Engelsfieber von SakuraTsuki ================================================================================ Kapitel 2: ----------- Langsam kam ich wieder zu mir. Mein Kopf fühlte sich an als wäre er mit Watte gefüllt. Durch die Augenlider konnte ich sehen das es hell war. Vorsichtig öffnete ich ein Auge, zumindest versuchte ich es. Was mir jedoch erst beim dritten Versuch gelang. Beim anderen war es dann etwas leichter. Sobald ich mich an das helle Licht gewöhnt hatte sah ich mich um. Allem Anschein nach war ich im Krankenhaus. Zumindest lag ich in einem Bett das man von Krankenhäusern her kennt. Das Zimmer jedoch war eingerichtet wie ein normales Zimmer. Also mein Zimmer war es definitiv nicht! Wo war ich? Bin ich wirklich in einem Krankenhaus? Das Bett stand neben einem großen Fenster, einem wirklich großem. Das Fenster nahm fast die ganze Wand ein. An der rechten Wand war die Zimmertür und ein Gemälde hing dort. Es zeigte eine wunderschöne Landschaft. Ich nahm mir vor es später genauer zu betrachten. An der Wand zum Fußende hin waren lauter Türen. So wie sie aussahen Schiebetüren. Vielleicht ein Wandschrank. Aber ein so großer? Allmählich bezweifelte ich immer mehr in einem Krankenhaus zu sein. Zumindest in keinem normalem. >Hm, ein Privatkrankenhaus können wir uns doch nicht leisten.< Nachdenklich sah ich aus dem Fenster. Ich war so in Gedanken vertieft das ich die Landschaft gar nicht wahr nahm. Allmählich schweiften meine Gedanken zu der Nacht. Was war da passiert? Was ist mit mir passiert? Warum war ich in der Luft? Wie war das überhaupt möglich? War das alles wirklich passiert oder hatte ich es doch nur geträumt? Meine Hand wanderte wie von selbst zu meiner Stirn. Nicht heiß. Was hieß das jetzt? Bedeutete das überhaupt etwas? Mir fiel auf das das Wattegefühl im Kopf verschwunden war. Und noch etwas drang jetzt in mein Bewusstsein, Schmerzen. Mein Hals war staubtrocken. Ich könnte vermutlich, wie ein Kamel, eine ganze Badewanne voller Wasser aus schlürfen. Und mein Rücken schmerzte, er fühlte sich an als würde er in Brand stehen. War es doch passiert?! Ich befühlte noch einmal meine Stirn. War da nicht etwas? In der Mitte meiner Stirn fühlte es sich so an als wäre dort eine Erhöhung. Da schreckte mich etwas auf, aber was? Ich lauschte. Schritte, hinter der Tür waren Schritte zu hören, die sich näherten. Kurz fuhr ich noch mal über die Wölbung, doch es war nichts mehr zu spüren. Hatte ich mir das nur eingebildet? Doch weiter kam ich in meinen Gedanken nicht, denn die Tür öffnete sich leise. Eine Frau betrat das Zimmer, ihr Blick auf ein Klemmbrett gerichtet. Während sie näher kam betrachtete ich sie. Sie schien eine Ärztin zu sein. Ich schätzte sie auf Mitte zwanzig, vielleicht auch Anfang dreißig. Sie hatte ihre langen braunen Haare zu einem Pferdeschwanz zusammen gebunden. Ihre Haut war leicht gebräunt und sie hatte ein freundliches Gesicht. Beim einschätzen der Körpergröße war ich noch nie besonders gut. Ich benutze immer meinen Körper als Maßstab, da ich genau 1,50 Meter klein bin. Aber jetzt wo ich nicht stand... Ich lehne mich mal aus dem Fenster und schätze sie auf... 1,60 oder 1,65 Meter. Nun stand die junge Ärztin vor mir am Bett, immer noch mit Blick auf das was auf dem Papier zu stehen schien. Sollte ich mich bemerkbar machen? Die Ärztin griff nach meinem Arm. Ok, sie kontrollierte den Puls. Nachdem sie etwas notiert hatte ging sie zum Bettende, um das Brett das dort hing zu betrachten. Sie runzelte die Stirn und hob eine Augenbraue. Die Frau hob den Kopf und sah mich an. Plötzlich riss sie die Augen auf und ihre Kinn klappte nach unten. Irritiert und fragend sah ich sie an. Was war denn jetzt los? Eine Sekunde später stand sie wieder neben mir. „Wie geht es dir? Wie fühlst du dich? Wann bist du aufgewacht?