Pinselstriche der Macht von Kylie ================================================================================ Prolog: Farbpalette ------------------- Die Geschichte und Charaktere sind reine Fiktion. Alle Ähnlichkeiten mit echten Personen (egal, ob im Leben oder bereits verstorben), Geschehnissen und Orten sind reiner Zufall.     Prolog: Farbpalette      Eine Welt, die getaucht ist in bunten Farben, Facetten und Flair scheint doch sehr reizvoll. Farben, die man nicht benennen kann, weil sie so einzigartig sind, dass man sich darin verlieren kann, wie in den Augen einer schönen Frau. Blumen, die so facettenreich sind, dass es unmöglich ist, sie in ihre Einzelteile zu zerlegen und ihre Schönheit zu ergründen. Ein leichter Flair um allem, was existiert, sei es nun ein Tier, eine Pflanze oder ein Mensch. Und dazu kommt dann die Magie, die mit den Farben einher geht. Sie schlummert tief darin und ruft danach, entfesselt zu werden. Aber nicht viele sind dazu in der Lage. Diejenigen, die imstande sind, die Magie der Farben zu entfesseln, nennen wir Schöpfer. Schöpfer sind an gewisse Grundregeln gebunden, gegen die sie sich einfach nicht wehren können. Als wollte eine äußere Macht sie zügeln, damit sie niemals so machtvoll werden, dass sie die Welt zerstören können oder nach ihren eigenen Vorstellungen umformen. Sie sind in der Lage, Kunstwerke zum Leben zu erwecken. Aber es geht nur dann, wenn das Gemälde selbst von ihnen gemalt und die verwendeten Farben selbst von ihnen gemischt wurden. Außerdem müssen sie in ihren Pinselstrichen eine Geschichte für das Leben mit einflössen, damit es existieren kann. Das Bild muss eine Lebensform enthalten, wobei egal ist, ob es sich dabei um einen Menschen, ein Monster, ein Fabelwesen oder eine legendäre Kreatur handelt. Ein Schöpfer ist also nur so gut, wie das Geschick seiner Hände und seine eigenen Kenntnisse für Kunst und Mischung. Neue Landschaften oder Gebäude können sie nicht einfach erzeugen. Nicht, dass es nicht Schöpfer gäbe, die sich eben dieser Forschung stellten. Sie wollten herausfinden, ob sie wirklich nicht in der Lage waren, leblose Objekte oder Pflanzen zu schaffen, wenn sie nur genug Geschick in ihre Pinselstriche legen und ihrer Schöpfung dabei eine Geschichte verpassen. Doch es ist eben nicht so, wie wenn sie einen Mensch kreieren. Einen Menschen kann man formen, indem man seinen Charakter, seinen Beruf und sein Leben festlegt. Aber welchen Charakter gibt man einer Landschaft? Welchen Beruf gibt man einer Blume? Sie versuchten deshalb, die Entstehung der gemalten Landschaft zu rekonstruieren. Wie der erste Regen die Samen im Boden nährte und aus ihnen die Pflanzen wuchsen. Wie die Felsen als kleine Steine begonnen haben und jedem Unwetter trotzten. Wie die ersten Blumen das erste Mal von der strahlend hellen Sonne geküsst wurden. Aber egal, wie detailliert sie es auch malten und wie intensiv sie dabei die Geschichte dieser Landschaft erträumten, es blieb ein einfaches Gemälde. Schön und einzigartig anzusehen, aber eben nicht mehr als eine Leinwand mit vielen Schichten aus Farben. Dennoch verbietet das Reich solche Forschungen nicht, sondern fördert diese sogar. Es gibt ganze Universitäten, die sich mit dem Studium befassen, leblose Gegenstände und Landschaften über die Magie des Malens zu erschaffen. Die Schöpfer, die sich diesem Studium widmen, werden finanziell gefördert und alle Aufzeichnungen, die sie dabei machen, werden in einer großen Bibliothek untergebracht, auf die nur jene zugreifen können, die sich auch diesem Leben hingeben. Doch wieso förderte man so etwas? Wenn klar war, wie gefährlich es sein konnte, eine Welt nach eigenem Interesse zu formen, warum wollte man das dann fördern? Die Antwort liegt mehr auf der Hand als man vielleicht auf Anhieb erkennt... Wenn Bauern keine Felder mehr bestellen müssen, dann könnten sie andere Berufe ergreifen, wie das Soldatentum oder Berater. Vielleicht entdeckten sie unter eben diesen Bauern sogar neue Schöpfer! Denn diese Felder würden dann einfach Schöpfer malen und erschaffen. Üppig und voller leckerer Zutaten, die