Engelsfieber von SakuraTsuki ================================================================================ Kapitel 6: ----------- Gerade als er sich gesetzt hatte und zu essen anfangen wollte ertönte ein Alarm, der Alarm. Den den er nur allzu gut kannte. Genau dieser Alarm war auch losgegangen als Perrys und seine Kräfte erwacht waren. Das hieß also das gerade eben wieder eine sehr mächtige Person erwacht war. Aber da es gleichzeitig auch das erste Erwachen desjenigen war musste er wirklich mächtig sein, viel stärker als er selbst! Einerseits war er sehr gespannt, aber auf der anderen Seite... er sah finster zur Decke empor. Er hatte noch im selben Moment, als der Alarm los ging, wieder dieses Gefühl verspürt. Jetzt wusste er zumindest was es bedeutet hatte. Anscheinend konnte er es spüren wenn ein neuer Mächtiger erwachte. Anscheinend würde der Tag doch nicht so langweilig werden wie er erst gedacht hatte. Perry und ihrem Meister waren Lukas radikaler Stimmungsumschwung und dessen angespannte Haltung nicht entgangen. Perry wusste sofort was Sache war, und schielte unauffällig zu seinem Ziehvater. Dieser wusste noch nichts von Lukas Gefühlen, die offenbar eine Vorahnung gewesen waren. Auch er hatte diesen Alarm nicht vergessen. Wie er wusste Lukas sicher auch schon lange was das zu bedeuten hatte. Irgendjemand war schon beim ersten Erwachen mit all seiner ganzen Kraft erwacht, was nur eines bedeuten konnte. Er war mächtiger als je einer vor ihnen, wenn nicht sogar mächtiger als sie alle zusammen. Bei diesem Gedanken lief es Perry eiskalt den Rücken hinunter. Konnten sie so jemanden den überhaupt verstecken? Oder bedeutete das gar eine neue Wendung in der Geschichte? Langsam, langsam! Erst einmal muss die Person gefunden werden. Und sollte dieses erwachen nur im Ansatz so gelaufen sein wie bei Lukas, würde die Suche nicht lange dauern. Mit einem weiterem Blick zu Lukas war ihm klar das dieser so ähnlich denken musste wie er. Keiner der beiden wollte sich vorstellen wie viele Menschen womöglich gerade gestorben waren! Und das war eine Tatsache die sich hier JEDER bewusst war. Die meisten sahen betreten zu Boden. Keiner wusste oder ahnte was nun kommen würde. Als hätten es die Gedanken aller herauf beschworen schlug die Doppeltür des Speisesaals auf. „Parker Lukas, Winston Perry! Kommt mit mir, sofort!“ Mit einem letzten gegenseitigem Blick standen die beiden auf und eilten zu dem Mann der sie gerufen hatte. Es war der Boss höchst persönlich. Ihn bekam man nur äußerst selten zu Gesicht. Doch diese Angelegenheit war anscheinend ernster als gedacht. Auch wenn sich sein ungutes Gefühl verstärkt hatte hatte es doch etwas gutes. Das er und Perry vom Boss persönlich geholt wurden konnte nur eines bedeuten. Sie wurden mit der Suche beauftragt. Und das wiederum bedeutete das er hier raus kam, wenn auch nicht lange. Aber er hatte eine Aufgabe, endlich! Schweigend gingen sie die Gänge entlang. Während des ganzen Weges wurde kein Wort gesprochen. Jeder der drein wusste das er es nicht ausstehen konnte wenn man ihn von der Seite her ansprach. Oder Fragen stellte die man eh bald beantwortet bekam. Ebenso klar war das dieses Gespräch nur hinter verriegelten Türen statt finden würde! Nach einigen Minuten waren sie am Ziel angekommen. Nachdem alle den Raum betreten hatten fiel die schwere Stahltür ins Schloss. Sie würde erst wieder aufgehen und die vier freigeben wenn er die Schlüsselkombination in das Zahlenfeld neben der Tür eingab. Was wiederum sicher eine Weile dauern würde. Lukas und die anderen hatten sich an den Tisch gesetzt, der mitten im Raum stand. Zusammen mit sieben Stühlen das einzige