Chimära: Forbidden Thief~ von ShiroiKaze (Ein ungeschliffenes Juwel...) ================================================================================ Kapitel 9: heller Sonnenstein~ ------------------------------ Kapitel 9 ... heller Sonnenstein~ ~~~~~~~~~~ Balbadd erholte sich in diesen Tagen schnell wieder vom Bürgerkrieg und von den jahrelangen Misshandlungen des Königs Ahmad Saluja. Alibaba, der dritte Prinz von Balbadd tat alles was in seiner Macht stand um Balbadd zu einer gerechten Republik umzuformen. König Sinbad mit seinen beiden Generälen Jafar und Masrur waren ihm dabei eine große Unterstützung und Hilfe. Die Menschen halfen sich gegenseitig und bauten Balbadd wieder auf. Die Chimära-Bande half den Bürgern mit ihrer Kraft dabei die zerstörten Häuser wieder aufzubauen. Einige der Bürger waren sehr skeptisch, andere jedoch vertrauten der gutmütigen Piratenbande sofort und nahmen deren Hilfe sehr gerne an. Malik hatte die Zeit des Aufbaus genutzt und die Chimära wieder Schiffstüchtig gemacht. „Und wie siehst aus, Zimmermann?“ „Die Chimära ist so gut wie neu und brennt darauf wieder aufs Meer raus zu fahren.“ Zahir blickte zu dem Schiff und konnte sich ein Grinsen nicht verkneifen. Die Chimära sah wirklich wundervoll aus, aber von einem hervorragenden Zimmermann wie Malik konnte man eine erstklassige Arbeit auch erwarten. Malik verstaute seine Werkzeuge und strich sich mit dem Unterarm über die Stirn. Der rothaarige Fanalis streckte ihm eine Wasserflasche entgegen, welche der Schiffszimmermann dankend annahm und ein paar kräftige Schlucke davon trank. „Wo sind eigentlich unser Vize und Käpt’n hingegangen?“ Aleyna trat an das Gelände des Schiffs und blickte zu den zwei Männern runter. Dyamonde kam gerade mit noch mehr Proviant und wohl auch mit guten Nachrichten was seine Aufgabe betraf, die Celena ihn vor ein paar Tagen aufgetragen hatte. Die Chimära würde nun leichter über das Meer fahren und vor allem schneller, da ein bestimmter Schatz fast nicht mehr vorhanden war. Der Ex-Auftragskiller nahm den Sack mit dem Proviant von seinen Schultern und legte es vorsichtig zu Boden, danach klopfte er sich selbst auf die nun leicht schmerzende Schulter. Zahir war definitiv besser geeignet für solche schweren Lasten. „Die sind im Palast um irgendetwas mit dem General der königlichen Armee Barkak zu klären oder mit dem Parlament oder was auch immer diese Personen sind.“ „Dann heißt das wohl, dass es bald Zeit ist für unser Spiel~“ Aleyna, Malik, Zahir und Dyamonde fingen an zu grinsen. Dieses Spiel war auf Aleyna`s Mist gewachsen, aber die Bande hatte sehr schnell gelernt es zu lieben und auch die Menschen mit denen sie es spielten. Obwohl die Piratenbande eine gutmütige Bande war, die vielen Ländern geholfen hatte als in irgendeiner Form geschadet, so werden sie dennoch verfolgt und Piraterie verstößt gegen Gesetze. Gegen das Gesetz der Welt. Als die Chimära einem kleinen Land geholfen hatten, wusste die Politik und der Adel in diesem Land nicht was sie tun sollten nach dem die Piraten ihnen geholfen hatten. Die Frage war ob sie die Piraten gefangen nehmen sollten oder laufen ließen als Dank für ihre Hilfe, doch dann wären sie Komplizen der Piraten geworden. Da hatte sich die Magierin der Piraten ein kleines Spiel ausgedacht wie das Land seine Entscheidung leichter treffen konnten ohne sie zu bereuen und wie man sah, waren die Piraten immer noch auf freiem Fuß. Die himmelblauhaarige Magierin nahm eine Sanduhr hervor und drehte sie um. Der Sand fing unaufhaltsam an zu rieseln. Das Spiel konnte ruhig beginnen. Die Piraten verstauten noch schnell den Proviant an Board und machten sich auf dem Weg zum Palast. Der Sand in der Sanduhr rieselte immer noch und niemand von ihnen wollte die Sanduhr umdrehen und ihn somit Einhalt gebieten. Es war Bestandteil des Spiels. ~~~~~~~~~~ „Ich hoffe du kannst das verstehen, Juwelen Lucy?“ „Das verstehe ich sehr wohl und ich bin euch auch nicht böse. Das ist nicht mein erstes Mal das mir das passiert und bestimmt auch nicht das letzte Mal. Nun gut, ihr seit die ersten die mir das ins Gesicht sagen und sich keine hinterhältige Falle ausgedacht haben.