz ausgeglichen, schien mit sich und seinem heutigen Vorhaben zufrieden zu sein und sich sogar auf das Vorstellungsgespräch zu freuen. Vielleicht hatte es ihm gutgetan, sich mal wieder richtig schön zu machen und so nach Visual Kei anzuziehen, und ich musste mir keine Sorgen mehr machen.
 

Wir frühstückten zusammen und Tsuzuku aß sogar etwas mehr als sonst morgens. Er hatte mir mal glaubhaft versichert, dass er auch früher schon jemand gewesen war, der morgens einfach nicht so viel Hunger hatte und dann nur mehr aß, wenn es ihm wirklich gut ging. Entweder spielte er mir jetzt sehr gekonnt gute Laune vor, oder ihm ging es wirklich wieder gut, wobei ich dazu tendierte, Zweiteres anzunehmen, da er einfach kein guter Lügner war.
 

„Tut’s noch weh?“, fragte er auf einmal, völlig aus dem Zusammenhang gerissen.

Ich musste tatsächlich kurz überlegen, was er meinte, schüttelte dann den Kopf und lächelte leicht.

„Die Schmerztabletten brauchst wohl eher du, oder sind deine Kopfschmerzen von vorhin schon wieder weg?“, fragte ich zurück.

„Geht schon.“

„Wirklich?“

„Ja. Alles gut. Ich hab nur schlecht geschlafen, daran lag‘s wahrscheinlich.“
 

Jetzt sah ich es ihm wirklich an, dass er log. Aber warum? Wieso konnte er mir nicht einfach sagen, was los war? Ich mochte gar nicht daran denken, dass er mir vielleicht nicht genug vertraute. Eigentlich standen wir uns doch so nah, dass es keine Geheimnisse zwischen uns geben sollte.

Aber vielleicht war jetzt auch einfach der falsche Moment, darüber zu sprechen. Tsuzuku hatte gleich sein Vorstellungsgespräch und musste sich sicher darauf konzentrieren, da war jetzt keine Zeit, tiefgrabende Gespräche zu führen.

Mir blieb nichts anderes übrig, als mir weiter Sorgen zu machen und zu warten, dass ein halbwegs passender Moment kam, in dem ich meinen Freund endlich darauf ansprechen konnte. Denn obwohl ich auch Angst davor hatte, ahnte ich, dass wir, wenn er weiter darüber schwieg, ein echtes Problem haben würden. Und davor hatte ich noch mehr Angst.
 

Nach dem Frühstück machte Tsuzuku sich alleine auf den Weg in die Innenstadt. Meinem Wissen nach wollte er sich vorher mit der Sozialarbeiterin vom Hikuyama-Tempel treffen und mit ihr zusammen zu dem Bodyart-Studio gehen, um sich da für eine Arbeitsstelle vorzustellen.

Das beruhigte mich ein bisschen, denn so musste er nicht allein da durch und ich hatte gestern beim Kauf des Handys schon bemerkt, dass er irgendwie Probleme damit hatte, solche Situationen alleine durchzustehen. Eigentlich seltsam, wo er doch sonst so selbstbewusst war.
 

Und zum ersten Mal fiel mir so richtig auf, dass mein Freund offenbar wirklich zwei Seiten hatte, einerseits so und andererseits ganz anders war, und das in mehrfacher Hinsicht. Ich setzte mich ins Wohnzimmer aufs Sofa und schaute aus dem Fenster, während ich mir weiter Gedanken machte, versuchend, Tsuzuku noch besser zu verstehen und vielleicht so selbst dahinter zu kommen, was mit ihm in letzter Zeit nicht stimmte.

Er schien ein großes Stück seines Selbstbewusstseins durch irgendetwas verloren zu haben, langsam, schleichend, und es dauerte lange, bis ich darauf kam, dass es möglicherweise an dem Tag im letzten Jahr begonnen hatte, als das mit der Frau bei ihm im Tempel passiert war. Ich wusste ihren Namen nicht mehr, aber was ich noch wusste, war, dass das, was sie getan hatte, Tsuzuku einen ziemlichen Schlag versetzt hatte. Auch, wenn er nicht viel darüber gesprochen hatte. Ich hatte einfach das Gefühl, dass es da begonnen hatte, und es war diese Art von Gefühl, die mich selten trog.
 

Da ich heute nichts weiter zu tun hatte, beschloss ich, dem Ganzen mal etwas genauer nachzugehen. Wenn Tsuzuku mir nicht sagen konnte oder wollte, was los war, musste ich es eben, so gut es ging, selbst herausfinden. Ich stand auf, packte meine Handtasche, schrieb für Tsu einen Zettel („Bin Mama und Papa besuchen.“) und verließ die Wohnung in Richtung Bahnhof, um in meine Heimatstadt zu fahren. Mein Ziel war der Tempel, vielleicht konnte ich dort mit jemandem sprechen, zum Beispiel mit Tsuzukus Zimmergenossen Komori, falls dieser noch dort war.