“ Nun blieb mir der Mund offen stehen. Ich brachte keinen Ton heraus, nicht zuletzt weil ich kein Wort aus meiner ausgetrockneten Kehle bekam. >Was zum...< Die junge Ärztin drehte sich auf dem Absatz um und eilte aus dem Raum. Was war das den? Die ersten beiden Fragen verstand ich ja noch, aber was war daran so interessant zu wissen wann ich aufgewacht war. Mir war nicht entgangen das sie das wann betont hatte. Von draußen waren schnelle Schritte zu hören. Ratlos und baff über die Reaktion und ihr Verhalten starrte ich die Tür an. Ich fragte mich was als nächstes kam. Doch nichts passierte, die Ärztin kam auch nicht wieder zurück. Meine Gedanken schweiften wieder zu der Nacht. Offenbar war mir das wirklich passiert. Warum sollte ich sonst hier sein. Danach ging es mir ja so schlecht. Am besten ich versuch erst mal heraus zu finden an was ich mich noch alles erinnere. Mitten in der Nacht war ich aufgewacht, weil ich gefroren hatte. Als ich dann realisierte das ich in der Luft flog, nein falsch, schweben trifft es eher, geriet ich in Panik. Doch das ganze Gestrampel hatte mir nichts gebracht. Ich bewegte mich keinen Zentimeter von der Stelle. Zumindest hatte es den Eindruck gemacht. Und nachdem ich mich beruhigt hatte wollte ich mich durch die Bewegungen warm halten. Kurz darauf... nein, eigentlich gleich darauf. Diese seltsame Wärme die ich spürte, kam aus mir. Erst wärmte es meinen ganzen Körper, dann konzentrierte sie sich bei meiner Stirn und anschließend beim Rücken, zwischen den Schulterblättern. Schon komisch. An der Stirn war es so heiß geworden das ich sie nicht einmal berühren konnte. Verspürte aber keinen Schmerz. Ganz anders beim Rücken. Erst wurde er auch heiß, dann verspürte ich ein ziehen. So als hätte ich dort Muskelkater. Jedoch wurde aus diesem ziehen schnell ein starker Schmerz, der immer schlimmer wurde. Wie war das noch? Es... es hatte sich so angefühlt als wolle mich etwas von innen her zerreißen. So als wolle etwas, das in mir war, nach draußen. Diese Vorstellung jagte mir einen Schauer über den Rücken. Frösteln rieb ich mir über die Gänsehaut auf den Armen. Ich war erstaunt wie gut ich mich noch an alles erinnern konnte. Tja, der Schmerz hatte mich an den Rand der Bewusstlosigkeit gebracht. Oder war ich kurz Ohnmächtig? An der Stelle hab, oder hatte, ich einen Blackout. Das nächst an was ich mich erinnern kann ist das ich wieder in meinem Bett lag. Und kurz nachdem ich das realisiert hatte... hm, da bin ich entweder eingeschlafen oder wieder Ohnmächtig geworden. Wohl eher das letztere. Hatte mich dann nicht am nächsten Morgen das Wecker klingeln geweckt? Nachdenklich legte ich den Zeigefinger an die Unterlippe. Kurz registrierte ich das ich durch das Grübeln die Schmerzen völlig ausblendete. Schnell überlegte ich weiter, bevor der Schmerz wieder zu meinem Bewusstsein durchdringen konnte. Also der Wecker hatte mich geweckt. Aber... wieso eigentlich? Ich hab Ferien und muss mich um nichts kümmern. Er war hundert prozentig aus. Nach nochmaligem überdenken blieb ich dabei. Für was hätte ich ihn den anschalten sollen? Echt seltsam. Aber nachdem was mir in der Nacht passiert war, schien mir das im Vergleich nicht ganz so... seltsam. Irgendwie hatte ich den Eindruck das das zusammen hing. Nach einer kurzen Gedankenstille fiel mir noch was ein. Gleich nachdem ich den