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GOTTHEIT

"Polaris"
von

Vorwort zu diesem Kapitel:
Mir gehört Devil Survivor 2 The Animation nicht! Alle Rechte gehen an den wahren Besitzer und ich verdiene mit der Verwendung der Charaktere kein Geld!
Überarbeitet!!! 02.09.2017 Komplett anzeigen

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Kapitel 2 - Der Erste Dämon... ( Teil 1)

Hibiki hatte keine Ahnung, wie er es geschafft hatte, in seine Wohnung zu kommen, geschweige sich schlafen zu legen. Das Einzige was er auf jeden Fall wusste, war das seine Träume, von feuchten Tränen und dem Feuer der Angst geprägt waren. Angst, welche stetig in seinem Unterbewusstsein schlitterte und ihn drängte, alles zu vergessen, sich zu verstecken, zu verkriechen und dem Schicksal mit der neuen Bedrohung zu entgehen. Gähnend richtete sich der Schwarzhaarige im Bett auf, streckte sich und ließ seinen Blick durchs Zimmer schweifen. Der seichte Blauton, der in der Nacht wie schwarz schimmerte, beruhigte seine aufgebrachten Nerven. Das Bett, welches in der Mitte des Raumes stand, bildete das Zentrum des Zimmers und einen angenehmen Ruhepol für Hibiki, der Platzangstgefühle niederstreckte. Links von ihm stand ein kleiner, brauner Nachtisch mit weißer Lampe, worauf sein Handy lag. Rechts von dem Bett, einen halben Meter entfernt, stand ein großer weißer Schrank. Daneben ein weißer Schreibtisch, der mit allen möglichen Büchern und Schriften zu gehüllt war.

Normalität, schoss es dem Schwarzhaarigen durch den Kopf, ließ den Blick kurz auf das Handy lenken und wieder weg schweifen. Er wollte nicht wieder an die Monster seiner Vergangenheit denken und würde eine weitere Konfrontation mit dieser vermeiden.
 

Plötzlich erklang ein dumpfes scheppern. Erschrocken sprang der Schwarzhaarige auf und Schritt langsam auf die Tür zu. Warum hat es im Flur gekracht? Ist was passiert? Leise öffnete Hibiki die hölzerne Tür und musste seufzen, als seine eisblauen Augen auf seinen Kumpel fielen. Dieser lag wie ein getretener Welpe vor seiner Zimmertür und schaute ihn unschuldig an. „YO!", sagte er noch hibbelig dazu und kratzte sich verlegen am Hinterkopf. Ein Zeichen dafür, dass es ihm mehr als peinlich war, wieder in so eine Situation zu geraten. Der Schwarzhaarige hob die Augenbraue und fragte: „Was machst du da?"

Daichi Shijima, lag in einem kleinen Gang, der mit verwaschenen Holzbrettern ausgelegt war. Die Wände des Flures waren in einem blassen Rosaton und überall hingen Bilder von den Beiden, manchmal sogar von ihren Familien oder Freunden. „Ich... Äh... Lese?", stammelte Daichi. Er hielt Hibiki ein goldenes Psychologiebuch unter die Nase. Verwirrt las der Schwarzhaarige die Überschrift, die verkehrt herum war. Erneuert seufzte er genervt auf. Daichi Shijima war keine Person, die freiwillig ein Psychologiebuch anfasste. Eher würde mit seinem Kindheitsfeind Frieden schließen, dachte Hibiki nüchtern. Dann fragte er wissend nach: „Du und Psychologie? Ernsthaft?! Außerdem Daichi, hältst du es verkehrt herum."

„Oh... Äh... Jaaaaaaa hab Interesse daran gefunden... Außerdem... Macht es verkehrt herum mehr Spaß", brabbelte Daichi und ein hibbliges Lachen hallte im Flur wieder. „Ist das so?", fragte Hibiki ruhig nach.
 

