The Girl von NyanNyan12 (Hunted) ================================================================================ Kapitel 1: Kapitel 1 -------------------- Als er mit dem Mädchen das Labor des Docs betrat, hatte dieses inzwischen aufgegeben sich gegen ihn zur Wehr zu setzen. Ihr Atem schien zwar hektisch, doch sie zappelte und schrie nicht mehr. Der Doc saß mit dem Rücken zur Tür an seinem Schreibtisch und arbeitete einen Stapel Aufzeichnungen durch. Einige Papiere lagen über dem Tisch verstreut und wieder andere waren auf dem Boden gelandet. Der Doc war so konzentriert auf sein Tun, das er seinen Besucher erst bemerkte, als dieser direkt hinter ihm stand. Der Wissenschaftler zuckte heftig zusammen und fegte dabei versehentlich weitere Dokumente vom Tisch. „Gute Güte, Hauptmann! Könne Sie nicht klopfen bevor Sie einfach so einen Raum betreten?“, schalte er und schob seinen Stuhl vom Tisch ab, um sich dem Werwolf zuwenden zu können. Seine Augen hinter der Brille mit den einstellbaren Gläsern weiteten sich in Überraschung, als er das Wesen in den Armen des hochgewachsenen Mannes erblickte. Der Doc sah fragend zu diesem auf. „Haben Sie die draußen gefunden? In der Nähe unseres Hauptquartiers?“ Der Hauptmann nickte knapp und wandte sich dem OP Tisch im Zentrum des Labors zu, um das Mädchen darauf ab zu legen. Die Kleine schien urplötzlich wieder lebendig zu werden. Ein Ruck ging durch ihren Körper. Sie drehte sich auf dem Tisch auf den Rücken und trat nach dem Hauptmann. Ihre Augen waren fast um das Doppelte geweitet und ihre seltsam gezackten Zähne gebleckt. Sie stieß ein Geräusch aus, halb Zischen, halb Fauchen. Mit wildem Blick schaute das Mädchen vom Doc zum Hauptmann, wie um einzuschätzen wer gefährlicher für sie war. Gerade fixierte sie den Mann im Kittel und vernachlässigte die Deckung ihrer rechten Seite. In dem Moment machte der Hauptmann eine schnelle Bewegung. Sie warf ihren Kopf ruckartig herum und versuchte nach ihm zu schnappen, verfehlte jedoch knapp seinen Arm. Seine große Hand schloss sich um ihren Nacken und griff beherzt zu. Sie fauchte und spuckte und wand sich heftig gegen seinen Griff. Nach einem kurzen Kampf gelang es ihm sie unter Kontrolle zu bekommen, damit der Doc ihre Verletzung untersuchen konnte. Mit den Händen tastete dieser die noch immer blutende Wunde ab. Jede einzelne Berührung ließ das Mädchen zusammenzucken und schmerzlich zischen. „Da hat sie etwas ganz schön erwischt.“ Er machte Anstalten ihr das Oberteil hoch zuschieben um die Wunde freizulegen. Der Hauptmann musste sie fast krampfhaft festhalten. Für so ein zierliches Wesen besaß sie eine ungeheure Kraft, die ganz und gar nicht zu ihrer Erscheinung passte. Der Doc wandte sich einem der vollgestopften Schränke zu und tauchte kurze Zeit später sowohl mit Desinfektionsmittel und Nadel und Faden, als auch mit einem Verbandskasten wieder auf. Der dürre Mann beugte sich über seine Patientin. Er tränkte ein Stück Watte mit dem scharf riechendem Desinfektionsmittel und begann mit der Reinigung ihrer Verletzung. Anschließend nähte der Doc die Wundränder zusammen und legte ihr einen Verband an. Das Mädchen hatte während der ganzen Zeit zwar aufrührerisch geknurrt, sich jedoch nicht weiter gewehrt. Vermutlich war sie einfach zu erschöpft dazu. „Ich gebe ihr nun nur noch...eine Spritze gegen die Schmerzen.“, murmelte der Doc, während er besagte Spritze aufzog. Es gelang ihm tatsächlich ihr ohne Schwierigkeiten die Injektion zu verabreichen. Die Wirkung setzte bereits kurze Zeit später ein. Der Atem des Mädchens wandelte sich von einem angestrengtem Schnaufen zu einem gleichmäßigen Rhythmus in dem sich ihre schmale Brust hob und senkte. Ihre Lider flatterten und sanken herab. Der Hauptmann spürte wie sich ihr Körper merklich entspannte. Als er sie langsam losließ, immer bereit gleich wieder zuzugreifen falls ihr Kampfgeist erneut erwachte, entließ sie ein leises Seufzen. Der Doc drehte das benebelte Mädchen auf den Rücken und schnallte sie sorgfältig auf dem Tisch fest. Zur Sicherheit überprüfte er nochmals den Sitz der Fesseln. „Sie können unseren Gast ruhig hier lassen. Bis zum nächsten Abend wird sie außer Gefecht gesetzt sein. Und jetzt ab mit Ihnen, ich habe noch zu tun!