Geboren um zu dienen von Totte (Erstkontakt) ================================================================================ Prolog: Der Fall ---------------- Da stand ich also auf dem Dach und starrte hinunter. 50 Stockwerke ging es unter meinen Zehenspitzen abwärts und der Wind selbst schien mich hinunterwerfen zu wollten. So eigenartig das auch schien aber so musste es wohl sein, ich hatte keine Wahl als mich dieses Gebäude hinunterzustürzen. Ich drehte mich noch einmal um. Da standen die drei Männer die dafür sorgten das ich auch wirklich sprang, die Rapiere an ihren Hüften glänzten im heißen Sonnenlicht. „Jetzt mach endlich Mädchen, ich will irgendwann auch nochmal nach Hause. Muss ich dich erst schubsen?“ Ein grimmiges Funkeln in seinen Augen erschreckte mich und ich wich zurück. Nur stand ich ja schon am Rand wodurch ich ins Leere trat. Einen Moment lang schien ich zu Schweben bis der Schock vorüber war und ich realisierte das ich in rasendem Tempo dem Erdboden entgegen raste. Zitternd beobachtete ich wie der Asphalt immer näher kam, dann schloss ich die Augen und konzentrierte mich. Sofort verebbte das Zittern, die Angst war weg, ich spürte wie mir der Wind um die Ohren streichelte, spürte wie sich mein Körper anspannte. Dann öffnete ich die Augen und riss meine Flügel auseinander. Ein Ruck durchfuhr mich, meine Schultern brannten als ich meinen Sturz abfing und die Energie des falls nutze um mich wieder in die Höhe zu schrauben. Ein Ohrenbetäubender Lärm brach los, knapp zwei Dutzend Vogel- Furrys, meine Klassenkameraden, regneten von demselben Dach von welchem ich eben selbst noch gesprungen war. Sie segelten um mich herum, wuschelten mit ihren Händen durch meine Federn, riefen mir Glückwünsche zu und schließlich gesellte sich auch der Prüfungsausschuss hinzu, setzte sich an die Spitze und wir zogen in enger Formation zwei kreise um das Gebäude und landeten endlich sicher auf dem Parkplatz vor dem Eingang, wo ich quasi unter Federn und Flügeln begraben wurde. Der aufmerksame Leser stolperte vermutlich über Begriffe wie „Flügel“ oder „Federn“ und denkt jetzt ich wäre ein Vogel. Das ist jedoch nur zur Hälfte war. Ich bin etwas was man in unserer heutigen Gesellschaft einen „Furry“ nennt, halb Tier, halb Mensch. Klingt komisch und an sich ist es das auch aber es ist echt cool. Ein kleiner teil der Menschheit trägt in sich die Gene verschiedener Tierarten und vor ein paar Jahren entwickelte jemand eine Methode genau diese Gene wach zurufen, sie zu aktivieren und diese Menschen zur Hälfte in Tiere zu verwandeln, in sogenannte Anthro-Menschen oder umgangssprachlich: „Furrys“ Als solcher nimmt man auch die Eigenschaften der Tiere an; Geschwindigkeit, verstärkte Sinne, Kraft, etc. Das entdeckten auch bald Kriegstreiber auf der ganzen Welt und formierten Militäreinheiten die nur aus Furrys bestanden und begannen einzelne Konflikte, die bald damit endeten das sich die gesamte Welt im Kriegszustand befand. Heute Kämpfen Nation gegen Nation, Volk gegen Volk und Furry gegen Furry. Ich selbst heiße Jana, bin erst seit kurzer Zeit ein Vogel-Furry, eine Schwalbe um genau zu sein, wurde gerade erst volljährig und befinde mich so wie viele andere auf einer Deutschen Schule nur für Anthro-Menschen. „Schon von der Sache in Ostfriesland gehört?“ „Ja, Borkum Juist und Norderney wurden eingenommen soweit ich weiß.“ „Und Baltrum haben sie auch angegriffen“, knurrt Jonas mit grimmig verzogener Miene. „Okay das hatte ich noch nicht gehört“, antwortete Tobi mit angespanntem Gesichtsausdruck während er Jonas Arm immer weiter Richtung Tischplatte drückte. „Wurde was über Verluste veröffentlicht?“ „Nichts genaues, nur das es die Furry-Luftwaffe schwer getroffen hat und noch kein Bericht von dem Bundeswehr-Stützpunkt gibt, Verdammt!“ fluchte Jonas als letztendlich sein Handrücken die Tischplatte berührte. Marie wandte sich fordernd an Mark der ihr widerwillig zwei scheine in die Hand drückte. „Seit wann sind wir eigentlich Wettobjekte?“ „Weiß nicht, wann kam Tobi nochmal hierher?“, fragte Mark, ein großer Bären-Furry der sich genervt ins Grass fallen lies. „Und wann hast du das erste mal gegen ihn verloren?“, ergänzte Marie und hielt die Scheine gegen das Licht. Ich und ein paar andere aus unserer Gruppe lachten. Seit Tobi mitten im Schuljahr hergekommen war und Jonas in der ersten Sportstunde im Zweikampf fertiggemacht hatte waren die zwei Feindes-freunde wie wir es nannten, an sich verstanden sich die zwei bestens, aber sie ließen keine Gelegenheit aus um aufeinander los zugehen. In der Regel waren sie gleichauf, was ziemlich beeindruckend war wenn man bedenkt das Jonas ein Hunde-Furry war während Tobias sich immer noch nicht entschlossen hatte zum Furry zu werden, er war einer der wenigen Menschen an der Schule und somit eigentlich stark unterlegen, wie er es jedoch schaffte weiterhin im oberen Durchschnitt zu bleiben war jedem ein Rätsel. „Na wie war dein erster Flug eigentlich so“, fragte er jetzt und wandte sich an mich. „Einzigartig, es war absolut genial. Es war... man kann es kaum beschreiben.