Geboren um zu dienen von Totte (Erstkontakt) ================================================================================ Kapitel 2: Der Abend -------------------- Okay, wie genau kam es jetzt dazu das die vier einflussreichsten Militärgeneräle Deutschlands in meinem Wohnzimmer saßen? Nach der Schlacht unterhielten sie sich mit dem Befehlshaber der Deutschen Menschen und da wir Zivilisten bereits wieder das Rathaus verlassen durften gelang es mir das Gespräch aufzuschnappen. „Vielen Dank für die Unterstützung aber darf ich fragen was sie hierher verschlägt?“ „Wir sind grade auf dem Weg zurück in das Hauptquartier, General Shindraka hatte von der Örtlichen Situation gehört und uns umgelenkt“ Der angesprochene Drache sah auf als er seinen Namen hörte und leckte weiterhin seine Krallen mit seiner gewaltigen Blut-überzogenen Zunge sauber. „Wer hat das Massaker hier überhaupt angeordnet?“ knurrte seine Raue Stimme. „Ich war das,“ antwortete Falcon, ruhig, tief und melodisch klang jedes Wort aus seinem Mund, ein eigenartiges Feixen das ich nicht recht zu interpretieren vermochte umspielte seine Lippen als er Shindraka anblickte. Die Roten Augen verengten sich, doch er sagte kein Wort. Keiner traute sich nachzufragen warum er diese Aktion angeordnet hatte, ein unheilvolles Gefühl lag in der Luft. Ich schrie auf als irgendetwas auf meinen Rücken sprang und mich zu Boden riss. „Guck mal Falcon, die hier sieht aus als würde sie hier wohnen würde sich das nicht anbieten?“ „Was?“, stammelte ich nur während Tigrera weiterhin auf meinem Rücken sitzen blieb. „Wir suchen noch eine Möglichkeit zum Übernachten bevor wir morgen weiterziehen. Wärst du vielleicht so nett vier mit-Furrys ein Quartier zu gewähren?“ Seinen sympathischen braunen Augen konnte man einfach nichts abschlagen. „Ähm also... natürlich aber...“ „Hey wer hat was von Übernachtung gesagt,“ knurrte der Rote Drache und ich zuckte unwillkürlich zusammen, „wir wollten direkt weiter!“ „Nicht jeder von uns kann in der Nacht sehen,“ antwortete Taurus und Shindraka hob Tigrera von meinem Rücken runter die begonnen hatte schmerzhaft hin und her zu wippen und mit der Rute zu wedeln. „Außerdem sind wir schon seit zwei Tagen unterwegs, ich weiß für Drachen ist das kein Problem aber ich hab halt Fell, tut mir Leid“ Shindraka schnaubte einen kleinen Feuerball aus der nur knapp an Taurus und mir vorbeiglitt, ein warmer Schauer fuhr durch meine Glieder. Jetzt erst merkte ich das mir ziemlich die Knochen schmerzten, den ganzen Tag hatte ich mich in dem Rathaus verkrampft, verständlicherweise zwar, aber trotzdem nicht grade angenehm. Auch meine Müdigkeit, die daher kam das ich vor Angst seit Tagen nicht richtig schlafen konnte, kam urplötzlich zurück. Mir wurde schwindelig und ich wäre gestürzt wenn mich niemand aufgefangen hätte. Mein Gesicht fiel in eine überraschend weiche schwarze Mähne, Shindraka schob seinen Schweif unter meinen Hintern und meinen Rücken hinauf und nahm mich Huckepack. Noch bevor ich irgendetwas sagen konnte wurde die Welt auch schon so dunkel wie Shindrakas Haare und sein sanfter Duft nach Kiefernadeln wiegte mich in den Schlaf. „Lasst mich die Tür doch einfach aufdrücken“ „Nein, sie muss ihn doch hier irgendwo haben...“ Ich wachte auf und lag offensichtlich immer noch erstaunlich bequem auf Shindrakas Rücken, während eine Hand offenbar in einer Gesäßtasche meiner Jeans herum kramte. Erschrocken schrie ich spitz auf und direkt darauf schienen meine eigenen Trommelfelle zu platzen als auch Shindraka brüllte und mich fallen ließ. Tigrera taumelte und der Drache drückte sich auf die Ohren. „Schrei mir nochmal in die Ohren und ich mach aus dir ein Grillhühnchen!“, er grollte noch einmal und brach anschließend die Tür auf. „Kugelsicher von oben bis unten aber das scharfe Gehör geht schnell mal nach hinten los,“ meinte Taurus feixend und versuchte die Tür provisorisch zu reparieren, „ach ja, wenn du in seiner Gegenwart einen fahren lässt rupft er dir ein paar Federn aus!“ „Tut er wirklich?“ „Tut er wirklich!“ antwortete Falcon und rieb gedankenverloren eine Stelle am Rücken die von seinem Mantel verdeckt wurde. Taurus ging direkt in die Küche, Shindraka nahm sein Schwert vom Rücken, lehnte es gegen eine Wand und half dem Stier dabei den Kühlschrank zu durchwühlen. Falcon begutachtete meine Wohnzimmereinrichtung während Tigrera sich zu meinen Alkoholvorräte bewegte. Sie wurde jedoch von einem Roten Schweif blockiert und Taurus sagte: „ Du weißt das du außerhalb vom HQ nichts trinken darfst!