“ Celena hatte sich über die Stuhllehne gelehnt, die Arme gekreuzt und lächelte das Parlament von Balbadd nur frech an. Kyle stand neben sie und sah das Parlament aus vorsichtigen, wachsamen Augen an. Piraterie stieß gegen das Gesetz und auch gegen das Gesetz in Balbadd. Trotz der Hilfe der Piraten beim Aufbau und beim Bürgerkrieg wollte das Parlament des Staates Balbadd die Piraten gefangen nehmen und ausliefern. Selbst mit dem Einspruch von Alibaba und Sinbad konnte da man nichts machen… Piraterie stieß gegen eines der Gesetze der Welt… Es wurde nicht gerne gesehen und ungern geduldet… Deswegen befand sich auch der General Barkak mit seiner königlichen Armee im Raum. Seinem Gesichtsausdruck nach zu urteilen war er mit der Endscheidung das Parlaments die die Gefangennahme der Piraten durch Mehrheitsstimmen endschieden hatten nicht einverstanden. Immer hin hatte der General der Chimärabande vieles zu verdanken und auch der Ex-Vizekönig von Balbadd, Sahmad Saluja. Aber was konnte man da denn tun? Befehl war Befehl... Kyle sah das sich die Soldaten der Armee mit ihren erhobenen Speeren langsam näherten, weshalb er instinktiv nach seinem Schwert greifen wollte, doch da hatte seine Kapitänin ihn bereits am Handgelenk gepackt und somit aufgehalten. Wenn der Vize-Käpt’n der Chimärabande sein Schwert gezogen hätte, wäre es unnötig zu einem Gewaltakt gekommen und das nahm doch den Reiz der Flucht weg. Der Reiz der Flucht war immer hin seine Gegner zu verarschen und dumm darzustellen und das liebte Celena an ihr Piratendasein sehr. „Aber versteht es bitte nicht falsch… Ich verstehe es zwar… Aber es heißt nicht, dass ich damit einverstanden bin. Um das klar zu stellen, das ist ein riesen Unterschied.“ Celena erhob sich aus ihrer beugenden Haltung und trat einen kleinen Schritt nach hinten. Auch wenn die Kapitänin seinen besten Freund aufgehalten hatte bei dem Versuch sein Schwert zu ziehen, so hatte sie damit nicht erreichen können das ihnen die Armee immer etwas näher kam. Ihr Grinsen wurde breiter, frecher und listiger. Auch der Schwarzhaarige ging ein paar Schritte nach hinten. Hinter den beiden Piraten war auch ein attraktives und offenes Fenster, das ihnen praktisch zur Flucht verlockte. „Außerdem… sind wir Piraten… Wir genießen den Ruf, dass wir uns nicht gefangen nehmen lassen… Also, habt ihr sicher nichts dagegen das wir abhauen. Ja, also… Auf Wiedersehen~“ „Schnappt sie euch!“ Celena zwinkerte frech und machte ein Saldo rückwärts, stützte sich kurz mit ihren Händen auf den Fensterbrett ab eher sie sich abfederte und aus dem Fenster sprang. Kyle allerdings stützte sich mit seinen Händen auf dem Fensterbrett ab, so machte er nur eine halbe Drehung, so dass er mit seinen Beinen über das Fensterbrett springen konnte. Die königliche Armee hatte keine Chance die beiden Piraten nach einzufangen, nicht weil sie zu langsam waren, sondern eher wegen der Überraschung. Die Piraten waren gerade von einem der höchsten Türme des Palastes gesprungen! Das bedeutete ihren Tod! Als ein paar der Soldaten aus dem Fenster sahen, sahen sie das die Kapitänin und der Vize-Käpt’n niemals wirklich in Gefahr gewesen waren. Kyle wurde von den Fäden des Ex-Assassinen abgefedert und sicher zu Boden geleitet. Die Kapitänin wurde von dem rothaarigen Fanalis aufgefangen und sicher auf dem Boden abgesetzt. Celena riskierte einen frechen Blick nach oben. Das freche und siegessichere Grinsen auf ihren Lippen verschwand nicht und wurde keine Spur weniger. Das liebte sie an ihrem Piratenleben einfach. Das Abhauen und das Verarschen! Die Wachen nahmen sofort ihre Beine in die Hand und machten sich auf dem Weg nach unten. Es krachte und polterte als die Soldaten die Treppen runter rannten, wohl eher runter stürzten. Celena klatschte sich amüsiert in die Hände und konnte sich ein Lachen nicht verkneifen, während ihre Bande sich ein amüsiertes Grinsen erlaubte und Zahir sich zusammen riss um nicht laut los zu lachen, ebenso wie Malik. Die Tore gingen auf und ermöglichte einen Blick in eine schlecht gelaunte Armee. Och, die armen Männer. Da konnte sich Zahir nicht mehr zurück halten und musste doch los lachen. Auch Aleyna und Malik mussten los lachen. Der Anblick war wirklich köstlich. Die Armee sah einfach zum Schießen aus. Die Turbane auf ihren Köpfen waren bei manchen total schief gewickelt, wortwörtlich. Die Kleidung war unordentlich und einige der Speere waren beim Sturz kaputt gegangen. Man konnte deutlich sehen, wer alles die Treppen runter gestürzt waren und welche nicht, aber das betraff ohne hin fast jeden aus der Armee. „Ihr hättet euch meinetwegen nicht beeilen müssen, Männer. Wie ihr seht bin ich noch hier.“ „Ergreift sie euch!“ „Halt!“ Celena hatte sich schnell von ihrem kleinen Lachanfall erholt und die Hand gehoben, so dass die Armee abrupt stehen blieb. Einige konnten nicht rechtzeitig stoppen, so dass ein paar der Soldaten die vorne standen nach vorne auf die Schnauze fielen. Das soll eine königliche Armee sein? Da bekam die junge Piratenkapitänin aber langsam Zweifel, auch wenn diese sie im Kampf gegen den schwarzen Djinn sehr überrascht hat. Oder vielleicht verhielten sich die Wachen so unprofessionell, weil sie die Piratenbande nicht festnehmen wollten? Sogar ein Befehl von Barkak? Zumindest schlossen die Piraten diese Theorie nicht aus. „Für meine Hilfe hier in Balbadd verlange ich nun eine Gegenleistung!