nur noch Jemand ernten, aber Niemand mehr säen und pflegen müsste. Das ganze Jahr über hätte man alle Lebensmittel zur Verfügung, unabhängig von Wetter und Jahreszeit! Erdbeeren im Winter, frühlingshafte Gärten im Herbst. Es bietet so viele Möglichkeiten, um das Überleben zu sichern und dazu sogar noch einige Annehmlichkeiten zu erhalten. Außerdem könnte man so auch Waffen erschaffen, die aus den seltensten Metallen bestehen und so stabil und gut geschmiedet sind, dass kein Reich ihnen etwas entgegen setzen konnte. Und das ebenfalls so zahlreich, dass sie die Armeen versorgen, aber gleichzeitig noch damit handeln könnten. Das Gleiche gilt auch für Rüstungen und andere Bekleidungen. Denn obwohl sie ein Volk der Kunst sind und die Welt so schön ist, in der sie leben, mangelte es ihnen an vielem. Sie haben nicht genug Männer, um ihre Armeen voll zu bemannen, wodurch sie Schöpfer nutzen mussten, um Soldaten zu erschaffen, die im Krieg fielen. Der Prozess, einen echten Menschen mit Gefühlen und eigenen Willen zu schaffen, ist verboten, weshalb Schöpfer nur gehorsame Soldaten erschaffen dürfen oder Narren zur Belustigung des Königs. Es gibt Ausnahmen, wie wenn eine Familie keine eigenen Kinder hervorbringen kann. Aber das muss erst reichlich geprüft und vom Ministerium abgesegnet werden. Doch es wäre niemals ein echtes Kind, denn egal wie gut das Kunstwerk davon wird, es wird nicht wachsen und sich nicht entwickeln. Es bleibt immer im geschaffenen Alter. Und je mehr die Farben des Bildes verblassten desto mehr verblasste eben auch die Schöpfung. Sie begann zu vergessen, wofür sie gemalt wurden war, was sie bereits gelernt und erlebt hat und irgendwann zerfiel der Zauber und nur eine leblose Hülle blieb zurück. Dann musste das Gemälde verbrannt werden, wodurch auch die Hülle verbrennt. Ein schmerzhafter Prozess, wenn die „Eltern“ zusahen, wie ihr „Kind“ verbrennt. Weniger schmerzhaft ist es, wenn ein Narr oder Soldat fiel oder zu „alt“ wurde, denn sie wurden nicht emotional an irgendwelche Menschen gebunden. Aber die anderen Ländern verurteilen sie dafür, dass sie sich Soldaten erschaffen und sie sind neidisch auf die Magie, die nur bei ihnen entstand. Sie wollen eigene Schöpfer! Deshalb stehen die Reiche gegen Lichtheim, statt in Harmonie und Frieden mit ihnen zu existieren. Jeder Zeit müssen sie mit Übergriffen rechnen oder mit der Raubung ihrer Schöpfer, die man dort als Gefangene oder Haustiere hielt. Deshalb befahl der König auch, die Schöpfer nicht in die anderen Reiche zu entsenden und bat diese auch, nicht dorthin zu fliehen. Tat einer es doch, dann war es seine eigene Entscheidung und er konnte nichts für ihr Wohl tun. Meistens mussten sie dann auch Soldaten erschaffen. Aber die Mittel für Farben, Leinwände und Ruhe ist dort einfach nicht gegeben. In Gefangenschaft zu sein und das in einem feuchten, kahlen Zimmer, fördert nicht gerade die Fantasie. Außerdem besaßen sie dort nur begrenzte Mittel zur Mischung der Farben, damit sie nicht zu fliehen versuchten. Es gab sogar Wachen, die jeden Pinselstrich im Auge behielten, damit eventuelle Täuschungen schnell aufgedeckt werden konnten. Das war kein schönes Leben... Natürlich leben die Schöpfer in Lichtheim auch unter strengen Bedingungen und wurden in gewissen Maßstäben auch dazu genötigt, sich in den Dienst des Reiches zu stellen. Jedoch werden sie dennoch gesondert gefördert und respektvoll behandelt. Außer jene, die sich nicht an die Gesetze und Regeln hielten, die jedem Schöpfer auferlegt waren, wie das Verbot, lebensfähige Menschen zu schaffen - außer Soldaten und bei geprüften Ausnahmen. Oder die ihre Gabe nutzten, um Verbrechen, wie Diebstahl oder Mord zu begehen. Einige Schöpfer wollen den größtmöglichen Vorteil aus ihrer Kunst erzielen und eben diese waren Geächtete in Lichtheim und wurden dem König persönlich vorgeführt, wenn man sie erwischte. Ihre Strafe wurde danach ermessen, wie abscheulich ihre Taten waren und wie sehr sie dem Reich und dem Volk geschadet hatten. Unabhängig von der Herkunft und Wissen des Schöpfers. Hosted by Animexx e.V. (http://www.animexx.de)