School Days: 2. Streich von Naralessa (Alltagssorgen) ================================================================================ Kapitel 1: Zurück zur Normalität --------------------------------  Ein lauer Wind strich durch die Blätter der Bäume und verlor sich in den Weiten des Horizontes. Die Welt lag still da, die Sonne schien vom Himmel und die Bäume rauschten sacht in den gelegentlichen Böen, die aufkamen. Die meisten Schüler des Internates lagen faul in der Sonne rum, wobei das Internat momentan recht leer war, das lag vorherrschend daran, dass Ferien waren und in dieser Zeit fuhren die meisten Schüler nach Hause. Auch die Schüler die im Internat blieben, genossen die freien Tage in der Sonne, es würden die Letzten sein, die sie so entspannt verbringen konnten. Das zweite Halbjahr würde jetzt beginnen und mit diesem auch die Abschlussprüfungen. An diese wurden momentan so wenige Gedanken wie nur möglich verschwendet. Viel lieber dachten alle daran die Freibäder zu stürmen, Eisdielen zu überfallen und Wasserschlachten auf dem Kampus zu veranstalten. Letzteres wurde von den Lehrern zwar geduldet aber immer wieder missmutig beobachtet, zumal jeder, der es wagte während einer solchen Schlacht über den Hof zu gehen nach spätestens fünf Minuten von oben bis unten durchnässt war.   Naralessa und Sheireen saßen in leichten Sommerkleidern im Schatten unter den Bäumen an einem kleinen Tischchen. Sesshomaru und Byakuya saßen nicht weit entfernt auf dem Boden und spielten Schach. Kagome und Sango waren die Ferien über zuhause, auch die Zwillinge hatten sich eine Woche Heimurlaub genehmigt. Sheireen streckte sich und blickte nach oben zu dem dichten Blätterdach des Baumes, ein Sonnenstrahl, stahl sich frech durch eine Lücke in dem Geäst und blendete die Schwarzhaarige. Diese hielt dich die Hand vor Augen, ehe sie ihre Sonnenbrille auf die Nase setzte und sich wieder zurücklehnte. „Sagt mal, was hat euer Vater gleich gesagt? In nächster Zeit wird hier ein neuer Praktikant herkommen?” durchbrach sie dann die herrschende Stille. „Ja, aber wir wissen noch nichts Genaues, nicht wie er heißt, wo er herkommt, wie er aussieht, oder wann er kommt. Wir wissen nicht mal ob es wirklich ein `er´ ist!” Naralessa schüttelte sachte den Kopf und rückte den großen weißen Sonnenhut, den sie trug zurecht. „Na dann bin ich mal gespannt.” murmelte Sheireen. „Wann kommen eigentlich die anderen wieder?” fuhr sie gleich darauf fort. „Nächste Woche pünktlich zum Schulstart so wie ich informiert bin.” erklärte Naralessa. „Verstehe, lasst uns auch wegfahren, ich will ans Meer!” Sheireen war aufgesprungen und wurde jetzt von allen Seiten gemustert. „Das fällt dir ziemlich früh ein.” schaltete Byakuya sich ein. „Ich muss ihr recht geben, ans Meer zu fahren wäre schon noch eine schöne Option bevor der Prüfungsstress losgeht.” legte Naralessa die Lage sachlich dar. „Außerdem haben wir noch eineinhalb Wochen Ferien, die will ich nicht in der Schule sitzend verbringen!” Schlussendlich waren die Jungs überredet und am nächsten Tag waren die vier auf dem Weg ans Meer, wo sie die nächsten eineinhalb Wochen verbringen wollten.   Anderthalb Wochen später füllte sich das Internat langsam wieder. Auch Kagome und Sango waren bereits wieder da, seltsamerweise fanden sie ihr Wohnabteil völlig verlassen vor. Gerade als sie sich auf die Suche nach ihren Freunden machen wollten hörten sie Stimmen, die sich näherten.   „Maaaan was musstest du ihn auch gleich vom fünfer werfen?” „Alter, der Typ hat mich mit ner Wasserbombe abgeschmissen!” „Das war sicher keine Absicht zumal du doch so oder so nass warst.” „Aber er hat sie mir direkt ins Gesicht geworfen!” Die Tür ging auf und Inuyasha, Kouga und Miroku betraten den Raum. Miroku schüttelte den kopf „Trotzdem hättest du ihn nicht gerade von dem höchsten Sprungturm schmeißen dürfen, zumal der Kleine Höhenangst hatte. Er war Acht Jahre alt, Inuyasha, acht!” belehrte er den aufgebrachten Hanyo. „Ja, außerdem wurden wir wegen dir Idiot aus dem Schwimmbad geworfen.” fauchte Kouga. „Keh! Ich wollte sowieso gehen, diese kleine Mistkröte konnte froh sein, dass ich so gnädig war.” Inuyasha stolzierte an seinen Kumpels vorbei und entdeckte Kagome und Sango, die ihn beide säuerlich anstarrten, sie hatten genug mitbekommen, um zu wissen worum es ging. „Kommt schon!” war das Einzige was der Hanyo noch rausbrachte. „Dazu äußern wir uns jetzt mal nicht, oder Sango?” Kagome grinste spöttisch. „Nein, aber schön auch wieder zu sehen Jungs.” lachte Sango. „Sagt mal, wo sind denn die anderen alle?” Kagome sah sich fragend um. „Die Zwillinge sind noch nicht von ihren Eltern zurück, Sheireen und Naralessa machen mit Sesshomaru und Byakuya einen kurzfristig geplanten Strandurlaub, wollten aber auch heute wiederkommen.” gab Miroku Auskunft. „Aha!” Entfuhr es beiden Mädchen bedeutsam. „Was `Aha´.” Kouga runzelte die Stirn, die Beiden guckten so komisch. „Wir haben es gewusst!” „Ja! Die wollten nur alleine sein! Unter sich.” „Wieso? Ich meine, die machen nur Urlaub.” Inuyasha verstand nicht wieso die beiden Schwarzhaarigen da jetzt so ein Ambra drum machten. Diese ignorierten deren Unwissenheit und gingen auf ihre Zimmer, da warteten nämlich noch ein paar Koffer, die ausgepackt werden wollten. Natürlich mussten auch noch eine paar wichtige Dinge bezüglich gewisser Beziehungen von gewissen Weiß- und Schwarzhaarigen Geschwistern erörtert werden.   Am späten Nachmittag trafen auch die Zwillinge wieder in der Herberge ein, ein wenig erschöpft, wenn man das mal so nennen dürfte. „Aaaaargh, Eltern sind so anstrengend.” stöhnte Sam und warf seine Reistasche aufs Bett. „Stimmt, und da wundern die sich, dass wir die nur alles Schaltjahr mal besuchen.” Murmelte Dan in sein Kissen, er hatte sich sobald er das Zimmer betreten hatte bäuchlings auf sein Bett gelegt. „Aber jetzt sind wir wieder hier und können in aller Ruhe den Lehrern das Leben zur Hölle machen… das hätte ich im Normalfalle jetzt gesagt.” Sam stütze sein Gesicht in die Hände. „Ja, aber da jetzt bald die Abschlussprüfungen anstehen, müssen wir uns möglichst gut mit den Lehrern anstellen.” man hörte die Unzufriedenheit aus Dans Worten nur zu deutlich heraus. „Das klingt so falsch.” es war nur ein verzagtes Flüstern seitens Sam, der kurz den Kopf hängen lies, ehe er sich wieder aufrichtete „Sei’s wies sei, lass uns Freunde suchen!”   Die Zwillinge fanden ihre Freunde hinter dem Haus an einem Tisch sitzend. Freudig wurden die beiden Neuzugänge begrüßt. Sich zu ihnen setzend entspannten die Rothaarigen auch endlich wieder, so ein Besuch zu Hause, war zwar schön, aber eben auch ziemlich anstrengend. „So, jetzt fehlen nur noch unsere Turteltäubchen.” flötete Sango. Die `Turteltäubchen´ kamen gegen Abend wieder, braungebrannt und ausnahmslos gut gelaunt. Nachdem das Gepäck notdürftig in den Zimmern verstaut war, setzten auch die Letzten sich an den Tisch und die wieder vollständigen Wohngenossen erzählten von ihren Ferien, Berichteten von lustigen, schönen oder entsetzlichen Langweiligen Momenten. Bis spät in die Nach hinein tratschten und lachten die Freunde über alles Vergangene und über alles Kommende.   Kapitel 2: Sinnlose Fragen und interessante Neuigkeiten ------------------------------------------------------- Montagmorgen, erster Schultag nach den Ferien, Kagome kniff störrisch die Augen zusammen und zog sich uneinsichtig die Decke über den Kopf. Sango stand neben ihrem Bett und versuchte sie davon zu überzeugen, dass sie keine Wahl hatte und aufstehen musste. Kagome sah das Ganze ein wenig anders. Langsam aber sicher wurde Sango ungeduldig, wenn Kagome sich weiter so anstellte, endete der erste Tag nach den Ferien in einer Hetzjagd! Um das zu verhindern musste sie also zu drastischen Maßnahmen greifen. Den Eimer Wasser wollte Kagome ihr den ganzen Tag über nicht verzeihen. Immerhin stand die Madame danach auf. Ziel erreicht. Sheireen und Naralessa waren aufgestanden und angezogen, man sah ihnen aber schon von weitem an, dass von ihnen gerade mehr nicht zu erwarten war. Byakuya und Sesshomaru waren da schon etwas wacher, wenn auch nicht besser gelaunt, immerhin wacher. Ganz anders als die Zwillinge, die waren nicht nur topfit, sondern auch noch bestens gelaunt. Die verbleibenden drei Jungs hatten sich erst gar nicht die Mühe gemacht aufzustehen. Der Plan wurde aber prompt von Byakuya zerstört, der im Vorbeigehen die Zimmertür aufriss und alle drei Bewohner brüsk aus den Betten schmiss. So verlief der Morgen relativ normal und die Elf machten sich auf den Weg zum Frühstück. Dort erwartete sie ein erbärmlicher Anblick von mehr schlafend denn wachen Schülern, die halb in den Müslischüsseln lagen, oder in einer Art Trance versteinert auf den Stühlen saßen. „Wie schön, dass sich hier nichts verändert hat.” stellte Dan fest während er sich setzte. Der Unterricht verlief gelinde gesagt katastrophal. Wenn die Schüler nicht gerade schliefen, starrten sie mit leeren Blicken Löcher in die Luft, versuchten sich die Stechmücken vom Hals zu halten während sie sich fragten, warum Noah die zwei Tierchen nicht erschlagen hatte. Frau Kaede, die Deutschlehrerin, bekam das Desinteresse der Schüler sehr wohl mit, immer das Selbe mit denen. „Fräulein Sheireen, möchten sie nicht meine Frage über das `Gegenteil´ beantworten?” Sheireen blinzelte zweimal bevor sie zu der neben ihr stehenden Lehrerin blickte. Aus ihren Träumen herausgerissen stellte sie die erst beste Gegenfrage, die ihr einfiel ohne zu offenbaren, dass sie keine Ahnung hatte, worüber hier eigentlich gerade geredet wurde. „Was ist eigentlich das Gegenteil von `Gegenteil´?” Eine einfache aber effektive Methode einen Lehrer zur Weißglut zu treiben: Sinnlose Fragen auf Ernstgemeinte zu stellen. „In Ordnung, da ihr ja scheinbar heute allesamt nicht am Unterricht interessiert seid…” „lassen wir das Ganze und bekommen den Rest des Tages frei?” Auch wenn klar war, dass der Versuch zum scheitern verurteilt war, Sam versuchte einfach sein Bestes. „Nein! Wir werden über ein sehr ernstes Thema reden: Selbsthilfegruppen.” … „Was ist an Selbsthilfegruppen denn so ernst?” Inuyasha verstand das nicht, er hatte diese Typen, die sich im Kreis sitzend gegenseitig vollheulten immer für totale Lachnummern gehalten. „Nun, es geht weniger um die Selbsthilfegruppe an sich, mehr um die Themen, weswegen Lebewesen zu einer solchen Gruppe gehen.” erklärte Kaede. „Menschen.” murmelte Sesshomaru trocken. „Was?” Kaede war kurzzeitig aus dem Konzepte gebracht „Allein Menschen erniedrigen sich in solchen sinnlosen Gruppen, Dämonen kämen auf solche Gedanken gar nicht. Also sagen Sie gefälligst Menschen und nicht Lebewesen!” Kaede holte empört Luft und wollte dem eingebildeten Hundedämon gerade den Kopf zurechtrücken, dass erstens diese Gruppen ihren Sinn hatten, auch für Dämonen und zweitens, er gefälligst in einem höflicheren Ton mit der Lehrperson zu reden hatte. Aus diesem Vorhaben wurde aber nicht, da Inuyasha die Diskussion jetzt kopfschüttelnd weiterführte. „Aber die Probleme lösen sich nun mal nicht dadurch, dass man andere Leute damit nervt.” blieb er bei seinem Standpunkt. „Aber genau darum geht es in einer Selbsthilfegruppe doch, dass man mit anderen redet.” Kaede war eine der Lehrerinnen, die sich definitiv zu leicht ablenken lies, daher ging sie auch sofort wieder auf das begonnene Gespräch ein. Naralessa wandte ihren Blick vom Fenster ab und lauschte leicht ungläubig der Diskussion, die diskutierten gerade nicht wirklich über Selbsthilfegruppen?! Sie strich sich mit einer Hand übers Gesicht… Doch genau das taten sie und es nahm kein Ende! Sam und Dan sahen die genervt wirkende Geste Naralessas, auch sie ermüdete diese Diskussion, Zeit etwas Sinnloses dazu beizutragen. “Ist der Begriff `Selbsthilfegruppe nicht total widersinnig?” Mission Complete Alle schwiegen und die vorangegangene Diskussion war beendet. „Das ist eine sehr gute Frage, aber es gibt eine Antwort darauf…” Kaede verschränkte die Hände hinter ihrem Rücken und hob den Kopf. Sam glaubte sich gerade verhört zu haben, es sollte aber keine Antwort geben! Doch entgegen allen Hoffens setzte Kaede zu ihrem nicht enden wollenden Vortrag an. Langsam lies der ältere der Zwillinge seinen Kopf auf die Tischplatte sinken, hatte diese Frau denn wirklich nicht gemerkt, dass diese Frage alles andere als ernst gemeint war? Nach gefühlten Ewigkeiten verließen die Schüler schließlich die Klassen und machten sich auf den Weg zum Mittagessen. „Wow ich hatte ganz vergessen wie anstrengend so ein erster Schultag sein kann.” Sango seufzte. „Stimmt, ohh ich glaube der Rektor will was sagen.” Kagome sah zum Lehrerpodest nach oben. „Oh nein, hoffentlich ist es keine `Willkommen- zurück- Rede. ´” „Bitte nicht, Vater ist ein grausiger Redner.” „Das Schlimmste aber daran ist, wenn er einmal angefangen hat, hört er nicht mehr auf.” beendete Inuyasha die Ausführungen seiner älteren Geschwister und alle drei blickten finster zu Inu no Taisho empor, der geduldig darauf wartete, das ihm auch die Aufmerksamkeit eines jeden Schülers im Saal zuteil wurde. „Mein lieben Schüler, ich hoffe, ihr hattet alle einen guten Start in das zweite Halbjahr. Ich denke ihr wisst alle, dass ihr dieses Halbjahr noch einmal euer Bestes geben müsste, jetzt geht es um Alles….” Während Inu no Taisho noch ein Weilchen redete, hatten die drei Geschwister schon erkannt, dass es sehr wohl eine `Willkommen- zurück- Rede´ war. „Weckt uns, wenn er was interessantes erzählt.” stöhnte Inuyasha und lies seinen Kopf auf die Tischplatte knallen. Irgendwann kam Taisho aber zu einem Thema, welches alle aufhorchen lies. „Zum Schluss möchte ich euch noch etwas mitteilen. Ab nächster Woche wird ein Praktikant an diese Schule kommen, dieser wird für drei Monate lang dieses Internat hier kennen lernen und den Unterricht besichtigen. Ich möchte euch bitten, dass ihr ihn gut behandelt und ihm nur eure besten Seiten zeigt.” Es könnte auch Einbildung gewesen sein, aber für einen kurzen Augenblick schien der Blick des Rektors zu den Zwillingen und ihren Mitverschwörern gehuscht zu sein. Genannte saßen sofort stolz, aufrecht und mit aller Ernsthaftigkeit, die sie besaßen, nickend dort. Das war ja wohl selbstverständlich, diesem Jungen musste man doch gleich zeigen, wo er gelandet war! Der Taisho fuhr fort „Des weiteren werden auch neue Schüler in das Internat kommen. Allerdings werden diese etwas später als der Praktikant eintreffen. Er heißt im übrigen Sean. Wo war ich? Achja, die neuen Schüler werden natürlich auch alle nett begrüßt und freundlich in die Tagesabläufe eingewiesen. Ich hoffe ich kann auf euch zählen. Ich denke das war es für heute, ich wünsche guten Appetit und einen schönen Tag noch.” Damit beendete der Taisho seine Rede und die Schüler tuschelten eifrig miteinander, ein Praktikant also. Eine Woche verging rasch und am Montagnachmittag, der Tag an dem Sean, der Praktikant ankommen sollte, versammelten sich bereits einige neugierige Schüler auf dem Innenhof. Auch die Elf Freunde waren nicht weit, wobei der männliche Anteil unter ihnen mehr mitgeschleift worden war, denn das sie freiwillig mitgekommen waren. „Wieso stehen wir noch mal hier und warten auf diese unwürdige Kreatur?” Sesshomaru hatte die Arme verschränkt und seine gewohnt gelangweilte Miene aufgesetzt. Byakuya stand neben ihm, ebenfalls mit verschränkten Armen „Um den Typ notfalls in Stücke zu reisen, falls er unsre Mädchen anfasst.” erklärte er, ebenso monoton. Mit dieser Antwort gab Sesshomaru sich zufrieden, das hörte sich dann wenigstens so an, als wären sie freiwillig hier und nicht, als ob sie von den Mädchen gezwungen wurden. Die Zwillinge saßen ein wenig angepisste auf der Mauer neben den beiden. Die Tatsache, dass sie hier auf irgendeinen Möchtegernfranzosen warteten ging ihnen gewaltig gegen den Strich, zumal sie gerade Wichtigeres zu tun hatten. Inuyasha, Kouga und Miroku hatten sich einfach auf den Boden gesetzt und still hingenommen auf diesen Sean Typen zu warten, was die wohl alle an dem fanden? Die Mädchen standen etwas abseits der Jungs und warteten auf den Neuankömmling. Ein neuer Typ musste doch sofort abgecheckt werden. Wie auf Kommando öffnete sich jetzt das große Eingangstor und ein Wagen fuhr herein. Die Tür öffnete sich und ein Raunen ging durch die Schar der Mädchen. Dort stand ein Junge mit Blonden Haaren und blauen Augen, ein Lächeln im Gesicht, das jedes Zahnpastamodel vor Neid hätte erblassen lassen. Kagome und Sango bekamen Sternchen in den Augen, Naralessa und Sheireen dagegen blieben neutral. Der Typ da vorne war der typische Milchbubi Mädchenschwarm, den sie absolut nicht mochten. „Was für eine Enttäuschung.” stellte Sheireen trocken fest. Naralessa bestätigte nickend und sie gingen wieder zu `ihren´ Jungs. Besagte starrten den Neuankömmling mit großen Augen an. „Was ist denn das für ein Justin Bieber Abklatsch.” brachte Sam hervor. „Nicht unser Niveau.” damit war für Sesshomaru das Thema gegessen. „So scheinen auch unsere Gegenparts zu denken.” Byakuya nickte in Richtung Naralessa und Sheireen, die gerade auf sie zukamen. „Was denn? Enttäuscht?!” säuselte Dan neckend. „Ich bitte dich, so was noch `Mann´ zu nennen ist fast schon beleidigend.” Naralessa schnaubte. „au, das ist hart.” „Hart, aber wahr.” fügte Sam zu der Aussage seines Bruders hinzu. Dummerweise war nicht jedes Mädchen dieser Ansicht, so auch Kagome und Sango nicht. Die waren hin und weg von dem Praktikanten, genauso, wie alle anderen menschlichen Mädchen. Die nicht menschlichen Wesen waren geteilter Meinung, entweder verhielten sie sich wie Naralessa und Sheireen oder sie schlossen sich den Schwärmereien der Menschen an. „Können wir jetzt gehen?” Inuyasha verdrehte genervt die Augen, er hatte nur einen Blick auf den Neuen geworfen und gleich darauf beschlossen, dass der Typ einfach langweilig war, mehr gab es da nicht zu sagen. Kouga teilte diese Meinung und Miroku, ja der, der machte sich nur darum Sorgen, dass dieser Praktikant ihm ja all die süßen Mädchen wegnahm, das war wirklich ein Problem… Kapitel 3: Das Lächeln eines Praktikanten ----------------------------------------- Lautes Tuscheln halte durch die Gänge in denen Sean entlang ging. Kichernde Teenies, steckten ihre Köpfe zusammen und warfen ihm verstohlene Blicke zu. Sean aber suchte eine ganz bestimmte Gruppe, eine aus der Abschlussklasse, eine sehr beliebte, wie ihm schon aufgefallen war. Elf waren sie wohl, wie er mitbekommen hatte. Zwei Idioten, ein möchtegern Weiberheld, zwei richtige Weiberhelden, zwei Obercoole und natürlich der weibliche Teil der Gruppe: Die zwei Schwestern der beiden Obercoolen, richtig heiße Bräute und deren Freundinnen, menschlich aber absolut süße Mädchen.   Besagte Gruppe ahnte noch nichts von dem ungewollten Fan und chillte in der Sonne. Leider blieb die friedliche Stimmung nicht lange, als der Praktikant auch schon um die Ecke kam. Sesshomaru kaute gerade gelangweilt auf einem Grashalme herum, als er den Störenfried bemerkte, er hielt es nicht für nötig den, in seinen Augen Unwürdigen, Beachtung zu schenken und senkte seine zuvor geöffneten Lider wieder. "Nervensäge auf drei Uhr.” murmelte Sam und machte auch den Rest der Gruppe auf den Herannahenden aufmerksam. Kagome und Sango begehrten sofort auf „Sean ist ein sehr netter Junge, hört sofort auf ihn runter zumachen, nur weil er nicht eurem Sinnbild eines Mannes entspricht!” Sean blieb ein paar Meter vor der Gruppe stehen, von der er größtenteils ignoriert wurde. Sango ergriff die Initiative und lächelte Sean freundlich an „Hi, magst du dich zu uns setzten?”   Ermutigt lächelte Sean zurück und bedankte sich für das freundliche Angebot. Er lies sich in der Nähe von Sheireen und Naralessa ins Gras fallen. „Das ist wirklich nett von euch, wisst ihr es fällt mir immer wieder schwer mich in einer neuen Umgebung zurecht zu finden.” „Das ist doch kein Problem Sean. Also ich bin Kagome, das ist Sango und die beiden jungen Damen neben dir sind Naralessa und Sheireen. Die Drei, die dort so halbtot im Gras liegen, sind Miroku, Inuyasha und Kouga. Inu und Kouga zoffen sich immer mal wieder gerne, aber das sollte dich nicht beunruhigen.” Kagome lächelte Sean beruhigend an ehe sie mit der Vorstellung fortfuhr „Wenn du einmal nach oben in die Baumkronen schaust, dort sitzen die Zwillinge Samuel und Daniel, kurz Sam und Dan. Keine Sorge die musst du nicht auseinanderhalten können, das kann kaum jemand. Zuletzt die ehrwürdigen Brüder der beiden Prinzesschen Sesshomaru und Byakuya, zu denen, nimm´s nicht persönlich, die gucken immer so.” beendete Kagome ihre Ansprache, vielleicht stimmte der letzte Satz nicht ganz genau, aber grob hatte sie recht.       „Sagt mal, kam es nur mir so vor, oder war der Typ echt so lebensmüde Shei und Lessa anzugraben.” Miroku schlenderte zusammen mit Inuyasha, Kouga und den Zwillingen zurück zu ihrer Wohnung. „Doch, das haben wir auch bemerkt, haben schon gewettet, wie lange der wohl noch zu leben hat.” lachte Sam. „Idiot.” Inuyasha schnaubte „Sollte er einer von den Beiden auch nur zu nahe kommen, werden Sess oder Kuya diesen unreifen Milchbubi zum Frühstück verspeisen.”  Kouga zuckte mit den Schultern „Soll mir nur recht sein, dann sind wir ihn los.”       Zur gleichen Zeit führte Kagome Sean durch die Schule, Sango hatte das Feld recht schnell geräumt, als sie sah, dass Kagome Sean wirklich sehr mochte. Sie gönnte ihrer Freundin das Glück und hielt sich aus der Sache raus. „Hier ist der Reitplatz und dort drüben gleich die Stallungen. Da musst du aufpassen in einer Hälfte sind die Schulpferde und in der anderen die Privatpferde, von denen lass am besten die Finger. Die Besitzer reagieren manchmal sehr überreizt, was ihre Pferde angeht.” Kagome lachte, sie redete wie ein Wasserfall und Sean schien es nicht mal zu stören, im Gegenteil, er genoss den Klang ihrer Stimme. „Wow, das Internat hat wirklich viel zu bieten.” Sean lächelte und machte eine weit ausholende Geste mit den Armen. „Aber ich kann mir auch vorstellen, dass hier nicht jeder Zutritt erlangt, oder?” „Wie meinst du das? Ich meine es ist ein Internat, keine Festung oder so.” Kagome schaute den Blauäugigen verwundert an. Dieser lachte und die Schwarzhaarige musste errötend feststellen, dass sein Lachen ein sehr angenehmes Geräusch war. „Entschuldige, so meinte ich das nicht. Ich dachte eher daran, dass in diesem Internat mehr die Kinder reicher Eltern unterkommen, lieg ich da falsch?” „Achso.” Kagome senkte den Kopf und antwortete dann murmelnd „Doch, das stimmt schon, eine normal verdienende Familie könnte die Kosten des Internates wohl nicht zahlen.” Kagome musste daran denken, dass sie auch nur hier war, weil sie eben mit den Kindern des Rektors gut befreundet war. Das an sich war nicht mal das Schlimmste daran, das Schlimmste war einfach, dass sie die Einzige in ihrem Freundeskreis war, die nicht aus einer superreichen Familie stammte. Sie schüttelte den Kopf, Geld hatte bei ihnen nie eine wirkliche Rolle gespielt und keiner der anderen störte sich daran. Außerdem gab es da gerade wirklich andere Dinge, um die sich ihre Gedanken drehen sollten, zum Beispiel um diese wunderschönen blauen Augen, die so herrlich in der Sonne glänzten. Beinahe hätte sie geseufzt. Als sie merkte, dass der Besitzer der Augen sie abwartend ansah. „Tschuldigung, hast du was gesagt?” fragte Kagome peinlich berührt. Wieder diese ehrlich, offene Lachen „Nur ob wir weitergehen wollen? Aber dir beim Träumen zuzuschauen ist auch sehr interessant.” neckte er sie, woraufhin das Mädchen feuerrot anlief und rasch weiterging.   Am Abend war mit Kagome nicht viel, bis gar nichts anzufangen. Sango wedelte schon seit einer gefühlten Ewigkeit mit der Hand vor dem Gesicht der träumenden Freundin herum. Sheireen und Naralessa saßen daneben, die Beine überkreuzt, schlürften Cocktails und beobachteten die verzweifelten Versuche Sangos, Kagome zurück auf den Planeten Erde zu bringen. „Lass es Sangolein. Die denkt doch sowieso nur an ihren Justin Biber Verschnitt.” Schnurrte Sheireen nach weiteren fünf Minuten. Mit einem Schlag klärte sich Kagomes Blick und wurde zu Eis „Hör auf über Jungen zu lästern, die du gar nicht kennst.” fauchte sie die Teufelstochter an. „Darling, sie hat das nur gesagt um dich mal wieder zurück zu den Lebenden zu holen.” warf Sam jetzt ein, wobei er die Tonlage Sheireens zuvor imitierte. Verwirrt blickte die Schwarzhaarige in die Runde, erst jetzt fiel ihr das beinahe andächtige Schweigen in der Gruppe auf und alle starrten sie an! Sie ballte die Hände zu Fäusten und biss sich auf die Lippe, war das peinlich! Sämtliche Schamgefühle waren aber vergessen, als ihr Handy vibrierte und der Name Sean auf dem Display auftauchte. Die Endorphine in ihr drehten völlig durch, als sie die Nachricht las, in der Sean sie fragte, ob sie am Freitag Lust hätte mit ihm Eis essen zu gehen. Mit zittrigen Fingern schaffte es das Mädchen gerade noch eine Bestätigung abzuschicken. „Nachricht von deinem Schatzi?” rief Dan fragen quer über den Tisch. „Er ist nicht mein Schatzi, aber wir gehen am Freitag Eis essen.” erklärte Kagome so überzeugend wie möglich. Das alle sie danach mit einem `erzähl- du- mal- Blick´ musterten machte ihr die Sache nicht unbedingt leichter. „Der will dich doch nur ins Bett kriegen.” Die Blicke wanderten von Kagomes Gesicht in Inuyashas. Sesshomarus Augenbraue wanderte in die Höhe „Eifersüchtig, kleiner Bruder?” fragte er spöttisch. „Keh!” keine Antwort war auch eine Antwort.   