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"Die Zukunft kann man am besten voraussagen, wenn man sie selbst gestaltet." FF-Sammlung

von

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Tränenreiches Lächeln

Íñigo seufzte tief. Er sah zu den Krähen, die krächzend am Himmel umherflogen. „Sie sind gefallen“, seufzte der junge Mann und schüttelte den Kopf. Das würde Lucina nicht gefallen. Sie waren so tapferer Leute. Einige der Letzten, die freiwillig gegen das Böse ankämpften. Langsam schritt der Tänzer zurück zum verfallen Schloss.
 

„Was? Oh, Nein. Das darf nicht wahr sein!“ Entsetzt blickte Lucina zu Íñigo. Ihr hübsches Gesicht lief rot vor Wut an. „Lucy, ich wollte gerade zu ihnen. Es ist meine Schuld. Verzeih mir“, sprach Íñigo langsam. Sein Herz raste. Er spürte, wie sein Hass gegen die Untote in ihm brodelte. Leise erhob er sich, er hatte sich hingekniet, und verliess den Raum. Owain begegnete ihm im Flur. Sein Freund klopfte ihn auf die Schulter, bevor er zu seiner Cousine in den ehemaligen prächtigen Thronsaal ging.
 

Die kühle Luft tat ihm gut. Der Wind blies seine kurzen Haare durcheinander. Tränen liefen ihm über die Wangen. „Es durfte nicht passieren. Warum konnte ich nicht schneller sein?“, fragte Íñigo schluchzend. Der Grabstein seiner Mutter tröstete den Mann ein wenig. Es war ihm, als würde seine Mutter ihn anlächeln. Eine Krähe flog ihm auf die Schulter. Sanft pickte der Vogel in sein Ohr. „Du willst mich wohl trösten? Es tut mir leid, aber ich verstehe die Sprache von dir und deinen Freunden nicht. Aber es tut gut, auch an meiner Seite zu haben. Es ist wie früher.“

Sein Vater konnte mit den Tieren reden. Er verstand sich besser mit der Natur, als mit den Menschen. Doch er war ein treuer Freund, wenn man es schaffte, hinter seine Maske zu blicken. Er war ein mächtiger Schwarzmagier. Auf seine Art und Weise hartherzig. Das Gegenteil seiner Mutter. Sie war fürsorglich und gefühlvoll. Eine begnadete Tänzerin.

Ein Lächeln huschte über das Gesicht von Íñigo. „Ich weine ja nicht mehr, geliebte Mutter. Sei unbesorgt.“
 

Ein Schrei liess den Mann aufschrecken. „Noire?!“, schrie er und rannte los. Was machte sie hier? Sie war erst gestern wieder zusammengebrochen und sollte sich schonen. „Ich komme“, presste Íñigo hervor und sprang einen kleinen Abhang herunter.

„Ich danke dir … Ich war so … Oh, danke. Ihn habe ich verloren.“      

„Keine Ursache. Ich stehe immer einer Gefährtin zur Seite.“

Zitternd drückte die Schützin das Amulett an ihre Brust. Der Mann verzog leicht das Gesicht. Hoffentlich verwandelte sie sich nicht in ihr böses Ich.

„Ehm, was machst du hier?“, fragte Íñigo freundlich und legte der kränklichen Frau seine Jacke um. Errötet sah sie zum kahlen Waldboden. „Ich machte mir Sorgen um dich. Owain hat gesagt … dass du unglücklich aus dem Schloss gegangen bist. Und ich wollte … Oh, ich habe sicher einen Fehler gemacht.“ Schnell schüttelte der Tänzer den Kopf. „Nein, du hast keinen Fehler gemacht. Ich finde es süss von dir, dass du dich Sorgen machst. Aber mir passiert schon nichts.“ Schmunzelnd drehte sich Íñigo im Kreis und strahlte die zitternde Noire an. Diese lächelte nach einigen Minuten über seine Posen.
 

„Geh schon einmal voraus ins Schloss. Ich komme gleich nach. Ich muss noch schnell einmal austreten.“ Die Frau nickte und lief los. Doch der Mann musste nicht ins Gebüsch. Er setzte sich hin und vergrub sein Gesicht in seine Hände. „Die werden für das büssen. Grima, damit kommst du nicht durch“, flüsterte der Mann.

Ein Lächeln huschte ihm über das Gesicht. Er kicherte leise und schloss die Augen.


Nachwort zu diesem Kapitel:
Dieses Bild war meine Inspiration zu der Geschichte:
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