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GOTTHEIT

"Polaris"
von

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Kapitel 5 - Der Erste Dämon...(Teil 3)

Das blaue Licht von Hibikis Arm verschwand und laut kreischend landeten beide Unistudenten auf dem Rücken des zornigen Tigers, der mit einem kraftvollen Sprung auf einem abgelegenen, gepflasterten Gehweg der Uni landete. Die heftigen, grünen Windböen, die sie vor Minuten noch gefährdete, waren in diesem Gebiet mager und stellten somit keine Gefahr dar. Erleichtert stieß der Schwarzhaarige einen Seufzer aus und sah zu, wie sich das Mädchen verwirrt im blau-weiß, gestreiften Fell des Tigers festkrallte. „W-Was geschieht hier?“, fragte sie leise und blickte Hibiki mit ausdrucklosen, rehbraunen Augen an und der Schwarzhaarige ahnte mitleidsvoll, was ihr psychischer Zustand im nächsten Moment mit ihr tun würde. Schlagartig klappten ihre Augenlider über ihre Pupillen, ihr Kopf kippte nach vorne, ihr Griff im Fell wurde schlapp und prompt rutschte sie bewusstlos vom Tiger. „Oh mein GOTT!“, rief Hibiki, packte sie hastig an den Händen und zog sie mühevoll wieder nach oben. Seufzend beruhigte der Schwarzhaarige sein schnell, rasendes Herz, das beim Anblick des kippenden Mädchens beinahe versagte, drängte das Adrenalin aus seinen Adern und zog das Mädchen angestrengt auf den Rücken von Byakko zurück. Hibiki versicherte sich, dass sie ordentlich lag und nicht aus ihrer jetzigen Position rutschen konnte und blickte sich dann mit seinen eisblauen Augen in der Gegend um.
 

Ein knochiger, grüner Wind, pfiff ihm schlagartig ins Ohr und schützend hielt er sich die Arme vors Gesicht, als eine heftige Windböe an seinen Klamotten zerrte. Fest hielt Hibiki sein blaues Handy umklammert und versuchte durch den aufwirbelnden Sturm, von grünen Wind und feinen Staub, etwas zu erkennen. Doch nichts. Ein kühler Schauer, jagte Hibikis Rücken hinunter, ließ ihn einen eisigen Atem in die trübe Luft hauchen und ein ängstliches wimmern, unterdrücken. Irgendetwas beobachtete ihn, verfolgte seine Schritte, war aber im Augenblick vor seinen Sinnen verborgen. Für den Augenblick, dachte der Schwarzhaarige ernst und sprang vom Rücken seines Gefährten herunter. Vorsichtig zog er das Mädchen vom Rücken des Tigers und suchte mit seinen eisblauen Augen nach einem Ort, der sie vor den androhenden Sturm schützte. Entschlossen schwang der Schwarzhaarige das Mädchen über seinen Rücken, legte ihre Arme um seinen Hals und hob ihre Beine fest vor seinen Körper. Hibiki grub seine Fingernägel in die Knöchel des Mädchens und hoffte, dass sie nicht durch irgendeinen Einfluss, von seinem Rücken hinunter rutschten konnte. Grummelnd begann er leichten Schutt zu umgehen, Steinbrocken und Glassplittern auszuweichen und nassen Staub, aus seinen Augen mit dem blutdurchtränkten Pulloverärmel zu wischen.
 

Die Gebäude neben Hibiki, waren kaum bis gar nicht zerstört und wirkten so, als hätten sie nichts von der unberechenbaren, zerstörerischen Wut mit bekommen. Schnaubend, trottete Byakko neben dem Schwarzhaarigen her und starrte ihn aus seinen elektrisierenden, blauen Augen, anklagend an. „Entschuldige bitte, aber ich kann für dieses Chaos hier nichts!“, sagte Hibiki und schickte seinem Gefährten einen mürrischen Blick. Byakko schnaubte ungläubig und stupste ihn mit seiner Schnauze in die Seite. „Ja, ja. Ich bin doch daran Schuld…“, sagte der Schwarzhaarige und blieb betrübt an einer Ecke des Geländes stehen, das relativ unbeschadet Aussah. Hibiki musste sich aber im Stillen zugeben, dass sein Gefährte wirklich Recht hatte. Er alleine, war für das Schicksal dieser Menschen verantwortlich, fühlte sich gegenüber ihnen verantwortlich. Und der Schwarzhaarige hatte sie bitter ihren eigenem Schicksal überlassen, weil er verdammt nochmal Angst hatte und weggerannt war. Und jetzt, wo sich Hibiki so umblickte, sich vergewisserte, dass Niemand ihn beobachtete und das Mädchen hinter einem ausgebeulten Gebüsch versteckte, packte ihn mehr als nur Schuld.
 