Wecker ausgeschaltet hatte war ich unfähig mich zu bewegen. Mein Körper war wie versteinert. Die Schmerzen waren auch nicht ohne. Dazu kam noch diese unerträgliche Hitze. In einem Backofen wäre es sicher nicht kühler gewesen. Mein Gefühl sagte mir das ich schleunigst jemanden Bescheid geben sollte. Angst packte mich, als mir klar wurde das ich das nicht schaffen konnte. Moment kam da dann nicht wer in mein Zimmer? Damals war ich mir unsicher ob das nicht nur Einbildung war. Mein Blick war zu verschwommen gewesen, um zu erkennen wer es war. Es gab nur zwei Personen die es gewesen sein konnten. Entweder meine große Schwester oder mein großer Bruder. Vermutlich war sie es. Stand ja in ihrer letzten Mail das sie das Wochenende wieder von der Studienreise kommen würde. Auf jeden Fall hatte die Person etwas zu mir gesagt, nur was? Aus irgend einem Grund wollte ich das unbedingt wissen. Ich hatte das Gefühl das ich es wissen musste. Aber da konnte ich genauso gut gegen eine Wand laufen. Hatte ich ja gerade noch mitbekommen das sich die Lippen der Person bewegt hatten. Blöd das ich nicht Lippenlesen konnte. Ok, ich konnte mich also noch an alles erinnern, an alles als ich bei Bewusstsein war. Meine Gedanken schweiften wieder zu meiner letzten Erinnerung. Das verschwommene Gesicht der Person, meiner Schwester. Dabei schweifte mein Blick wieder in die Ferne, aus dem Fenster. Da erst realisierte ich die Landschaft. Eine scheinbar schier unendliche Blumenwiese, wie ich sie noch nie gesehen hatte. Hier und da flogen Bienen, Hummeln und Schmetterlinge, sogar einen Schwalbenschwanz konnte ich sehen. Eine wärme umschloss mein Herz, wie ich sie schon sehr lange nicht mehr verspürt hatte. Ein sanftes Lächeln legte sich auf mein Gesicht. Meine Gedanken beruhigten sich. Lange sah ich aus dem Fenster, genoss den Anblick der Idylle, der Ruhe, die es in mir auslöste. Bis mich das Geräusch von eilenden Schritten wieder zurück in die Realität riss. Fragen überkamen mich. Wussten sie was mit mir passiert war? Wenn nein, sollte ich es ihnen sagen? Durfte ich es ihnen verraten? Was sollte ich ihnen sagen und was nicht? Was war eigentlich wirklich passiert? Und warum mir? Was hatte das zu bedeuten? Erschrocken berührte ich wieder meine Stirn, an der Stelle wo die Wölbung zu spüren gewesen war. Doch sie war immer noch weg, es war nichts zu spüren. Außer den Schmerzen die nun wieder in mein Bewusstsein vordrangen. Wahrscheinlich sollte ich mich besser hinlegen. Aber irgendwie sträubte es mich. War es der Schmerz im Rücken oder das seltsame befangene Gefühl das sich in mir ausbreitete? Noch bevor ich mir darüber klar werden konnte öffnete sich die Zimmertür. Die Ärztin von vorhin lugte herein. Als sie mich sah trat sie in das Zimmer. Ihr folgten zwei Männer. Diese hatten zwar ebenfalls weiße Kittel an, darunter jedoch Anzüge. Der eine schien so um die Mitte zwanzig zu sein, der andere hatte die fünfzig wohl schon überschritten. Beide sahen mich prüfend an. Während der jüngere überrascht die Augenbrauen hob, über was wohl, sah mich der ältere mit einem strengen, prüfenden Blick an. Irgendwas an dem Kerl kam mir suspekt vor. Ich vermutete gleich das ich ihn wohl nicht mögen würde. Die Ärztin trat wieder zu mir ans Bett und lächelte versöhnlich. „Entschuldige für vorhin. Das war unhöflich von mir und kam dir sicher seltsam vor.“ Ich nickte nur stumm. „Es ist nur so, wie soll ich sagen, überraschend, das du aufgewacht und scheinbar in einer guten Verfassung bist.“ >Ja...tootaal!< „Das kann man wohl sagen.