Wenn das Schicksal es so will von Kurayko ================================================================================ Kapitel 2: Kennenlernen ----------------------- „Wieder einmal zu spät“, murmelte Yukio nervös auf die Uhr schauend. //Wir sind viel zu spät dran und alles, weil Shura der Meinung war, dass Rin eine extra harte Trainingseinheit verdient hätte// Zudem kam, dass sein werter Herr Bruder danach der Ansicht war, auf dem Rückweg, noch bei einem Eisladen vorbeizuschauen. Bei einem Eisladen!!! //Und an mich denk er dabei nicht.// Himmel, wie alt war er denn? Sie mussten pünktlich bei Mephisto auftauchen, weil es angeblich etwas Wichtiges zu besprechen gab aber Rin wollte davor noch unbedingt ein Eis essen... Der junge Lehrer war neugierig, da man ihn sonst bei solchen Angelegenheiten immer einweihnte, wenn sie Rin und ihn betrafen, doch diesmal hatte man nichts weiter gesagt, als das es dringend war und sie sofort kommen sollten. Nun rannten sie quasi in Richtung Büro des Direktors. Naja, eigentlich rannte Yukio, Rin schleckte genüsslich sein Eis und ließ sich alle Zeit der Welt. „Komm jetzt endlich“, knurrte der Jüngere ihn an, „Wir sollten um drei da sein und haben schon halb vier!“ „Jaja“, maulte der Adept ohne seinem Bruder wirklich zuzuhören. //Irgendwann...//, dachte Yukio, //wird er es lernen.// aber solange sie noch an diesem Tage dort ankamen, war er zufrieden. Zuhause erwartete ihn Arbeit vom Vatikan und weitere Unterlagen, die er innerhalb der nächsten 48 Stunden ausfüllen sollte. Dazu kamen noch die normalen Hausaufgaben sowie die Unterrichtsvorbereitung für die nächsten Tage. Wann war denn wieder Wochenende? Oder hatte zwischendurch noch eine Mission? Verdammt, er müsste dringend mal wieder alles richtig ordnen. Sie hasteten die Stufen hinauf, wie Rin merkte, wie zornig sein Bruder auf ihn war, als sie schließlich ins Büro traten. Nun verstand ich auch warum die Frauenwelt so auf die 2 abfuhr. //Verdammt…da sieht man echt Vaters Gene.// nur wie ich Yukio genau betrachtete fiel mir eins auf. //DER SIEHT JA AUS WIE ICH!!!// Keine Ahnung ob das ging, aber wir mussten eineiige Zwillinge sein, sonst würden wir ,bis auf unser Geschlecht, nicht genau gleich aussehen. „Darf ich euch die reizende Yuki vorstellen? Eure kleine Zwillingsschwester!“ Rins Augen begannen zu leuchten, sein Schweif wedelte wie der eines Hundes //Der traut sich wirklich was zu…ihn einfach offen zu zeigen.// und mich beschlich eine seltsame Art von Zuneigung. „Guten Morgen! Freut mich euch kennen zu lernen.“, verneigte ich mich höflich vor ihnen. „Es ist lange her.“ „Die sieht ja aus wie du Yukio!“ stellte Aniki mit leichter Schadensfreude fest, „Doch…“ neugierig kam er auf mich zu //Was hat er vor?//, ging um mich rum „Stimmt was nicht?“ fragte ich, wie er plötzlich in mein Rock griff und meinen Schweif zum Vorschein bracht. „Da ist ja der Beweis den ich haben wollte.“ //Sag mal geht es dem noch gut?// Wütend packte ich ihn am Arm. „Sonst geht’s dir Danke was?“ und versetzte ihm eine Schelle. „Man greift nicht so einfach in den Rock eines Dämons und holt deren Schweif hervor…das ziemt sich nicht… Aniki!“ Das letzte Wort schrie ich schon fast und brachte alle zum Schweigen. //Hab ich das etwa laut gesagt?