Zum Inhalt der Seite

To Feel The Music

von

.
.
.
.
.
.
.
.
.
.

Seite 1 / 1   Schriftgröße:   [xx]   [xx]   [xx]

Hideaway

Auch in der nächsten Woche sah Gackt nicht viel von seinem Mitbewohner. Sie waren zu gänzlich unterschiedlichen Zeiten wach, gingen zu unterschiedlichen Zeiten aus dem Haus und kamen zu unterschiedlichen Zeiten zurück.
 

Als Gackt eines späten Nachmittags gerade die Wohnung verlassen hatte und auf dem Weg die Treppe hinunter war, kam ihm Hyde entgegen. Sie lächelten sich gegenseitig an, blieben beide einen Moment stehen und begrüßten sich.
 

„Kommst du jetzt erst aus der Uni?“, fragte Gackt. Hyde nickte.
 

„Du bist wirklich fleißig. Bist du den ganzen Tag in der Uni?“
 

„Ich hab meist zwischen den Kursen mal frei – aber da lohnt es sich nicht, nach Hause zu gehen“, erklärte Hyde.
 

Nach einer Weile fragte er: „Und du? Musst du arbeiten?“
 

Gackt nickte. „Ja, wir machen gerade Aufnahmen... Du weißt doch, dass ich Musik mache, oder?“
 

Hyde nickte nur.
 

Gackt warf einen Blick auf seine Uhr. „Ich sollte mich beeilen. Die anderen warten sicher schon! Wir sehen uns später!“
 

Mit diesen Worten wandte er sich ab und eilte die letzten Stufen hinunter. Er hätte sich gerne weiter mit Hyde unterhalten, denn auch wenn sie nun schon einige Zeit zusammen wohnten, so wusste er doch kaum was über ihn – und er war sich sicher, dass auch Hyde kaum mehr über ihn wissen konnte. Vielleicht sollten sie sich endlich mal Zeit nehmen, um sich besser kennenzulernen.
 

Gackt dachte noch darüber nach, als er in sein Auto stieg und losfuhr.
 

Es dauerte nicht lange, bis er beim Tonstudio angekommen war. Genau deshalb hatte er auch schon lange nach einer anderen Wohnung gesucht: damit er nicht mehr so weit fahren musste.
 

Als Gackt das Tonstudio betrat und die Tür gerade wieder hinter sich schließen wollte, kam Masa herein.
 

„Da sind wir wohl mal gleichzeitig da, was?“ stieß Masa erfreut aus, nachdem sie sich kurz zur Begrüßung umarmt hatten.
 

Gackt nickte. Während sie nebeneinander den Gang entlang gingen, sagte er: „Und was das Beste ist: Ich wohne jetzt so dicht dran, dass ich nicht mehr Stunden vorher losfahren muss!“
 

„Und wie ist es so? Kommst ihr gut miteinander klar, du und dein Mitbewohner?“ wollte Masa wissen.
 

„Ja, eigentlich schon. Er ist ein ruhiger Typ...“
 

Gackt öffnete die Tür zu ihrem Aufnahmeraum. Wie erwartet waren Ren, Chacha, You und Ryu schon da.
 

Nach der Begrüßung erkundigten sie sich ebenfalls danach, wie es Gackt in seinem neuen Zuhause erging.
 

„Du könntest uns ruhig endlich mal zur Einweihungsfeier einladen!“ verkündete Ren.
 

„Ja, klar. Wenn ihr Zeit habt, dann gleich heut Abend!“ meinte Gackt.
 

„Warte mal. Solltest du nicht erst deinen Mitbewohner fragen, ob das für ihn okay ist?“ warf You ein.
 

Daran hatte Gackt gar nicht gedacht. Verwundert blickte er You an. Dann nickte er langsam mit dem Kopf.
 

„Ist wohl besser.“ Nach einer Weile fügte er hinzu: „Dann also nicht heut Abend.“
 

„Wieso? Du kannst ihn doch anrufen!“ meinte Masa.
 

Gackt schüttelte den Kopf. „Ich hab ja nicht mal seine Nummer.“
 

Ungläubig starrte Ren ihn an. „Du hast nicht mal seine Nummer? Und... wie lange genau wohnt ihr schon zusammen? Sag mal, was willst du denn machen, wenn du mal deinen Schlüssel vergisst? Oder wenn du ihn unbedingt kontaktieren musst, weil ein Feuer ausbricht?“
 

Gackt sah ihn leicht genervt an. „Das ist mir noch nie im Leben passiert!“
 

„Ich bin dafür, dass wir trotzdem heute die Einweihungsparty machen!“ erklärte Ren. „Wir können ja einfach mit zu dir kommen und wenn... – Wie hieß er noch mal?“
 

„Hyde“, sagte Gackt.
 

