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GOTTHEIT

"Polaris"
von

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Kapitel 4 - Der Erste Dämon...(Teil 2)

Hibiki rannte die schmale Gasse entlang, so schnell wie ihn seine Beine tragen konnten. Graue Mauern, dreckige mit Rost verzierte Fenster und alte Graffitikunstwerke, zogen rasant an seinen eisblauen Augen vorbei. Mal wendete er sich rechts, dann links, wieder rechts und bog dann scharf in eine Straße ein, die im nächsten, keuchendem Atemzug, auf dem belebtesten Plaza in Shinjuku endete. Hechelnd kam Hibiki zum Stehen, stützte sich auf die Knie ab und wischte sich staubigen Schweiß von seinem Gesicht. So viel Action am frühen Morgen, war der Schwarzhaarige nicht mehr gewöhnt und das spürte er in seinen pochenden Muskeln, die bei jedem ringenden Atemzug, kochend pulsierten.
 

Langsam sog der Schwarzhaarige die feuchte Morgenluft in seine Lungen und stieß sie vorsichtig wieder aus. Adrenalin und Schweiß, kullerte aus den Poren seines Körpers in den morgendlichen Himmel und der Schwarzhaarige sah begeistert zu, wie seine geliebte Stadt, langsam aus ihrem Schlaf erwachte. Ein gurren über dem Schwarzhaarigen, ließ diesen, seinen Blick in den Himmel richten. Blitzartig stoßen weiße, wundervolle Tauben in die Morgenröte, die aufgeschreckt von einem Mann, davon huschten. Sie erinnerten Hibiki stark an Freiheit. Freiheit, die er niemals haben könnte, solange er an das Schicksal mit den Dämonen verbunden war und diese ihn verfolgten. Außerdem rückte die Konfrontation mit seiner Vergangenheit, welche er bloß in seinen Träumen erkennen musste, immer näher. Blei fiel in Hibikis Magen, rutschte bis unter die Gürtellinie und ließ ihn verwirrt an seinen Gedanken entlang gleiten. Er brauchte einen Ort, um sich zu sammeln, um seine Angst unter die Kontrolle zu kriegen und sich vor den Leuten aus seiner Vergangenheit zu schützen.
 

Rasch warf der Schwarzhaarige einen Blick über seine Schulter, versicherte sich, dass ihn Niemand wirklich verfolgte, drehte sich zur Hauptstraße und begann einen Weg einzuschlagen, der ihn zu so einem Ort führte. Aber das bedrängende Gefühl, verfolgt zu werden, zu spüren, dass da etwas war, verschlimmerte sich mit jedem Schritt, den Hibiki tat. Gereizt biss er sich auf die Unterlippe, ignorierte seine kreischenden Instinkte, kuckte erneuert in den Himmel und starrte zu den Tauben hinauf, die vor ihm flogen. Gefühlvoll spreizten sie ihre weißen Flügel, hoben den Kopf und stiegen der warmen Sonne leicht entgegen. Ein seichter Wind schob sich durch die schwarzen Locken von Hibiki und brachte den Geruch von stinkenden Abgasen mit sich.
 

Mit einem schweren Seufzer, begann der Schwarzhaarige wieder seinen Weg fortzusetzten. Noch immer war das konstante Gefühl da, verfolgt zu werden. Es existierte in einer endlosen Schleife der Zeit, welches Hibiki an einem Mann aus seiner Vergangenheit erinnerte, der das gleiche, bedrückende Gefühl von Verfolgung, in jemanden auslösen konnte mit nur wenig Kraftaufbringung. Ein leichtes Grinsen, geschmückt von lilanen, Katzengleichen Augen, schoss in Hibikis Gedanken und fesselte ihn von einem, auf den anderen Augenblick. Hastig schüttelte der Schwarzhaarige den Kopf und setzte seinen Blick stur nach vorne. Er hatte keine Zeit, über diesen Mann nachzudenken und sich mit den verbunden Erinnerungen, zu diesem zu befassen. Er musste weiter!
 