“ „Du verlangst sie jetzt?! Die hättest du verlangen können, bevor wir aus dem Fenster gesprungen sind! Dann hätten wir uns diese Aktion sparen können.“ „Hätte ich damit gewartet, hätte die Armee uns den Weg zum Fenster versperrt.“ Das war jetzt auch egal, denn es war bereits geschehen und das konnte man schlecht wieder rückgängig machen, weshalb der Vize auch nicht weiter mit der rothaarigen Frau stritt. Celena blickte zu dem General Barkak, der auf die Gegenleistung der jungen Frau wartete. allerdings konnte die junge Frau auch etwas anderes in seinen Augen sehen, was sie zum Grinsen brachte. So eine Gegenleistung die er wohl vermutete hatte die Kapitänin allerdings nicht im Sinn. Aleyna trat nun vor und hatte die Sanduhr in ihrer Hand, die immer noch unaufhörlich rieselte. „Also… wir wollen keine Gegenleistung im Sinne von Materialismus. Als Gegenleistung möchten wir natürlich, dass Sie uns gehen lassen. Da das allerdings nicht so einfach geht, wie wir sehen, wollen wir, dass Sie ein Spiel mit uns spielen. Es ist ganz einfach… Es ist ein Spiel das Euch die Endscheidung erleichtert, ob ihr uns aus Dankbarkeit gehen lässt oder gefangen nehmt, weil das Gesetz der Welt es so will.“ Die junge Magierin hob die Sanduhr hoch, welche bereits einiges an Sand eingebüßt hatte und drückte diese Barkak in die Hände… „Also… sobald er Sand gänzlich hindurchgelaufen ist, können Sie die Jagd eröffnen und uns verfolgen. Aber erst, wenn der Sand hindurchgelaufen ist. Sie dürfen nicht schummeln und die Sanduhr umdrehen. Sonst war es das mit der Erleichterung der Endscheidungen. Da es bei diesem Spiel um unsere Freiheit geht, dürfen wir sie aber umdrehen! Allerdings ohne die Sanduhr physisch zu berühren und Sie dürfen gerne versuchen uns aufzuhalten, wenn einer von uns die Sanduhr umzudrehen versucht.“ Bevor Barkak reagieren konnte, erhob die Magierin ihren Zepter und wandte Windmagie an, die die Sanduhr hoch hob und umdrehte, bevor der Sand gänzlich hindurchrieseln konnte. Damit begann das Spiel der Piraten und der General der königlichen Armee hatte keine Chance mehr seine Fragen zu stellen. Die Piraten machten sich auf dem Weg zum Hafen, wo ihr Schiff bereits auf sie wartete. Überraschenderweise blieben Zahir und Dyamonde allerdings noch dort vor der Armee. Zahir gähnte auf und verschränkte seine Arme hinter dem Kopf. „Gibt es noch irgendwelche Fragen?“ Es kamen keine Fragen, obwohl Barkak noch sehr viele hatte. Entweder wegen der Überraschung oder wegen der Verwirrung. Nun gut. Balbadd war der Chimära zu Dank verpflichtet und da es ein Gefallen ist, welcher Celena eingefordert hatte, gewährte die Armee ihr diesen komischen gefallen in Form dieses Spiels. Ein Spiel welches sie verlieren würden und das wussten die Piraten nur zu gut. Sie wollten nun so schnell wie möglich von ihr verschwinden. Es gab absolut nichts mehr, was die Chimärabande hier noch hielt. Balbadd war in der Aufbauzeit und da konnten sie keine Piraten gebrauchen die dieses Image noch zerstörten, auch wenn sie gutmütig waren und sehr gerne halfen. „Soll ich dir mal was sagen, Barkak, wie wir bei diesem Spiel am meisten Zeit schinden können? Indem wir die Sanduhr umdrehen nachdem die Hälfte des Sandes heruntergerieselt war… Also jetzt!“ Dyamonde drehte sich schlagartig um und hob seine rechte Hand, mit dem schwarzen Handschuh. Die scharfen Fäden kamen aus den Fingern heraus. Die Armee die den Ex-Assassine aufhalten wollten, wurden von den Fäden allerdings gefesselt. Der General tat allerdings nichts, obwohl er nicht gefesselt war. Das bestätigte die Vermutung, dass der General der königlichen Armee wirklich wollte, dass die Piraten abhauen konnten. Zahir nahm Barkak‘s andere Hand, legte sie auf die Sanduhr und drehte somit die Sanduhr um. „Die nächste Tour überlasse ich dir, Ex-Assassine.“ Damit nahm Zahir die Beine in die Hand und rannte los zum Hafen. Dyamonde ließ die Wachen sofort los und die Fäden zogen sich wieder in den Handschuh. Die Parlamentsmitglieder oben am Fenster sagten ebenfalls nichts. Ganz im Gegenteil. Sie verzogen sich wieder ins Innere des Raumes um weiter hin mit Alibaba nach Lösungswege für eine perfekte Republik Balbadd zu suchen. Einzig und allein sah nur Sinbad aus dem Fenster und beobachtete das treiben. Plötzlich öffnete eine Wache die Tür des Raumes, wo gerade Versammlung des Parlaments stattfand. Er war völlig außer Atem und sein Gesichtsausdruck drückte Unglaubwürdigkeit aus. Nach ein paar Atemzüge fand der Soldat seine Stimme wieder. Er kniete sich vor und blickte zum dritten Prinz Alibaba Saluja von Balbadd. Was Alibaba zuerst vermutete, war das die Wache keine guten Nachrichten für ihn hatte, doch bald wurde der dritte Prinz in dieser Hinsicht enttäuscht. „Mein Herr! Ihr werdet es nicht glauben! Die Schatzkammer… Sie ist voller Schätze und auf dem Schatz war ein kleiner Zettel mit dem Wappen der Chimärabande!