Die nächsten Tage lief Kagome immerzu fröhlich summend durch die Gegend, das Leben konnte so schön sein! Die berühmte rosarote Brille lies sie auch so einige Dinge übersehen, zum Beispiel den gar nicht glücken Blick Kougas und den hasserfüllten Blick Inuyashas. Selbst das diese beiden sich in letzter Zeit gar nicht mehr zofften entfiel ihrer Aufmerksamkeit.   Es war soweit: Freitag. Den Unterricht hätte sie am liebsten geschwänzt, wenn es da nicht eine nervende Zimmergenossin gegeben hätte, die sie mit festem Griff durch die Gänge zog. Kagome saß den ganzen Morgen wie auf heißen Kohlen. Ununterbrochen starrte sie die Uhr an, auch die mehrfachen Ermahnungen der Lehrer brachten da nicht viel. Endlich wurde sie durch das Läuten der Klingel in der letzten Stunde erlöst.   In ihrem Zimmer saß sie vor ihrem Spiegel und hätte heulen mögen, sie sah grauenhaft aus und was zum Anziehen hatte sie auch nicht! Die drei anderen anwesenden Frauen sahen dem Trauerspiel schon seit geraumer Zeit zu und rafften sich nun auf um der Freundin zu helfen. Sango machte sich daran ein passendes Outfit zusammenzustellen, während Naralessa und Sheireen sich um Make- up und Frisur kümmerten. „Okay, mal sehen nur nicht zu aufgestylt, ihr geht ja schließlich nur Eisessen, gelle?!” Sheireen grinste Kagome zuckersüß an. Naralessa hatte das Glätteisen schon in der Hand „Eine wahre Frau braucht keine drei  Tonnen Schminke um gut auszusehen.” erwiderte sie kühl. Das Resultat der ganzen Styleaktion war eine wunderschöne Kagome in einem weißen,  trägerlosen Sommerkleid das ihr bis zu den Knien ging, einem dazu passenden Hut, langen glatten Haaren und dezent geschminkten Augen. Die Füße steckten in edlen weißen Riemensandalen und um das Handgelenk trug sie silberne Kettchen. „Perfekt.” urteilte Sango und mit dem bestätigenden Nicken der beiden anderen war Kagome zum Daten freigegeben. Bevor sie jedoch das Haus verlies drehte sie sich noch einmal glücklich lächelnd zu ihren drei Freundinnen um „Was würde ich nur ohne euch tun?” „Immer noch mit zerzausten Haaren vor dem Spiegel sitzen und dich selbst bemitleiden?” schlug Sheireen vor und Sango lachte. „Nun geh schon, lass deinen Traumprinzen nicht warten.” Naralessa verdrehte die Augen, sie hoffte schwer für diesen Idioten, dass er dieses Mädchen glücklich machte. Mit wehenden Haaren drehte Kagome sich um und machte sich mit klopfendem Herzen auf den Weg.   Am vereinbarten Treffpunkt wurde sie bereits von Sean erwartet. Als er Kagome sah weiteten sich seine Augen kurz und ein breites Grinsen manifestierte sich auf seinem Gesicht. „Du sieht wunderschön aus.” begrüßte er sie, was Kagome errötend zu Boden blicken lies.   Im Laufe des Nachmittags stellte Kagome fest, dass Sean noch viel netter war als sie dachte. Sie lachten viel und hatten eine Menge gleicher Interessen, so dass es ihnen an Gesprächsthemen nicht mangelte. Die Sonne begann langsam unterzugehen, Sean und Kagome schlenderten durch den Park und machten sich langsam auf in Richtung Internat. Schweigend saßen sie in dem Bus der sie zurück brachte, ein angenehmes Schweigen. Die Sonne war bereits vollständig untergegangen und Sean begleitete die schwarzhaarige Schönheit noch zurück zu ihrem Wohnhaus. „Es war wirklich ein wunderschöner Tag heute, ich hoffe das können wir beizeiten wiederholen?” leicht fragend sah er Kagome an, diese lächelte mit geröteten Wangen zurück ehe sie schüchtern antwortete „Ich würde mich sehr darüber freuen.” Sean schenkte ihr ein letztes Lächeln und küsste sie zum Abschied federleicht auf die Wange. Als er sich umgedreht hatte, stand Kagome noch minutenlang auf dieser Stelle und hielt sich die Wange, dann drehte sie sich schwungvoll um und stürmte ins Haus, das Leben war wundervoll!!   Im Wohnzimmer wurde sie bereits von neugierigen Blicken erwartet. Kagome quietschte und schleuderte die Sandaletten ganz undamenhaft in die nächste Ecke. Sie hüpfte zweimal auf der Stelle und schmiss sich dann zu ihren Mädels auf die Couch. „Na da scheint ja jemand gute Laune zu haben.” schmunzelte Sheireen. „Es war so wunderschön! Und wir werden uns wiedersehen, er hat schon gefragt und er hat so süß geguckt dabei und, und, und…” „Ganz ruhig Kags, eins nach dem anderen.” stoppte Sango die aufgedrehte Freundin. Naralessa lies kurz davon ab ihre Fingernägel zu feilen „Was denn? War er wirklich so gut im Bett?” Das Kissen welches gleich darauf in ihrem Gesicht landete, fand seinen Weg ebenso schnell wieder zurück. Laut lachend lies Kagome sich zurückfallen „Du bist blöd.” sagte sie feststellend, sie wusste ja, dass Naralessa sie nur ein wenig aufziehen wollte. Inuyasha kam die Treppe hinuntergestampft und fauchte die Mädchen missmutig an „Veranstaltet eure dämliche Pyjamaparty gefälligst in euren Zimmern!” Naralessa sah zu Inuyasha herüber und lächelte spöttisch „Was denn kleiner Bruder? Sag bloß klein Inu muss heia- heia machen?” Lautes Gelächter seitens der Mädchen war die Antwort. Dadurch angelockt kamen nun auch die restlichen Bewohner in den Gemeinschaftsraum und gesellten sich zu den gut gelaunten Wesen in diesem Raum. Inuyasha entfernte sich wieder fluchend, wie er das hasste, wie er Sean hasste! Was wollte dieser Mistkerl überhaupt hier, er war ein Fremder, er hatte nichts zu sagen, er hatte keine Rechte unter den Schülern! Verdammt!   Sean war nicht sofort zu seinem Zimmer zurückgegangen. Er hatte sich einen ruhigen Platz an dem nahegelegenen See gesucht und dachte über seine bisher recht kurze Zeit hier nach. Immer wieder tauchte in seinen Gedanken ein schwarzhaariges Menschenmädchen auf, welches in dem weißen Kleid wie ein Engel aussah. Ein Lächeln schlich sich auf sein Gesicht, er hatte schnell bemerkt, mit wem er hier gut zurechtkommen konnte und mit wem nicht. Dieser weißhaarige Inu und seinen Kumpel hatte er ganz schnell in die Kategorie: Finger weg, gesetzt. Außerdem hatte er auch ganz schnell gemerkt, dass er den beiden nicht gewachsen war, also möglichst fern halten und keinen Ärger mit den Zwei, das galt dann wohl auch für deren Schwestern, schade die beiden Damen waren natürlich wahre Blickfänge. Doch schon glitten seine Gedanken wieder Richtung Kagome und seine blauen Augen leuchteten. Kapitel 4: Die Ankunft der Neuen --------------------------------  Die Wochen zogen ins Land, die Schüler wurden angespannter, der Unterricht ernster, die Abschlussprüfungen rückten näher. Kagome traf sich immer öfter mit Sean und lies sich von ihm Nachhilfe geben, Hintergedanken hatte sie dabei natürlich keine. Heute sollte der Tag sein, an dem neue Schüler auf das Internat kamen, fünf Mädchen zwei Jahrgangsstufen unter den Freunden. Diese hatten sich der Neugier wegen in die Nähe des Eingangsbereiches gesetzt und beobachteten Taisho, welcher gerade die Ankommenden begrüßte. Angeführt von einer schlanken, schwarzhaarigen Menschenfrau stolzierten die neuen Mädchen auf den Rektor zu. Hinter der Schwarzhaarigen gingen zwei Mädchen mit langen blonden Haaren, die Handtaschen über den Arm gelegt und die Nase emporgehoben. „Boa, die fühlen sich auch als wären sie die Geilsten.” spottete Dan, während er in aller Ruhe an einem Lolly nagte. Sango legte den Kopf leicht schief  „Schminke schön und gut, ohne gehen wir ja auch nicht aus dem Haus, aber muss man sich denn gleich die ganze Make- up Dose ins Gesicht knallen?” „Zumindest sollte die kleine Blonde mal zusehen, dass sie einen helleren Farbton nimmt, sonst kann sie sich das Gesicht gleich mit Wasserfarben anpinseln.” Stimmte Kagome fachmännisch zu. Sheireen kniff die Augen zusammen „Wenn man sich schon so abenteuerliche Kringel um die Augen malt, sollte man das wenigstens gerade und sauber hinbekommen.” „Und der Lidschatten sollte auch nicht auf der ganzen Stirn verteilt sein.” Naralessa führte die Ausführung  Sheireens fort.   „Wow, Mädels hört doch mal auf so zu lästern, ihr hört euch ja an wie die letzten Zicken.” Byakuya sah die Mädchen groß an, das war doch sonst nicht ihre Art, sich über Jüngere in dem Ausmaß auszulassen. „Wir `lästern´ doch nicht.” Naralessa sah Byakuya fast tadelnd an. „Wir stellen fest und erörtern Tatsachen.” erläuterte Kagome. „An der Schwarzhaarigen habt ihr ja scheinbar nichts `festzustellen und zu erörtern´ oder?” Sesshomaru sah die Mädchen der Reihe nach an, bekam aber nur giftige Blicke zugeworfen. „Nein stimmt, die scheint ja ganz manierlich auszusehen.” grummelte Sango. „Hey, da kommen ja noch mehr.” verwundert hob Miroku den Kopf. „Ja, noch mehr Weiber.” Kouga grummelte finster. „Die beiden scheinen aber keine solchen Tussis zu sein.” stellte Kagome zufrieden fest. „Sagt mal, wo genau haben sich die lieben Zwillinge eigentlich hinverzogen?” Naralessa schaute sich verwundert um, sie hatte gar nicht mitbekommen, dass die zwei weggegangen waren. „Die sind abgehauen, als ihr mit eurer Lästerattacke losgelegt habt.” antwortete Byakuya ohne erkennbare Emotionen.   Schweigend betrachteten die Freunde die beiden Mädchen, eines mit hüftlangen dunkellila Haaren und das anderen mit Kurzgeschnittenen mittelblauen Haaren, beide offensichtlich dämonische Wesen. „Ich dachte schon diese Schule würde von Menschen übervölkert werden.” eine gewisse Zufriedenheit, dass dem nicht so war, lag in Sesshomarus Stimme.     Sam gähnte und streckt sich im Gras aus „Hast dus gehört, da scheinen noch mehr Neue gekommen zu sein.” murmelte er dann. „Ja. Ältere, ich glaube ein Jahrgang unter uns.” stimmte sein Bruder nickend zu. Ein Handy klingelte, Sams, er ging ran ohne sich die Mühe zu machen nachzusehen wer dort störte. Mit einem laschen „Jop.” meldete er dem Anrufer seine Anwesenheit. Dann jedoch saß er mit einem Mal kerzengrade im Gras und wurde kaum sichtbar blass. Dan öffnete ein Auge, was war denn nun schon wieder? Er hörte eine Stimme aus dem kleinen Telefon kommen, offenbar weiblich, eine die gerne und viel redete. Sein Bruder legte auf, ohne den Sprachfluss der anderen zu beachten. Stumm saß er da „Wieso hab ich ihr die richtige Nummer gegeben?” kam die verwunderte Frage an sich selbst. „Wem?” „Erinnerst du dich noch an die beiden Mädels von der Klassenfahrt, aus der Disco?” „Ja.” Dan grinste, „Du armes Schwein, warst du echt so besoffen?” „Ich soll dich im Übrigen von ihrer Freundin grüßen, wäre nett, wenn du mal an dein Handy gehen würdest.” Antwortete der Ältere spitz. … „Ups.”   „Man, ich kann nicht mal daran erinnern, wie genau die ausgesehen haben, oder wie sie heißen!” „Pah, es interessiert mich auch herzlich wenig wie die aussehen oder heißen! Sie interessieren mich herzlich wenig! Ham die noch nie was von `One- night- stand´ gehört?!” Sam war wirklich schlecht gelaunt, diese `Tusse´ ,wie er sie lieb nannte, hatte ihn noch geschlagene fünfunddreißig mal angerufen. Dan hatte sein Handy nicht dabei, im Zimmer angekommen erlebte er aber eine ebenso böse Überraschung. Ein dutzend Nachrichten und doppelt so viele Anrufe. „Da hilft nur eins, Handyvertrag wechseln!” meinte er bestimmt. „Wie konnte uns das nur passieren? Wir schreiben doch nur wahllos Zahlen auf ein Blatt Papier, wieso um Himmels willen… nein, nein, nein nicht aufregen, das Problem bekommt man gelöst.” „Richtig, wenn die nicht plötzlich hier auf der Matte stehen ist alles easy.” Zufrieden schlossen die Beiden mit dem Thema ab und nahmen sich vor so schnell wie möglich neue Verträge und damit neue Handynummern zu bekommen. Ansonsten würde ihre kleinen elektronischen Freunde wohl bald an Überlastung durch zu viele unbeantwortete Anrufe und Nachrichten, sterben.   Sesshomaru und Byakuya hatten derweil ihre eigenen Probleme, die neue Schwarzhaarige und ihre blonden Freundinnen waren sehr… anhänglich. „… und dann haben meine Eltern dieses riesige neue Grundstück gekauft und haben nach der besten Schule für mich gesucht, leider waren diese mittelmäßigen, heruntergekommenen Dinger hier in der Gegend absolut nicht mein Niveau. Als meine Eltern diese Internat entdeckt, und gesehen haben wie perfekt es ist, haben sie mich natürlich gleich hier angemeldet…” Unablässig redend folgte das schwarzhaarige Mädchen den Jungs. Sesshomaru verspürte gute Lust, sie auf seine Art zum schweigen zu bringen, leider liefen sie gerade am Lehrerzimmer vorbei, nicht sehr vorteilhaft. Er wusste verdammt noch mal nicht einmal wie sie hieß und wieso prahlte sie ständig vom Reichtum ihrer Eltern?! Auf diesem verfluchten Internat liefen numal nur diese stinkreichen Bonsenkinder rum, die genauso reich oder reicher waren als die Prinzessin hier. Er atmete einmal tief durch, vielleicht wusste sie das nicht, was hatte sein Vater gleich gesagt? Sie sollten nett zu den Neuen sein und ihnen helfen sich zurechtzufinden? Dann sollte er sie wohl darauf hinweisen. Nein! Dann musste er ja mit ihr reden! Ausgeschlossen, er bevorzugte es zu schweigen.   Byakuyas Gesicht war ebenso frei von Emotionen wie Sesshomarus, nur ein kalter Zug um seine Mundwinkel herum ließ erkennen, dass ihm das fortwährend redende Mädchen gründlich auf die Nerven ging. Da bevorzugte er ja ihre, in einen Farbtopf gefallenen Freundinnen, die zwar mit hocherhobenen Nasen, aber immerhin schweigend, hinter ihnen hertribbelten. Fieberhaft suchte er nach einer Möglichkeit sie zum schweigen zu bringen, er versuchte das Erstbeste was ihm einfiel. „Wie heißt ihr eigentlich?” Er fragte dies in einem solch gelangweilten Tonfall bei dem jedes andere Mädchen sofort das Desinteresse herausgehört hätte, nicht so diese. Diese waren hellauf begeistert, von dem `Interesse´ der Jungs an ihren Personen. „Sara, mein Name ist Sara. Das sind Susi und Trish.” Sesshomaru warf seinem Freund einen eiskalten Blick zu, toll gemacht, jetzt wurden sie diese Kletten nie wieder los! Byakuya schloss für den Bruchteil einer Sekunde die Augen, Plan fehlgeschlagen, sie redete weiter, nur noch viel intusiastischer als vorher.   Gerade als sie an der Parkalage vorbeigingen, hakte sich Sara plötzlich bei Sesshomaru unter und schmiegte sich lächelnd an ihn. Ehe dieser irgendetwas unternehmen konnte, hörte man vom Rand des Weges etwas Splittern. Byakuyas Blick schoss zur Seite und beinahe wäre er einen Schritt zurückgewichen. Dort saßen SIE in einiger Entfernung an einem kleinen Tischchen, die Beine übereinandergeschlagen und mit eiskalten, mörderischen Blicken zu ihnen rübersehend. In Sheireens Hand glitzerten noch die Scherben einer Glasflasche, Blut lief unbeachtet ihren Arm hinunter. Ihre Hand zitterte und die Scherben bohrten sich tiefer in die immer noch zudrückende Faust. Ihre Augen leuchteten in diesem unglaublichen eisblau, das ihnen zueigen war. Ein einziges Wort konnte man darin lesen: Tod! Naralessa saß neben ihr, Verachtung glitzerte in ihrem silbernen Blick, während sie die Blondinen musterte, die sich ihm gefährlich genähert hatten.   Fernab von all dem Trubel saß Kagome mit ihrer neuen Flamme und amüsierte sich prächtig. Sie konnte sich so unbeschwert mit Sean unterhalten und sie hatte immer einen Grund zu lachen, er war perfekt, in ihren Augen zumindest. „Also Kagome, erzähl doch mal, wie bist du denn an diese Schule gekommen?” Kagome strich sich durch die schwarzen Haare „Achje, wie war denn das damals? Du musst wissen, der Rektor hier ist ja der Vater von den drei Inu Geschwistern.” „Die beiden Eisklötze und dem Hanyo?” „Ja genau die. Aber urteile nicht zu hart, sie sind wirklich in Ordnung.” Kagome lächelte, sie wusste, dass Sean in ihnen nie wirklich Freunde finden würde. „Naja, ich kenn die eben schon ziemlich lange und irgendwann hatten sie mich dann soweit, dass ich gesagt habe `In Ordnung ich komme mit euch. ´ Das war auch schon die ganze Geschichte.” „Verstehe, ich habe gehört heute sind neue Schüler gekommen?” „Ja, richtig. Tussen wenn du mich fragst.” Sean lachte „Ich will dich oder deine Freunde ja nicht beleidigen, aber auf so einem nobel Internat ist das zu erwarten, oder?” Kagome zuckte mit den Schultern und seufzte „Ja, irgendwie schon.” „Aber anderes Thema, magst du morgen mit mir auf einen kleinen Ausflug gehen?” Seans Augen blitzen und Kagome schmolz unter seinem Blick dahin „Gerne.” seufzte sie lächelnd, dieser Junge war nicht gut für sie.   Die Zwillinge waren ganz unschuldig über das Schulgelände spaziert, sie dachten an nichts Böses und doch saßen sie nun zusammengekauert hinter einer niedrigen Mauer. „Das ist ein wenig zu viel für einen Tag.” fauchte Dan und schielte über den Rand „Sie sind immer noch da.” Sam hatte sich mit dem Rücken gegen die Wand gelehnt und lies auch seinen Kopf dagegen sinken. „Irgendein Gott muss uns ganz fürchterlich hassen.” murmelte er. „An deren Namen erinnere ich mich aber noch.” sagte Dan „Ja, Cassandra und Alexa. Die beiden haben uns ganz schön gehasst, damals als wir schluss gemacht hatten.” „Sagt mal, was tut ihr da?” Beide fuhren ruckartig herum und zogen Sango mit nach unten. „Schhhhh. Sie dürfen uns nicht bemerken.” zischten sie. „Wieso woher kennt ihr sie denn?” fragte die verblüffte Sango zurück. „Das sind unsere Ex- Freundinnen.” erklärte Dan als wäre damit alles klar. „Na und?” „Sie hassen uns!” „Wahrscheinlich berechtigt, wer weiß wie ihr mit ihnen umgesprungen seid. Zu eurer Info, ihr geht jetzt auf die selbe Schule, früher oder später werdet ihr euch über den Weg laufen.” damit sprang Sango auf und verschwand. Sam und Dan sahen sich an “Wir werden sterben.” Kapitel 5: This is war! ----------------------- This is war!   Die Sonne war gerade am untergehen und Kagome schlenderte gemeinsam mit Sean am Rande des Sees entlang. Plötzlich blieb Kagome stehen und sah ins Wasser, ihre Augen glänzten und sie beugte sich hinunter zu dem dort erspähten Stein. Leider vergas sie dabei die liebe Schwerkraft, diese und der rutschige Untergrund sorgten dafür, dass das Mädchen den Halt verlor und drohte ins Wasser zu fallen, wäre da nicht Sean, der sie reflexartig am Arm zurückzog. Dafür benutzte er zu viel Schwung, das Resultat war zwei im Gras liegende Teenies, die restlos überfordert mit der Situation waren. Kagome lag auf dem blonden Jungen und starrte ihn mit großen Augen an. Nach einiger Zeit wurde ihr langsam bewusst wie nah sie ihm doch war und wie gut sich seine Berührung anfühlte. Kagomes Körper begann zu kribbeln und ihr Mund wurde trocken, als Sean sie leicht zu sich zog. Kurz vor ihren Lippen stoppte er und sah ihr in die Augen, fragend, um Erlaubnis bittend. Kagome schloss ihre Augen und kam ihm entgegen. Der darauffolgende Kuss war lang und zärtlich. Die letzten Strahlen der Sonne beleuchteten das eng umschlungene Paar und die Blätter der umstehenden Bäume rauschten leise im Wind. Der Augenblick hätte perfekter nicht sein können.   An einem anderen Ort ging es dagegen weniger friedlich zu. Sesshomaru spielte gerade in aller Gelassenheit an seinem Handy herum und versuchte, die schwarzhaarige Plage neben ihm zu ignorieren, diese aber dachte gar nicht daran sich abschütteln zu lassen. Sara beugte sich zu ihrem auserkorenen Prinzen herüber und umfasste seinen Arm. Sesshomarus Augen wurden eiskalt, er hatte jedoch keine Zeit mehr etwas zu unternehmen, denn plötzlich wurde die Schwarzhaarige förmlich gegen die Wand geschleudert. Wie der Fleisch gewordene Tod stand Sheireen dort und es hätte nicht viel gefehlt und das Leben von Sara wäre Geschichte gewesen. Sesshomaru musste aber an den Ruf von Vaters Schule denken, der durch so einen Mord von und an Schülern ziemlich leiden dürfte, und zog seine Freundin sachte mit sich. Diese fand das gar nicht amüsant und ihre Wut richtete sich gegen ihn „Willst du das Miststück etwa verteidigen?!” fauchte sie ihn an. „Nein, ich will dich nicht in Schwierigkeiten sehen.” antwortete er kühl und ging auf ihre Provokationen erst gar nicht ein. Die Schwarzhaarige zischte erbost und riss sich los, ungehalten stürmte sie davon. Zwei Wochen waren diese Neulinge jetzt hier und jeden einzelnen Tag dieser zwei Wochen hatte sich diese Schlampe an ihren Freund rangemacht. Und der?! Der unternahm nicht mal was dagegen. Für wen hielt er sich, dachte er wirklich sie nahm das einfach so hin?!   Naralessas Augen formten sich zu Schlitzen, sie hatte das ganze Schauspiel beobachtet, von hier oben, dem Dach der Schule. Auch ihr waren diese drei Bitches ein Dorn im Auge, vor allem weil die zwei Blondchen sich an Byakuya ranschmissen. Sesshomaru war für sie wohl tabu, den wollte das Oberprinzesschen für sich. Sie bleckte die Zähne und knurrte auf, die drei hatten sich mit den Falschen angelegt. Sollten sie Sheireens Warnung gerade nicht verstanden haben, würde es ernsthaft Krieg geben. Schwungvoll drehte sie sich um, Sheireen hinterher.     Polternd fielen die Bücher zu Boden. „Du?” Nur ein Hauchen und doch verstand Sam ganz genau. „Cassy.” begrüßte er sie mit dem schlechtesten Pokerface dieser Zeit. Das Mädchen mit den langen lila Haaren starrte ihn für eine kleine Ewigkeit an, dann beugte sie sich zu ihren Büchern herunter und hob diese auf. Mit gesenktem Blick kam sie auf ihn zu. Dann ging alles ganz schnell, ein Klatschen und Cassandra verschwand mit wehenden Haaren um die Ecke. Perplex hielt Sam sich die Wange „Das kam unerwartet.” murmelte er. Schaute ihr aber doch ein wenig beleidigt hinterher, sie war die Ex seines Bruders, konnte sie bitte den schlagen? Leider hatte Sam das Glück heute verlassen, als er um die nächste Ecke bog wäre er am liebsten gleich im Erdboden versunken. „Alex.” stöhnte er, als er sich Auge in Auge mit dem blauhaarigen Mädchen wiederfand. „Für dich Alexa.” fauchte sie und das gleiche Spiel wiederholte sich. Sam fluchte, mussten die denn beide auf die gleiche Seite hauen?! Alexa rauschte davon ohne ihn noch eines Blickes zu würdigen.   Sam fand seinen Bruder auf einer Mauer sitzend und telefonierend. „Hey hör mir mal zu, ich weiß nicht mal mehr wie du heißt und ich bin es leid von deinen ewigen SMS und Anrufen zugespamt zu werden also unterlass es bitte.” Ein wütender Schrei war von Dans Gesprächspartner zu hören, gefolgt von einer unverständlichen Schimpftirade. „Nein, ich… ja…. Ich … Jetzt lass mich doch mal aussprechen!” Davon schien die am anderen Ende der Leitung aber gar nichts wissen zu wollen und meckerte weiter. Genervt nahm Dan das Handy vom Ohr und legte auf, die war definitiv nur in besoffenem Zustand zu ertragen gewesen. „Du redest noch mit denen?” nuschelte Sam und lies sich auf dem Boden fallen.” „Sinnloses Unterfangen.” murmelte Dan zurück. Eine Weile herrschte Stille. „Cassy und Alex hassen uns.” eine einfache Aussage Sams. „Du bist ihnen begegnet?” die Frage Dans. Sam drehte sich zu seinem Bruder um, kurz darauf hielt Dan sich verwirrt die Wange, hatte sein Bruder ihn gerade geohrfeigt? „Ich glaube die galt dir.” erklärte der Ältere entschuldigend.  Dan nickte und schwieg, das konnte ja noch lustig werden.     Es wurde nicht besser. Naralessa und Sheireen ließen `ihre´ Jungs nicht mehr aus den Augen, folgten ihnen auf Schritt und Tritt. Doch selbst wenn die Beiden direkt daneben standen, erdreisteten diese vermaledeiten Bitches sich, Sesshomaru und Byakuya anzugraben! Es war genug, das Maß war voll, die Geduld am Ende. Mit grimmigen Blicken beobachteten Sheireen und Naralessa die drei altbekannten Pestbeueln. Nur ganz kurz waren sie weg gewesen, hatten die Seite ihrer Freunde verlassen und kaum drehte man ihnen den Rücken zu, klebten die Weiber an ihnen. „Es reicht.” eine kühle Aussage Naralessas. Sheireens Augen verloren jegliche Emotionen und gemeinsam ließen sie ihre Energien aufwallen, nur das sie diesmal nicht bloß versuchen wollten einen Koffer zu schließen.   Sara lächelte gerade ihren Auserwählten verführerisch an, als es ihr eiskalt den Rücken hinunterlief, was war denn das für eine plötzliche Kälte? Erschrocken blieb ihr Blick an den beiden lästigen Frauen hängen, die ständig um die beiden gutaussehenden Typen hier herumscharwenzelten. Aber was war los mit denen? Die würden doch nicht wirklich…. Sheireen stand plötzlich vor ihr und das nächste, was sie wahrnahm, waren Schmerzen. Die beiden Blonden schrien entsetzt auf, doch da war Naralessa bereits bei ihnen.   Byakuya hatte die Energie der beiden gespürt und überrascht realisiert, dass hier gerade etwas gewaltig schief lief. Bevor er oder Sesshomaru sie aufhalten konnten, waren die beiden Mädchen auch schon auf die Neulinge losgegangen. Diese machten nun, dass sie die Kurve kratzten. Kühl folgten Naralessa und Sheireen ihnen, jetzt wurde abgerechnet. Ohne den Gang zu beschleunigen blieben sie den Menschen auf den Fersen. Die Luft um sie herum schien klirrend kalt, der Wind wirbelte ihre Haare in die Luft und ihre Augen leuchteten unheilvoll.   Miroku, Kouga und Inuyasha hielten in ihren Bewegungen inne. „Sag mal Inu, war das da gerade deine Schwester und ihre Seelenverwandte, die die drei Menschenmädchen über das Schulgelände gehetzt haben?” fragte Miroku. „Das sie sich zu so was herablassen.” murmelte Kouga. „Soviel ich weiß, haben Sara und ihre Freundinnen sich an Sesshomaru und Byakuya rangemacht.” erklärte Inuyasha. „Oh, wir sollten dem Taisho schon mal drei Todesfälle melden.” schlug Miroku vor, wurde aber von Kouga verbessert. „Vielleicht auch noch ein paar mehr.” Er deutete in die andere Richtung, in der die Zwillinge gerade von ihren einstigen Lieben gejagt wurden. „Eine paar viele mehr.”  knurrte Inuyasha jetzt mit merklicher Wut in der Stimme. Sein Blick haftete an Kagome und Sean, welche eng umschlungen etwas weiter weg ihre Zweisamkeit genossen und von dem Chaos um sie herum nichts mitbekamen. Miroku seufzte auf, jetzt musste er sich wieder was einfallen lassen um Inuyasha und auch Kouga dazu zu bringen von Sean abzulassen, den sie gerade mit Blicken auseinanderrissen.     „Verdammt wir wollten doch ganz normal mit denen reden!” „Tja Bruder, da ist wohl irgendwas schief gelaufen.” rief Dan zurück. „Bleibt schon stehen ihr könnt nicht ewig davonlaufen!” Alexa fauchte wütend. „Was seid ihr denn für Männer, lasst euch von Frauen jagen!” versuchte Cassandra es mit Provokation. „Wir schlagen keine Frauen.” kam die Antwort von vorne. Mit einem großen Satz sprangen sie auf ein kleines Vordach und drehten sich zu den Verfolgern um. „Jetzt kommt schon, ich meine okay es war nicht nett von uns euch damals einfach so im Regen stehen zu lassen aber…” “Nicht nett?!” Sam wurde barsch von Alexa unterbrochen “Ihr habt uns einfach weggeworfen! Ihr habt uns benutzt! Ihr habt uns ins Gesicht gelacht, als ihr gegangen seid! Ihr habt von Anfang an mit uns gespielt und du sagst `nicht nett´?!” Alexas Hand glühte auf und die Zwillinge konnten ihrem Energieball gerade noch ausweichen. „Oh, shit.” war das einzige was ihnen noch einfiel ehe sie wieder rannten. Zu kämpfen war keine Option, weder Cassandra noch Alexa hätten eine realistische Chance einen ernsten Kampf zu gewinnen und irgendwo waren die beiden ja doch Gentlemen.   Sara, gefolgt von den beiden Blondinen hatte inzwischen den großen Platz vor dem Eingangstor erreicht, sie rannte darauf zu, wähnte sich dahinter in Sicherheit, sie streckte die Hand aus, konnte das Holz des Tores schon fast spüren, bis sie sich von einer unsichtbaren Macht gepackt und zurückgezogen fühlte. Ihren Freundinnen erging es nicht viel besser. Ein Blick zurück ließ sie das kalte Lächeln ihrer Peiniger sehen, die jetzt leise vor sich hin sangen.   „Wir sind wie Eisblumen”   Sie kamen näher   “Wir blühen in der Nacht”   Und näher   “Wir sind wie Eisblumen, viel zu schön für den Tag”   Sara keuchte auf, als sie an der Kehle gehalten in der Luft baumelte.   „Wir sind wie Eisblumen, kalt und schwarz ist unsre Macht. Eisblumen blühen in der Nacht” Ohne Rücksicht krachten alle drei Mädchen gegen die nächstgelegene Hauswand und blieben wimmernd am Boden liegen. Die Verursacher ihrer Schmerzen standen vor ihnen und blickten kalt auf sie herab. „Da liegen sie Schwester. So erbärmlich.” leise und doch verständlich kamen die Worte aus Sheireens Mund. „Ja, plötzlich ist das hübsche Näschen ganz unten.” antwortete Naralessa in der gleichen Tonlage.   In diesem Moment stürmten die Zwillinge auf den Hof und lenkten die Aufmerksamkeit aller auf sich. Genannte aber waren viel zu sehr mit Wegrennen beschäftigt.   Unbemerkt waren noch zwei weitere Personen auf den Hof getreten. Kagome und Sean schlenderten ahnungslos Arm in Arm über das Schulgelände, sie waren viel zu sehr mit sich selbst beschäftigt gewesen, als dass sie die Meinungsverschiedenheiten der anderen hätten mitbekommen können. Umso überraschter waren sie jetzt von dem Chaos auf dem Hof. „Was um alles in der Welt ist denn hier los?” Kagomes Stimme klang entsetzt, wie auch nicht? Die Zwillinge wurden von Mädchen durch die Gegend gejagt und Naralessa vermöbelte mit Sheireen die neuen Menschen, die schon etwas zerknittert aussahen. Diese beschlossen gerade, dass das genug der Machtdemonstration war, die Menschen waren eingeschüchtert, sahen zwar ein wenig ramponiert aus, aber beide Mädchen hatten darauf geachtet, dass keine ernsthaft verletzt wurde. Zufrieden hörten sie mit dem Schauspiel auf und lachten. Sie drehten sich um und schauten zu Kagome, in einer Stimmlage, die nicht vermuten lies, dass sie gerade noch eine Hetzjagd geführt hatten fragten sie „Ihr seid jetzt also zusammen?” „Ja, aber ich meine… ihr wart eben noch so wütend und jetzt einfach so… vorbei?” Verwirrt wanderte Kagomes Blick von der einen zur anderen . „Wir wütend? Nein, wir waren vielleicht ein wenig genervt von denen da hinten, aber nicht wütend.” winkte Sheireen lachend ab. Das kleine Schauspiel, das sie mit Naralessa gezeigt hatte, hatte ja mächtig Eindruck gemacht.   „Hey Mädels, lasst die Jungs am Leben, wir wissen das sie hoffnungslose Womanizer sind und wahrscheinlich ist euer Zorn auch gerechtfertigt, aber wir brauchen sie noch.” wandte Naralessa sich an die anderen anwesenden Damen. Angesprochene schauten sich an, sie hatten die Weißhaarige und ihre Freundin ja eben in Aktion gesehen, mit denen legte man sich wohl besser nicht an. „Stimmt, außerdem lohnt es sich doch gar nicht so viel Energie wegen der Männerwelt zu verschwenden.” fügte Sheireen hinzu und die Beiden marschierten zufrieden davon. Die Verbliebenen starrten ihnen ungläubig hinterher. Sagten die, die gerade drei Menschen über das Schulgelände gehetzt hatten um sie nach allen Regeln der Kunst zu vermöbeln, nur weil sie eifersüchtig waren!    „Wow, das war strange.” Mit großen Augen saßen die Zwillinge an der Wand und versuchten das eben Geschehene zu verarbeiten. Zu allem Überfluss meldeten sich in diesem Augenblick auch wieder ihre Handys mit Nachrichten der anderen beiden verschmähten Frauenherzen. „Bruder, es wird wirklich Zeit, dass wir den Vertrag wechseln.” seufzte Sam ergeben und starrte auf den Handydisplay. Dan nickte und stand auf, er zog seinen Bruder mit auf die Beine und meinte im weggehen noch „Ich weiß immer noch nicht, wie sie eigentlich hießen.” Sie sprangen auf das Dach des nächstgelegenen Hauses und drehten sich noch einmal mit einem Lächeln zu den Ex- Freundinnen um. „Wir haben nie mit euch gespielt.” flüsterte Sam, Dan seufzte „Wenn wir euch damals nicht `weggeworfen´ hätten, wärt ihr in euer Verderben hineingerannt.” Diese Worte, und die Geschichte, die sich dahinter verbarg sollte jedoch das Geheimnis der Zwillinge bleiben. Und so verklangen die Worte ungehört im Wind.     Jetzt standen nur noch Kagome, Sean, Cassandra und Alexa auf dem Platz. „So, also ihr seid die Ex Freundinnen der Zwillinge, ja?” Kagome lächelte die Dämon Damen freundlich an. „Ja.” Alexa wusste nicht so recht, wie sie mit der Situation umgehen sollte, diese Mädchen war immerhin mit diesen Idioten befreundet, aber sie hatte ihnen ja nichts getan. „Wisst ihr, ich glaube sie meinen das nicht böse. Sie haben viel zu viel Freude am Leben, um so was böse zu meinen.” versuchte Kagome es weiter. Alexa seufzte, naives junges Menschenmädchen, dachte sie bei sich und musste lächeln „Vielleicht, aber das ist jetzt sowieso Vergangenheit, wir haben die Beiden genug gejagt, damit ist das Kapitel abgeschlossen.” Cassandra nickte bestätigend und zusammen verließen auch sie den Platz. Sean legte den Arm um Kagome „Du hast schon verrückte Freunde.” schmunzelte er. „Stimmt, aber ich mag sie.” lachte Kagome und drückte ihrem Freund einen Kuss auf den Mund. Kapitel 6: Wenn Träume zerbrechen... ------------------------------------ Trübsinnig starrte Kagome in ihre Tasse heiße Schokolade. Dick in eine Decke eingemummelt saß sie auf der Couch umringt von ihren Freundinnen und teilte mit ihnen ihr Seelenleid. „Kagome Süße, magst du nicht wenigstens die Decke wegnehmen, es ist immer noch Sommer und ziemlich warm draußen.” versuchte Sango sanft ihre Freundin zur Vernunft zu bringen, erntete aber nur ein trotziges Kopfschütteln. „Ach Kags, du wusstest doch von Anfang an, dass er wieder gehen muss und drei Monate sind nun mal jetzt um, er kann nicht da bleiben.” versuchte Sheireen Kagome das Offensichtliche beizubringen. Diese aber blieb uneinsichtig. Sie hatte mit Sean eine wundervolle Zeit gehabt die letzten drei Monate und jetzt, jetzt war sein Praktikum vorbei, am Freitag um genau zu sein, Freitag! Heute war bereits Mittwoch! Kagome verzog das Gesicht und heulte auf „Das ist so unfair!” Sie lies sich zur Seite plumpsen. Das Aufseufzen ihrer drei Gesprächspartnerinnen ignorierte sie lieber.    Kagome schniefte, sie hatte es doch die letzten drei Monate geschafft, ihre Freunde davon zu überzeugen Sean zu akzeptieren. Er konnte doch jetzt nicht einfach gehen, es war verdammt schwer, alle davon abzubringen ihn entweder völlig zu ignorieren, oder ihn tot zu starren. Sie richtete sich wieder auf, wirr hingen ihr ihre schwarzen Haare ins Gesicht. „Kags, er ist doch nicht aus der Welt.” murmelte Naralessa leise. „Ja, du wirst ihn eben nur nicht mehr jeden Tag sehen können.” stimmte Sango lässig zu, sie hätte besser den Mund halten sollen. Kagome heulte auf und ihr Kopf machte Bekanntschaft mit der Tischplatte. „Ich vermisse ihn jetzt schon!” schluchzte sie verzweifelt. „Er ist doch noch gar nicht weg.” Sheireen zog eine Augenbraue in die Höhe und starrte das Häufchen Elend vor sich an. Naralessa wurde das Ganze jetzt einen Tick zu lächerlich „Jetzt mal ernsthaft, wie Shei gerade sagte, er ist noch gar nicht weg, ihr habt noch drei Tage. Wieso sitzt du also hier, heulst dir die Augen aus dem Kopf und beschwerst dich bei uns, dass du ihn vermisst?!” fragte sie kühl und der Kopf der Schwarzhaarigen flog in die Höhe. „Du hast recht! Ich sollte jede freie Minute mit ihm genießen.” Damit verschwand Kagome von der Couch und das Letzte, was die Hinterbliebenen hörten, war das Knallen der Eingangstür. „Sie kommt wieder.” stellte Sheireen fest. „Wieso?” Die Blicke der Mädchen wanderten zu Sam, der gerade den Raum betreten hatte. „Sie saß bis eben noch ungeschminkt, ungekämmt und mit verheulten Augen auf dem Sofa.” erläuterte Sango, als wäre das Erklärung genug. Sam aber lies nur die Augenbrauen zum Haaransatz wandern ganz nach dem Motto, Na und? „Sammy, mein Guter, wir wissen ja, dass ihr jeden Tag so das Haus verlasst, abgesehen von dem Teil mit den Augen. Deswegen müssen wir Frauen aber noch lange nicht auch so aussehen.” erklärte Sheireen geduldig. Sam sah an sich runter, in lässigen Jogginghosen und Kapuzenpulli gekleidet stand er da, durch die Haare war nach dem Aufstehen einmal durchgewuschelt worden und die Sache war erledigt. Er zuckte mit den Schultern, mit was für seltsamen Problemen sich das weibliche Geschlecht doch rumärgerte. Er verschwand lieber auf sein Zimmer, da gab es ja noch eine gewisse Sache mit dem Handyvertrag zu regeln.   Kagome hatte auf dem Absatz Kehrt gemacht, als sie an den Fensterscheiben des nächsten Gebäudes vorbeigespurtet war, ach du lieber Himmel! Sie war schneller wieder zurück als sie je gedacht hätte laufen zu können. Fluchend hastete sie ins Badezimmer, ihre drei Freundinnen saßen unverändert im Wohnraum. Als sie diesen wieder betrat dreht Sango sich um „Können wir dir vielleicht was helfen?” fragte sie lächelnd. „Nein danke, aber das nächste Mal sagt doch bitte Bescheid, wenn ich in dem Zustand das Haus verlassen möchte.” murrte Kagome zurück, erntete aber nur Gelächter.       *Freitag Nachmittag*   „Was für eine herrliche Ruhe. Was habt ihr mit der Jammertante gemacht.” Byakuya schaute schon beinahe interessiert in Richtung der Frauen. „Sie ist bei Sean, wie die letzten Tage auch.” murmelte Sango und blätterte in ihrer Zeitschrift herum. „Wo wir gerade bei Sean sind, ist heute nicht sein letzter Tag hier? Er reist doch morgen früh ab, oder?” fragte Dan in die Runde. Wie auf Stichwort stolperte Kagome in den Raum hinein. Ihr Gesichtsausdruck war eine Mischung aus Lachen und Weinen. „Sean will mich heute Abend ausführen.” schwärmte sie mit leuchtenden Augen, nur um dann mit tränenden festzustellen, dass es vorerst ihr letzter gemeinsamer Abend werden würde.   Am Abend begleitete Kagome Sean zunächst in ein kleines Restaurant am Rande der Stadt. „Sag mal Sean, wo genau gehst du jetzt hin, ich meine was machst du nach dem Praktikum hier?” neugierig sah Kagome in Seans blaue Augen. „Um ehrlich zu sein, weiß ich das selber noch nicht so genau, ich bin da eher der spontane Typ weißt du. Außerdem hab´ ich heute Abend keine Lust über die Zukunft nachzudenken, wo es doch die letzte Nacht ist, in der wir zusammen sein können.” lachte er mit einem verschwörerischen Blitzen in den Augen. Kagomes Wangen röteten sich und sie senkte verlegen den Blick.   Der Mond stand am Himmel, noch war er nicht ganz voll. Kagome stand mit ihrem Angebeteten auf einem kleinen Hügel, kuschelte sich in seine Arme und wünschte, diese Nacht würde nie vorüber gehen. Sean streichelte ihr zärtliche über den Unterarm „So ungern ich das jetzt sage, aber findest du nicht, dass es langsam leicht kühl hier oben wird.” flüsterte er ihr ins Ohr. Kagome versteifte sich und schüttelte den Kopf, sie wollte noch nicht gehen. Sean lachte leise „Wir müssen ja noch nicht zurück, aber wir können doch wenigstens in das Hotelzimmer gehen, das ich gemietet habe, oder?” Kagome blickte nach oben und strahlte Sean an, bloß nicht zurück, sie schenkte ihm einen kurzen Kuss und nickte dann. So kam es, dass Kagome kurz nach Mitternacht, dicht an Sean gekuschelt in dem großen Bett des Hotelzimmers lag. Sean verwöhnte sie mit Zärtlichkeiten, flüsterte ihr leise Liebesbekundungen ins Ohr und streifte ihr nebenbei die Klamotten vom Leib. Kagome ließ es geschehen, es war ihre letzte Nacht und sie wollte, dass sie unvergesslich werden würde. Sie wollte Sean ein Geschenk machen, wenn das ihre Jungfräulichkeit sein sollte, dann sollte es so sein. Sie spürte seine Küsse tiefer wandern und schloss die Augen, ab diesem Augenblick genoss sie nur noch, lies sich davontragen von der Zärtlichkeit des Mannes, den sie lieben gelernt hatte.    Der nächste Morgen kam viel zu schnell, brutal wurde Kagome von den hellen Strahlen der Sonne aus ihren zarten Träumen gerissen. Dennoch schlich sich ein Lächeln auf ihr hübsches Gesicht, als sie daran dachte, wie sie gestern Abend in seinen Armen eingeschlafen war. Sie runzelte die Stirn, jetzt aber merkte sie, dass sie alleine im Bett lag. Unwillig öffnete sie ihre noch halb geschlossenen Augen und musste feststellen, dass das was sie für die Strahlen der Sonne gehalten hatte, nur die Deckenlampe war. Ein Blick aus dem Fenster zeigte auch warum diese eingeschaltet worden war. Es war bewölkt, finster und ekelhaft draußen, so richtig schönes Mistwetter. Sie drehte sich um, das erklärte aber nicht, wieso ihr Angebeteter nicht mehr im Bett lag, nach der Nacht. Verdutzt hielt sie in der Bewegung inne, Sean stand im Zimmer, fertig angezogen und scheinbar aufbruchbereit. „Sean? Was machst du da?” Verwirrung machte sich in Kagome breit, er wollte doch wohl nicht gehen, ohne sich zu verabschieden. Sean dreht sich zu ihr um und Kagome zuckte erschrocken zurück, als sie den teilnahmslosen Blick aus den sonst so treuen Augen erblickte. „Sorry Süße, war ne nette Nacht, aber mein Praktikum ist vorbei, ich brauch kein Püppchen mehr.” Die Tür schlug zu. Kagomes Herz setzte kurz aus, ihre Gedanken wollten nicht realisieren, was diese sinnlosen Worte für eine Bedeutung hatten. Sie stand auf und zog sich an, langsam. Dann taumelte sie aus dem Zimmer, durch den Empfangssaal nach draußen, in den Regen, in die Welt, in die Wirklichkeit, die erbarmungslos über ihr zusammenbrach. Er hatte sie benutzt. Nein! Das war gewiss nur ein Missverständnis! Was gab es da zu missverstehen? Er hatte seinen Spaß, jetzt brauchte er sie nicht mehr. Etwas splitterte in ihrem Inneren. Sie ging weiter, blind und ohne Ziel. Noch immer registrierte sie nicht, was eben geschehen war. Es kam so plötzlich, ohne Vorwarnung, einfach so hatte er sie in den Abgrund gestoßen. Sie fing an zu rennen, versuchte zu fliehen vor dem, was sich als bittere Erkenntnis in ihren Gedanken manifestierte.   Stumm liefen jetzt die Tränen über ihr Gesicht, sie bog in eine verlassene Seitenstraße ein. An deren Ende angekommen, gab es keinen weiteren Weg mehr den sie hätte fliehen können, da brach ihr Blick. Ihre Beine gaben nach. Sie fiel, erst auf die Knie und dann auf die Seite. Sie kugelte sich zusammen umschlang ihre Knie mit den Armen und schluchzte hemmungslos. Sie zitterte, bebte, verzweifelte. Die Welt, von der sie einst träumte, war verloren.   Leise fiel der Regen auf die Erde hinab, vermischte sich mit den Tränen des Mädchens und wuschen sie hinfort, zurück blieben leere, braune Augen, deren Licht erloschen war. Kapitel 7: Wenn Engel hassen ---------------------------- Unruhig wanderte Sango durch die Wohnung, das konnte doch nicht wahr sein! Wo um alles in der Welt blieb Kagome?! Sie war seit gestern nicht mehr aufgetaucht, sie war doch nicht mit ihrem Liebsten durchgebrannt? Nein! Das würde sie nicht tun, nicht Kagome. Allerdings, manchmal tat man seltsame Sachen wegen der Liebe… aber nein! Sango fasste sich aufgebracht an den Kopf, das war ja nicht zum aushalten! Sie machte auf dem Absatz kehrt, genug der Warterei! Sie würde jetzt zu Sheireen und Naralessa gehen und zusammen würden sie Kagome suchen, da war doch irgendwas faul! Gedacht, getan.   Die beiden Gesuchten befanden sich im Gemeinschaftsraum, wo sie in aller Ruhe telefonierten. Sango schnappte sich kurzerhand beide Handys und legte ohne große Worte auf. Da es sich hierbei um Naralessa und Sheireen handelte, sprangen diese nicht empört auf, sondern blieben gelassen sitzen. „Ich hoffe, du hattest einen wirklich guten Grund dafür.” fing Sheireen dann zuckersüß an. „Kagome ist verschwunden.” redete Sango gar nicht lange um den heißen Brei herum und die abrupt beendeten Telefonate waren vergessen. „Verschwunden, inwiefern?” Naralessa hatte sich aufgesetzt und sah die aufgebrachte Freundin ernst an. „Wie ich es gesagt haben, sie ist von ihrem Treffen mit Sean nie zurückgekommen!” rief diese und fand es unerklärlich, wie die Beiden es schafften, so gelassen zu bleiben. Geschmeidig stand Naralessa auf „Beruhige dich Sango, wahrscheinlich weigert sie sich einfach, von ihrem Liebsten abzulassen.” „Richtig, du weißt doch noch, was sie hier für ein Theater gehalten hat.” stimmte Sheireen zu. Sango starrte beide fassungslos an „Leute, Sean musste heute abreisen, er hätte doch absolut keine Zeit um jetzt noch bei Kagome zu sein.” „Das ist ein Argument.” Naralessa runzelte die Stirn, zuckte aber die Schultern „Wir wissen doch, wo sie hinwollten, wir schlendern eben ein wenig durch die Stadt und sehen, ob wir unser Traumpaar finden.” seufzte sie, bei dem Wetter einen Stadtbummel zu machen, war zwar keine sonderlich berauschende Aussicht, aber was tat man nicht alles wegen der lieben Freundinnen.   Kurz darauf verließen die drei Mädchen das Schulgelände Richtung Stadt, mit Regenschirmen bewaffnet machten sie sich dort auf die Suche nach der Verschollenen. Doch auch nach dreistündiger Suche fanden sie weder von der Freundin, noch von Sean eine Spur. „In Ordnung, langsam aber sicher fang ich an mir Sorgen zu machen.” Sheireen drehte ihren Schirm im Kreis während sie nachdachte, wo sie noch nicht waren. Auch Naralessa hatte sämtliche Möglichkeiten, die nicht das Schlimmste bedeuteten wegargumentiert und übrig blieb, das Schlimmste. „Also gehen wir das ganze noch einmal durch.” Sie atmete tief durch. „Kagome war mit Sean in dieser Stadt, nehmen wir mal an sie sind die Nacht über zusammen geblieben, dann haben sie sich wohl ein Hotelzimmer oder ähnliches genommen.” „Im Klartext: Lasst uns sämtliche Übernachtungsmöglichkeiten der Stadt abklappern? Ist dir eigentlich klar, wie viele es davon in dieser dämlichen Stadt gibt?” Sango war nahe am Rand der Verzweiflung. Viele Möglichkeiten blieben den Mädchen nicht mehr, also wurde der Plan Naralessas umgesetzt und sie wanderten von einem Hotel ins andere, fragten nach zwei jungen Verliebten, die gestern ein Zimmer gemietet hatten. Eine Suche nach der Nadel im Heuhaufen.   „Ein junges Pärchen? Ja doch, ich erinnere mich, die waren gestern da, sie haben das Hotel heute Morgen allerdings getrennt wieder verlassen.” Die Empfangsdame wurde von drei Augenpaaren ungläubig angestarrt. „Bitte?!” langsam lies Sango sich auf den nächstbesten Stuhl sinken. Sheireen umfasste den griff des Schirmes fester „Kommt, wir müssen Kagome finden!” Stunde um Stunde verging in der die Mädchen durch die Stadt irrten, sich aufteilten nur um sich wieder zutreffen und den anderen mitzuteilen, dass von den Vermissten keine Spur zu finden war. Selbst Naralessas Spürsinn versagte, der Regen wusch sämtliche Gerüche mit sich fort. Niedergeschlagen trotteten die Drei durch die Gassen, es wurde schon langsam Abend, Sango zitterte und ihr Magen machte sich vorsichtig bemerkbar. Naralessa lies den Regenschirm sinken und hielt ihr Gesicht dem Regen entgegen, tief sog sie die Luft ein, kurz dachte sie etwas gewittert zu haben, doch es verflog so schnell wieder, wie es gekommen war. Sie lies ihren Kopf zur Seite sinken, sie waren wirklich in dem heruntergekommensten Teil der Stadt angekommen. Hier gab es wenige bis gar keine Beleuchtung mehr und die, die es gab flackerte entweder oder war so schwach, dass sie gerade mal das Fleckchen direkt unter sich beleuchtete. Wie gut, dass weder Naralessa noch Sheireen ernsthafte Probleme mit der Dunkelheit hatten, nur Sango war da ein wenig im Nachteil. Immer noch weilte Naralessas Blick in der kleinen, dunklen Gasse. Ein fernes Grollen war zu hören, der Blitz kurz darauf erhellte die Gegend nur für den Bruchteil einer Sekunde, doch es reichte, dass sich Naralessas Augen erschrocken weiteten. „Kagome.” es war nur ein Hauchen, doch die Köpfe der anderen zwei fuhren sofort herum. Die Weißhaarige hatte ihren Schirm längst fallen gelassen und war durch die Pfützen auf das Häufchen Elend am Ende der Gasse zugerannt. Sango brach sofort neben ihrer Freundin zusammen „Mein Gott, Kagome was in Teufels Namen ist passiert?” Sheireen strich der Freundin vorsichtig die Haare aus dem Gesicht und richtete sie auf, wie eine leblose Puppe lies Kagome es geschehen.   Naralessa beugte sich zu ihr runter und hob sie hoch, das Geschehene war zunächst nebensächlich, wichtig war jetzt erst mal das durchnässte Etwas zurück ins Trockene zu bringen. Schweigend kehrten die drei und die Vermisste zurück zur Herberge. In stiller Übereinkunft beschlossen sie zunächst einmal stillschweigen gegenüber den Anderen zu bewahren. Sie wollten selbst zunächst erfahren, was geschehen war und wie es dazu kam. Das was sie dazu hören sollten, würde ihnen gar nicht gefallen. Es dauerte lange, ehe sie Kagome dazu brachten zu reden, beziehungsweise überhaupt Notiz von ihnen zu nehmen. Das einst so fröhliche Mädchen hatte aufgehört zu leben, sie existierte, mehr nicht.   Doch als sich die Freundinnen dann aus den bruchstückhaften Erzählungen des Mädchens ungefähr zusammenreimen konnten, was geschehen war, war in dem Haus die Hölle los. Jeder der in die unmittelbare Nähe des Wohnabteils kam, machte schnellstmöglich wieder auf dem Absatz kehrt. Es war beinahe Mitternacht, als zwei einsame Gestallten das Gebäude verließen. Naralessa und Sheireen, schwarze Miniröcke, ebenso schwarze, bauchfreie und trägerlose Tops, die schwarzen Stiefel und der berechnende Gesichtsausdruck rundeten das Ganze Bild perfekt ab. Gelassen marschierten die Beiden auf das große Eingangstor zu, dort angekommen flogen sie mühelos darüber hinweg und verschwanden blitzschnell Richtung Stadt. Dort bemerkte niemand die beiden Damen, die in tiefster Nacht vom Himmel gestürzt kamen. Die Absätze der Stiefel klackerten gleichmäßig auf der asphaltierten Straße und halten von den Wänden wieder. Sie steuerten einen großen Club in der Innenstadt an, die gaffenden Blicke der Herren um sie herum ignorierend wurde dieser betreten und mit kühler Genauigkeit durchsucht. Das Ziel wurde schnell geortet, jetzt hieß es, alle Aufmerksamkeit der männlichen Clubbesucher auf sich lenken. Das war nicht weiter schwer, wenn man das Aussehen Naralessas oder Sheireens hatte, ein paar aufreizende Tanzbewegungen, ein paar verheißungsvolle Blicke und die Männer klebten an ihnen wie Magneten an einem Gegenpool. Auch das Ziel, welches bis dato noch bei seinen Kumpels und ein paar verzweifelten Weibern saß, wurde auf die neuen Königinnen der Nacht aufmerksam.   Von dem lieben, netten, leicht schüchternen Jungen namens Sean, war nicht ein kleines bisschen übrig geblieben, jetzt zeigte er sein wahres Gesicht, ein Macho ohne gleichen. Und wie unbeschwert er sich gerade an sie beide heranmachte, war der so blöd, oder erkannte er sie wirklich nicht? Eine Viertelstunde spielten Naralessa und Sheireen noch ein wenig, dann fuhr Sheireen Sean mit einer hauchzarten Bewegung um den Nacken herum, das einladende Lächeln auf ihren vollen Lippen, machte ihre Absichten unmissverständlich klar. Naralessa griff von der anderen Seite sachte nach Seans Hand und hauchte nahe an seinem Ohr „Es gibt hier einen Hintereingang.” Sean fühlte sich wie im siebten Himmel, gleich zwei solche Engel auf einmal! So musste sich ein Lottogewinn anfühlen!   Breit grinsend legte er seinen neuen `Eroberungen´ jeweils einen Arm um die Schultern und führte sie zu dem besagten Ausgang. Die Tür schlug zu und hüllte die drei Gestallten in Stille. „Sean.” Neutral hing der Name in der Luft, ausgesprochen von Naralessa und doch lag etwas Seltsames in der eben noch so verführerischen Stimme. Verwirrt betrachtete der Blauäugige den silberhaarigen Engel, den er in Gedanken schon längst als `sein´ bezeichnete, genau wie sein Gegenstück, die Schwarzhaarige. Nur eins verwunderte ihn, woher kannten die beiden Damen ihn nur? „Du erkennst uns wirklich nicht, oder?” Die andere sprach, leise flüsternd, was war das nur für ein seltsamer Unterton, der auch in ihrer Stimme zu hören war? Kurz stockte er, doch dieses Dämonengemisch kannte er! Verdammt, das waren doch die beiden Schwestern dieser eifersüchtigen Verrückten aus der Schule! Sheireen kam auf ihn zu, strich ihm langsam die einzelnen Haarsträhnen aus der Stirn, sie seufzte leise. Sean grinste, aha die Beiden waren ihm schlussendlich also doch verfallen, er war eben unwiderstehlich. „Sieh nur Lessa, dieses wunderschöne Haar, genau auf der richtigen Länge, damit wir Frauen es schön durchwuscheln können, genauso wie wir es lieben.” Wieder lies Sheireen ihre Hand durch seine Haarpracht gleiten. Seans grinsen wurde breiter „Ihr könnt es durchwuscheln, so oft ihr wollt meine Prinzessinnen.” hauchte er und wollte nach Sheireen greifen. Er erstarrte jedoch in der Bewegung, als die Hand in seinen Haaren plötzlich schmerzhaft fest zugriff. Ein eiskalter Schauer lief ihm über den Rücken, als er in das Gesicht der Schwarzhaarigen blickte, ein kaltes Lächeln manifestierte sich darauf. “Ja, lass es uns ihm nehmen.” flüsterte es plötzlich hinter ihm, er bekam keine Chance zurückzublicken, war doch sowieso klar, wer dort stand und erbarmungslos die Haarsträhnen zu Boden schickte. Naralessa summte leise eine Melodie, während sie mit dem Messer durch die blonden Haare schnitt.   