Daichi nickte nur, so das sein wirres rot-braunes Haar, aufgeregt hin und her wippte. Manchmal glaubte der Schwarzhaarige, wenn er seinen Freund betrachtete, dass seine Haare ein Eigenleben besaßen. Abrupt brachte der Schwarzhaarige sein Gedankengut von Haaren mit Eigenleben zurück und dachte scharf nach, was sein Kumpel vor seiner Zimmertür wollte. Ihm ging plötzlich ein Licht auf und panisch guckte er in sein Zimmer zurück, doch alle Schriften, Bücher und Stifte lagen noch genauso, wie er sie hingelegt hatte. Daichi hatte also noch nicht in seinen Sachen herumgewühlt und nach Lösungen für Referate gesucht, die er noch nicht geschrieben hatte. Erleichtert atmete der Schwarzhaarige aus und fixierte seinen Freund mit einem bösen Blick. Dieser zuckte panisch zusammen, war im Begriff aufzuspringen und reiß auszunehmen, als Hibikis Gewicht ihn wieder zu Boden drückte, als sich dieser auf ihn drauf schmiss. Erbarmungslos begann der Schwarzhaarige, seinen Kumpel durch zu kitzeln. Er wollte Antworten und zwar jetzt!
 

Der Flur wurde plötzlich mit schrillem Gelächter und dumpfen Schlägen auf dem Holzboden, erfüllt. Das Herz von Hibiki sang in seiner Brust und für einen kurzen Moment, war er einfach nur ein Student, der mit seinem Kumpel herumalberte, als dieser wieder versucht hatte, seine eigenen Referate zu stehlen und zu kopieren, um nicht selbst arbeiten zu müssen. Doch der Moment hielt nicht ewig, war kostbar auf seine Weise und ließ ihn schlagartig wieder an die Angst denken, die ihn schon mehrmals übermannt hatte. Rasch verdrängte Hibiki den Gedanken und versuchte weiter sorglos zu spielen. Der Schwarzhaarige attackierte weiter seinen Freund, kitzelte die empfindlichsten Stellen und hörte dem schrillen Gelächter seines Kumpels zu. „Hey! Hey! HEY! HÖR AUF SONST MACH ICH MIR IN DIE HOSE!", schrie Daichi und fiel erneuert lachend in sich zusammen.

„Nein, mach ich nicht! Erst wenn du mir versprichst, zu sagen, was du hier vor meiner Zimmertür wolltest", entgegnete Hibiki mit einem verspielt-drohenden Unterton. Der Rotbraunhaarige wusste, das Hibiki wusste, warum er vor seiner Zimmertür lag. Das hielt ihn aber nicht davon ab, seinen Schwarzhaarigen Kumpel ein Lachen zu entlocken, versuchen ihn zu entspannen und den Unterton von unterdrückter Angst, die er in ihm spürte, weg zu wischen. Koste was es wolle, dachte Daichi.
 

Der Rotbraunhaarige versuchte verzweifelt den Schwarzhaarigen von sich herunter zu werfen, was sehr stark scheiterte. „Okay.... HAAHA.... Ich ver- Haha sprech...es!", brüllte der Braunhaarige schrill und laut in den Gang. Abrupt stoppte Hibiki in seiner Tätigkeit und ließ seinen keuchenden Kumpel Luft holen. Er hatte es versprochen, also musste er sich daran halten. Würde er es tun? Nein! Warum? Weil Hibiki es ihm nie übel nehmen würde, wenn er seine Aufgaben kopierte, um die Uni zu bestehen. Und außerdem, war Daichi einfach zu faul zum Lernen. Wie er dann ein Studienplatz ergattern konnte, wusste der Schwarzhaarige sich nicht zu erklären.
 

Nachdem sich beide von dieser überaus anstrengenden Situation erholt hatten, war es Zeit für Antworten. Schließlich sah man den Braunhaarigen nur dann vor der Tür seines Kumpels liegen, wenn er Hibikis Aufgaben wollte. Und das dringend. Erwartend blickte der Schwarzhaarige Daichi an. Dieser kratzte sich erneuert am Hinterkopf und sagte: „Eigentlich wollte ich bloß in dein Zimmer... Um mir... deine Unterlagen für den letzten Sozialkundekurs zu holen..." Erneuert lachte der Braunhaarige, doch als er die verletzte Miene seines Freundes sah, bekam er es mit Schuldgefühlen zu tun. Ja, Daichi hatte Hibiki versprochen, in den Kursen mehr auszupassen. Hoch und heilig! Aber jetzt wo es sich herausstellte, dass der Rotbraunhaarige das nicht getan und somit Hibiki verletzt hatte, dem er es versprochen hat, gingen die wirklichen Schuldgefühle mit ihm durch und brachen einen Damm in dem Schwarzhaarigen, den diesen manchmal zur Gewalt greifen ließ, um seinen Kumpel zur Besinnung zu zwingen.
 