„Das müsste fürs Erste funktionieren“, murmelte der Schwarzhaarige und stand wieder auf. Fest umklammerte er sein blaues Handy und starrte dann in die elektrisierenden, blauen Augen seines Gefährten. Zischende Schuld, rief in seinem Inneren nach Gehör, aber genauso Entschlossenheit. Tief holte Hibiki Luft und schaute dann starr in den grauen Himmel, der mit schwarzen Gewitterwolken durchzogen war. „Wir holen uns den Dämon, der das hier angerichtet hat!“, sprach er zu Byakko, der Aufmerksam auf die Worte seines Meisters hörte und schlussendlich, ein furchterregendes Brüllen von sich gab, dass bebend ihre Umgebung erschütterte. Und plötzlich war es ganz einfach sich zu erinnern, wofür Hibiki gekämpft hatte und wofür es sich wieder zu kämpfen lohnte. Er wollte, nein, musste die Menschheit beschützen, weil sie es selbst nicht konnte. Dafür hatte man den Schwarzhaarigen ausgesucht, darum aus dem vergossenen Blut der Menschheit erschaffen und ihm eine Richtung gegeben, die er strahlender als jeder Stern am flackernden Horizont, nun beschritt.
 

Adrenalin, ließ seinen Kopf kühl werden, als Hibiki sich auf den Rücken seines Tigers schwang, sich in dessen Fell krallte und diesen anwies, den wahren Ort des Geschehens zu finden, der dieses Chaos fabrizierte. Knurrend setzte der Tiger zum Sprung an und sprang dann leichtfüßig zum Dach der Universität hoch. Heftige, grüne Windböen pfiffen ihm Augenblicklich wieder in die Augen, trieben Tränen seine Wangen hinunter, die sich durch das salzige Wasser kratzend entzündeten. Doch Hibiki drängte seinen Gefährten weiter zu gehen.
 

Schnell eilten sie am Rande des Daches vorbei und wurden immer mehr von kräftigen, grünen Windböen erfasst, die eisig an ihren Gliedern nagten. Abrupt Durchschnitt die schaurige Luft ein majestätisches Brüllen, die um Meister und Gefährte waberte. Konzentriert blickte Hibiki um sich, konnte aber keine Bedrohung ausmachen, weder spüren. Vielleicht war es eine Warnung, nicht näher zu kommen? „Weiter“, sprach er entschlossen und der Tiger gehorchte wortlos. Einige Minuten liefen sie um herausragende Stahlbalken, sprangen über eingebrochene Dächer und suchten die Umgebung nach ihrem Feind ab. Kein einziges Mal während sie anhielten, traute sich der Schwarzhaarige auf den Boden zu kucken. Er befürchtete, dass die Verletzten und die Toten, ihn doch noch dazu brachten umzukehren und all das hier wieder zu vergessen. Er musste das hier tun, egal ob er es wollte oder nicht. Auch wenn es bedeutete, dass der Tod wieder mit seiner Sichel in seinem Nacken hing. Sekunden verstrichen harmlos und schlagartig spürte Hibiki, wie sich die Atmosphäre in einem grauenvollen Zucken veränderte. Byakko stürzte grollend rechts vom Dach und Hibiki klammerte sich panisch im weiß-blauen Fell fest. Es knallte hinter ihnen, brachte das Gebäude zum Zittern, schlottern und der Schwarzhaarige warf rasch einen schockierten Blick, über seine linke Schulter.
 

Dort, wo sie vor wenigen Sekunden noch gestanden hatten, tobte jetzt ein grüner Tanz von Wind und Geröllen. Im nächsten Moment kam Byakko schlitternd zum stehen und Hibiki hatte Probleme, nicht vom Rücken seines Gefährten hinunter zu fallen. Beunruhigt schaute der Schwarzhaarige sich um, betrachtete jedes noch so kleine Detail, was ihm ins Auge stach, konnte aber den Angreifer ausfindig machen. Byakko kauerte sich auf den Boden und begann vorsichtig mit seiner Schnauze zu schnüffeln. Angespannt spitzte der Tiger seine Ohren, lauschte nach dem hektischen Atem seines entschlossenen Meisters und konzentrierte sich darauf, eine Fährte auf zu lesen. Kalter Schweiß lief Hibikis Rücken hinunter, je mehr sie im offenen Feld standen und einfach bloß warteten. Sein Blut kochte und kühlte ihn zu gleich, jagte Furcht und Wachsamkeit durch seinen Kreislauf. Konzentriert lauschte er der Umgebung, konnte aber neben dem tosenden Wind und den gebrochenen Schreien der Studenten, nichts Weiteres vernehmen. Frustriert wischte er sich übers Gesicht. Blitzschnell sprang Byakko nach vorne und wurde nur knapp von schwarzen, wirren Flügeln gestrichen. Grollend drehten sich Tiger und Meister um, um zu sehen was sie genau angegriffen hatte.
 