“ Warf der alte Mann ein. Möglicherweise hatte er es nicht so gemeint, jedoch klang es ziemlich abfällig, schon fast verächtlich. Was mir ein Fragezeichen im Gesicht bescherte. Die Ärztin schenkte ihm einen vorwurfsvollen Blick. Was ihn nicht zu interessieren schien. „Es ist nämlich so, bis gestern hattest du, ich darf doch du zu dir sagen?“ Ich nickte erneut. „Bis gestern hattest du hohes Fieber. Wir hatten Angst wir könnten dich verlieren, das du es nicht überleben würdest.“ Sie schwieg kurz. Ihr letzter Satz lies mich stutzen. Warum konnte ich selbst nicht sagen. Aber sie hat es wieder getan. Sie hat das 'es' betont, zumindest hatte ich den Eindruck. „Mein Name ist im übrigen Dr. Summer, aber du kannst mich auch gern Holiday nennen. Um ehrlich zu sein ist mir dieses gesieze zuwider. Hier im Krankenhaus sind wir mehr oder weniger per du. Je nach dem wie es das Personal will.“ Reglos nahm ich alles zur Kenntnis. Nun deutete sie auf die Männer. „Diese zwei Herren würden dir gerne einige Fragen stellen, wenn du dich dem bereit fühlst.“ Fragend sah sie mich an. Ich runzelte die Stirn und hob eine Augenbraue. >Hallo?< „Was in Gottes Namen wollten sie denn wissen? Ich hatte doch nur eine Erkältung mit hohen Fieber.“ In Gedanken hatte ich das 'nur' betont. Mein Blick fixierte den älteren Mann, der mir ebenfalls in die Augen sah. Wenn er das nicht eh schon die ganze Zeit getan hatte. In den Augenwinkeln glaubte ich den anderen grinsen zu sehen. „Interessante Wortwahl, Fräulein.“ Da erst fiel mir auf was ich gesagt hatte, beziehungsweise wie. Nachdenklich schielte ich zur Seite. „Nun, fühlst du dich im Stande ihre Fragen zu beantworten?“ Nach kurzem Zögern nickte ich. „Ok, soll ich vorher noch etwas zu trinken holen?“ Fragend sah sie in die Runde. „Ja bitte.“ krächzte ich mit einer Hand am Hals. Von den wenigen Worten, die ich bisher gesagt hatte, fühlte sich meine Kehle wund und rau an. Es fing bereits zu schmerzen an. >Herr Gott, ich komm mir vor wie eine Memme.< Aber Schmerzen waren nun mal nur schwer zu ignorieren. Besonders wenn sie so intensiv und penetrant waren. Sie wandte sich gerade zum gehen, hielt jedoch wieder inne. „Das hätte ich fast vergessen. Dieser junge Mann hier heißt Parker. Und...“ „Das tut nichts zur Sache.“ Unterbrach der unsympathische Typ sie. Schnaubend wandte sie sich wieder zum gehen. Als sie an den Männern vorbei ging warf sie Mister das-tut-nichts-zur-Sache einen missbilligenden Blick zu. Der Kerl Namens Parker grinste schon wieder. Oder immer noch? War der einfach nur gut gelaunt oder ein Sonnenscheinchen? Irgendwie hatte ich das untrügliche Gefühl das mich Sonnenscheinchen die ganze Zeit beobachtete. Ich senkte meinen Blick zu den Händen, die auf meinem Schoß lagen. Und ich verspürte das Bedürfnis meine Finger in die Bettdecke zu graben, unterdrückte es aber. Jedoch konnte ich ein zucken nicht verhindern. Vorsichtig linste ich zu Parker. Hatte er es bemerkt? Was kümmerte mich das überhaupt? Täuschte ich mich oder war seinem Grinseblick einem sanfterem gewichen? Schnell sah ich wieder meine Hände an. >Meine Güte! Da hat man einmal eine lebensbedrohliche Erkältung, oder Grippe, und dann tauchen so komische Fuzis auf.< Mister Namenlos trat zu mir und setzte sich auf den Stuhl, der neben dem Bett stand. Irgendwas an dem Kerl bereitete mir Unbehagen. Parker lehnte sich indessen an den Schrank, oder was es war, und verschränkte lässig die Arme. Gerade setzte der alte Knacker zum reden an da kam Dr. Summer wieder herein. Auf dem Tablett, das sie trug, standen eine Kanne Wasser und vier Gläser. Erleichterung machte sich in mir breit. Herrn Grießkram schien es allem Anschein nach nicht zu passen, das Holiday vor hatte zu bleiben. „Ich denke es ist nicht nötig das sie bleiben, Dr. Summer.