"Die Zukunft kann man am besten voraussagen, wenn man sie selbst gestaltet." FF-Sammlung von Lupus-in-Fabula ================================================================================ Kapitel 4: Tage wie diese ------------------------- Vorsichtig sah der Mann sich um. Er wollte nicht wieder beim Baden beobachtet werden. Das bedeutete nur Ärger. Ein feines Lächeln huschte Gaius über das Gesicht. Immerhin hatte er so ein lustiges Geheimnis erfahren. „Sie sind gewaschen!“, murmelte Gaius und blickte der Frau nach. Konnte Cordelia sich nicht einmal um sich selbst kümmern? Libra hatte sie in dieser Woche zweimal auffangen müssen. Wie konnte man sich nur so aufopfern? Langsam schritt der Dieb zum Trainingsplatz. Der arme Stahl bemühte sich so sehr, ihr Herz zur erobern. Aber das kleine Fräulein Wunderkind bemerkte das nicht. Seufzend schob Gaius sich ein Bonbon in den Mund. Zum Glück hatte er kein Schätzchen. Das wäre ihm viel zu stressig. „Lissa, ich habe das nicht so gemeint!“ „Doch. Hast du wohl! Habe es doch gehört.“ Schmollend sah Lissa den Dieb an. „Dann kann ich dich ja nicht davon abbringen“, sprach der Mann und setzte sich hin. Die Prinzessin blickte ihn wütend an. Da Gaius nicht reagierte, er knabberte ein paar Kekse und sah den anderen beim Schwitzen zu, stupste das Mädchen ihn nach einigen Minuten an. „Du bist merkwürdig. Einen Dieb habe ich mir immer gemeiner und böser vorgestellt.“ Lachend blickte der Angesprochene Lissa an. „Was ist für dich der Unterschied zwischen böse und gemein, Prinzesschen?“ Stammelnd versuchte das Mädchen zu erklären, was sie meinte. Sie sprach davon, das Diebe keine Rücksicht nahmen, niemanden ausser sich halfen und für Gold alles Tun würden. Das er jedoch nett wäre. „Merke dir eines: Ich bin ich. Du benimmst dich auch nicht wie eine gewöhnliche Prinzessin.“ „Aber das ist doch was anders … oder?“ Verwirrt setzte das Mädchen sich hin. Sie lehnte sich an den Dieb und schloss die Augen. Augenrollend liess der Mann es zu. Das Blondchen würde ihn dafür zwar am liebsten höchstpersönlich am Galgen baumeln lassen, aber was sollte er sonst tun? Lissa wegschupsen? „Du, Gaius? Ich muss dir danke sagen.“ „Immer wieder gerne. Aber für was bedankst du dich, Prinzesschen?“ Lächelnd kniff das Mädchen dem Dieb in die Wange. „Dafür das du Emm retten wolltest und dich uns angeschlossen hast“, sprach sie freundlich und erhob sich. Genervt blickte Gaius die wimmerte Frau an. „Toll gemacht. Einfach toll. Vielen Dank, Stolperlisschen. Das waren meine letzten kandierten Feigen.“ Sumia erhob sich und wollte einen Schritt auf ihn zugehen. Doch ihr rechtes Bein wollte ihr nicht mehr gehorchen. „Entschuldige, ich wollte nicht … das tut so weh … keine Angst, ich stehe schon auf“, stammelte sie. Vorsichtig betastete der Dieb ihr Bein. „Es ist gebrochen. Du hast Schwein gehabt, das ich dich noch aufgefangen habe. Was tust du dann an diesem Abgrund?“ Der Dieb strich Sumia sanft über die Haare. „Ich habe hier Cordelias Haarnadel verloren. Darum wollte ich es hinaufholen. Aber mein süsses Pegasus ist verletzt und die anderen wollte ich nicht benutzen … aua, es schmerzt so sehr ...“ Gaius hob die Frau auf. „Ich trage dich zurück und dann suche ich nach der Nadel. Du würdest sonst nur Dummheiten machen. Aber das kostet was, kapiert? Wenn du wieder gesund bist, lädst du mich zum Kuchenessen ein. Das ist ein Befehl, Stolperlisschen.“ Sumia nickte nur und wurde rot. Der Dieb würde es nie zugeben, aber er würde lieber alle seine Süssigkeiten verlieren, als sie. Hosted by Animexx e.V. (http://www.animexx.de)