„Ja, und wenn Hyde dann gerade zu Hause ist, kann er doch mitfeiern! Oder er sagt eben Bescheid, dass er keinen Bock hat, und wir gehen woanders hin!“
 

Masa und Chacha nickten zustimmend. „Das ist doch ‘ne gute Idee.“
 

Gackt ließ sich von seinen Freunden überzeugen. „In Ordnung. Aber vorher wird erst mal gearbeitet! Wer sich nicht genug anstrengt, darf nachher nicht mitkommen!“
 

You grinste. Ja, diese Aussage sah seinem Freund ähnlich.
 

Und so machten sie sich an die Arbeit.
 

Einige Stunden später, nachdem sie gänzlich ohne Pause durchgearbeitet hatten, beschlossen sie, dass es nun Zeit für ihren wohlverdienten Feierabend war.
 

Sie packten ihre Sachen zusammen, stiegen in die Autos und fuhren zu Gackts neuem Zuhause. Ehe sie das Gebäude betraten, machten sie noch einen kurzen Abstecher zum Supermarkt gegenüber, um Getränke für ihre Feier zu besorgen.

Schließlich standen sie alle vor der Wohnungstür und warteten darauf, dass Gackt seinen Schlüssel aus der Hosentasche gekramt und die Tür aufgeschlossen hatte.
 

Gackt ging zuerst in die Wohnung.
 

„Hyde? Bist du zu Hause?“ rief er, noch ehe er seine Schuhe ausgezogen hatte.
 

Als keine Antwort kam, zuckte er mit den Schultern und ließ nun auch seine Freunde eintreten. Diese zogen ebenfalls ihre Schuhe aus, ehe sie gemeinsam ins Wohnzimmer gingen. Sofort ließen sich Masa und Ren auf dem Sofa nieder. Chacha setzte sich in den Sessel und Ryu quetschte sich zwischen die anderen beiden aufs Sofa. Gackt und You holten sich schließlich Stühle aus der Küche. Und so konnte der feuchtfröhliche Feierabend beginnen.
 

Nachdem sie schon einiges getrunken hatten, kamen Masa und Ren auf die Idee, Hydes Spielkonsole auszuprobieren, und starteten prompt ein Rennspiel. Chacha, You und Ren unterhielten sich relativ laut, während Gackt ihnen zuhörte und ihre Gläser auffüllte. In dem Moment erschien Hyde in der Zimmertür.
 

„Oh... hallo!“ sagte er. Gackt wandte sich zu ihm um. Sein Mitbewohner sah unsicher aus.
 

„Hyde! Das tut mir leid“, erklärte Gackt. „Wir wussten nicht, dass du zu Hause bist! Willst du dich zu uns setzen?“
 

Hyde schüttelte den Kopf. „Ähm, nein... Ich... Ich muss noch was für die Uni machen.“
 

„Wir können auch woanders hingehen, wenn es dich stört.“
 

„Nein, ist okay. Es stört mich nicht.“
 

Ren pausierte das Spiel für eine Weile und sah nun auch Hyde an. „Auch nicht, dass wir deine Konsole benutzen?“ rief er.
 

Hyde lächelte leicht. „Nein, macht nur.“
 

Zufrieden setzte Ren das Spiel fort. Sie waren mitten in einem Rennen – und Masa hatte nicht damit gerechnet, dass es nun weitergehen würde.
 

„Hey! Warte! Das ist nicht fair!“ rief er, als sein Auto von der Strecke abkam. Ren lachte auf, als sich die anderen dem Bildschirm zuwandten.
 

Als Gackt sich einen Moment später wieder zur Tür drehte, war Hyde schon in sein Zimmer gegangen. Er zuckte mit den Schultern. Wäre es nach ihm gegangen, hätte Hyde gerne bleiben können. Er war wohl nicht so ein geselliger Typ – oder hatte tatsächlich immer viel für die Uni zu tun.
 

Viel zu spät beendeten sie ihre Einweihungsfeier. Obwohl Gackt weniger als die anderen getrunken hatte, wusste er kaum, wo vorne und hinten war. You hatte spontan beschlossen, über Nacht bei ihm zu bleiben, während die anderen mit der ersten Bahn nach Hause fahren wollten – ihre Autos wollten sie irgendwann in den nächsten Tagen abholen.



Fanfic-Anzeigeoptionen
Blättern mit der linken / rechten Pfeiltaste möglich
Kommentare zu diesem Kapitel (1)

Kommentar schreiben
Bitte keine Beleidigungen oder Flames! Falls Ihr Kritik habt, formuliert sie bitte konstruktiv.
Von:  aknankanon
2015-06-29T21:27:36+00:00 29.06.2015 23:27
Oha. Ist wirklich spannend. Was ist nur bloß mit Hyde los?


Zurück