Möbelstück hier. Genau genommen waren es überhaupt die einzigen Gegenstände hier. Schweigend warteten sie darauf das ihr Boss zu reden begann, der noch immer mit dem Gesicht zur Tür, und somit mit dem Rücken zu ihnen, stand. Er hatte die Hände auf seinem Rücken verschränkt. Dafür das es ein Notfall war dauerte es lange bis er sich regte. Nach Lukas Geschmack zu lange. Doch er wusste das er Geduld haben musste. Als er sich dann endlich zu ihnen umdrehte erschrack nicht nur er selbst. Alle hatten damit gerechnet das ihr Vorgesetzter einen äußerst ernsten Gesichtsausdruck haben würde. Jedoch traf dies nicht zu, nicht annähernd. Sein Blick war regelrecht finster. Dunkle Schatten bedeckten sein Gesicht. Noch nie hatten sie ihn so gesehen. Lukas war sich nicht sicher ob es Perry und sein Meister auch bemerkten. Er hatte nämlich den Eindruck das dieser Fall dem Boss ziemlich an die Nieren ging. Oder ging es ihm sogar noch näher? War es vielleicht ein Angehöriger, ein Verwandter von ihm? Ein Räuspern riss ihn aus seinen Gedanken. Sein Vorgesetzter sah ihm direkt in die Augen. Was ihn tief Schlucken lies, was den anderen vermutlich auch nicht entging. >Oh oh! Ahnt er etwa was ich denke? Hoffentlich nicht, das würde ihm sicherlich nicht gefallen!< Erneut musste er Schlucken. „Ich denke ich weiß was dir gerade, oder besser, seit dem Alarm durch den Kopf geht.“ >Puh! Noch mal Glück gehabt. Aber ganz falsch liegt er ja nicht.< „Aber ich kann euch und vor allem dich, Lukas, beruhigen.“ „Aha.“ Ohne es zu wollen war ihm dieses Wort, das nur so vor lauter Sarkasmus triefte, herausgerutscht. Er war zwar selbst darüber erschrocken entschuldigte sich aber dennoch nicht. Was ihm anscheinend auch keiner übel zu nehmen schien. Nach einer kurzen Stille fuhr er fort. „Und weshalb? Sind weniger gestorben als bei mir? Das wäre sehr erstaunlich!“ Es kam keine Antwort, nur ein viel sagender Blick. Lukas Augen weiteten sich. „WAS! D..das kann nicht sein! Bei der Kraft die wahrscheinlich freigesetzt wurde...“ Seufzend senkte der Boss den Kopf. Was Lukas noch mehr entsetzte. Auch war er nicht der einzige der, bei dieser Geste, nach Luft schnappen musste. Allen verschlug es die Sprache. „Nein...“ Noch nie, wirklich noch nie, hatte je jemand erlebt das dieser Mann je ins stocken kam. So langsam reichte es Lukas. „Was-ist-los?“ Er hatte das Gefühl in Flammen zu stehen. Ebenso fiel es ihm gerade enorm schwer nicht die Kontrolle über sich zu verlieren. Was katastrophal wäre, gerade hier! Das war allen Anwesenden bewusst. Dennoch schien es schwer zu sein mit der Sprache heraus zu rücken. Denn erneut kam nur ein seufzen. „Jetzt sag doch, um Himmels Willen, endlich was los ist!“ Perry sah besorgt zu seinem Freund. Der hatte die Augen nun geschlossen und schien sich darauf zu konzentrieren ruhig zu bleiben. Oder meditierte er sogar? „Nein, es ist nicht so wie Lukas es sagte.“ Nun blickten wieder alle, bis auf Lukas selbst, zu ihrem Vorgesetzten. Dieser beobachtete seinerseits Lukas, dessen Augen noch immer geschlossen waren. „Zweifelsohne ist soeben einer der mächtigsten erwacht. Ich nehme an ihr, besonders du, vermuten das diese Person mächtiger ist als du, Lukas.“ Abwartende Stille trat ein. Aber der angesprochene rührte sich nicht. „Damit liegt ihr, liegst du, auch vollkommen richtig.“ Immer noch keine Reaktion. „Aber das ist lange noch nicht alles!“ Weiterhin schauten alle nur noch Lukas an. „Normalerweise wissen wir über die neu Erwachten nichts. Doch dieses mal ist es anders!