Break
 

„Sir, Sako hier!", meldete sich eine junge Frau an ihrem Telefon. „Er ist entkommen", sprach ihr eine tonlose Stimme entgegen. „Ja!", antwortete die Frau bedauernd. Genervt zischte der Mann am anderen Ende der Leitung und fragte: „Gibt es irgendetwas, dass ich noch nicht weiß?" Ein kalter, kribbelnder Schauer fuhr den Rücken der jungen Frau hinunter. Schluckend antwortete sie: „Laut unseren Informationen ist der Verdächtige, Schwarzhaarig, 19 Jahre alt, kommt aus und ist Student an der Shinjuku Universität. Er könnte zum Shinjukupark von gestern oder zur Universität geflohen sein. Mehr Anhaltspunkte über sein befinden haben wir noch nicht.“ Leise atmete die Frau ein und wartete auf einen Befehl ihres Chefs. „Schicke Agents zum Park und zur Universität. Lass Sie das Gebäude umstellen und absichern. Sobald er an einen der beiden Orte auftaucht, sollen Sie ihn in Gewahrsam", sprach er kommandierend. „Jawohl!", sprach die Frau ins Telefon und legte samt 1auf, um rasch die Befehle weiter zu geben.
 

Mit einem Handwinken ihrerseits, kam ein Agent angerast und wartete auf weitergehende Befehle. „Geht zum Shinjukupark und zur Universität, umstellt das Gebäude und sichert es mit allen vorhanden, möglichen Mitteln ab. Sobald ihr Sichtkontakt zum Verdächtigen herstellt, nehmt ihn fest“, sprach die junge Frau an den Agent gerichtet, dieser nickte eifrig, salutierte und verschwand zu den Anderen, um die Befehle weiterzugeben. Seufzend strich sich die junge Frau eine blaue, kurze Strähne hinters Ohr und ließ ihren Blick durch die Wohnung des Schwarzhaarigen schweifen.
 

Ihre nachtblauen Augen blieben bei einem Bild hängen, welches unschuldig im Flur hing. Müde und erschöpft, ging sie trägen Schrittes auf es zu, hob es vorsichtig von der Wand und betrachtete es genauer. Auf dem Bild war ihr Verdächtiger, der mit seinen vergnügten, eisblauen Augen in die Kamera grinste. Neben ihm stand noch ein weiterer Mann. Sein rot-braunes wirres Haar, stand in alle Richtungen ab, der ebenfalls fröhlich neben seinem Freund in die Kamera kuckte. „Sie sind doch fast noch Kinder...", murmelte die Blauhaarige mitleidig, straffte angespannt ihre Schulter, hängte das Bild zurück an die Wand und ging mit sturen, mitleidigen Schritt aus der Wohnung.
 

Break
 

Sanft strichen seine Finger über alte, ledergebundene Bücher, die Hibiki versteckt in einem Regal gefunden hatte. Tief atmete der Schwarzhaarige den Geruch von Tinte und Druckerschwärze ein. Erneuert strich er übe Buchrücken, ließ seine eisblauen Augen über kringelnde Schriften fliegen und spürte, wie eine sänftigende Ruhe, sich über seinen Köper ausbreitete. Wie konnte sich auch sein Körper nicht beruhigen, wenn er sich in einer Umgebung befand, die mit Grenzenlosen Wissen durchflossen war. Der Schwarzhaarige, blickte von den markanten Buchrücken auf und schaute sich in der Umgebung langsam um. Atemraubende, hellbraune Bücherregale, türmten sich vor seinen Augen auf, streckten sich in drehenden Richtungen davon und ließen den suchenden, in ihrer Welt vollkommen verschwinden.
 

Hibiki stand im 23. Gang, von der Bibliothek der Shinjuku Universität. Der Schwarzhaarige dachte über seine Bewegründe nach, die ihn zur Bibliothek führten. Erstens, wenn es eine neue Bedrohung gab, die schrecklicher als die vorhergehende war, musste er unbedingt herausfinden, um was sie ging und die beste Möglichkeit Informationen zu ergattern, war in Büchern zu schmökern. Zweitens, musste Hibiki seine Angst überwinden, die ihn jeden Schritt, jeden Gedanken und jeden Willen zum Kämpfen nahm. Jene Angst, welche in seiner Vergangenheit und jetzt auch in seiner Gegenwart lag. Doch wo würde dieser Weg ihn hinführen? Was würde dies für ihn bedeuten? Eine Ungewissheit, die Hibiki sich nicht stellen wollte, gar konnte.
 