Im Zug kam mir kurz der Gedanke, dass es vielleicht nicht ganz richtig war, wenn ich meinem Freund sozusagen nachspionierte, doch ich rechtfertigte das vor mir selbst damit, dass ich mir Sorgen um ihn machte und ihm vielleicht helfen musste.
 

Ich ging direkt zum Tempel, die Frau am Eingangstresen kannte mich noch und ich fragte nach Frau Sato. Doch die war nicht da und ich erfuhr, dass ausgerechnet sie es war, die Tsu heute zu dem Vorstellungsgespräch begleitete. Und außerdem dürfe sowieso keiner hier mir Informationen geben, wegen der Schweigepflicht. Da nützte es auch nicht, dass ich sagte, dass ich Tsuzukus engste Bezugsperson war und er außer mir, meinen Eltern und Koichi niemanden hatte.

„Komori… noch da…?“, fragte ich schließlich.

„Ja, der ist noch hier“, sagte die Frau und erlaubte mir auch, zu dem Zimmer zu gehen, in dem Tsu mit ihm zusammen gewohnt hatte.
 

Komori saß auf dem Bett und rauchte, als ich die Tür öffnete und das Zimmer betrat.

„Na“, sagte er. „Wie geht’s Tsu?“

„Geht… so…“, antwortete ich. „Er… hat irgendwas… und ich weiß… nicht, was… Hat er… zu dir mal… irgendwas gesagt…?“

„Nein“, antwortete Komori. „Seit wann ist er denn schon so?“

„Ich glaube… das… ging schon los, als… als das mit… der Frau hier… passiert ist…, die sich verletzt hat. Seitdem… ist er… langsam… irgendwie… anders geworden…“

„Hitomi?“

Jetzt erinnerte ich mich wieder an den Namen und nickte.

Komori stand auf, drückte seine Zigarette in den Aschenbecher und sagte dann: „Mach mal die Tür zu. Ich glaube, ich weiß da was.“

Ich schloss die Schiebetür hinter mir und setzte mich auf das leere Bett, das zuvor für ein paar Monate Tsuzukus gewesen war.
 

Und dann erzählte Komori mir folgendes: In der Nacht damals war er vom Sirenengeheul aufgewacht und hatte gesehen, dass Tsuzukus Bett leer war. Er hatte jedoch nur angenommen, dass Tsu einfach nicht schlafen konnte und ein bisschen rausgegangen war, und gedacht, die Sirenen kämen von einem einfach vorbeifahrenden Krankenwagen. Deshalb war er nicht aufgestanden und hatte stattdessen gewartet, bis Tsuzuku wieder ins Zimmer kam. Als der dann wiederkam, bemerkte er offensichtlich gar nicht, dass Komori wach war. Doch dieser sah ihn, wie er schwankend hereinkam, die Tür hinter sich zuknallte, taumelnd ins Bett fiel und sich die Decke über den Kopf zog. Komori glaubte auch, unterdrücktes Weinen gehört zu haben, doch da war er sich nicht sicher.

Am nächsten Morgen fehlte Hitomi, und Komori erfuhr, dass sie sich beinahe umgebracht hatte. Er ging davon aus, dass Tsuzuku die daraus folgende Aufregung im Tempel nachts mitbekommen hatte und deshalb so geschockt gewesen war.

„… Aber irgendwie kam mir das so vor, als ob da noch mehr dahinter steckte“, schloss er und sah mich dann an.
 

Ich nickte. „Wo… ist Hitomi …jetzt?“, fragte ich.

„Sie ist nicht mehr hierher zurück gekommen, sondern gleich in die Psychiatrie. Ob sie da noch ist oder nicht, weiß ich nicht“, sagte Komori. „Sag mal, kannst du Tsuzuku ausrichten, dass ich in ein paar Tagen in meine neue Wohnung ziehe und dass er mich da mal besuchen soll? Er hat die Adresse schon.“

„M-hm“, machte ich, nicht wissend, wie ich Tsu überhaupt erklären sollte, dass ich Komori getroffen hatte. Wahrscheinlich musste ich lügen und sagen, dass ich ihm in der Stadt begegnet war oder so.
 

Ich verabschiedete mich wieder von Komori und machte mich auf den Weg zu meinem Elternhaus. Dabei kam ich, ohne dass ich es zuerst so recht bemerkte, durch ein Viertel, das mir erst, als ich an einem bestimmten Haus vorbeikam, Erinnerungen wieder wachrief, die ich bis jetzt ziemlich erfolgreich vergraben hatte. Es war die Gegend, in der MiA lebte, und ich blieb unwillkürlich stehen, als mein Blick im Vorbeigehen an dem Fenster im zweiten Stock hängen blieb, das zu seiner Wohnung gehörte. Hinter der Scheibe sah ich seine weiße, plüschige Katze sitzen und hinausschauen, und Sekunden später ertappte ich mich selbst dabei, wie ich ein wenig hoffte, dass er ebenfalls ans Fenster kam und mich sah. Es tat seltsamer- und glücklicherweise kaum weh, hier zu stehen und zu seiner Wohnung hochzuschauen. Doch es war definitiv besser, wenn ich jetzt schnell weiter ging, bevor er wirklich noch ans Fenster kam und mich bemerkte. Ich lächelte der Katze (Sawako hieß sie, oder?) ein wenig zu, dann ging ich weiter.
 