Hibiki hob die Faust und donnerte sie auf den Kopf seines Freundes, so dass dieser mit einem GONG zu Boden ging. „AU!“, rief Daichi mit Tränen in den Augen und rieb sich die wunde Stelle auf dem Kopf. Mit Erleichterung und einem Rinnsal von Trauer, stieg Hibiki über seinen Kumpel hin weg und stolzierte in Richtung Bad, um sich den Rest des Schlafs aus den Gliedern zu waschen. Der Rotbraunhaarige hatte das verdient, mehr als nur verdient. Zu sich selbst nickend, blickte der Schwarzhaarige nostaglisch zu den Bildern, die verteilt auf den Wänden hingen und betrachtete sie im vorüber gehen.
 

Der Gang ihrer Wohnung war klein, reichte aber für 2 Studenten vollkommen aus. Rechts befand sich das Wohnzimmer mit angrenzender Küche und dem Bad. Links waren die Zimmer von Daichi und Hibiki. Er nahm die erste Tür rechts und sofort stand er in einem gefliesten, weißen Bad. Schnell zerrte er sich die Sachen vom Körper, ließ sie achtlos zu Boden fallen und stieg unter die Dusche. Erleichtert drehte er den Wasserhahn auf und spürte, wie warmes Wasser auf seinen Körper prasselte, seine erschöpften Glieder entspannte und einen frischen Atem zuließ. Sein Kopf dröhnte schmerzlich, wie als hätte er Drogen zu sich genommen, die ihm nun bewusst wurden. Aber es waren keine Drogen, die ihm zu schaffen machten. Nein. Seine Gedanken zwiebelten, sprangen und verankerten sich so ineinander, dass sie kurze Panik in dem Schwarzhaarigen ausriefen. Nein. Es war die Tatsache, dass da draußen etwas lauerte und die Welt wieder bedrohte. Und davor hatte er eine gewaltige Angst, die jeden Gedankenprozess stoppte. Seufzend lehnte er sich mit der erhitzten Stirn an die kühle Fliese der Duschkabine.
 

Es dauerte nicht lange, bis Hibiki dann nur mit einem Handtuch um die Hüfte aus dem Bad kam und verdutzt Daichi anstarrte, der auf der braunen Ledercouch im Wohnzimmer saß. Der Rotbraunhaarige hatte sich in zwischen an Hibikis Dokumenten vergriffen, sich ins Wohnzimmer platziert und angefangen sie zu studieren. Der Schwarzhaarige drehte sich weg und ignorierte gekonnt den Stich in seiner Brust, den Daichi hervorrief. Kopf schüttelnd steuerte der Schwarzhaarige die Küche an und ließ das seinen Kumpel schweigend auf der Couch zurück. Das Wohnzimmer war mit verwaschenem Holzböden, grünen Wänden und 2 kleinen Fenstern mit nächtlichem Ausblick auf das andere Wohnappartement, gestaltet. Rechts hinten in der Ecke stand eine alte, braune Ledercouch mit bunten, zusammen geflickten Kissen. Davor ein brauner Couchtisch und davor ein Fernseher, der auf einem wackligen Hocker stand.
 

„Du Hibiki…“, fing plötzlich Daichi das Gespräch an und blickte seinen Kumpel aus traurigen, braunen Augen an. „Ja?“, fragte dieser nach. „Ich… Es tut mir Leid…“, sagte der Rotbraunhaarige, kratzte sich beschämt am Hinterkopf und führte seinen Satz weiter fort: „Ich wollte dich nicht kränken, geschweige dein Versprechen brechen. Deshalb werde ich jetzt alles daran setzten, es auch zu halten!“ Der Schwarzhaarige drehte sich mit einem leichten Lächeln zu seinem Freund um und sagte: „Danke Daichi, das bedeutet mir viel.“ Nickend wandte sich der Rotbraunhaarige wieder den Unterlagen zu und ließ den Schwarzhaarigen zu Frieden.
 

Als Hibiki in der Küche zu stehen kam, öffnete er den Kühlschrank, schnappte sich eine Coladose und trank daraus. Es herrschte Schweigen von beiden Seiten. Interessiert warf Hibiki einen Blick auf die Mikrowellenuhr, zog verwirrt die Stirn kraus und blinzelte. 10 Uhr. Hatte Daichi nicht um 10 Uhr eine Vorlesung? Besorgt schaute er seinen Freund an und fragte: „Daichi, hast du nicht um 10 Uhr eine Vorlesung?"

