"Die Zukunft kann man am besten voraussagen, wenn man sie selbst gestaltet." FF-Sammlung von Lupus-in-Fabula ================================================================================ Kapitel 15: Das stille Pärchen aus dem Norden --------------------------------------------- Lon'zu wartete. Der Mann blickte mit halb geschlossenen Augen zum Himmel. Einige Wolken huschten wie Schäfchen über den Himmel. Die Sonne ging unter. Soldaten und Söldner liefen im Lager herum. Einige arbeiteten, andere genossen den Abend. „Lon'zu, nicht am Trainieren?“  Ricken lief auf den Mann aus Ferox zu. In der Hand hielt er einen Brief, vermutlich von seiner Familie geschrieben. Während der junge Magier redete, hörte Lon'zu geduldig zu. Gerade als Ricken von seinem neuen Zauber schwärmen wollte, drehte sich sein Gesprächspartner um. Sein Gesicht wurde für einen kurzen Moment milder. „Ich muss jetzt gehen. Übe weiter, Ricken“, sprach Lon'zu und lief mit schnellen Schritten davon. „Ach, ich beneide ihn so sehr!“, murmelte der Junge und seufzte tief. Warum fand er nicht den Mut, seiner Angebeteten seine Liebe zu gestehen? Olivia kicherte leise und sah verliebt zu Lon'zu. Dieser errötete leicht und senkte seinen Blick. „Der Sonnenuntergang ist wunderschön“, flüsterte die Tänzerin. Der Mann nickte. Er war glücklich, wenn Olivia glücklich war. Eine Weile sassen sie unter dem Baum, sahen zu den Sternen. Die Luft war angenehm warm. Die letzten Vögel sangen ihr Lied und die Zikaden begannen ihr Konzert. „Hast du kalt?“ „Nein. Doch vielen Dank, das du gefragt hast.“ Sanft drückte Olivia die Hand ihres Geliebten. Lon'zu verkrampfte sich. Obwohl er Olivia von ganzen Herzen liebte, hatte er immer noch Probleme mit Frauen. Olivia wusste das, darum war sie ihm nicht böse. „Lon'zu? Ich bin so froh, dich in meiner Nähe zu haben. Ich vertraue dir, ich liebe und schätze dich. Du wirst für alle Ewigkeit einen Platz in meinen Herzen haben.“ „Ich bin nicht gut darin, meine Gefühle zu zeigen. Doch eines sei dir gewiss: Mit meinem Schwert werde ich dich vor jeder Gefahr beschützen.“ Zärtlich strich der Mann, der jetzt einen hochroten Kopf hatte, über die Haare der Tänzerin. Lächelnd kuschelte die Frau sich an ihn, wollte seine Wärme und Berührung spüren. „Bitte, ich möchte noch hier bleiben“, sprach Olivia leise und schloss die Augen. „Wenn es dein Wunsch ist“, antworte Lon'zu und legte seinen Mantel über sie. Er würde die ganze Nacht hier bleiben, wenn es sie glücklich machte. Genervt blickte Basilio zu Flavia. „Weib, sag verdammt nochmal, was los ist“, brüllte der alte Kahn und nahm einen grossen Schluck aus der Metflasche. Gelassen setzte sich die Frau auf den Boden. Sie liebte es, wenn Basilio ausrastete. „Schlechte Laune?“, fragte Flavia unschuldig. Sie konnte sich denken, was los war. Auch wenn Lon'zu der glückliche Mann an Olivias Seite war, und  Basilio schätze den Schwertkämpfer sehr, konnte es der Ochse wohl nicht ertragen, das seine kleine Olivia bald eine Braut sein würde. „Ach, mein Kleines ist doch nicht so weit. Sie ist doch zart und noch fast ein Kind.“ „Ochse, schon gut. Nicht weinen.“ Tröstend klopfte Flavia auf den Rücken von Basilio. Sie hätte nicht zulassen sollen, das der Ochse so viel trinkt. Nach der fünften Flasche Met hätte Schluss sein sollen. Aber Basilio liebte Olivia eben wie sein eigenes Kind. Hosted by Animexx e.V. (http://www.animexx.de)