"Die Zukunft kann man am besten voraussagen, wenn man sie selbst gestaltet." FF-Sammlung von Lupus-in-Fabula ================================================================================ Kapitel 42: Der Stier und der Panther ------------------------------------- Stahl biss sich auf die Lippen. Er dufte jetzt nicht schwach sein. Seine Hände zitterten, die Wunde an seiner Schulter tat höllisch weh. Doch der Kampf war noch nicht vorbei. „Lissa, renn jetzt weg!“, schrie er und stürmte auf den feindlichen Ritter zu. Er würde nicht zulassen das Lissa starb oder gefangen genommen wurde. Nicht jetzt, wo sie so glücklich war. Lissa würde eine hübsche Braut werden und mit ihrem Liebsten viele Jahre glücklich verbringen. Das Letzte was Stahl sah, bevor er in Ohnmacht fiel, war, wie Frederick Lissa auf sein Pferd nahm. Die Frau fluchte laut. Sie hatte keine Zeit still zu sitzen. Diese Wunden machten ihr nichts aus. Aber Libra bestand darauf, sie zu behandeln. Ein paar Platzwunden und ein verrenkter Arm waren doch nichts Schlimmes. „Zum Glück stand Naga uns bei“, flüsterte der Priester. Schnippisch lachte Sully auf. „Die hat nicht mitgekämpft. Also ich sah sie nicht mit einer Waffe auf unsere Feinde losstürmen“, antworte sie und ballte die linke Hand zu einer Faust. Seufzend schüttelte Libra den Kopf. Er wusste, warum sie noch burschikoser als sonst war. Doch es nagte an ihm, wie sie über Naga sprach. „Mir geht es gut. Wirklich, mach dir keine Sorgen“, sprach Stahl und lächelte. Ricken blinzelte, um seine Tränen zu verbergen. „Du hast auch tapfer gekämpft. Maribelle kann stolz sein, dich als Verlobten zu haben.“ Der Junge errötete leicht. „Wirklich? Aber ich habe… meinst du wirklich, das ich Chrom heute nützlich war?“ Stahl nickte. Er freute sich, das Ricken nicht mehr traurig und besorgt war. Palne schnaubte. Sie trat auf Stahl zu und fixierte ihn. „Dumme Menschenbrut! Das war gefährlich und leichtsinnig. Du hättest verenden können“, presste sie leise hervor. Sie wollte den Jungen, der immer noch in der Nähe stand, nicht wieder verängstigen. Der Mann hob die Arme und lächelte unsicher. „Machst du dir Sorgen um mich? Falls ja, musst du das nicht. Mir ist nichts geschehen.“ Die Taguel lachte leise und verschwand wieder. Müde setzte sich Stahl hin. Er hasste es, so sehr im Mittelpunkt zu stehen. Gut, er hat sich alleine mit einem ziemlich starken Feind angelegt und die Prinzessin beschützt. Aber jeder hätte das doch gemacht. Seufzend verwuschelte er seine Haare. Ob es ihr auch gut ging? Sicherlich wäre sie nicht so verletzt worden. Als er gesehen hat, wie Sully von ihrem Pferd fiel und von einem Pfeil getroffen wurde, konnte er nicht mehr klar denken. Und dann hat Lissa so geschrien. „Ich bin so ein dummer Idiot.“ „Ja, das bist du.“ Überrascht sah Stahl auf. Sully stand grinsend vor ihm. „Geniesst du nicht deine Siegesfeier?“, fragte sie amüsiert. „Es gibt doch keine Siegesfeier“, antwortete Stahl und lachte schüchtern. Die Frau setzte sich neben ihn. Stahl musterte sie. Ihre Kleidung war verdreckt und zerrissen. Eine kleine Wunde war an ihrer Wange. „Du hast dich nicht umgezogen?“, fragte er leise. „Nö. Sollte ich etwa? Libra hat mich nicht gehen lassen und dann habe ich das Lager nach dir abgesucht. Stört es dich, das ich keine feine Dame bin?“ Schnell schüttelte der Mann den Kopf. Nach einer Weile legte Stahl seinen Arm um sie. Er hatte Angst, dass sie wütend werden oder ihm eine Ohrfeige geben würde. Doch Sully lächelte nur und sprach mit ernster Stimme: „Du gibst mir Kraft und Geborgenheit. Stirb mir nicht weg, klar?“ Glücklich lächelnd nickte der Mann. Sie gab ihm die Kraft nicht aufzugeben. Hosted by Animexx e.V. (http://www.animexx.de)