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Breaking free of Slavery

von

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Kapitel 5

So langsam taten Alisa die Füße weh. Sie setzte trotzdem weiter einen Fuß vor den anderen und versuchte das laute Grummeln ihres Magens zu ignorieren. Gowther und das Ungetüm gingen voraus und der Abstand zwischen ihnen und der Fee wurde immer größer. Schon Stunden waren sie unterwegs und nirgendwo war ein Zeichen von Zivilisation zu sehen. Alisa verlor allmählich die Geduld und fragte sich, ob Alan wirklich den Weg aus diesem Wald kannte oder sich ebenfalls verlaufen hatte. Es begann zu dämmern. Sie hatten den ganzen Tag nichts gegessen. Wurden die beiden denn nicht müde?

Irgendwann konnte die junge Fee wirklich nicht mehr weiter laufen und ließ sich mit einem lauten Seufzen auf den Boden fallen. Endlich drehten sich ihr neuen Weggefährten zu ihr um.

„Hmm?“, machte Alan nur und legte den Kopf schief.

„Ich gehe keinen Schritt weiter!“, maulte sie. „Ich brauche unbedingt was zu Essen und zu trinken, sonst sterbe ich!“

Der Junge mit den grünen Haaren trat stirnrunzelnd auf sie zu.

„Hab' ganz vergessen, dass man Essen muss. Tut mir leid“, sagte er.

Alisa hob erstaunt die Augenbrauen. Was für ein komischer Kauz, dachte sie. Ist er überhaupt ein Mensch?

Er setzte sich im Schneidersitz neben sie und schaut sie unverwandt an.

„Wo kriegen wir jetzt was zu essen her?“

Die Fee überlegte nicht lange und schaute sich um. Auf der Suche nach etwas Essbarem, stießen ihre Augen auf einen kleinen Busch, an denen ein paar Brombeeren wuchsen. Da sie im Fische fangen nicht besonders geschickt war und auch Jagen nicht so ihr Ding, würden Früchte wohl reichen müssen. Sie streckte ihre Hand in Richtung des Busches aus und konzentrierte sich auf die Energie der Natur. Alan schaute ihr neugierig zu.

Sie schloss die Augen. Ganz deutlich konnte sie die Energie in diesem Busch pulsieren spüren. In ihren Gedanken weitete sie diese Energie, ließ sie weiter und kräftiger fließen. Sie schickte ein Stück ihrer Lebensenergie in diesen Busch und Alan konnte stauend sehen, wie dieser anfing zu wachsen und sich neue, dicke Beeren formten.

„Abendessen!“, rief Alisa fröhlich und stürzte sich hungrig auf die süßen Beeren. Der grünhaarige gesellt sich bald zu ihr und zupft eine Beere von einem kleinen Zweig. Er schien sie gründlich zu studieren.

„Was sind das für welche?“

„Brombeeren. Sie schmecken köstlich“, antwortet ihm Alisa schmatzend. „Probier' einfach mal!“

Und schon landet die kleine, dunkle Beere in Alan‘ Mund.

Alisa wollte gerade Alan‘ Reaktion abwarten, da hörte sie auf einmal Stimmen und Schritte, die sich in ihre Richtung zu bewegen schienen.

Ihr Körper war auf der Stelle in Alarmbereitschaft. Angespannt suchten ihre Augen schon ein geeignetes Versteck. Neben ihr rührte sich Alan aber kein bisschen. Sein Gehirn schien noch mit der Beere beschäftigt zu sein.
 

Kurzerhand schnappte sie sich den grünhaarigen und schleppte ihn hinter ein hohes Gebüsch. Leider hatte sie das Ungeheuer in der lila Rüstung total vergessen... Dieses saß nichtsahnend genau an der Stelle, wo Alan ihn allein gelassen hatte und starrte hoch in Richtung Himmel. Dort flogen gerade zwei Vögel zwitschernd vorbei. Was für eine seltsame Szene...

Alisa hatte keine Zeit mehr nachzudenken. Direkt gegenüber von ihnen traten ein paar Gestalten aus dem Schutz der Bäume. Eine von ihnen war unübersehbar, denn sie war riesengroß. Ihr orangener, eng anliegender Body war ebenfalls sehr auffällig, mal abgesehen von ihrem riesigen Hammer, den sie in der Hand hielt. Sie war knapp genau so groß wie die größten Bäume im Umkreis und sie musste den Baumkronen ausweichen, weshalb sie genervt meckerte.

„Warum mussten wir den Weg durch das Dickicht nehmen? Kann man nicht ein wenig Rücksicht auf eine Riesin nehmen?“

„Ich kann mir vorstellen, dass sich Gowther im Schutz des Waldes versteckt. Deshalb müssen wir eben auch dort suchen“, begründete ein ziemlich kleiner, blonder Mann, der vorausging, seine Entscheidung. Neben ihm stand ein ziemlich ernst drein blickender Mann mit silbernen Haaren und einem roten Lederoutfit.