Der Rotbraunhaarige schaute ihn erst verwirrt, dann panisch an. Sprang vom Sofa und stürmte an Hibiki vorbei, raus auf den Flur. Schnell streifte er sich Jacke, Schuhe und Tragetasche über und rannte mit Hyperspeed aus dem Gebäude, Dokumente ganz vergessen lassend. Der Schwarzhaarige schmunzelte leicht, machte auf dem Absatz kehrt und flüchtete wieder in sein Zimmer zurück. Daichi würde wieder zu spät kommen und so etwas nannte er Karma.
 


 

Break
 

Mit einem flauen Gefühl im Magen, lief der Schwarzhaarige durch die Straßen von Shinjuku, die schon in den frühen Morgenstunden sehr aufgeweckt waren. Das Gefühl verstärkte sich, als Hibiki die ganzen Menschen betrachtete, die unbesorgt ihren Tätigkeiten nachgingen. Übelkeit stieg kurz in ihm auf, verschwand aber schnell wieder und der Schwarzhaarige versuchte sich auf seine Umgebung zu konzentrieren. Menschenmassen strömten aus allen Seitengassen heran, warfen hektische Blicke auf Handys, sprachen mit ihren Begleitern oder eilten an anderen, beschäftigten Menschen vorbei. Hibiki wanderte auf ein kleines Café, abseits der geschäftlichen Straßen, zu. Bedacht schob er die gläserne Tür auf und suchte sich einen Platz am Fenster. Das Café „Sunny“, hatte eine gemütliche, alte Atmosphäre, die an Bücher erinnerte und Hibiki entdeckte es an seinem Ersten Tag an der Uni, als er sich in diesem verirrte.
 

Gemütlich schlenderte er auf einen Fensterplatz zu, packte seinen Laptop aus und schaltete ihn ein. Beunruhigt warf der Schwarzhaarige eine Blick durchs Cafe, biss leicht auf seine Unterlippe und wandte sich wieder seinem Laptop zu. Seine Finger zitterten mit jedem Tipp auf die Tastaturen und wollten nicht aufhören. Irgendetwas würde heute noch passieren und der Körper des Schwarzhaarigen, spürte diese Schwingungen deutlich. Vorsichtig sah er auf, atmete den Geruch von frisch, gebrühten Kaffee ein und wartete ungeduldig auf die Bedienung. Es dauerte nicht lange, da kam sie auch schon angewatschelt.

„Was möchten Sie?", fragte das Mädchen mit einer Stimme, die sehr hoch und unangenehm war. Trotzdem lächelte Hibiki sie freundlich an und sagte: „Einen Kaffee, bitte. Mit Milch und viel Zucker." Die Frau lief mit seiner Bestellung davon und kam einige Minuten später mit dem heißen Gebräu wieder. Sachte stellte sie die Tasse vor ihm hin und ging. Behutsam nahm der Schwarzhaarige einen Schluck seines Kaffees und schenkte dann seine ganze Aufmerksamkeit seinem Laptop. Hibiki hatte noch Arbeit zu erledigen und begann nach Informationen über die griechische Antike, für sein neues Referat in Geschichte, zu suchen.
 

Die Stunden vergingen schnell. Manchmal schrieb der Schwarzhaarige an seinem Referat. Ein anderes Mal beobachtete er, wie die Menschen in das Café ein und aus strömten. Schüler, Studenten aus Colleges und Arbeiter. Alle zusammen gewürfelt aus jeder Schicht und doch glücklich, traten in Sunny ein, um sich zu vergnügen. Abrupt wurde Hibiki wieder an die Begegnung mit Alcor erinnert, die ihm lebhaft vor Augen in Existenz schimmerte. An seine verschlüsselten Worte, die sich wie Schlangen um ihn wanden. Und die neue Bedrohung.
 

