Die Magie, die die Welt erweckt von abgemeldet (Kapitel 1 - Das Erbe) ================================================================================ Kapitel 5: Und es lebt doch... ------------------------------ "Scheiße, nein!", schrie Tamayo wieder aus. Sie stand hinter dem Vorhang und wartete, dass sie drankam. "Ein Alptraum. Ich dachte, wir seien auf einer Magierschule", maunzte Chimeichojo ungerührt. "Hyppolita, ich habe durch einen Zauber dein Herz gewonnen, mit Todesboten um dich gebuhlt, doch bitte ich mit anderem Ton unsere Vermählung an, mit Pomp Spielen und Orgie... nee, oder? Das muss ich jetzt nicht tun, ich hab mich verlesen, oder?", fragte Tatsuya zweifelnd. Snyder schüttelte neben ihm den Kopf. "Da steht: ,Theseus zieht sie enger an sich ran', also tust du's!", befahl er und drückte Ayuki an Tatsuyas Körper. "Jetzt tretet ihr da hinten auf!" Rasend vor Wut schlug Satoshi mit der Faust gegen die Wand. Dieser verdammte Snyder! Wie konnte er es wagen, Sakura und ihn als Paar auftreten zu lassen?! Er wollte ihm am liebsten die Kehle aufschneiden, ihn vierteilen, und dies stand sogar in seiner Macht! Doch, was würde folgen? Was geschähe, wenn er seinem Ärger wirklich Luft lassen würde? Die Wahrheit war doch, dass er andere immer als Sündenböcke ausnutzte. Er hatte seine Schwestern schon wegen seines Leids gepiesackt, obwohl er es sich doch selbst eingebrockt hatte. Und, nebenbei gesagt, er wusste doch selbst, wie beziehungsunfähig er war, es hätte also niemals gehalten, nicht wahr? Doch. Etwas in ihm war der Ansicht, dass er etwas Wichtiges verloren hatte. Sakura war etwas besonderes gewesen. Er hatte sie geliebt. Ach, was sollte diese "gewesen"? Sie lebte doch, und er dachte von ihr als sei sie verstorben. Er wollte doch nur seine Ruhe vor den anderen, das war ihm nun klar. Nun ja... um genau zu sein war es eigentlich sein Wunsch, simpelst eine Beziehung mit Sakura zu führen. Doch nein - es war ihm verboten. Er durfte nichts mit seiner Schwester haben. Er würde dadurch ihr beider Leben zerstören. Aber es war auch so schrecklich schwer, so zu tun, als sei nichts gewesen, das konnte man doch nicht von ihm verlangen! Selbst kurz vor dem Tod wäre es ihm unmöglich - eine unerwiderte Liebe wäre angenehmer. ...Du willst sie?... "Ja, wer spricht da?", rief Satoshi aus. Hatte er sich diese Stimme nur ein eingebildet? ...Ich bin wirklich da. Ich kann sie dir geben. ... "Ich will sie nicht zwingen. Ich zerstöre sonst ihr Leben." ...Ach, verdammt, wen interessiert das? Denk an dich. Nun komm her. ... "Sehe ich so dumm aus?", fragte er, doch stieg trotzdem die Treppe hinauf. In ihm wallte wieder die Frage, was denn nun da oben sei, auf. Auch wenn er ein ungutes Gefühl hatte, tat er es. Er wollte seiner Neugier Abhilfe schaffen. ...Ich versprach es dir bei unserem ersten Treffen, nun bekommst du es. ... "Was?", fragte er lasch. Diese Stimme, die über ihn herrschte, hatte ihn auf ihre ruhige Weise eingelullt. ...Alles was du wünschst. ... Darauf reagierte er gar nicht mehr, da sein Verstand sich von seiner Umwelt abgekapselt hatte. Er erklimmte immer mehr Treppen, bis er auf dem Dachboden angekommen war. Vor ihm war ein Freiraum von vielleicht gerade mal zwei Metern, dahinter stand eine massive Steinwand, die so aussah, als sei sie irgendwann einmal abgestellt worden und nach vielen Jahren mit den Wänden verwachsen. Der einzige Weg hindurch war eine kaum einen Meter hohe Tür. Satoshi lief bis zu eben dieser, um sich dann davor zu knien. Eine extrem starke Aura bewegte sich dahinter, sie wabberte in ungefähr fingerspitzengroßen