Geboren um zu dienen von Totte (Erstkontakt) ================================================================================ Kapitel 3: Die Reise -------------------- Erschrocken fuhr ich hoch als sich das metallische Klirren mehrfach wiederholte. Schnell zog ich mir ein Shirt und eine Jogginghose an und rannte in die Stube. Shindraka stand Taurus und Falcon gegenüber, er drückte sein Schwert gegen die Streitaxt und die zwei Dolche, Feuer schien in seinen Augen zu lodern. Obwohl ich von der Situation erschlagen wurde zog mich sein Schwert in den Bann. Es war knapp zwei Meter lang, Griff eingerechnet und mindestens 15 Zentimeter breit. Der Schwertrücken war vollständig aus einer Art schwarzem Stahl geschmiedet und die Schneide.. sie schien aus Rotem Glaß zu sein, wäre das nicht unmöglich hätte ich gesagt sie wäre aus Massivem Rubin, auf dem Schwertrücken stand das Wort in Silbernen Lettern. Als er mich aus dem Augenwinkel sah schlug er die zwei sofort weg, Stier und Falke wurden zurückgeworfen, rollten sich ab und standen kampfbereit wieder auf. „Was ist denn hier los?“ fragte ich und ging sicherheitshalber ein paar schritte zurück. „Gar nichts,“ knurrte der rote Drache und schob sein Schwert wieder in die Scheide, „nur etwas Morgengymnastik, beeil dich, wir wollen los.“ Nach diesen Worten warf er Falcon noch einen letzten Blick zu, hob seine Klinge auf den Rücken und ging hinaus. Auch die anderen schienen sich jetzt langsam zu entspannen. „Er hat recht, wir brauchen mindestens zwei Tage bis wir wieder im Hauptquartier sind, wir sollten langsam los. Tut mir leid das unser Frühsport dich geweckt hat, zieh dich an.“ Frühsport am Arsch dachte ich mir, aber es war mehr als deutlich das sie mir nicht sagen würden was genau los war. Ich war hunde- müde, zum Glück machte mich diese Aktivität am morgen etwas wach.Also zog ich mich an, warf mir meine Jacke über und da ich ja wie Falcon gesagt hatte kein Gepäck brauchte war ich nach ein paar Minuten auch schon fertig und ging mit den anderen nach draußen, es war ein sonniger, warmer Tag mit einer leichten Brise, sehr gutes Flugwetter. Shindraka wartete bereits auf uns, er hatte sich seinen Mantel um die Hüften gebunden und sah nun nachdenklich und mit nacktem Oberkörper in den Himmel, sanft raschelte seine Mähne im Wind und seine Schuppen glänzten wie Rubine. Schlagartig wurde ich knallrot ohne wirklich erklären zu können wieso, er wirkte irgendwie so.... Ich schüttelte den Kopf um die Gedanken zu verscheuchen, ich durfte mich nicht ablenken lassen wenn ich Tobi finden wollte, für Männer hatte ich definitiv keine Zeit. „Wir sind spät dran“, grummelte er und ging in die Hocke. „Dann machen wir uns mal auf“, rief Taurus grinsen und rannte mit großen Schritten los, gefolgt von Tigrera. Shindraka breitete seine Flügel aus. Und was für Flügel, die Spannweite war fast doppelt so groß wie meine eigene, sie waren auch höher und die Lederartige Membran die sich zwischen den Muskel überzogenen Knochen tauchte alles in das Licht eines Sonnenuntergangs. Die Luft vibrierte als er sich in den Himmel hob, jeder Schlag drückte ihn dreimal höher als ich es je konnte, auch Falcon hatte Schwierigkeiten mit ihm mitzuhalten auch wenn es ihm wesentlich leichter fiel als mir, erst als wir auf einer ausreichenden Höhe waren und in einen leichten Gleitflug übergingen konnte ich durchatmen. „Alles in Ordnung?“ fragte Falcon der sich zu mir umgedreht hatte und... auf dem Rücken flog? Ich wusste gar nicht dass das ging! „Versucht's lieber nicht!“ Shindraka schien meine Gedanken gelesen zu haben, „um das hinzukriegen braucht man viel Erfahrung, mehr Muskeln im Rücken als der Junge Schwarzenegger und einen Guten Lehrer.“ „Ihr seid vermutlich die zwei besten Flieger Deutschlands, welche besseren Lehrer kann es denn geben?“ Falcon blickte verschämt zur Seite: „Naja ich bin zwar recht gut aber ich denke nicht das ich der Beste bin“ „Ich schon“, sagte Shindraka und lächelte ihn an „Du glaubst wirklich ich wäre der beste?