“ Dyamonde grinste breit, als der die laute Stimme des Soldaten von dem Turm aus vernahm, doch das Grinsen erstarb bald, als… Plötzlich kam ein Soldat gehetzt angerannt und dieser hatte wirklich schlechten Nachrichten… „General! Die Lage ist ernst! Vor unserer Küste liegt die Flotte des Kaiserreichs Kou!“ Die Augen des Ex-Assassine weiteten sich. Das ist nicht gut, weder für Balbadd noch für die ausfahrende Chimära. In Balbadd herrschte gerade Anarchie, weil keine neue Regierung gebildet worden war, aber das ging die Piraten nichts mehr an. Schnell schnappte sich Dyamonde die Sanduhr aus Barkak’s Händen. Nun war keine Zeit um das Spiel weiter zu spielen. „Damit ist unser kleines Spiel beendet, Barkak. Du hättest uns ohne hin gehen gelassen und auch wenn nicht, hätten wir ohne hin gewonnen. Auf Wiedersehen Balbadd. Vielleicht sehen wir uns irgendwann mal wieder.“ Rennend beeilte sich Dyamonde um noch rechtzeitig am Hafen an zu kommen, damit sie so schnell wie möglich von hier verschwinden konnten… ~~~~~~~~~~ Celena sah mit ernstem Gesichtsausdruck zu der Flotte. Diese mächtige Flotte wurde nicht von heute auf morgen ausgesahnt, sondern schon von geraumer Zeit. So wie sie aussah. Bestimmt hatte der Kaiser vorgehabt den Bürgerkrieg und den Aufstand zu nutzen um sich Balbadd leichter zu unterwerfen. In Balbadd herrschte Anarchie, da keine neue Regierung gebildet worden war. Aber da konnte die Chimära nicht weiter helfen. Da musste Alibaba Saluja alleine durchkommen, außer Sinbad, König von Sindria würde sich einmischen, wie er es bereits getan hatte und bestimmt noch tun würde. „Sobald Dyamonde da ist, verschwinden wir. Zahir, richte den Anker. Aleyna, ziehe einen starken Bolg über das Schiff. Malik, ans Steuer, denn wir fahren gerade aus und umgehen die Flotte. Kyle, sobald Balbadd nicht mehr zu sehen ist, bestimmen wir einen neuen Kurs.“ „Jawohl, Kapt’n!“ Kaum hatte Celena ihre Befehle gegeben, kam auch schon Dyamonde angerannt. Der Ex-Assassine kletterte schnell die Strickleiter hoch und kaum auf dem Deck angekommen, zog er sofort die Strickleiter hoch. Zahir richtete den Anker mit eigener Körperkraft und Aleyna zog einen mächtigen Bolg, die die Chimära vor möglichen Bombenangriffe schützen sollte. Sofort setzte sich das Schiff in Bewegung und Malik dirigierte das Schiff sicher gerade aus. Vor der Aufmerksamkeit der Flotte war die Piratenbande verschont geblieben. Die junge Frau riskierte einen Blick nach hinten. Am Hafen standen ein paar Leute, doch bei der Entfernung konnte Juwelen Lucy nicht erkennen um wer es sich handelte, allerdings konnte sie es sich sehr gut vorstellen, wer es sein könnte. Celena richtete ihren Blick wieder nach vorne, eher sie sich mit Kyle zusammen setzte um einen neuen Kurs zu bestimmen. Neue Abenteuer… Neue Gefahren… Neues Wissen… Neuer und mehr Spaß… ~~~~~~~~~~ Ihr war heiß und kalt zugleich. Die dicke Decke tat gut gegen die Kälte, doch durch die Wärme schwitzte die junge Kapitänin. Es war ekelhaft wie die Kleider an ihrer Haut klebten, auch wenn Kyle ihr immer wieder sagt, das dass Schwitzen gut war gegen das Fieber. Gut das es in ihrer Crew noch eine Frau gab, die sie beim Waschen unterstützen konnte. Celena hasste es wirklich sich so schwach zu fühlen. Warum bekam auch sie diese blöde Erkältung nur wegen einem einfachen Sprung in das kalte Wasser? Celena rieb sich mit der Hand über die verschwitzte Stirn. Ihre Kopfschmerzen brachten die junge Kapitänin total aus der Fassung und ihr Atem ging unregelmäßig und stockend, weshalb sie wenig Luft in die Lungen bekam und deswegen nach ihr rang. Ihre Kopfschmerzen brachten sie noch um! Das Schwindelgefühl war ziemlich heftig und wurde durch die Schwankungen des Schiffes nur noch mehr verstärkt. Mit jeder verstreichenden Sekunde, schwand ihre Sicht immer mehr und mehr. Das war wirklich das erste Mal das sie sich wünschte nicht auf der Chimära zu sein. Die junge Kapitänin wollte sich aber nicht geschlagen geben und einfach so in Ohnmacht fallen. Das erst recht nicht, wenn sie in ihrem Bett lag. Nur beim Aufstehen sollte jemanden überhaupt schwarz vor Augen werden und nicht wenn jemand bereits schützend im Bett lag. Das ergab doch keinen Sinn und es