Als ich dann mein Elternhaus erreichte, fühlte sich das irgendwie merkwürdig an. Nicht schlecht, aber … seltsam eben. Ein bisschen so, als würde ich in ein Leben zurückgehen, das nicht mehr so sehr meines war, obwohl es ja gerade einmal ein paar Tage waren, die ich nicht mehr hier wohnte. Ich verstand jetzt, warum Tsuzuku nicht mehr in den Akutagawa-Park wollte.

„Yuu!“, begrüßte Mama mich strahlend an der Tür und umarmte mich.

„Hey, Mom.“

„Wie geht’s dir?“

„Okay“, antwortete ich, zog meine Schuhe aus und folgte Mama in die Küche.
 

„Und Genki? Geht es ihm besser?“

Ich setzte mich auf meinen alten Platz am Küchentisch und schüttelte den Kopf.

„Was ist denn los?“, fragte Mama, während sie zwei Teetassen aus dem Schrank holte.

„Weiß nicht. Er … hat irgendwas, aber er … will nicht mit mir … drüber reden.“

Mama gegenüber wurde es mit dem Sprechen auch immer besser. Seit wir uns wieder näher standen, stockte meine Sprache bei ihr nur noch ein wenig. Vielleicht, so vermutete ich, brauchte ich einfach viel Vertrauen, um richtig sprechen zu können.

„Was, warum denn nicht?“

„Ich hab … keine Ahnung. Ich mach mir … Sorgen um ihn, …aber er sagt immer nur ‚Alles okay‘ …und so was. Manchmal bin ich… ganz nah dran, aber er …blockt immer ab...“

Mama stellte mir eine der Tassen hin und begann, Tee zu machen.

„War er eigentlich mal beim Psychologen oder so?“, fragte sie.

„Im Tempel“, antwortete ich. „Aber … ich glaube nicht, … dass Tsu da wirklich … geredet hat.“
 

Erst jetzt wurde mir klar, dass ich gerade zum ersten Mal überhaupt darüber sprach, dass mein Freund offenbar ein schmerzhaftes Geheimnis vor mir hatte. Und wie große Sorgen ich mir tatsächlich um ihn machte. Ich hatte Angst, dass er das Vorstellungsgespräch, das in diesem Moment stattfand oder vielleicht schon vorbei war, nicht packte, und dass ihn das runterziehen würde. Runterziehen, das konnte in seinem Fall auch einen Rückfall bedeuten. Ich erinnerte mich noch allzu gut an die Anfangszeit unserer Freundschaft, als es ihm richtig, richtig schlecht gegangen war und ich unheimliche Angst um ihn gehabt hatte. Auf keinen Fall durfte er in diese alten Muster zurückfallen!
 

Dass ich kurz vorm Weinen war, merkte ich erst, als Mama mich auf einmal in den Arm nahm.

„Yuu“, sagte sie leise, und das reichte, damit mir die ersten Tränen über die Wangen liefen. „So schlimm, das alles?“

Ich nickte weinend, spürte erst jetzt so richtig, wie sehr mich die Sorge um Tsuzuku belastete und dass ich wieder Angst um ihn hatte. Warum war denn schon wieder alles so schwer? Warum sagte er mir nicht, was los war?! Es verletzte mich, dass er mir offenbar doch weniger vertraute, als ich gedacht hatte, oder mir nicht zutraute, mit seinem Problem klarzukommen. Wir hatten doch so viel zusammen durchgestanden!

„Ihr müsst miteinander reden“, sagte Mama, ließ mich los und sah mich an. „Sonst tut ihr euch gegenseitig immer mehr weh. Schau, wie sein Gespräch heute gelaufen ist, und dann, ob du heute Abend oder so mit ihm reden kannst.“

„Er wird… nur sagen, …dass ich mir …keine Sorgen machen… soll…“ Ich schniefte und fuhr mir mit der Hand über die Augen, was meinem Make-up natürlich den Rest gab. Irgendwie, so dachte ich, musste ich Tsuzuku doch zeigen und beweisen können, dass ich ihn über alles liebte und dass er mit mir über all das sprechen konnte, was in ihm vorging. Nur wie, das wusste ich nicht.
 

Ich blieb noch eine Weile, trank den Tee, den Mama mir einschenkte, und beruhigte mich wieder. Mein Make-up stellte ich in Mamas Badezimmer mit ihren Sachen wieder her. Dann wollte ich zurück in mein neues Zuhause, auch weil das Vorstellungsgespräch inzwischen vorbei sein und Tsuzuku eigentlich wieder zu Hause sein musste.