“ Lukas Lieder zuckten und öffneten sich einen Spalt weit. Er sah offensichtlich konzentriert zu Boden. Aber es bedeutete den anderen zugleich das ihr Boss nun verstärke Aufmerksamkeit hatte. „Wir wissen eine Sache, die unumstößlich ist. Diese Person, die soeben erwacht ist, ist die mächtigste die es jemals, seit unseres Gedenkens, gab. Und was das bedeutet wissen wir hier alle. Doch wie das möglich ist, beziehungsweise wie das einher ging, das weiß niemand.“ Wieder warteten alle angespannt ab. Lukas öffnete seine Augen langsam, fast schon wie in Zeitlupe, wieder ganz und hob den Blick. Was sie zu sehen bekamen machte ihnen Angst. Selbst ihr Chef wurde bleich. Lukas Erscheinungsbild war ein gänzlich anderes. Seine Augen glühten und hatten einen beängstigen, stechenden finsteren Blick. Seine Ohren schienen spitz zuzulaufen. Seine lodernde Aura war schon förmlich mit dem bloßen Auge zu sehen und sie glaubten auch die Spitzen seiner Eckzähne hervor stehen zu sehen. „Wie-viele?“ Kollektives Schlucken. Seine Stimme war rau und kehlig, schon fast ein knurren. Es brauchte einen Moment bis sie begriffen was er meinte. „Keine.“ Lukas Augen wurden zu schmalen Schlitzen. „E..es ist kein einziger Mensch gestorben, geschweige den verletzt worden.“ „Das kann nur bedeuten das der Neuerwachte so mächtig ist das er seine Kräfte selbst unbewusst beherrschen kann.“ Einvernehmliches nicken. Keiner wusste wie sie Lukas einschätzen sollten. War er sauer, das er das nicht konnte? Oder aus einem anderen Grund? War er nur gefasst und loderte nur so, weil er seine Gefühle und Kräfte nur schwer unter Kontrolle hallten konnte? Hatte er vielleicht Angst, weil diese Macht große Gefahr mit sich brachte? War möglicherweise auch Freude mit im Spiel? Sie konnten es wirklich nicht beurteilen. Weshalb auch niemand wagte sich zu rühren. Eine scheinbar endlos lange Zeit lang standen alle nur still da. Bis schließlich ein resigniertes seufzen zu vernehmen war. Sie sahen zu Lukas, von dem der Seufzer gekommen war. „Also gut. Und was gedenkt ihr zu unternehmen?“ Mit geschlossenen Augen und im Rücken verschränkte Arme wartete er auf die Antwort. „Wahrscheinlich hast du es schon vermutet, Lukas. Zusammen mit Perry wirst du dich auf die Suche machen. Da es keinerlei Schäden oder andere Anhaltspunkte gibt wird die Suche nicht einfach. Und wohl einige Zeit in Anspruch nehmen. Ich hoffe nur das bis dahin nichts geschieht.“ Perry schielte zu Lukas. Der auch zu ihm rüber schielte. Sein Freund konnte in seinen Augen sehen das er noch zögerte, überlegte, ob er es sagen sollte. Was er verstehen konnte. Schließlich wussten beide nicht was das zu bedeuten hatte. Doch es konnte sein das es ihnen bei der Suche hilfreich sein könnte. Inzwischen war den anderen ihre Blicke aufgefallen. Doch sie sagten nichts. Auch ihnen war die Unsicherheit in Lukas Augen nicht entgangen. Sie gaben ihm die Zeit die er brauchte. Und ihr Ziehvater vertraute darauf das er die richtige Entscheidung treffen würde. Was auch immer es war. Lukas haderte mit sich selbst. Er wusste das er es wahrscheinlich nicht für sich behalten sollte. Doch irgendwas hielt ihn davon ab es auszusprechen. Als er den Blick hob und die anderen ansah wusste er das sie ihm vertrauten. Und sie seine Entscheidung respektieren würden. Ein letztes mal schloss er seine Augen, schüttelte fast unmerklich den Kopf und seufzte erneut. „Also gut. Dann sollten wir nicht noch mehr Zeit verlieren! Wie sie schon sagten.“ Er sah zu seinem Vorgesetzten. „Wir wissen nicht was noch auf uns zukommen wird.