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Bend, not Broken

von

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Fragmente

Erschöpft ließ Shinya sich von Rollstuhl in sein Bett helfen. Sein Beintraining gerade hatte ihm ganz schön Kraft gekostet.

„Kann ich noch etwas für Sie tun?“, erkundigte sich die Krankenschwester freundlich.

„Im Moment nicht, danke.“

Sie nickte freundlich und verließ das Zimmer. Es gab ja schließlich noch den Klingelknopf für Notfälle.

Müde ließ sich der Japaner in sein Kissen fallen, strich sich mit seinen Händen einmal über sein Gesicht. Mittlerweile klappte das schon wieder. Manches Mal waren die Bewegungen noch etwas zittrig, unkontrolliert und kraftlos, aber seine Arme und Hände waren bereits in der Lage einiges zu erledigen. Dafür hatte er in den letzten zwei Wochen auch eifrig geübt. Die Therapie mit den Elektroschocks war auch hilfreich gewesen. Und in keinster Weise schmerzhaft, wie er das schon befürchtet hatte. Jetzt mussten seine Beine nur noch fitter werden, um auf Krücken umsteigen zu können. Dann könnte er für ein paar Stunden auch mal in das zu Hause, welches er bisher nur von Fotos kannte.

Wie spät war es eigentlich? Ein Blick zu dem Tisch neben seinem Bett und er fand sein Handy. War schon praktisch, dass er nur seinen Fingerabdruck brauchte, um es zu entsperren. Kein Passwort, welches er vergessen hatte. Und er konnte seine Freunde kontaktieren, wenn ihm langweilig war. War schon merkwürdig gewesen die ganzen Nachrichten zu lesen, von denen er sich nicht daran erinnern konnte sie geschrieben zu haben.

Gleich erst elf Uhr. Und keine Nachricht von seinen beiden Freunden. Sie saßen heute mit den anderen Beiden im Proberaum und wollten etwas besprechen. Mehr wollten sie ihm erst erzählen, wenn sie hier waren. Gemeinheit. Bestimmt war es etwas, das Dir en Grey betraf und davon war er ja immer noch ein Mitglied.

Mist, wieso bekam er denn jetzt auch noch Kopfschmerzen?

Der Proberaum...

Sein Handy...

Kyo.. und Toshiya...

„Ich liebe dich!“

Was war das? Etwa eine-?
 

„Wo hab ich es nur?“

Suchend sehe ich mich um. Wenn es um das Verlegen von Handys geht, bin ich Weltmeister. Blieb nur noch der Raum mit dem Mischpult. Ich bezweifle zwar, dass es hier ist, weil ich nur ganz kurz hier war, aber alle anderen Möglichkeiten sind ausgeschöpft.

Oh? Kaum bin ich eingetreten, kann ich durch die Scheibe Kyo und Toshiya sehen, wie sie im Proberaum stehen. Und reichlich ernst gucken. Was haben die?

Am Besten frage ich sie mal. Kurz wandern mein Blick und meine Finger über die vielen Knöpfe, ehe ich den für die Gegensprechanlage finde.

Ich öffne schon den Mund, um was zu sagen, als mir Toshiyas Stimme entgegen schallt.

„Ich habe beobachtet, wie du Shinya ansiehst.“

Huh? Kyo tut was?

Wenn man genau hinsieht, erkennt man, wie unser Sänger ertappt zusammen zuckt. Okay, ich bin neugierig. Einfach mal weiter zuhören.

„Ich weiß nicht, was du gesehen hast, aber wenn das der Grund-“

„Du liebst ihn.“

Was? Geschockt sehe ich zwischen meinen beiden Freunden hin und her. Während mein Herz gerade nicht weiß, was es tun soll. Es fand unseren Sänger schon immer aufregend. Dieser starke, breite Rücken, die Selbstsicherheit und Kraft, die er auf der Bühne ausstrahlte. Und dabei gleichzeitig so offen und verletzlich war, dass ich schon manches Mal hinter meinem Drum-Set aufspringen und ihn in den Arm nehmen wollte.

Kyo scheint gerade ebenso sprach- und fassungslos zu sein, wie ich.

„Schon okay“, meint Toshiya dann leise. „Ich kann dich ja verstehen.“

Wie?