Der Schwarzhaarige seufzte, strich mit seiner linken Hand an einer Buchzeile entlang und begrub seine Unsicherheiten, in den tiefen seiner gerissenen Seele, die durch sein Überleben mit der Konfrontation eines Dämons, entstanden war. Tief in Gedanken versunken, bemerkte Hibiki nicht, wie sich Jemand an ihn heranschlich. Langsam und mit vorsichtigem Schritt trat der Jemand näher. Die Präsenz war schwach, aber nicht unauffindbar und sprühte eine Ruhe aus, die zur Umgebung passte. Durch einen lauten Knall hinter seinem Rücken, drehte sich Hibiki abrupt um, zog instinktiv das Handy aus der Hosentasche, klappte es klackend auf und starrte mit seinen eisblauen Augen auf das Ziel, welches ihn erschreckt hatte.
 

„Kann ich Ihnen irgendwie helfen?", fragte eine zarte, weibliche Stimme. Schlagartig hielt er in all seinen Bewegungen inne, blinzelte und starrte das Mädchen vor sich verwirrt an. Hastig ließ er sein blaues Handy zurück in die Hosentasche gleiten, schüttelte den Krampf von Angst von seinen zitternden Fingern und blickte das Mädchen freundlich lächelnd an. Ein sanftes Gesicht mit braunen, schulterlangen Locken und rehbraunen Augen, die mit einer weißen, Rundbrille geschmückt war, starrten den Schwarzhaarigen an. Perplex runzelte Hibiki die Stirn und dachte über ihre geäußerten Worte nach. Nervös tapste das Mädchen näher und fragte erneuert: „Ähm… Sie sahen ein bisschen verzweifelt aus… Und deshalb wollte ich fragen… Brauchen Sie Hilfe beim Finden eines Buches?" Der Schwarzhaarige schüttelte den Kopf und entgegnete: „Nein brauche ich im Moment nicht. Danke der Nachfrage."
 

Hibiki schenkte ihr ein freundliches Lächeln und stellte fest, dass ihre Wangen einen rötlichen Ton annahmen und ihre rehbraunen Augen sich leicht verschleierten, als sie ihn nochmal musterten. Leicht legte der Schwarzhaarige den Kopf schief und musste das Mädchen ebenfalls. Sie war niedlich, auf eine beruhigende Seite, wenn man sich die Zeit nahm, sie näher zu mustern. Sofort zerdrückte er diesen Gedanken und wandte sich wieder der Realität zu. Solche Gedanken sollte er jetzt nicht zu lassen. Schnell sprang Hibiki von diesen Gedankengängen, zu denen, die ihm Kopfschmerzen und Angstzustände, bereiteten. Jetzt wo er darüber wirklich nachdachte, könnte er Hilfe bei Suche von Büchern, wirklich gebrauchen.
 

„Obwohl…“, fing der Schwarzhaarige an und bei diesen Worten, horchte das Mädchen hoffnungsvoll auf, „Sie können mir doch helfen." Fröhlich nickte sie, schaute ihm dem Schwarzhaarigen ins Gesicht und wartete darauf, dass er zu ihr etwas sagte. Hibiki dachte scharf nach. Wo könnte er mit seiner Suche beginnen? Welche Informationen waren wichtig, um zu verstehen, was hier passierte? Irgendwo musste er doch anfangen… Der Schwarzhaarige holte tief Luft und sagte: „Ich suche Geschichten über Sternenkonstellationen, auch welche, die mit Mythen in Verbindung stehen.“ Erstaunt nickte das Mädchen, drehte sich rasch um und deutete ihm an, dass er Folgen sollte. Schnell lief Hibiki dem springenden Mädchen hinter her und hoffte, sie nicht dem Irrgarten der Bücherregale zu verlieren. Als der Schwarzhaarige dem Mädchen links um die Ecke folgte, jagte ein bedrohlicher, tödlicher Schauer, seinen Rücken hinunter und machte Platz für ein unangenehmes Gefühl, welches sich schwarz und wie ein geschwungener Bogen, um seine eisblauen Augen ausbreitete.
 