“ Den Blick den er als Antwort bekam genügte schon. Mit einem nicken drehte sich dieser um und gab die Schlüsselkombination in das Zahlenfeld ein. Ein Piepen und anschließendes klicken von der Tür signalisierten das die schwere Stahltür nun geöffnet werden konnten. Stumm verließen alle den Raum und gingen los um alles vorzubereiten. Lukas hing die ganze Zeit seinen Gedanken nach. Es beschäftigte ihn das er es nicht sagen konnte. Obwohl er es eigentlich schon vor gehabt hatte. Dieses Gefühl... und dann noch das was er hatte als er darüber sprechen wollte. Was bedeutete das alles. Sollte es bedeuten das da „noch mehr“ dahinter steckte? Musste er das erst heraus finden? Oder war es einfach noch zu früh, diese Information weiter zu geben, sie aus zu sprechen? Den anderen davon zu erzählen. Oder war es gar gefährlich es der Obrigkeit zu berichten? Perry konnte er es doch sagen. Warum außer ihm sonst keinem? Er verstand es einfach nicht. Er verstand die Gefühle nicht. Frustriert und zugleich sauer auf sich selbst, das er die Gefühle nicht deuten konnte, raufte er sich die Haare. „Meine eigenen Gefühle, verdammt!“ Er nuschelte nur, um zu verhindern das Perry ihn hören konnte, der draußen vor der Tür auf ihn wartete. Er war schneller fertig gewesen, da sein Wohnung, von dem Raum, nicht so weit weg war wie seine. Auch hatte er ihn gebeten draußen zu warten, weil er sich erst noch etwas ordnen müsste. Was ja auch so war. Er war total verwirrt. Das war ihm noch nie passiert. Was ihn nicht nur verunsicherte sondern auch nur noch mehr frustrierte. Wieder raufte er sich die Haare und tigerte dabei weiterhin unruhig durch das Zimmer. Solange er sich nicht beruhigen konnte musste er hier bleiben. Sonst wäre er nur eine Gefahr. Was auch alle anderen nur zu gut wussten. Auf einer Seite war er froh darüber auf der anderen wiederum zeigte es wieder einmal das er, in gewisser weise, ein Außenseiter, ein Sonderfall, war. Und „das“ mochte er überhaupt nicht. Je mehr er nachdachte desto unruhiger wurde er. „Aaaaah!“ Was wollten ihm sein Gespür nur damit sagen? Immer unruhiger, lief er jetzt schon fast, durch das Zimmer. Weshalb er die Strecke nun verlängerte. Da das Zimmer nicht mehr reichte dehnte er sie nun in der ganzen Wohnung aus. Was zur Folge hatte das man ihn jetzt wahrscheinlich hören konnte. Was er ja eigentlich verhindern wollte. Doch nun war ihm das auch egal. Währenddessen draußen vor seiner Wohnungstür: „Ohjemine!“ Perry sah zu dem Sprecher. Es war sein Meister. Und neben ihm der Boss. Aber sie wahren nicht alleine gekommen. Sie wurden begleitet von einem Hohepriester aus dem oberem Kreis, einem Mädchen oder besser, einer jungen Frau. Von der er wusste das sie genau wie Lukas Gefühle erkennen und deuten konnte. Und zu guterletzt von Karin. Er ahnte warum sie die beiden Mädchen mitgebracht hatten. „So habe ich Lukas noch nie erlebt.“ Perry und sein Mentor sahen sich an. „Wie lange geht das schon so?“ Beide sahen zum Hohepriester. „Noch nicht so lange. Aber das is ja gerade das schlimme. Nachdem ich an der Tür geklopft hatte meinte er er brauche noch etwas Zeit um sich zu ordnen. Und bat mich draußen zu warten. Danach hörte ich wie er nuschelnd wieder in sein Zimmer ging. Eine ganze Weile lang war es dann still bis ich von ihm einen frustrierten Aufschrei hörte. Er klang auch verärgert. Ich vermute mal über sich selbst. Kurz danach hörte es sich so an als würde er schon fast laufen. Woraufhin er die Strecke wohl auch in die ganze Wohnung verlegt hat.“ Nachdenklich schwiegen alle. „Stary, was meinst du?“ Es dauerte etwas bis sie ihrem Boss antwortete. Ihr Blick war starr zur Tür gerichtet. „Er befindet sich in einem ziemlichen Ungleichgewicht. Ich würde davon abraten da jetzt rein zu gehen. Damit will ich nicht sagen das er demjenigen etwas tun würde, sondern das es ihn nurmehr noch mehr stören würde. Es wäre besser ihm die Zeit zu geben die er braucht. Auch deshalb damit er selbst besser damit klar kommt.