"Die Zukunft kann man am besten voraussagen, wenn man sie selbst gestaltet." FF-Sammlung von Lupus-in-Fabula ================================================================================ Kapitel 2: Gefährtinnen ----------------------- Cordelia schüttelte den Kopf. Wie konnte man nur so beschwingt zum Übungsplatz gehen? Streng blickte sie die neuen Rekruten an. Das würde kein Spaziergang werden. Nur weil Chrom und Robin den letzten Krieg gewonnen hatten, hiess das nicht, dass dieser Krieg auch so leicht sein würde. „Vermutlich wollen sie ruhmreich und als Held nach Hause zurückkehren“, murmelte die Frau leise. Ihr treuer Pegasus blickte zum Himmel. Das Tier schloss die Augen und wieherte leise. „Du hast recht. Ich darf nicht zu streng sein.“ Ihre Gedanken kehrten wieder zu diesem schrecklichen Tag zurück. Den Tag, als sie alles verlor. Cordelia machte sich doch nur Sorgen um die jungen und unerfahrenen Männer. Noch so ein Massaker würde sie nicht verkraften. Ihre Hände klammerten sich an die geschmückten Zügel ihres Reittieres. „Ich werde nicht sterben oder aufgeben. Meine Lanzenschwestern zählen auf mich“, hauchte Cordelia entschlossen. Sumia klatschte in die Hände. Die Pegasi waren alle gebürstet und herausgeputzt. „Ja, Goldstückchen?“ Sie sah zu ihrem Pegasus, das sie sanft an dem Ärmel zog. Das Tier schnaubte und stampfte mit den Hufen. „Oh, nein! Ich bin zu spät!“ Hastig sprang die Frau auf. Angespannt blickten die Tiere zu ihr. Sumia stolperte gerne und oft über ihre eigenen Füsse. Unbemerkt hob eines der Pegasi den Wassereimer auf, damit die Frau nicht darüber fiel. Trotzdem landete die Frau im Heu. Sie übersah die Bürste. „Ich bin so ein Dussel“, seufzte Sumia. Ihr Pegasus schüttelte den Kopf. Frederick würde sicher mit ihr schimpfen. Errötet blickte die Frau auf ihren Ring. Als Ehefrau von Frederick sollte sie ein gutes Vorbild sein. Kaum betrat sie den Übungsplatz, kam ihr Mann auf sie zu. „Entschuldige, ich habe mich um die Pegasis gekümmert und die Zeit vergessen“, murmelte Sumia schuldbewusst. Statt was zu sagen zupfte Frederick ihr das übersehene Heu aus den Haaren und lächelte nur. „Du warst zu spät. Frederick konnte sich gar nicht richtig auf die neuen Rekruten konzentrieren.“ „Ich wollte nicht … Oh, hasst er mich jetzt?“ „Nein. Du Dummerchen, Frederick liebt dich mehr als seine Pflicht.“ Cordelia seufzte mütterlich und brüstete die Haare ihrer Freundin. „Ich weiss doch das du es nicht mit Absicht getan hast. Aber als Frau von Hauptmann Chroms engsten Vertrauten musst du stets pünktlich und ritterlich sein.“ Sumia schloss die Augen und seufzte tief. „Warum dieser schwerer Seufzer? Frederick liebt dich und du erwartest ein Kind. Sind das nicht grossartige Neuigkeiten?“ „Gewiss, aber ich werde niemals so wie du sein. Du passt viel besser an seine Seite, liebe und treue Cordelia. Ach, es war sogar dumm, Chrom anzuhimmeln. Gegen dich bin ich ein Nichts.“ Dicke Tränen tropften auf den Boden. Erschrocken blickte die Angesprochene Sumia an. „Nicht weinen. Sumia du bist ein wunderbarer Mensch“, versuchte Cordelia die Weinende zu trösten. „Wir werden immer Freundinnen bleiben.“ „Versprochen?“ „Ja. Wir sind Lanzenschwestern und Seelengefährtinnen.“ Hosted by Animexx e.V. (http://www.animexx.de)