„Er ist ein schöner Mann.“ Verlegen senkt unser Bassist seinen Blick. „Auch mir werden ab und an die Knie weich bei ihm.“

Mein Kopf ist gerade einfach nur leer. Das Träume ich hier doch, oder? Ja, wenn ich ehrlich sein soll, ging es mir in Toshiyas Nähe auch schon so. Aber das hier ist doch gerade zu absurd.

„Aber nicht nur er schafft das.“

„Worauf willst du hinaus?“ Kyo ist skeptisch, sein Körper eindeutig zur Flucht bereit.

Während meiner immer noch wie angwurzelt an Ort und Stelle verharrt. Aber die Antwort muss ich auch wissen.

„Darauf.“

Mit wenigen Schritten ist er bei dem Sänger, packt ihn am Handgelenk und-

Woah. Schwer muss ich schlucken, als mir ekelhafte Eifersucht hoch kommt. Er küsst ihn! ER KÜSST IHN! Und ich kann mich nicht entscheiden, auf wen ich neidischer bin.

Langsam löst er sich wieder, schaut in die großen, geschockten Augen.

„Das wollte ich schon so lange mal mit dir machen.“

Ich bin immer noch völlig baff. Kneift mich vielleicht endlich mal jemand?

„Warum?“, haucht Kyo, während sein Blick verzweifelt nach Antworten sucht.

„Ich liebe dich.“

Mein Hirn kommt nicht mehr mit. Was geht hier ab?

„Du-?“

„Schon gut. Vergiss es. Ich weiß ja, dass du nur Augen für unseren Shinya hast. Und dass ich mir dementsprechend keine Hoffnungen machen brauche. Es frisst mich nur allmählich von innen auf. Ich musste es dir endlich sagen. Eigentlich schon vor der Tour, doch da hab ich mich nicht getraut. Ich wollte die Reise nicht unnötig kompliziert machen, in dem ich-“

Dieses Mal kann der Bassist nicht ausreden. Weil Kyo ihn am Kragen seiner Jacke packt und verlangend seine Lippen auf die von Toshiya drückt.

Und wieder dieses beschissene Gefühl von Eifersucht. Dabei weiß ich nicht einmal, worauf genau. Aber ich weiß, dass ich mir das nicht länger mit ansehen und anhören kann. Geschockt stolpere ich rückwärts und schmeiße dabei einen Stuhl um. Sie müssen es durch die geöffneten Türen gehört haben, denn sofort lösen sie sich voneinander und starren entsetzt in meine Richtung.
 

Was war das gerade?

Schwer atmend saß der Schlagzeuger auf dem Bett, eine Hand an der Stirn, die Augen weit aufgerissen. Spielte ihm seine Fantasie einen komischen Streich? Oder war das am Ende vielleicht doch eine... eine Erinnerung?

Aufgeregt entsperrte er sein Handy und begann Sekunden später mit zittrigen Fingern eine Nachricht an Toshiya zu tippen:

'Hast du Kyo damals in unserem Proberaum geküsst und ihm deine Liebe gestanden? Und ich habe das mitbekommen?'

Er musste wissen, ob es wirklich so geschehen war.

„Bitte, sag mir, dass es so war. Sag mir, dass ich mich erinnert habe.“

Ungeduldig starrte er das Ding in seiner Hand an.

„Antworte mir.“

Er brauchte die Antwort jetzt. Sofort.

Erschrocken zuckte er zusammen, als es piepte. Da war sie. Die Nachricht von Toshiya.

'Ja. Genau so ist es passiert.'

Für einen kleinen Moment setzte sein Herz aus. Dann aber wollte er am Liebsten vor Freude durch das Zimmer springen. Es war eine Erinnerung gewesen. Eine richtige, echte Erinnerung. Sein Gedächtnis regenerierte sich also wieder. Heiße Tränen liefen ihm über die Wangen.

'Hast du dich daran erinnert?', kam es in der nächsten Nachricht.

'Ja. Gerade eben.'

Bestimmt freuten sie sich ebenso sehr, wie er gerade. Hoffentlich ließ die nächste Sache nicht lange auf sich warten. Allerdings stellte sich ihm bereits schon die nächste Frage:

Wie war es danach weiter gegangen?



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Kommentare zu diesem Kapitel (1)

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Von:  yamo-chan
2018-07-14T22:26:31+00:00 15.07.2018 00:26
Tja Shinya wir sind genauso gespannt ^^
weitaaaaaa!!!
Antwort von:  Cookie-Hunter
15.07.2018 20:10
Bald wird alles erzählt ;)


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