// Eigentlich wollte ich seinen richtigen Namen sagen, doch in diesem Ausbruch nannte ich ihn nun so. „Verzeihung!“ Yukio traute daraufhin seinen Augen kaum. Zuerst dachte ich, dass man mir einen Spiegel vor die Nase gehalten hatte, in dem ich mich als Frau sah, bis ich feststellte, dass es keiner von Mephistos Tricks war und tatsächlich einem Mädchen gegenüber stand, die mir sogar auf die Leberflecke glich. Ich musste schlucken. Sie wurde uns als unsere jüngere Zwillingsschwester vorgestellt, aber wie konnte das sein? Plötzlich verschwand Rin von meiner Seite und griff dem Mädchen doch tatsächlich in den Rock. //Was bei...?// Hatte mein Bruder denn gar keine Ahnung von Manieren? Jedoch musste ich einsehen, dass er schneller gehandelt hatte, als ich denken konnte und wie ich ihren Schweif erblickte wurde mir einiges klar. //Shiro hatte damals irgendwelche komischen Andeutungen gemacht. Die Frage blieb jedoch: Wie war das Ganze überhaupt möglich?// Ich runzelte die Stirn und sah auf meine dämonische Schwester. Äußerlich schien sie mir wirklich bis auf die Tatsache, dass wir eben das andere Geschlecht verkörperten, zu gleichen. Allerdings, konnte ich von ihrer raschen Reaktion Rin gegenüber ablesen, dass wesentlich mehr hinter ihrer Fassade steckte, als wie ich es bisher erahnen konnte. //Ich musst vorsichtig vorgehen, nicht zu hastig und am besten schön unauffällig bleiben.// So wie ich nämlich Mephisto kannte, würde er sie bei uns wohnen lassen und dann hätte ich gleich zwei Dämonen an der Backe, die ich allein im Zaun halten durfte. //Wo sollte sie überhaupt schlafen? Noch ein Bett ins Zimmer zu stellen war quasi unmöglich und außerdem muss ich ja auch ein Auge auf sie haben. Ob es ein Problem wäre, wenn sie bei mir schlafen würde? Immerhin waren wir ja verwandt.// Auch wenn es nur ein Bruchteil von Sekunden war, in denen ich all diese Gedanken nach hing, spürte ich, wie ich letztendlich doch rot angelaufen war. Hatte ich mich gerade ehrlich gefragt, ob ich mit diesem Mädchen, die ich erst seit einigen Sekunden kannte, zusammen ins Bett steigen würde? Yuki ahnte nix davon. Schatten war mir das peinlich. //Jetzt hab ich´s vergeigt.// Aus dem Augenwinkel heraus sah ich den leichten Rotschimmer auf den Wangenknochen meiner Brüder. //Jetzt sehen sie ja noch süßer aus...// „Vater war der Ansicht ihr solltet euch kennenlernen und wird darum mit euch an dieser Schule studieren.“, mischte sich nun der Direktor ein. „Und in welcher Klasse?“ fragte Yukio ernst. //diese Stimme...// Mit einer Handbewegung bat er uns sich nieder zu lassen. „Lasst es uns bei einer Tasse Tee besprechen!“ Wir taten wie geheißen, Rin rückte mir nicht von der Pelle, er war selig darüber endlich nicht mehr der einzige mit Schweif zu sein. „Zu aller erst wird sie eins der Zimmer in eurem Wohnheim beziehen um nicht gleich von den Mädchen hier an der Akademie überrannt zu werden.“ erläuterte Samael die Angelegenheit, sein Blick jedoch verriet uns was seine wirkliche Sorge war. „Des Weiteren, wird sie in deine Parallelklasse gehen Yukio, ihre Aufnahme hat sie hervorragend gemeistert trotz das ihr Sensei nicht viel davon hielt und sie gern vom lernen abhielt.“ Yukio lauschte aufmerksam den Worten des Baal, doch sah ich ihm die Müdigkeit an. „Sag werter Bruder, kannst du sie nicht einige Zeit von ihren Lasten erlösen, sodass sie mir die Stadt und alles zeigen können?