Portionen durch das Schlüsselloch, so als sei hinter der Wand nicht genug Platz dafür. Von dieser Kraft getrieben, blies Satoshi seinen Atem durch das Schlüsselloch, wobei er visualisierte, wie dieser scharf wie ein Schwert wurde und somit die Feder im Schloss zerschnitt. Die kleine Tür sprang sofort auf. Er fühlte sich ein wenig wie "Alice im Wunderland", (selbst wenn dies wenig schmeichelhaft für einen Jungen war) als er mit eingezogenen Schultern (ebenso den Kopf eingezogen) durch den kurzen Gang robbte. Als er sich erhob stand er in einem düsteren Raum. Seine Augen mussten sich zu Beginn an die Dunkelheit gewöhnen, bevor er erkannte, woher die Energien kamen. Vor sich sah er die Silhouette eines Gitters, doch nicht etwa wie bei einem Zaun, nein, es bestand eher aus senkrechten Metallstäben, die von zwei waagerechten gehalten wurden, wie in einem Gefängnis. ...Du bist da. ... ,Ja, bin ich', dachte Satoshi voller Grimm. Da drinnen saß jemand, der kaum noch Kraft zum sprechen hatte. Und doch waren die Kräfte dieser Person stark genug, um so ein Energiefeld auszubreiten. Nun galt es erst einmal, zu helfen. Doch wie sollte er ihn hier rausbekommen? Er schritt auf die Gitterstäbe zu und umfasste sie mit beiden Händen. Als er versuchte, sie zu besiegen, verspürte er einen stechenden Schmerz. Satoshi wollte loslassen, doch es war, als sei er festgeklebt. Mit einem Ruck zog er die Hände weg, die nun bluteten. Er starrte zu ihnen hinunter. Sie waren hellrot, die Haut war stellenweise abgerissen. Nun sah er zu den Gitterstäben auf. Seine Haut schimmerte an ihnen. So, so, das war es also. So wie es aussah, war es ein Fluch, der das Entkommen aus diesem Gefängnis verhinderte. "...oder das Reinkommen", murmelte er vor sich hin. Aber das war kein Problem, es machte alles sogar noch interessanter. Hätte es keine Hindernisse gegeben, wäre er sogar enttäuscht gewesen. Was könnte er machen? Trotz des Fluches handelte es sich immer noch um Metall, also musste er sich die Gesetze der Metalle zunutze machen. Wie zerstörte man Metall...? Vielleicht... "Rost, das ist es!", rief Satoshi aus. ...Leiser, bitte. ... "Feucht. Feuchter. Wie Regen", murmelte er immer wieder. "Feucht. Feuchter. Wie Regen." Um zu erklären, was er da tat, müsste man ziemlich tief in die Gesetze der Chemie eingehen... doch um es kurz zu fassen: Satoshi beschleunigte den Prozess des Rostens, denn, da er den Wind beherrschte, konnte er solche Dinge, wie die Luftfeuchtigkeit zu verändern. Nun war es genug. Es wurde Zeit für den zweiten Schritt. Durch den Gang fegte ein heftiger Wind, der Satoshis Haar verwirrte. Er musste Lächeln. Er hatte es geschafft. Er hatte einen Wind aus dem Nichts herbeigerufen. Ayuki hatte das ihr Leben lang nicht geschafft, und sein Vater vielleicht erst ein paar Mal, und auch erst, als er erwachsen war. Nun musste er ihn nur noch lenken. Satoshi konzentrierte sich wieder. Sofort verstand der Wind. Kurz umschmeichelte er noch seinen Körper, dann fuhr er auf die rostigen Gitterstäbe zu, mit einem solchen Tempo, dass es die Stäbe in Stücke riss. ...Danke. Nun bekommst du deine Belohnung. ... Die Person riss sich von seinen Ketten los. Satoshi hörte das Metall krachen. Er versuchte in der Dunkelheit etwas zu erkennen, doch er sah nur die Konturen desjenigen. Bis dieser seine Augen öffnete. Der Besitzer der Stimme hatte glühend rote Augen. Es war als blickte Satoshi in zwei Rubine. Er konnte nur wie angewurzelt dastehen. Selbst als die Person näher kam, starrte Satoshi sie nur an. Auch wenn diese Augen ihm einen kalten Schauer über den Rücken