“ Ich fragte Falcon warum das so sei, doch er meinte nur das ich lieber nicht fragen solle. Eine Stunde später war alles etwas ruhiger geworden, wir hatten uns essen bestellt (meine eigenen Vorräte waren für die zwei wohl nur Häppchen gewesen) und während Falcon gegen Shindraka Speedschach spielte ( 3:1 für Falcon) zockten wir übrigen drei Tekken, die einzige Form des Kampfes wo selbst ich eine Chance hatte einen 2 Meter Stier zu schlagen. Es klingelte und ich stand auf. Der Lieferant war ziemlich außer Atem nachdem er drei Tragetaschen in den dritten Stock tragen musste und mir wurde klar das ich auf keinen Fall genug Geld zuhause hatte. „Ich mach das schon,“ sagte Falcon der urplötzlich hinter mir stand und bezahlte. Ich wollte schon zwei der Taschen in die Stube tragen als er mich zur Seite zog. „Ich habe eine Frage, was machst du im Moment, vom Beruflichen Aspekt her? „Ich? Also ich wollte Betriebswirtschaft studieren, warte aber noch auf antworten, wieso fragen sie das?“ „Das trifft sich gut, vor kurzem ist meine Feldkommandantin verstorben und ich wollte diese Position von meiner Persönlichen Assistentin ausfüllen lassen, wärst du daran interessiert ihre Stelle einzunehmen? Keine Sorge, du würdest vermutlich nicht direkt in Kampfhandlungen verwickelt werden, es ist eher ein Bürojob. „Also ähm...“ Ich war sprachlos, besser konnte es gar nicht laufen. Ich wollte schon lange Kontakt zum Militär aufbauen um herauszufinden was mit Tobi passiert war, doch auf sämtliche anfragen hin kamen nur Ausflüchte, auf diese weise musste ich nicht einmal versuchen einen der vier auszufragen. Außerdem hatte ich an den guten Universitäten sowieso keine Chancen mit meinem Abschluss-schnitt. „Das... das würde mich sehr freuen ich...“ „Wie lange kann man brauchen um Futter einen 5 Meter langen Flur lang zutragen?“, meckerte Taurus und steckte seinen Kopf durch die Flurtür. „Wir kommen schon,“ antwortete Falcon, „ich hoffe das du uns morgen früh direkt begleitest, du brauchst kaum Gepäck, Unterkunft, Kleidung, Nahrung und andere Versorgungsgüter stehen in der Stadt kostenlos zur Verfügung.“ Ohne eine Antwort abzuwarten hob er zwei der Taschen auf und brachte sie in die Stube. Der Rest des Abend blieb relativ ereignislos. Nach der Achten Runde Schach von denen Shindraka nur zwei gewonnen hatte verbrannte er das Schachbrett, riss Tigrera den Controller aus den Pfoten und begann damit mich plattzumachen, Taurus reinigte seine Streitaxt und Tigrera nervte Falcon der irgendwann aus Verzweiflung die Flucht durch das Fenster ergriff aber weiterhin von ihr verfolgt wurde. Ich verbrachte den Rest des Abends und einen Großteil der Nacht (was ich am nächsten Tag bereuen würde) mit Shindraka, wir zockten uns Kreuz und Quer durch meine Spielsammlung, mal miteinander, mal gegeneinander und es machte einfach unglaublich viel Spaß. So etwas hatte ich zuletzt vor drei Jahren mit Tobi gemacht, das war unser Standard Wochenende das uns immer geholfen hatte den Alltag, die Schule, ja selbst den Krieg für eine kurze Zeit zu vergessen. Shindraka war auch nicht so mürrisch wie er anfangs schien, er gab mir Tipps, half mir und wenn er mich besiegte gab er ein schönes, tiefes und fast schon nostalgisches Lachen von sich, das eigentlich nicht zu der rauen, beunruhigenden Stimme passte mit der er während der Schlacht und danach gesprochen hatte, tatsächlich war sie nur tief und er verstellte sie beinahe unwillkürlich in der Öffentlichkeit um mehr Respekt zu bekommen. Es war schön mal wieder einfach so einen unbekümmerten Abend zu verbringen, den Krieg und die ungewisse Zukunft zu vergessen und einfach ein wenig Spaß mit jemandem zu haben. Jonas war für sowas einfach zu distanziert. Viel zu spät ging ich schließlich ins Bett, Falcon nahm das Bett von Jonas, Tigrera und Taurus kuschelten miteinander auf dem Boden (Shindraka hatte mir erzählt das die beiden ohne die Öffentlichkeit zu informieren geheiratet hatten) und der rote Drache rollte sich in einer Ecke zusammen. Ich schlief friedlich ein, hatte aber beunruhigende Träume, ich sah grüne, rote und Schwarze Schemen die immer wieder zusammenprallten, auseinander stoben und sich vermischten bis sie irgendwann verschwunden waren. Stattdessen stand ich in der Ruine einer von Leichen überschwemmten Stadt, alles brannte und die Erde bebte. Bevor ich begriff was mir dieser Traum sagen wollte wurde ich von einem lauten, metallischen Klirren aus dem Schlaf gerissen. Hosted by Animexx e.V. 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