School Days: 2. Streich von Naralessa (Alltagssorgen) ================================================================================ Kapitel 17: Der Sieg ist...Euer ------------------------------- Die Blätter raschelten leise in einer lauen Brise, der Wald lag still und bedrohlich vor dem Schulgelände. Regungslos kauerten die Zwillinge in den Baumkronen und beobachteten ihr Umfeld. Sie hatten alles und noch mehr versucht, der einzige Lohn für ihre Bemühungen war der beißende Spott der Unbekannten gewesen. Das Verhalten von Naralessa und Sheireen hatte sich auch nicht gebessert, es war vielmehr noch schlimmer geworden. Je mehr Zeit verging, ohne dass sie irgendeinen Erfolg vorzuweisen hatten, desto verachtender wurden die Blicke der beiden Mädchen. Auch wenn die Männer teilweise das Gefühl hatten, sie erwarteten keinen Sieg, sondern eine Erkenntnis. Aber, dass sie sich eingestehen sollten verloren zu haben, war undenkbar. Niemals würden sie aufgeben! Wieder rauschte der Wind durch die Blätter.   Sam erstarrte, seine Augen weiteten sich. `Wie?´ das Einzige was er denken konnte, seine Lippen formten das Wort lautlos, während sein Blick starr auf den gegenüberliegenden Baum gerichtet war, der Baum auf dem sein Bruder saß. Der Baum, auf dem die vermummte Gestallt mit dem roten Mantel stand, genau über dem Kopf Daniels. Dieser bemerkte den Blick seines Bruders und schloss die Augen, langsam drehte er sich herum, sah zu der Vermummten auf. Das Gesicht lag im Schatten, doch im wechselnden Schein des Lichtes konnte man das sanfte Lächeln erkennen, welches auf dem Gesicht der Unbekannten lag. „Wer bist du?” Dan flüsterte nur, eine Antwort bekam er nicht. Stattdessen ging die Unbekannte in die Hocke und streckte vorsichtig einen Arm aus, Dan wich nicht zurück, verloren hatte er so oder so. Kurz streiften die Finger der Gestalt seine Wange ehe sie sich rückwärts von dem Ast fallen lies und verschwunden war. „Was war das?” Sam blickte verwirrt in die Richtung seines Bruders, der ihn mit dem gleichen Blick musterte.   Es war zu viel. Zu oft schon hatten die Unbekannten ihre Überlegenheit bewiesen, was genau wollten sie also? Nie hatten sie irgendeinen Gegenangriff unternommen oder Sonstiges, was ihnen geschadet hätte. Stumm saßen die Jäger wieder alle zusammen im Kreis auf einer Lichtung. Die Zwillinge hatten von dem Vorfall auf den Bäumen berichtet, Klarheit bekamen sie dadurch nicht. „Was machen wir jetzt?” Miroku sah vorsichtig auf, dass ihnen allmählich die Ideen ausgingen war nur allzu offensichtlich. „Wir müssen die offene Konfrontation suchen!” Taisho hielt den Blick gesenkt und betrachtete den Waldboden. „Als du versucht hast mit ihnen zu reden hat das ziemlich wenig gebracht.” erinnerte sein Sohn, der mit geschlossenen Augen an einem Baum gelehnt dasaß. Taisho nickte „Dieses Mal will ich aber nicht reden.” erwiderte er gelassen. „Denkst du wirklich, sie kommen aus ihren Verstecken, um sich uns zu stellen? Bisher sind sie nur auf der Bildfläche erschienen, wenn wir absolut unaufmerksam und unvorbereitet waren.” Damian verschränkte die Arme und wartete auf Antwort, die er nicht bekam. Die Wahrheit war nun einmal, dass weder Taisho noch sonst wer wusste, wie die Fremden reagieren würden.     „Sie kommen.” eine leise Feststellung, unmöglich zu bestimmen, aus welcher Richtung sie kam. Ein paar Schemen zwischen den Bäumen zeigten, dass die Fremden anwesend waren, drei an der Zahl. Sie blieben regungslos stehen und warteten auf die Ankunft des Inu no Taishos. Sie hatten ihre Überlegenheit lange genug zur Schau gestellt, es wurde Zeit diesen Kampf von Angesicht zu Angesicht zu einem Ende zu zwingen. Gerade in dem Moment, in dem ihre Verfolger auf der Bildfläche erschienen, gingen drei Vermummte los, in dem Wissen, dass sie ihnen folgen würden. So war es auch, Taisho hatte sie gesehen und gemerkt, dass sie dieses Mal nicht flohen. So folgte er ihnen und mit ihm auch Luzifer, Damian und die Jungs.     