“ fragte Falcon und lächelte zurück. „Nein, ich glaube das ICH der beste bin!“ brüllte Shindraka und Lachte grollend. „Zweitbester, vergiss das nicht.“ „Hindenburg“ knurrte er und drehte sich auch auf den Rücken. „Also denkt ihr ich könnte das schaffen?“ „Kannst du den Messerflug?“ fragte Shindraka und verschränkte seine Arme (selbst ohne die Arme Als Gleichgewichtshilfe zu benutzen konnte er fliegen stellte ich neidisch fest). „Ja, schon seit ein paar Jahren.“ Überrascht zogen beide eine Braue hoch und tauschten einen blick aus. „Ich bin ein schlechter Lehrer, willst du?“, fragte Falcon und blickte den Drachen fragend an. Ich stellte fest das Falcons Rückenlage wesentlich unruhiger war als Shindraka's „Hmm. Wie stehst mit Angst bei dir? Viele stürzen beim ersten versuch ab oder geraten in unkontrolliertes schlingern, der Trick ist es von vornherein wirklich durchziehen zu wollen und auf keinen Fall mittendrin aufzuhören oder sich an eine mögliche Grenze heranzutasten, für das erste mal versuch es mit einer kontrollierten Drehung, denk aber daran nicht zu stark sonst überdrehst du“ Ich schluckte. Ich hasste Schlingern, ich konnte nie die Kontrolle zurückbekommen und stürzte jedes mal schmerzhaft ab. Ich versuchte durchzuatmen doch mein Herz schlug nur noch schneller. Okay jetzt... „Hey“, kam es ruhig von Shindraka, seine Züge waren auf einmal sehr weich und er glitt direkt vor mir, jetzt wieder auf dem Bauch, „ganz ruhig, dir wird nicht passieren. Vertraust du mir?“ Ich wurde ruhiger, unglaublich ruhig sogar, jegliche Angst war wie Weggeblasen. Ohne weiter groß darüber nachzudenken riss ich mich herum und... glitt tatsächlich auf dem Rücken weiter. „Siehst du, man muss nur ruhig bleiben!“, rief Shindraka lachend, auch er hatte sich wieder umgedreht. Ich lachte, es war ein eigenartiges aber wunderschönes Gefühl, die Sonne schien direkt durch mich durch zu scheinen und mir wurde wohlig warm. Bis ich bemerkte das ich nicht glitt sondern fiel, ich hatte nicht genug Auftrieb und der Boden kam immer schneller näher. Ich versuchte mich umzudrehen, doch der Wind knickte mir einen Flügel ein, der andere riss hoch und ich verlor vollkommen die Kontrolle, Himmel und Erde drehten sich wild und mir wurde schlecht. Kurz vor dem Aufschlag packte mich etwas an der Hüfte und fing meinen Sturz ab, rasend schnell schoss ich über über das Gras, schneller als ich selbst es jemals geschafft hatte ohne das meine Flügel dabei nachgegeben hätten. Shindraka hielt mich weiter fest, hatte beide Arme um meine Hüfte geschlungen und bremste langsam ab, sodass ich meine Flügel wieder ausbreiten konnte und durch die Restbewegung zusammen mit ihm aufsteigen konnte. „Gar nicht schlecht für den ersten Versuch“, sagte Shindraka lachend und zeigte auf Falcon, „als der hier dass das erste mal versuchte hatte er sich durch den Luftdruck beide Flügel gebrochen.“ Lachend flogen wir weiter und verfielen mit der zeit in lockeren Small-talk. Schnell wurde es Abend, meine Flügel schmerzten nachdem ich den ganzen Tag durchgeflogen war, zum Glück bat Taurus über Funk Falcon rechtzeitig darum nach einem geeigneten Nachtlager zu suchen. Wir landeten kurz darauf auf einer kleinen Lichtung. Ich setzte sanft auf und sofort gaben meine Beine nach, ich wäre gefallen hätte Shindraka nicht rechtzeitig seinen Schweif gehoben um mich zu stützen. Der Stier fing im Wald ein Reh und Falcon begann danach damit es zu zerlegen und vorzubereiten, Tigrera fand im Wald ein paar große, flache Steine die wir als Pfannen benutzen würden (getragen wurden sie jedoch von Taurus), Shindraka sammelte Holz, baute eine Feuerstelle auf und nach einer kurzen Flammensäule aus seinem Maul brannte sie lichterloh. Kurz darauf saßen wir alle um das Feuer herum und genossen das Mahl, Tigrera hatte einige Gewürze gefunden und das Fleisch war wunderbar zart. Wir aßen, lachten und die vier erzählten mir