ergab auch keinen Sinn wieso es die junge Frau mit dem roten Haar es so heftig erwischt hatte. Celena hatte nichts Blödes gegessen und hatte sich auch nicht bei jemand angesteckt. Nach dem die Piratenbande von Balbadd Abschied genommen haben, hatten sich die Chimära in ein neues Abenteuer gestürzt. Sie waren dem Gerücht gefolgt, das irgendwo auf einer verlassenen, kleinen Insel ein Dungeon aufgetaucht war. Diesen Djinn hatte Celena nicht für sich gewollt, denn sie hatte ja bereits Amora und ihr Limit war nur bei einem Djinn und nicht wie bei Sinbad bei sieben Djinn`s oder bei dem Kronprinz Kouen Ren bei dreien. Diesen Djinn hatte Celena für einen ihrer Freunde gewollt, auch wenn sie bereits alle Haushaltsgefässnutzer und stark genug waren, so war es einen Djinn zu haben nicht gerade schlecht. Die Chimära hatte zu spät bemerkt, dass sie in eine hinterlistige Falle gelockt worden waren… Als sie auf der kleinen Insel angekommen waren, gab es weit und breit keinen Dungeon und deshalb hatten sie gedacht, dass sie sich vielleicht im Kurs geiert hätten, obwohl das mehr als Merkwürdig war, denn Celena war eine ausgezeichneter Navigatorin. Auf der Insel angekommen wurden sie plötzlich von Soldaten aus Parthevia umzingelt. Parthevia war eines der Länder die die Piraten fürchteten, denn das Land wusste mehr oder weniger um die Schwächen und Stärken der Bande. Parthevia hatte Leam um Unterstützung bei der Verhaftung der Piraten gebeten, weshalb sich unter den Soldaten auch die Fanalis Cops befanden hatten, die gegen Zahir einiges ausrichten konnten. Parthevia hatte mit Leam wirklich eine starke Armee zusammen aufgestellt die die Chimärabande locker das Wasser reichen konnten, obwohl sie einst Krieg gegeneinander geführt haben. Da die Insel sehr klein war, hatten die Schiffe der Soldaten auch die Insel umzingelt und hatten mit ihren Kanonen auf die sie gezielt. Ebenso wie auf ihr geliebtes Schiff, die Chimära. Es hatte keinen Ausweg gegeben und dieser Weg die sie gewählt hatten um von den Wachen zu entkommen war mehr als gefährlich gewesen. So sehr in der Klemme gesteckt hatten sie das letzte Mal vor ein paar Jahren… Ihrer Flucht hatten sie nur einer Bombe von Malik zu verdanken, eine gewollte und schiefgelaufene Explosion, verstand sich. Um zu Endkommen blieb nur die Luft, aber wären sie geflogen hätten die Soldaten bereits ihre Wurfhacken nach ihnen geworfen und sie wieder zu Boden gezerrt, wo sie bestimmt verhaftet geworden wären. Deshalb musste es eine überraschende Explosion sein und das war sie auch gewesen. Das wirklich das erste mal, das sie Malik für eine schiefgelaufene Explosion dankten. Kaum hatte Malik die Bombe angezogen und zu Boden geworfen, ging sie hoch. Es war Aleyna’s Bolg um die Bande zu verdanken das sie keine gröberen und größere Verletzung davon getragen haben, denn der Zimmermann hatte auf Befehl der Kapitänin die Bombe zu ihren Füssen geworfen. Ein paar der Soldaten hatten Verletzungen davon getragen, allerdings nicht schwere. Sicher, die Chimärabande verletzte niemanden, doch dieses Gerücht war auch sehr übertrieben, denn in diesen Zeiten ging ein Gewalt- oder Kraftakt nie ohne Verletzungen. Die Piraten waren durch die Wucht der Bombe direkt ins Meer hinaus geschleudert worden. Da sie sich auf der Insel nahe des Meeres, also der Küste befanden hatten, hatte die Explosion gereicht um sie unverletzt ins Wasser zu katapultieren. Die Magierin der Crew war zum Glück bei Bewusstsein gewesen und konnte das Schiff dank der Kontrolle des Wassers zu sich dirigieren und der Bolg um das Schiff hatte es vor Schäden der Bomben geschützt, die kurz darauf auf sie geschossen wurde. Zahir war wie Kyle ebenfalls bei Bewusstsein gewesen und hatten die restlichen Piraten eingesammelt und sicher an Board gebracht. Die Chimaräbande konnte entkommen… Aber jeder war nach dieser irren Flucht sehr geschwächt und erschöpft gewesen… Celena wollte einfach nicht glauben das sie sich wegen einem Flug ins Wasser erkältet hatte. Das war nicht das erste Mal das die Piraten ihren Fluchtweg durch das Wasser genommen hatten. Eigentlich müsste die Kapitänin mit dem Ganzen was sie erlebt hatte, abgehärtet sein. Doch das war sie nicht und es wurmte sie wirklich. Welchen Kurs ihre Crew nun bestimmt hatte wusste die Kapitänin nicht, aber sie konnte sich auf die Navigationsfähigkeiten ihrer Freunde verlassen und deshalb überließ sie es gänzlich in ihren Händen, denn sie war dazu nicht in der Lage. Mit einem etwas ruhigeren Gewissen schloss Celena ihre schwarzen Augen und war auch sogleich hin und weg… Dadurch bekam sie von dem plötzlichen Ruck durch die Chimära nichts mit… ~~~~~~~~~~ „Celena geht es zunehmend schlechter!