Und so verabschiedete ich mich wieder von Mama und versprach, demnächst mit Tsu zusammen wieder zu kommen.

Im Zug hörte ich Musik und versuchte, an nichts zu denken. Es half uns bestimmt nicht weiter, wenn ich jetzt auch noch Angst hatte und niedergeschlagen war. Stattdessen sollte ich, so wie immer, versuchen, meinen Freund so glücklich wie eben möglich zu machen.
 

Als ich unsere Wohnung wieder betrat, sah ich Tsuzuku umgezogen auf unserem Bett liegen, wieder in alltäglichen Kleidern. Er blickte an die Decke und sah ziemlich nachdenklich, fast traurig aus.

„Hey“, sagte ich leise, ging auf ihn zu und setzte mich auf die Bettkante.

Er hob den Kopf, sah mich an und augenblicklich hellte sich sein Gesichtsausdruck auf. „Meto! Ich hab den Job!“ Mit einem Ruck setzte er sich auf und ich umarmte ihn.

„Ich freu mich für dich“, sagte ich, küsste seine Wange, und er schmiegte sich an mich.
 

„Und wo warst du?“, fragte er dann und löste sich wieder von mir.

„Bei meiner Mama. Ich … wollte sie mal besuchen.“ Ich dachte an mein Treffen mit Komori und daran, dass ich Tsu etwas von ihm ausrichten sollte, und fügte hinzu: „Und ich hab Komori getroffen. Er sagt, er zieht bald in seine neue Wohnung und du sollst ihn besuchen.“

„Du warst im Tempel?“ Mein Freund sah mich verwundert an. „Warum das denn?“

Sollte ich lügen? Sagen, dass ich Komori zufällig in der Stadt getroffen hatte? Oder die Wahrheit sagen und damit möglicherweise bewirken, dass Tsuzuku erfuhr, dass ich ihm sozusagen nachspioniert hatte?
 

„Tsu, ich …“, begann ich zögernd.

„Was?“ Er sah mich an und ich glaubte, in seinem Blick zu erkennen, dass er ahnte, dass ich einen Fehler gemacht hatte.

„… Ich wollte …“, brachte ich langsam heraus, und dann ging es ganz schnell, die Worte sprudelten nur so aus mir heraus: „Ich mach mir Sorgen um dich! Deshalb war ich bei Komori. Weil ich dachte, dass er vielleicht ‘ne Ahnung hat, was mit dir los ist! Du bist irgendwie … anders, als ich dich kenne, und das macht mir Angst.“

Tsuzuku sah mich erschrocken an. Ich hatte ihn erwischt. War genau an den Punkt gekommen, den er vor mir zu verbergen versuchte.
 

„Wie … anders?“, fragte er mit zitternder Stimme.

Ich kannte kein Halten mehr. In meinem Kopf war ein Schalter umgesprungen und die Worte, die Angst und Sorge, all das kam hoch und raus. Ihm nicht in die Augen sehen könnend, blickte ich zu Boden, spürte wieder Tränen in meinen Augen und machte meiner Sorge Luft.

„Tsuzuku, ich merk doch, dass du was hast! Du hast Angst vor irgendwas, und du versuchst, dich zu verstellen! Ich weiß kaum mehr, was in dir vorgeht, weil du nichts sagst, aber ich spüre, dass da was ist, was Großes, und dass du dich davor fürchtest! Und ich krieg Angst um dich, dass du rückfällig wirst und so was! Wieso sagst du mir nicht, was los ist?!“
 

„Meto …“, sagte er leise, ich sah aus dem Augenwinkel, dass er ebenfalls zu Boden blickte. „Meto, ich kann nicht. Ich kann nicht drüber reden. Mit niemandem. Du musst nicht denken, dass ich dir nicht vertraue und dir deshalb nichts sage, das ist es nicht, auf keinen Fall.“

„Sag mir wenigstens ungefähr, was es ist!“, wurde ich laut.

Jetzt konnte ich ihn auch wieder ansehen, sah die Verzweiflung in seinem Blick. Und er schüttelte den Kopf.

„Meto, bitte, lass uns ein anderes Mal darüber reden. Ich bin ziemlich erschöpft, dieses Vorstellungsgespräch war nicht so einfach für mich, und …“ Er schwieg einen Moment, sah mich lange an und fügte dann hinzu: „… Du hast Recht. Ich habe Angst. Und ich … spüre auch, dass ich wieder … unter Druck gerate.“

„Kann ich …“, fragte ich leise, „… irgendwas für dich tun?“

Tsuzuku hob die Hand, berührte meine Wange, streichelte mich und sagte: „Warte bitte … auf mich. Irgendwann kann ich dir sagen, was los ist. Ich muss nur erst mal selber damit klarkommen. Bis dahin … sei einfach meine Sonne, Meto. Das kannst du doch, oder?“

Ich nickte, versuchte auch, ein wenig zu lächeln. Tsu beugte sich vor, seine Hand wanderte in meinen Nacken und er küsste mich, ganz vorsichtig und sanft. Und irgendwie schaffte er es damit, dass ich mich beruhigte.
 

