Breaking free of Slavery von abgemeldet ================================================================================ Prolog: Prolog -------------- Breaking free of Slavery Ihre Kehle schmerzte, während sie sich auf ihrer dünnen Strohmatte herumwälzte, um so eine bessere Schlafposition zu finden. Doch egal wie sie es auch versuchte, ihr Körper schmerzte trotzdem. Sie kniff die Augen zusammen, als plötzlich eine laute Stimme schrie, sie solle endlich leise sein. Als sie sie wieder öffnete, war der Schein der Lampe, die sie immer mit sich herum trugen, weg. Sie lag noch einige Augenblicke still da und lauschte, ob bloß auch keiner kam. Dann drehte sie sich wieder auf die andere Seite und versuchte dabei ein schmerzliches Keuchen zu unterdrücken. Doch die Ketten an ihren Füßen klirrten trotzdem, auch wenn sie das nun wirklich nicht gebrauchen konnte. Kurze Stille. Dann wurde die Tür mit einem entsetzlichen Quietschen in den Angeln geöffnet und ein Mann kam herein. Er trug eine lange weiße Robe, mit schwarzen Sandalen. Um seinen Hals hing eine wertvolle Kette aus purem Gold. In der Mitte des Goldes war ein tiefschwarzer Onyx eingearbeitet. Sein Gesicht war noch relativ jung, doch es fiel ihr sowieso schwer, das Alter der Menschen zu schätzen. Seine kurzen schwarzen Haare staden wild in alle Richtungen ab, als wäre er so schnell er konnte aus dem Bett gesprungen. Seine glitzernden Augen betrachteten jeden im Raum, wie ein Adler seine Beute betrachtete. Sein Blick blieb an einer kleinen zusammengekrümmten Person hängen. „Du! Mitkommen!“, rief er. Als sie sich nicht sofort bewegte, traten zwei Männer vor, packten das Mädchen an ihren ausgemergelten Armen, hoben sie hoch und gingen angemessenes Schrittes hinter dem Mann her. Das Kind, das zwischen ihnen baumelte, wusste genau, was jetzt kam. Ihr Herr suchte sich jede Nacht jemanden aus den er während der Nacht demütigen und quälen konnte. Diesmal war sie wieder dran. Bei diesem Gedanken krampfte sich ihr Bauch zusammen. Am liebsten hätte sie sich an Ort und Stelle erbrochen. Sie hatte wieder nichts zu essen bekommen. Als der Morgen heran brach wurde das Kind wieder zurückgebracht und rücksichtslos in den Raum geworfen. Einige andere Sklaven nährten sich vorsichtig dem Kind, doch niemand rührte sie an. Alisa wusste auch warum. Es lag daran, dass niemand aufgrund dessen was sie war, etwas mit ihr zu tun haben wollte. Sie schaffte es gerade noch auf ihre Strohmatte, bevor sie zusammenbrach. Es dauerte einige Minuten ehe sie ihr Bewusstsein wiederfand. Als erstes realisierte sie den entsetzlichen Schmerz in ihrem Kopf. Sie musste wohl irgendwo dagegen geknallt sein. Leise fluchend richtete Alisa sich auf. Als sie das getrocknete Blut an ihren Handgelenken sah, fiel ihr wieder ein, was letzte Nacht geschehen war. Sie verzog leicht das Gesicht. Nicht genug, dass ihr jeder Knochen im Körper einzeln wehtat, jetzt hatte ihr Herr auch noch ihr so zugesetzt, dass sie sich kaum ohne Schmerzen zu haben, rühren konnte. Aber das würde ihm wohl egal sein. Er hatte sich noch nie etwas daraus gemacht, wenn seine Sklaven litten. Solange er nicht darunter zu leiden hatte, kümmerte es ihn nicht. Dafür, dass er seine Slaven leiden lies, und sie zur Arbeit zwang, auch wenn sie noch so schwer krank waren, hätte sie ihm umbringen können. Alisa nickte grimmig. Irgendwann, wenn sie aus diesem Loch käme und nicht mehr unter seiner Fuchtel stand, würde sie es ihm heimzahlen. Mit der Hand tastete sie unter ihrer Strohmatte herum. Als sie mit den Fingerspitzen das kalte Heft des Dolches