Ein schwarzer, gefiederter Oberkörper mit dunklen, wirren Flügeln erstreckte sich vor ihnen. Krächzend, zog das Wesen den Blick der Beiden auf seinen länglichen Kopf, der mit weißen Schnabel und grauen Augen geschmückt war. Angespannt stellte Byakko seinen Schweif auf und kleine blaue Blitze, begannen an seinem Fell entlang zu kriechen. Zittrig nahm Hibiki das Ausmaß seines Gegners in Betracht, hob sein Handy Kampfbereit in die Höhe und sagte: „Jetzt!“ Geschickt schnellte Byakko nach vorne, ließ seine Krallen aus der Tatze fahren und stürmte gegen den peitschenden, grünen Wind auf den anderen Dämon zu. Blitzschnell holte der Tiger aus, sprang vom Boden ab und zielte zornig. Der Dämon hob kreischend einen schwarzen Flügel. Seine grauen Augen kuckten vergnügt und Blutlustig. Im nächsten Moment donnerte ein gewaltiger, grüner Windstoß in ihre Richtung, ließ sie nach links ausweichen und mit einem festen Satz, unter einem ausgerissenen, Baumstamm wegducken.
 

„AHHHHHH!", schrie Hibiki und rollte vom Rücken seines Gefährten hinter einen ausgebeulten Busch. Keuchend rang er nach Atem und schützend stellte sich Byakko vor ihh. „KRACHH!" brüllte das Wesen majestätisch und schickte ihnen einen weiteren, grünen Windzug in die Richtung. Eilig schmiss sich Hibiki zur Seite und wurde nur knapp von der scharfen, grünen Klinge verfehlt. „Byakko!", schrie er nach dem Tiger, der sofort neben ihm landete und zornig den Dämon an grollte. Langsam begannen beide Dämonen sich zu umkreisen. Versuchten, ihre Schwachstellen zu erraten, um diese später zu attackieren. Hibiki entfernte sich einige Schritte von seinem Gefährten. Angespannt schnaubte Byakko und starrte zornig in die grauen Augen seines Gegners. Knisternd tanzten blaue Blitze über sein Fell, knackten im wirbelnden Wind und warnten den Dämon vor seiner Entschlossenheit zu siegen. Die Luft war mit Magie, Zorn und Elementen geladen, die der Schwarzhaarige vor einem Jahr, schon einmal zu schmecken bekommen hatte. Er zeigte nach vorne auf den Dämon, der sich plusternd ihm entgegenreckte und hämisch seinen weißen Schnabel verzog. „Wir müssen seine Schwachstelle herausfinden“, sagte er leise zu seinem Gefährten. Byakko nickte wortlos mit dem Kopf und setzte erneuert für einen Sprung an. Hibiki wusste, dass er sogenannte elementare oder magische Skills, gegen den gefährlichen Dämon einzusetzen hatte. Doch das Problem lag darin, dass jeder Dämon ein persönliches Element mit Skillset besaß und man somit erst herausfinden musste, welches Element schwächend auf den Gegner wirkte. Darunter galten auch physische Attacken.
 

„Byakko!", rief Hibiki nach vorne. Rasant schnellte der Tiger vor, grob Furchen in den gepflasterten Boden und nahm Kurs auf den Dämon. Heftige, grüne Windböen knallten ihm entgegen, brachten Schutt und Staub mit sich und ließ seine Sicht kurz verschwinden. Brüllend sprang Byakko nach links, hob seine Tatze und grub seine Klauen in schwarzes Gefieder. Schmerzerfüllt kreischte der Dämon auf, schlug mit dem gesunden Flügeln nach dem Tiger, traf ihn prompt an der Seite und schleuderte ihn einige Meter von sich zurück. Erneuert holte Byakko zum Angriff aus und krallte sich mit seiner Tatze im Gefieder seines Gegners fest. Blitzschnell sprang er wieder zurück, als der Dämon erneuert mit seinem Flügel ausholte und ihm einen grünen Windstoß entgegen schickte. Kurz hielten beide Dämonen inne, starrten sich entschlossen an und begannen sich in Bissen, Schlägen und Kratzern zu vergraben.
 