Tsuzuku stand auf, ging aus dem Zimmer auf den Flur, ich folgte ihm und sah, wie er seine Schuhe und die Jacke anzog.

„Wo … gehst du hin?“

„Die Straße runter ist dieses Sportstudio, da will ich mich anmelden. Ich ... brauche was, wo ich mich auspowern kann.“
 

Ich nickte nur, und ging dann, als er weg war, in die Küche, um so was wie ein Mittagessen für uns zu machen. Ich hatte Koichi neulich genau zugesehen und glaubte, dass ich es schon irgendwie hinbekommen würde, dass nicht alles anbrannte. Und wenn doch, dann waren da immer noch zwei Tiefkühlpizzen.

Und so machte ich mich ans Werk, versuchte mithilfe von Mamas Kochbuch, aus dem, was wir im Schrank hatten, ein schönes Essen zu zaubern, etwas, von dem Tsu gern essen würde. Irgendwann fing es sogar an, mir richtig Spaß zu machen. Es war gar nicht so kompliziert, wie ich gedacht hatte, und am Ende saß ich zufrieden am Tisch, auch wenn ich es nur zu Nudeln mit Soße gebracht hatte. Aber immerhin, es war essbar und schmeckte sogar gut.
 

Und als Tsuzuku dann nach einer ganzen Weile wiederkam, fragte er schon im Flur, was denn hier so gut roch.

„Ich hab gekocht“, antwortete ich, zugegebenermaßen ziemlich stolz auf mein Werk.

„Das ist gut, ich hab Hunger.“ Er setzte sich auf seinen Platz mir gegenüber und nahm sich eine Kelle voll Nudeln, dann Soße und ein bisschen Pfeffer.

Ich wunderte mich ein bisschen, wollte mir aber nicht andauernd Sorgen um ihn machen und sagte deshalb nichts, auch nicht, als er zu essen begann und das ziemlich gierig wirkte.

„Mmmh, das ist sehr gut“, sagte er zwischendurch und ich lächelte, aß ebenfalls und freute mich, dass es Tsuzuku offenbar gut ging, auch wenn ich nicht recht verstand, warum er jetzt auf einmal so gut drauf war.
 

„Hast du heute noch irgendwas vor?“, fragte er nach dem Essen.

„Nein, nicht wirklich. Wieso?“

„Weil ich gerne mit dir zum Strand gehen würde. Und danach vielleicht ins Schwimmbad hier, was meinst du?“

„Ja … Ja klar, gerne“, antwortete ich. „Aber wie kommst du darauf?“

„Ich hab jetzt ‘nen Job, das müssen wir doch feiern“, antwortete er lächelnd.

Vielleicht sollte ich mich gar nicht so viel fragen, was denn wohl die Gründe für Tsuzukus Launen waren, sondern mich einfach freuen, wenn es ihm gut ging, und mir nur dann Sorgen machen, wenn er wirklich ein Problem hatte.
 

Wir packten uns eine Tasche mit Badesachen, Handtüchern und so weiter, verließen die Wohnung und nahmen die Stadtbahn in Richtung Strand. Heute war es zwar kühl, windig und bewölkt, aber das machte mir wenig aus, solange es nur nicht regnete.

Das Meer hatte diese schöne, graublaue Farbe, da waren viele Wellen und die Möwen tanzten im Wind über dem Wasser, ich hörte ihre typischen Schreie und fühlte mich auf einmal richtig gut. Wir gingen runter auf den grauen Sand, blieben dort, ganz nah am Wasser, eine Weile stehen. Tsuzukus Arm um mich, seine Nähe, das Meer, der Wind, der uns durch die Haare fuhr, das erinnerte mich an unsere Reise damals. Wir waren als beste Freunde losgefahren und als Liebende zurückgekehrt, zuerst war es noch heimlich gewesen, jetzt waren wir ein richtiges Paar.
 

Tsuzuku zog mich eng an sich, ich sah ihn an und fand ihn auf einmal wahnsinnig wunderschön. Nicht, dass ich ihn nicht sonst auch schön fand, aber in diesem Moment war da so ein Strahlen in seinen Augen, das mich beinahe schon rührte und mein Herz wie wild klopfen ließ.

„Ist dir kalt?“, fragte er.

Ich schüttelte den Kopf. „Nein, gar nicht.“

„Du zitterst ein bisschen.“

„Ich bin … irgendwie aufgeregt. Weil ich … dich so wahnsinnig lieb habe.“

Er lachte leise, dieses liebe, süße Lachen, dann antwortete er: „Dann lass uns mal ins warme Wasser gehen, bevor du noch wirklich frierst.“

Fast hätte ich erwidert, dass er ja wohl derjenige war, der eher zu frieren anfing, doch im letzten Moment ließ ich es, wollte nicht schon wieder dieses Thema hochholen.
 