“ Sie hielt kurz inne um einmal in die Runde zu schaun. „Meine Fähigkeit Gefühle zu erkennen und zu deuten wird immer besser. Ich muss gestehen das ich sie bei Lukas und Perry immer wieder mal benutzt habe. Besonders wenn es ihnen nicht so gut zu gehen schien.“ Entschuldigend sah sie zu Perry. Dieser lächelte ihr zu. Sie hoffte das Lukas es ihr nicht allzu übel nehmen würde. „Im Moment ist er verwirrt, sauer, frustriert. Er hat auch etwas Angst.“ Die letztere Information schockierte alle. Doch Perry konnte es auch verstehen. Was Stary nicht entging. Weshalb sie, für die anderen unauffällig, zu ihm sah. Er selbst bemerkte es natürlich, da er sie die ganze Zeit angesehen hatte. Leicht schüttelte er den Kopf, als sie ihn fragend angesehen hatte. Sie verstand es und schwieg. Perry war erleichtert. Fragte sich jedoch sogleich ob sie sie nun später einweihen müssen würden. Darüber musste er später unbedingt mit Lukas reden. „Es ist absolut verständlich das er in so einer Lage seine Zeit braucht. Aber in Anbetracht der Umstände ist es schwierig ihm diese Zeit zu geben.“ Perry bemerkte das sein Boss ihn von der Seite forschend ansah. Ihm war klar das er etwas vermutete. Doch wusste er was Lukas so zu setzte? Sie sahen dem jeweils anderem in die Augen. Forschten nach Antworten darin. Was allen, außer dem Hohepriester der mit dem Rücken zu ihnen stand, nicht entging. Als dieser sich umdrehte unterbrach jeder seine Beobachtung sofort. „Ich denke...“ doch was er dachte erfuhr niemand. Stary hatte die Hand erhoben und bedeutete so allen zu schweigen. Ihr Gesichtsausdruck sagte das sich etwas geändert hatte. Alle warteten darauf das sie diese Veränderung deuten konnte. „Lukas... hatte... Ihm ist anscheinend gerade etwas klar geworden.“ „Eine Erkenntnis.“ Unterbrach sie der Hohepriester, wofür er einen missbilligenden Blick bekam. „Na ja...“ Sie schien zu überlegen. „Ich bin mir nicht sicher ob man es in diesem Fall so nennen kann, aber möglicherweise.“ Scheinbar unauffällig sah sie zu Perry. „Zumindest ist er nicht mehr sauer auf sich. Die Angst scheint auch weg zu sein. Aber er ist immer noch etwas verwirrt.“ „Was heißt 'sie scheint weg zu sein' ?“ „Das heißt das ich mir nicht sicher bin. Lukas scheint verunsichert zu sein. Das kann daran liegen das er das, was er soeben herausgefunden hat, nicht versteht oder weil er noch Angst hat. Diese Gefühle sind schwer zu deuten. Da sie eng beieinander liegen und den selben Ursprung haben.“ Kollektives nicken. „Ich denke...“ Sie schien Lukas Gefühlen zu lauschen. „Ich denke das jetzt jemand zu ihm gehen kann. Aber...“ Sie sah den Priester streng an, der gerade wieder etwas sagen wollte. „Aber ich halte es für das beste wenn du gehst.“ Stary sah zu Karin. Um ein aufbegehren im Keim zu ersticken sagte sie dazu: „Da ihr wie Geschwister seid und Lukas Stimmung noch nicht wieder ganz im Gleichgewicht ist, halte ich es für ratsam dich zu schicken. Nichts gegen dich Perry.“ Der angesprochene hob die Hände. „Keine Sorge. Ich versteh schon.“ Da der Priester, auf die Blicke der anderen nur nickte, ging Karin auf die Tür zu. Sachte öffnete sie sie und ging leise hinein. Die anderen blieben gespannt draußen zurück. Lukas machte es nicht nur zu schaffen das er seine Gefühle nicht verstehen und somit einordnen konnte. Sondern auch der Zeitdruck. Je mehr Zeit verstrich desto gefährlicher wurde es für den Neuerwachten. Wieso gingen sie, ging er, eigentlich immer von einem er aus? Schließlich konnte es genauso gut auch ein Mädchen sein. Solange er sich nicht im reinen war würde er den anderen nur Schwierigkeiten bereiten! Er versuchte es von vorn. Zum ersten mal hatte er dieses eigenartige Gefühl vor ungefähr einer Woche. Damals hatte er sich zwar gewundert aber nicht weiter darauf geachtet, da es recht schwach war. Mit der Zeit wurde es jedoch stärker. Einige male hatte er versucht es zu ergründen. Doch schon damals gelang es ihm nicht. „Verdammt!