allerlei Kriegsgeschichte, traurige, lustige, wilde, von allem etwas, bis schließlich der Mond hoch am Himmel stand und wir alle müde wurden, selbst tigrera wurde allmählich ruhiger. Shindraka gab Falcon seinen Mantel der ihn aufgrund der enormen Größe als Decke verwendete, Taurus und Tigrera kuschelten sich aneinander um der kalten Nachtluft zu entfliehen und der Drache rollte sich einfach auf dem Boden zusammen, durch seine regulär erhöhte Körperwärme störte ihn die Außentemperatur nicht im geringsten. Ich versuchte es mir auch irgendwie auf einer Baumwurzel bequem zu machen doch der harte Boden und die enorme Kälte verhinderten jede Form von Schlaf sodass ich mich eine gefühlte Stunde hin und her drehte während die anderen scheinbar schon schliefen. Doch während ich gerade meine Schulter um positionierte in der Hoffnung irgendwie besser liegen zu können legte sich wie aus dem nichts ein langer Schweif und ein trotz harter Schuppen erstaunlich weicher Arm um mich und drückten mich sanft an Shindrakas Brust. Überrascht verdrehte ich meinen Kopf um ihn anzusehen doch er hatte seine Augen geschlossen. Schlafwandelte er oder versuchte er nur mir auszuweichen? Doch als er schließlich einen Flügel über mich und den anderen unter mich schob lag ich wie auf Wolken und seine Körperwärme verjagte sofort den Frost aus meinen Gliedern wodurch ich durch Erschöpfung und Erleichterung beinahe sofort einschlief. Als ich am nächsten Tag aufwachte lag ich immer noch an Shindraka gekuschelt in seinen Flügeln. Sein Gesicht hatte sämtliche Anspannung verloren, er wirkte...friedlich, ein Ausdruck wie ich ihn vorher noch nicht bei ihm gesehen hatte. Er schien unterbewusst zu bemerken das ich wach war, denn er öffnete langsam seine Flügel wodurch ich (ganz vorsichtig) aufstehen konnte, ich wusste nicht wie robust die zartrote Membran seiner Flügel war, da sie so selten sind haben wir Drachen in der Schule kaum behandelt. Als ich mich streckte bemerkte ich das mir der Vortag überraschenderweise kaum in den Knochen steckte und diese Überraschung sah man mir scheinbar an. „Jaa, Drachenwärmetherapie wirkt Wunder gegen Muskelkater, du hast echt Glück“, schallte Falcons Stimme von einem Ast herunter auf dem er und Tigrera saßen, mit einem Unterton der aussagte . „Du hast echt Glück gehabt“ lachte Taurus der grade aus dem Wald kam. „Und das auf mehreren Ebenen“ ergänzte Tigrera und zwinkerte, bevor ich jedoch antworten konnte schoß ein Feuerball durch die Luft dem Falcon und Tigrera nur knapp auswichen indem sie sich von dem Ast abrollten und mehr oder weniger sauber auf dem Boden landeten. „Es ist schon spät, wir müssen los“, knurrte Shindraka und hob sich in die Luft. „Morgenmuffel“, rief Tigrera ihm hinterher und entging nur knapp einem zweiten Feuerball. Wir flogen diesmal stillschweigen, nach der letzten Nacht war ich sehr verwirrt und auch Shindraka sagte kein Wort, die Spitze seines Schweifs zuckte gelegentlich. Falcon schien zu spüren das etwas nicht stimmte und schwieg sicherheitshalber ebenfalls. Gegen Mittag warf der Drache plötzlich den Kopf hin und her, starrte in die Ferne als würde er lauschen. „Wir haben die Radargrenze überschritten, scheinbar sind die neuen Schüsseln da, sie ist jetzt etwas weiter ausgedehnt als vorher“, rief er uns durch den Wind hindurch zu, „sie senden uns ein paar Einheiten zum Empfang“ „Hat er grade...“ „Japs, er kann Wellen, wie Funk oder Radarwellen hören und auswerten, er hat das von unserem obersten Fledermaus Furry gelernt, sein Gehör ist dazu in der Lage“, erklärte Falcon mir kurzerhand. Eine Viertelstunde später kamen uns ein halbes dutzend Geflügelter Furs entgegen mit Bögen im Anschlag die sie jedoch sofort sinken ließen als sie ihr Ziel erkannten, sie verbeugten sich in der Luft kurz und eskortierten uns das letzte Stück bis zum Hauptquartier, das hinter einem Berg zum Vorschein kam. Ich war sofort überwältigt. Hosted by Animexx e.V. (http://www.animexx.de)