jagte, konnte er sich trotzdem nicht von ihnen lösen. "Verdammt! Ist da drinnen jemand?!", schrie eine ärgerliche Stimme vom Eingang her. Der Gefangene sprang aufgeschreckte Satoshi an. Er zerkratzte ihm das Gesicht mit scheinbar seit Jahren nicht geschnittenen Fingernägeln. Mit diesen bekam er auch so dann eine schöne Fleischwunde zwischen Schulter und Hals verpasst. ...Du bist gar nicht mein Essen...? ... "ESSEN?!", rief er empört aus. "Mich kriegt keiner in den Magen!" Die Peron hörte gar nicht zu, sondern beugte sein Gesicht tiefer zu ihm hinunter. Jetzt sah Satoshi sein Antlitz. Es handelte sich um einen Mann, einige Jahre älter als er selbst, mit verfilztem schwarzen Haar, das ihm bis in die Kniekehlen reichte. Die Fingernägel waren alle abgebrochen, die kürzesten schienen um die fünf Zentimeter, die längsten um die dreißig lang zu sein. Das Gesicht war einfach nur kalt, als kenne er nichts auf dieser Welt, für das es sich lohnen würde zu leben oder leben zu lassen. Er hatte einen fünf-Tage-Bart, und enge rote Augen, die töten konnten. Doch das schrecklichste war der Mund. Als er seine Zähne bleckte gab er Satoshi einen Blick for free auf zwei Reihen spitzer Zähne, die er aufklappte und eine gespaltene Zunge freigaben. Er sah zwar ziemlich gut aus, wenn man dieses Detail übersah, doch so... ER öffnete den Mund leicht und beugte ihn über Satoshis Hals... er hatte solchen Hunger... und nun war er frei. Er war nicht mehr an die Fütterungszeiten und speziellen Mahlzeiten des Blonden Mannes, des Alten oder der dummen Frau gebunden. Er konnte sich nun aussuchen, was er essen wollte... und nicht nur das. Er konnte auch entscheiden, was er mit seinem endlich ergatterten Spielzeug tun könnte. ER wartete schon so lange darauf. Seit dem Tag seiner Geburt. Er würde ES endlich beenden... "Verschwinde, du verdammtes!!", schrie James aus, als er auf seinen Gefangenen eindrosch. Dieser öffnete seinen Mund, und die Teile Satoshis, die er gerade aus seinem Hals gerissen hatte, fielen heraus - Sehnen, Blut, Fleisch, etc. Grinsend sah er James an und machte einen kehligen Laut. Dann öffnete sich die Mauer des Schlosses und er verschwand. Nach einigen Minuten erwachte Satoshi. Sein Hals pochte wie verrückt. Er fuhr mit den Fingern über die schmerzende Stelle, wobei er einen Verband erspürte. Er blickte nach oben. James sah ihn an. Sein angespanntes Gesicht wurde ruhiger, doch dann schlug er ihn. "Verdammt, Satoshi!! Weißt du, was du gerade GETAN hast?!", brüllte er ihn an. "Nein", antwortete dieser matt. "DU HAST GERADE DIE WELT AUFS SPIEL GESETZT!!" James stand auf und ließ ihn allein auf dem kalten Steinboden liegen. Was hatte er getan? Die Welt aufs Spiel gesetzt? Ihm kam ein grausiger Verdacht. Er wusste, dass dieses Wesen auch hinter ihm her war. Und es gab nur einen Menschen, mit dem er darüber reden konnte... --------- So, dass war jetzt das offizielle Ende des offiziellen ersten Kapitels, also des ersten Abschnitts sozusagen. Ihr habt jetzt das Kapitel "Das Erbe" gelesen. Als nächstes kommt "Neue Kräfte". Was das wohl zu bedeuten hat...? *hähä, ich weiß es* Außerdem wird ja noch irgendwann das Theaterstück aufgeführt... und der Gefangene, oder eher Befreite, spielt auch keine Unwesentliche Rolle... Ach ja, wieder etwas Werbung: Also, ersteinmal suche ich Zeichner für die Charaprofile... Dann hab ich noch ne andere FF übersetzt, unter Columbia/Wingless_Angel zu finden, "Inferno". Übrigens: Fast das ganzer Kapitel ist vor einem Monat in der Schule entstanden... Sinn des Namens: Gibt es nicht. Hosted by Animexx e.V. (http://www.animexx.de)