Hibiki hielt inne und schaute sich verängstigt um. Doch da war nichts zu sehen. Nichts zu spüren. Verärgert biss er sich auf die Unterlippe, lief laut hinter dem Mädchen her und fragte sich, was ist jetzt schon wieder mit ihm los sei. Es konnte doch nicht sein, dachte der Schwarzhaarige, dass er schon vor jeder einzelnen Kleinigkeit, Angstzustände bekam. Frustriert wischte er sich durchs bleiche Gesicht, straffte hart die Schultern und nahm noch einen Schritt zu. Aber das Gefühl, dass da doch etwas war, ließ nicht los, nein es wurde sogar noch schlimmer. Wie ein Blutegel, saugte es sich an Hibikis Nieren fest und verstärkte das Gefühl von etwas Bösartigem. „Hier sind einige", sagte die Stimme des Mädchens. Völlig aus der Bahn geworfen, brachte Hibiki nur ein verwirrtes Hää zu Stande. Worauf das Mädchen vergnügt kicherte. Sie deutete mit ihrer linken Hand auf einige sehr zerknauschte Bücher und lächelte den Schwarzhaarigen schüchtern zu. Hibiki schüttelte den Kopf und schenkte ihr ebenfalls ein Lächeln. Trotz des immer noch bestehenden, unguten Gefühls, amüsierte sich das Mädchen auf die Kosten von Hibiki. Aber was soll´s? Gerade als sich der Schwarzhaarige zu dem Regal wandte und dem Mädchen somit den Rücken kehrte, bewahrheitete sich das unangenehme Gefühl in seinen Adern und-
 

„KKKKKYYYYYYYYAAAAAA!", schrie Jemand schrill. Benommen setzte sich Hibiki auf, rieb sich stöhnend den Kopf und hustete Staub aus seinen Lungen. Kopfschmerzen schossen wie ein Pistolenschuss durch seinen Schädel und verklärten ihm die Sicht auf seine Umgebung. Verwirrt blickte sich der Schwarzhaarige um, sah wie Schutt und Staub vor seinen Augen zischte und 1entdeckte das Mädchen das ihm die Bücher gezeigt hatte, das wie beim Spießrutenlauf ängstlich schrie. Laut knackte es hinter ihr und Hibiki schoss ruckartig vom Boden nach vorne, packte sie am Handgelenk, riss sie zu sich und weg vom umfallenden Regal, das scheppernd vor ihnen zu Boden fiel.
 

Im nächsten Moment zersprangen Fenster und feine Glassplitter rieselten wie Schneeflocken auf beide nieder. Prompt drückte Hibiki sich und das Mädchen auf den Boden. Ein weiterer Schrank brach entzwei, wurde von einem grünen, heftigen Wind angehoben und über ihre Köpfe hinweg geschleudert. Ängstliche Schreie drangen durchs Fenster zu ihnen hoch und ließen einen grollendes zittern, in den beiden Anwesenden übrig. Donner erschallte und grüne, heftige Windböen knallten erneuert gegen die Regale, ließen sie zu Holzsplitter und Papier brechen. „AHHHH!", schrie das Mädchen erneuert und weckte Hibiki somit aus seinem Schockzustand. Eisblaue Augen nahmen die Zerstörungswut atemlos auf. Adrenalin und Angst kochte durch Hibikis erhitzte Adern, füllte sein Wesen mit Tatendrang, Vorahnung und ließ ihn im nächsten Moment aufspringen, das Mädchen mit sich reißen und ruckartig zur Seite weichen.
 