Sean schrie auf riss sich los, zu spät jedoch, die Haare waren weg, die beiden Frauen aber waren noch da. „Was soll der Mist!” kreischte er hysterisch. „Nana, nicht so laut. Wir wollen doch noch ein wenig Spaß zusammen haben, oder?” unschuldig kam die Frage über Sheireens Lippen. Sean drehte sich um und rannte, vielmehr wollte rennen, aber er war ein Mensch und aus Dämonensicht so unglaublich langsam. „Erinnerst du dich an Kagome?” dieses Mal fragte Naralessa, lieb und unschuldig. Sean erstarrte, Kagome? Verdammt die waren so gut befreundet gewesen? „Was wollt ihr eigentlich? Die beiden Zwillinge da, eure Freunde die, die spielen doch auch nur mit den Weibern und…” „Schweig!” Naralessas Stimme war mit einem mal eiskalt und hart, ehe sie wieder mit der unschuldig lieben Stimme leise fortfuhr „bei den lieben Zwillingen wissen die Mädchen aber meistens woran sie sind, sie machen ihnen nichts vor, sie sagen, dass das nur ein one night stand wird.” Sean wich Schritt für Schritt zurück, mit jedem Schritt den er tat rückten die Frauen ein Schritt näher.   Sean wurde angst und bange, als er die kalte Mauer eines Hauses im Rücken spürte. Hinter sich die Wand und vor sich das kalte Lächeln der Frauen, die wohl direkt aus der Hölle gestiegen waren. Sie hoben die feingliedrigen Hände, das Messer in Naralessas Hand blitzte auf und Sean schrie. Der Schrei endete abrupt, es war ein Poltern zu hören, ein Wimmern und dann ein leises Flüstern, das Letzte was Sean hörte, ehe ihn Dunkelheit umfing. „Keine Sorge, deine ach so makellose Haut wird kein Kratzer zieren. Vergiss nicht Sean, wir Ladys `playen´ immer noch am besten.”   Die Sonne war gerade am aufgehen, als die Racheengel zurück zum Internat kehrten, aber die Mission war noch nicht beendet. Ohne Umschweife wurden die Freunde zusammengetrommelt. Während die beiden Frauen auf Rachefeldzug waren, hatte Sango auch die Jungs aufgeklärt, diese hatten Kagome jetzt schützend in die Mitte genommen und starrten den Ankommenden grimmig entgegen. „Ich hoffe ihr habt diesen Mistkerl auf schnellstem Weg in die Hölle geschickt.” knurrte Inuyasha. „Nein, lieber Bruder, so gnädig waren wir nicht.” flüsterte Naralessa und winkte den anderen in der Aufforderung ihr zu folgen zu. Abermals traten sie den Weg in die Stadt an. Dort hatte sich schon eine beachtliche Menge Menschen vor dem Kirchturm zusammengeschart. Tuschelnd starrten sie das gekreuzigte Wesen an dessen Spitze an. Dort hing er, Sean, nur mit einem Lumpen um die Hüfte gekleidet, geknebelt und an die höchste Spitze des Turmes gefesselt. Aber die Mädchen hatten Wort gehalten, sein Körper war unversehrt, wenn man mal von den großen roten Buchstaben die die Worte `Wenn Engel hassen´ formten, auf seinem Leib absah. Leider konnten die menschlichen Wesen den Schriftzug von der Straße aus nicht Lesen, umso besser konnte man die Worte auf der riesigen weißen Fahne, die auf der Kirchturm Spitze prangte wunderbar, auch auf große Entfernung lesen ` Hier hängt ein bemerkenswert armseliges Stück Scheiße´   Elf Freunde blickten reichlich zufrieden auf das Bild der Rache. Die Zwillinge sahen sich zusätzlich noch reichlich amüsiert in der Menge um. „Wie gespielt entsetzt die alle gucken.” schmunzelte Sam. Die meisten Anwesenden hatten sich scheinbar entsetzt die Hand vor den Mund geschlagen, hier und da hörte man leise geflüsterte Worte, wer denn bitte zu solchen Grausamkeiten fähig war. „Wir.” schnurrte Sheireen scheinheilig lächelnd und holte ihre Kamera heraus, „Facebook freut sich.”, flötete sie noch hinterher. „Sean scheint sich hier ja regelrecht durch die Stadt gevögelt zu haben.” stellte Sesshomaru ziemlich gleichgültig fest. Sein Blick galt der zusammengescharten Gruppe junger Damen, die entweder hämisch grinsend das Opfer fotografierten, oder ihn ganz offen auslachten. In der Menge vor dem Kirchturm breitete sich zunehmend Ratlosigkeit aus, keiner wusste, was zu unternehmen war, beziehungsweise wollte nichts unternehmen.   Weitere Zwei Stunden vergingen ereignislos, die Freunde hatten sich in das nächste Café niedergelassen und kosteten die Rache vollends aus. Die Kirchturmspitze war von dort aus wunderbar zu sehen und vor allem Kagome tat der Anblick gut. Ihre Trauer hatte sich im laufe der Nacht zunehmend in Wut verwandelt, sie hatte sich aus tiefster Seele gewünscht, dass Sean Schmerzen erleidet, aber das hier war besser.   Schlussendlich erschien ein Feuerwehrauto und machte sich an die Rettung des Jungen. Ein Feuerwehrmann machte sich daran die Fesseln zu lösen, was er nach einiger Zeit auch irgendwie hinbekam, dann aber gab es wohl ein anderes Problem, was aber vom Boden aus nicht zu benennen war. Nur zwei Personen wussten nur zu genau, womit man dort oben gerade zu kämpfen hatte. „Jetzt sagt schon.” Miroku lachte und blickte in die beiden grinsenden Gesichter der Mädchen. „Sagen wirs so, Sean dürfte ein paar Probleme bekommen was seine Kleidung angeht, wenn er wirklich da herunter will.” säuselte Sheireen und nippte an ihrem Eiscafé. „Wieso, was soll es denn schon für Probleme mit dem Lendenschurz geben, mehr habt ihr ihm ja nicht gelassen.” Sango blickte ahnungslos zu dem sich abmühenden Feuerwehrmann. „Grundsätzlich keine, wenn das einzige Bekleidungsstück aber am Kirchturm festgeklebt ist, sieht die Sache schon anders aus.” Und das war der Moment in dem Kagome das erste mal wieder lachen konnte.      Kapitel 8: Alltagsstress ------------------------ Die Tür flog auf und Sango stapfte Wut schnaufend in den Wohnraum hinein. “Was regt dich so auf, liebe Sango” Sam saß völlig gelassen auf der Couch und blätterte in seiner Zeitschrift herum, er hielt es nicht mal für nötig sie anzusehen, während er mit ihr redete. Zischend atmete sie die angehaltene Luft aus “Frag lieber, was mich nicht aufregt!” fauchte sie “Wo ist überhaupt dein Ebenbild?” fügte sie nicht wirklich freundlicher hinzu. “Vielleicht habt ihr ja alle bisher nur doppelt gesehen und er existiert gar nicht.” kam die geistreiche Antwort. “Wieso erwarte ich eigentlich, dass ich von einem Zwilling eine ernstgemeinte und aufschlussreiche Antwort bekomme.” zischte sie im Weggehen. Sam sah ihr amüsiert hinterher.   Sheireen schlenderte in dem Moment die Treppe herunter, in dem Sango diese hoch stürmte. Überrascht sprang die Herunterkommende der Heraufstürmenden aus dem Weg “Was ist der denn über die Leber gelaufen.” wandte sie sich an Sam, der sich längst wieder seiner Zeitschrift gewidmet hatte. “Ich hatte gehofft, das könntest du mir sagen.” Sheireen schüttelte kurz den Kopf und lies sich dann neben dem Rothaarigen auf das Sofa plumpsen. Den mitgebrachten Laptop auf dem Schoss begann sie eifrig zu arbeiten. Sam beäugte sie misstrauisch “Irgendetwas sagt mir, dass das nicht deine Hausarbeit ist, an der du da gerade arbeitest.” Die Schwarzhaarige blickte den Rothaarigen komisch an “Bist du wahnsinnig, ich weiß nicht mal ein Thema.” winkte sie augenrollend ab. Sam beugte sich vor und warf einen Blick auf den Bildschirm, ein breites Grinsen schlich sich kurz darauf auf sein Gesicht. Ein Facebookprofil sprang ihm entgegen, ein anonymes natürlich. Der Benutzer nannte sich `Revenge´ seine Freundschaftszahl konnte sich sehen lassen und auf der Startseite prangte groß und in Farbe das Bild von Sean, vor, nach und während der Befreiung. Sheireen seufzte zufrieden, jetzt war der Rachedurst so langsam gestillt. “Aber eins frag ich mich doch, wie habt ihr es geschafft innerhalb eines Tages abertausende von Facebookfreunden zu bekommen?” Sheireen schüttelte ihre Haare in den Nacken “Wir haben eben Connections.” erwiderte sie und zwinkerte ihm kurz zu. “Wo sind denn die anderen alle?” Sam überlegte kurz “Ich glaube Naralessa ist mit Kagome irgendwo hin, Kouga und Inuyasha sind sonst wo und Miroku hat ein Date. Achja und Sess tyrannisiert seinen Fahrlehrer.” Sheireen lachte, Sesshomaru war ein genialer Autofahrer, im Grunde hätte er sich die Fahrstunden sparen können, fahren konnte er und an die Regeln hielt er sich so oder so nicht. Der Fahrlehrer war nur leider ein solches Weichei, dass er mit dem Fahrstil Sesshomarus, der hauptsächlich auf Schnelligkeit basierte, überhaupt nicht klar kam. Er hatte sich sogar angewöhnt einen Schutzhelm zu tragen wenn Sesshomaru fuhr, erbärmlich.   Besagter Fahrschüler umklammerte gerade genervt das Lenkrad, konnte der Typ nicht endlich mal die Klappe halten! Er wusste, dass die verdammte Ampel rot war, er hatte es schon vor einer ganzen Ewigkeit gesehen, und damit mindestens eine halbe Ewigkeit vor diesem Menschen, dennoch sah er es partout nicht ein, wieso er denn jetzt schon bremsen sollte. Er hatte es doch gerade erst geschafft diese alte Blechmühle, die er angedreht bekommen hatte, auf eine annehmbare Geschwindigkeit zu bringen. Der Fahrlehrer hatte es zwanzig Meter vor der Haltelinie aufgegeben zu schreien, stattdessen kniff er die Augen zusammen, rutschte ganz tief in den Sitz hinein und hielt sein Klemmbrett schützend vors Gesicht. Sesshomaru blieb gelassen und ging voll in die Eisen, es fehlte nur noch, dass er einfach die Handbremse anzog. Mit quietschenden Reifen blieb er exakt an der gewünschten Stelle stehen. Sein Gesicht blieb ungerührt, sein Fahrlehrer dankte gerade allen Göttern, die er kannte, dass er sich doch noch für den doppelten Anschnallgurt entschieden hatte. Er richtete sich umständlich auf, rückte seinen Schutzhelm kurz zurecht, nahm sein etwas mitgenommen aussehendes Klemmbrett zur Hand und wollte seinen Schützling zurecht weisen, als die Ampel auf grün sprang. Entsetzt schloss er den Mund wieder und betete auf die baldige Beendigung diese Höllenrittes. Auch Sesshomaru wollte das Ganze schnell hinter sich bringen, das Gezettere dieses Menschen ging ihm auf die Nerven. Das Schlimmste daran war, dass das hier erst seine fünfte offizielle Fahrstunde war, das Gesetz verlangte leider Gottes eine mindest Stundenanzahl, das konnte ja noch was werden. Um das Gewünschte beider Partien zu erfüllen, trat er das Gaspedal durch und der Motor jaulte gequält auf. Das interessierte die eine Partie herzlich wenig und die andere erlitt eine Nahtoderfahrung nach der anderen. Aber was konnte er dem Youkai auch schon für Vorwürfe machen, der war eben Sportwagen gewohnt. Endlich an einer kaum befahrenen Straße erblickte der Lehrer seine Rettung, ein Parkplatz, an dem er die Fahrstunde für beendet erklären konnte, dass dieser Parkplatz am Rand der Straße vielleicht doch etwas zu klein für das Auto war, verdrängte er mit einem Hauch von Verzweiflung. Um Fassung bemüht, machte er den Silberhaarigen auf die Parkmöglichkeit aufmerksam und gab Anweisung: Parken! Sesshomaru runzelte die Stirn, wollte der Typ ihn verarschen? Erst starb er tausend Tode neben ihm und jetzt verlangte er, dass er in dieser gewagt kleinen Ausbuchtung parkte. In Gedanken zuckte er mit den Schultern, nicht dass das ein Problem für ihn wäre, er dachte nur an das Wohlergehen seines Lehrers, was ihm, wenn er recht überlegte ziemlich egal war. Also gab er, zur völligen Entgeisterung des Beifahrers, Gas. Nur Millimeter vor der Parklücke ging er wieder in die Eisen, dieses Mal zog er die Handbremse wirklich und riss das Lenkrad herum. Der Wagen drehte sich um 180° und stand perfekt in der Lücke. Eine Tür flog auf und ein Häufchen Elend kam auf allen vieren herausgekrochen. Aus der Fahrertür stieg Sesshomaru elegant aus dem Wagen und blickte Verächtlich auf das andere Wesen herab. Dieses suchte zitternd nach seinen Klemmbrett “Nächste Woche, selbe Zeit.” man hätte die gehauchten Worte auch gut überhören können aber als Dämon hatte Sesshomaru keine Probleme sie zu verstehen. Innerlich nahm er sich vor, einen anderen Fahrlehrer anzufordern, das hier war ja ein Witz.   Zur gleichen Zeit an einem anderen Ort saßen Naralessa und Kagome zusammen, tranken Kaffe und quatschten über Gott und die Welt. In letzter Zeit waren die Freunde sehr darum bemüht Kagome jede Minute ihrer freien Zeit abzulenken und das Thema Sean so weit wie möglich fern von ihren Gedanken zu halten.  “Also Lessa erzähl doch mal, wie sind Kuya und du denn nun zusammengekommen? Ich meine, ihr habt nichts erzählt, man hat gar nichts mitbekommen, es war einfach plötzlich Fakt.” Kagome lächelte die Silberhaarige erwartungsvoll an. Angesprochene nippte nachdenklich an ihrem Kaffee “Ich weiß nicht.” erklärte sie dann, zur maßlosen Enttäuschung Kagomes. “Wie? Du weißt nicht? Ich meine..” “Ich weiß schon, was du meinst. Aber es gab da keine bestimmte Zeit an der wir zusammengekommen sind, es war eben so. Das ist mit der Zeit gekommen.” Unterbrach Naralessa gelassen. Kagome verstand die Welt nicht mehr, verstehe einer diese Dämonen. “Und was ist mit deinem Bruder und Shei?” hakte sie nach. Kurz blickte Naralessa ins Leere ehe sie sich wieder dem Gespräch zuwandte “Die  Beiden haben sich ja anfangs gehasst.” “Stimmt, ich fand es damals immer grausam wie die beiden sich gegenseitig angeschrien haben.” seufzte Kagome. Naralessa nickte leicht “Shei war immer die einzige, die ihn so aus der Fassung bringen konnte, irgendwann haben sie sich dann aber zusammengerissen und erkannt, dass sie sich doch irgendwie mögen.” Naralessa übersprang den Teil mit dem großen Drama, welches es damals um die Beziehung der beiden gab bewusst, das war eine andere Geschichte, die ein anderes Mal erzähl werden sollte. Kagome stütze lächelnd den Kopf auf den Händen ab “Das ist wahre Liebe.” seufzte sie und gleich darauf wurde ihr Blick trübe. Naralessa runzelte die Stirn, schnell ein neues Thema “Was ist eigentlich mit Sango und Miroku?” fragte sie das nächst beste. Sofort wurde Kagome aus ihren Gedanken gerissen und ihr Kopf ruckte hoch. “Was meinst du?” “Hast du noch nicht bemerkt wie Miroku Sango anstarrt?” Kagome machte große Augen “Nein. Aber ich fürchte, da ist er chancenlos.” Jetzt war es an Naralessa verwundert zu gucken. Kagome nickte fachmännisch und beugte sich verschwörerisch zu der Youkaidame herüber “Du musst wissen, Sango hat ein Auge auf einen gewissen Wolf mit traumhaft blauen Augen geworfen.” Kagome grinste und Naralessa trank schmunzelt ihren Kaffee, das konnte ja noch heiter werden.   Sheireen stand zu der Zeit allein am Fenster des Gemeinschaftsraumes, die Zwillinge waren vor ein paar Minuten nach draußen gegangen und sagten irgendwas von Handyvertrag wechseln. Byakuya hatte sich in sein Zimmer zurückgezogen und von Sango hatte man nichts mehr gehört, seit sie die Treppe hoch gestürmt war. Die Teufelstochter verschränkte die Arme vor der Brust und starrte das graue Trüb durch das Fenster hinweg an. Sie wünschte sich die Sonne herbei, dann hätte sie sich jetzt auf die Wiese gelegt und gesonnt, oder sie wäre eine Runde schwimmen gegangen, wenn sie recht überlegte Reiten war sie auch lange nicht mehr. Aber bei dem Wetter hatte sie keine Lust darauf. Vielleicht hätte sie das an anderen Tagen, aber nicht heute. So in Gedanken versunken bemerkte sie die hereinkommende Person erst, als diese sie sanft von hinten umarmte. Sie lehnte sich dankbar an die breite Männerbrust und richtete ihren Blick nach oben “Na, wie war die Fahrstunde?” begrüßte sie ihren Freund und kannte die Antwort im Grunde schon. Sesshomaru knurrte nur genervt. Sheireen lachte und kuschelte sich zufrieden an ihn, jetzt konnte das Wetter auch ruhig schlecht bleiben, beschloss sie für sich.   Sango bebte und krallte sich das nächst beste Kissen um es gegen die Wand zu pfeffern. Das konnte doch nicht wahr sein! Sie war ganz unschuldig und frei von bösen Gedanken über den Schulhof geschlendert, als sie Kouga gesehen hatte, ausnahmsweise mal nicht in Begleitung von Miroku oder Inuyasha. Das hatte sie gefreut also hatte sie beschlossen ihm Gesellschaft zu leisten und ihm gleichzeitig ein paar schöne Augen zu machen. Daraus wurde aber nichts, gerade als sie auf ihn zuschlenderte, kam eine rothaarige Wolfsyoukai um die Ecke gebogen und warf sich Kouga um den Hals. Sango hätte sie erdolchen können, gerade so schaffte sie es den Blick abzuwenden und davon zustürmen, anstatt einen Meuchelmord zu begehen. Fauchend warf sie sich in die Kissen ihres Bettes und schrie ihre angestaute Wut hinein. Was war das doch für ein beschissener Tag!   Es war früher Abend, als die Freunde sich größtenteils wieder in ihren Wohnräumen einfanden. Nur die drei Idioten vom Dienst und Sango waren nicht anwesend. Bei Letzterer war klar weswegen, Erstgenannte blieben wohl einfach verschwunden. Sesshomaru hatte es sich auf der Couch bequem gemacht neben ihm Sheireen gemütlich an ihn gekuschelt. Naralessa bettete ihren Kopf auf den Schoss Byakuyas und lies die Beine von der Lehne baumeln. Sam saß entspannt auf dem Sessel und richtete sein neues Handy ein, sein Bruder saß an den Sessel gelehnt auf dem Boden und widmete sich derselben Tätigkeit. Kagome lag auf dem Bauch und blätterte in einem Modekatalog, mit den Gedanken, dass Shoppen eine wunderbare Möglichkeit war um Frust loszuwerden. Alles in allem also ein völlig entspanntes Beisammensein. Völlig entspannt bis zu dem Zeitpunkt an dem Byakuya an nichts Böses denkend seine E-Mails checkte und sein Gesicht kreideweiß wurde. Verwundert richteten die anderen Anwesenden ihre Aufmerksamkeit auf den Erstgeborenen des Teufels. “Ach du heilige…!” Kapitel 9: Noch mehr Stress...was ist denn nun los?! ---------------------------------------------------- Gerade stellte Sheireen einen Rekord im hin und her Hetzen von Zimmer ins Bad zu Wohnraum nach draußen auf. “Das weg… das dahin… das weg…. das verstecken… das… was ist das?” Sheireen hielt kurz inne um das undefinierbare Ding zu betrachten, vielleicht wollte Sies auch gar nicht wissen beschloss sie und das Ding wanderte in die riesige, schwarze Mülltonne. Das Zimmer glich momentan mehr einem Schlachtfeld, denn einem Wohnraum. Der Boden diente als Klamottenlager, auf den Betten der beiden Mädchen lag allerlei Grimsgram der sich in den letzten Jahren angehäuft hatte und alles andere lag irgendwo im Raum verstreut. Naralessa betrachtete beinahe wehmütig das kreative Chaos, sie hatten vorher so eine wunderbar geordnete Logik im Zimmer gehabt, jetzt war es einfach nur noch durcheinander. Es würde Wochen und Monate dauern jetzt wieder was zu finden, andererseits hatte die Schwarzhaarige schon recht, es musste unbedingt mal ausgemistet werden. Jetzt hatten sie sogar einen guten Grund und damit auch einen Antrieb das zu tun. “Lessa! Der Container ist zu klein!” Sheireen stand vollgepackt mit Klamotten und Schuhen im Flur und versuchte diese so gut wie möglich in die schon überquellende Mülltonne zu quetschen. Auch Kagome und Sango kamen jetzt mit weiteren Müllsäcken um die Ecke, das Ganze wurde zu einer Grundreinigung ausgeweitet.   Gegenüber in den Räumen der männlichen Bewohner wurde ebenfalls reichlich geräumt, auch wenn sie alle zusammen nicht mal die Hälfte der Sachen der Mädchen zusammentragen konnten. Byakuya kroch gerade über den Boden hinweg und suchte ein lang verschollenes Dokument, welches sich im Nachhinein als wichtiger erwies, als es zunächst den Anschein gemacht hatte, jetzt war es aber nicht mehr auffindbar. Sesshomaru derweil ging gestresst im Zimmer auf und ab, wich seinem Kameraden aus und führte eine heftige Diskussion am Handy. “Was soll das heißen keine anderen Fahrlehrer!” fauchte er und hob ein Fuß, damit der immer noch auf dem Boden Krabbelnde darunter hindurch kriechen konnte. “Nein ich akzeptiere keine Wartezeit!” langsam wurde der Silberhaarige ungeduldig. “Ich hab´s.” lies Byakuya verlauten und zog einen verstaubten, zerknitterten Zettel aus der hintersten Ecke unter dem Bett hervor “Oh, doch nicht, sind die Hausaufgaben, die mein imaginärer Hund gefressen hat.” stellte er enttäuscht fest. Sesshomaru lies sich auf den Schreibtischstuhl sinken und wartete reichlich genervt auf die Auskunft der Fahrschule, dieser `Bitte warten´ Ton machte ihn aggressiv! Wenn er sich dieses Jeopardy Gedudel jetzt ne halbe Stunde lang anhören dürfte, konnte man ihn gleich einliefern. Er achtete nicht auf Byakuya, der ihn samt Stuhl in die andere Ecke des Zimmers beförderte, damit er diese Ecke absuchen konnte. Der erste Schrank wurde aufgerissen und der gesamte Inhalt unbeachtet hinter sich geworfen. Sesshomaru tippte ungeduldig mit dem Zeigefinger auf der Lehne des Stuhls herum. Endlich, da meldete sich wieder jemand, im nächsten Moment hätte er diesen jemand am liebsten an der Gurgel gepackt und gegen die Wand gedonnert. “Es ist mir völlig gleich, was für jämmerlich Waschlappen sie da als Fahrlehrer haben!” donnerte er durch den Raum, wurde kurz abgelenkt durch ein Stück Stoff, welches auf seinem Kopf landete, wetterte aber nach Entfernen des Objekts ungestört weiter.   Naralessa saß auf dem Wäschekübel und hakte die erledigten Dinge ab. Das Ausräumen wäre erledigt, jetzt fehlte nur noch das Aufräumen. “Vielleicht sollten wir einfach ne Bombe zünden und die Sache gut sein lassen.” schlug Kagome vor, während sie ihren Blick über den, nicht mehr vorhanden Fußboden sämtlicher Räume des Mädchenabteils schweifen ließ. “Schlechte Idee, ich hab mein Handy in der Versenkung verloren, es klingelt zwar irgendwo in der Mitte, aber ich kanns einfach nicht finden.” Sheireen stiefelte vorsichtig über einen Haufen Klamotten und beförderte den nächsten Müllsack aus dem Fenster. Erstaunlich wie viel Zeugs sich auf so wenig Raum befinden konnte, zumal sie mindestens die Hälfte aller Sachen dem Müll überantwortet hatten. “Was soll’s, wir kommen ja nicht drum herum, jetzt muss wieder eine gewisse Ordnung in die Sache gebracht werden.” Sango hatte ihren Zorn kurzzeitig verdrängt, um sich der neuen Aufgabe zu widmen, jetzt sprang sie voller Elan von der Fensterbank herunter. Kagome lächelte “Okay, ich bin dafür jeder schnappt sich seine eigenen Sachen und räumt sie weg.” stolz auf die geniale Idee wollte sie sich gleich an die Arbeit machen, dann sackte sie in sich zusammen und erkannte, wie ihre drei Mitbewohnerinnen auch, das Problem an dieser genialen Idee. Welche Sachen gehörten denn jetzt wem? Während der ganzen Ausräumaktion hatten sich die Sachen der vier Mädchen kunterbunt gemischt über alle Flure und Räume verteilt. Diese Tatsache gestaltete die Aufräumaktion jetzt erheblich schwerer. Die Aufmerksamkeit der vier Damen wandte sich Richtung Tür, die jetzt aufgestoßen wurde, Dan kam hereinspaziert “Eure Aufräumaktion in allen Ehren meine Damen, aber ich würde es doch sehr bevorzugen, wenn ihr eure Unterwäsche aus dem Gemeinschaftssaal entfernen würden.” erklärte er ziemlich sachlich für einen Zwilling. Lässig ließ er einen weißen BH in der Hand hin und her baumeln, das spitzbübische Grinsen strafte seinen neutralen Worten Lügen.   Nach der Aktion wurde der Rothaarige hochkant aus dem Mädchenwohnviertel rausgeworfen, was er laut lachend kommentierte. Die Aufteilung der Klamotten nahm noch den gesamten Nachmittag in Anspruch und deren anschließende Einsortierung in die entsprechenden Schränke noch mal einen Teil des Abends. Sheireens Handy wurde wiedergefunden, aber unbeachtet in die Ecke geschmettert, wenn auch selten, soll es doch mal vorkommen, dass es gerade Wichtigeres zu tun gab, als dem Handy Beachtung zu schenken. Nachdem die Kleidung dann größtenteils wieder an Ort und Stelle und zur Zufriedenheit der Besitzerinnen eingeräumt war, war der `Frühlingsputz´ natürlich noch lange nicht zu Ende. Jetzt kam noch das große Entstauben und das eigentliche Saubermachen.   Der männliche Teil der Hausbewohner, war von der Idee alles andere als begeistert. Sie hatten ihre Zimmer einmal komplett ausgeräumt, alles genauso wie vorher wieder eingeräumt und waren mit sich und der Welt zufrieden. Während die Mädchen also alles auf Hochglanz polierten, machten die Jungs es sich zwischen den Putzenden im Gemeinschaftsraum bequem, setzten sich vor den großen Flachbildschirm, der an der Wand hing und zockten, nach richtiger Männermanier, Mario Card.   “Alter! Hast du gerade ne´ Banane nach mir geworfen!?” Sam sah Byakuya entrüstet an, der blieb gelassen “Nein man, es war ne Bananenschale.” In diesem Moment wurden beide Spielfiguren von einem Panzer wortwörtlich in die Luft gejagt und ein Dritter raste unbekümmert an ihnen vorbei. Sam und Byakuya drehte die Köpfe Richtung Inuyasha, der grinsend abwinkte und auf seinen Bruder deutete, der das Rennen gerade als Erster abschloss. “Kommt schon Jungs, anstatt da so unnütz rumzusitzen könntet ihr uns ein wenig helfen.” zischte Kagome und baute sich vor dem Bildschirm auf. Automatisch beugten die Davorsitzenden sich zur Seite weg um an dem störenden Objekt vorbeischauen zu können. In Kagome brodelte es, das war einfach nicht zu fassen. Byakuya drückte den `Pause´ Knopf und wandte sich an seine Schwester “Weißt du Schwester, mich kotzt das ganze genauso an wie dich, aber wir haben noch eine Woche Zeit, wir können doch morgen weitermachen. Jetzt entspannt euch, holt uns allen ein Bierchen und setzt euch dann zu uns.” Sheireen seufzte und gab sich geschlagen, jetzt einfach hinsetzten und Spaß haben, das klang einfach zu verlockend, nur eines hatte sie am Satz ihres Bruders gestört. “Sag mal, hast du das gerade nur gesagt, um einen Dummen zu finden, der euch mit Bier versorgt?!” erwiderte sie ungläubig. Unschuldige Gesichter blickten sie abgrundtief enttäuscht an “Wieso unterstellst du ihm so etwas?” fragte Dan “Wir wollten euch doch bloß helfen und von der Last dieser anstrengenden Arbeit befreien! Mit dem Bier hat er nur an euer eigenes Wohlergehen gedacht!” “Also, holt ihr jetzt was?” Wenn einen sieben Augenpaare so unglaublich treuherzig anblickten, dann konnte auch das Herz Naralessas mal weich werden. So geschah es, dass die Mädchen mit zwei Kästen Bier wiederkamen und aus dem eigentlich stressigen Aufräumabend wurde ein lustiger Spielabend.   Der nächste Morgen kündigte sich mit ein Paar schüchternen Sonnenstrahlen an. Gut gelaunt standen die Freunde einer nach dem anderen auf. Samstag, ein wundervoller Tag. Sheireen streckte sich genüsslich nachdem sie sich angezogen und frisch gemacht hatte, schlenderte sie gemeinsam mit den anderen Mädels in den Gemeinschaftsraum und hockte sich an die Bar um gemütlich einen Kaffee zu schlürfen. Während dieser Zeit beschloss sie, dass heute nichts und niemand ihre Laune verderben konnte. Sesshomaru und Byakuya kamen gemeinsam mit den Zwillingen die Treppe runter. “Hey Mädels, na was machen wir heute?” begrüßte Sam sie gewohnt gut gelaunt.  “Lasst uns rüber zum schwarzen Brett gehen, ich hab gehört, da sollen jetzt die Termine für die Präsentationen unserer Hausarbeit stehen.” meinte Kagome aufgeregt. Die Zwillinge verzogen die Gesichter “Willst du uns die Laune verderben?” kam die Frage zurück. Sheireen lachte “Ach was, lasst uns nachsehen.” damit war es beschlossen und sie brachen auf. Fröhlich plaudernd spazierten sie über den Schulhof. “Hey guckt mal, da ist der Rektor. Mit wem redet er denn da?” Sango deutete verwundert in Richtung Verwaltungsgebäude. Die Freunde verstummten, mit wem der Rektor redete war nicht zu erkennen, da die Person noch hinter der Ecke verborgen war. Taisho erblickte die Näherkommenden und winkte sie freundlich heran. Erst als sie auf zehn Meter herangenaht waren, war auch der Gesprächspartner zu sehen. Byakuya und seine Schwester blieben stocksteif stehen, als der Mann mit den schwarzen Haaren und den roten Augen ihnen sein Gesicht zuwandte. Er lächelte freundlich und begrüßte sie, unbekümmert von der Tatsache, dass sie ihn entsetzt anstarrten. Er ist zu früh! Schoss es den Geschwistern durch den Kopf ehe Byakuya leicht sein Haupt neigte “Hallo Vater.” Kapitel 10: Ein Vater kommt selten allein ----------------------------------------- Stumm saßen Byakuya und Sheireen artig und wohlerzogen vor ihrem Vater auf der Couch. Dieser redete fröhlich drauf los, er wusste nur zu gut, wie lästig seinen Sprösslingen seine Anwesenheit war. “Verzeiht verehrter Vater,” Byakuya blieb neutral, aber ungewohnt höflich in der Anrede „Wir erwarteten Euch frühestens nächste Woche, wie Ihr es mir per Mail mitgeteilt habt, wie kommt es, dass Eure Ankunft so verfrüht stattfand.” Luzifer richtete seinen Blick bedeutend auf seine Tochter, die fragend eine Augenbraue in die Höhe zog. „Tja, ich habe des Öfteren versucht meine liebe Tochter auf dem Handy zu erreichen, ich dachte mir, heutzutage hängen die Jugendlichen sowieso nur noch vor dem Handy, es dürfte nicht schwer sein. Aber ich musste feststellen, dass das ein fataler Irrtum war, anscheinend hat meine liebe Tochter nicht einmal die Text Nachricht gelesen, die ich unter Aufbietung meiner ganzen mobiltelefonischen Kenntnisse mühsam verfasst habe.” Sheireen erstarrte innerlich, als sie an das immerzu klingelnde Handy dachte, welches zu diesem Zeitpunkt allerdings in der Versenkung ihrer Klamotten gelegen hatte und später hatte sie sich auch nicht mehr die Mühe gemacht darauf zusehen. Sie hatte wirklich seit gestern nicht einen Blick auf ihr Mobiltelefon geworfen, äußerst ungewöhnlich. Einen Moment herrschte Stille bis Byakuya diese durchbrach. “Sagt, wie lange werdet Ihr uns mit Eurer Anwesenheit beehren.” Der Ältere starrte seinen Sohn missmutig an „Ich bitte dich mein Junge, eure Gesichtsausdrücke reichen mir, um zu zeigen wie wenig meine Anwesenheit erwünscht ist, du musst mir das nicht auch noch mit dieser falschen Höflichkeit zeigen. Was meinen Aufenthalt hier betrifft, so habe ich mir kein Limit gesetzt.” beendete er seine Ansprache mit einem zufriedenen Lächeln. „Es scheint fast so, als hätte der Herr der Hölle nichts mehr zu tun, wenn er so mir nichts dir nichts auf unbestimmte Zeit verschwinden kann.” lies Sheireen an niemand bestimmten gerichtet verlauten. Der eben benannte Herr der Hölle lachte, bevor er gespielt entrüstet anfing zu jammern „Selbst meine über alles geliebte Tochter möchte ihren alten Vater loswerden, das ist ja so bedauerlich, wo ich doch immer alles für meine Prinzessin getan habe.” Zeit für eine Antwort gab es nicht, denn in diesem Moment betrat Taisho den Raum. „Luzifer! Er ist da!” Sofort sprang der Schwarzhaarige auf und folgte dem Rektor eilig, zwei perplexe Schüler zurücklassend. Diese verließen den Raum fast fluchtartig und wurden sogleich von den Freunden empfangen. „Und war es sehr schlimm?” „Was will er denn nun hier?” „Wie lange bleibt er?” Fragen über Fragen prasselten auf sie ein. „Ruhig jetzt, Taisho und er planen doch was!” zischte Sheireen und alles war still. „Was meinst du?” Naralessa blickte ihre Freundin misstrauisch an. Auf ränkeschmiedende Väter konnte sie gerade verzichten, vor allem wenn ihr Vater ebenso daran beteiligt war. „Taisho kam rein und verkündete die Ankunft einer Person, unser Vater sprang daraufhin auf und verschwand.” murmelte Byakuya. „Dann gilt es jetzt eben rauszufinden, wer da ankam und was er will.” erwiderte Dan. „Und was die zusammen planen.” fügte Sam hinzu. Zustimmend nickten die anderen. Scheinbar zufällig schlenderten sie also zum Eingang der Schule, dort begrüßten die beiden Väter gerade den Neuankömmling und in dem Moment in dem die Zwillinge diesen erkannten, wussten sie: Mit dem Herren der Hölle war auch die Hölle zu ihnen gekommen. Der Neue hatte schulterlange, rote Haare und glasklare, blaue Augen. „Onkel” stellte Sheireen fest und fragte sich, ob das hier ein Familientreffen werden sollte. „Vater.” äußerten im selben Moment die Zwillinge und fragten sich, ob der Besuch in den Ferien denn nicht gereicht hatte. „Wie jetzt?” fragten sich Kouga und Inuyasha, die bis dato nicht gerafft hatten, dass die rothaarigen Zwillinge und die schwarzhaarigen Geschwister verwand waren. „Das kann doch nicht wahr sein.” war die Aussage Naralessas und Sesshomarus, die wussten wie grauenhaft es war wenn die drei Väter, alte Jugendfreunde, zusammentrafen. „Der Vater der Zwillinge ist aber der Bruder eurer Mutter oder?” wandte sich Kagome an die Kinder des Teufels und durchbrach damit die epische Stimmung. Die Beiden nickten nur stumm. Genannter Vater erblickte in dem Moment seine Zwillinge und allein durch das breite Grinsen, welches er ihnen schenkte, wurde klar, die Äpfel fallen nicht weit vom Stamm. Mit beinahe identischem Gesichtsausdruck, den die Beiden auch häufig an den Tag legten schlenderte er auf die Freunde zu, diese fanden das natürlich schon etwas unheimlich. Die beiden verbleibenden Väter folgten dem Vorangehenden, die Situation wurde dadurch nicht gerade entspannter. „Meine Jungs, wie schön euch zu sehen!” flötete der Blauäugige gut gelaunt. Ein kurzer Blickwechsel seitens der Twins ehe Sam sich zu einer Antwort herabließ „Ist ja nicht so, dass wir euch erst in den Ferien, die im Übrigen noch gar nicht so lange vergangen sind, besucht haben.” Sarkasmus lässt grüßen, aber wer konnte es Sam schon verübeln. Sein Vater zumindest nicht, sein Grinsen wurde lediglich breiter. „Stellt euch mal vor, ich oder besser gesagt wir..” er deutete auf Luzifer „sind auch nicht hier um euch zu besuchen, zumindest nicht nur.” Nein, das erleichterte die Freunde nicht wirklich. „Vielmehr sind wir hier um mal wieder alle zusammen zu sein, das müsstet ihr doch nachvollziehen können. Und da es Taisho ja unmöglich ist diese Schule für längere Zeit zu verlassen, sind wir eben zu ihm gekommen.” Mit immer noch unbewegten Gesichtern starrten die Schüler die Erwachsenen an, mit unbewegten Gesichtern und rot leuchtenden Alarmsystemen, die jedoch nur in deren Köpfen existierten, so dass keiner sonst etwas von der erhöhten Alarmbereitschaft mitbekam. Ein mechanisches Nicken der Freunde später verabschiedeten die Väter sich und zogen von dannen. „Ich weiß wirklich nicht, was ich davon halten soll.” murmelte Byakuya später im Gemeinschaftsraum. Naralessa streckte sich „Nur keine unnötige Panik, vielleicht wollten die drei sich wirklich einfach nur mal wiedersehen.” „Das hätten sie auch tun können, ohne uns damit zu belästigen.” grummelte Sam, der gerade an die vollkommen unnötige Aufräumaktion dachte. „Im Grunde ist es doch ganz einfach, weder Luzifer noch Damian können lange bleiben, da beide Verpflichtungen haben. Wir müssen also nur dafür sorgen, dass in der Zeit ihrer Anwesenheit hier nichts Ungewöhnliches passiert.” meinte Sesshomaru gelassen und wurde daraufhin mit zweifelnden Blicken gemustert. „Und wie definierst du in diesem Fall `ungewöhnlich´?” Sheireens Gedankengänge fokussierten dabei die Tatsache, dass es ziemlich ungewöhnlich wäre, wenn in der nächsten Zeit um ihre Clique herum nichts Ungewöhnliches passieren würde. So erklärte sie ihre Frage auch laut. „Warte, das waren mir zu viele Ecken um die du gegangen bist.” Dan versuchte die doch leicht verwirrende Aussage zu entziffern. „Na ist doch ganz klar, jeder weiß, alles ist in Ordnung, wenn mal was in die Luft fliegt oder die Lehrer völlig außer sich sind, oder sonst was passiert. Wenn aber jetzt plötzlich dieses ganze Streichezeug aufhört und hier jeder nach den Regeln spielt, werden doch alle, die den Alltag hier kennen misstrauisch, nicht zuletzt die Lehrer. Im Endeffekt hätten wir also genau das provoziert, was wir nicht haben wollten.” Schloss Sheireen die Erklärung. Einleuchtend, wie alle fanden, aber wie löste man das Problem? Einfach weiter Streiche spielen war nicht, die Väter wussten zwar wie das eigentlich ablief, aber wenn sie in der Nähe waren duldeten sie das nicht, auch wenn sie auf den ersten Blick recht, um es mal umgangssprachlich auszudrücken, chillig waren. Immerhin waren sie alle Kinder aus edlem Hause, wie ätzend. Zur gleichen Zeit an einem anderen Ort versuchte Kagome Sango zu beruhigen, die sich gerade nicht entscheiden konnte, ob sie nun weinen oder schreien sollte. Wieder hatte sie Kouga mit diesem rothaarigen Miststück gesehen HÄNDCHENHALTEND! Verzweifelt lies sich Sango an die Schulter ihrer Freundin sinken, die sie in diesem Moment nur zu gut verstehen konnte, kurz keimte in ihr der wehmütige Gedanke an Sean wieder auf, den schüttelte sie aber ebenso schnell wieder ab, jetzt brauchte Sango sie. „Was findet er nur an dieser Bitch!” jammerte diese gerade. Kagome zuckte leicht verzweifelt mit den Schultern und strich der Freundin tröstend über die Schulter. Sie kannte Ayame, die Rothaarige, nur flüchtig aber immer wenn sie mal miteinander geredet hatten, kam sie ihr recht nett vor. Und dass sie auf Kouga stand war auch schon seit einer Ewigkeit klar, aber mach das mal einer Verliebten klar, die gerade den Typ ausgespannt bekam. Auch Inuyasha und Miroku hatten so ihre Probleme mit der Beziehung des Wolfsyoukai, der hing ja nur noch mit diesem Weib ab, und seine besten Kumpels hatte er darüber hinaus völlig vergessen! Absolut unakzeptabel! „Der nutzt die doch eh nur aus.” knurrte Inuyasha „Ja, der hat nicht ein einziges Mal wirklich Interesse an ihr gezeigt, soll wahrscheinlich nur Dekor sein.” schmollte Miroku, bei dem auch ein wenig der Neid heraussprach. Klar war auf jeden Fall, diese Ayame mussten aus dem Leben Kougas verschwinden, Schulverweis oder so… Kapitel 11: Dumm gelaufen... ---------------------------- Paradoxerweise strahlte die Sonne vom Himmel, seit die drei Freunde wieder aufeinandergetroffen waren, als wöllte sie deren Kinder verhöhnen. Die Rede ist natürlich von dem Rektor und den beiden vor kurzem eingetroffenen Vätern. Die erwähnt Verhöhnten saßen brav, lieb, still und stumm auf einer Bank im Park und starrten gen Himmel. Wenn man das Schauspiel von der Ferne beobachtete, war die Situation schon sehr bedenklich… unnatürlich… seltsam   Naralessa und Sheireen saßen in züchtigen Röcken, die bis zu deren Knien gingen da und wirkten beinahe schüchtern. Die Jungs waren in Hemden und Jeans gekleidet, man könnte meinen die perfekten Streber.   „Ähm… also ich bin ja auch der Meinung, dass es derzeitig nicht von Vorteil wäre die Schule in die Luft zu sprengen aber….” Sam sah zweifelnd in die Runde und blieb vor allem an dem völlig fremden Gesicht seines Bruders hängen, von dem er wusste, dass er genauso aussah. Zum ersten Mal waren die roten Haare nicht verwegen verstruppelt, sondern ordentlich zurückgegelt. „… das hier ist schon ein bisschen sehr übertrieben oder?” Dan schielte zu Naralessa hinüber und nickte, als sie die Idee entworfen hatten, hörte sich das ganze irgendwie lustiger an, aber wenn man sich jetzt mal Lessa mit den rosa Schleifen im Haar betrachtete… nein eine andere Strategie musste her, sofort!   Keine Viertelstunde später konnte die Welt wieder aufatmen, alle sahen wieder normal aus. „Das ist schwieriger als erwartet, wie machen wir das denn jetzt?” Byakuya stützte das Kinn auf die Hände. Sesshomaru schloss die Augen „Hmm, lieb sein…. Ich hab nie ausprobiert wie das geht.” nuschelte er mehr zu sich selbst.     Inuyasha und Miroku hatten derzeit immer noch nichts von dem Dilemma mit den Vätern mitbekommen, viel wichtiger war ja jetzt auch das Problem mit Kouga, der lies nämlich nicht mit sich reden, was Ayame anging. Miroku starrten Kouga aus wütend funkelten Augen an, er hatte sehr wohl mitbekommen, dass Sango ihm auffällig unauffällig folgte und das in letzter Zeit viel zu oft. Dazu kam, dass sie die rothaarige Wölfin regelrecht zu verabscheuen schien, ohne ersichtlichen Grund. Miroku wollte das gar nicht gefallen, warum war ihm zunächst auch nicht ganz klar, aber es lag wahrscheinlich sowieso nur daran, dass es ihm nicht gefiel, dass Sango ausgerechnet auf einen seiner besten Kumpels stand. Inuyasha widmete sich eher dem Problem Ayame, sie war es, die zwischen Kouga und ihnen, seinen besten Freunden stand, also war auch nur sie zu entfernen. Leichter gedacht als getan…   Was ihnen zu gute kam war die Tatsache, dass sie wussten wo Kouga heute Abend mit Ayame hinging, ein romantischer Spatziergang im Park, wie ätzend. Das war so gar nicht Kougas Art. Inuyasha breitete den `Plan´ auf dem Tisch des Gemeinschaftssaales aus. „Das Timing muss perfekt sein.” nuschelte Miroku und kritzelte etwas unter die undefinierbare Zeichnung. „Das Timing wird perfekt sein!” erklärte Inuyasha überzeugt „Wir treffen uns dann heute Abend. Du weißt, was du zu tun hast.” Damit stand Inuyasha auf und verließ den Raum, Miroku blieb noch einen Augenblick lang sitzen und betrachtete grübelnd die dürftige Zeichnung, er hatte ein ganz mieses Gefühl bei der Sache.   „Sango ich kann dich ja verstehen, aber denkst du wirklich es bringt was, wenn wir ihnen den ganzen Tag hinterher schleichen?” Kagome hatte sich mit dem Rücken an die Mauer gelehnt und barg entnervt das Gesicht in den Händen, schon seit gefühlten Ewigkeiten schlichen sie wir Schwerverbrecher durch die Gegend, immer darauf achtend, das sie von den beiden Wölfen nicht entdeckt wurden. Sango beachtete Kagomes Protest gar nicht, gerade beugte Ayame sich so komisch vor, sie würde doch nicht…! Ein kurzer Kuss auf die Wange Kougas folgte und Ayame verschwand mit federnden Schritten. Sango bebte, dieses Miststück! Sie packte die Hand ihrer Freundin und zog diese mit sich.   Derweil hatten die Geschwisterpaare beschlossen sich nicht weiter verrückt zu machen und den Tag einfach chillig ausklingen zu lassen. Die beiden Frauen hatten sich ihre Pferde geschnappt und waren ausgeritten und die verbliebenen vier hatten sich auf eine etwas abgelegene Gegend, weit hinter dem Internatesgelände begeben. Dort hatten sie ihre Motorräder, Geländebikes und was nicht noch alles in einer eigens dafür gebaute Garage gelagert. Die Motorcrossstrecke dahinter wurde gerade verbessert und sollte in der nächsten Woche fertig gestellt werden, dann würde es kein Halten mehr geben! Bis dahin würden sich die Vier damit begnügend die Bikes etwas aufzumotzen. Zufrieden begannen sie ihre Arbeit und dachten sich dabei noch, dass der Nachmittag vielleicht doch gut und ohne Schwierigkeiten vorüber gehen könnte.   Zur gleichen Zeit installierte Sango eine selbstgebaute Schleuder an einem engen Durchgang Richtung der Wohnhäuser. Auf einem der niedrigen Dächer befestigte sie einen festen, dehnbaren Gummizug, davor stellte sie einen Eimer Wasser. Ihr Plan war einfach, sie wollte Ayame wegekeln. Sie würde ihr in den nächsten Wochen ununterbrochen immer heftigere Streiche spielen und irgendwann würde Ayame dann regelrecht fliehen. Kagome konnte dieser Plan ganz und gar nicht zusagen, so etwas Primitives! Nein! Und ob das ganze überhaupt funktionieren würde, stand in den Sternen.      Seufzend kletterte sie hinüber zu ihrer Freundin, wieso hatte sie sich noch einmal dazu überreden lassen mit hier hoch zu steigen? „Sango sag mal…. Warte! Ich dachte wir hatten uns auf Wasser geeinigt?!” Kagome unterbrach sich selbst und starrte in die modrig, grüne Brühe des Eimers. Reumütig erwiderte Sango Kagomes Blick „Aber Wasser ist doch viel zu harmlos. Ich will diesem Miststück eine Kriegserklärung machen! Und keine Wasserschlacht eröffnen!” Damit drehte Sango sich um und verschwand, Kagome sah zum langsam dunkel werdenden Himmel und fragte sich, ob sie doch schon mal beten sollte, dass alles gut gehen würde. Sie legte sofort die Hände zusammen und flehte alle Götter an die sie kannte, als sie zwei dunkle Gestallte in Richtung Lehrerwohnungen davonhuschen sah. Wer auch immer das war und was auch immer sie vorhatten, es konnte einfach nichts Gutes bedeuten.   „Und du bist dir sicher, dass er heute weg ist?” flüsterte Miroku und beobachtete nervös seine Umgebung. Inuyasha winkte nur lässig ab, ja viele Lehrer sind heute in die Stadt gefahren, darunter auch Naraku, jetzt mach dir nicht in die Hose, komm ich hab die Tür aufbekommen.” damit huschte Inuyasha bereits in die Wohnung, nach einigem Zögern kam Miroku doch hinterher. Bewaffnet mit Taschenlampen tasteten die beiden Jungs sich vorsichtig vor. „Wir brauchen irgendwas Wertvolles. Oder zumindest etwas, das für ihn einen Wert hat.” flüsterte Miroku noch einmal zur Verdeutlichung und Inuyasha nickte. Sie mussten sich beeilen es war bereits halb acht, um acht sollte die ganze Aktion starten, könnte knapp werden. Eine Viertelstunde verging bis Inuyasha etwas entdeckte, Miroku kam angehuscht und starrte das Objekt an. „Was ist das und wieso besitzt Naraku so etwas?” „Keine Ahnung. Aber es sieht wertvoll aus, also dürfte das für unseren Plan reichen.” nuschelte Inuyasha „Weiter geht’s mit Teil zwei”   Mit einem fast irren Grinsen hockte Sango auf dem Dach und erwartete ihre selbst auserkorene Feindin, die von ihrem Glück noch gar nichts wusste. Kagome saß nervös daneben, das konnte doch nur schief gehen, sie fühlte sich gar nicht wohl, vor allem da Kouga doch ein guter Freund war. Sango grummelte ungehalten und warf einen Blick auf ihr Handy „Viertel vor acht, wann sagtest du wollten die noch mal gehen?” ihr Blick wandte sich Kagome zu, die nervös an einer Haarsträne herum nestelte „um acht.” nuschelte sie. Sango nickte und richtete den Blick wieder entschlossen auf den Weg. Kagomes Nervosität nahm zu und sie fürchtete gleich vom Dach zu fallen. Um dem vorzubeugen stand sie leise auf „Sango, ich seh mich mal ein wenig um und schaue ob die Beiden schon kommen.” teilte sie mit Sango nickte „Gute Idee.” Damit stieg Kagome von dem Dach herunter.   Nicht weit entfernt waren auch Miroku und Kouga eingetroffen, noch wussten weder die Jungs noch die Mädchen von der Anwesenheit der jeweils anderen. „Jetzt müssen wir noch dafür sorgen, dass diese Ayame unser kleines Geschenk erhält, dann muss Naraku nur noch das Verschwinden seines Eigentums auffallen und Denselben dann bei Ayame finden, dann fliegt sie sicher von der Schule und wir haben Kouga wieder.” Völlig überzeugt von seinem Plan dachte Inuyasha gar nicht daran, dass vielleicht doch etwas schief gehen könnte.   Um fünf vor acht kamen dann die Zielpersonen in Sicht. „Ha” Inuyasha triumphierte bereits, wie es von einer Frau zu erwarten gewesen war, trug Ayame eine kleine Handtasche bei sich, wie geschaffen um schnell den kleinen Gegenstand unbemerkt dort hineinzubefördern. Auch Sango hatte das Pärchen bereits erspäht und machte sich bereit die Sicherung der Schleuder zu lösen und dann schnell zu verschwinden. Kouga sollte sie ja nicht sehen. Gerade legte sie Hand an den Gummizug, als sie plötzlich verwundert innehielt und in der Luft schnupperte, ein Parfum, sie schnupperte noch einmal, roch wie das neue, superteure von Naralessa, welcher Depp versprühte das denn mal eben in der Luft? Im selben Moment erblickte sie eine Gestallt, die sich unbemerkt der Wölfin näherte und Sango verstand, durch den starken Geruch konnten die beiden Youkai nicht wittern, dass da jemand von hinten kam. Sango schreckte auf, als sie an ihren eigenen Plan dachte und ohne die zwei weiteren Gestallten zu bemerken, die gerade hinter Ayame und Kouga um die Ecke bogen, löste sie die Sicherung und der Eimer raste in hohem Bogen auf den Erdboden zu.   Inuyasha steckte die Wäscheklammer gut auf der Nase fest, die Idee mit dem Parfum war zwar gut, aber für ihn ebenso lästig wie für die Wölfe, immerhin konnte sich Miroku so unbemerkt nähern. Hoffentlich merkte seine Schwester nicht, dass ihr Parfum fehlte. Er hatte es eben noch schnell mitgehen lassen. Aber er zweifelte daran, bei den tausenden von Fläschchen die sie da angesammelt hatte würde schon nicht auffallen wenn eins weniger da stand. Inuyashas Blick zuckte zur Seite, es fehlten nur noch Millimeter und Miroku hätte die kleine Kugel in der Tasche Ayames verstaut. Leider tauchten gerade zwei weitere Gestallten auf und als Inuyasha sie erkannte war es schon fiel zu spät als das noch irgendjemand etwas hätte unternehmen können. Er musste auch gar nichts unternehmen, denn in diesem Moment schoss etwas von oben herab auf die Versammelten zu, etwas Zähflüssiges spritzte auf den Boden und in dem Versuch dem noch auszuweichen, taumelte Miroku und stürzte, die kleine Kugel fallen lassend. Die beiden Wölfe drehten sich verwundert um und sahen gerade noch den Eimer in das Gesicht der größeren der zwei Personen fliegen. Klappernd fiel der jetzt leere Eimer zu Boden und enthüllte das Gesicht Narakus, welcher flankiert von Kikyo gerade aus der Stadt zurückkam und im Moment gar nicht glücklich wirkte.   Wie versteinert standen die anwesenden Personen da, Naraku hob die Hände und wischte sich das übelriechende Zeug aus den Augen, Kikyo hatte sofort eine Packung Tempos zur Hand und wollte ihm helfen, doch er schob sie grob zur Seite. „Alle hieran beteiligten haben die nächsten drei Wochen täglich Nachsitzen und danach Küchendienst, außerdem habt ihr euch morgen unverzüglich im Büro des Rektors zu melden.” ungewöhnlich ruhig sprach Naraku die Strafen aus und verschwand danach, vielleicht wollte er nach der Aktion auf der Klassenfahrt kein Risiko mehr eingehen.   Sango hatte sich in den Schatten des Schornsteines begeben und fassungslos das Geschehen beobachtet, sie konnte von Glück reden, dass sie niemand hier oben bemerkt hatte. Doch plagten sie die Schuldgefühle, immerhin trug sie die Schuld an dem Eimer und keiner der Bestraften. Nur eines erleichterte sie, auch Kagome war unbemerkt geblieben, diese stand nämlich ungesehen im Schatten der Häuser und hatte mit all dem wohl wirklich am Wenigsten am Hut.   Zwischen Miroku, Inuyasha, Kouga und Ayame herrschte immer noch Stille, nur die allabendlichen Grillen zirpten im Hintergrund munter weiter. Erst ein helles Glirren von zerbrechendem Glas lies die Vier herumfahren, dort stand Kagome und starrte sie alle erschrocken an, zu ihren Füßen die rosafarbenen Splitter der runden Glaskugel, welche gerade munter in der Kanalisation verschwanden. Das Abflussgitter war an diesem Ort, in diesem Moment wirklich unpassend platziert gewesen. Kagome biss sich entsetzt auf die Lippe, sie hatte die hübsche Murmel doch nicht kaputtmachen wollen. Sie hatte sie nur dort auf dem Boden liegen sehen und betrachten wollen. Leider war die Kugel in der modrigen Brühe aus dem Eimer gelandet und somit reichlich glitschig. Sobald Kagome die hübsche Murmel also aufgehoben hatte, war sie ihr auch schon wieder aus den Händen geglitten und direkt auf dem Metallgitter des Abflusses in tausend kleine Teile zersprungen. Miroku wurde blass “Oh oh.”   