Geschockt starrte Hibiki auf die Szene vor sich und wurde zitternd an die Kämpfe im letzten Jahr erinnert. Fest biss er sich auf die Lippe, bis er sein eigens Blut schmecken und sein ängstliches zittern kontrollieren konnte. Tief atmete er ein und dachte angestrengt über den jetzigen Kampf nach. Physische Attacken verletzten den Dämon nicht viel, also musste eine elementare Attacke sein Schwachpunkt sein. Entschlossen machte er auf dem Absatz kehrt, rannte nach rechts und schrie: „Byakko, komm her!“ Sofort gehorchte der Tiger, entfernte sich schnell von seinem Feind und rannte zu Hibikis Seite. Keuchend rang der Schwarzhaarige nach Luft und brüllte: „Wir werden jetzt etwas ausprobieren! Ich kann aber nicht garantieren, ob das klappen wird, okay?!“ Byakko nickte, verzog zornig die Schnauze und wich geschickt einen grünen Strom von Wind aus.
 

Der Schwarzhaarige drehte sich um, schlitterte auf den Steinen zurück und hielt hart sein Handy nach oben. Der Dämon nahm Schritt auf die Beiden zu, breitete seine schwarzen Flügel aus und zischte auf sie zu. Konzentriert klickte Hibiki auf sein Skillset und wählte dann eine berüchtigte Fertigkeit von Byakko aus. Blaues Licht umhüllte seinen Arm, ließ ihn das Kribbeln einer fremden und doch vertrauten Macht fühlen. Glühende, blaue Blitze stiegen vom Tiger auf. Ringten ihn wie eine Seifenblase ein und zuckten machtvoll über die Luft. Nur zu spät merkte der andere Dämon, was Meister und Gefährte vorhatten.
 

„Ziodyne Dance!" Weitere, gewaltige Blitze stiegen auf, bündelten sich zu einem mächtigen Wall an Strom und Spannung und fuhr auf den Dämon nieder, der kreischend um sein Leben brüllte. „KRACHHH!“, schrie er ein letztes Mal, bevor er sich geräuschlos in Luft auflöste.
 

Break
 

Laute Gespräche, eilige Schritte und erschütterte Töne, erfüllten den prächtigen Untergrund Saal der Geheimorganisation. Doch der Silberhaarige kümmerte sich wenig um die Unruhe, die jetzt herrschte. Intensiv blickte er auf einen Monitor vor sich, der Informationen von Dämonen einspielte und verglich. Schlagartig trat von einem Moment auf den nächsten, Stille in den Saal. Makoto schob sich eine blaue Strähne hinter ihr linkes Ohr und starrte ratlos in die Richtung eines Agents. „Was haben Sie gesagt?“ Der Mann schluckte laut und wiederholte sich: „Der Unbekannte Dämon, wurde gerade von dem Dämon, den wir gestern Abend geortet haben, vernichtet.“ Makoto blickte ungläubig auf den Bildschirm, als sie sich näherte und stieß dann einen geschockten Ton aus. Wie war das nur möglich? Der Dämon den sie gestern geortet haben, hat einen weiteren Dämon einfach so vernichtet. Die nachtblauen Augen der Frau weiteten sich. Abrupt schaute sie zu ihrem Chef hinauf und schluckte hart, als sie dessen Mimik sah. Er lächelte ruhig. Ein Lächeln, das nicht der Freundlichkeit galt. Nein, eher von Jemanden, der ein Spiel gewonnen hatte, von dem er nur die Regeln kannte. Respektvoll sprach sie ihn an: „Sir, was machen wir jetzt?"
 

Der Silberhaarige überlegte kurz, legte den Kopf dabei leicht zur Seite und blickte Makoto dann aus seinen lilanen, Katzengleichen Augen kühl an. „Informiere die Agents in dieser Umgebung, dass sie den Beschwörer ausfindig machen sollen und ihn in Gewahrsam bringen.“ „In Ordnung!“, erwiderte die Blauhaarige und drehte sich zu den anderen Agents um. „Ach, Sir?“, fragte Makoto erneuert. Genervt schaute der Silberhaarige sie an, trat von der Brücke zurück und begann seinen Weg zurück in sein Büro anzutreten. Sein schwarzer, langer Mantel wehte dabei um seine Beine und tonlos sagte er auf die unausgesprochene Frage: „Sobald er medizinisch versorgt wurde, bringt ihn in das Verhörzimmer 6.“ „Jawohl!“, sprach sie und wendete sich nun endgültig wieder ihrer Arbeit zu.
 

FORTSETZUNG FOLGT!



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