„Ich… Ich… Hilfe… Waghhhhaaha", das Mädchen begann schrecklich zu weinen und ihr Makeup lief ihn triefenden Bäche über ihr zartes Gesicht. Panisch klammerte sie sich an ihn und heulte laut in Hibikis Schulter hinein. Glas klirrte hinter ihnen, Bücherregale knarzten und brachen unter grünen, heftigen Windböen. Chaos regnete und triumphierte in Wogen. Und Hibiki spürte, wie ihn erneuert seine Erinnerungen erdrückten, plagten und zum ersten Mal, ihm deutlich vor Augen riefen, was seine Angst mit ihm getan hatte. Geschockt weiteten sich eisblaue Augen. Er hatte versucht zu vergessen. Hatte es sogar geschafft und vergessen warum er eigentlich gekämpft hatte. Hibiki hatte vergessen, warum er diese ganzen Grausamkeiten auf sich genommen hatte. Warum ER, ausgewählt wurde eine Entscheidung zu treffen, die über Tod und Leben entschied.
 

Das Mädchen schrie erneuert, als ein Stück gesplittertes Holz sie am Kopf traf und eine lange, blutige Schürfwunde hinterließ, die schnell sprudelte. Schützend drückte der Schwarzhaarige das Mädchen auf den Boden und legte seine Arme schützend über ihren Kopf. Rote Flüssigkeit, klebte plötzlich an seinem Pulloverärmel, zog Hibikis Aufmerksamkeit auf sich und ließ diesen schockiert darauf starren. Er rannte weg. Wieder einmal. Der Schwarzhaarige wurde kreidebleich und Übelkeit leckte an seinem Körper. Es stimmt, er hatte vergessen. Aber nicht nur vergessen, sondern auch noch Angst gehabt und war weg gerannt. Und jetzt, attackierte ein Dämon die Universität und Hibiki, war der Einzige der die ganzen Menschen, vor diesen sinnlosen Tod, retten konnte. Aber etwas in ihm rebellierte dagegen, wieder zu kämpfen. Der Schwarzhaarige wollte wegrennen, sich verstecken und seinen Kopf im Sand vergraben. Aber seine Seele, seine geschundene Seele, konnte dieses Opfer nicht tragen. Hibiki sah, wie das Mädchen vor ihm schluchzte, sich ihrer Angst hingab und betete, dass sie das hier überleben sollte.
 

In seinem inneren ertönte ein donnerndes Grollen, welches stark an seinen Gefährten Byakko erinnerte. Und plötzlich, war es ganz leicht seine Angst zu Seite zu schieben und Platz für seinen gerechten Kampfgeist zu machen, da der Schwarzhaarige auf einmal wusste, dass er es nicht alleine kämpfen würde. Mit entschlossener Kraft, brüllte Hibiki über den Lärm: „WIR WERDEN GLEICH HIER RAUS RENNEN UND EINEN SICHEREN ORT SUCHEN!“ Schockiert und Tränen verheulte blickte das Mädchen ihn an, nickte aber dann schniefend. Hastig half Hibiki ihr auf die Beine, reichte ihr die Hand mit dem blutigen Pulloverärmel und begannen zu rennen.
 

Sie schlitterten an zerbrochenen Regalen vorbei, duckten sich unter Windböen weg und hetzten zum Ausgang der Bibliothek. Staub flog Hibiki ins Gesicht, Glas zerschnitt seine linke Wange und trotzdem kämpfte er weiter nach vorne. Wind zerrte an ihren Körper, Schnitt ihnen erneuert in die Haut und fraß sich an ihren Leibern hart fest. Ein hysterisches Lachen schäumte in Hibiki auf, als er den Ausgang entdeckte und rasend darauf zu steuerte, das Mädchen mit im Schlepptau. Laut krachte es über ihnen und Zeit blieb kurz stehen. Eisblaue Augen weiteten sich dramatisch, als die weiße Bibliotehksdecke bröckelte, Putz leise auf sie niederrieselte, ein grauer Stahlbalken ruckartig aus der Decke brach und auf sie hinunter rutschte. Furcht erfüllt, krallte der Schwarzhaarige sich an dem Handgelenk des Mädchens fest, riss sie mit sich zur rechten Seite und sprang aus einem zerbrochenen Fenster, das links neben sie auftauchte.
 