“ „Es reicht! Wir nehmen Kurs nach Sindira!“ „Aber wieso Kyle?“ „Bist du dämlich oder tust du nur so?! Sinbad kennt Celena seit dem Kindheitsalter und im Moment das einzige Land das bereit wäre uns zu helfen.“ „Eben! Wäre bedeutet nicht das er uns helfen wird.“ „Freunde oder nicht! Sinbad ist deswegen nicht dazu verpflichtet Piraten wie uns zu helfen!“ Es herrschte eine ziemliche Diskussion an Board und alle redeten durcheinander. Aleyna hatte sich von ihren männlichen Freunden etwas zurückgezogen, denn sie beteiligte sich nicht an der Diskussion. Die junge Frau mit dem langen, himmelblauen Haar bekam jetzt schon genug Schuldgefühle, weil sie ihre Freundin nicht heilte. Die Macht hatte die Magierin dazu, doch nicht genug Stolz oder Mut. Der Grund lag in ihrer Vergangenheit… Aleyna blickte betroffen zu Boden und kniff die Augen zusammen, doch als die Magierin eine Hand auf ihrer Schulter spürte, hob sie den Kopf und blickte in das leicht lächelnde Gesicht ihres Vize-Käpt’n. Auch Kyle, der hervorragende Arzt der Chimäre-Bande konnte für seine Kapitänin nicht viel unternehmen. Auch er hatte ein schlechtes Gewissen deswegen, denn immer hin war er ein Arzt! Die junge Magierin lächelte leicht zurück und blickte wieder weg. Kyle blickte nun wieder zu seinen Freunden. „Ich bin Vize! Celena ist im Moment nicht in der Verfassung irgendwelche Befehle zu geben, also hört ihr jetzt auf mich! Unsere Kapitänin Juwelen Lucy würde niemals nach Sindria fahren denn das verstößt gegen ihre Prinzipien, das weiß ich. Das wissen wir alle! Aber sie ist auch verdammt leichtsinnig mit ihrer Gesundheit und ohne professionelle Hilfe… Ich möchte es gar nicht aussprechen! Ich sage wir fahren nach Sindria! Es ist das einzige Land, wovor wir dank Sinbad nichts zu befürchten haben! So hoffe ich das… Ich bin der Arzt hier bei der Bande und bin verdammt gut in dem was ich tuhe. Sicher, ich könnte Celena ohne Umwege heilen, doch ich habe die Medizin die ich dazu brauche nicht auf dem Schiff. Ich habe deswegen schon genug Schuldgefühle, also macht mir bitte nicht noch mehr. Deswegen müssen wir an Land, damit ich alles besorgen kann und Celena würde auf Sindria viel schneller gesund werden.“ Kyle mochte es nicht, die Vize-Karte auszuspielen, aber ihm viel nichts Besseres ein. Der Hauptgrund weshalb die meisten der Crew nicht nach Sindria fahren wollten, waren die Prinzipien ihrer Kapitänin Juwelen Lucy, denn diese waren auch die Gesetze an Board. Aber im Moment ging es nicht anders, denn Sindria war wirklich die einzige Chance, Celena`s einzige Rettung auf Genesung. Zum Glück kannten sich der König Sinbad und Celena seit sie Kinder waren. Hoffentlich klappte diese Trumpfkarte und ihr Gefühl Sinbad nicht zutrauen würde sich nicht als Wahrheit entpuppen und die Truppe mal in Ruhe lassen. „Dann müssen wir uns aber beeilen, denn die Zeit läuft uns durch die Finger.“ Plötzlich wackelte das Schiff und ein riesiges Seeungeheuer brach durch die Wasseroberfläche und tauchte laut knurrend vor der Chimära auf. Irgendwie hatten die Piraten zurzeit wirklich nur das Pech auf ihrer Seite. Die Crew hatte ihre Waffen gezogen, doch Zahir hatte da eine ganz andere Idee und da kam ihm dieses Wassermonster wirklich wie gerufen. Somit konnte der junge Fanalis auch noch seine schlechte Laune an das Seemonster auslassen. Der rothaarige Fanalis knackste mit seinen Finger und grinste breit und amüsiert, aber auch sehr unheilvoll. Nun war das Wasserungeheuer dran! Zahir sprang auf und landete auf dem Kopf des Ungeheuers, der sofort durch das schütteln seines Kopfes versuchte, den Fanalis runter zu werfen, was ihm nicht gelang. Zahir hob seine Faust und verprügelte das Monster nach aller Form der Kunst und verpasste dem Ungeheuer ganz schön viele Kopfnüsse. Die anderen Piraten schüttelten nur den Kopf. „Der Arme… Das Wassermonster hatte doch gar keine Chance gegen diesen Fanalis.“ „Das wahre Monster hier ist Zahir!“ „So du Ungeheuer… Du wirst uns brav nach Sindria fahren oder sonst verpasse ich dir noch mehr Kopfnüsse, hast du verstanden?! Dyamonde, wirf mir bitte einen Strick zu.