„Außerdem hättest du auch einfach am Fluss entlang gehen können, Diane. Dann hätten wir auch dort jemanden gehabt, der Ausschau hält“, erinnerte sie ein braunhaariger Junge, der auf einem schwebenden Kissen lag und müde gähnte. Die Riesin, die offensichtlich Diane hieß, knurrte grimmig. Wahrscheinlich, weil ihr auffiel, dass er recht hatte.

Alisa spürte, wie sich Alan neben ihr bewegte, doch er machte keinen Mucks. Die blauhaarige Fee starrte gebannt auf die fremden Leute vor ihr. Wer auch immer sie waren, äußerlich passten sie so gar nicht zusammen.

Doch dann erstarrte die Truppe in ihrer Bewegung. Natürlich hatten sie die Rüstung entdeckt.

„Seht ihr auch, was ich sehe?“, fragte der braunhaarige flüsternd und seine Gefährten nickten.

„Sitzt er da wirklich einfach und schaut den Vögeln nach?“, fügte der blonde staunend hinzu.

„Das ist so typisch Gowther!“

Der silberhaarige trat selbstsicher grinsend vor und ging auf das Ungetüm zu.

„Yo, Gowther! Da bist du also! Ich denke mal, dass du uns noch kennst.“

Auf einmal wirbelte der Helm des Ungeheuers in die Richtung des Mannes. Mit einem lauten Schrei stürzte es sich auf ihn, doch der Mann mit den silbernen Haaren wich geschickt aus.

„Ban!“, rief der Blonde und gesellte sich nun zu seinem Gefährten. „ Pass auf! Gowther ist unberechenbar!“

Auch die übrigen Gruppenmitglieder machten sich nun zum Kampf bereit. Sie kreisten die riesige Rüstung von allen Seiten ein und hoben bedrohlich ihre Waffen. Die Rüstung brüllte und krümmte sich, wobei die Rüstung langsam von seinem Körper sprang und nacktes, wulstiges Fleisch freisetzte.

Aus der Rüstung sprang ein hässliches, dämonisches Monster mit scharfen Krallen und Zähnen.

Die Gruppe keuchte erschrocken.

„Was ist denn DAS?“, schrie Ban sichtlich angewidert.

„Das ist nicht Gowther!“, rief Diane erschüttert und verpasste dem Monster einen Hieb mit ihrem Hammer.

Alisa traute ihren Augen nicht. Was ging da bloß vor? Und wieso war Alan mit einem Monster unterwegs? Sie riskierte einen Blick nach rechts, aber vom Jungen mit den grünen Haaren fehlt jede Spur. Ihr Herz sank ihr in die Hose als sie sah, wie er sich auf die Gruppe zubewegte. Sie wollte ihn zurückrufen und ihn fragen, ob er lebensmüde war, aber ihre Lippen wollten sich vor Angst nicht öffnen.
 

Alan‘ gewaltige Kräfte ließen Alisa innerlich erzittern. Sie war geschockt und beeindruckt zugleich. Wer hätte gedacht, dass in diesem komischen Kauz ein Krieger steckte? Und das seine grünen Haare gar nicht seine echten Haare waren... Alan stand nun mit purpurnen Haaren und mit Brille vor ihnen. Die Gruppe schien ihn sofort wiederzuerkennen.

„Gowther! Du hast uns vielleicht einen Schrecken eingejagt!“

„Wieso hast du dich nicht sofort gezeigt?“

„Und wieso war dieser ehemalige Heilige Ritter in deiner Rüstung?“

Doch Angesprochener ignorierte ihre Fragen geflissentlich und legte nur den Kopf schief.

„Captain, ich stehe den Deadly Sins wie versprochen zur Verfügung“, sagte er ausdruckslos und an den blonden kleinen Mann gerichtet. Dann drehte er den Kopf in die Richtung, in der Alisa‘ Versteck sich befand.

„Hey, Alisa! Du kannst dich ruhig zeigen. Die Gefahr ist vorbei.“

Sofort huschen alle Augenpaare zum Kopf des Mädchens, der hinter dem Gebüsch hervor lugte.

Ertappt fuhr Alisa zusammen. Sie wusste nicht, ob sie Gowther‘ Worten trauen durfte. Er hatte ihr sogar seine wahre Identität verschwiegen! Er gehörte zu den Seven Deadly Sins! Und diese Leute gehörten wohl ebenfalls dazu. Hieß es nicht, dass sie brutale Verbrecher waren? Andererseits hatte sie dies von ein paar heiligen Rittern gehört und diese verzapften auch einige Lügen.

Sie atmete geräuschvoll aus.

Gowther hatte ihr Versteck verraten und sie war immer noch zu schwach, um zu fliegen. Die paar Brombeeren hatten sie nicht genug gesättigt.

Also trat sie (zum zweiten Mal an diesem Tag) aus ihrem Versteck hervor und schritt langsam auf die Gruppe zu. Der blonde grinste sie herzlich an und streckte ihr zur Begrüßung die Hand hin.

„Hallo, ich bin Meliodas und wer bist du?“



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