Seufzend stellte der Schwarzhaarige seinen 4 Kaffee leer auf den Tisch und blickte träge raus in die Welt. Langsam wurde der helle Tag zur dunklen Nacht und Hibiki entschied sich zu gehen, bezahlte den Kaffee und verließ das Sunny. Der Schwarzhaarige überlegte, ob er durch Shinjukupark spazieren sollte, um sich irgendwie zur Ruhe zu kriegen. Genervt stöhnte er auf. Der Schwarzhaarige wurde das Gefühl nicht los, welches ihm schon seit dem Verlassen der Wohnung begleitete, heute eine Entscheidung treffen zu müssen, die ihm seine Angst vorher nicht machen ließ. Für was, das war ihm unklar.
 

Gedankenverloren schlenderte er durch den Park. Spürte wie ihn die Kälte der Nacht frösteln ließ und wie der Geruch von Benzin, sich mit dem Geruch vom stickigen Wald vermischte. Plötzlich ertönte ein schnurren hinter ihm. Erschrocken drehte Hibiki sich um. Sah aber nichts. Vielleicht war es Einbildung? Tief atmete der Schwarzhaarige durch und drehte sich wieder nach vorne. Nur um überrascht sowie panisch zu gleich, in goldene, blutrünstige Augen zu starren. „AHH!", schrie er und stürzte nach Hinten. Prompt fiel er auf seinen Hintern. Hibiki hatte sich mehr als nur erschreckt. Sein Herz polterte ihm bis zur Kehle, drohte ihn seinen Atem weg zu nehmen und schnell fand er wieder die goldenen Augen, die ihn belustigt anstarrten.
 

Etwas Bedrohliches lag an diesem Gold, das seine Seele inspizierte und ihn zum ersten Mal seit langem, Furcht fühlen ließ, die nur eigentlich aus Erinnerungen stammte. Nein, dachte der Schwarzhaarige, spürte einen Teil in sich zerbrechen, zu Splitter zerfallen und an seinem Verstand kratzen. Brüchige Fetzten von verloren geglaubten Erinnerungen strömten auf den Schwarzhaarigen ein, brachten ihn zum Zittern und riefen eine Angst hervor, die er nicht mehr erleben wollte. Furcht ließ ihn erstarren und als er sah, richtig sah, was vor ihm stand, blieb ihm der Atem weg.
 

Bedrohlich und blutlustig, grinste es durch die schwarze Nacht an. Das Licht des Mondes, fiel auf einmal auf das Wesen hinab und Hibiki sah die mysteriöse Gestalt ungläubig an. Ein kurzer, dürrer Körper, in einem kränklichen Lilaton mit langen, buschigen Katzenschweif, lag nicht weit von ihm auf einer Parkbank. Das Gesicht war schmal, die goldenen Augen zu Schlitzen verzogen und ein gefräßiger Mund mit spitzen Zähnen, prangte genüsslich offen. Über die Schultern des Wesens fielen dreckige, blonde Haare und aus den Haaren lugten 2 Katzenohren empor. Das Wesen rekelte sich und starrte ihn an. Es sah aus wie eine Katze, war aber viel bedrohlicher und dunkler als jede andere. Hibiki zitterte angsterfüllt. Ein Alptraum mit schmackhaftem Kuss, der lebendig wurde. Das Gefühl, dass etwas kommen würde und nun endlich vor ihm stand, breitete sich wie eine tosende Welle in Hibiki aus.
 

Angst keimte rasant. Kletterte in seine Arme und Beine empor, fraß sich an seinem Bewusstsein fest und er konnte nichts machen. Das Wesen stand genüsslich auf und kam Hibiki näher. Ein Grinsen prangte in dessen Gesicht, der Schwanz wedelte vergnügt hin und her. Es hatte seine Mahlzeit gefunden. Hibiki sprang erschrocken auf, drehte sich um und-
 

„GUWAHHH!", sprang das Wesen mit einem lauten Schrei auf den Schwarzhaarigen. Riss ihn hart zu Boden und verlagerte sein ganzes Gewicht auf Hibiki, so dass das Atmen ihm schwer fiel. Es fauchte den Schwarzhaarigen mörderisch an. Leckte sich grotesk über die Lippen und Hibiki lag wie gelähmt unter dem Wesen. Vor einem Jahr hatte er es oft gesehen, wie Menschen von Dämonen zerfleischt wurden, gefressen wurden, weil sie sie nicht beherrschen konnte. Damals hatte er eingreifen können. Tat es auch. Heute sah aber die Welt ganz anders aus und dies beängstigte ihn. Schnürte dem Schwarzhaarigen die Kehle zu.
 