Das Schwimmbad war nur ein kleines Stück vom Strand entfernt, und es war eins von diesen ganz modernen Bädern, in denen wir wegen unserer Tattoos und Piercings wohl keine Probleme zu erwarten hatten. Wir zogen uns schnell um und in der Vordusche dachte ich kurz daran, wie ich im vergangenen Jahr immer mit Tsuzuku im Badehaus unserer Heimatstadt gewesen war. Ich war mir sicher, dass er sich jetzt ebenfalls daran erinnerte.
 

Zum Glück war es nicht sehr voll, aber weder ich noch Tsu hatte großartig Lust, richtig zu schwimmen. Stattdessen fanden wir eine Grotte in einem der kleineren Wasserbecken und setzten uns dort hinein, um ein bisschen für uns allein zu sein. Das Wasser war aufgeheizt und roch ein wenig nach Salz, vielleicht kam es aus dem Meer.

Es dauerte nicht lange, bis Tsuzuku die Privatsphäre unseres ‚Verstecks‘ nutzte und begann, mich zu streicheln und zu küssen, was ich mit einem angetanen Seufzen erwiderte und ihn ebenfalls ein wenig anfasste. Durch sein Training den Winter über hatte er schön an Bauch- und Armmuskeln zugelegt, die ich jetzt unter meinen Händen spürte, und die ihn weniger mager wirken ließen.
 

An der gekachelten Wand hing ein kleines Hinweisschild mit Uhrzeiten, zu denen das Wasser hier zu sprudeln anfing, und als es das schließlich auch tat, stand Tsu kurz auf, lächelte und kniete sich dann über meine Beine, sodass ich ihn richtig umarmen konnte. Ein bisschen vorsichtig, drückte er sich an mich, senkte den Kopf, bis seine Lippen an meinem Ohr waren, und sprach, gerade so laut, dass ich es durch das Geräusch des Wassers verstehen konnte: „Ich … würd das gern so lassen. Dass ich dich einfach küssen und berühren kann, … ohne gleich mit dir schlafen zu wollen.“

„Dann mach das doch so“, antwortete ich.

„Ich … kann mich kaum beherrschen. Am liebsten würde ich jetzt mit dir zurück nach Hause und ins Bett, dich nehmen und spüren, dass du fest zu mir gehörst. Aber … andererseits will ich das nicht.“ Er hob die Hand, sah mich an und strich mit dem Daumen sanft über meine Lippen. „Meto, ich will, dass es romantisch ist zwischen uns. Und das … kriege ich beim Sex nicht so hin, das Romantische.“
 

Zum ersten Mal seit Wochen hatte ich wieder das Gefühl, dass Tsuzuku wirklich mit mir redete, mir einen Blick auf sein Innerstes erlaubte und so offenherzig war, wie ich ihn kannte. Ich legte meine Arme um ihn, zog ihn an mich und küsste ihn, innig und liebevoll, versuchte, ihm zu verstehen zu geben, dass ich seine Mühen zu schätzen wusste. Er seufzte genießend, schmiegte sich an mich, seine Hände strichen über meinen Rücken und auf einmal kam mir das ohnehin sehr warme Wasser noch heißer vor. Ich ahnte, in welche Richtung das hier ging, aber es fühlte sich einfach zu gut an, um mich dagegen zu wehren.

„Meto …“, flüsterte Tsuzuku. „Ich liebe dich, so, so, so sehr …“

„Ich dich auch, sehr, aber …“ Ich nahm mich zusammen, sammelte das ein, was in diesem Moment von meinen aktiven Hirnzellen noch übrig war, und brachte ein wenig Abstand zwischen uns.

Er stoppte, ließ mich los, stieg von mir runter und setzte sich wieder neben mich. „Tut mir leid … Es überkommt mich einfach so …“

„Ist doch nicht schlimm“, sagte ich. „Aber du hattest eben noch gesagt, dass du’s langsamer angehen lassen willst, deshalb …“

Tsuzuku lächelte, drückte mir einen kurzen Kuss auf die Lippen und stand auf. „Komm, wir gehen noch ein bisschen schwimmen.“
 

Wir stiegen aus dem heißen Wasser und gingen wirklich noch ein paar Bahnen schwimmen. Danach blieben wir noch ein bisschen am Rand und sahen den anderen Menschen zu. Tsu wirkte ziemlich entspannt und ab und zu lächelte er mich an.
 

Als wir, abgetrocknet und angezogen, das Schwimmbad wieder verließen, war es schon ganz dunkel draußen und noch windiger als vorhin. Wir gingen noch mal runter zum Strand, Tsuzuku umarmte mich wieder und wir blieben eine Zeit lang einfach so stehen.

„Heute Nacht machen wir nichts“, sagte er nach einer Weile. „Ich bin viel zu erschöpft, und außerdem … will ich mich jetzt wirklich mal beherrschen lernen.“

Ich wollte erwidern, dass er das nicht musste, doch er legte mir den Zeigefinger auf die Lippen.

