"Die Zukunft kann man am besten voraussagen, wenn man sie selbst gestaltet." FF-Sammlung von Lupus-in-Fabula ================================================================================ Kapitel 20: Der Geburtstag -------------------------- Wie sollte er ihr nur danke sagen? Miriel mochte keine grosse Geburtstagfeier. Sie würde wohl jeden mit ihrem eiskalten Blick ansehen, der was Spezielles plant. Ricken seufzte laut. Also er würde gerne feiern. Sie wussten ja nicht, ob sie den nächsten Tag überlebten. Müde setzte sich der Junge hin. Eine von Henrys Krähe döste auf einer Kiste mit unausgepackten Büchern. „Ich muss einfach was tun. Miriel half mir beim Lernen.“ Ricken dachte lange nach. Hin und wieder betrat jemand das Zelt. Die Krähe wurde verscheucht, welche laut krähend auf ein provisorisches Regal flüchtete. Als Gaius das Zelt betrat und den Jungen grüsste, hellte sich dessen Gesicht auf. „Das ist die Lösung!“, rief Ricken vergnügt und rannte an den verdutzten Gaius vorbei.   „Du willst für Miriel einen Kuchen packen?“ „Ja. Aber ich kann das nicht alleine. Und Sumia oder Olivia sind leider zu beschäftigt. Du kannst doch auch kochen, oder? Virion schwärmt so von deinen zauberhaften Händen… ARGHT!“ „Minerva, erschrecke den armen Ricken nicht so.“ Strafend haute Zelcher auf die Schnauze der Drachendame. Brüllend drehte sie sich um. Die Wyvern wollte nur schnüffeln. Das Dienstmädchen aus Valm lächelte. Was ihr Herr mit zauberhaften Händen meinte, wollte sie gar nicht wissen. Vorsichtig erhob sich Ricken vom Boden. Ängstlich blickte er zu Minerva. „Es tut mir leid, ich bin nur erschrocken. Sicher wolltest du bloss guten Tag sagen.“ Zelcher legte den Kopf schief und schloss die Augen. Ob es noch genug Mehl in der Vorratskammer hatte? Sully grinste breit. „Ich versteh sie echt nicht. An meinem Ehrentag wird gefeiert, bis der Heiler kommt! Sogar die Götter werden neidisch werden.“ Ricken steckte nervös die Kerzen in den Kuchen. „Was wenn sie ihn nicht mag?“ „Dann essen wir ihn selbst.“ „Und wenn sie böse wird?“ „Dann soll sie böse sein. Pech für sie, verdammt!“ Zelcher blickte mahnend zu Sully. „Dieser Kuchen hat Ricken so gut ohne meine Hilfe für Miriel gebacken. Natürlich möchte er, dass es ihr gefällt.“ Augenrollend setzte sich Sully hin. „Kleiner, ihr gefällt sicher den Kuchen. Jeder mag verdammt nochmal Kuchen. Sogar der grösste Troll.“ Das Dienstmädchen kicherte. An wem dachte Sully da wohl? Ungläubig blickte Miriel auf den Kuchen. „Dieses Gebäck ist für mich bestimmt?“, fragte sie leise. Sully klopfte der Magierin auf die Schulter und sagte: „Richtig Mädel. Der Kleine hat ihn für dich gebacken.“ Errötet stammelte das Kind: „Ich wollte dir nur was Kleines geben. Und immerhin hat man nur EINMAL im Jahr Geburtstag. Das sollte man doch feiern.“  Die Frau schloss die Augen und lächelte. Sie war dankbar, auch wenn sie das Gefühl nicht benennen konnte. Hosted by Animexx e.V. (http://www.animexx.de)