Niemals hatte er gedacht, dass es mal wieder eine Zeit kam, in der er so eine Furcht verspürte. Das Katzenwesen fuhr aus einer ihrer Tatzen schwarze Krallen heraus. Hibiki war nicht in der Lage zu ducken, oder sich zu verteidigen. Es war nur ein kurzer Stoß, der blitzschnell in seinen Leib drang. Er spürte noch nicht mal den Schmerz. Geschockt weiteten sich seine eisblauen Augen. Schweiß rann schlagartig seinen Nacken herunter und keuchend sackte er zusammen.
 

Genauso wie am Anfang, dachte der Schwarzhaarige prompt, erfüllt von einer vergessenen Tatsache, zuerst musste man beinahe sterben, um zu erkennen, was man wirklich wollte. Aus Hibiki sickerte plötzlich eine warme, dunkle Flüssigkeit. Schlaff lagen seine Arme an der Seite. Und er konnte sich vorstellen, wie die Farbe der Flüssigkeit, die aus ihm sickerte, Aussah...
 

Das Katzenwesen presste Tatze tiefer, so das Hibiki schmerzlich auf schrie und zog sie genüsslich mit einem schmatzen aus der Brust. Mit erhobenem Schwanz, ging es von ihm herunter, leckte über die blutige Pfote und legte sich wieder auf die Bank nieder. Zitternd und voller Schmerzen, keuchte der Schwarzhaarige. So würde Hibiki nun enden. Getötet von einem Dämon, der aus seinen Alpträumen entsprang. War das Schicksal? Oder eher Rache daraus, weil er Angst hatte? Hibikis Augenlider wurden schwer wie Blei und fielen ihm langsam zu. Sein Körper war taub und reagierte auf keinen Befehl mehr. Drohte ihm nicht mehr zu gehorchen. Doch er wollte nicht sterben, sprach sein Herz in seiner Brust! Noch nicht! Etwas vibrierte in seiner Hosentasche. Ein Rinnsal Blut sickerte aus seinem Mund und mit letzter Kraft, griff er schlaff in seine Hosentasche und klappte sein Handy Müde auf. Die Welt drehte sich, wurde schwarz und hell, um ihn herum. Sein Handy reagierte ohne ein Befehl von ihm, verband Hibiki mit seinem mächtigsten Gefährten und schickte diesem unermessliche Kraft zum Überleben.
 

Sein Arm wurde mit blauem, schillerndem Licht erfüllt. Eine mächtige blaue Säule stieg in den schwarzen Himmel, materialisierte sich wie kleine, feine Staubpartikel. Wind heulte, um taube Ohren des Schwarzhaarigen Dann herrschte Stille.
 

„WAAAAAAARRRRRRRGGGGGGHHHHH", brüllte es wie vom Donnergott selbst geschlagen. Das Gebrüll hallte in Hibiki wieder. Stark und Stolz. Erhaben und Mächtig. Der Schwarzhaarige schweifte zwischen Ohnmacht und Bewusstsein, hin und her. Doch das vertraute Brüllen, brachte ihn kurz zu Sinnen. Schwach öffnete Hibiki die eisblauen Augen und überzeugte sich von seinem Überleben, welches er über die Angst heute gewählt hatte. Ein großer, blau-weiß gestreifter Tiger mit elektrisierenden, blauen Augen, stand beschützend vor ihm. Er fauchte bösartig das Katzenwesen an. Blitzschnell war er bei diesem, hob die Pranke und schlug sie donnernd nieder. Mit einem schrillen fauchen und schimmernden Licht, verschwand das Wesen mühelos.
 

Doch das Blut floss immer noch aus der offenen Wunde. Weiter und weiter. Befleckte Hibikis Hand, den Boden unter ihm und den grauen Betonboden des Parks. Stille. Erdrückend und angespannt zu gleich. Anmutig Schritt der Tiger auf den Schwarzhaarigen zu, starrte seinen Meister besorgt an und begann mit seiner roten Zunge, die Wunde vorsichtig zu lecken. Ein weißer, gleißender Lichtball umspielte plötzlich Hibikis Verletzung und erfüllte ihn mit Wärme. „Byakko...", sagte der Schwarzhaarige zu dem Tiger und fiel in endlose Finsternis sowie in die süßen Arme von Bewusstlosigkeit.
 

FORTSETZTUNG FOLGT!



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