“ Mit dieser Bitte einverstanden, grinste Rin wie ein Honigkuchenpferd. //Faule Socke, dich bringe ich schon noch zum Lernen.// „Wenn du Yukio etwas abnimmst, sehe ich keine Probleme drin, Schwesterchen.“, nippte der Gefragte und schloss dabei die Augen. „Natürlich unterstütze ich meine Brüder bei ihren Aufgaben!“, nickte ich widerum und wurde von Rin feste in die Arme genommen. „Mein Lebensretter, jippi!“ ...blush... Diese Reaktion war überraschend. „Freu dich nicht zu früh." blinzelte unser älterer Bruder ihn an. „Denn sie wird dir auch beim Lernen auf die Finger schauen und unsere Schwester dort in deinem Arm ist ein gnadenloser Dämon.“ Armer Sensei... Ich musste höllisch aufpassen, dass ich sie nicht länger anstarrte, als es sich für einen Bruder gehörte. Dennoch bemerkte ich, auch wenn ich mich selbst dafür tadeln musste, wie schön sie war. Ihr langes Haar hing über ihre Schultern und umspielte … Ich schüttelte langsam den Kopf und hörtewieder Mephistos Worten zu. //Wie kann ich mich nur so von ihr ablenken lassen?// Wir waren Geschwister, ich durfte nicht mal besondere Gefühle für sie hegen, doch die Gedanken ließen nicht locker. Ihre Art mit Rin umzuspringen, entlockte mir sogar ein Lächeln, auch wenn sie nicht viel über sich verriet. Fragen drängten sich in meinem Kopf, welche ich nicht beantworten konnte. Und ständig, so schien es mir, tänzelte sie genau vor meiner Nase rum und ihr viel zu kurzer Rock rutschte ständig an ihren Beinen empor. //Weiß sie eigentlich, was sie mir damit antut?// Mephisto riss mich aus meinem Gedankenfluss, als er uns aus seinem Büro scheuchte, da er noch eine Menge Papierkram vor sich hatte. //Ich auch//, dachte ich leise und sehnte mich schon nach meinen ruhigen Platz im Wohnheim zurück. Rin und Yuki schlenderten vor mir entlang und schienen sich prächtig zu verstehen, auch wenn ich bemerkte, dass Rin bei vielen ihrer spitzen Bemerkungen rot anlief. //Geht es ihm etwa ähnlich wie mir?// Mir fiel auf, dass sie schöne schlanke Finger hatte, mit denen sie sich gerade durchs Haar fuhr. //Warum?// Fragte ich mich. //Warum musste sie heute hier eintreffen?// Schweigend folgte ich den Beiden und versuchte mir nichts von meinem inneren Chaos anmerken zu lassen. Ich konnte nur hoffen, dass die beiden nicht meine Blicke bemerkten und/oder meinen lauten Herzschlag mit ihren Ohren vernehmen konnten. //Verdammt, dabei war gerade alles so einigermaßen normal geworden.// Nachdem wir alles hinter uns gebracht haben, führten mich die Jungs durch die Schule über den Campus zu unserem Wohnheim. „Ihr habt es hier ja urgemütlich!“, staunte ich beim Anblick des zwar spartanisch, jedoch geschmackvoll und nützlich eingerichteten Gebäudes. „Welches Zimmer willst haben?“, fragte Rin und deutete auf den Gang in dem auch ihr Zimmer sein musste. „Eines das Licht durchflutet, aber auch schattig zugleich ist.“, kratzte ich mir am Hinterkopf und war noch immer neben der Spur, weil ich es nicht richtig fassen konnte hier bei ihnen zu sein. Er nahm mich bei der Hand „dann ist das Zimmer am Ende des Gangs nach deinem Geschmack.“ und führte mich zur letzten Tür am Ende des Ganges. „Hereinspaziert!“ Hosted by Animexx e.V. (http://www.animexx.de)