“ Das Wasserungeheuer hatte viele Beulen auf dem Kopf und weinte vor Schmerz und Angst vor dem Fanalis, doch das Monster nickte brav. Dyamonde warf dem jungen Fanalis den Strick zu, welcher ihn geschickt auffing. Das Seeungeheuer ließ sich den Strick um den Hals wickeln, ehe es sich umdrehte und los schwamm. Ein gewaltiger Ruck ging durch das Schiff und die Crew war heilfroh das Celena deswegen nicht wach wurde. Denn mit der Geschwindigkeit des Seeungeheuers würde die Chimära nicht ohne Schaden überstehen. So würden sie schnell in Sindria ankommen und würden nicht unnötig viel Zeit verlieren… ~~~~~~~~~~ Am Horizont der weiten Meere konnte man schon das Königreich Sindria erkennen, aber ohne Aufmerksamkeit zu erregen würden es die Piraten nicht schaffen. Das Ungeheuer verursachte sehr viel Aufmerksamkeit und deshalb wurden die Soldaten von Sindria schnell auf dieses aufmerksam. Ein Soldat gab Alarm, während der andere zum König eilte um ihm davon zu berichten. Der Soldat kniete sich vor seinem König Sinbad, der vor seinem Schreibtisch saß und irgendwelchen Papierkram erledigte, welches er so sehr hasste. Jafar stand daneben und hatte bis jetzt die Arbeit von Sinbad kontrolliert. „Mein König! Vor Sindria wurde ein Seeungeheuer gesichtet! Es rast mit hoher Geschwindigkeit auf das Königreich zu! Ehm… es scheint so, als ob das Ungeheuer… Ein Schiff hinter sich her ziehen würde…“ „Ein Schiff? Hast du was getrunken, während deiner Schicht?“ „Der einzige der während seiner Arbeit trinkt, bist du Sinbad!“ Sinbad hob fragend und verwirrt eine Augenbraue in die Höhe. Ein Ungeheuer, welcher ein Schiff hinter sich her zog? Das hörte sich sehr komisch und unglaubwürdig an. Der König blickte seinen treuen General Jafar der neben ihn stand mit einem fragenden und verwirrenden Ausdruck in den goldenen Augen. Jafar konnte seinem König auch keine genaue Antwort geben, denn in seinen Ohren hörte sich ebenfalls unglaubwürdig an. Der König erhob sich von seinem Stuhl und machte sich auf dem Weg zum Hafen. Das wollte er mit eigenen Augen sehen. Ein mächtiges Ungeheuer das ein Schiff hinter sich herzog. So etwas Unglaubwürdiges schaffte nur ein Schiff, eine Bande. Sinbad vermutete bereits das es die Chimärabande war. Würden sie Sindria einen Besuch abstatten oder wieder an Sindria vorbei fahren? Aber dafür brauchten sie doch kein Seeungeheuer dazu oder? Außer sie hatten es verdammt eilig irgendwo hinzugelangen. Vielleicht hatte die Chimära wieder einmal einiges abbekommen… Auf dem Weg zum Hafen, zusätzlich noch zu Jafar, von Spartos und Sharrkan begleitet, rannten ein paar seiner Soldaten an den König vorbei. Mit erhobenen Sperren versperrten sie der Bande den Weg, die sich bereits auf festem Boden befanden. Das Seeungeheuer hatte sich bereits verzogen, was auch gut war, denn es hätte den Bürgern in Sindria nur noch mehr unnötige Angst gemacht. „Seht ihr Leute? Das passiert wenn man den Vordereingang benutzt.“ „Sindria ist von dichten Felsen umgeben, du Hirni!“ „Außerdem hätte ein Anschleichen kein gutes Licht auf uns geworfen.“ „Wir haben ein gutes Licht?“ „Halt doch die Klappe, Zahir!“ Sinbad war nun am Hafen angekommen und sofort sah der König, dass er mit seiner Vermutung Recht behalten hatte. Es war die berühmte Piratenbande. Nur was wollte sie hier? Als der Herr der sieben Meere seine Hand hob, legten die Wachen die Sperre nieder und entfernten sich etwas von den Piraten. Kyle trat vor und blickte fest in den Augen des Königs. „Wir sind hier her gekommen um dich um deine Hilfe zu bitten, Sinbad. Celena ist schwer krank und hat hohes Fieber. Bitte stelle keine Fragen diesbezüglich. Ich bin zwar Arzt, aber ich kann ihr nicht weiter helfen da mir die nötige Medizin dazu fehlt. Du schuldest uns ohne hin noch etwas, Sinbad und hoffe du hältst dein Versprechen gegenüber unserer Kapitänin Juwelen Lucy.“ Der Vize-Käpt‘n konnte sich sehr gut vorstellen welche Fragen Sinbad wohl gestellt hätte, hätte Kyle ihn nicht darum gebeten es nicht zu tun. Wieso die Magierin der Crew nicht heilen wollte, lag in ihrer Vergangenheit und geht Außenstehende nichts an. Kyle war zwar auch der Arzt der Crew, doch er konnte nichts tun und das war auch der Grund für seine etwas angefressene Laune. Gut, als er von zu Hause weg ging hatte er sein Studium nicht beenden können und doch hatte er Verletzungen geheilt, die er noch nie gesehen hatte. Sinbad blickte ernst in das Gesicht des jungen Mannes vor sich. Der König von Sindria wusste nicht so recht was er sagen sollte. Er hatte vor den Piraten nichts zu befürchten und außerdem war die Kapitänin Juwelen Lucy auch seine treuste Freundin aus Kindertagen gewesen. Aber der Herr der sieben Meere schuldete der Kapitänin der Chimära noch einen Gefallen für ihre Hilfe in Balbadd um die er geboten hatte. Versprechungen die er gab hielt er natürlich und besonders Versprechungen die er einer hübschen Frau versprach, immer. „Nun gut… ihr könnt hier bleiben, bis Juwelen Lucy…“ Der Herr der sieben Meere brach seinen Satz ab, als Celena hinter ihrer Crew auftauchte. Durch den Lärm hatte man die Kapitänin wohl aus dem erholsamen Schlaf und der Ohnmacht gerissen. Der Schlaf hatte ihr aber gut getan um etwas Kraft zu tanken. Ihrem Gesichtsausdruck nach zu urteilen, gefiel es gar nicht was sie hier sah. Die junge Frau hatte ihre Arme vor der Brust verschränkt, ihr Finger tippte ungeduldig auf ihren Oberarm und hatte die Augen fest zusammen gekniffen. Auf ihre Schläfe pochte eine Wutader. Sie versuchte sich wirklich zusammen zu reißen, doch ihr immer wieder auftippender Fuß verriet die junge Kapitänin. „Was soll das werden, wenn’s fertig ist?! Was machen wir auf Sindria?!