“ Der Doc scheuchte ihn mit einer Handbewegung Richtung Tür und drehte sich von ihm weg. Hinter seinem Rücken verdrehte der Werwolf die Augen. Dieser schräge Kerl war regelrecht mit seiner Arbeit verheiratet. Das wäre kein Problem, würde diese Arbeit nicht ihn und auch die Soldaten auf unangenehme Art und Weise mit einbeziehen. Deshalb machte er schnell das er raus kam, bevor dieser Wahnsinnige auf dumme Ideen kam. Der Hauptmann hoffte nur das der Doc zumindest das Mädchen in Ruhe lassen würde. Allerdings hatte er da nur wenig Hoffnung. Nachdem der Doc kurz vor Sonnenaufgang seinen Papierkram durchgearbeitet hatte, konzentrierten sich seine Gedanken auf das Mädchen. Sie schien unscheinbar und harmlos zu sein. Was nur brachte den Hauptmann dazu sie hierher zu bringen? War es allein die Tatsache das sie verwundet war? Oder steckte mehr dahinter? Normalerweise traf der Hauptmann keine Entscheidungen rein aus dem Bauch oder aus purem Instinkt heraus. Mit einem Seufzen strich er sich eine verirrte Strähne aus dem Gesicht. Sein Blick wanderte zum OP-Tisch. Vorsichtig trat der Doc näher heran und sah auf das Mädchen herab. Ihre Augen waren geschlossen, ihr Atem ging ruhig. Sie schien tief und fest zu schlafen. Ihr Mund stand dabei leicht offen, sodass er einen guten Ausblick auf ihre ungewöhnlich geformten Zähne hatte. Die Fänge eines Vampirs sahen anders aus und um ein menschliches Gebiss handelte es sich auf keinen Fall. Was war sie nur für ein Wesen? Um das herauszufinden würde er wohl ein paar Experimente an dem Mädchen durchführen müssen. Doch dafür war morgen noch Zeit. Der Doc verkniff sich ein herzhaftes Gähnen und trottete zur Tür, die sein Labor von seinem Zimmer trennte. Dabei wandte er dem Mädchen den Rücken zu, das just in dem Moment den Kopf zur Seite drehte und die Augen einen Spalt öffnete. Er stieß die Tür auf und betrat den kleinen, quadratischen Raum. Kaum erreichte er sein Bett, ließ er sich ächzend darauf fallen. Zuvor streifte sich der Doc lediglich seinen Kittel ab und legte seine Brille auf den Nachttisch. Er blieb noch lange wach, auf dem Rücken liegend und an die graue Decke starrend. Dieses Mädchen ging ihm nicht mehr aus dem Kopf. Es faszinierte ihn so sehr wie es ihn beunruhigte. Das Dumme war, er konnte sich keinen Reim darauf machen warum es in ihm solche Gefühle auslöste. Nachdem er sich bis zum frühen Nachmittag das Hirn zermartert hatte, gelang es ihm endlich Schlaf zu finden. Sie schlug blinzelnd die Augen einen Spalt weit auf und starrte auf den Rücken des Kittelträgers. Sie hatte gespürt wie er sie beobachtete und sein aufwallendes Interesse durch die Duftwolke aus geronnenem Blut und Desinfektionsmittel gewittert. Kaum verschwand der Mann hinter der Tür, öffnete sie gänzlich ihre Augen. Das Mädchen sah sich in dem Zimmer um. Es handelte sich um einen rechteckigen Raum, der vollgestellt war mit allem möglichen Zeug. Schränke und Regale reihten sich lückenlos aneinander. Lediglich ein Schreibtisch unterbrach diese Anordnung. Praktisch überall in unmittelbarer Umgebung des Tisches lagen Zettel verstreut. Ihre Augen glitten über ihren Körper hinab, bis zu ihrer verbundenen Seite. Dieses verflixte Monster hatte ihr eine ganz schöne Wunde beigebracht. Aber sie war selbst Schuld, was legte sie sich auch mit einer ganzen Gruppe an? Leider hatte sie keine andere Wahl, wenn sie stark und gesund bleiben wollte. In ihrer Situation konnte sich das Mädchen Schwäche einfach nicht leisten. Umso schlimmer wie die Dinge für sie liefen. Plötzlich erschnupperte sie in dem furchtbaren Gestank des Labors noch einen ganz anderen Geruch. Einen wahrhaft verführerischen, wenn auch schwachen Duft, der ihr das Wasser im Munde zusammenlaufen ließ. Ihre schmalen Lippen verzogen sich zu einem Grinsen. Unbeabsichtigt hatte sie wohl einen Glückstreffer gelandet. Nun gut, wie man es nimmt, dachte sie bei sich. Erst einmal musste ihre Wunde heilen und dafür brauchte sie unglückseliger Weise die Hilfe dieses Menschen, der da so unruhig im angrenzendem Zimmer lag und keinen Schlaf fand. In ihrem Hirn reifte bereits ein Plan heran. Mit einem Seufzen schloss sie die Augen wieder und gab sich ganz der Wirkung des Mittels hin, das er ihr spritzte. Hosted by Animexx e.V. (http://www.animexx.de)