“ „So klingt jeder den ich kenne nach dem ersten mal... auch was das fliegen angeht.“ Alle lachten auf Maries Kommentar hin. „Hoffentlich holen sie nicht zu viele von uns um den Verlust durch den letzten Angriff auszugleichen“, meinte Mark nachdenklich. „Jonas muss sich da wohl keine Sorgen machen, der ist eh zu nichts zu gebrauchen“ „Wie bitte?“ Doch noch bevor die zwei wieder in Streit ausbrechen konnten trat Marie zwischen sie. „Jungs ganz ruhig, erst werden die Wetten abgeschlossen, dann dürft ihr euch prügeln!“ Daraufhin ging sie in der Gruppe umher und nahm Geld von diversen unserer Freunde an, während die Jungs ihr nur ungläubig hinter hersahen. „Tut mir leid, darauf hab ich keine Lust“, meinte Jonas kopfschüttelnd und setzte sich wieder an die Hausaufgaben die in der nächsten Stunde fertig sein sollten. „Naja wir werden sehen was sie nachher in der Aula sagen werden.“ „Ebenso,“ sagte Tobi und legte Jonas seine Hausaufgaben hin, „Außerdem denke ich nicht das sie jemanden aus unserer Gruppe holen, soweit ich gehört hab haben sie sich für Infanterie viele aus der Akademie in Regensburg geholt, außerdem ist die einzige die von uns Fliegen kann ist Jana und sie war grade erst einmal in der Luft.“ „Wenn wir Glück haben hast du Recht“, antwortete ich und sah drei Männern in Bundeswehr-Uniformen hinterher die grade über den Schulhof gingen. „Wenn nicht tragen bald ein paar von uns Camouflage“ „Als gegen den Army-Style hab ich nicht einzuwenden nur die Sachen mit dem Krieg und dem Tod lässt mich ein wenig nachdenken. Außerdem ist es echt schade das Schuss und Sprengwaffen verboten wurden, ich meine Nahkampfwaffen und Bögen haben ja schon Stil aber sone Schöne Schrotflinte wäre was feines.“ „Ich find's gut dass das Gesetz kam, ich mein denk doch mal nach was los wäre wenn Moderne Waffen noch erlaubt wären? Ich sag nur Tschüssi Menschheit! Und sowieso, wenn sie dich einziehen hast du nichts zum nachdenken, das ist ja die Scheiße mit dem Krieg,“ grummelte Tobi und wuschelte mir durch die Federn. Er wusste wie ich das hasste, machte es aber trotzdem liebend gerne. Ich lehnte mich an ihn. „Hoffentlich hast du recht, der Krieg ist definitiv nicht für mich.“ „Mach dir keinen Kopf, wenn sie dich holen komm ich mit und passe auf dich auf,“ witzelte Tobi und drückte mich kurz bevor er aufstand. „Ich hol mir was zu Beißen, Jonas kommst du mit?“ „Jo, bin grad fertig,“ antwortete er, steckte seinen Block in seine Tasche und gab Tobi seine Mappe zurück. Sie gingen zusammen Richtung Penny, wie sie es immer taten wenn sie sich etwas in der Mittagspause holen wollten. Alles war wie immer, ganz normal. Nur wusste ich zu diesem Zeitpunkt nicht das ich Tobi nur noch ein einziges Mal sehen sollte. Bei der großen Versammlung in der Aula wurde verkündet das, um die großen Verluste der Furry-Luftwaffe auszugleichen, beinahe sämtliche Flugfähigen Anthro-Menschen in den Militärdienst berufen werden. Es wurde ein Liste ausgehängt mit den Personen die von diesem Aufruf befreit waren.Darauf standen 17 Namen. 9 von ihnen waren minderjährig. 3 waren aufgrund von verschiedenen Faktoren nicht Wehrdienst fähig. 4 hatten einflussreiche Eltern die dafür gesorgt hatten das sie Befreit wurden. Aber warum war mein Name auch auf der Liste? Traditionsgemäß wurden die einberufen bei einer Großen Prozession verabschiedet, sie wurden in einer Reihe vor diverse Transporter gestellt und ihre Namen nacheinander aufgerufen, wer dran war wurde noch einmal von dem Schuldirektor verabschiedet und musste anschließend einsteigen. „Lukas Gärer“ „Hast du inzwischen raus gefunden warum du nicht mit musst?, fragte Marie mich leise. „Nope, im Sekretariat schweigen sie wie ein Friedhof und zu den Bundeswehr Leuten lassen sie mich nicht durch.“ stöhnte ich und sah zu den Vögeln hinüber die alle mit sehr Nachdenklichen Mienen dastanden. „Johannes Garber“ „Ich hab auch versucht meine Lehrer auszuquetschen aber die sagen nur irgendwas von Schweigepflicht in Militärangelegenheiten,“ brummte Mark mir ins Ohr. „Hast du irgendwas rausgekriegt Jonas?“ „Moment noch“ „Was meinst du damit?“ „Tobias Grund“ Ich erstarrte schlagartig und die anderen wandten sich wieder zu den Einberufenen um. Überrascht starrte ich ihn an als er aufstand, sich direkt in den Bus begab und sich nicht ein einziges mal umdrehte Es dauerte drei Jahre bis ich erfahren sollte das der wahre Weltkrieg erst an diesem Tag begann. Hosted by Animexx e.V. (http://www.animexx.de)