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"Die Zukunft kann man am besten voraussagen, wenn man sie selbst gestaltet." FF-Sammlung

von

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Die bittersüsse Erinnerung an Mutters Wärme

Vorsichtig öffnete Laurent die Türe. Seine Mutter sah es nicht gerne, wenn er alleine in die Bibliothek ging. Sie hatte Angst, dass er versehentlich die Bücher und Schriften beschädigte. Schuldbewusst dachte das Kind an die Sache mit dem Tee. Seine Mutter hatte lange mit ihm geschimpft. Zum Glück konnte sein Vater kurze Zeit später das gleiche Buch wieder besorgen. Aber jetzt war er älter und würde besser aufpassen.

Vertieft studierte Laurent ein dickes Lederbuch. Darin waren die Märchen und Sagen von allerlei Ländern niedergeschrieben. Dem Jungen gefielen die Bilder. Solche Abbildungen hatte er noch nie gesehen. Mit feinen Pinselstrichen und nur mit drei Farbentönen hatte der Künstler gearbeitet. Gerade betrachtete Laurent das Bild einer Seenixe, da spürte er eine Hand auf seiner Schulter. „Mama, ich wollte nicht unartig sein. Ich war nur neugierig“, murmelte der Junge schuldbewusst. Sanft streichelte Miriel über die Haare ihres Sohnes. „Dieses Buch ist sehr faszinierend. Es ist eines meiner Favoriten, wenn mir nach Unterhaltung zur Mute ist.“ Lächelnd streckte Laurent ihr das Buch hin. „Würdest du mir daraus vorlesen? Einige Wörter sind noch zu schwierig für mich oder ich kenne ihre Bedeutung nicht.“ Nickend setzte sich Miriel auf den Boden. Aufgeregt kuschelte sich das Kind an sie und strahlte seine Mutter an.

Er liebte die Stunden mit ihr. Er liebte den Geruch von Büchern. Er liebte es mit seiner Mutter zu lernen. Natürlich liebte er auch seinen Vater, doch die Zeit mit seiner Mutter waren die Schönsten.
 


 

Der warme Wüstensand peitschte ihm ins Gesicht. Seine Brille war verdreckt. Hätte der junge Mann seinen Hut nicht festgehalten, wäre dieser weit weggeflogen. Seufzend setzte er sich hin. Bei solchem Wetter hatte es keinen Sinn nach dem geheimnisvollen Dorf zu suchen.

Gerade wollte der Reisende über die besten Möglichkeiten zur Rast nachdenken, als er angesprochen wurde. „Seid gegrüsst Reisender“, sprach der fremde Mann und blickte nachdenklich zum Himmel. „Es ist unklug hier zu bleiben. Besonders alleine. Wollt Ihr mit uns kommen?“ Die Frau des Sprachenden lächelte freundlich und fragte: „Ihr sieht wie ein Gelehrter aus. Seid Ihr gerade auf einer Forschungsreise?“ Laurent nickte und wandte sich an den Mann. „Euer Angebot ist sehr freundlich. Gerne nehme ich dies an. Bedauerlicherweise besitze ich nicht viel Gold, um Euch zu entschädigen“, antworte er. „Das müsst Ihr nicht, mein Herr. Wir sind einfache Leute und freuen uns über jeden Besuch“, sprach der Mann, während er stirnrunzelnd zum Himmel blickte. „Sicherlich kennt Ihr einige Geschichten“, warf die Frau ein und kicherte leise.
 

Das Mädchen schnappte sich den Hut und rannte damit herum. „Linda, gib den Hut her! Verzeiht ihr, sie ist so ein aufgewecktes Kind“, antworte die Frau. Laurent schüttelte leicht den Kopf. Es machte ihn nichts aus. Das fröhliche Lachen und Toben wärmte sein Herz. Das hatte er so lange nicht mehr gehört.

„Duuuuu, spielst du mit mir? Sag doch ja, Brillenmann.“

„LINDA! Entschuldige dich. Und der Herr hat keine Zeit um mit dir zu spielen. Er ist erschöpft und …“

Laurent stand auf und beugte sich zu dem Mädchen hinunter. „Statt zu spielen, könnte ich dir ein Märchen erzählen“, sprach er und lächelte freundlich. Freudestrahlend sprang das Mädchen im Kreis. Die Eltern der Kleinen blickten sich kurz an. Sie waren froh, dass der Reisende nicht böse auf ihre lebhafte Tochter war.


Nachwort zu diesem Kapitel:
Dieses Bild war meine Inspiration zu der Geschichte:
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