“ Mit geballter Faust schlug er gegen die Wand im Bad. Nach ein paar Schritten blieb er wieder stehen. „Ich muss mich beeilen! Mist, Mist, Mist!“ Plötzlich sah er auf. „Moment mal.“ Was war im vorhin in seinen Gedankengängen gekommen? „Ein Mädchen...“ Auch wenn es nur geflüstert war, musste er es wohl aussprechen. „Ein Mädchen.“ Wieso kam es ihm nur so abwegig vor? Er war doch nicht Frauenfeindlich. Zugleich fühlte es sich aber auch richtig an. >Halt, nein. Nicht richtig sondern bestätigt.< Und wieder fühlte er diese Bestätigung. Lukas Augen wurden groß. „Die ganze Zeit... Es waren keine Gefühle. Eher eine Stimme. Ja... eine Stimme, die mir etwas sagen wollte. Und von den Zeitpunkten zu urteilen, wo ich sie immer gefü.. gehört habe, muss es bedeuten das mir, das mich jemand vorwarnen wollte. Das sie erwacht. Hm, vorwarnen?! Is das richtig so? Oder war es eher so gemeint das ich vorbereitet bin?“ Dieses mal verspürte er ein Gefühl, eines das ihm sagte das das letztere richtige war. „Anscheinend kann mir der oder diejenige auch Gefühle vermitteln.“ Er verschränkte seine Arme hinter dem Rücken. „Ok. Jetzt weiß ich das es keine Gefühle sondern eine Stimme war. Nur von wem und warum?“ Lukas verdrehte die Augen. „Mensch, das warum dürfte doch klar sein. Weil sie so mächtig ist. Und wenn es stimmt was er vorhin gesagt hat, ist sie die mächtigste seit Gedenken.“ Wieder bekam er eine Bestätigung. „Halleluja...“ Bei diesem Ausruf warf er beide Arme in die Höhe. Was er nun verspürte lies ihn kurz aus der Haut fahren. „Was ist so lustig daran?“ Er drehte sich um und erstarrte. Im Türrahmen stand Katrin, die in verdutzt ansah. Wer auch immer ihn so kontaktierte zog sich nun zurück. Wenn auch nicht ganz. Lukas hatte den Eindruck das die Situation mit Interesse beobachtet wurde. Langsam senkte er die Arme. „Ähm... Hey... Ich... Äh...“ Sie lachte. „Was?“ Er sah sie empört an. „Entschuldige. Aber ich hab noch nie erlebt das du sprachlos warst. Und stottern hab ich dich auch noch nie gehört.“ Sie kicherte. Als sie Lukas Blick sah lachte sie auf. Schlug sich aber sofort die Hände vor den Mund. Krampfhaft versuchte sie es zu unterdrücken. „Ach, jetz komm schon. Sei doch nicht gleich beleidigt. Ich mein es doch nicht böse.“ Fast schon schmollend verschränkte er die Arme nun vor der Brust. „Wie ein kleiner Junge.“ Sie lächelte ihn an. Doch er konnte sie nur noch entgeistert anstarren. Sein Kontakt schien ihr zuzustimmen. >Ok, das reicht!< „Ich bin...“ Er hielt inne. Wenn er das jetzt aussprechen würde, würde er es nur bestätigen. Er spürte wie sein Kontakt nun ihm zustimmte. Resigniert seufzte er tief und lies sich dabei auf einen Stuhl fallen. „Entschuldige.“ Lukas schüttelte nur den Kopf. Er hörte wie auch Karin sich setzte. „Hast du Selbstgespräche geführt?“ Er konnte fühlen das sie ihre eigene Frage für schwachsinnig hielt. Aber wie hätte sie auch sonst Fragen sollen. Schließlich war er allein. >Tja. Und wie soll ich darauf antworten?< Er entschied sich einfach nichts zu sagen. Als er stumm zu ihr sah verschwand ihr lächeln. Sie hatte innerhalb einer Sekunde begriffen das er nicht darüber reden konnte. Karin wusste das er ihre Gefühle las. Weshalb sie ihn nur fragend ansah. Doch sie ahnte bereits das er nicht antworten würde. Hosted by Animexx e.V. (http://www.animexx.de)