Sam streckte sich zufrieden, das war ja wunderbar verlaufen, sie hatten den ganzen Tag mit etwas Sinnvollem verbracht und dabei nicht mal etwas angestellt, alles war friedlich und keiner der Väter konnte sich über etwas beschweren. Ähnlich dachten auch die anderen, bis Sesshomaru diese seltsame SMS von Kagome bekam `Habe nen Flummi runtergeworfen L “ Sesshomarus erster Gedanke war `Sinnlos´ der Zweite aber fragte sich, seit wann Kagome so etwas Sinnloses ausgerechnet ihm schreiben sollte. So etwas tat sie nicht ohne Hintergedanken, also kam er zu dem Ergebnis, er musste wohl antworten. `Und?´ Die darauffolgende Antwort gab auch nicht viel mehr Informationen über das sinnlose Geplänkel. `War ne Glaskugel T.T´ Sesshomaru blieb stehen, ebenso die anderen, die über seine Schulter mitgelesen hatten und sich jetzt tatsächlich fragten, wieso ihre Freunde ausgerechnet heute damit anfingen den Zwillingen nachzueifern. Im Normalfalle, hätte es die beiden ja gefreut, aber jetzt wünschten sie sich, dass Kags entweder besoffen oder einfach nur gelangweilt war und dieses Sätze nicht, wie sie jetzt alle dachten, einen tieferen Sinn hatten, sondern genauso sinnlos waren wie sie wirkten.   Die Hoffnung starb jämmerlich, als sie an besagter Stelle ankamen und fünf Personen auf Knien um einen Abwasserkanal herumrutschen sahen. “Hell why..?” Kapitel 12: Die Murmel der tausend Splitter ------------------------------------------- Vielleicht konnte man es Ironie des Schicksals nennen, oder einfach nur Pech. Zumindest war die Situation alles andere als zufriedenstellend. Nachdem die Jungs dann aufgeklärt worden waren was passiert sei, beschlossen diese einstimmig, dass sie mit dieser Sache nichts zu tun hatten und auch nichts zu tun haben wollten. Nicht jetzt wo sie doch schon genug Probleme mit den Erzeugern hatten, die ja immer noch da waren und wohlgemerkt noch nicht wussten welches Chaos früher oder später noch kommen würde. Naraku wusste ja noch nichts von dem Verschwinden seines Eigentums. Inuyashas Hoffnung, dass er es vielleicht gar nicht merken würde, weil die Kugel gar nicht so wichtig war, wurde von einem entsetzten Schrei aus Richtung Lehrerwohnräumen zunichte gemacht. „Wir haben keine Wahl, wir müssen in den Abfluss. Wenn wir alle Splitter zusammenhaben, können wir die Kugel vielleicht kleben.” schlug Sango vor. Inuyasha fluchte „Was musstest du blöde Kuh das Ding auch zerbrechen.” Kagome zuckte im ersten Moment zusammen und senkte beschämt den Kopf, bis sie beschloss, dass Inuyasha das letzte Wesen auf Erden wäre, von dem sie sich runtermachen lies „Wer bitte ist denn in Narakus Wohnung eingebrochen und hat das Scheißding geklaut?” fauchte sie zurück und erdolchte den Hanyo mit Blicken. Miroku schaltete sich in das Gespräch ein „Wo sind eigentlich Kouga und Ayame hin?” „Kouga war eben noch hier, Ayame ist schon seit einiger Zeit verschwunden.” erklärte Sango leise. Hoffentlich hinterfragte jetzt niemand die Aktion mit dem Eimer. Ein Glück dachten die Anderen gerade gar nicht daran, die Murmel war wichtiger.   Kopfschüttelnd waren Sesshomaru und seine Kameraden wieder gegangen, die hatten Probleme. So einen Aufstand wegen einer billigen Glaskugel zu machen, dann ging man eben in den nächsten Grimsgramsladen und kaufte ne neue, dämliche, rosa Murmel. Das Blöde war nur, dass der Rektor inzwischen auch Wind von der Sache bekommen hatte, der kam nämlich gerade herrisch auf sie zumarschiert, natürlich in Begleitung seiner Freunde. „Sohn!” Sesshomaru musste sich ernsthaft zusammenreisen um nicht einfach weiterzugehen. Stattdessen blieb er aber möglichst unbeteiligt aussehend stehen und hoffte sein Vater hatte sich nicht wieder alle möglichen Dinge zusammengereimt. „Was auch immer ihr wieder verbrochen habt, sagt es mir lieber gleich!” Taisho reckte das Kinn in die Höhe und sah die vor ihm stehenden Schüler gebieterisch an. Sam legte den Kopf schief und blinzelte unschuldig, den spöttischen Kommentar verkniff er sich allerdings aufgrund der Anwesenheit seines eigenen Vaters, dessen Augen wissend zu ihm herüberblitzten. „Vater, was auch immer ihr wieder aufgeschnappt habt, ich weiß von nichts.” für Sesshomaru war das Gespräch damit beendet, für Taisho nicht. „Hier geblieben, Sohnemann!” Sesshomaru kochte innerlich, musste sein Vater denn jetzt unbedingt den obercoolen Macho spielen, der alles und jeden unter Kontrolle hatte? Das würde schief gehen, früher oder später würde das schief gehen! Er atmete einmal tief durch und drehte sich dann wieder zu seinem Erzeuger um. „Der Kollege Naraku teilte mir eben mit, dass ihm ein sehr wertvoller Gegenstand  entwendet wurde.” „Und was haben wir damit zu tun?” unterbrach Byakuya, dem das Ganze zu langweilig wurde. Jetzt mischte sich Luzifer ein, der seinen Sohn zurechtwies „Schweig, mein Sohn. Wenn der Rektor redet hast du still zu sein!” Nicht im geringsten beeindruckt bedachte Byakuya seinen Vater mit einem Blick, den man bestenfalls als genervt bezeichnen konnte. Dan legte seine Hand an das Nasenbein und wiegte leicht den Kopf hin und her, zu viele Väter! „Wie dem auch sei, wenn ihr irgendetwas darüber wisst, dann meldet es bitte unverzüglich in meinem Büro!” nahm Taisho seinen Satz wieder auf, verschwand danach aber, zur Erleichterung der Schüler.   Die nächsten Tage kamen dem reinen Wahnsinn nahe. Inuyasha, Kagome, Sango und Miroku krochen in allen Ecken und Winkeln der Kanalisation herum und suchten nach Glasssplittern! Kouga schleppten sie irgendwann einfach mit, zu Anfangs weigerte er sich ja an der bekloppten Aktion teilzunehmen. Lag vielleicht auch nur daran, dass er sich zwei der Splitter in die Arme gerammt hatte, als er auf dem Boden herumgekrochen war, schien höllisch wehgetan zu haben. Und nach dem bisherigen Wissenstand befanden sich die Fremdkörper immer noch in den Armen des Wolfes: Nach der Aussage Inuyashas: `Da können sie immerhin nicht verloren gehen.´   Am späten Nachmittag des Tages war es dann offiziell: In der Schule gab es Geister! Die Schüler waren in heller Aufruhr, den ganzen Tag schon hörte man Stimmen aus dem Erdreich heraufschallen, manchmal lauter manchmal leiser. Manchmal hörte man es gespenstisch platschen, Schreie, Flüche, dann wieder Stille.   Naralessa und Sheireen saßen mit versteinerten Gesichtern auf einer Bank am Wegesrand, die Sonne war verschwunden und es war leicht diesig, aber lange nicht kalt oder ungemütlich. Sie waren gestern völlig entspannt von ihrem Reitausflug zurückgekehrt, wollten gerade zurück zum Wohngebäude und sich auf einen entspannten Abend einstellen. Es dürfte ja nichts passiert sein, die Jungs waren mit ihren Bikes beschäftigt, die würden sie ja wohl nicht in die Luft sprengen. Leider kam alles anders als gehofft. Zehn Meter vor der rettenden Eingangstür fing Taisho sie ab und löcherte sie mit Fragen über irgendein verschwundenes, absolut wertvolles Juwel von Naraku. So viel zum Thema es dürfte nichts passiert sein! Zuhause angekommen wurde also nichts mit chillen, Brüder löchern war angesagt. Die Geschichte, die sie zu hören bekamen war wirklich grandios, jetzt wo ausnahmsweise mal `lieb sein´ angesagt war, fing Inuyasha an Naraku zu bestehlen. Aber es kam noch schlimmer! Nachdem die beiden jungen Damen nämlich kopfschüttelnd in Richtung Mädchenwohnräume verschwunden waren und sich frisch geduscht in ihrem Zimmer verbarrikadierten, erlitt Naralessa einen halben Herzinfarkt. “Es ist weeeeeeeeeegggg!!!” Sheireen hatte daraufhin ihr neues Smartphone geschrottet, als es ihr vor Schreck aus den Händen glitt. Die Tatsache, dass sie auf der Fensterbank saß und die Beine locker zum Fenster heraushingen, war in dem Falle sehr ärgerlich. Sie traute sich erst gar nicht hinzusehen, als sie das Knirschen und Krachen auf dem Asphalt knapp sechs Meter unter ihr hörte.   Zu der Zeit vergrub Byakuya verzweifelt die Hände im Gesicht, und hoffte, dass sich die beiden Mädels oben einfach nur erfolgreich auf die Schnauze gehauen hatten. Auf noch mehr Stress hatte er partout keine Lust. Seine Hoffnung löste sich in Rauch auf, als Sheireen aus dem Haus stürmte und nur Sekunden später mit einem zerfledderten Etwas wiederkam. Türen knallten und Stimmen wurden laut.       Das war der gestrige Tag, jetzt saßen sie hier und lauschten den hysterischen Schülerstimmen, die auf Geisterjagt waren. Als die Sonne am Horizont verschwand, tauchten überall auf dem Gelände Lichter auf. Naralessa und Sheireen saßen immer noch auf der Bank. Da, ein Geräusch ganz in der Nähe von ihnen, aus dem Gullideckel. Ruhig erhoben sie sich, lasset die `Geisterjagd´ beginnen.   „Au! Verdammt ist das eng hier.” Laut fluchend marschierte Inuyasha durch die `Sumpflandschaft´ „Wartet, da vorne glitzert etwas!” Kagome sprintete zu der kleinen Biegung und musste enttäuscht feststellen, dass es nur Scherben einer Glaßflasche waren. „Mal im Ernst, es wird Jahre dauern, bis wir wirklich alle Splitter haben. Wenn es überhaupt möglich ist, alle wieder zu bekommen.” seufzte Sango. „Mich würde viel mehr interessieren, wie ihr gedenkt die Dinger wieder zusammenzukleben? Ich schätze Sekundenkleber reicht da nicht aus.” fügte Kouga spöttisch hinzu. „Dann hoffe lieber, dass er reicht, sonst köpft Naraku dich genauso wie uns.” erwiderte Miroku gelassen. Auch er konnte sich Schöneres vorstellen, als den ganzen Tag in Abwasser herumzuwaten, aber er hatte sein Schicksal akzeptiert. Kagome lies sich erschöpft gegen die Wand der Kanalisation sinken, verschmutzt war sie sowieso schon. „Lasst uns morgen weitermachen, wir sehen sowieso nichts mehr.” seufzte sie. Inuyasha grummelte nur, am liebsten hätte er widersprochen, aber der Gestank hier unten machte seiner Nase schwer zu schaffen. „Ich bin dafür, lasst uns den nächsten Ausgang suchen.” Gesagt, getan, der letzte Gullideckel war ein Stückchen weiter weg. Dieses legten die Freunde schweigend zurück, nicht bemerkend, dass sie von der Oberfläche aus stets verfolgt wurden.   Tief atmete Inuyasha die frische Luft ein, als er wieder zurück an die Oberfläche gelangte. Er stockte allerdings als er bemerkt, dass er nicht alleine war. Verwirrt sah er sich um und wäre am liebsten wieder in den Abgrund gesprungen. Nicht nur Naraku und Kikyo, auch sein Vater, der Herr der Hölle und Damian waren anwesend und hatten sich im Halbkreis um die `Geister des Tages´ versammelt. Kagome schluckte und presste das kleine Beutelchen fester an sich. Ein leises Klimpern verriet, dass das ein Fehler war, einer der Splitter hatte sich seinen Weg in die Freiheit gesucht. Kikyos Augen weiteten sich, sie bückte sich und hob den Splitter auf, betrachtete ihn genau. Mit zittriger Stimme wandte sie sich an Naraku „Der ist von dem wertvollen Juwel, das ich dir einst anvertraute.” Ihr Blick fiel auf Kagomes Hände, sie entriss ihr das Beutelchen, ein wenig zu fest, wie der reisende Stoff vermuten lies. In hohem Bogen verteilten sich die glitzernden, rosa Splitter auf dem Boden und Kikyo heulte zornig auf. Narakus Augen verengten sich „Ihr kleinen…” Er wurde von Taisho unterbrochen „Inuyasha, willst du uns das vielleicht erklären?” Nervös blickte der Hanyo von seinem Vater zu Naraku, setzte zu einer Antwort an, wurde aber von Kikyo wieder zum Schweigen gebracht „Erklären? Hier gibt es nichts zu erklären, diese Mistgö.. Schüler haben das Juwel gestohlen und zu allem Überfluss auch noch zerbrochen …!!” Sie hätte noch weiter gezetert, wenn in diesem Moment nicht zwei weitere Präsenzen aufgetaucht wären. Zwei weitaus kühlere. Gelassen und in aller Ruhe marschierten Naralessa und Sheireen an den Anwesenden vorbei, auf die Gruppe um Inuyasha zu. Sie hatten sich nicht dieser Schmach ausgesetzt ihnen in die Abwasserkanäle zu folgen, an der Oberfläche ging das genauso gut. Ärgerlich war jedoch, dass der Rektor und sein Gefolge zuerst dagewesen waren, naja nichts zu machen, aber es änderte sich nichts an der Tatsache: Das hier waren vorerst ihre Opfer! Naralessa machte vor ihrem Bruder halt, wurde aber sofort von ihrem Vater in die Mangel genommen, wie lässtig! „Naralessa, geh zur Seite, das hier geht dich nichts an, du kannst ihm jetzt auch nicht mehr da raus helfen!” Beinahe hätte sie gelacht, aber auch nur beinahe. Ihr Vater hatte ja eine blühende Fantasie, wieso sollte sie diesem Halbblut helfen? Eben das sprach sie aus. Genauso, ohne Rücksicht, ohne Emotion. Den entsetzten Blick ihres Vaters und den verblüfften der anderen ignorierend wandte sie sich ihrem HALBbruder zu „Ist dir eigentlich klar, was ich alles erreichen musste, welche Kosten ich auf mich genommen habe, um an das Zeug zu kommen, welches du mal eben in der Luft verteilt hast?!” Sie sprach leise. Doch hingen ihre Worte schwer, und bedrohlich in der Luft.   Inuyasha wurde blass das wurden ja immer mehr Probleme! … Warte, seine Schwester regte sich gerade wegen einer klitzekleinen Flasche Duftwasser so auf? Sie trotzte den Lehrern, viel schlimmer ihrem Vater, nannte ihn selbst in Anwesenheit dessen ein Halbblut und das nur wegen ein bisschen Wasser!? Das duftete.. Inuyasha war fertig, nicht fähig irgendetwas zusammenhängend, sinnvolles hervorzubringen wandte er sich teilnahmslos an Sheireen „Und, was wirfst du mir vor?” Etwas viel klappernd vor seine Füße, in vergangener Zeit und heilem Zustand hätte es mal ein Smartphone sein können. Inuyasha blickte die Schwarzhaarige fragend an „Was hab ich damit zu tun?” „Aufgrund der Tatsache, dass du Lessas Parfum, das sie im Übrigen aus Paris hat einfliegen lassen, entwendet hast, habe ich mein Handy aus dem Fenster fallen lassen. Wie du siehst, letztendlich bist auch dafür du verantwortlich.”   Taisho hätte heulen mögen, fest hatte er sich vorgenommen alle im Griff zu behalten, jetzt wusste er nicht mehr was ihn mehr erstaunen sollte, die seltsame Schlussfolgerung Sheireens oder die schroffen Aussagen seiner Tochter (Die Information mit Paris überhörte er einfach) Doch Taisho war mit seiner Sprachlosigkeit nicht allein, auch Luzifer musste sich erst einmal sammeln, seine Tochter ignorierte ihn doch wirklich! Und was redete sie da für einen Müll, war doch ihre Schild wenn sie ihr Handy herunterwarf. Wobei dieses Exemplar tatsächlich eher in die Luft gesprengt ausssah, aber das tat nichts zur Sache.   Auch Kikyo und Naraku kamen sich langsam ignoriert vor, als sie sich jedoch versuchten Gehör zu verschaffen und zu erklären, dass dieses Juwel einen unglaublichen Wert hatte, fauchte Sheireen sie an, sie sollten doch an den nächsten Kaugummiautomaten gehen und sich ne neue Murmel besorgen. Luzifer war entsetzt, was tat sein Engelchen denn da?! Dieser Umgang hier tat ihr gar nicht gut!   Wie das Ganze schlussendlich endete wusste keiner mehr genau zu sagen, irgendwann waren alle auf dem Weg zurück zu den Wohnräumen. Sheireen wurde von Luzifer mitgenommen und Taisho redete mit Inuyasha und seiner Gruppe. Nach diesem Gespräch nahm er sich seine Tochter noch einmal vor, dieses Verhalten konnte er nicht dulden! Er lies seinen Sprösslingen ja schon sehr viel Freiraum, aber das ging zu weit! Zudem er ihr doch wirklich einmal nahe legen wollte, ihr nächstes Parfum doch bitte aus dem Drogeriemarkt um die Ecke zu besorgen.   Kapitel 13: Alles vorbei ------------------------  „Wir werden sterben!” völlig übertrieben theatralisch stürzte sich Dan von der Sofalehne. Byakuya stöhnte genervt, seit seine Schwester mit Luzifer verschwunden war, tat hier jeder so, als würde die Welt gleich unter gehen. Sheireen würde höchstens von ihrem Thron heruntergeholt werden und gesagt bekommen, dass sie sich ihr nächstes Handy gefälligst selbst kaufen sollte, was aber auch wieder hinfällig werden würde, wenn das kleine Prinzesschen ihren Lieblingsdaddy mit den ach so treuen, unschuldigen Äuglein anblicken würde. Byakuya seufzte erneut, eben war Taisho hier gewesen und hatte Naralessa mitgeschleift, wie die Zwillinge es formulierten. Zweifelsohne ging es einfach nur um das überteuerte Fläschchen Parfum, vielleicht erwähnte er auch mal die rüde Art wie sie mit den Lehrern umgegangen war, aber hauptsächlich würde es wohl um das Pariser Parfum gehen. So lief das nun mal in dieser Vater-Tochter Welt. Der Erstgeborene des Teufels beschloss jeden Kommentar und jede spitze Bemerkung die ihm gerade auf der Zunge lag herunterzuschlucken, als er die Zwillinge bemerkte die im Wohnraum ein kleines Grab aufgebaut hatten: `R.I.P Naralessa & Sheireen, sie waren noch zu jung zum sterben! ´   Gerade ging Byakuya durch den Kopf, dass die Zwei wirklich Langeweile haben mussten. Das kam also dabei heraus, wenn sie ein paar Tage mal nur sinnvolle Sachen von sich geben sollten, und gleichzeitig auch nur sinnvolle Sachen tun sollten. So was konnte ja nur nach hinten losgehen. Kurz überlegte er ob er nicht doch eingreifen sollte, entschied sich jedoch dagegen. Aber wenn die Zwei nicht augenblicklicht das Licht wieder anknipsten, dann konnten die was erleben! Natürlich knipsten sie das Licht nicht wieder an, etwas knackte in dem nur noch von Kerzenschein beleuchteten Raum. „… Hey Kuya, kann es sein, dass du gerade deinen Kuli kaputt gemacht hast?” Ganz die Unschuld in Person wies Sam ganz diskret auf die, für Youkai nur zu gut sichtbaren, Kuliüberreste. Kurz flammten die Augen Byakuyas feuerrot auf ehe sie wieder die gewohnte Farbe der Nacht annahmen. „Das war der Plan.” presste er mühsam beherrscht hervor. „Was, deinen Kuli zerstören?” die beiden Rothaarigen hatten sich vor Byakuya hingehockt und schauten ihn ehrlich ungläubig an. Plötzlich hellte sich das Gesicht des Schwarzhaarigen auf und er strahlte die Zwei förmlich an, „Nein, ich wollte bloß die höchstmögliche Belastbarkeit eines Kugelschreibers herausfinden.” erklärte er, packte seine Sachen und verschwand aus dem Raum, da konnte ja kein normales Lebewesen arbeiten! Die Zwillinge schauten ihm schulterzuckend hinterher ehe sie begannen das eben errichtete Grab liebevoll zu verzieren.     Als die beiden Todgesprochenen die Wohnung betraten, kam es ihnen vor als würden sie die Gruft Draculas persönlich betreten. Duzende Kerzen überall im Raum verteilt, die Möbel großzügig in die Ecken geräumt, stattdessen war der Boden mit roten Seidendecken ausgelegt. Das ganze Bild wurde perfekt abgerundet von dem glänzend, schwarzen Grabstein, vor dem Die Zwillinge in langen, schwarzen Mänteln saßen. Wenn man es nicht besser wüsste, würde man sagen,  sie waren dabei ihn liebevoll, gar zärtlich zu bemalen. Vor dem Grabstein lagen zwei weiße Rosen. Die beiden Mädchen kamen zu dem Entschluss: Ein ganz hübsches Bild eigentlich, wenn man es so betrachtete… wenn es nicht ausgerechnet in ihrem Wohnzimmer aufgebaut wäre. Sheireen stakste über die Kerzen auf die beiden Künstler zu, diese hatten noch nicht bemerkt, dass sie nicht länger alleine waren. Kurz vor dem Grabstein blieb sie stehen, zuckersüß fing sie zu reden an „Sagt mal meine Lieben, was hat denn dieses schwarze Ungetüm in unseren Wohnräumen zu suchen?“ „Hier sind ihre Freunde, hier gehören sie hin.” seufzte Dan wehmütig. Naralessa hob skeptisch die Augenbraue, was hatten die zwei denn gesoffen? In dem Moment registrierten jene, wer dort vor ihnen stand und die Blicke wurden empört „Hey! Ihr solltet tot sein, wir haben uns so eine Mühe gegeben!” Langsam wanderten die beiden Mädchen um den schwarzen Stein herum und fielen fast vom Glauben ab, als sie die Innschrift lasen “Das soll wohl ein Scherz sein.” fauchte Sheireen. Jetzt war der Zeitpunkt gekommen, in dem beide Frauen entschlossen, dass der Abend gelaufen war und das einzig Sinnvolle was es jetzt noch zu tun gab, war sich ins Bett zu legen und den Rest der Welt zu vergessen.   Naralessa schloss genervt die Augen, erst nervten die Väter rum und jetzt drehten die Zwillinge durch, was kam noch? Das nächste, was kam waren ein Glück nur Inuyasha, Miroku und Kouga, die von der ersten Stunde Nachsitzen bei Naraku zurückkamen. Wobei dies nach den Berichten der Drei lustiger war, als anfangs vermutet. Lag zweifelsohne daran, dass Naraku zu einem Großteil der Zeit abwesend gewesen war und die Jungs sich die Zeit damit vertrieben hatten Kouga aufzuschlitzen. Der hatte ja immer noch die Splitter in seinem Arm drin, daran hatte sich auch nach den chirurgischen Experimenten von Inuyasha und Miroku nichts geändert.       Es war späte Nacht, als die Zwillinge in ihren Betten lagen und die letzte Zeit ausführlich analysierten. „Also Bruder, ich muss feststellen, dass es in letzter Zeit ziemlich ruhig geworden ist um unsere Gruppe.” erklärte Dan nachdenklich. Wenn irgendein Außenstehender diese Aussage gerade mitbekommen hätte, hätte er sich wahrscheinlich gleich selbst die Kugel gegeben, wie auch nicht? Wenn die Zwei die letzten Wochen nach der Klassenfahrt ruhig nannten, wie sollte es dann aussehen, wenn es nicht ruhig war?! Wie auf der Klassenfahrt, würde die Rotschöpfe antworten, aber die Lehrer hier in einem Netzt einzufangen könnte sich etwas schwieriger gestalten, hier gab es immerhin ein paar mehr als nur vier Lehrer. Wie dem auch sei, Abschlusspräsentationen hin oder her, langsam wurde die ganze Sache hier zu…. Ernst. „Wann fangen die Präsentationen noch mal an.” Sam betrachtete nachdenklich den Kalender. Dan richtete sich auf und rechnete kurz nach „Nächste Woche.” stellte er schlussendlich fest. Sam sah auf „Verdammt.” er betrachtete seine nicht mal angefangene Hausarbeit. „Dann müssen wir uns ja mit den Planungen für die Afterprüfungsparty richtig beeilen!” fluchte er mürrisch. Dan nickte „Aber wir haben Schlimmeres gemeistert. Lass uns jetzt lieber den Zeitplan erstellen.”     Zufrieden legte Sesshomaru seine fertige Hausarbeit zur Seite. Vorgestern als er am schwarzen Brett vorbeigelaufen war, war ihm aufgefallen, dass der ganze Präsentationsgram näher gerückt war, als manchem lieb sein dürfte. Also hatte er sich an seine Hausarbeit gesetzt. Fünfzig Seiten, fein säuberlich auf dem PC getippt und ausgedruckt, der Lehrer der daran noch einen Makel finden würde, war noch nicht geboren. Etwas krachte im Zimmer auf der anderen Seite des Flures, Sesshomaru runzelte die Stirn, ein Blick auf die Uhr bestätigte seine Vermutung, kurz nach Mitternacht, was trieben die Idioten denn schon wieder? Genervt bequemte er sich aus seinem Stuhl heraus auf dem Flur, die Zimmertür der Zwillinge wurde ebenfalls aufgerissen. Dan steckte seinen Kopf heraus und wirkte leicht verstimmt „Kommt schon wir sind gerade am planen, da brauchen wir ein bisschen Ruhe zu. Können die ihre Raufereien nicht auf den Tag verlegen?” Sesshomaru zog eine Augenbraue elegant in die Höhe „Will ich wissen was ihr plant?” Dan grinste „Na die Afterprüfungsparty.” „Ihr solltet euch lieber an eure Hausarbeiten setzten.” erinnerte der Youkai, Dan winkte nur lässig ab „Wofür ist denn der Unterricht da.” Ein erneutes Poltern beendete die Unterhaltung. „Das kann doch nicht wahr sein!” Sam kam ebenfalls an die Tür „Sind die Unausgelastet oder was?” „Natürlich sind sie das, jetzt wo sie beinahe den ganzen Tag mit Naraku verbringen müssen.” Byakuya schlenderte gerade die Treppe hoch, als er die Worte Sams mitbekam. „Wo kommst du denn jetzt her?” fragte Dan mit einem Blick auf die Uhr, welche kurz nach Mitternacht anzeigte. Byakuya grinste verschlagen „Wollt ihr das wirklich wissen?” kam die unschuldige Gegenfrage. „Wenn du irgendwo mit meiner Schwester warst, reicht uns das, die Einzelheiten ersparen wir uns.” fuhr Sesshomaru dazwischen, der wirklich froh war, dass es nur sein bester Freund war, mit dem seine Schwester zusammen war, deswegen aber noch lange keine Detailgetreuen Erzählungen irgendwelcher Bettgeschichten mit seinem kleinen Schwesterchen zu hören brauchte. Das Gute daran war, dass Byakuya genauso dachte, also waren die beiden Herren sich, wie beinahe immer, wieder einig. Die Zwillinge lachten leise und beschlossen die Planungen auch morgen noch machen zu können, jetzt musste erst mal kurz für Chaos gesorgt werden, wenn schon mal alle wach waren.   Dan verschwand kurz im Inneren des Zimmers und kam mit einer kleinen Kugel in der Hand zurück, „Also Leute, was haltet ihr davon, wenn wir die Mädels holen und uns ein wenig in den Gemeinschaftsraum chillen.” flötete er gut gelaunt. Byakuya lachte kurz „Ich fürchte uns bleibt keine Wahl.” damit schlenderten die Vier den Flur entlang, warfen im Vorbeigehen den kleinen runden Ball in das Zimmer von Inuyasha und Co. Und waren verschwunden noch ehe die Bewohner etwas davon bemerkt hatten. Die Damen mussten erst gar nicht von den Jungs geholt werden, nachdem das große Geschreie in besagtem Zimmer losging, kamen die ganz von alleine. Wenn man die Schule in Vogelperspektive betrachten würde, würde man wunderschön beobachten können, wie in den benachbarten Wohnabteilen nacheinander Lichter angingen. Während aus dem Zimmer der Lärmverursacher langsam bunter Rauch aufstieg.       Mit einem entspannten Seufzen lies Taisho sich erschöpft in sein Bett fallen, endlich. Nach dem Gespräch mit seiner Tochter, hatte er noch eine Menge Papiergram zu erledigen gehabt, mit dem er erst sehr spät fertig geworden war. Er schloss gerade zufrieden die Augen, als er sie auch schon wieder prompt aufreisen konnte. „Nicht… wahr. Das… ist… nicht… wahr.” Er hörte das Geschrei, um ein Uhr Nachts. Morgen war Schule. Die feierten oder was? Ein Uhr nachts, morgen Schule. Knurrend öffnete er seine wieder geschlossen Augen und setzte sich auf. Schnell zog er sich wieder an und stürmte aus dem Haus. Vor der Tür erwarteten ihn bereits Luzifer und Damian, diese beachtete er zunächst nicht und stürmte in Richtung Lärm. Damian wandte sich kurz an den Herren der Hölle neben sich „Ich hab mir schon ernsthaft Sorgen um die Kinder gemacht, so ruhig wie die waren.” Luzifer lachte auf und Damian stimmte mit ein, so amüsiert schlenderten sie langsam Taisho hinterher. Dieser erreichte in diesem Moment das Haus der Täter. Er atmete noch einmal tief ein ehe er eintrat und am liebsten wieder rückwärts heraus gestolpert wäre. Die Bewohner saßen gemütlich am Tisch, hörten Musik (Die nebenbei, viel zu laut aus der Anlage dröhnte) und spielten Karten?! „Was wird denn hier gespielt?” Taisho starrte die Versammelten mit einer Mischung aus Unglauben und leichter Verzweiflung an. „Rommé.” antwortete Naralessa ohne ihren verzweifelten Erzeuger anzusehen. Dieser hatte sich wieder gefangen und strich kurz die Haare aus dem Gesicht ehe er, nebenbei gesagt, gegen die Musik anbrüllen musste „Nein, nein, nein, Was soll das ganze hier schon wieder.” Dieses Mal hatte er die ganze Aufmerksamkeit sämtlicher Anwesender im Raum, die sich allesamt zu ihm umdrehten, die gewollte Antwort bekam er trotzdem nicht. Sams beruhigendes Lächeln wirkte wie Hohn in diesem Moment, als er dann auch noch leise anfing das Lied mitzuträllern wurde die Situation nicht besser, aber umso lustiger.   “It´s my Life, my heart is like the open Highway  Like Frankie said i did it my way.”   Taisho öffnete den Mund und schloss ihn kurz darauf wieder, ebenso wie seine Augen, er atmete einmal tief durch, dann lächelte er, drehte sich zu seinen beiden Begleitern um, zuckte mit den Schultern „Das war’s mit Frieden, sie sind wieder normal.” Kapitel 14: Drei Väter und das Mysterium der Überlegenen -------------------------------------------------------- Drei Väter und das Mysterium der Überlegenen   Luzifer schlug die Beine übereinander und blätterte gelangweilt in der Zeitschrift herum. Ein Blick auf die Uhr verriet ihm, dass Taisho gerade Unterricht gab. Wo Damian war wusste er nicht, wahrscheinlich hatte er sich wieder auf dem Dach der Schule verkrochen und beobachtete alles klammheimlich aus der Entfernung. Höhnisch auflachend warf Luzifer die Zeitschrift zurück auf den Tisch und streckte seine Hand aus. Die Luft im Raum vibrierte und erzitterte, vor seiner ausgestreckten Hand erschien ein ovaler Gegenstand, ein Spiegel der kein Spiegelbild zeigte. Wie ein Strom aus silbernem Wasser wirbelte eine Substanz in der klaren Oberfläche hin und her. Luzifer strich mit der Hand über den Spiegel und die Oberfläche erblasste, leuchtete auf und man blickte in ein endloses Weiß. Ein kurzes Lächeln schlich sich auf das Gesicht des Herren der Hölle, so was hatte er erwartet, dank seiner Kinder konnte er keinen der gewünschten Gruppe beobachten, schade, aber da war nichts zu machen. Er lies seinen Blick weiter über das Land streifen, dieses mal ohne ein bestimmtes Ziel. Mit einem Mal stockte er, was war das? Eine vermummte, zierliche Gestallt, die aber sofort wieder verschwunden war. Er runzelte sie Stirn, da wieder! Ein weißer Umhang, nein warte ein blauer! Es waren mehrere! Frustriert knurrte Luzifer auf, wer wagte es sich vor seinem Blick zu verbergen!?     Auch Damian starrte angestrengt in die Ferne, ihm war als hätte er soeben eine Bewegung dort im Wald ausgemacht, das Gefühl beobachtet zu werden hatte er schon länger. Doch so lange er auch regungslos die dichte Bewaldung anstarrte, er konnte nichts erkennen. Leichtfüßig sprang er vom Dach herunter und machte sich auf den Weg zurück zu Luzifer, der sollte ja wissen was in der Umgebung hier passierte.   Leider musste er bald feststellen, dass auch Luzifer relativ ratlos war wer oder was in dem nahegelegenen Waldgebiet sein Unwesen trieb. Damian streckte sich „Gut, dann eben auf die altmodische Art.” verkündete er „Wir suchen.” Luzifers Augenbraue wanderte gen Haaransatz: „Wie stellst du dir das vor mein Freund? Wir laufen ziel- und planlos durch den Wald auf der Suche nach einer Fata Morgana?” Der Rothaarige drehte sich schwungvoll um: „Wo ist deine Abenteuerlust geblieben mein Freund? Oder willst du mir gerade weismachen, dass sich der Teufel höchstselbst fürchtet.” Damian lachte. Luzifer Mundwinkel hoben sich und er faltete seine Hände vor dem Gesicht, während er Damian darüber hinweg ansah. Eine Weile blieb er so dasitzen, als Damian abermals das Wort ergriff: „Erzähl mir nicht, dass du etwas Besseres zu tun hättest.” schmunzelte er siegessicher. Tatsächlich verneinte sein Gegenüber und erhob sich „Gut mein Freund, du hast mich überzeugt. Dann lass uns mal auf Schatzsuche gehen.”   Gemütlich schlenderten die Beiden in Richtung des angrenzenden Waldgebietes, aufmerksam huschten ihre Augen über die Landschaft, nicht das kleinste Detail entging ihnen, mal abgesehen von der zierlichen Gestallt mit Kapuze, welche sicher getarnt im Blattwerk eines Baumes die beiden Eindringlinge bereits erwartet hatte. Mit einem kaum hörbaren Kichern verschwand die Gestallt wieder.   Etwas weiter weg, wurde das Verschwinden der Väter ebenfalls beobachtet, dieses Mal jedoch von Naralessa, die überrascht den Davonschreitenden hinterher sah. Sie schätzte weder Luzifer noch Damian so ein, dass sie Gefallen an einem gemütlichen Waldspaziergang finden könnten. Kurz überlegte sie noch, ob sie wirklich wissen wollte, was genau sie sich von ihrem Ausflug erhofften. Sie entschied sich dagegen, bei Vätern sollte man besser diskret sein und alles was nicht direkt etwas mit ihnen zu tun hatte, beiläufig übersehen. Damit drehte sie sich mit wehenden Haaren um und entschwand dem Blickfeld.   Zufrieden lies Inu no Taisho sich in seinen Sessel sinken und sortierte die Arbeiten seiner Schüler. Für heute war der Unterricht vorüber, leider hatte er noch einiges zu tun. Wie zum Beispiel diese Klausuren korrigieren und das Gespräch mit den Eltern eines Schülers stand ihm auch noch bevor. Nachdenklich sah er aus dem Fenster. Er legte die Arbeiten zunächst beiseite, das hatte Zeit. Jetzt würde er erst einmal hinüberschlendern und seinen Kameraden der Hölle `Hallo´ sagen. Er musste allerdings feststellen, dass die beiden nicht im Gästetrackt und auch sonst nirgends aufzufinden waren. Das war nun doch etwas ungewöhnlich, wobei, vielleicht war ihnen nur langweilig geworden. Er lenkte seine Schritte in Richtung Wohnräume der Schüler, vielleicht wollte sie ja die Kinder besuchen.   Zufrieden stellte er fest, dass zumindest hier in der Gegend ausnahmsweise mal Ruhe herrschte, nicht einmal die Klänge der sonst viel zu lauten Musik konnte er ausmachen. Er klopft an die Tür und musste nicht lange auf Antwort warten, viel mehr wurde das Holz plötzlich ohne Rücksicht auf Verluste aufgerissen, so dass Taisho beinahe fürchtete, es würde der Kraft nicht standhalten. Sam, der geöffnet hatte, interessierte das herzlich wenig. Taisho begrüßten den Älteren der Zwillinge freundlich, dieser nickte kurz, wandte sich dann über seine Schulter an die anderen Anwesenden, die sich momentan noch nicht in Taishos Blickfeld befanden. Er hörte nur die leise Frage, wer denn nun schon wieder störte. „1/3 der Hölle.” rief der Rothaarige desinteressiert und Taisho musste sich doch sehr wundern, wie er hier schon wieder tituliert wurde. Sam wandte seine Aufmerksamkeit wieder dem Rektor zu „Wo haben Sie den Rest gelassen?” fragte er und noch bevor Taisho begriffen hatte, wen er meinte erklang die Antwort aus dem Wohnraum „Die anderen 2/3 sind eben auf einen Waldspaziergang aufgebrochen.” Verwundert beugte Taisho sich vor und schielte an Sam vorbei in den Wohnraum. Dort saß Naralessa, die Aufmerksamkeit auf den Bildsschirm ihres Handys gerichtet, lässig mit einem Bein über der Lehne des Sessels baumelnd. Gegenüber lehnte Sesshomaru und lies sein Finger über die Tastatur seines Laptops fliegen. Ansonsten war der Raum leer. Doch Taisho interessierte sich momentan auch viel mehr für die Aussage seiner Tochter. Doch auch auf Nachfrage wiederholte sie nur, dass Luzifer und Damian in Richtung Wald davonspaziert seien. Verwirrt verlies Taisho das Arial der Schüler wieder, was die Beiden nun im Wald wollten war ihm völlig schleierhaft.     Kaum das die Tür wieder hinter dem Rektor zugefallen war legte Sesshomaru den Laptop fort, Naralessa steckte das Handy wieder in die Tasche und Dan, sowie Inuyasha und Miroku kamen hinter der Couchlehne zum Vorschein. „Wow, das war knapp.” „Stimmt.” Aus dem Schatten des hinteren Teils des Raumes trat Sheireen und öffnete die zuvor geschlossenen Rollladen. Und all das nur, um Taisho vorzugaukeln, dass hier nichts Besonderes passierte. Ausatmend wurden auch die versteckten Pläne wieder auf dem Tisch ausgerollt, nur eine Sekund später und sie wären aufgeflogen bevor die Aktion hätte starten können, so was war ihnen auch noch nie passiert.     Taisho indes hatte ganz andere Sorgen, er hatte nicht einmal großartig auf die spärliche Beleuchtung oder das auffällig unauffällige Verhalten der Schüler geachtet, Nebensache, wie er dachte, vielleicht würde er das auch später noch bereuen, aber das war Zukunftsmusik.     In der Zeit wurde die Suche der beiden anderen Väter nicht gerade von Erfolg gekrönt. Hin und wieder sahen sie einen kurzen Schatten, hörten ein Kichern aus dem Gebüsch oder ein leises Flüstern aus den Baumkronen. Doch wohin sie sich auch wandten, nie fanden sie etwas. Langsam aber sicher kamen sie sich verhöhnt vor, das war doch lächerlich! „Luzifer!” der Ruf Damians schallte über die Lichtung und Luzifer wirbelte herum. Damian winkte und Luzifer rannte ihm fliegend hinterher. So hetzten die zwei Dämonenlords durch den Wald, über Stock und Stein, vor sich ein blauer Mantel der immer wieder zwischen den Zweigen aufblitzte. Das Ende des Waldes kam immer näher, dieses Mal sicher den Fremden zu erwischen erhöhten die Freunde ihr Tempo noch einmal. So rasten sie aus dem Wald heraus, mit einem gekonnten Hechtsprung stürzten sie aus dem Dickicht und begruben die Person unter sich. Seltsamerweise fühlte sie sich plötzlich fiel größer und massiger an, als sie vorher ausgesehen hatte. Verwundert hielt Damian das weiße Haar in die Höhe und auch Luzifer hätte schwören können, dass die Stiefel der Verfolgten eben noch nicht schwarz gewesen waren. Der Gefangen gab einen Laut der Beschwerde von sich und die Köpfe der Freunde fuhren herum nur um in das Gesicht Taishos zu blicken, der etwas überfordert auf dem Boden lag und nicht ganz begriff, wieso Damian da auf ihm saß und Luzifer seine Beine fest umklammert hiet. Alles in allem lagen sie alle drei hier recht unelegant. Lautes Gelächter ertönte aus den Spitzen der Bäume. Sofort versuchten die Freunde die Quelle der Stimmen auszumachen, doch sie war nicht zu finden und das Gelächter verlor sich im Wind.      So kam es, dass die drei Väter zu einem späteren Zeitpunkt zusammen saßen und darüber nachgrübelten, wer die seltsamen Gestallten aus dem Wald waren und was sie wollten. Dass sie mal eben drei Dämonenlords reingelegt hatten, verschwiegen sie lieber. „Dieses Versteckspiel ist doch dämlich. Das ist nicht die Liga, auf der wir spielen.” fauchte Luzifer und blickte krampfhaft in seinen Spiegel. Damian war etwas beherrschter, das aber auch nur äußerlich. Er stimmte dem Kollegen zu, in ihm aber stand schon geschrieben wer ihnen da behilflich sein könnte.   Nur, dass diese Lösung keinem der hier Anwesenden recht schmecken würde. Taisho beobachtete Damian, der Feuerlord wirkte nachdenklich und in Taisho wuchs die Befürchtung, dass er genau darüber nachgrübelte, was auch ihm schon in den Sinn gekommen war. Luzifer wandte seinen Blick von dem Spiegel ab, seine Kollegen waren still geworden. Er schnaubte, dann fing er kühl zu sprechen an „Na einer muss es ja mal aussprechen! Ihr denkt auch daran, die Kinder zu bitten uns zu helfen, oder?” Die Schuldbewussten Gesichter der anderen Beiden machten jede Antwort überflüssig. Entnervt rieb Luzifer sich die Schläfe, er war der Herr der Unterwelt, mitunter eine der gefürchtetsten lebenden Kreaturen und jetzt sollte er auf Knien zu ein paar Schülern gekrochen kommen und um Hilfe betteln?! Nein! Die Gedanken von Damian und Taisho gingen in etwa in die gleiche Richtung, also wurde diese Möglichkeit vorerst verworfen, sollte ja gelacht sein, wenn sie drei zusammen und mit einem guten Plan diese Störenfriede nicht selbst gestellt bekamen! Kapitel 15: Die Jagd beginnt! ----------------------------- Regungslos und unbemerkt saß die vermummte Gestalt auf ihrem Ast hoch über dem Boden in der Krone eines Baumes und beobachtete die Aktivitäten der drei Männer. Sie wollte nicht recht schlau aus deren Aktionen werden, aber noch viel seltsamer fand sie, dass die drei wohl versuchten möglichst unbemerkt ihre, was- auch- immer sie- da- taten, durchzuführen. Dass sie inzwischen von drei Seiten beobachtet wurden, merkte keiner.   Zufrieden lächelnd klopfte Luzifer sich die Hände an der Hose ab, „Wollen wir doch mal sehen, wer zuletzt lacht.” knurrte er finster, seine Hochstimmung wurde von seiner Tochter zunichte gemacht, die lässig an einem Baum gelehnt dastand und den Vätern zusah: „Hoffentlich nicht Ihr Herr Vater.” verblüfft starrten alle drei Väter Sheireen an, sie lächelte süffisant und stieß sich von dem Stamm ab. „Wisst ihr nicht?” sie schwebt auf ihren Vater zu und raunte ihm ins Ohr, so dass es auch die anderen beiden verstanden „Wer zuletzt lacht, denkt zu langsam.” Luzifer zuckte zurück und starrte seine Tochter an, „Auf wessen Seite stehst du eigentlich?” fauchte er sichtlich erbost. Sheireen beeindruckte das nicht im Geringsten, mit hocherhobenem Kopf drehte sie ihm den Rücken zu, über die Schulter rief sie ihm noch entgegen, „Das kommt ganz darauf an, wer der Gegner ist.” dann verschwand sie endgültig.   Sie lies drei Väter zurück, die sich mächtig dumm vorkamen „Habt ihr auch dieses Gefühl, dass das Mädel mehr weiß, als wir?” brummte Damian und verschränkte seine Arme. Taishos Augen suchten die Luzifers. Der hatte die Lippen aufeinandergepresst und schüttelte entschlossen den Kopf, NEIN! Er würde nicht nachfragen! Das lies sein Stolz nicht zu! Entschlossen, dieses Problem selbst zu lösen verließen die drei Väter die Lichtung mit ihrer selbst erbauten Falle. Die Zwillinge hätten die paar Stricke bestenfalls einfallslos und primitiv genannt.   Einen Tag lang warteten die Väter ehe sie die Lichtung wieder aufsuchten, dort erwartete sie eine bittere Enttäuschung. Sie standen vor einem Trümmerhaufen, das was einmal der Käfig war, in dem die Beute festsitzen sollte, war nur noch ein Haufen Feuerholz und Altmetall. Eine Botschaft war an den Baum gepinnt, nein weniger eine Botschaft, mehr ein einziges Wort : `Lächerlich´   Damian riss den Zettel vom Baum und hielt ihn fest in der Hand, die Wut die alle Drei im Moment ausstrahlten, war beinahe körperlich fühlbar. Es knisterte und das Blatt Papier ging lichterloh in Flammen auf. Einzig die Asche rieselte von Damians Hand auf den Boden hinunter.   „Nun, meine Freunde, ich fürchte wir müssen einsehen, dass wir als Jäger nicht viel taugen.” Taisho ließ die Worte unbeantwortet im Raum stehen. Niemals hätte er gedacht so etwas einmal zu behaupten, er hatte sich immer für einen ganz passablen Jäger gehalten, aber vielleicht lag das auch nur daran, dass die Methoden zu Jagen sich verändert und sie drei hier es verpasst hatten da mitzugehen. Damian seufzte „Es hilft ja alles nichts.” er stand auf und sah seine Freunde bedeutend an. Luzifer rieb sich in einer müden Geste über die Augen und nickte ergeben, auch Taisho wedelte nur kurz mit der Hand um sein Einverständnis kundzugeben. Damit war es beschlossen und nur wenig später standen die drei Väter mit gesenkten Köpfen vor einer ganz bestimmten Tür und klopften.       „Wir müssen aber daran denken, die Bänke vorher rauszuräumen.” murmelte Dan und machte eine kurze Notiz auf den Plan. Kagome beugte sich über den Tisch „Machen wir doch lieber zuerst den Plan für die Freiluftparty, ich bin optimistisch und sage, dass es nicht regnet.” sie lächelte und Sam lachte „Meine liebe Kagome, dein Optimismus hilft uns nur leider nicht weiter, wenn es plötzlich doch regnen sollte und wir die große Halle nicht vorbereitet haben.” Sheireen schmunzelte „Also wenn es nach mir ginge, könnten wir auch gerne im Regen tanzen. Da sind wir ja geübt drin, nicht Lessa?” sie zwinkerte der Freundin zu und Lessa grinste „Wir schon meine Liebe, ich fürchte nur, dass uns da nicht jeder zustimmen wird.” Inuyasha lehnte sich zurück und verschränkte die Arme hinter seinem Kopf „Ist mir völlig egal, wo wir feiern, Hauptsache ich ende an diesem Abend nicht nüchtern!” „Da wäre im Übrigen das nächste Problem, die….” Byakuya verstummte und die Blicke wandten sich der Tür zu.   „Sesshomaru!” Die Stimme des Rektors. Hektisch sahen die Freunde sich an, was sollten sie denn nun schon wieder verbrochen haben, dass der Dauergast hier war! In aller Eile wurden die Pläne auf dem Tisch zusammengeknittert und unter die Couch geschoben. Kouga war aufgesprungen um die große Stellwand mit dem Lageplan des Geländes, der Schule und den einzelnen Räumen zu beseitigen. Dabei versuchte er über die Lehne der Couch zu hechten, das gelang ihm nur teilweise. Er blieb mit einem Fuß hängen und purzelte mit großem Gepolter mehr schlecht als recht über den Boden und riss dabei die Stellwand gleich mit um. Miroku kam ihm zur Hilfe und zerrte die Zeichnungen von der Wand runter, das Chaos, welches im Raum herrschte war leider Gottes nicht so schnell zu beseitigen, also wurden wieder einmal die Rollladen runtergelassen. Das Dämonen auch bei Nacht sehr gut sehen konnten wurde elegant ignoriert.   Sam stolperte zur Tür, riss diese auf und lehnte sich möglichst lässig und unauffällig gegen den Rahmen. „Ohh.” schnell hatte er der Tür seinen Rücken zugekehrt „Dieses Mal steht die komplette Hölle vor unserer Tür.” informierte er vorsorglich. Neugierigen Blickes wandte er sich wieder den drei Vätern zu. Taisho und Luzifer schoben im allgemeinen Interesse Damian nach vorne, sollte der doch mit seinem Sohn reden. Der Auserwählte fand das weniger lustig, stellte sich aber der Herausforderung und richtete sich stolz auf. „Vielleicht habt ihr ja schon mitbekommen, dass seit geraumer Zeit ein paar Unbekannte die Schule und deren Umgebung terrorisieren.” fing er an. Sam legte den Kopf zur Seite „Nein, aber wir haben mitbekommen, dass eure Fähigkeiten im Stellen von Fallen ziemlich versagt haben.” seine Augen huschten kurz nach hinten zu Sheireen, die natürlich sofort über ihre Entdeckung Bericht erstattet hatte. „Deswegen sind wir hier.” nickte Damian ohne sich etwas anmerken zu lassen. „Hä?” noch vor ein paar Minuten hatten sie fast schon panisch versucht, ihre neuesten Pläne verschwinden zu lassen und jetzt standen die drei Väter hier und wollten im Fallenstellen unterrichtet werden, oder wie sollte er das jetzt verstehen? Zu seiner Erleichterung trat Byakuya jetzt neben ihn „Verzeiht, aber wenn ich mich recht entsinne, waren eure Jagdkünste auch ganz passabel.” versuchte Byakuya die Älteren zu einer Erklärung zu zwingen, verständlich. Der Gedanke, dass drei so mächtige Fürsten es nicht schaffen sollten die Unbekannten zu stellen war, naja irgendwie ungewöhnlich. Taisho verschränkte ungewohnt beleidigt die Arme „Wir sind mehr auf die offene Schlacht spezialisiert, dass wisst ihr.” knurrte er. Sam zuckte mit den Schultern „Also sollen wir uns jetzt der Unbekannten annehmen, ja?” Ein dreifaches Nicken, dann verschwanden die Väter wieder. „Okay Leute, wir haben eine Aufgabe!” Die Rollladen wurden wieder aufgerissen und die Pläne, die zuvor gemacht wurden, zunächst einmal beiseitegelegt.   Naralessa lehnte sich mit einem eigentümlichen Lächeln zurück, nach einem kurzen Blickaustausch mit Sheireen richtete sie ihr Wort an die Pläneschmiedenden. „Ich denke, wir werden uns aus dieser Sache heraushalten, nicht war Sheireen?” Die Schwarzhaarige nickte wissend und gemeinsam verließen sie den Raum. Kagome und Sango schlossen sich mal lieber den beiden Damen an, sie würden schon ihre Gründe haben. Etwas verwirrt starrten die Männer den Verschwundenen hinterher, „Verstehe einer die Frauen.” murmelte Dan.     Es herrschte Stille in dem Wald, kein Windhauch lies die Blätter rauschen oder die Äste knacken. Selbst die Vögel und die Tiere des Waldes schwiegen andächtig. Sam und Dan starrten entgeistert auf den Zettel, der unmissverständlich einen Smily mit herausgestreckter Zunge zeigte. Gut, die Väter hatten eventuell recht, diese vermummten Unbekannten waren nicht schlecht und definitiv rotzfrech, mit einem eigentümlichen Sinn für Humor, wie sie feststellen mussten. Aber so schnell gaben sie sich ja nicht geschlagen. Sam schnaubte und das Blatt in seiner Hand ging in Flammen auf. Die beiden machten kehrt und suchten den Weg zurück zu Sesshomaru und Byakuya, mal sehen, was die erreicht hatten.   Schnell aber war festgestellt, dass die Unbekannten besser waren, als erwartet. Sesshomaru und Byakuya hatten fast den halben Wald durchkämt, aber keinerlei Spuren oder Anzeichen von irgendeiner Lebensform gefunden. Inuyasha, Miroku und Kouga kamen nach einiger Zeit reichlich zerknirscht aus dem Wald. „Was ist denn mit euch passiert?” Dan betrachtete die zerrissenen Klamotten, die zerzausten Haare und den ganzen Schmutz, der an den Dreien haftete. „Habt ihr euch geprügelt?” fragte Sam und legte den Kopf schief. Kouga schnaubte „Das wäre weitaus weniger schlimm, als die Wahrheit.” fauchte er während in seinem Kopf wieder die Bilder der noch so frischen Erinnerung auftauchten.     *Einige Zeit zuvor*   „Keh, das kann ja nicht so schwer sein, so ein paar Herumtreiber aufzuspüren.” Inuyasha marschierte in den Wald hinein, Kouga teilte seine Auffassung, auch Miroku dachte zunächst so, allerdings würde es seine Gründe haben, wieso die drei dämonischen Väter es nicht geschafft hatten. Von daher hielt er seine Meinung lieber zurück, auf irgendwelche Worte der Vorsicht würde weder Inuyasha, noch Kouga Wert legen. Nach einiger Zeit wurde durch das dichte Astwerk der Büsche und Bäume eine kleine Lichtung sichtbar, Kouga rannte vor und schnüffelte „Riecht ihr das?” Miroku verdrehte die Augen, manchmal vergaßen seine dämonischen, oder halbdämonischen Freunde leider, dass er nur ein Mensch war. Genau das wollte er dem jungen Wolf in diesem Moment auch wieder ins Gedächtnis rufen, als er innehielt. Da war ein Duft, schwach, aber doch sehr anziehend. Neugierig näherten sich die drei Jungen der Lichtung. Zunächst war nichts zusehen, dann rannte Inuyasha gefolgt von Kouga los und Miroku brauchte einen Moment um zu begreifen. Dort auf der gegenüberliegenden Seite war für den Bruchteil einer Sekunde eine Weiße Gestalt zu sehen gewesen. „Jetzt haben wir sie!” frohlockte Kouga und lies den Hanyo mit wirbelwindartiger Geschwindigkeit hinter sich, dieser knurrte nur und legte ebenfalls an Tempo zu. Ungebremst raste sie zwischen den Stämmen der mächtigen Bäume hindurch, dabei missachteten sei die Tatsache, dass sie keine Ahnung hatten, wohin dieser Wald führte, oder… wo er endete. Genau das tat er nämlich in diesem Moment, die Bäume endeten abrupt in einer geraden Linie an einer steil abfallenden Schlucht, in die beide Jungen herabstürzten ohne dass es ihnen überhaupt bewusste war.     Was ihnen ebenfalls entgangen war, war die weiße Gestalt, an welcher sie einfach vorbeigerast waren. Sie stand an einen Baumstand gelehnt da und sah den übermütigen Schülern hinterher wie sie den Abhang hinunterpurzelten. Es war nicht lebensgefährlich, zumindest nicht für Wesen mit dämonischem Blut in sich. Die Gestalt spitzte die Ohren, scheinbar näherte sich jetzt auch langsam der Mensch, ein leises Kichern war zu hören, dann verschwand sie wieder lautlos zwischen den Bäumen.     Keuchend blieb Miroku an dem Abgrund stehen, stöhnend sah er hinab, natürlich waren die beiden Volltrottel ungebremst da runtergerast. Er konnte sie sehen und, auch wenn sie etwas lädiert aussahen, so waren sie offensichtlich nicht verletzt. Ebenso wie sie offensichtlich viel zu beschäftigt waren sich gegenseitig anzufauchen, als Miroku zu bemerken. Nach ein paar missglückten Versuchen aus der Schlucht zu kommen, hatten es die Zwei dann doch geschafft. Sofort setzten sie auch ihre Suche fort, jetzt langsamer. Viel bringen sollte es ihnen nicht, schon auf der nächsten Lichtung erwartete sie die nächste Überraschung. Der Boden sackte ein und bevor einer hätte reagieren können, steckten alle drei hilflos bis zur Hüfte, wortwörtlich in der Scheiße.   Es war frustrierend, und sosehr man auch kämpfte, zappelte und versuchte aus dem Schlamm zu entfliehen, man steckte höchstens noch tiefer drin als zuvor. Miroku lehnte sich vor, versucht irgendwo etwas zum Festhalten zu finden, hoffnungslos. „Jetzt reichts aber, wir graben uns frei!” rief Inuyasha und wühlte im Dreck herum, Kouga tat es ihm gleich. Vielleicht war es Glück, Zufall oder Absicht, auf jeden Fall fanden die Zwei dann nach einer Weile des Umherbuddelns festen Boden und irgendwie schafften es dann alle drei sich aus dem Schlamm zu retten.     Dementsprechend sahen sie jetzt auch aus, ebenso wie sie dementsprechend `gut´ gelaunt waren. „So geht das nicht weiter, wir müssen zusammenarbeiten und die Unbekannten in einen Hinterhalt locken. Anders haben wir scheinbar keine reellen Chancen.” stellte Sam die Sachlage klar. Byakuya neigte den Kopf in seine Richtung „Wir haben ja nicht einmal genaue Angaben darüber, wie viele Gegner wir überhaupt haben.”  