Smallville-Expanded - 05 von ulimann644 (Bloodbrothers) ================================================================================ Kapitel 7: Nachschwingungen --------------------------- Als Alicia am Samstagabend, gemeinsam mit Christian durch Smallville flanierte, in Richtung auf das TALON, da blickte sie ihren Freund stolz von der Seite an und meinte: „Ich weiß ja nicht, was du Neil bei eurem Gespräch gestern gesagt hast, aber es muss etwas sehr Wirksames gewesen sein, denn er kam vorhin bei Samantha vorbei um ihr zu sagen, dass er sie liebt, für sie da sein wird, und sie diese Zeit nicht alleine durchstehen muss. Danach hat mich Samantha freundlich aber bestimmt hinauskomplimentiert, weil sie und Neil mit ihren Eltern sprechen wollten.“ Christian sah fragend in die Augen seiner Freundin. „Du kennst Samanthas Eltern länger. Wie werden die wohl reagieren, wenn die beiden ihnen beichten, dass sie demnächst Großeltern werden?“ Alicia lächelte. „Die werden zunächst schockiert sein, aber sie werden nicht ausflippen oder laut werden, wenn du das gemeint hast. Natürlich werden sie den beiden gehörig den Kopf waschen, weil sie so blöd waren, nicht an Verhütung zu denken, aber sie werden sich danach auch wieder beruhigen und für Samantha da sein, wenn die sie braucht.“ Christian atmete erleichtert auf und verwundert stellte Alicia fest: „Das geht dir wirklich nahe, wie mir scheint.“ Der Junge nickte lächelnd und erwiderte: „Du kennst mich bereits sehr gut. Ja, irgendwie hatte ich mir Sorgen gemacht, dass Samanthas Eltern die Nerven verlieren könnten, obwohl ich sie nicht so einschätze. Weißt du: Ich habe Neil zwar beruhigt, dass das nicht passieren wird, aber ich hätte mich ja irren können. Vielleicht ist es auch der Gedanke daran, dass meine Tante nur noch wenige Monate zu leben hat. Ich habe dir ja gestern davon erzählt. Ein Leben wird nächstes Jahr enden, ein anderes dafür beginnen. Das stimmt mich im Moment etwas melancholisch, schätze ich.“ Alicia blieb stehen und zog Christian in ihre Arme, um ihn spontan zu küssen. Als sie ihn wieder ansah streichelte sie zärtlich sein Gesicht und sagte leise: „Deswegen liebe ich dich so sehr. Dir sind die Menschen nicht egal. Du sorgst dich um sie, wenn es ihnen nicht gutgeht, und das macht dich so eminent wertvoll, Chris. Bitte höre niemals damit auf.“ Der Junge zog Alicia sanft zu sich heran und erwiderte: „Niemals, Alicia.“ Erneut küssten sie sich und als sie schließlich ihren Weg zum TALON fortsetzten, da sagte Alicia nachdenklich: „Ich kenne nur eine Person, die dir in dieser Hinsicht sehr ähnlich ist, und das ist Clark Kent. Auch bei ihm habe ich, seit ich ihn kenne, schon öfter diesen Zug beobachten können. Was das betrifft könntet ihr zwei glatt Brüder sein.“ Für einen Moment loderte Eifersucht auf Clark in Christian auf. Gleich im nächsten Augenblick schalt er sich einen Narren, weil es dafür gar keinen Grund gab, denn dass Clark und er, vor wenigen Tagen, die Körper getauscht hatten, als er und Alicia gerade dabei gewesen waren, mit einander zu schlafen, das wusste das Mädchen nicht. Christian fuhr aus seinen Gedanken auf, als sie das TALON erreichten, wo ihnen fast Chloe Sullivan in die Arme lief, die das Cafe gerade verließ. Überrascht in Christians Gesicht blickend begann das blonde Mädchen zu lächeln und stieß dabei hervor: „Toll, genau der Typ, den ich brauche. Kann ich dich für einen Moment unter vier Augen sprechen?“ Das blonde Mädchen blickte kurz zu Alicia und versicherte ihr: „Dauert nur ein paar Minuten.“ Christian drückte Alicia einen flüchtigen Kuss auf die Wange und meinte zu ihr: „Such uns schon mal einen Platz auf der Galerie, Honey, ich bin sofort bei dir.“ Danach wandte er sich Chloe zu und sagte: „Kein Problem. Was liegt denn an?“ Während Alicia nickte und das TALON betrat, schritt Chloe mit Christian etwas vom Eingangsbereich weg und antwortete schließlich: „Es geht um Clark. Ich mache mir Sorgen, weil er... Nun ja, irgendwie scheint er in der letzten Zeit ein ganz Anderer zu sein.“ Mit einem unguten Gefühl im Magen blickte Christian in die blau-grünen Augen des Mädchens und erkundigte sich, obwohl er nur allzu gut wusste, was Chloe meinte, forschend bei ihr: „Wie meinst du das?