"Die Zukunft kann man am besten voraussagen, wenn man sie selbst gestaltet." FF-Sammlung von Lupus-in-Fabula ================================================================================ Kapitel 37: Die  chon'sinischen Geschwister ------------------------------------------- Say'ri lächelte traurig. Der Wind bliess in ihre langen schwarzen Haare. Es tat so gut, für einen Moment allein zu sein. Der Krieg wurde immer schlimmer. Bald würde der Eroberer ihr Land erreichen. Müde rieb die Prinzessin ihre Augen, ihre Stirn legte sie in Runzeln. Warum nur bedrohte dieser Mann ihr Land? Was bezweckte er? Weder besassen sie irgendwelche Bodenschätze, noch gab es einen alten Konflikt zwischen ihren Häusern. Langsam setzte sich Say'ri auf das weiche Gras. Der Duft der Umeblüten umwehte die Prinzessin. Sie wollte tapfer sein. Für ihre Untertanen. Und ihre Familie. Ihre Eltern waren abgereist, wollten selbst sehen, wie mächtig dieser Eroberer war. Say'ri hatte Angst um sie. Doch das würde die Prinzessin niemals zugeben. Das Gras und die Blätter raschelten unter den Schritten von Yen'fay. Als er seine Schwester erblickte, die eins mit der Natur schien, huschte eines seines seltenen Lächelns über sein Gesicht. Er liebte seine jüngere Schwester mehr, als sein eigenes Leben. Say'ri war eine gute Schwertkämpferin und eine tüchtige Schülerin, doch ihr fehlte es an Lebenserfahrung. Und Yen'fay hoffte, das er lange Jahre bei ihr sein konnte, um sie zu unterstützen. „Bruder, stehst du schon lange da und betrachtest mich?“ „Ich wollte nur nach dir sehen, Say'ri.“ „Uns verbindet ein starkes Band, Yen'fay. Du entdeckst immer gleich, wo ich mich hinbegebe.“ Der Angesprochene nickte. Er würde seine Schwester überall auf der Welt finden. Wie sie ihn. Hoffnungsvoll blickte die Prinzessin ihren Bruder an. Langsam schüttelte er den Kopf. „Schwester, unseren Eltern wird nichts geschehen. Die stärksten Krieger begleiten sie“, sprach Yen'fay ermutigend und strich Say'ri über ihre Haare. Sie lehnte ihr Gesicht an seiner Brust. „Yen'fay, müssen wir zu unseren Waffen greifen?“ „Darauf wissen nur die Götter eine Antwort.“ Schweigend setzten sich die Prinzessin und der Prinz von Chon'sin in das Gras. Sie bemerkten nicht, dass sie unheilvoll von einer Person beobachtet wurden. Hosted by Animexx e.V. (http://www.animexx.de)