murmelte er. „Die Vermutung lautete Drei, aber du hast recht das wurde nie bestätigt.” stimmte Dan zu. „Keh.” Inuyasha starrte finster in den Wald hinein „Ich bin dafür wir holen uns noch unsere Väter dazu, die haben das Ganze doch erst angezettelt und jetzt haben sie sich verkrümelt!” Sesshomaru brachte seinen Halbbruder mit einem Blick zum Schweigen „Unsere Väter haben sich nicht verkrümelt.” Wies er ihn kurz zurecht, auch wenn er ihm dieses Mal zumindest teilweise recht gab „Sie sind ebenfalls hier und suchen nach den Eindringlingen.” Er stand auf, die anderen folgten ihm. Sie würden die Väter suchen gehen und dann den gemeinsamen Feind zu Boden ringen! Diese Mistkerle wussten ja nicht, mit wem sie sich da alles angelegt hatten! Kapitel 16: A secret makes a woman a woman ------------------------------------------ Kopfschüttelnd beobachteten Naralessa und Sheireen die Herren der Schöpfung aus einiger Entfernung. „So wird das nie was.” seufzte Sheireen, Naralessa hob nur eine Augenbraue und wandte sich zum Gehen „Wir werden sehen.” antwortete sie.     „Das kann doch nicht wahr sein, was erhoffen sich diese Idioten davon?” Inuyasha entfernte gerade den gröbsten Schmutz aus Gesicht und Haaren und fluchte dabei lauthals. Sesshomaru hatte sich an einen nahegelegenen Baum gelehnt und erörterte mit Byakuya die Geschehenisse der vergangenen Stunden. Inzwischen hatten sie sich wieder mit den Vätern getroffen und waren jetzt dabei gemeinsam eine Lösung für das Problem zu finden. Leider waren sie nicht sonderlich viel weitergekommen. Über die Unbekannten war so gut wie nichts bekannt, weder wer sie waren, noch was sie wollten. Es war frustrierend. Taisho erhob sich und die Anderen blickten fragend zu ihm „Wir haben keine Wahl, wir brauchen Informationen über unsere Gegner.” „Ach, und wie gedenkst du diese zu erhalten? Hingehen und fragen?” spottete Damian unüberhörbar. Taisho aber drehte sich bloß mit einem undefinierbaren Lächeln im Gesicht zu ihm um „Natürlich, oder hat vorher schon mal einer von euch probiert mit ihnen zu reden?” Die darauffolgende Stille erklärte mehr als alle Worte und Taisho setzte seinen Weg unbeirrt fort. „Er wird scheitern.” Eine einfache Feststellung Sams. Damian sah seinen Sohn tadelnd an „Man zweifelt nicht an seinem Rektor.” maßregelte er ihn, wenig überzeugend. Sam sah seinen Vater mit hochgezogener Augenbraue an „Ich zweifele nicht an ihm.” erklärte er schulterzuckend „Nur an seinen verbalen Kampfkünsten.” setzte er fort. „Woher willst du das beurteilen können?” kam die Gegenfrage des Älteren, dieses Mal lasteten sämtliche Blicke der anwesenden Schüler auf ihm. Miroku hustete leicht gekünstelt ehe er zu reden anfing, er wog seine Worte sorgsam ab, in Anwesenheit der beiden Ausgewachsenen sollte man doch vorsichtig mit unüberlegten Äußerungen sein. „Nun, ich fange mal bei den Unbekannten an. Wie wir wohl inzwischen doch alle bemerkt haben sollten, ist die Wahrscheinlichkeit, dass es sich hierbei um die Spezies der weiblichen Lebensform handeln könnte, höher ist als die, dass es sich um Lebensformen unseres Geschlechtes handeln könnte.” Er stoppte kurz um zu beobachten, ob ihm da alle zustimmten. Keiner erhob Widerspruch, also fuhr Miroku mit seiner Erklärung fort. „Und wie wir in den letzten Jahren unserer Schulzeit des Öfteren beobachten dürften, ist unser hochgeschätzter Rektor nicht in der Lage eine verbale Auseinandersetzung mit seiner Tochter auch nur ansatzweise für sich entscheiden zu können.” Bedeutend sah er zu den beiden Erwachsenen hinüber. Luzifer schnaubte „Das ist etwas völlig anderes, es handelt sich hierbei ja nicht um Naralessa.” Innerlich jedoch musste er an seine eigenen Fähigkeiten denken, die Diskussionen, die er mit seiner Tochter führte, immer kontrolliert zu verlieren.   Er erhob sich und bedeutete den anderen es ihm Gleichzutun. „Wir wissen nicht, was die Fremden wollen, wir sollten Touga ein wenig den Rücken stärken.” Gefolgt von Damian ging Luzifer davon, auch Sesshomaru und Inuyasha wollten sich den beiden anschließen, als sie merkten, dass ihre Freunde auf der Stelle verharrten und etwas perplex den Davonschreitenden hinterher sahen.   Inuyasha war es, der schlussendlich das Wort ergriff „Was´n jetzt los?” Dan sah zu ihm „Wer um alles in der Welt ist Touga?” Jetzt starrten sowohl Inuyasha als auch Sesshomaru sie befremdlich an. „Der Name unseres Vaters?” Sesshomaru lies den Satz bewusst als Frage erklingen. Sam runzelte die Stirn und öffnete den Mund, nur um ihn gleich wieder zu verschließen, die Verwirrung stand allen Fünfen deutlich auf die Stirn geschrieben. „Was habt ihr denn geglaubt?” fragte Inuyasha. „Alter, ich hab diesen Namen noch nie in Verbindung mit Taisho gehört!” Dan schüttelte den Kopf. Selbst Byakuya war diese Information neu, ehrlich gesagt, hatte er sich auch nie sonderlich viele Gedanken um den Namen des Rektors gemacht, er war eben der Inu no Taisho. Sesshomaru schloss mit dem Thema ab, das war ihm hier gerade eindeutig zu suspekt um fortgeführt zu werden. Byakuya folgte, ebenso die Zwillinge, die aber blieben mit einem gleichzeitig Gesprochenen “wartet!” wieder stehen. Über die Schulter schauend folgten Byakuya und Sesshomaru der Aufforderungen und Sam setzte zum Sprechen an „Bevor wir weitergehen, gibt es noch weitere Namen, von denen wir wissen sollten? Heißt Luzifer jetzt plötzlich auch irgendwie anders?” Byakuya schüttelte den Kopf und die Zwillinge atmeten fast erleichtert aus.       Im Schatten stehend hatten zwei weitere Wesen das Gespräch der Jungs mitbekommen und mussten sich zusammenreisen um nicht zu lachen. Beiden war der Name des Rektors geläufig. So wie sie dachten auch den anderen. Falsch gedacht, wie sich herausstellte.   „Hey!” Sofort verharrten die anderen, Byakuya starrte zwischen den Bäumen hindurch. „Sind sie das?” Inuyasha knurrte. Aufmerksam betrachteten die Jungs den Schatten, bis Sesshomaru sich merklich entspannte und sich aufrichtete „Ihr seid das.” stellte er monoton fest. Ein kurzes Kichern, dann traten Naralessa und Sheireen zu ihren Mitbewohnern auf die Lichtung. „Interessante Gespräche führt ihr hier. Solltet ihr nicht auf Verbrecherjagd sein?” fragte Sheireen süffisant und blinzelte die männlichen Anwesenden der Reihe nach lieb an. Diese kamen sich in dem Moment doch reichlich unwissend vor „Ihr wisst doch was.” fauchte Kouga und funkelte die beiden Damen bedrohlich an. Das machte denen herzlich wenig aus, lediglich einen überlegenen Augenaufschlag schenkten sie dem jungen Wolf, ehe sie sich abwandten. „Naralessa.” leise knurrte Sesshomaru den Namen seiner Schwester. Anders als mit Inuyasha hatte er sich mit ihr immer blendend verstanden, es gab keine Streitigkeiten oder sonstige Meinungsverschiedenheiten, sie waren immer die zweite Stimme des Anderen. Soviel er wusste, hatten auch Byakuya und seine Schwester ein recht inniges Verhältnis, Geschwisterlich, versteht sich. Das Verhalten der beiden Damen zum jetzigen Zeitpunkt wollte nicht so recht dazu passen, wieso teilten sie ihr Wissen nicht?     Genannte hätten ihnen eine Antwort geben können, `Weil ihr es selbst wissen müsstet´. Weder Naralessa noch Sheireen sprachen aus was sie dachten, zu offensichtlich war das, was nicht nur Söhne, sondern auch Väter übersahen. „Komm Lessa, damit haben wir nichts zu tun.” sagte Sheireen leise. Miroku wandte sein Wort noch einmal an die beiden „Wieso verheimlicht ihr uns euer Wissen um unsere Feinde?” er konnte es nicht nachvollziehen, keiner der Männer konnte das. Naralessa drehte sich herum, ihre silbernen Haare glänzten und einzelne Strähnen, flogen ungezähmt um ihre geheimnisvoll, silbernen  Augen herum. Ein fast sanft zu nennendes Lächeln lag auf ihrem Gesicht. “A secred makes a woman a woman.” Damit verschwanden sie ebenso lautlos, wie sie auch schon erschienen waren. Zurück ließen sie fünf absolut unzufriedene Männer. „Pah, ein Geheimnis macht eine Frau zu einer Frau, so ein Schwachsinn!” fauchte Inuyasha. „Stimmt, Frauen an sich sind Geheimnisse.” bestätigte Sam und Dan fügte mit geschlossenen Augen hinzu „ziemlich absonderliche Geheimnisse.” Eine Weile herrschte Schweigen auf der Lichtung, es war Sesshomaru, der die Stille durchbrach. An seinen Bruder gewandt fragte er „Seit wann kannst du englisch?” Inuyasha brauchte einen Augenblick, um den Zusammenhang zu finden, doch noch ehe er hätte auf Sesshomaru losgehen können, fingen die anderen schallend an zu lachen. Der Hanyo kochte, er konnte dem nichts hinzufügen, denn leider Gottes war die Frage nicht ganz unberechtigt. Er war das, was die Lehrer als englisches Nichts bezeichneten. Wobei er es mit Fremdsprachen im Allgemeinen nicht so hatte.   In stummer Übereinkunft erst gar nicht versuchen zu wollen die Gedankengänge der Frauen zu verstehen, folgte die Jungs den Vätern. Die Jagd ging weiter! Kapitel 17: Der Sieg ist...Euer ------------------------------- Die Blätter raschelten leise in einer lauen Brise, der Wald lag still und bedrohlich vor dem Schulgelände. Regungslos kauerten die Zwillinge in den Baumkronen und beobachteten ihr Umfeld. Sie hatten alles und noch mehr versucht, der einzige Lohn für ihre Bemühungen war der beißende Spott der Unbekannten gewesen. Das Verhalten von Naralessa und Sheireen hatte sich auch nicht gebessert, es war vielmehr noch schlimmer geworden. Je mehr Zeit verging, ohne dass sie irgendeinen Erfolg vorzuweisen hatten, desto verachtender wurden die Blicke der beiden Mädchen. Auch wenn die Männer teilweise das Gefühl hatten, sie erwarteten keinen Sieg, sondern eine Erkenntnis. Aber, dass sie sich eingestehen sollten verloren zu haben, war undenkbar. Niemals würden sie aufgeben! Wieder rauschte der Wind durch die Blätter.   Sam erstarrte, seine Augen weiteten sich. `Wie?´ das Einzige was er denken konnte, seine Lippen formten das Wort lautlos, während sein Blick starr auf den gegenüberliegenden Baum gerichtet war, der Baum auf dem sein Bruder saß. Der Baum, auf dem die vermummte Gestallt mit dem roten Mantel stand, genau über dem Kopf Daniels. Dieser bemerkte den Blick seines Bruders und schloss die Augen, langsam drehte er sich herum, sah zu der Vermummten auf. Das Gesicht lag im Schatten, doch im wechselnden Schein des Lichtes konnte man das sanfte Lächeln erkennen, welches auf dem Gesicht der Unbekannten lag. „Wer bist du?” Dan flüsterte nur, eine Antwort bekam er nicht. Stattdessen ging die Unbekannte in die Hocke und streckte vorsichtig einen Arm aus, Dan wich nicht zurück, verloren hatte er so oder so. Kurz streiften die Finger der Gestalt seine Wange ehe sie sich rückwärts von dem Ast fallen lies und verschwunden war. „Was war das?” Sam blickte verwirrt in die Richtung seines Bruders, der ihn mit dem gleichen Blick musterte.   Es war zu viel. Zu oft schon hatten die Unbekannten ihre Überlegenheit bewiesen, was genau wollten sie also? Nie hatten sie irgendeinen Gegenangriff unternommen oder Sonstiges, was ihnen geschadet hätte. Stumm saßen die Jäger wieder alle zusammen im Kreis auf einer Lichtung. Die Zwillinge hatten von dem Vorfall auf den Bäumen berichtet, Klarheit bekamen sie dadurch nicht. „Was machen wir jetzt?” Miroku sah vorsichtig auf, dass ihnen allmählich die Ideen ausgingen war nur allzu offensichtlich. „Wir müssen die offene Konfrontation suchen!” Taisho hielt den Blick gesenkt und betrachtete den Waldboden. „Als du versucht hast mit ihnen zu reden hat das ziemlich wenig gebracht.” erinnerte sein Sohn, der mit geschlossenen Augen an einem Baum gelehnt dasaß. Taisho nickte „Dieses Mal will ich aber nicht reden.” erwiderte er gelassen. „Denkst du wirklich, sie kommen aus ihren Verstecken, um sich uns zu stellen? Bisher sind sie nur auf der Bildfläche erschienen, wenn wir absolut unaufmerksam und unvorbereitet waren.” Damian verschränkte die Arme und wartete auf Antwort, die er nicht bekam. Die Wahrheit war nun einmal, dass weder Taisho noch sonst wer wusste, wie die Fremden reagieren würden.     „Sie kommen.” eine leise Feststellung, unmöglich zu bestimmen, aus welcher Richtung sie kam. Ein paar Schemen zwischen den Bäumen zeigten, dass die Fremden anwesend waren, drei an der Zahl. Sie blieben regungslos stehen und warteten auf die Ankunft des Inu no Taishos. Sie hatten ihre Überlegenheit lange genug zur Schau gestellt, es wurde Zeit diesen Kampf von Angesicht zu Angesicht zu einem Ende zu zwingen. Gerade in dem Moment, in dem ihre Verfolger auf der Bildfläche erschienen, gingen drei Vermummte los, in dem Wissen, dass sie ihnen folgen würden. So war es auch, Taisho hatte sie gesehen und gemerkt, dass sie dieses Mal nicht flohen. So folgte er ihnen und mit ihm auch Luzifer, Damian und die Jungs.     Sie traten aus dem Wald hinaus auf eine große Wiese nur unweit vom Internat entfernt. Zum ersten Mal waren die Fremden nicht vom Zwielicht umspielt, sondern vom blassen Licht des gerade aufgehenden Mondes erleuchtet. Die Vermutung, dass es sich bei den Widersachern um Frauen handelte, bestätigte sich aufgrund der schlanken Gestalten, die sich unter den Mänteln abzeichneten. Die Frauen blieben stehen, Taisho erhob seine Stimme zu erst „Was wollt ihr?” Keine Antwort. Luzifer trat vor, seine Stimme war kalt, aber beherrscht „Was wolltet ihr damit bezwecken?” Wieder keine Antwort. Damian schüttelte unmerklich mit dem Kopf und stellte eine Frage, die seiner Meinung nach wesentlich interessanter war. Seine Stimme klang leise im Gegensatz zu seinen beiden Vorrednern. „Wer seid ihr?”   Dieses Mal kam eine Antwort, nur aus einer völlig unerwarteten Richtung. „Das solltet ihr schon von Anfang an gewusst haben.” Die anwesenden Männer drehten sich überrascht zu dem Ursprung der Stimme um. Dort stand Sheireen, neben ihr Naralessa, die jetzt langsam auf die Versammelten zu kamen. Sheireen lächelte und sah zu den, immer noch schweigenden, Frauen hinüber. Naralessa seufzte „Wisst ihr es wirklich nicht, oder wollt ihr es einfach nicht wahrhaben?” fragte sie leise. Dann wandte sie sich an die Frau mit dem weißen Umhang „Schon ein bisschen traurig, oder… Mutter.”     Es dauerte ein, zwei Sekunden bis auch jeder das Wort realisiert und auch richtig eingeordnet hatte, aber danach schaffte es wahrlich keiner der Männer mehr an seinem ausdruckslosen Gesichtsausdruck festzuhalten. Ausnahmslos starrten sie abwechselnd Naralessa und die Frauen im Umhang an, völlig vom Glauben abgefallen verstanden sie die Welt nicht mehr.   Langsam hob die Frau in weiß jetzt ihre Hände zu der Kapuze und schob sie zurück. Dieselben silber, weißen Haare wie die der anderen Inus, fielen ihr in langen Wellen über die Schulter, die Augen von einem hellen Gold, zierte ihre Stirn derselbe Halbmond wie Sesshomarus oder Naralessas. Ein leises Kichern kam von der Gestalt im blauen Umhang ehe auch sie und ihre Kollegin in Rot die Maskerade aufgaben. Der Frau in Rot sah man die Verwandtschaft zu Damian sofort an, ihre Haare waren nicht ganz so rot, sondern hatten mehr die Farbe von Kupfer, ihre Augen waren allerdings von demselben Blau wie die ihres Bruders. Die letzte Frau hatte lange dunkelbraune Haare, die Farbe ihrer Augen war nicht zu bestimmen, in einem Moment waren sie braun, im nächsten von einem hellen rot. „Wie herrlich, davon müsste man doch glatt ein Foto machen.” schnurrte diese nun, bei dem Anblick der Männer, die mit offenem Mund ihre Ehefrauen und Mütter anstarrten.   Sheireen schmunzelte, dann trat sie zu ihrer Mutter, der Frau in rot, und begrüßte sie fröhlich. Auch Naralessa hatte sich zu ihrer Mutter gesellt und zusammen genossen sie die entsetzten Gesichter der männlichen Herrschaften, die nicht wahrhaben wollten wer sie da die letzte Zeit so gedemütigt hatte. Andererseits, jetzt gaben sämtliche Bemerkungen Naralessas und Sheireens einen Sinn. Aber woher wussten die beiden das? Sie hatten sich von Anfang an aus der Geschichte rausgehalten, war das eine Verschwörung? Die Frau mit den dunkelbraunen Locken ging nun rüber zu den Zwillingen und schloss sie sanft in die Arme „Es ist schön euch wiederzusehen, meine Jungs.” schnurrte sie und wuschelte ihren Söhnen durch die roten Haare. Unfähig etwas zu sagen, starrten die Beiden ihre Mutter einfach nur an. Auch Damian konnte und wollte nicht wahrhaben, dass es seine Gemahlin war, die so frech die Gegend unsicher gemacht hatte. Sie kicherte leise hauchte ihrem Gefährten einen Kuss auf die Wange, Männer waren ja so berechenbar! Kapitel 18: Tränen der Vergangenheit ------------------------------------ Seit dieser einen Enthüllung waren die Männer ungewohnt zurückhaltend. Ihre Fehleinschätzung der Situation war doch sehr belastend. Für die Frauen weniger, diese hatten sich gemeinsam mit ihren Töchtern zusammengesetzt und genossen eine Tasse Tee. Naralessa schlug die Beine übereinander und stellte ihre Tasse auf den Tisch zurück. „Sag Mutter, was führt euch zu uns? Ich zweifle daran, dass ihr uns bloß besuchen wolltet.” wandte sie sich an die Inu-Youkai, diese wandte elegant ihren Kopf und schmunzelte kurz, ehe sie mit einem theatralischen Unterton zu reden begann „Oh wie tragisch, kann meine eigene Tochter sich wirklich nicht vorstellen, dass sich eine Mutter wünscht, ihre Kinder zu sehen?” Die Frau mit dem kupferfarbenen Haaren lachte „Akemi, wir können vielleicht den Männern etwas vorspielen, aber doch nicht unseren über alles geliebten Töchtern.” schnurrte sie und die dritte im Bunde schaltete sich ein „Da hab ich weniger Probleme mit meinen drei Jungs, hmm?” ein Lächeln lag auf dem Gesicht der Frau, als sie ihre Gegenüber ansah. „Fragt sich nur, ob das unbedingt ein so großer Vorteil ist, meine liebe Dalia.” flötete die andere wieder „Wir reden hier immerhin von den Zwillingen und meinem Bruder.” fuhr sie fort. Dalia lachte „Und du behauptest Luzifer sei einfacher Lili?” Sofort schwand das überlegene Lächeln und Lilith seufzte schwer.   „und jetzt bedenke Mutter, dass wir zusätzlich zu unseren Brüdern und den anderen Chaoten, auch noch unsere Väter dazubekommen haben.” Sheireens Stimme war sanft, aber ein gewisser Vorwurf lag darin. Lilith nickte verstehend „Deswegen sind wir auch sofort aufgebrochen um euch zu unterstützen…” „und um unsere lieben Gefährten ein wenig zu ärgern, aber das war nur ein nützlicher Nebeneffekt.” ergänzte Dalia und lächelte die Teufelstochter an, Sheireen schmunzelte und verdeckte ihr Amüsement erfolgreich hinter der Teetasse, als das eben genannte Gesprächsthema, sprich, die Herren der Schöpfung, um die Ecke bogen. Schweigend gesellten sie sich zu den Damen. Sheireen erhob sich in einer fließenden Bewegung, sie schlenderte auf Sesshomaru zu und legte diesem locker einen Arm um die Hüfte „Kommt meine Freunde der Sonne, wir haben noch was zu tun, nicht?” Missmutig starrte Sesshomaru seine Freundin an, wie er diese gute Laune gerade verabscheute. Verbissen schwieg er, es würde vorbeigehen, die Zeit würde vergessen wie auf seinem Stolz herumgetrampelt worden war… er nicht. Und er würde seine Hand dafür ins Feuer legen, dass auch die engelsgleichen Damen in der Runde so schnell nicht vergessen würden. Die Schüler verabschiedeten sich und verschwanden.     Unter den Erwachsenen herrschte Schweigen, die Frauen genossen ihren Tee und die Männer waren zu stolz und vor allem zu beleidigt um nachzufragen, was ihnen die Ehre ihrer Anwesenheit verschaffte. Akemi lugte über den Rand der Tasse zu ihrem Gefährten hinüber, ihre Gedanken schweiften ab zu der damaligen Zeit. Sie hatte ihn gehasst, Sesshomaru und Naralessa waren noch so jung gewesen, so jung, unschuldig und hilfebedürftig und doch hatten sie damals alles ausbaden müssen, was ihre Erziehungsberechtigten verbockt hatten. Sie senkte den Kopf, noch zu genau konnte sie sich an die Blicke aus traurigen, goldenen und silbernen Augen erinnern, die vor ihrem Gesichtsfeld verschwammen und zu einer Farbe wurden. Sie hatten es nie verstanden, wussten nicht, wieso Mama und Papa stritten, wieso sie von ihrem Vater von einem Tag auf den anderen verlassen wurden. Doch am allerwenigsten verstanden sie, wieso sie jetzt gehasst wurden, was sie falsch gemacht hatten.   Die untergehende Sonne warf ihre letzten Strahlen auf die kleine Terrasse, Strahlen, die sich in hellgoldenen Augen brachen und diese zum Leuchten brachten. Akemi wandte ihren Blick nicht ab. Vor ihrem inneren Auge erschien das Gesicht ihres Sohnes, der sie wütend ansah und sie anfauchte. Lange hatten die zwei es einfach ertragen scheinbar der Grund zu sein, weswegen die Eltern stritten. Doch dann hatte Akemi einen Fehler begangen. Sie schloss die Augen und das Gesicht ihrer Tochter erschien, das Gesicht, was sie zum ersten und einzigen Mal weinen sah. Sie saß damals auf dem Boden und sah aus kindlichen Augen zu ihr auf, das Einzige was sie für sie übrig gehabt hatte, war ein kalter Blick gewesen. Keinen Laut hatte die Kleine von sich gegeben, die Tränen glitzerten aufgrund der Farbe ihrer Augen silbern. Lautlos liefen sie über das Gesicht und sammelten sich am Kinn nur um dann leise zu Boden zu tropfen. Das war der Moment, in dem Akemi sich umgedreht hatte, und wie sie sich bei diesem Anblick verfluchte, sie wünschte sich selbst den Tod und Schlimmeres.   Sie bekam Schlimmeres. In dem Moment, als Sesshomaru die Tränen seiner Schwester roch, stürzte er zu ihr und die Verachtung in seinen Augen war alles, was er noch für seine Mutter übrig hatte. Damals war sie nicht in der Lage, sich ihre Fehler einzugestehen, zu verstehen und zu vergeben. Ihre Gedanken wurden beherrscht von dem Verrat den Taisho beging, als er sie mit dieser menschlichen Frau betrog, schlimmer noch, zu diesem Weibsstück zurückkehrte und deshalb seine Familie, seine Kinder und sie selbst im Stich ließ. Doch anstatt aus den Fehlern des Mannes zu lernen, beging sie dieselben. Überlies ihre Kinder sich selbst, ihrem Kummer und dem Unverständnis was sie falsch gemacht haben sollten.   Wenn Akemi eines bereute, dann dass es ihre Kinder waren, die am meisten leiden mussten. Damals hatte sie es nicht bemerkt. Erst viel später, viel zu spät, sah sie ihre Fehler. Sesshomaru und Naralessa waren älter geworden, hatten Freunde gefunden und lebten ihr Leben auch ganz gut ohne die Eltern, die sie dem Anschein nach nicht mehr haben wollten. Akemi sah die Kälte in den Augen derer, die sie immer beschützen und bewahren wollte vor der Grausamkeit der Welt. Eine Kälte, die bis heute nie ganz gewichen war. Ein Mahnmal, sowohl für Akemi, als auch für Taisho.   Akemi lies ihren Blick zum Himmel schweifen, sie hatte diese Frau, Izayoi kennengelernt und heute musste sie ihr wohl danken. Damals, als sie plötzlich vor ihrer Haustür auftauchte hätte sie ihr am liebsten sofort den Kopf von den Schultern gerissen, aber der Blick der jungen Frau hatte sie aufgehalten.   „Es tut mir leid.” ein trauriges Lächeln zierte das Gesicht der schwarzhaarigen Frau. „Ich habe immer gespürt, dass etwas nicht in Ordnung war.” ihre Stimme erstarb und ihr Blick senkte sich. „Als ich Touga das erste Mal traf war ich bezaubert von seinem Wesen. Als er dann zu mir zurückkam, fragte ich nicht weiter nach.” Sie brach ab „Ich bin schwanger.” Ein Satz, der das gesplitterte Herz der Anderen beinahe zum Zerspringen brachte. Die Schwarzhaarige lächelte wieder dieses verzweifelte Lächeln. „Er hat sich so oft entschuldigt. So oft..” Flüsternd fuhr sie nach einer kurzen Pause zwischen ihren Worten fort. „Ich habe anfangs nicht verstanden warum, bis er mir alles erzählte, von dir, seinen, euren Kindern. Ich konnte ihm nicht böse sein, weißt du.” Tränen verließen die Augen der Frau „Ich wollte nur, dass du weißt, dass er mich wohl nie so geliebt hat, wie ich ihn.” Danach schwieg sie. Doch ihre Augen weiteten sich, als sie die beiden Kinder erblickte, die ihm so ähnlich waren und in deren Augen eine Leere herrschte, die in den Augen von Kindern nichts zu suchen hatte. Sie suchte den Blick der Mutter „Ich hasse mich dafür, dass ich ihnen den Vater nahm und einen Teil der Leere zu verantworten habe, aber wo war die Mutter?” Sie strich sich über den leicht gewölbten Bauch „Ich habe nur eine Bitte, lasst mein Kind nicht im Stich.” Dann war sie verschwunden.   Akemi hatte zu diesem Zeitpunkt noch nicht ganz verstanden, was sie mit dieser Bitte bezwecken wollte, aber diese Begegnung hatte ihr zumindest teilweise die Augen geöffnet. Knapp neun Monate später ergaben die Worte Izayois einen Sinn. Sie starb kurz nach der Geburt ihres Sohnes, bis heute war ihr nicht bekannt wodurch. Es sollten noch einige Jahre vergehen, bis sowohl Akemi, als auch Taisho bereit waren einander zu vergeben. Inuyasha bekam eine Mutter, doch Sesshomaru oder Naralessa hatten die erneute Ehe ihrer Eltern lediglich mit Gleichgültigkeit betrachtet. Anfangs hatten sie noch spöttisch Wetten abgeschlossen, wie lange der Spaß jetzt halten sollte, doch mit dem Alter, war auch der Spott gegangen.     Dalia bemerkte den abwesenden Blick der Freundin und konnte sich denken, wohin ihre Gedanken schon wieder wanderten. Sie schüttelte den Kopf, das lag weit zurück, sie sollte aufhören Trübsal zu blasen und lieber ihr Beisammensein genießen, das würde ihnen nämlich nicht lange vergönnt sein. Bald schon würden die Herren der Hölle und des Feuers ihre Heimreise antreten. Lilith und Dalia mit ihnen. Akemi hatte für sich beschlossen noch ein paar Tage bei ihrem Mann und ihren Kindern zu verbringen. Aber auch sie konnte nicht bleiben, hatte sie doch Verpflichtungen denen es nachzukommen galt.   Ein Kichern riss alle aus ihren Überlegungen, Lilith warf ihr kupfernes Haar über die Schulter, sodass es schillernd die letzten Strahlen der Sonne einfing und zurückwarf. Die blauen Augen strahlten, als sie eine Flasche Sekt hervorholte, diesen verteilte und anschließend ihr Glas erhob. „Es ist wahrlich eine Ewigkeit her, seitdem wir so beisammengesessen haben.” Das Glirren der Gläser erfüllte die Luft und sieben lächelnde Gestalten, verließen ihre Plätze auf dem Dach um sich in ihre Wohnräume zu begeben. Hosted by Animexx e.V. (http://www.animexx.de)