„AHHHH!“, schrien beide und fielen in einem Zug aus tobendem Wind, aus dem 3. Stock. Eisig zerrte die Schwerkraft nach ihnen und zog sie nach unten, zu ihrem sicheren Tod. Tränen stiegen Hibiki in die Augen und er umarmte die Braunhaarige in einem keuchenden Atemzug. Schmerzhaft rollte Adrenalin und Angst durch seinen Körper und ließ ihn sein Handy aus der Hosentasche fischen. Unverständlich schrie der Schwarzhaarige: „BYAKKO!" Blaues, bekanntes Licht umhüllte seinen Arm und eine mächtige, blaue Lichtsäule schoss neben ihm in den grauen Himmel. Brüllend materialisierte sich ein wilder, zorniger Tiger direkt unter ihnen.
 

Break
 

„Neue D-Daten lokalisiert! Sie tauchen in der Nähe von Shinjuku auf!", rief ein Agent, der wild am Computer herum tippte. „Was?!", rief entsetzt eine Blauhaarige, junge Frau und blickte fassungslos in die versammelte Mannschaft an Agents unter sich. Die Agents und die Frau, befanden sich in einer großen, unterirdischen Halle, die mit Bronze Rohren, durchzogen war. Metallene Brückenübergänge, hingen in der Luft an Pfeilern gestützt und ließen das rege Treiben unter ihnen einfach überblicken. Ein Übergang, ging länglich an der hintersten Wand entlang und verband 2 unterschiedliche Eingänge, die vom Boden aus nach oben mit Treppen führten. Ein weiter Übergang reichte vom Mittelpunkt der länglichen Brücke, bis in die Mitte der Halle und spiegelte somit das Zentrum wieder. Große Monitore, wurden eilig von den Seiten der nackten Wände vor das Zentrum geschoben und stellten verschiedene, bunte Grafiken dar, die Dämonische Aktivitäten oder kurz D-Daten, deuteten. Unter den Brückenübergängen, saßen Agents an Computern und tippten hastig auf Tastaturen herum.
 

„Die D-Daten weißen eine immense Kraft an einem Luftelement auf", rief ein weiter Agent zum Zentrum hoch, wo die junge Frau Platz genommen hatte. Ernst nahm sie die Worte zur Kenntnis und fragte: „ Wo genau materialisiert sich der Dämon und warum?" „Noch unklar Ma´am!", rief ein Anderer sofort. Erschrocken schrie ein weiter Agent: „Weitere D-Daten sind in unmittelbarer Nähe aufgetaucht. Die Gleichen, wie wir gestern Abend auf gespürt haben!“ "Wo!?“, rief die Blauhaarige zurück, erhielt aber keine Antwort. Frustriert biss sie sich auf die Unterlippe und lenkte ihre Augen auf den Monitor vor sich. „Sako", sprach eine tonlose Stimme sie an.
 

Erschrocken schwang Sako sich um und blickte in das Gesicht ihres Chefs. Seine Katzengleichen, lilanen Augen, wirkten kalt und doch sehr interessiert. Der lange, schwarze Ledermantel mit goldenen Verzierungen, wiegte sich in seinem erhabenen Gang. Die dunkle Hose und die schwarzen, Kniehohen Stiefel, stellten einen dumpfen Schritt auf der Metallbrücke her. Langsam kam er auf die Frau zu, lief an ihr vorbei und blieb am Rande der Brücke stehen. „An Diejenigen, die sich in der Nähe dieses Gebietes sich befinden, kehrt euren jetzigen Aufgaben den Rücken zu und begebt euch sofort dann hin", befahl er tonlos an alle Agents gerichtet. Schockiert weiteten sich nachtblaue Augen, stimmten aber dann dem gesagten resigniert zu. Schnell Schritt die junge Frau die Treppen hinunter und leitete alles für medizinische Versorgung und Ersatzkampfeinheiten in die Wege.
 

Der Silberhaarige nahm stumm zur Kenntnis, dass die D-Daten auf den Monitoren, erneuert gestiegen sind. Ein kaltes Lächeln erschien auf seinen Lippen und leise sagte er: „Sich vor einen Kampf scheuen und davor wegrennen, würdest du dich nie wagen, Hibiki Kuze."
 

FORTSETZTUNG FOLGT!



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