berührte, musste sie lächeln. Dieser Dolch hatte ihre Mutter ihr zu ihrem Abschied geschenkt. Er war das kostbarste was sie besaß. Ihr Herr hätte ihn wahrscheinlich schon eingeschmolzen, wenn Alisa ihn nicht so gut verstecken würde. Die dritte Steinplatte von links, barg darunter nämlich einen kleinen Hohlraum wo sie den Dolch sonst aufbewahrte. Nur heute hatte keine Zeit gehabt ihn ordentlich zu verstecken. Es war jetzt schon fünf Jahre her, seitdem sie ihn dort versteckte und bisher hatte niemand ihn gefunden. Darauf war sie schon ein wenig stolz. Ihre Finger tasteten erneut über den Boden unter ihrer dünnen Matratze. Sie hatte sich dort einen kleinen Kanten alten Brotes aufgehoben. Ihre Hand fand was sie suchte. Alisa zog es hervor. Es war nur ein kleines Stückchen. An manchen Stellen konnte sie schon etwas Schimmel sehen. Das war auch kein Wunder. In dem Raum, wo die Sklaven untergebracht worden waren, war die Decke undicht. Der Regen sammelte sich in den dunklen Ecken und Spalten zwischen den Steinen. Alisa aber war es egal, ob das Brot nun leicht angeschimmelt war oder nicht. Hauptsache sie bekam etwas in ihren Magen, der sich inzwischen ganz wund anfühlte so lange hatte sie nichts mehr gegessen. Sie brach ein Stückchen von dem Kanten Brot ab und steckte es sich in den Mund. Sie war auf den widerlichen Geschmack von nassem Brot gewöhnt, doch trotzdem musste sie das wenige Essen wieder hochwürgen und ausspucken. Mit verzogenem Gesicht wischte sie sich über den Mund. Am liebsten würde Alisa sterben, Ihr Körper tat weh, als hätte man sie innerlich angezündet, ihr Kopf pochte und ihr Magen grummelte noch mehr als ohnehin schon. Wenn das so weiterging, würde sie unter Garantie krank werden. Wie gern sie doch ihre Mutter jetzt bei sich hätte. Sie hätte sich so gerne an sie geschmiegt und von ihr in den Schlaf wiegen lassen, so wie früher. Sie hätte so gerne wieder die Geschichten ihrer Mutter über die Feen gehört und wie es war, durch die Lüfte zu fliegen und frei zu sein. All dies besaß Alisa nicht und würde es wahrscheinlich auch nie. Was ihren Vater anbelangte, so hatte ihre Mutter ihr nur erzählt, dass er ebenfalls ein Sklave gewesen war, der, kurz nachdem sie sich kennengelernt hatte, an jemand anderen verkauft worden war. Kurz danach hatte ihre Mutter erfahren, das sie schwanger von ihm war. Es sei für sie ein riesiger Schock gewesen, hatte sie gesagt. Es war gefährlich, da sie als Sklavin harte Arbeiten zu verrichten hatte und sie Angst hatte dadurch das Kind zu verlieren. Doch als ihr Herr es erfahren hatte, hatte er alles daran gesetzt, damit dieses Kind auch gesund zur Welt kam, da er das Kind als einen Sklaven sofort verkaufen würde, umso noch viel mehr Geld zu bekommen als er ohnehin schon hatte. Doch ihre Mutter hatte darauf bestanden, dass Kind noch einige Jahre bei sich behalten zu dürfen. Es hatte geklappt, allerdings hatte dies ihrer Mutter noch mehr Arbeiten eingebracht. Alisa konnte sich nicht mehr richtig an das Gesicht ihrer Mutter erinnern, da diese verkauft wurde, als sie gerade mal drei war. Sie wusste aber noch genau, welche große Angst sie hatte, nachdem sie die ersten Nächte ohne ihre Mutter hatte schlafen müssen. Alisa hatte kauernd auf der Matte gelegen und die ganze Nacht geweint, bis es Morgen war und sie mit Aufgaben überhäuft wurden. Die Tür wurde erneut aufgestoßen. Die Wärter sahen die Sklaven mit grimmigen, abschätzigen Blicken an. Alisa seufzte und setzte sich auf. Ein neuer Tag voller Schweiß, Blut und Tränen begann wohl. Hosted by Animexx e.V. (http://www.animexx.de)