Sie traten aus dem Wald hinaus auf eine große Wiese nur unweit vom Internat entfernt. Zum ersten Mal waren die Fremden nicht vom Zwielicht umspielt, sondern vom blassen Licht des gerade aufgehenden Mondes erleuchtet. Die Vermutung, dass es sich bei den Widersachern um Frauen handelte, bestätigte sich aufgrund der schlanken Gestalten, die sich unter den Mänteln abzeichneten. Die Frauen blieben stehen, Taisho erhob seine Stimme zu erst „Was wollt ihr?” Keine Antwort. Luzifer trat vor, seine Stimme war kalt, aber beherrscht „Was wolltet ihr damit bezwecken?” Wieder keine Antwort. Damian schüttelte unmerklich mit dem Kopf und stellte eine Frage, die seiner Meinung nach wesentlich interessanter war. Seine Stimme klang leise im Gegensatz zu seinen beiden Vorrednern. „Wer seid ihr?”   Dieses Mal kam eine Antwort, nur aus einer völlig unerwarteten Richtung. „Das solltet ihr schon von Anfang an gewusst haben.” Die anwesenden Männer drehten sich überrascht zu dem Ursprung der Stimme um. Dort stand Sheireen, neben ihr Naralessa, die jetzt langsam auf die Versammelten zu kamen. Sheireen lächelte und sah zu den, immer noch schweigenden, Frauen hinüber. Naralessa seufzte „Wisst ihr es wirklich nicht, oder wollt ihr es einfach nicht wahrhaben?” fragte sie leise. Dann wandte sie sich an die Frau mit dem weißen Umhang „Schon ein bisschen traurig, oder… Mutter.”     Es dauerte ein, zwei Sekunden bis auch jeder das Wort realisiert und auch richtig eingeordnet hatte, aber danach schaffte es wahrlich keiner der Männer mehr an seinem ausdruckslosen Gesichtsausdruck festzuhalten. Ausnahmslos starrten sie abwechselnd Naralessa und die Frauen im Umhang an, völlig vom Glauben abgefallen verstanden sie die Welt nicht mehr.   Langsam hob die Frau in weiß jetzt ihre Hände zu der Kapuze und schob sie zurück. Dieselben silber, weißen Haare wie die der anderen Inus, fielen ihr in langen Wellen über die Schulter, die Augen von einem hellen Gold, zierte ihre Stirn derselbe Halbmond wie Sesshomarus oder Naralessas. Ein leises Kichern kam von der Gestalt im blauen Umhang ehe auch sie und ihre Kollegin in Rot die Maskerade aufgaben. Der Frau in Rot sah man die Verwandtschaft zu Damian sofort an, ihre Haare waren nicht ganz so rot, sondern hatten mehr die Farbe von Kupfer, ihre Augen waren allerdings von demselben Blau wie die ihres Bruders. Die letzte Frau hatte lange dunkelbraune Haare, die Farbe ihrer Augen war nicht zu bestimmen, in einem Moment waren sie braun, im nächsten von einem hellen rot. „Wie herrlich, davon müsste man doch glatt ein Foto machen.” schnurrte diese nun, bei dem Anblick der Männer, die mit offenem Mund ihre Ehefrauen und Mütter anstarrten.   Sheireen schmunzelte, dann trat sie zu ihrer Mutter, der Frau in rot, und begrüßte sie fröhlich. Auch Naralessa hatte sich zu ihrer Mutter gesellt und zusammen genossen sie die entsetzten Gesichter der männlichen Herrschaften, die nicht wahrhaben wollten wer sie da die letzte Zeit so gedemütigt hatte. Andererseits, jetzt gaben sämtliche Bemerkungen Naralessas und Sheireens einen Sinn. Aber woher wussten die beiden das? Sie hatten sich von Anfang an aus der Geschichte rausgehalten, war das eine Verschwörung? Die Frau mit den dunkelbraunen Locken ging nun rüber zu den Zwillingen und schloss sie sanft in die Arme „Es ist schön euch wiederzusehen, meine Jungs.” schnurrte sie und wuschelte ihren Söhnen durch die roten Haare. Unfähig etwas zu sagen, starrten die Beiden ihre Mutter einfach nur an. Auch Damian konnte und wollte nicht wahrhaben, dass es seine Gemahlin war, die so frech die Gegend unsicher gemacht hatte. Sie kicherte leise hauchte ihrem Gefährten einen Kuss auf die Wange, Männer waren ja so berechenbar! Hosted by Animexx e.V. (http://www.animexx.de)