“ Chloe druckste etwas herum, bevor sie sich dazu entschloss auf den Kuss in Clarks Scheune zu sprechen zu kommen, den im Grunde gar nicht Clark, sondern er, in Clarks Körper, erwidert hatte. Nachdem sie geendet hatte, nickte Christian. Er konnte ihr schlecht erzählen, was wirklich passiert war, darum antwortete er: „Clark hat mir davon erzählt.“ Chloes Gesicht drückte leisen Unwillen aus, als sie erwiderte: „Toll, vielleicht sollte ich dir einen Umhang besorgen, und dich Horatio nennen.“ „Der war gut“, meinte Christian ablenkend. „Darf ich mir den Spruch, bei Gelegenheit, mal borgen.“ „Nur unter exakter Quellenangabe“, knurrte das Mädchen finster und kam dann zum eigentlichen Thema zurück. „Was dir Clark aber vermutlich nicht erzählt hat ist, dass er sich alles Andere als gewehrt hat, gegen meinen Kuss. Im Gegenteil, er hat ihn so leidenschaftlich erwidert und mich dabei so sanft berührt, dass ich den Eindruck hatte, es wäre gar nicht Clark gewesen, sondern irgendein anderer Junge.“ Christian, der nicht wusste, was er von Chloes letzter Bemerkung halten sollte trat die flucht nach Vorne an und erklärte ironisch: „Klar, Clark wechselt regelmäßig seinen Körper mit mir, und dann ziehen wir die Jekyll-and-Hyde-Nummer ab. Hat er dir davon etwa gar nichts erzählt?“ „Scherzkeks“, fauchte Chloe frustriert. Gleichzeitig wurde ihr klar, dass ihre vorangegangene Bemerkung auch kaum dazu angetan war, eine ernsthafte Reaktion herauszufordern und so räumte sie etwas missmutig ein: „Du hast ja recht, es klingt verrückt, aber das hier ist Smallville, und da passieren nun mal verrückte Dinge.“ „Aber doch nicht so verrückte Dinge“, widersprach Christian, der spürte, dass er Chloes Vermutung schon halbwegs zerstreut hatte. Chloe nickte nachdenklich. „Aber in dem Fall bleibt das Rätsel, warum mich Clark so aufregend geküsst und berührt hat. Denn erst am letzten Samstag hat er mir ins Gesicht gesagt, dass er nicht dasselbe für mich empfindet, wie ich immer noch für ihn, und das hat er nun wirklich sehr überzeugend rübergebracht.“ Christian spielte nun den stärksten Trumpf aus, der ihm einfiel und er entgegnete: „Nun ja, ich vermute, dass Clark auch von dem Getränk aus dem Gleichgewicht gebracht worden ist, der auch einige der anderen Jungs des Teams hat ausflippen lassen. Ich schätze, dass ihm das im Nachhinein ziemlich peinlich gewesen ist. Du, nur in Clarks Footballshirt, mit ihm auf der Couch, und seine Hände auf deinen nackten Hüften darunter, das hat ihn bestimmt mächtig aus dem Tritt gebracht, meinst du nicht auch?“ Chloe blickte Christian etwas verwirrt an. Dann schwand der Ausdruck aus ihrem Gesicht und sie sagte leichthin: „Ja, das wird es gewesen sein. Dann will ich dich mal nicht länger von deiner Freundin fernhalten, Chris.“ Der Junge lächelte erleichtert, als sich Chloe abwandte und die Straße entlang schritt. Dann fiel ihm noch etwas ein und er rief ihr nach: „Ach Chloe: Wenn du Lois das nächste Mal siehst, dann grüße sie von mir und sage ihr, dass ich mich bei ihr bedanke. Sie wird dann schon wissen, was ich meine!“ „Mache ich!“, rief Chloe über die Schulter hinweg zurück und schritt dann, mit grüblerischer Miene, schneller aus. Die Rätsel, die sie umgaben waren nicht weniger geworden, sondern es war noch ein weiteres hinzu gekommen. Denn auch wenn Clark Chris davon erzählt hatte: Woher wusste Christian so verdammt genau, wo sich Clarks Hände in dem Moment befunden hatten?“ Chloe blieb auf dem Bürgersteig stehen und wandte sich zum TALON um. Von Christian war nichts mehr zu sehen, doch die Gedanken des Mädchens kreisten um seine letzten Worte. Dutzende von Vermutungen schossen ihr dabei durch den Sinn, und aus Erfahrung wusste das Mädchen, dass für Gewöhnlich eine dieser Vermutungen meistens den Nagel auf den Kopf traf, in solchen Situationen. Sinnend legte sie den Kopf leicht auf die Seite und dachte dabei: Das letzte Wort in dieser Angelegenheit ist wohl noch nicht gesprochen worden, würde ich sagen. Dann überflog ein seltsames Lächeln ihre Lippen. Ihr Reporterspürsinn war geweckt worden, und sie würde nun dranbleiben, bis sie herausgefunden hatte, was ihr anscheinend weder Clark, noch Chris, sagen wollte. Doch das würden sie schon noch, spätestens dann, wenn sie beide Jungs am Ende mit den Tatsachen konfrontierte. Sie wandte sich wieder um und schritt, mit einem entschlossenen Zug auf dem hübschen Gesicht, weiter.     TO BE CONTINUED... Hosted by Animexx e.V. (http://www.animexx.de)