“ „Ich denke es ist egal ob ich anwesend bin oder nicht.“ Gab sie schnippisch zurück. Ich fühlte mich wieder zunehmend unwohler. Für einige Sekunden herrschte Schweigen. Dann seufzte er ergeben. „Also gut, fangen wir an.“ Sie zwinkerte mir grinsend zu. Woraufhin ich selbst kurz grinsen musste. Herr No-Name sah zu ihr. Mit Unschuldsmiene erwiderte sie seinen Blick. Grummelnd wandte er sich wieder mir zu. „An was erinnerst du dich?“ Verständnislos sah ich ihn an. „Er meint den Zeitraum bevor du krank wurdest bis jetzt.“ Übersetzte Dr. Summer freundlicherweise. Dafür erntete sie erneut einen bösen Blick, was sie jedoch nur abfällig quittierte. Ich legte einen Zeigefinger auf meine Unterlippe und sah zur Zimmerdecke. „Vor dem Fieber...“ plötzlich fiel mir das denken schwer. Und, ja, was war davor? Innerlich zuckte ich zusammen, sämtliche Erinnerungen waren weg. Wie ausgelöscht. Wie konnte das sein? Vorher wusste ich doch noch alles. Nun verbarg ich seufzend mein Gesicht in den Händen, während ich die Ellenbogen auf die Knie stützte. Ich überlegte, konzentrierte mich auf diesen Zeitraum. Als langsam eine Erinnerung zu kommen schien sah ich auf. Erwartungsvolle Blicke sahen mich an. „Und?“ Das war die Ärztin. „Ich... ich hab... ein Buch gelesen bevor ich mich schlafen gelegt hab. Weiß aber nicht mehr welches.“ Sagte ich mehr zu mir selbst als zu den anderen. „Das ist egal.“ Meinte der Knacker mit einer wischenden Handbewegung. „An was erinnerst du dich noch?“ Ich sah sie an. Vermutlich hatte sie diese Frage schnell gestellt, bevor es der Gefühlsbolzen tun konnte. Erneut legte ich den Zeigefinger an die Lippen. Doch dieses mal schloss ich die Augen und hielt den Kopf leicht gesenkt. Eine Weile grübelte ich nach. Dann intensiver. Irgendwie hatte ich den Eindruck das irgendwas meine Erinnerungen weggesperrt hatte, in die Tiefen meines Unterbewusstseins. Oder war das sogar ich selbst? Aber wie sollte ich das gemacht haben? Warum streng ich mich eigentlich so an die Erinnerungen wieder zu finden? Ich wollte denen doch eh nichts verraten, oder? Mit beiden Händen hielt ich mir den Kopf. Weil ich über den plötzlichen Erinnerungsverlust überrascht war? Meine Güte, so viele Fragen aber keine Antworten. Da bemerkte ich etwas. In mir regte sich was. Keine Erinnerung, ein Gefühl. Aber welches? Allmählich wurde es immer stärker. Konnte es aber immer noch nicht einordnen. Irgendwie machte mir das Angst. Wieder sah ich auf. Hielt die Hände in der Luft und horchte in mich hinein. Keine Ahnung ob man mir die Angst ansah. Mit dem seltsamen Gefühl wuchs auch meine Unruhe. Ich bemerkte nicht wie nun auch der jüngere der beiden näher zu mir trat. Ebenso wenig den besorgten Gesichtsausdruck den er hatte. „Da stimmt was nicht!“ Flüsterte er seinem Kollegen zu. Als wolle ich es bestätigen zuckte ich zusammen. Gleich darauf hielt ich mir wieder den Kopf. Doch dieses mal vor Schmerzen. Verdammt! Es kamen immer mehr dazu. Noch immer konnte ich das Gefühl nicht zuordnen, doch bereitete es mir unbeschreibliche Schmerzen. Hauptsächlich im Kopf aber auch in der Brust und am Rücken. Es tat so verdammt weh! Ich wollte schreien, brachte jedoch nur ein verzweifeltes wimmern zustande. Gleich danach schaffte ich es nur nach Luft zu schnappen. Waage bekam ich noch mit wie Dr. Summer zu mir sprang, bevor ich das Bewusstsein verlor. Hosted by Animexx e.V. (http://www.animexx.de)