„Shhh… Das ist meine Entscheidung.“
 

Bald darauf fuhren wir mit der Stadtbahn nach Hause zurück. Ich spürte, dass Tsuzuku sich Mühe gab mit der Selbstbeherrschung, aber es schien ihm so gut zu gehen, dass ich mir jetzt keine Sorgen machte. Im Zug nahm er zwar meine Hand, hielt aber sonst einen gewissen Abstand zu mir, und auch, als wir am Haus angekommen waren, wirkte er ganz ruhig und beherrscht. Immer, wenn er mich ansah, war da dieses feine, hübsche Lächeln auf seinen Lippen, das mir versicherte, dass er sich gut fühlte und das gab mir fast noch mehr Sicherheit, als wenn er mich geküsst hätte.
 

Wir machten uns gleich bettfertig, ohne noch etwas zu essen, und gingen dann ins Schlafzimmer. Tsuzuku streckte die Arme nach mir aus und ich legte mich zu ihm, ganz nah, wollte seine Nähe spüren, sein Atmen, seinen Herzschlag. Er trug ein einfaches weißes T-Shirt und schwarze Shorts als Schlafsachen und ich wusste, er war jetzt nicht dazu zu bewegen, sich auszuziehen und noch irgendwas zu machen. Statt auf den Mund gab er mir einen Kuss auf die Stirn, zog mich nicht so eng an sich wie sonst und sagte leise: „Ich mach jetzt Ernst, Meto. Ich werde mit aller Mühe, die ich mir geben kann, versuchen, gut zu dir zu sein.“

„Bist du doch schon. Tsu … hab ich mich jemals beschwert, dass du mir kein guter Freund bist? Nein. Weil ich dich liebe, so, wie du bist. Du musst dich nicht großartig verändern.“

„Das ist lieb von dir. Aber ich ertrag mich selber kaum noch. Ich muss was ändern.“

„M-hm …“ Mehr wusste ich nicht zu sagen. Tsuzuku schien sich in diesem Moment ganz sicher zu sein. Ich ahnte zwar, dass er auch noch wieder anders denken würde, spätestens dann, wenn ich wieder anfing, ihn zu verführen, aber für diesen Moment war das so okay.
 

Und so blieben wir einfach so liegen, ich streichelte ihn ein wenig und er mich, und schließlich holte ich Ruana dazu. Tsuzuku lächelte, tippte ihr auf die schwarze Bärchennase und entschuldigte sich bei ihr dafür, dass sie wegen seiner Sehnsucht nach mir kaum noch von mir geknuddelt wurde.

„Wie lange hast du sie schon?“, fragte er mich.

„Schon seit ich klein war, so vier oder fünf“, antwortete ich. „Sie sah auch nicht immer so aus.“

„Wer hat sie denn so … schick gemacht?“

„Sie ist mal kaputt gegangen, da hat meine Oma sie so repariert.“

Tsuzuku lachte leise. „Deine Oma, die jetzt auf Kyushu lebt?“

„Nein, die andere. Die lebt schon nicht mehr.“

„Oh …“

„Sie ist gestorben, als ich neun war. Muss dir nicht leidtun oder so, ich bin längst drüber hinweg.“
 

Wir redeten noch ein wenig über meine Familie, so dies und das, ich erzählte Tsuzuku ein bisschen was aus meiner Kindheit und er hörte mir einfach zu. Über seine Familie sprachen wir nicht, oder fast nicht, denn er erzählte kurz, dass er seine Großeltern nie kennen gelernt hatte.

„Du kannst meine Familie mit haben“, sagte ich lächelnd. „Für Mama und Papa gehörst du sowieso schon dazu.“

Als Antwort wurde ich fest umarmt und bekam einen Kuss.

„Danke“, flüsterte Tsuzuku, und ich dachte an das mit seiner Mama, fragte mich, ob es wohl möglich war, dass er irgendwann darüber hinweg kam. Konnte man über so etwas denn hinweg- und damit zurechtkommen? So ganz, dass es nicht mehr weh tat? Wahrscheinlich nicht, dachte ich.
 

Tsuzuku bemerkte, dass ich nachdenklich wurde, und fragte: „Woran denkst du?“

Ich antwortete nicht, wollte ihn nicht daran erinnern, und umarmte ihn einfach ganz fest.

„Ich bin für dich da, Tsu. Vergiss das nie.“

Wir blieben so liegen, irgendwann hörte ich seine gleichmäßigen schlafenden Atemzüge und sah, dass er eingeschlafen war. Ich gab ihm einen sanften Kuss und hielt ihn weiter, bis ich selbst einschlief.


Nachwort zu diesem Kapitel:
Soo ~
Als nächstes geht es dann für Meto mit dem Arbeiten los, aus Koichis Sicht.