“ Das war wirklich die Höhe! Sie hatten gegen eine der Prinzipien ihrer Kapitänin verstoßen! Auch wenn ihre Freunde es aus gutem Grund getan hatten, so gefiel es ihr trotzdem nicht. Ein lautes Krachen von hinten veranlasste, das alle zum Schiff der Piraten sahen. Das Krachen hatte sich wirklich sehr ungesund angehört. Der waagrechte Segelmast brach ab und landete auf dem Schiff. Durch die Wucht zerbrach es das Gelände. Der senkrechte Segelmast brach ebenfalls und landete halb ins Meer. Die Galionsfigur vom Löwen an der Spitze ihres Schiffes brach am Hals ab und der Kopf landete mit einem lauten Platschen ins Meer, versank darin. Celena weitete ihre Augen und war sprachlos… Ungesund sprachlos… Malik räusperte sich… Die Geschwindigkeit mit dem Seeungeheuer war wirklich ungesund für die Chimära gewesen… „Das krieg ich wieder hin… Mit ein paar Nägeln, noch mehr Holzplatten und eine kleine Brise Wunder und Magie sieht die Chimära wie neu aus.“ Plötzlich kippte Celena nach hinten, landete unsanft auf dem Boden und ihre schwarzen Augen hatten die Formen von Spiralen genommen… Die kaputte Chimära hatte ihr den Rest gegeben! Ihre Freunde waren erschrocken und eilten zu ihrer Kapitänin… „Wah! Celena!“ „Wieso dreht sich alles?“ ~~~~~~~~~~ Nun war die Chimära-Piratenbande seit einer Woche hier auf Sindria. Celena hatte es abgelehnt sich von den Magiern des Palastes heilen zu lassen aus Respekt gegenüber ihrer Magiern Aleyna. Dafür hatte Sindria die nötige Medizin und Kräuter die Kyle brauchte und kümmerte sich um ihre Genesung. Sinbad war wirklich sehr höfflich und fragte nicht weiter nach, sondern akzeptiere die Entscheidung der jungen Frau, auch wenn es mit der Magie deutlich schneller gehen würde. Der schwarzhaarige, junge Mann war wirklich fantastisch, denn die Medizin die er für seine Kapitänin entwickelte war mehr als wirksam, so das es ihr nach einer Woche wirklich gut ging. Doch bei Chimära sah das leider nicht so aus. Malik war ein begabter Zimmermann, doch es gab Arbeiten da konnte der Silberhaarige einfach nicht schneller arbeiten. Deswegen würden sie wohl mehr Zeit auf Sindria verbringen als zunächst gedacht, was Juwelen Lucy allerdings nicht besonders gefiel, auch wenn von Sindria’s Seite keine Gefahr drohte oder sonstiges. Das Volk empfing die Piraten mit Freundlichkeit und Hilfsbereitschaft, hatten keine Angst vor der berüchtigten und berühmten Chimärabande. Selbst Sinbad zeigte sich Gastfreundlich ihnen gegenüber, aber der König war ohne hin durch ein Versprechen daran gebunden und ehrlich gesagt, hätte sie ohne hin nicht gewusst um was die junge Frau den jungen Mann überhaupt gebeten hätte. Celena hatte noch viele Leute die der Bande einen Gefallen schuldete, doch sie hatte sich diesen Gefallen bis jetzt nicht geholt. Eigentlich hob Celena die Gefallen immer auf, bis es zu einem Notfall kam und sie diese einlösen konnte. Ihre Erkältung war für ihre Freunde wohl Notfall genug gewesen... Celena musste deswegen einfach nur leicht lächeln. Ja, sie hielten zusammen und waren füreinander da. Eigentlich war die junge Rothaarige noch nicht einmal sauer. Wenigstens konnten sie so mehr Zeit an Land verbringen und sich etwas ausruhen. Auch wenn sie verdammt gerne Abenteuer erlebten und gerne durch das Meer reisten, so musste ein Urlaub auch mal sein. Vielleicht war es gar nicht einmal so schlecht diese verdammte Erkältung gekriegt zu haben. Sinbad sah die junge Frau so wie gut wie nie und dafür war sie doch etwas dankbar. Bestimmt hatte der junge König von Sindria viele Fragen und würde gerne mehr über die Piratenbande erfahren, doch dieses Wissen würde Juwelen Lucy ihn verweigern. Die Vergangenheit ging nur ihnen etwas an und keinem Außenstehenden. Immer hin wollte sie nicht die Schwächen ihrer Freunde preisgeben, denn das konnten zu diesen kriegerischen Zeit wirklich tötlich enden. ~~~~~~~~~~ Sonnenstein – Wir sind Chimära’s geliebte Kindern. Das Schicksal nimmt leuchtend ihren Lauf. Niemand hält uns auf. Unser Wille ist unbeugsam und eisern. Wir schreiten mutig voran. Wie das helle Strahlen des Sonnensteins im Auge der Galionsfigur des Löwen’s vor meinem Schiff. ~~~~~~~~~~ Hosted by Animexx e.V. (http://www.animexx.de)