Ich hoffe, dass euch auch dieses Kapitel gefallen hat und freue mich wie immer über hilfreiche/nette/süße Revis und Kommis.

ganz liebe Grüße
eure
Haru Komplett anzeigen

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Von: daietto_usagi
2015-12-26T23:50:34+00:00 27.12.2015 00:50
Okay der Anfang des Kapitels brachte mich eben gleich zum ersten Lachflash, als Tsuzuku nach Sekunden realisierens aus dem Bett sprang, weil er merkte: "Oh fuck stimmt, ich hab heute ein Vorstellungsgespräch!" XD Das kann ich mir so gut vorstellen. Erst so lauschen, was Meto sagte... dann so 3 Punkte die nacheinander über Tsuzuku's Kopf aufblinkten und dann... HEKTIK!!! XD Und seine Kleiderwahl passte wirklich sehr gut zu dem Bodyart-Studio. Wo sonst kann man schon mit Netzhemd und so aufkreuzen, wenn nicht da. Fand ich gut. ^u^

Meto kam also an Mia's Haus vorbei.
Muss ich sagen, fand ich auch passend, das er mal wieder ein wenig erwähnt wurde,
ist es ja dennoch ein Teil aus Meto's Leben gewesen, wo die Sache mit Mia war. Nach dem Text würde ich sagen, das Meto durch das leichte Lächeln zur Katze Mia zwar nicht vergessen hat oder schmerzlichst dran dachte was war, aber das er Mia dennoch einfach nur mal kurz sehen würde, wenn auch vom weiten. Einfach nur um zu sehen, das es ihn auch noch gibt und es ihm gut geht, auch ohne Meto.

Was man in dem Kapitel auch wieder deutlich liest.... awww Meto's Mami ist echt ne Liebe. ^u^
Sie ist für Meto da, wenn er sie braucht und er neue Kraft für Tsuzuku braucht. Voll lieb.

Der Rest war auch recht harmonisch diesmal.
Mich hätte alles vom Vorstellungsgespräch interessiert. XD
Was er gefragt wurde, wie es ihm erging. Was sie zu seinem Aussehen gesagt haben usw.
Aber das wichtigste ist, das er den Job wohl hat. Passt ja bei ihm wie die Faust aufs Auge.
Oder noch besser... wie ein Tsuzuku zu einem Meto. <3 So gut passt das.

Das Tsuzuku am liebsten wieder mehr mit Meto gemacht hätte in der Grotte kann ich gut verstehen.
Er hat Angst, das er Meto durchs Reden oder so nicht genug zeigen kann, wie wichtig er für ihn ist, das er ihn körperlich beweisen will, das sie einfach zusammen gehören und das Tsuzuku auf diese Weise Meto körperlich an sich binden will. Ihn durch Sex nach ihn süchtig machen will, das Meto für immer bei ihm bleibt. Aber er gibt auch sein bestes um sich zu beherrschen, das finde ich auch sehr gut.

Und darf ich sagen, das ich es mega süß find, wie sich Tsuzuku bei Ruanda entschudligt, das sie wegen ihm weniger geknuddelt wird? Das ist doch voll süß. Aber hey, Ruana darf wieder zu den beiden. ~.^ Die Glückliche. Als nächstes kommt also Koichi's Sicht. Boahr ich krieg schon wieder so ein Kloß ihm Hals, sobald ich daran denke. Ich kann es kaum mehr erwarten. *Kraft für das Kapitel sammeln geh*
Antwort von: Harulein
27.12.2015 09:34
Jaha, da muss ich, wenn ichs wiederlese, auch so lachen. Ja, ich lache bei meinen eigenen FFs. Ich kann ja auch manchmal kaum glauben, dass ich die selbst geschrieben habe. xD

Das mit MiAs Haus ist mir auch so aus der Feder geflossen, das kam einfach so und musste dann irgendwie so sein. Mir kommts fast ein bisschen so vor, als müsste ich MiA auch noch mal irgendwie schreiben, aber ich glaube, das wird nichts.

Zu Anfang von Muzukashii Sekai war Metos Mama ja eher ein bisschen distanziert, aber das lag wohl auch daran, dass Meto sich so abgekapselt hat ... Jetzt muss sie natürlich netter sein, immerhin hat sie jetzt auch noch nen Schwiegersohn.

Hm, ob ich das noch irgendwo hinkriege, das Vorstellungsgespräch zu beschreiben? Wahrscheinlich nicht. Das überlass ich deiner und der anderen Fantasie. Was zählt ist ja, er hat den Job.

Ich lieb es ja ein bisschen, wie Tsuzuku so zweiseitig ist. Das macht irgendwie Spaß, das zu beschreiben. Einerseits ist er so und andererseits so, das ist für ihn selber zwar oft schwer, aber für mich als Autorin einfach wahnsinnig interessant. Und diese wahnsinnige Liebe, die er für Meto empfindet ... hach *-,*

Ruana ist das kawaii Maskottchen der Fanfic, natürlich muss die geknuddelt werden xD

Das Koichi-Kapitel ist schon fertig, es wird auf ihn selber bezogen kaum dramatisch, eher wegen Tsu. Aber zu viel will ich mal nicht verraten.

Danke für dies wundervolle Revi ^-^
glG
Haru


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